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BEM 10 - Institut für Elektronische Musik und Akustik - IEM

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1.4.1 Schwebungsrelationen<br />

Nachdem die Schwebungsfrequenz von den Frequenzen der beiden Töne abhängig ist, schweben<br />

Intervalle, die gleich groß sind, in verschiedenen Tonhöhenbereichen unterschiedlich schnell.<br />

Angenommen die Prime c 1 - c 1 schwebt mit der Frequenz 1 Hz, so schwebt die gleichgroße<br />

Prime c 2 - c 2 mit der Frequenz 2 Hz.<br />

Bei regelmäßigen Stimmungen sind alle gleichnamigen Intervalle immer gleich groß. Auch<br />

wenn es, wie oben gezeigt, unmöglich ist absolute Schwebungsfrequenzen <strong>für</strong> bestimmte<br />

Intervalle anzugeben, so kann man doch angeben, in welchem Verhältnis die<br />

Schwebungsfrequenzen verschiedener Intervalle zueinander stehen.<br />

In der 2/7-Komma mitteltönigen Stimmung zum Beispiel schweben in Moll-Akkorden die<br />

Quinte, die große <strong>und</strong> die kleine Terz gleich schnell. In den Stimmanweisungen ist diese<br />

Relation folgendermaßen angegeben: Q = T = t. In Dur-Akkorden dieser Stimmung entsprechen<br />

drei Schwebungen der großen Terz zwei Schwebungen der kleinen Terz: 3T = 2t.etc. (Q =<br />

Quinte, q = Quarte, T = große Terz, t = kleine Terz)<br />

Allgemein <strong>und</strong> immer gilt <strong>für</strong> die Teilung einer Oktave in eine Quarte <strong>und</strong> in eine Quinte: wenn<br />

die Quarte unter der Quinte liegt, so schweben Quarte <strong>und</strong> Quinte gleich schnell. Wenn die<br />

Quarte über der Quinte liegt, so schwebt diese doppelt so schnell wie jene.<br />

z.B.: g - c 1 - g 1 : q = Q<br />

c 1 - g 1 - c 2 : Q = 2q<br />

1.5 Darstellungsformen<br />

Man kann Stimmungssysteme mit Hilfe von Tabellen in cent-Werten oder Verhältnissen<br />

darstellen. Weitere Möglichkeiten sind aristideische Zahlensysteme <strong>und</strong> Tongewebe.<br />

1.5.1 Aristideische Systeme 1<br />

Ein ganzes Tonsystem wird auf einer Saite dargestellt, indem alle Saitenteilungspunkte dieses<br />

Tonsystems mit Zahlen, die in den Verhältnissen der Intervalle diese Tonsystems stehen,<br />

versehen werden.<br />

1.5.2 Tongewebe<br />

eignen sich sehr gut zur Darstellung von Tonsystemen mit reinen Intervallen.<br />

Die unten verwendete einfachste Form zeigt die Quint- bzw. Großterzbeziehungen der<br />

Bestandtöne eines Systems folgendermaßen:<br />

1 Aristides Quintilianus lebte im 2. oder 3. Jahrh<strong>und</strong>ert n. Chr. <strong>und</strong> verfasste Bücher über <strong>Musik</strong>theorie.<br />

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