BEM 10 - Institut für Elektronische Musik und Akustik - IEM
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2.3 Italien<br />
Abbildung 4 (aus: Michael Praetorius "Syntagma musicum II", S. 232)<br />
Giovanni Battista Doni gibt 1640 einen Überblick über die in Italien üblichen Orgelstimmungen.<br />
Demnach war die Stimmtonhöhe in der Lombardei in etwa gleich wie bei Praetorius, in Neapel<br />
hingegen um eine kleine Terz, in Rom um einen Ganzton <strong>und</strong> in Florenz um einen Halbton<br />
tiefer; in Venedig jedoch um einen Halbton höher.<br />
2.4 Frankreich<br />
Man geht davon aus, dass die Stimmtonhöhe in Frankreich bei ca. 409 Hz, also etwas mehr als<br />
einen Halbton tiefer als 440 Hz lag. Hinweise darauf finden sich z.B. bei Joseph Sauveur<br />
(~1700), der als Frequenz <strong>für</strong> a 1 408 Hz angab. Taskins Stimmgabel <strong>für</strong> die "Musique de la<br />
Chambre" in Versailles, gebaut nach der Oboenstimmung von 1780 gibt ein a 1 mit 409 Hz. In<br />
Amsterdam gibt Christian Huygens (1629-95) als Frequenz <strong>für</strong> das a 1 ebenfalls 409 Hz an.<br />
In der Jacobikirche in Hamburg (erbaut von Arp Schnitger 1688-93) gab es ein Register, das<br />
speziell zur Begleitung von Soloinstrumenten gebaut wurde mit a 1 = 4<strong>10</strong> Hz, wogegen alle<br />
anderen Register ein extrem hohes a 1 mit 490 Hz aufwiesen.<br />
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