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BEM 10 - Institut für Elektronische Musik und Akustik - IEM

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3 Pythagoräische Stimmung<br />

3.1 Das diatonische System<br />

Nach einer Reihe von Traktaten, die Boethius' Monochordanweisung <strong>und</strong> Darstellung des<br />

griechischen Tonsystems wiedergeben, <strong>und</strong> dem Tonsystem der "musica enchiradis" vom Ende<br />

des 9. Jahrh<strong>und</strong>ert, wurde im <strong>10</strong>. Jahrh<strong>und</strong>ert von Odo von St. Maur (+<strong>10</strong>30) in Anlehnung an<br />

das griechische "systema teleion" ein Ton- bzw. Stimmungssystem entwickelt, welches, von<br />

Guido von Arezzo (~990 - <strong>10</strong>50) erweitert <strong>und</strong> in dessen "micrologus" dargestellt, zum<br />

maßgeblichen Tonsystem des gesamten Mittelalters wurde.<br />

Abbildung 5: Mittelalterliches Tonsystem mit Tetrachord-, Oktav- <strong>und</strong> Hexachordeinteilung<br />

(siehe Abbildung 1)<br />

Die zur Stimmung dieses Systems verwendeten Intervallproportionen stammen aus der von<br />

Boethius überlieferten pythagoräischen Tradition <strong>und</strong> lassen sich alle aus der "Tetraktys" - den<br />

Zahlen 1, 2, 3, 4 - ableiten. Die Proportionen der zur Konstruktion des Systems notwendigen<br />

Intervalle sind der Teiltonreihe entnommen <strong>und</strong> ergeben daher reine schwebungsfreie Intervalle.<br />

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