BEM 10 - Institut für Elektronische Musik und Akustik - IEM
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Boethius' Darstellung des quadriviums (De musica II, 3 nach Koehler 1988, S. <strong>10</strong>):<br />
quantitas<br />
discreta indiscreta<br />
(multitudo) (magnitudo)<br />
per se ad aliquid relata immobilis mobilis<br />
arithmetica musica geometria astronomia<br />
Der zentrale Begriff der platonisch-pythagoräischen <strong>Musik</strong>theorie ist, wie gesagt, der der<br />
Harmonie. Die griechische Bedeutung dieses Wortes hat sehr viel mit Verbinden bzw.<br />
Verknüpfen zu tun. Der Mythos macht aus Harmonia, der personifizierten Harmonie, die<br />
Tochter der wohl gegensätzlichsten Gottheiten: Nämlich Ares' <strong>und</strong> Aphrodites (siehe Kerenyi<br />
1967 Bd. 1 S.59). Harmonia heiratet später Kadmos (=Kosmos). Etwas was <strong>für</strong> die Pythagoräer<br />
von ungeheurer Wichtigkeit ist (siehe Koehler 1988, Bd. 1, S.7). Dem Makrokosmos-<br />
Mikrokosmos-Entsprechungsmodell folgend manifestiert sich diese Harmonie auf mehreren<br />
Ebenen. Boethius gibt folgende hinlänglich bekannte Einteilung:<br />
• musica m<strong>und</strong>ana: Sphärenharmonie, der harmonische Aufbau des gesamten Kosmos<br />
• musica humana: Die Harmonie von Leib <strong>und</strong> Seele des Menschen<br />
• musica instrumentalis: Harmonie in der klingenden <strong>Musik</strong><br />
Abbildung 7 zeigt Zarlinos weiter differenzierte Darstellung der <strong>Musik</strong> des Boethius;<br />
(aus: Giuseffo Zarlino, <strong>Institut</strong>ioni Harmoniche, S. 34)<br />
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