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Der Bildhauer Bernhard Bleeker - OPUS - Universität Augsburg

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Jahres 1923 ein „Beirat für die staatlichen Kunstsammlungen“ gegründet, in dem <strong>Bleeker</strong> als<br />

Ersatzmann fungierte. Desweiteren wurden die früheren „Spezialkommissionen“, Gremien aus<br />

allen Bereichen der bildenden Kunst mit Vertretern der wichtigsten Münchner Museen, in<br />

„Ankaufskommissionen“ umbenannt. <strong>Bleeker</strong> gehörte der „<strong>Bildhauer</strong>kommission“ an. Zum<br />

Mitspracherecht dieser Kommissionen äußerte sich die Direktoren-Konferenz, „dass<br />

grundsätzlich vorherige Genehmigung bei allen wichtigeren Ankäufen einzuholen sei. Bei<br />

verhältnismäßig geringfügigeren Objekten sind die Ankäufe der Kommission nachträglich zur<br />

Kenntnisnahme vorzulegen. In dringenden Fällen, z.B. bei Auktionen oder wenn Gefahr im<br />

Verzuge liegt, ist der Vorstand auch ohne vorherige Einvernehmung der Kommission zu<br />

Ankäufen befugt, doch ist deren Zustimmung dann nachträglich einzuholen und im Falle der<br />

Verweigerung die Entscheidung des Staatsministeriums anzurufen“ 196 .<br />

Dieser Beschluß zeigt, daß die ehrenamtlichen Vertreter dieser Gremien keinen zu<br />

unterschätzenden Einfluß auf die Ankaufspolitik der staatlichen Sammlungen hatten, wenn<br />

auch die einzelnen Abteilungen „nur“ für ihr Spezialgebiet zuständig waren 197 .<br />

Im Zuge der „Gleichschaltungspolitik“ des Dritten Reiches wurden diese Beiräte<br />

„entsprechend der neuen Staatsauffassung“ des „nationalsozialistischen Führerstaat[es]“ 198<br />

abgeschafft, indem man einfach die Kommissionen nicht mehr einberief und darauf<br />

verzichtete, ausgeschiedene Mitglieder zu ersetzen 199 . Dies muß um die Jahreswende 1933/34<br />

geschehen sein, da <strong>Bleeker</strong> noch am 22. April 1933 der „Ankaufskommission für moderne<br />

Kunst (Plastik)“ zusammen mit Hermann Hahn angehörte 200 .<br />

Im Dezember 1923 erhielt <strong>Bleeker</strong> eine weitere Ehrung: er wurde zum Ehrenbürger der<br />

Ludwig-Maximilians-<strong>Universität</strong> München ernannt 201 . <strong>Bleeker</strong> hatte zwei Werke für die<br />

196<br />

ebd.: Protokoll der Direktoren-Konferenz, 25.1. 1923<br />

197<br />

Die 10 Ankaufskommissionen waren zuständig für: Sammlung älterer Meister, Sammlung neuerer Meister,<br />

<strong>Bildhauer</strong>ei, antike Skulpturen, graphische Sammlung, Münzsammlung, Museum antiker Kleinkunst,<br />

Nationalmuseum, Völkerkundemuseum, Restaurierungsangelegenheiten. Wichtige Vertreter der einzelnen<br />

Gremien, die hier nicht alle zu nennen sind, waren: Caspar, Diez, Habermann, Hahn, Kurz, Marr, Stuck und der<br />

Kunsthistoriker Wölfflin. <strong>Der</strong> <strong>Bildhauer</strong>kommission gehörten 5 Vertreter an: <strong>Bleeker</strong>, Hahn, Kurz, Habich und<br />

als Ersatzmann Weigand.<br />

198<br />

BHStA: MK 50836: Schreiben des Württembergischen Kultministers an das Bayerische Ministerium für<br />

Kultus und Unterricht, 15. 12. 1934<br />

199<br />

BHStA: MK 50836: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (gez. Fischer, Nachfolger des<br />

ehemaligen Ministerialdirektors Richard Hendschel) an Herrn Württembergischen Kultminister, 3. 1. 1935.<br />

200<br />

BHStA: MK 50836: Direktion der Staatsgemäldesammlungen an das Staatsministerium für Unterricht und<br />

Kultus, 22. 4. 1933. Am 3. 1. 1935 schreibt das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus (gez.<br />

Fischer) an den Württembergischen Kultminister, daß „bereits seit einem Jahr davon abgesehen“ wurde, die<br />

Sachverständigenbeiräte einzuberufen (BHStA: MK 50836).<br />

201<br />

<strong>Universität</strong>sarchiv München, SEN- II- 7: Rektoratsverfügung vom 26. 11. 1923, datiert vom 7. 12. 1923 und<br />

Rektorat an <strong>Bleeker</strong>, datiert vom 10. 12. 1923; Bayerische Staatszeitung, Nr. 290, 14. 12. 1923, S. 5; siehe auch<br />

WV 123.<br />

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