POLITIK-PHILOSOPHIE-RHETORIK IN CUM DIGNITATE OTIUM ...
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Oligarchie, und die Demokratie zu einer Pöbelherrschaft werde,<br />
infolgedessen die ganze Gesellschaft degeneriere.<br />
Die unreine Mischverfassung dagegen hielte Gleichgewicht im<br />
Gefüge der Autorität und sei deshalb stabil. Ein solcher Staat stehe<br />
auf einem dauerhaften Fundament. Das monarchische Element in<br />
der Mischverfassung zeige sich darin, daß die römische Verfassung<br />
die höchste Machtstellung an zwei Konsuln abgebe, welche die<br />
Befugnisse des rex übernehmen. Allerdings werden sie nur auf 1<br />
Jahr gewählt und überdies kontrollieren sie sich gegenseitig (s. Rep.<br />
2.56-7). Der Senat nun sei das aristokratische Element der römischen .<br />
Verfassung. Die Optimaten seien die Vertreter der Beibehaltung der<br />
aristokratischen Ordnung. Durch den Senat suchten die Optimaten<br />
ihren politischen Willen zu artikulieren und durchzusetzen. Cicero<br />
beabsichtigt, die Optimaten mit den Popularen, die ihre Politik mit<br />
Hilfe der Volksversammlung (comitia: sie spiegeln die<br />
Volksmeinungwider) durchzusetzen suchten, zu koordinieren. Er<br />
ist in der Sestiana bestrebt, als· Beleg für die vorbildliche<br />
Koordination die Amtsführung des Quästors Sestius im Jahr 63 als<br />
hilfreich für die Niederschlagung der catilinarischen Verschwörung<br />
herauszustellen. Damals hätten sich der Senat und alle boni unter<br />
Ciceros Führung zu einem vereinten Vorgehen gegen die inneren<br />
Feinde zusammengefunden.<br />
Fuhrmann und Christes untersuchen mit Recht einen<br />
Zusammenhang zwischen der De re publica und der Sestiana.<br />
Fuhrmann 497 sagt, "als die in der Wirklichkeit entfaltete Idee des<br />
Staates nennt Cicero in der Sestiana dignitas und otium. In dem<br />
Werk De re publica nehmen ius und utilitas communis, Recht und<br />
gemeine Wohlfahrt deren Stelle ein." Christes 312-3 hält die Meinung<br />
Fuhrmanns für unhaltbar, weil nach ihm "sowohl dignitas als auch<br />
otium eine durchaus eigenständige Rolle in der Verfassungsdiskussion<br />
des Werkes De re publica spielen". Jedenfalls legen beide<br />
Untersuchungen den Schwerpunkt aufden Zusammenhang zwischen .<br />
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