Ein Herz für die heilige Anna Ein Herz für die heilige ... - Rheinkiesel
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Weihnachtliche Bräuche<br />
Macht hoch<br />
<strong>die</strong> Tür …<br />
Wie lange dauert es noch, bis endlich das Christkind<br />
kommt? So fragen Kinder seit vielen Jahren. Pfiffige Eltern<br />
erfanden verschiedene Adventskalender, <strong>die</strong> auch heute<br />
noch das Warten im wahren Sinne des Wortes versüßen.<br />
Die einfachste – und billigste –<br />
Version waren Strichkalender an<br />
der Tür: Jeden Tag wurde ein<br />
Strich weggewischt. Uralt ist auch<br />
der Brauch, an jedem Tag im<br />
Advent einen Strohhalm in eine<br />
Krippe zu legen, bis am Heiligen<br />
Abend das Jesuskind weich in das<br />
Stroh gebettet werden kann.<br />
Protestantische Familien bevorzugten<br />
Adventsbäumchen, <strong>die</strong><br />
jeden Tag mit Gedichten und<br />
Kerzen geschmückt wurden. Der<br />
erste Adventskranz (siehe rhein-<br />
12 Dezember 2010<br />
kiesel 12/2009) war ebenfalls ein<br />
Adventskalender – auch er <strong>die</strong>nte<br />
den Kindern dazu, zu zeigen, wie<br />
lange es noch bis Weihnachten<br />
dauert. Auch heute noch gibt es<br />
Adventskerzen, bei denen jeden<br />
Tag eine bestimmte Länge abbrennen<br />
soll. Andere Kalender zeigten<br />
gedruckte Uhren aus Pappe, an<br />
denen man jeden Tag den Zeiger<br />
verstellte. Allerdings kam <strong>die</strong> Uhr<br />
erst am 13. Dezember zum <strong>Ein</strong>satz,<br />
denn sie konnte nur zwölf Tage<br />
bis zum Heiligen Abend messen.<br />
Besinnliche Schmökereien<br />
Licht und Dunkelheit gehören zum<br />
Winter genauso wie St. Martin, <strong>die</strong><br />
Grabkerzen an Aller<strong>heilige</strong>n und<br />
der Weihnachtsbaum – kein Wunder,<br />
daß Lichtbräuche wie Martinsfackeln<br />
uralte Traditionen haben. Derzeit<br />
informiert eine umfangreiche Sonderausstellung<br />
des Freilichtmuseums Lindlar<br />
über unterschiedliche Winterbräuche<br />
und ihren Ursprung.<br />
„Dem Licht entgegen – Winterbräuche zwischen Erntedank und<br />
Maria Lichtmess“ ist <strong>die</strong> zugehörige erhellende Lektüre, erschienen<br />
im Greven Verlag, € 19,90 (ISBN 978-3-7443-0472-7).<br />
Beliebt bei Alt und Jung: Süßer Adventskalender<br />
Vom Wibele zum<br />
Wandkalender<br />
Heutzutage finden sich meist<br />
Süßigkeiten und kleine Geschenke<br />
im Adventskalender. Der<br />
Brauch geht angeblich auf Selma<br />
Lang aus Maulbronn zurück: Sie<br />
bastelte <strong>für</strong> ihren Sohn einen<br />
Adventskalender mit 24 Gebäckstücken,<br />
<strong>die</strong> sie auf Karton aufnähte.<br />
Jeden Tag im Advent durfte<br />
der kleine Gerhard einen Keks –<br />
„Wibele“ genannt - aufessen.<br />
Daraus wurde das Erfolgsmodell<br />
Adventskalender: Als Erwachsener<br />
entwickelte Gerhard Lang 1904<br />
einen Adventskalender als Beigabe<br />
<strong>für</strong> eine Stuttgarter Tageszeitung.<br />
Handwerk mit Ideen<br />
www.fliesenschroeter.de<br />
53604 Bad Honnef · Afelspfad 29<br />
Tel. 02224 - 7 90 30<br />
Mail: info@fliesenschroeter.de<br />
Mitglied der Handwerkerkooperation<br />
Rheinwerker www.rheinwerker.de<br />
Ihr persönlicher Ansprechpartner:<br />
Edgar Schröter, Fliesenlegermeister<br />
„Im Lande des Christkinds“<br />
bestand aus 24 kleinen Bildchen.<br />
Sie zeigten Engel bei den Weihnachtsvorbereitungen.<br />
Jeden Tag<br />
durften <strong>die</strong> Kinder eine Abbildung<br />
ausschneiden, aufkleben<br />
und den Vers darunter lesen. So<br />
zumindest beschreibt es <strong>die</strong> Volkskundlerin<br />
Esther Gajek zur Geschichte<br />
des Adventskalenders im<br />
Buch „Dem Licht entgegen“<br />
(Siehe Buchtip).<br />
Die Idee fand reißenden Absatz,<br />
und so entwickelte der Verlag<br />
Reichhold & Lang aus München<br />
zahlreiche Versionen, darunter <strong>die</strong><br />
auch heute noch bekannte, welche<br />
aus einem weihnachtlichen Motiv<br />
besteht, in dem man Türchen öff-