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Wykos Taverne - CAD.de

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Irgen<strong>de</strong>twas geheimnisvoll Gefährliches umgab diesen Frem<strong>de</strong>n, doch seltsamerweise hatte sie keine<br />

Angst vor ihm.<br />

Ellie fasste sich ein Herz und hub an zu <strong>de</strong>r Frage die Ihr auf <strong>de</strong>r Zunge brannte:<br />

'Sagt Herr, ihr spracht von einem Wolf, was meintet Ihr damit? Falls ihr zögert, ich bin vielleicht<br />

noch jung, aber kein Kind mehr'. Ellie stockte und nach hastigen 20 Schritten fuhr sie aufgeregt fort:<br />

'Ihr müsst wissen, ich gebe mir bestimmt alle Mühe keine Angst zu haben, doch sprecht, wohin gehen<br />

wir?'<br />

Sollte er es ihr sagen? Sollte er ihr sagen, dass sein Wolf schon einige Menschen auf <strong>de</strong>m Gewissen<br />

hatte,<br />

jedoch nicht aus Beutesucht, son<strong>de</strong>rn weil er ihm ein treuer Begleiter gewor<strong>de</strong>n war, <strong>de</strong>r dies tat um<br />

ihn zu schützen.<br />

Und an<strong>de</strong>rsrum hatte er selbst auch getötet für ihn.<br />

Es war kein Verhältniss Herr und Hund, es gab keinen Herren und keinen Hund, es gab nur Ihn und<br />

Wolf.<br />

Wolf konnte man nicht besitzen, genausowenig wie man Ihn besitzen konnte.<br />

Ellie hakte nochmal nach, da er eine Ewigkeit nichts zu sagen schien: 'Sagt, ist es ein richtiger Wolf?<br />

Und wieso nennt Ihr Ihn nur Wolf? Hat er keinen Namen? Also wenn ich einen richtigen Wolf hätte,<br />

dann hätte mein Wolf einen Namen, ganz bestimmt!'<br />

Auch wenn ihn die Tapferkeit <strong>de</strong>s Mädchen erstaunte, antwortete er nur knapp und gequält,<br />

ja fast etwas barsch: 'Ja es ist ein echter Wolf und er wird dir nichts tun. Aber wenn Du <strong>de</strong>inen Bru<strong>de</strong>r<br />

fin<strong>de</strong>n willst,<br />

stell mir nie wie<strong>de</strong>r eine Frage über ihn.' ...<br />

Die neckischen Augen hatten ihn nicht getrügt. Das Mädchen war verdammt keck. Vielleicht ein<br />

bißchen zu keck für seinen Geschmack. O<strong>de</strong>r war er jetzt nur beleidigt weil sie so sehr in seinem<br />

Leben bohrte? Er war es nicht gewohnt, jeman<strong>de</strong>m zu vertrauen, nicht mehr nach<strong>de</strong>m das damals in<br />

seiner Jugend passiert war. Er mißtraute allen Menschen und sein Mißtrauen hatte ihn all die Jahre<br />

am Leben erhalten. Das und Wolf. Das Mädchen war sichtlich verstört ob seiner barschen Reaktion.<br />

Vielleicht sollte er versuchen, ihr seine Reaktion zu erklären.<br />

"Verzeihet unsere ungebührliche Reaktion. Wir....nun ja, wir sind es nicht gewohnt Fragen zu<br />

unserem Leben zu beantworten. Es gibet Grün<strong>de</strong> dafür, aber die wer<strong>de</strong>n wir euch heute nicht<br />

darlegen. Und ihr habet recht, Wolf ist ein echter Wolf, ein Wolfsrü<strong>de</strong>...wir stehen uns sehr<br />

nahe, und wir haben ihm <strong>de</strong>shalb keinen Namen gegeben, da er frei ist...er ist mein Begleiter<br />

und doch ist er ein wil<strong>de</strong>s Tier, er streifet frei umher und ist da wenn wir nach ihm rufen..."<br />

Sollte er ihr erzählen, wie er zu Wolf gekommen war. Nein, es war zu gefährlich. Das Mädchen könnte<br />

die Geschichte weitererzählen...und wenn er, <strong>de</strong>n er suchte, sie hören wür<strong>de</strong>. Nun wer weiß, vielleicht<br />

wür<strong>de</strong> er mißtrauisch wer<strong>de</strong>n und die Chance sein Schicksal zu besiegeln wür<strong>de</strong> vergehen. Er<br />

entschloß sich ihr nicht mehr aus seiner Vergangenheit zu erzählen. Noch nicht....<br />

Sie näherten sich <strong>de</strong>m Stadttor und die Stadtwache beäugte sie bei<strong>de</strong> mißtrauisch. Doch Ellie<br />

schlüpfte davon und brach wie ein Herbststurm über die Stadtwache her. Einige Minuten später<br />

öffnete die Stadtwache kopfschüttelnd das Tor. Im Vorbeigehen konnte er noch ein paar gemurmelte<br />

Worte auffassen...verrückt, bei Nacht in <strong>de</strong>n Wald, scha<strong>de</strong> um die Maid...doch er wußte es gab kein<br />

Zurück mehr.<br />

Kaum waren sie durch das Tor, fragte Ellie schon nach Wolf. Doch er wür<strong>de</strong> Wolf nicht rufen, bevor<br />

sie das freie Feld vor <strong>de</strong>r Stadt verlassen hatten und aus <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>r Stadtwache entschwun<strong>de</strong>n<br />

waren. So an die zehn Minuten später hatten sie <strong>de</strong>n Waldrand erreicht und eine Biegung im Weg<br />

verbarg sie endgültig vor neugierigen Blicken. Ellie war nervös und er wußte, daß sie allen Grund<br />

dazu hatte. Er war vielleicht etwas voreilig gewesen, als er sagte, daß Wolf ihr nichts tun wür<strong>de</strong>. Wolf<br />

vertraute ihm und normalerweise akzeptierte er seine Begleiter. Doch das Mädchen war jung und ein<br />

falsche Bewegung und Wolf wür<strong>de</strong> ihr an die Kehle gehen.<br />

"Nun <strong>de</strong>nn, Ellie...wir wer<strong>de</strong>n Wolf rufen, aber ihr müsset genau das tun, was wir euch sagen.<br />

Bleibet dicht bei uns und verhaltet euch absolut ruhig. Wolf ist ein Wolf und er beschützt uns.<br />

Wir wer<strong>de</strong>n ihm erklären, daß euer keine Gefahr seid, aber beweget euch nicht. Wartet bis er<br />

euch beschnuppert hat und sich umdreht und wie<strong>de</strong>r wegläuft. Dann ist alles in Ordnung und<br />

ihr könnet euch ganz normal bewegen. Knurret er o<strong>de</strong>r bedrohet er euch, so bleibet stehen,<br />

ganz ruhig stehen...solange bis er euch akzeptiert."<br />

Der dringliche Ton in seiner Stimme hatte Ellie zusammenzucken lassen. Sie hatte immer gedacht<br />

Wolf verhalte sich wie die Köter in <strong>de</strong>r Stadt, die sie öfters mit Steinen bewarf und die dann <strong>de</strong>n

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