RelaisSursee: E-Mail mit Amateurfunk - USKA
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Technik<br />
Mit der steigenden Digitalisierung<br />
elektronischer Einrichtungen, ist unter<br />
anderem der digitale Rundfunk<br />
erschienen. Für die älteren OMs unter<br />
uns, die Amplitudenmodulation (AM),<br />
später Frequenzmodulation (FM) und<br />
sogar single sideband (SSB) gekannt haben,<br />
bedeutet digitaler Rundfunk einen<br />
bedeutenden Wechsel. Für öffentliche<br />
Dienste werden die Abkürzungen DAB<br />
und DAB+ (digital audio broadcasting)<br />
benützt, für den Amateurdienst die Abkürzung<br />
DRM (digital radio mondiale).<br />
Nachstehend wird erklärt, was diese<br />
beiden Systeme gemeinsam haben<br />
sowie ihre Funktionsweise und Vorteile<br />
gegenüber sonstig bekannte Sendearten.<br />
Ich werde da<strong>mit</strong> beginnen,<br />
die theoretischen Sendeprinzipien zu<br />
detaillieren - leider ohne praktische<br />
Anwendung. Danach werde ich mich<br />
<strong>mit</strong> dem Empfang befassen, diesmal<br />
<strong>mit</strong> einer praktischen Anwendung aus<br />
dem am Schluss zitierten Referenzwerk.<br />
Allgemeines<br />
Das DRM-Verfahren wurde auf Grund<br />
einer Rundfunknorm für Kurz-, Mittel-<br />
und Langwelle entwickelt. Die<br />
DAB- und DAB+ Verfahren wurden<br />
für UKW-Bänder geschaffen, eher für<br />
regionalen oder nationalen Rundfunk.<br />
All diese Systeme basieren auf<br />
OFDM. Was bedeutet OFDM? Es ist<br />
ein Kürzel für «Orthogonal frequency-division<br />
multiplexing». Es handelt<br />
es sich dabei um die Umwandlung<br />
eines zu über<strong>mit</strong>telnden NF-Signals<br />
in ein numerisches Signal. Dieses NF-<br />
Signal stammt entweder von einem<br />
Mikrofon oder von irgendwelcher zu<br />
über<strong>mit</strong>telnden Quelle. Dieses Kodierungsverfahren<br />
verteilt das Signal auf<br />
eine gewisse Anzahl Unterträger, die<br />
unter sich rechteckig phasiert sind.<br />
Man kann sich einen HF-Träger auf zwei<br />
Weisen vorstellen:<br />
A) Man zeichne eine Sinuskurve <strong>mit</strong><br />
der Gleichung y = sin x<br />
y = Zeitwert der vertikalen Achse<br />
entsprechend dem Wert<br />
28 HBradio 3 - 2012<br />
Digitaler Rundfunk<br />
Werner Tobler HB9AKN<br />
x = horizontale Achse, die den Wert<br />
des variablen Drehwinkels darstellt<br />
B) Man zeichne direkt den Vektor<br />
ein<br />
Diese Darstellung ermöglicht auf einfache<br />
Weise, die zwei Vektoren um 90° zu<br />
verschieben. Zwei Subträgerfrequenzen<br />
stehen orthogonal zueinander, wenn die<br />
Vektoren, die sie darstellen um 90° versetzt<br />
sind. Das zu über<strong>mit</strong>telnde NF-Signal<br />
wird in ein digitales Signal umgewandelt,<br />
dass in eine grosse Zahl von Subträgerfrequenzen<br />
aufgeteilt wird. Es ist, wie wenn<br />
man das zu über<strong>mit</strong>telnde NF-Signal auf<br />
mehrere unabhängige Sender verteilte,<br />
die auf verschiedenen Frequenzen arbeiten.<br />
Diese Subträgerfrequenzen stehen<br />
so nahe wie möglich zueinander, sodass<br />
ein Maximum an Informationen auf einer<br />
gegebenen Frequenzspanne über<strong>mit</strong>telt<br />
werden kann.<br />
Die Orthogonalität der Subträgerfrequenzen<br />
ermöglicht einen hohen spektralen<br />
Wirkungsgrad, da die Bandbreite praktisch<br />
voll ausgenutzt wird. Die Signale<br />
der verschiedenen Subträgerfrequenzen<br />
überlappen sich, stören sich jedoch nicht<br />
gegenseitig dank der Orthogonalität.<br />
In der orthogonalen Kodierung ist das<br />
Intervall zwischen jeder Subträgerfrequenz<br />
gleich:<br />
Intervall f [Hz]: Δf = K / TU K = eine natürliche positive Zahl,<br />
meistens 1<br />
T = die Nutzdauer eines Symbols<br />
U<br />
[in sek]<br />
Daraus folgt, dass die gesamte Bandbreite<br />
<strong>mit</strong> N Subträgerfrequenzen so<br />
aussieht<br />
B = N x f<br />
Jede Subträgerfrequenz wird numerisch<br />
unabhängig moduliert. Es gibt<br />
verschiedene digitale Modulationsarten,<br />
wie z.B.<br />
QPSK, QAM-4, QAM-16, QAM-64 usw.<br />
Um sich eine genauere Vorstellung<br />
über dieses Modulationsarten zu machen,<br />
kann man einfach „googeln“.<br />
Die OFDM-Dekodierung benötigt<br />
eine sehr genaue Synchronisation der<br />
Empfänger- <strong>mit</strong> der Senderfrequenz<br />
(Syntonisation). In SSB kümmern sich<br />
unseren Ohren um die kleinen Frequenzkorrekturen<br />
des Empfängers.<br />
Dies fällt hier weg, denn jede Frequenzabweichung<br />
zieht einen Verlust<br />
der Orthogonalität <strong>mit</strong> sich, bei dem<br />
sich die Subträgerfrequenzen gegenseitig<br />
stören. Diese Synchronisation<br />
ist schwer zu erreichen wenn der<br />
Empfänger mobil ist, besonders bei<br />
Geschwindigkeits- oder Richtungsänderungen,<br />
oder falls mehrere Stör-<br />
Echos auftreten.<br />
In dem von <strong>Amateurfunk</strong>ern benutzten<br />
DRM werden 64 Subträgerfrequenzen<br />
eingesetzt. Für DAB und<br />
DAB+ ist diese Zahl sicher verschieden.<br />
Dies bedeutet in der Praxis, dass<br />
der einzige Weg für den <strong>Amateurfunk</strong>er,<br />
ein solches Signal zu generieren<br />
aus einer Software besteht, die eine<br />
Soundkarte ansteuert. Das von der<br />
Soundkarte generierte NF-Signal wird<br />
so zum Sender geführt, wobei man<br />
beim Eingangsniveau (ähnlich wie<br />
SSB) die lineare Zone des Senders<br />
beachten muss. Natürlich interagiert<br />
jede Nicht-Linearität, wie zum Beispiel<br />
bei zu hohem Eingangsniveau,<br />
auf die Subträgerfrequenzen (IM)<br />
und degradiert das Quellsignal im<br />
Sender.<br />
DRM-Empfänger<br />
Der hier beschriebene Empfänger basiert<br />
auf dem am Schluss zitierten Werk.<br />
Das synoptische Schema ist in Bild 1<br />
dargestellt; wovon die drei elektrischen<br />
Teilansichten 1, 2 und 3 (alle S. 26/27)<br />
separat dargestellt sind.<br />
In Zukunft soll DRM-Rundfunk die alte<br />
Amplitudenmodulation auf Frequenzen<br />
unter 30 MHz ersetzten. Die hier<br />
beschriebenen elektrischen Pläne benötigen<br />
keine Eichung. Ich erinnere daran,<br />
dass Eichung bei klassischen Geräten<br />
die Einstellung des Mitten- oder Zwischenfrequenzverstärker<br />
(MF oder<br />
ZF) <strong>mit</strong>tels einem KW-Generator bedeutet.<br />
Danach stellt man noch die<br />
so genannten Hochfrequenzkompo-