Lovibond Water Testing Pool
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Allgemeine Anforderungen an das Schwimm- und<br />
Badebeckenwasser<br />
Die moderne Schwimmbeckenwasseraufbereitung mit ihren einzelnen Verfahrensstufen<br />
ist ohne eine Kontrolle des Aufbereitungsergebnisses undenkbar.<br />
Nur die aktuelle Kenntnis des Ist-Zustandes ermöglicht es dem Schwimmmeister<br />
bzw. dem Schwimmbadbetreiber, nach Vergleich mit dem Soll-Zustand (Anforderungen<br />
an das Beckenwasser), in die Funktion der einzelnen Verfahrensstufen<br />
so einzugreifen, dass auch bei Spitzenbelastung eine gute Beschaffenheit des<br />
Beckenwassers hinsichtlich Hygiene und Sicherheit aufrecht erhalten bleibt.<br />
Automatische Regelsysteme können zwar den Schwimmmeister bei der Routinekontrolle<br />
entlasten, aber niemals ersetzen. Nur er kann entscheiden, ob z.B. ein<br />
zu erwartender Besucherandrang ein vorsorgliches Hochfahren des Chlorgehaltes<br />
rechtfertigt oder ob aus gleichem Grund eine Filterspülung vorverlegt werden sollte.<br />
Mikrobiologische Anforderungen<br />
Die mikrobiologischen Anforderungen an das Beckenwasser sollen eine Schädigung<br />
der menschlichen Gesundheit, insbesondere durch Krankheitserreger, auf<br />
ein Minimum reduzieren.<br />
Der Nachweis dieser Erreger ist im Rahmen der routinemäßigen Überwachung<br />
kaum möglich.<br />
In der DIN 19643-1:2012-11, Absatz 5.3 werden folgende mikrobiologische<br />
Parameter aufgeführt:<br />
Escherichia coli = E. coli sind koliforme Keime und ein typischer Indikator für<br />
fäkale Verunreinigungen im Badebeckenwasser.<br />
Pseudomonas areuginosa sind Bakterien, die sich optimal bei einer Temperatur<br />
von ca. 20 - 42°C vermehren. Sie haben die Fähigkeit, eine schleimartige<br />
Schutzschicht zu bilden, was sie besonders resistent gegen Desinfektionsmittel,<br />
wie Chlor, macht.<br />
Das Vorhandensein dieser Erreger weist auf mangelnde Hygiene und Desinfektion<br />
des Badewassers hin. Es können durch diese Bakterien Hautinfektionen, Außenohrinfektionen<br />
und Harnwegsinfektionen hervorgerufen werden.<br />
Die Koloniezahl (KBE) bei 36°C ± 1°C darf im Reinwasser max. 20 KBE,<br />
im Beckenwasser 100 KBE/ml betragen.<br />
Legionella spec. (Legionellen) sind Bakterien, die sich im Wasser bei Temperaturen<br />
von 35 - 55°C außerordentlich schnell vermehren und auch bei Wassertemperaturen<br />
von bis 60°C überlebensfähig sind. Diese Bakterien rufen bei Menschen<br />
schwere Erkrankungen hervor, wenn sie z.B. über Aerosole (vernebelte Wassertröpfchen)<br />
aufgenommen werden. Bei der Krankheit handelt es sich um die<br />
sogenannte Legionärs-Krankheit und um das sogenannte Pontiakfieber.<br />
Die Verbreitung dieser Erreger erfolgt hauptsächlich über aerosolbildende Einbauten in<br />
Schwimmbädern, wie z.B. Wasserpilze, Wasserkanonen oder aber auch Duschköpfe.<br />
Gemäß DIN 19643-1:2012-11 dürfen Legionellen im Reinwasser und Beckenwasser<br />
nicht nachweisbar sein.<br />
20 <strong>Pool</strong> & Spa Wasseraufbereitung und Analytik 06/2013