Lovibond Water Testing Pool
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Trihalogenmethane (THM)<br />
Wie bereits beschrieben, reagiert freies Chlor mit den ins Beckenwasser eingetragenen<br />
organischen Verunreinigungen zu gebundenem Chlor. Eine weitere<br />
chemische Reaktion aller zur Desinfektion dienenden Halogene (Chlor oder Brom)<br />
ist die Bildung von Trihalogenmethan.<br />
Durch den Badegast selbst werden organische Verbindungen, die Trihalogenmethane<br />
bilden können, eingetragen; sie können allerdings auch aus dem Füllwasser, aus<br />
für den Umwälzkreislauf ungeeigneten Kunststoffen und sogar aus organischen<br />
Reinigungs- und Desinfektionsmitteln stammen.<br />
Die gebildeten Trihalogenmethane gasen an der Wasseroberfläche aus und werden<br />
so vom Badenden eingeatmet.<br />
Die Analyse der THM´s erfolgt gemäß DIN EN ISO 10301 gaschromatographisch<br />
und ist somit im Rahmen der betriebseigenen Überwachung von Schwimm-und<br />
Badebeckenwasser routinemäßig nicht zu bewältigen.<br />
Die DIN 19643-1:2012-11 schreibt im Beckenwasser für Trihalogenmethane, berechnet<br />
als Chloroform im Beckenwasser, einen oberen Wert 0,02 mg/l / 20 µg/l<br />
vor. Bei Freibädern dürfen höhere Werte an Trihalogenmethanen auftreten, wenn<br />
zur Einhaltung der mikrobiologischen Anforderungen höhere Werte an freiem<br />
Chlor notwendig werden.<br />
Bestehende Anlagen, die der DIN-Anforderung nicht entsprechen, sollten innerhalb<br />
von 5 Jahren nach Erscheinen der Norm nach oder umgerüstet werden.<br />
Zur Verringerung der Trihalogenmethankonzentration im Beckenwasser wurden<br />
die gängigen Verfahrenskombinationen um die Komponente Adsorption an<br />
Pulver-Aktivkohle (Seite 17) erweitert.<br />
Anlagen mit Ozonstufen können die Vorläufersubstanzen der THM-Bildung<br />
oxidieren und durch Adsorption eliminieren, bevor sie in der Desinfektionsstufe<br />
(Chlorung) zu Trihalogenmethanen reagieren.<br />
36 <strong>Pool</strong> & Spa Wasseraufbereitung und Analytik 06/2013