Lovibond Water Testing Pool
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Probenahme und Analysenverfahren<br />
Probenahme<br />
Genauso wichtig wie die Auswahl des richtigen Messverfahrens ist die richtige<br />
Probenahme. Wasserproben zur Bestimmung von Chlor und pH-Wert, die unmittelbar<br />
nach der Probenahme vor Ort zu untersuchen sind, werden direkt vom Zapfhahn<br />
(Roh-, Rein- und Füllwasserproben) nach einer angemessenen Ablaufzeit in die<br />
Küvetten oder das Messgefäß gefüllt, in denen die Bestimmung durchgeführt wird.<br />
Beckenwasser wird als Schöpfprobe aus dem oberflächennahen Bereich (10 - 30 cm<br />
unter der Wasseroberfläche und etwa 50 cm vom Beckenrand entfernt) genommen.<br />
Bei Horizontaldurchströmung des Beckens wird die Probe in der Mitte der Stirnseite<br />
des Beckens genommen.<br />
Bei Vertikaldurchströmung mit 100%-igem Ablauf des Volumenstroms über die allseitig<br />
umlaufende Überlaufrinne sollte die Beckenwasserqualität an allen Stellen des<br />
Beckenrandes gleich sein. Die Probenahme kann beliebig längs des Beckenrandes<br />
genommen werden.<br />
Bei der Probenahme für die kolorimetrische oder photometrische Messung des<br />
pH-Wertes ist darauf zu achten, dass die Probe ohne Verlust an Kohlendioxid in das<br />
Probegefäß gelangt. Dazu wird die Probe ohne Verwirbelung und Belüftung in die<br />
Küvette gefüllt.<br />
Ammonium-Bestimmung<br />
Ammonium NH 4 + gelangt hauptsächlich durch die Badegäste in das Schwimmbeckenwasser<br />
und entsteht durch Zersetzung stickstoffhaltiger Verunreinigungen, wie z.B.<br />
Harnstoff und Eiweißverbindungen. Durch dessen Fähigkeit, mit freiem Chlor sogenannte<br />
Chloramine zu bilden, beeinträchtigt Ammonium die Desinfektionswirkung des Chlores<br />
erheblich. Daher ist der Ammoniumgehalt im Beckenwasser möglichst niedrig zu halten.<br />
Für die Kontrolle des Ammoniumgehaltes im Schwimmbeckenwasser hat <strong>Lovibond</strong> ® eine<br />
spezielle Farbscheibe (0 bis 0,4 mg/l NH 4 + ) und diverse Photometersysteme im Programm.<br />
Die Ammoniumbestimmung erfolgt mit Ammonium No. 1 und No. 2-Tabletten.<br />
Harnstoff-Bestimmung<br />
Neben Ammonium (NH 4 + ) ist Harnstoff (CH4N 2O) einer der wichtigsten Verschmutzungsindikatoren<br />
im Schwimmbadewasser. Harnstoff wird in Form von Urin und<br />
Schweiß in das Schwimmbadewasser eingetragen.<br />
Die Ammonium- und Harnstoffbelastung lässt sich durch gründliches Duschen der<br />
Badegäste im unbekleideten Zustand vor dem Schwimmen am besten verringern.<br />
Die tatsächlich eingebrachte Menge an Harnstoff hängt u. a. von der Körperbewegung<br />
(Anstrengung) des Badegastes und seiner Hygiene sowie der Wasser- und<br />
Außentemperatur ab.<br />
Enzymatische und bakteriologische Vorgänge zersetzen Harnstoff im Schwimmbadewasser<br />
zu Ammonium und Kohlendioxid.<br />
Chlorverbindungen, die als Desinfektionsmittel im Schwimmbadewasser verwendet<br />
werden, reagieren mit Ammonium zu Chloraminen und mit Harnstoff zu Chlorharnstoff.<br />
Dieses so genannte gebundene Chlor hat, wie bereits ausgeführt, eine<br />
reduzierte Keimtötungsgeschwindigkeit und ist verantwortlich für Hautirritationen<br />
und den typischen Schwimmbadgeruch.<br />
44 <strong>Pool</strong> & Spa Wasseraufbereitung und Analytik 06/2013