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Evaluation der Weiterbildung - Ärztekammer Schleswig-Holstein

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kammer-info aktuell<br />

42<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>Weiterbildung</strong><br />

Die <strong>Weiterbildung</strong> zum Facharzt im Rahmen<br />

ärztlicher Tätigkeit nach <strong>der</strong> medizinischen<br />

Hochschulausbildung dient einerseits <strong>der</strong> individuellen<br />

Spezialisierung in einem Fachgebiet,<br />

an<strong>der</strong>erseits aber auch <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> Qualität<br />

<strong>der</strong> ärztlichen Berufsausübung. Es ist eine<br />

<strong>der</strong> Kernaufgaben einer <strong>Ärztekammer</strong>, die <strong>Weiterbildung</strong><br />

<strong>der</strong> Fachärzte(innen) von morgen<br />

langfristig sicherzustellen.<br />

Gelegentlich wird unter an<strong>der</strong>em auch die <strong>Weiterbildung</strong>ssituation<br />

in Deutschland dafür verantwortlich<br />

gemacht, dass junge Ärzte(innen)<br />

aus <strong>der</strong> Patientenversorgung aussteigen, in an<strong>der</strong>e<br />

Berufsfel<strong>der</strong> wechseln o<strong>der</strong> ins Ausland abwan<strong>der</strong>n.<br />

Verlässliche Daten hierzu liegen allerdings<br />

nicht vor.<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> Bundesärztekammer hat jetzt<br />

beschlossen, eine routinemäßige zweijährliche<br />

Befragung über die Zufriedenheit mit <strong>der</strong> <strong>Weiterbildung</strong>ssituation<br />

bei <strong>Weiterbildung</strong>sassistenten(innen)<br />

aber auch bei den <strong>Weiterbildung</strong>sbefugten<br />

in den Landesärztekammern durchzuführen.<br />

Mit einer Ausnahme haben alle Landesärztekammern<br />

beschlossen, sich an dieser Umfrage<br />

zu beteiligen.<br />

Anhand <strong>der</strong> gesammelten Daten sollen Stärken<br />

und Schwächen <strong>der</strong> <strong>Weiterbildung</strong> in den einzelnen<br />

<strong>Weiterbildung</strong>sstätten erhoben werden.<br />

Die Ergebnisse sollen die Möglichkeit geben,<br />

Verbesserungspotenziale zu erkennen und wahrzunehmen<br />

(z. B. Handlungskonzepte für strukturierte<br />

<strong>Weiterbildung</strong>sabläufe). Die erhobenen<br />

Daten sind eine unverzichtbare Argumentationshilfe<br />

bei <strong>der</strong> innerärztlichen Diskussion aber<br />

auch im politischen Raum, um gegebenenfalls<br />

mit handfesten, belegbaren Daten ungerechtfertigten<br />

Behauptungen und Vermutungen begegnen<br />

zu können. An<strong>der</strong>erseits kann damit möglicherweise<br />

aber auch die Diskussion über die<br />

Problematik von <strong>Weiterbildung</strong> in Zeiten <strong>der</strong><br />

DRGs und einer allgegenwärtigen Ökonomisierung<br />

<strong>der</strong> Leistungserbringung versachlicht und<br />

einer Lösung zugeführt werden.<br />

Mit <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Befragung wurde von<br />

<strong>der</strong> Bundesärztekammer die Eidgenössische<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>isches Ärzteblatt 3/2009<br />

Technische Hochschule (ETH) Zürich beauftragt,<br />

die über langjährige Erfahrung in <strong>der</strong><br />

Durchführung von Assistentenbefragungen verfügt.<br />

Die Schweiz gilt im Allgemeinen aus <strong>der</strong><br />

deutschen Perspektive als ein Musterland für<br />

die Umsetzung von ärztlicher <strong>Weiterbildung</strong><br />

und ist das Land, welches am häufigsten in diesem<br />

Kontext als Abwan<strong>der</strong>ungsgrund junger<br />

Ärzte(innen) genannt wird.<br />

In Abständen von zwei Jahren soll die <strong>Weiterbildung</strong>ssituation<br />

durch entsprechende Befragungen<br />

analysiert werden. Dabei soll eine einheitliche<br />

Erhebungsform und Befragungsmethodik<br />

in allen <strong>Ärztekammer</strong>n zugrunde gelegt werden,<br />

wie sie in den <strong>Ärztekammer</strong>n Hamburg<br />

und Bremen in den Jahren 2006/2007 anhand<br />

angepasster - aber standardisierter Fragebögen<br />

aus dem Schweizer Projekt bereits angewendet<br />

wurden.<br />

Es findet eine Befragung <strong>der</strong> <strong>Weiterbildung</strong>sbefugten<br />

und <strong>der</strong> <strong>Weiterbildung</strong>sassistenten statt.<br />

Bei den Befragungen handelt es sich um Online-Befragungen.<br />

Ein persönlicher Zugangscode<br />

ermöglicht den Zugang in ein Webportal.<br />

Alle <strong>Weiterbildung</strong>sbefugten erhalten vermutlich<br />

Anfang Mai ein Schreiben <strong>der</strong> <strong>Ärztekammer</strong><br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> mit ihrem persönlichen<br />

Zugangscode zur Bearbeitung ihres Fragebogens.<br />

Gleichzeitig werden sie gebeten, die Anzahl ihrer<br />

<strong>Weiterbildung</strong>sassistenten anzugeben. In einem<br />

zweiten Schritt erhalten die <strong>Weiterbildung</strong>sbefugten<br />

dann <strong>der</strong> Anzahl ihrer <strong>Weiterbildung</strong>sassistenten<br />

entsprechend Zugangscodes,<br />

mit <strong>der</strong> Bitte diese an die <strong>Weiterbildung</strong>sassistenten<br />

weiterzuleiten und sie zur Teilnahme an<br />

<strong>der</strong> Befragung zu motivieren.<br />

Die Weiterleitung <strong>der</strong> Codes an die <strong>Weiterbildung</strong>sassistenten<br />

ist also unbedingte Voraussetzung<br />

für eine Teilnahme <strong>der</strong> <strong>Weiterbildung</strong>sassistenten<br />

an dieser <strong>Evaluation</strong>.<br />

Der Fragebogen für die <strong>Weiterbildung</strong>sbefugten<br />

wird ca. 30 Fragen zu folgenden Themen enthalten:<br />

Wochenarbeitszeit/Aufteilung auf verschiedene<br />

Tätigkeiten,<br />

Arbeitszeitgesetz und Vereinbarkeit mit <strong>der</strong><br />

<strong>Weiterbildung</strong>,


<strong>Weiterbildung</strong>skonzept/(„Curriculum“),<br />

Rotationen,<br />

Einschätzung <strong>der</strong> Motivation <strong>der</strong> Assistenzärzte,<br />

Fort- und <strong>Weiterbildung</strong>sbudget.<br />

Der Fragebogen für die <strong>Weiterbildung</strong>sassistenten<br />

umfasst Items zu acht Themenkomplexen<br />

(gesamt etwa 100 Fragen):<br />

Globalbeurteilung,<br />

Vermittlung von Fachkompetenzen,<br />

Lernkultur,<br />

Führungskultur,<br />

Fehlerkultur/Patientensicherheit,<br />

Entscheidungskultur,<br />

Betriebskultur,<br />

Evidenzbasierte Medizin.<br />

Die Ergebnisse werden Online (voraussichtlich<br />

Anfang 2010) für die Befugten über den persönlichen<br />

Zugangscode im Webportal für die jeweils<br />

eigene Institution einsehbar sein. Weiterhin<br />

werden für die Befugten die Ergebnisse<br />

(Mittelwerte) im Sinne eines Benchmarks innerhalb<br />

des eigenen Fachgebietes auf Län<strong>der</strong>ebene<br />

und im Bundesvergleich dargestellt.<br />

Alle im Zusammenhang mit diesem Projekt erhobenen<br />

und verwendeten Daten werden ge-<br />

kammer-info aktuell/leserbrief<br />

mäß den gesetzlichen Bestimmungen über den<br />

deutschen Datenschutz behandelt.<br />

Bei <strong>der</strong> Verwendung <strong>der</strong> Daten wird dafür Sorge<br />

getragen, dass Rückschlüsse auf die Identität<br />

<strong>der</strong> befragten Ärzte(innen), die sich in <strong>Weiterbildung</strong><br />

befinden, nicht möglich sind. In den<br />

Fällen, in denen die Anonymität aufgrund geringer<br />

Teilnehmerzahl nicht gewährleistet werden<br />

kann, dürfen die Daten nur mit ausdrücklicher<br />

Einwilligung dieser Ärzte(innen) verwendet<br />

werden. Die Befugtenberichte dürfen nur<br />

mit Zustimmung <strong>der</strong> Befugten veröffentlicht<br />

werden.<br />

Die <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> sieht in<br />

dieser <strong>Evaluation</strong>, die alle zwei Jahre wie<strong>der</strong>holt<br />

werden soll, eine große Chance für eine zukunftsorientierte<br />

und qualitätsgesicherte <strong>Weiterbildung</strong>,<br />

die nicht nur den <strong>Weiterbildung</strong>sassistenten(innen)<br />

nützt, son<strong>der</strong>n bei <strong>der</strong> Außendarstellung<br />

auch Krankenhäusern und Krankenhausabteilungen<br />

im Wettbewerb zugute<br />

kommen könnte.<br />

Fragen zu diesem Projekt beantwortet Ihnen<br />

gern Dr. Uta Kunze, MPH, E-Mail uta.kunze@<br />

aeksh.org, Tel. 04551/803-165.<br />

Dr. Uta Kunze

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