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Lexikon für Oberflächen und Umwelt - Hochschule für Architektur ...

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<strong>Lexikon</strong> <strong>für</strong> <strong>Oberflächen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong><br />

aus dem Bereich<br />

Holz, Holzwerkstoffe<br />

Innenausbau<br />

Möbel<br />

Fachtechnische Begriffe <strong>und</strong> Abkürzungen<br />

aus dem Gebiet der Herstellung von flüssigen, trockenen <strong>und</strong> festen Beschichtungsstoffen,<br />

<strong>und</strong> den Applikationsverfahren <strong>für</strong> Holz <strong>und</strong> Holzwerkstoffe<br />

sowie angrenzende Bereiche.<br />

3.te völlig überarbeitete Auflage mit jetzt ca. 3000 Begriffen<br />

zusammengestellt von<br />

Jörg Schleusener<br />

DRW-Verlag


Vorwort<br />

Was einst als Hilfe <strong>für</strong> die Studenten der Fachhochschule Bern gedacht war, hat sich in der<br />

Zwischenzeit zu einem Standardwerk <strong>für</strong> alle Holzspezialisten entwickelt, auf welches<br />

heutzutage fast keiner mehr verzichten kann.<br />

Die Entwicklung auf dem Gebiet der flüssigen, pulverförmigen <strong>und</strong> festen<br />

Beschichtungsstoffe ist in den letzten Jahren aufgr<strong>und</strong> der <strong>Umwelt</strong>sensibilisierung (LRV =<br />

Luftreinhalteverordnung, VOC - Richtlinien, GSchG = Gewässerschutzgesetz, usw.) stark in<br />

Bewegung geraten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> vieler Anregungen <strong>und</strong> Hinweise habe ich auch den Begriff „<strong>Umwelt</strong>“ in den Titel<br />

mit aufgenommen, denn die Oberfläche ist heute nur noch im Zusammenhang mit den<br />

Problemen der <strong>Umwelt</strong>aspekte zu betrachten <strong>und</strong> zu lösen.<br />

In diesem Zusammenhang sind viele neue Ausdrücke <strong>und</strong> Abkürzungen in den täglichen<br />

Sprachgebrauch des <strong>Oberflächen</strong>fachmannes getreten. Für die Holzfachleute in den Betrieben<br />

aber auch in der Forschung <strong>und</strong> Lehre, ist es schwierig, sich im Wald der vielen neuen<br />

Begriffe <strong>und</strong> den häufig benützten Abkürzungen auszukennen. Daher ist es mit Sicherheit<br />

sehr hilfreich, ein Nachschlagewerk <strong>für</strong> die am häufigsten verwendeten Wörter zur Verfügung<br />

zu haben. Es wurden auch Begriffe <strong>und</strong> Abkürzungen aus angrenzenden Gebieten, wie<br />

Kunststoff- <strong>und</strong> Metallbereich übernommen, da der Holzfachmann sich immer mehr auch mit<br />

diesen Bereichen auseinandersetzen muss.<br />

Darüberhinaus sollen in diesem <strong>Oberflächen</strong>lexikon auch alte Begriffe, die heute nicht oder<br />

nur noch wenig angewendet werden, erhalten bleiben.<br />

Dieses Werk erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit <strong>und</strong> bezieht sich vorwiegend auf<br />

die Holzoberflächentechnik <strong>und</strong> berücksichtigt die Begriffe <strong>und</strong> die Gesetzgebung von der<br />

Schweiz, Deutschland <strong>und</strong> Österreich.<br />

Für Anregungen <strong>und</strong> neue, ergänzende Hinweise bin ich jederzeit dankbar.<br />

An dieser Stelle möchte ich ein herzliches Dankeschön an meine Mitarbeiter Th. Fries, Dr. B.<br />

Gfeller, W. Hansemann, M. Kisters W. Schaebs, U. Wigger sowie and die Herren Dr. A.<br />

Keiler, Dr. Dipl.-Ing. A.Rössler, L. Dembowski <strong>und</strong> H. Bauer richten, die mit ihren Ideen,<br />

mit ihrem Fachwissen <strong>und</strong> ihrem großen Engagement viel zum Gelingen dieses Werkes<br />

beigetragen haben. Darüber hinaus hatte ich in den letzen Jahren die Gelegenheit mit<br />

Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten über das <strong>Oberflächen</strong>lexikon zu diskutieren. Sie sind mir alle<br />

jederzeit mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite gestanden. Es ist wirklich keine böse Absicht, wenn ich<br />

den einen oder anderen hier nicht namentlich erwähnt habe, trotzdem noch mal recht<br />

herzlichen Dank an alle. Nicht zuletzt möchte ich auch ein herzliches Dankeschön an meine<br />

Lektorin Fr. Weh hier mit anfügen, denn sie hat mit ihren wertvollen Hinweisen <strong>und</strong><br />

Anregungen viel zum Optimieren dieses <strong>Lexikon</strong>s beigetragen.<br />

Meinisberg, Januar 2007 Jörg Schleusener


Abblättern;<br />

wenn die Adhäsion (Haftung) der Lackschichten untereinander nicht genügend ist, können die<br />

Schichten abblättern. Auch die ungenügende Adhäsion zum Substrat, kann zum A. führen.<br />

Gründe da<strong>für</strong> können sein: Ungenügendes Schleifen, schlechtes Entstauben, zu große<br />

Sprödigkeit, Überhärtung, falsche Materialeinstellung, verschiedene nicht verträgliche<br />

Materialien, Inhaltsstoffe vom Substrat etc. #Adhäsion, #Haftung.<br />

Abbrennen;<br />

mit A. bezeichnet man den Vorgang <strong>für</strong> das Entfernen alter Ölfarben- <strong>und</strong> Lackanstriche mit<br />

einer Abbrenn- oder Lötlampe. Diese robuste Arbeitsweise ist nur <strong>für</strong> Massivhölzer geeignet.<br />

Durch das Erhitzen beim A. werden die Farben- oder Lackschichten so weich, dass man sie<br />

hinter der Abbrennflamme mit einer Stahlspachtel herunterschieben kann. Das Verfahren<br />

eignet sich nur <strong>für</strong> ebene Flächen. Profile <strong>und</strong> Schnitzereien müssen abgebeizt werden.<br />

#Abbeizen.<br />

Abbügeln;<br />

mit A. bezeichnet man den Arbeitsgang des Entfernens einer Polyesterschicht. Nach<br />

Erwärmen mit dem Bügeleisen (daher „Abbügeln“) oder Infrarotstrahlern auf 200-250 °C<br />

kann die Lackschicht mit dem Spachtel mühelos von der Holzoberfläche abgeschoben<br />

werden.<br />

ABC-Analyse;<br />

ist ein Ordnungsverfahren zur Klassifizierung einer großen Anzahl von Daten (Erzeugnisse,<br />

K<strong>und</strong>en oder Prozesse). Zweck der ABC-Analyse ist die Konzentration beschränkter<br />

Kapazitäten oder Arbeitszeit auf die wesentlichen <strong>und</strong> ausschlaggebenden Aufgaben. In der<br />

ABC-Analyse werden Aufgaben, Probleme, Produkte oder andere gleichartige Elemente in<br />

drei Stufen priorisiert: A = sehr wichtig / sehr dringend, B = wichtig / dringend, C = weniger<br />

wichtig / weniger dringend. Die Anzahl der zu bildenden Klassen hängt von den darauf<br />

folgenden unterschiedlichen Behandlungen der einzelnen Gruppen ab. Im Einklang mit dem<br />

80-20-Prinzip der Anteil der "A"-Elemente auf 20% eingeschränkt werden, d.h. zum Beispiel<br />

im Fall der K<strong>und</strong>enbewertung (K<strong>und</strong>enwert): mit lediglich 20 % der K<strong>und</strong>en werden bereits<br />

80 % des Umsatzes erzielt (A-K<strong>und</strong>en = hohe Bedeutung), 30 % der K<strong>und</strong>en bringen 15 %<br />

des Umsatzes (B-K<strong>und</strong>en = mittlere Bedeutung) <strong>und</strong> von 50 % der K<strong>und</strong>en kommen nur 5 %<br />

des Umsatzes (C-K<strong>und</strong>en = geringe Bedeutung). Der A-Gruppe können z.B. Güter zugeordnet<br />

werden, deren jeweiliger Anteil am Gesamtwert über 15 % liegt. Bei der Beschaffung der A-<br />

Güter ist besonders auf günstige Preise sowie Liefer- <strong>und</strong> Zahlungsbedingungen zu achten.<br />

Bei der B-Gruppe werden beispielsweise die Güter zugeordnet, deren jeweiliger Anteil am<br />

Gesamtwert über 5 % liegt; die übrigen Güter gehören zur C-Gruppe. Letztendlich dient die<br />

ABC-Analyse dazu, die begrenzten Kapazitäten sinnvoll einzusetzen. #XYZ-Analyse, PQ-<br />

Analyse.<br />

Abdruckfestigkeit;<br />

darunter versteht man die Eigenschaft eines Anstrichs, dass Gegenstände, die darauf abgestellt<br />

werden, keine Eindrücke hinterlassen.<br />

Abdunsten;<br />

auch Ablüften, ist das teilweise oder völlige Verdunsten der flüchtigen Anteile, ehe die<br />

Filmbildung vollendet ist <strong>und</strong>/oder eine weitere Beschichtung aufgebracht werden kann. Bei


Holzuntergründen muss die Abdunstzeit so bemessen sein, dass Luft aus den Holzporen <strong>und</strong><br />

Mikrohohlräumen entweichen kann, da es sonst zu eingeschlossenen Blasen führt.<br />

Abdunstzeit;<br />

auch Ablüftzeit genannt. Ist die Zeit, die der Beschichtungsstoff benötigt, um sich zu<br />

beruhigen, d. h. eingeschlossene Luftblasen sollen aufplatzen, der Lack soll verlaufen <strong>und</strong><br />

flüchtige Anteile sollen bereits verdunsten. Erst nach dieser A., die zwischen 2 <strong>und</strong> 6 Minuten<br />

liegt, je nach Lackart, sollten die beschichteten Teile in die Trockenzone kommen.<br />

Abdunstzone;<br />

ist die erste Zone im Umlufttrockner. Sie ist verantwortlich <strong>für</strong> die Bildung eines Films frei<br />

von Blasen. Gearbeitet wird mit Temperaturen von 30-50°C <strong>und</strong> sehr geringen<br />

Luftgeschwindigkeiten.<br />

Deckbeschichtung;<br />

besteht aus einer oder mehreren Schicht(en) <strong>für</strong> den jeweiligen Anwendungszweck geeigneten<br />

<strong>und</strong> auf die darunter liegenden Schichten abgestimmten Beschichtungsstoffen. Die<br />

Deckbeschichtung hat die Aufgabe, die unter ihr liegenden Schichten zu schützen <strong>und</strong> dem<br />

Beschichtungssystem die geforderten <strong>Oberflächen</strong>eigenschaften zu geben. Der Begriff<br />

Deckbeschichtung sagt nichts über das Deckvermögen der Beschichtung aus. Die letzte<br />

Schicht des Beschichtungssystems wird auch Schlussbeschichtung genannt.<br />

Deckfähigkeit;<br />

das Vermögen, Licht nicht durchzulassen. Eine Farbe mit hoher Deckkraft wird den<br />

Untergr<strong>und</strong> gut abdecken. #Deckvermögen. #Opazität.<br />

Decklack;<br />

mit Decklack wird die zuletzt aufgetragene Schicht bezeichnet. Nach der Vorbehandlung, der<br />

Farbgebung <strong>und</strong> dem Gr<strong>und</strong>lack, muss ein guter Zwischenschliff erfolgen, damit der D. eine<br />

entsprechend gute Haftung findet. Mit dem D. soll eine erhöhte Widerstandsfähigkeit <strong>und</strong> der<br />

endgültige <strong>Oberflächen</strong>effekt (matt, glänzend usw.) erreicht werden. #Farblack.<br />

Deckvermögen;<br />

eines pigmentierten Stoffs ist sein Vermögen, die Farbe oder Farbunterschiede des<br />

Untergr<strong>und</strong>s zu verdecken. Der Begriff „Deckkraft“ sollte vermieden werden. Als deckend<br />

gilt eine Beschichtung dann, wenn der Reflexionsgrad über dem schwarzen Untergr<strong>und</strong><br />

mindestens 98 % des Reflexionsgrades über dem weißen Untergr<strong>und</strong> beträgt (DIN 53 162).<br />

Um das D. zu bestimmen, wird ein gleichmäßiger Film des zu testenden Lackes mit Hilfe<br />

eines Rakels auf ein #Kontrastpapier aufgetragen. Nachdem das Material getrocknet ist, wird<br />

es visuell bewertet. Dies geschieht in der Regel durch Messungen mit einem #Glossmeter. Da<br />

das D. stark von der Filmdicke abhängt, müssen mehrere Tests mit verschiedenen Rakeln<br />

durchgeführt werden, um die gewünschte Filmdicke zu ermitteln.<br />

Decopaint-Richtlinie;<br />

Die Decopaint-Rl wird auch als „Lösemittelhaltige Farben- <strong>und</strong> Lackverordnung“ bezeichnet,<br />

sie ist eine richtungweisende, produktbezogene Maßnahme. Diese EU-Richtlinie (RL<br />

2004/42/EG) wurde durch nationale Gesetzte in nationales Recht übernommen <strong>und</strong> heisst in<br />

Deutschland jetzt: ChemVOCFarbVO 2004 <strong>und</strong> in Österreich: Lösemittel-Verordnung 2005.<br />

Ziel dieser EU-Richtlinie ist es, die flüchtigen organischen Verbindungen (VOC = volatile<br />

organic compo<strong>und</strong>s) durch Beschränkung des Inverkehrbringen lösemittelhaltiger Farben <strong>und</strong><br />

Lacke in Bautenanstrichstoffen (Malerlacken) <strong>und</strong> Autoreparaturlacken zu verringern, um die


aus dem Beitrag der flüchtigen organischen Verbindungen zur Bildung des bodennahen<br />

Ozons resultierende Luftverschmutzung zu vermeiden. In Zukunft dürfen nur noch<br />

Bautenfarben in Verkehr gebracht werden, die in den vorgeschriebenen VOC Grenzen liegen.<br />

Termine: Farbenhersteller dürfen ab 01.01.2007 nur noch VOC-konforme Produkte herstellen<br />

Diese Produkte müssen eine VOC Kennzeichnung auf dem Etikett tragen. Ab 01.01.2008<br />

dürfen generell nur noch VOC-konforme Produkte mit Kennzeichnung auf den Markt<br />

gebracht <strong>und</strong> genutzt werden. Herkömmliche lösemittelhaltige Bautenanstriche dürfen schon<br />

ab dem 1. Januar 2007 nur noch bedingt eingesetzt werden. Das betrifft auch viele<br />

konventionelle Alkydharzlacke. Die Decopaint-RL der EU oder in Deutschland die<br />

ChemVOCFarbVO, ergänzt also das BImSchG (Lösemittelverordnung) <strong>und</strong> betrifft in erster<br />

Linie die Lack- <strong>und</strong> Farbenhersteller, die in Zukunft nur noch VOC-konforme Produkte auf<br />

den Markt bringen dürfen, aber auch Kleinbetriebe, Handwerker <strong>und</strong> Endverbraucher, die<br />

Bauteile wie z.B Fertigteile, Fenster, Türen, Zargen, Fußböden <strong>und</strong> Treppen behandeln, nicht<br />

hingegen Möbel. Dadurch wird erreicht, dass auch die vielen Kleinmengen an Lacken <strong>und</strong><br />

Farben nur noch einen zulässigen Höchstgehalt an Lösemitteln aufweisen, die sonst über das<br />

BImSchG nicht erfasst würden. #Chem VOCFarbVO.<br />

Englische Politur;<br />

die Politur besteht aus einer Schellack- <strong>und</strong> einer Kopallösung in 99%igem Alkohol,<br />

manchmal ist der Kopal mit Kreide vermengt in Alkohol gelöst. Die Kreide erleichtert die<br />

Löslichkeit <strong>und</strong> Klärung des Kopals im Alkohol. Im Unterschied zur Politur ist beim<br />

#Petersburger Möbellack oder bei dem #Pariser Holzlack, also bei den Streichqualitäten<br />

immer ein Zusatz von venetianischem Terpentin vorhanden. Dieser dicke Terpentin bedingt<br />

die Elastizität des in dünnen Schichten mit guten Pinseln gestrichenen Lackes. Auf der<br />

anderen Seite ist ein solcher Lack <strong>für</strong> einen Politurgang völlig unbrauchbar. Der eigentliche<br />

Poliergang bedingt einige gewissenhafte Vorarbeiten. Je besser die Poren des Holzes<br />

geschlossen sind, desto höher wird der Glanz <strong>und</strong> desto geringer ist aber auch der Verbrauch<br />

an Politur <strong>und</strong> Zeitaufwand. #Leimwasser.<br />

Enkaustik;<br />

(griech.) antike Wachsmalerei. Mit Wachs verb<strong>und</strong>ene Pigmente (Farben) werden heiß oder<br />

mit heißem Spachtel untereinander <strong>und</strong> mit der Malfläche (Stein, Holz oder Elfenbein)<br />

verb<strong>und</strong>en - verschmolzen. Enkaustik nennt man auch die Imprägnierung von<br />

Marmorbildwerken <strong>und</strong> Gipsabgüssen mit geschmolzener Stearinsäure oder Paraffin<br />

Entflammbarkeit;<br />

die Eigenschaft einer Substanz, sich bei einem gegebenen Flammpunkt zu entzünden.<br />

#Flammpunkt.<br />

Farbbrennen;<br />

altes Verfahren zur Erzielung dekorativer Holzoberflächen. Die Methode beruht darauf, dass<br />

die weichen Holzteile zwischen den „harten Jahren“ bedeutend einfacher <strong>und</strong> kontrastreicher<br />

ausgebrannt werden können. Das Verfahren eignet sich nur <strong>für</strong> Nadelhölzer <strong>und</strong> die Farbe<br />

wird durch mehr oder weniger gebräunte (verkohlte) Holzanteile gebildet. Das gebrannte<br />

Holz kann nach gutem Ausbürsten mit üblichen #Beizen <strong>und</strong> speziellen Positivbeizen zur<br />

Erzielung besonderer Farbeffekte gebeizt werden. #Brennen.<br />

Farbdiagramm;<br />

eine Kurve, die alle sichtbaren Farben umschließt <strong>und</strong> einige ihrer Beziehungen zueinander zu<br />

konstruieren gestattet, z.B. das Ergebnis einer Mischung. Das bekannteste Diagramm ist die<br />

CIE-Farbtafel aus dem Jahr 1931. #CIE-System.


Farbe;<br />

ist ein individueller Sinneseindruck im Gehirn des Menschen, der von den Sehnerven im<br />

Auge ausgelöst wird. F. entsteht durch visuelle Wahrnehmung von Strahlen einer gegebenen<br />

spektralen Zusammensetzung. Durch die Pupille einfallendes Licht im Spektralbereich von<br />

etwa 400 bis 700 nm löst diesen Reiz über die farbempfindlichen Zäpfchen auf der Netzhaut<br />

aus. Die F. lässt sich mit den drei Basiseigenschaften: Farbton, Helligkeit <strong>und</strong> Sättigung<br />

darstellen. #Gr<strong>und</strong>farben..<br />

Farbecht;<br />

man spricht bei Farben von farbecht, wenn sie ihren Farbton behalten, nicht übermäßig<br />

ausbleichen <strong>und</strong> weder durch starke Sonneneinstrahlung (UV-Strahlen) oder heftigen Regen<br />

noch durch häufiges Reinigen sich verändern, verblassen, verfärben oder abfärben.<br />

Farben;<br />

bilden eine nicht glänzende offenporige Beschichtung <strong>und</strong> werden nach DIN in wischfeste<br />

<strong>und</strong> waschfeste F. unterteilt. Sie haben einen relativ hohen Füllstoff- <strong>und</strong> Pigmentanteil, aber<br />

nur einen geringen Bindemittelgehalt. #Weisspigmente, #Schwarzpigmente, #Buntpigmente,<br />

#Farbstoffe, #Pflanzliche Farbstoffe, #Natürliche Farbstoffe, #Synthetische Farbstoffe,<br />

#Naturfarben,<br />

Farbenkreis;<br />

dieser zeigt das Verhältnis der verschiedenen Farben zueinander <strong>und</strong> untereinander <strong>und</strong><br />

ermöglicht, Farbnuancen auszugleichen. Man unterscheidet:<br />

• Hauptfarben: Rot, Gelb, Blau<br />

• Nebenfarben: Grün, Violett, Orange.<br />

• Komplementärfarben, Ergänzungsfarben, eine Farbvalenz, deren Farbreiz bei<br />

Überlagerung den einer gegebenen anderen zu vollem Weiß ergänzt.<br />

Hochrotationsglocke;<br />

ein Zerstäuberelement, welches beim elektrostatischen Spritzen mit hoher Drehzahl (bis 40<br />

000 min -1 ) den Lack aus der Pistole mechanisch zerstäubt. Manchmal wird auch anstelle der<br />

Glocke eine Scheibe mit einem Durchmesser von 150-250mm <strong>und</strong> Drehzahlen bis 20 000<br />

min -1 eingesetzt. #Elektrostatisches Lackieren.<br />

Hochsieder;<br />

auch als Verzögerer oder Verlaufmittel im Handel. Siedebereich 119-330 °C bei 133,3 hPa.<br />

Sie verbleiben länger in der Lackschicht <strong>und</strong> sind schwer flüchtig <strong>und</strong> sollen die Ausbildung<br />

einer einwandfreien Lackoberfläche herbeiführen. Sie werden dann eingesetzt, wenn NC-<br />

Lacke schlecht verlaufen oder zur Blasenbildung neigen. Nur in geringen Mengen zusetzen,<br />

sonst kommt es zu erheblichen Trocknungsverzögerungen <strong>und</strong> das bedeutet: wesentlich<br />

längere Wartezeiten bis zur Stapelfähigkeit <strong>und</strong> mehr Staubeinlagerungen in die zunächst<br />

noch nicht staubtrockenen Flächen. #Lösemittel, #Lösungsmittel.<br />

Höchstmenge;<br />

eine vom Gesetzgeber festgelegte Größe, die die erlaubte Maximalkonzentration bestimmter<br />

Inhaltsstoffe (z.B. Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle) in Nahrungsmitteln festlegt.<br />

Hochziehen;<br />

darunter versteht man nach der DIN 55 945 die Runzel <strong>und</strong>/oder die Rissbildung infolge<br />

Quellung einer Beschichtung, hervorgerufen durch Lösemittel, z.B. aus einer weiteren Schicht


oder aus einem Abbeizmittel. Z.B. ein Aufquellen von Lackfilmen durch zu scharfe<br />

Lösungsmittel im Lack, wie es beim Überspritzen von nicht ausgehärteten, lufttrocknenden<br />

Kunstharzlacken mit Nitro-Materialien auftreten kann. Ursache kann sein: Unverträglichkeit<br />

zwischen Gr<strong>und</strong>ierung <strong>und</strong> Decklack, ungenügende Trocknung oder H. der Poren.<br />

#Filmfehler.<br />

Holz;<br />

ist ein organisches, poriges, anisotropes, heterogenes, hygroskopisches (Quellen <strong>und</strong><br />

Schwinden), nachwachsendes Naturprodukt (Rohstoff) mit poröser Zellstruktur, welches in<br />

ca. 25 000 bis 30 000 Laubbäumen <strong>und</strong> Nadelbäumen, sowie in Sträuchern im In- <strong>und</strong><br />

Ausland vorkommt. Holz – aus verholzten Zellen zusammensetzt – ist ein Gewebe, welches<br />

sich unter der Rinde von Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern befindet. Dieses Gewebe wird beim<br />

sek<strong>und</strong>ären Dickenwachstum vom Kambium (Schicht aus teilungsfähigen Zellen) aus nach<br />

innen neu gebildet. Die Bäume bilden, in Abhängigkeit der wechselnden Jahreszeiten<br />

Wachstumszonen, in temperierten Klimazonen Jahrringe genannt. Die Hauptbestandteile von<br />

Holz sind: Zellulose 38-55 %, Hemi-Zellulose 20-35 %, Lignin 18-31 %, bei tropischen<br />

Hölzern sogar bis 40 %, weitere Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe wie Tannin, Harze, ätherische<br />

Öle, Stärke, Zucker <strong>und</strong> Fette. Holz entsteht durch die Reaktion von Wasser <strong>und</strong> CO2. Diese<br />

Reaktion wird durch Licht katalysiert (#Photosynthese) <strong>und</strong> produziert u.a. Sauerstoff.<br />

#Lignin, #Zellulose, #Kambium, #Hygroskopizität, #Splintholz, #Kernholz, #Frühholz,<br />

#Spätholz, #Juveniles Holz.<br />

Kobaltgelb;<br />

(fälschlich Indischgelb), ein organisches Pigment, lichtecht, nicht alkalifest <strong>und</strong><br />

säureempfindlich, nicht so extrem farbintensiv ist wie Teerfarbstoffe. Kobaltgelb ist ein sehr<br />

feines, leichtes Pulver, welches einfach zu verarbeiten ist. Hauptsächlich als Aquarellfarbe,<br />

selten als Ölfarbe verwendet, mit sehr guten Lasureigenschaften. Beim Verschlucken oder<br />

Einatmen ges<strong>und</strong>heitsschädlich<br />

Kobaltgrün;<br />

K. (auch Rinmannsgrün Türkisgrün, Sächsischgrün, Zinkgrün, Gellerts Grün, Grüner<br />

Zinnober genannt) Künstliches Mineralpigment eine Mischung aus Zinkoxid <strong>und</strong> Kobalt, es<br />

ist ein sehr kaltes <strong>und</strong> helles Grün. Es erhält seine grüne Färbung durch die Zinkatome. Seine<br />

Färbekraft ist gering, wenngleich sich mit Gelb <strong>und</strong> auch Blau sehr schöne Mischtöne<br />

ergeben. Seit dem ersten Weltkrieg ist Rinmannsgrün kaum noch im Gebrauch. Die kaum<br />

bekannte Farbe ist <strong>für</strong> alle interessant, die zarte, verhaltene Farbwirkungen schätzen.<br />

Seine Lichtechtheit ist sehr gut, es ist aber gegen Alkalien nicht beständig <strong>und</strong> deswegen <strong>für</strong><br />

das Fresko ungeeignet. In Ölbindemitteln deckt es wenig.<br />

Kobaltviolett;<br />

Kobaltviolett (veraltet auch Kobaltbronze) bezeichnet violette Farbpigmente, die Salze des<br />

Metalls Kobalt sind. Alle Arten von Kobaltviolett sind vollkommen lichtecht <strong>und</strong> von<br />

überragendender Farbreinheit. Das Pigment ist jedoch nicht besonders kalkecht.<br />

Kobaltphosphat ist ungiftig <strong>und</strong> ökologisch unbedenklich. Das moderne Kobaltviolett dunkel<br />

ist bestens als Mischkomponente geeignet. Mit Weiss lassen sich hervorragend saubere Lila<br />

Töne erzielen, unter Zugabe von Kobalt- oder auch Ultramarinblau kann lückenlos der<br />

Blauviolettbereich erschlossen werden. Die heutigen Pigmente, <strong>und</strong> das gilt <strong>für</strong> alle<br />

Kobaltpigmente, sind ges<strong>und</strong>heitsschädlich, falls sie eingeatmet oder verschluckt werden.<br />

Neben Schweinfurter Grün ist die hellere Sorte das giftigste Pigment (Arsen) des älteren<br />

Künstlerfarben-Sortimentes.


Kochblasen;<br />

auch Kocher genannt, sind Filmfehler, bestehend aus Blasen unterschiedlicher Durchmesser,<br />

die bei der Filmbildung vorzugsweise in der Wärme entstehen.<br />

Kocher;<br />

#Kochblasen, #Blasen, #Filmfehler.<br />

L*a*b*-Farbsystem;<br />

(auch CIELAB genannt) ist heute das gebräuchlichste System <strong>für</strong> die Farbmessung. Der<br />

Farbraum ist bei diesem System durch die Helligkeit L* <strong>und</strong> die Farbkoordinaten a* <strong>und</strong> b*<br />

gekennzeichnet. #CIE-System.<br />

Lack;<br />

leitet sich von dem indischen Begriff „Laksha“ ab, was einerseits h<strong>und</strong>erttausend bedeutet<br />

<strong>und</strong> andererseits die Lackschildlaus bezeichnet. Das harzhaltige Stoffwechselprodukt der<br />

Tiere überzog das Holz <strong>und</strong> glänzte in einer dicken Schicht. Man fand schnell heraus, dass<br />

man die Masse durch Erhitzen loslösen <strong>und</strong> dann auf andere <strong>Oberflächen</strong> aufbringen konnte,<br />

wo sie wieder aushärtetet Es ist aber auch gleichzeitig ein Sammelbegriff <strong>für</strong> eine Vielzahl<br />

von Beschichtungsstoffen auf der Basis organischer Bindemittel mit speziellen Eigenschaften,<br />

wie Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse, mechanische oder chemische Beständigkeit<br />

oder/<strong>und</strong> dekoratives Aussehen. Gr<strong>und</strong>sätzlich werden die Lacke in drei große Gruppen<br />

eingeteilt:<br />

1) Physikalisch trocknende Lacke<br />

2) Physikalisch-chemisch härtende Lacke<br />

3) Chemisch härtende Lacksysteme<br />

Je nach Art der organischen Bindemittel können Lacke organische Lösemittel <strong>und</strong>/oder<br />

Wasser enthalten oder auch davon frei sein. Gegebenenfalls enthalten sie Pigmente, Füllstoffe<br />

<strong>und</strong> sonstige Zusätze. Pulverlacke sind lösemittelfrei. L. gehen nach dem Auftragen durch<br />

Verdunstung der Lösungsmittel <strong>und</strong>/oder chemischer Reaktion in den festen Zustand über <strong>und</strong><br />

bilden einen geschlossenen Film (Lackschicht) auf der Oberfläche (Holz, Holzwerkstoffe,<br />

Metalle, Kunststoff), in Abhängigkeit von #Festkörpergehalt (FKG) <strong>und</strong> Viskosität des L. Sie<br />

haben die Aufgabe, die <strong>Oberflächen</strong> gegen die Beanspruchung durch Witterungseinflüsse,<br />

Chemikalien oder mechanische Belastungen zu schützen. Man unterscheidet farblose<br />

(transparente) <strong>und</strong> farbige (pigmentierte) L. Im Vergleich zu Farben haben L. einen höheren<br />

Bindemittelgehalt. #Lacksysteme <strong>und</strong> #Anstrichstoffe, #Lackbezeichnungen.<br />

Nanometer (nm);<br />

ein Nanometer ist der milliardste Teil eines Meters (1*10-9m). Abk.: nm. Nano bedeutet auf<br />

griechisch Zwerg <strong>und</strong> ist die typische Größenskala von Molekülen. #Ångström, #Meter,<br />

#Picometer, #Femtometer.<br />

Nanopartikel;<br />

das sind kleinste Teilchen in einer Grösse von unter 100, meist sogar unter 50 Nanometer<br />

(1Nanometer ist 1millardstel Meter (10 –9 m)). Die Partikel im Nanometerbereich<br />

unterscheiden sich in ihren Eigenschaften von grösseren Teilchen dramatisch. Sie können in<br />

Lacksysteme eindispergiert werden <strong>und</strong> deren Anwendungseigenschaften wesentlich<br />

verbessern, wobei sie wegen ihrer Grösse oft selbst unsichtbar bleiben. Al2O3- oder SiO2-<br />

Nanopartikel eignen sich wegen ihrer grossen Härte sehr gut zur Verbesserung der<br />

mechanischen Eigenschaften von Beschichtungen (höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber<br />

Stahlwolle, Kratzfestigkeit). TiO2-Nanopartikel, Titandioxid (#Anatas) werden in<br />

Beschichtungen als photokatalytisch aktive Stoffe eingebaut, um selbstreinigende


<strong>Oberflächen</strong> zu erzeugen. Die bekannte antimikrobielle Wirkung von Silberionen kann durch<br />

Einmischen von nanoskalischen Silberpartikeln (Ag-Nanopartikel) in die Beschichtung<br />

ausgenützt werden, um so genannte hygienische Lacke herzustellen, die dann in Arztpraxen,<br />

Wellness- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbereichen, Altersheimen, Schulen <strong>und</strong> Kindergärten eingesetzt<br />

werden. #Lotuseffekt.<br />

Positives Beizbild;<br />

P. ist ein Beizeffekt im Sinne der natürlichen Alterung des Holzes, bei dem die harten,<br />

ligninhaltigen Zonen deutlich dunkler erscheinen. Bei der chemischen Beizung werden mittels<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachbeize Gerbsäuren <strong>und</strong> Metallsalze gelöst <strong>und</strong> in das Holz eingelagert, welche<br />

dann dort miteinander reagieren <strong>und</strong> so zur Farbtonbildung führen. Die harten Spätholzzonen<br />

verfügen auf Gr<strong>und</strong> ihrer größeren Dichte über mehr Substanz, in die sich auch mehr<br />

Chemikalien einlagern können, so dass es dort auch zu einer stärkeren Reaktion <strong>und</strong><br />

Farbtonbildung kommt. Man erhält ein positives Beizbild, d.h. die dunklen Spätholzzonen<br />

sind dunkel. Das klassische Einsatzgebiet sind Nadelhölzer. Positiv-Beizen lassen sich jedoch<br />

auch <strong>für</strong> andere Hölzer (Laubhölzer wie Kirschbaum oder Buche) einsetzen, aber ohne den<br />

positiven Effekt. #Beizbild.<br />

Positiv-Effekt;<br />

von einem P. spricht man, wenn die dunkleren Spätholzzonen noch stärker in den<br />

Vordergr<strong>und</strong> treten, #Positives Beizbild.<br />

Postforming;<br />

ist die fugenlose Ummantelung mit steifen Vergütungsmaterialien wie<br />

Schichtpressstoffplatten. Die Verarbeitung erfolgt unter Druck- <strong>und</strong> Hitzeeinwirkung.<br />

Qualität;<br />

(vom lat. qualitas), Verhältnis, Eigenschaft oder die Beschaffenheit eines Erzeugnisses, die es<br />

<strong>für</strong> seinen Verwendungszweck geeignet macht. Geeignet ist ein Produkt, wenn es die direkt<br />

prüfbaren Eigenschaften der Ausführungs-Q. (Güte) <strong>für</strong> die vorgesehene Verwendung erfüllt<br />

(dazu gehören Gebrauchstauglichkeit <strong>und</strong> auch ästhetische Merkmale) <strong>und</strong> der geforderten<br />

Betriebs, Bereitschafts- oder Lagerzeit entspricht. Q. ist auch, was Menschen mit bestem<br />

Wissen <strong>und</strong> Können unter Beachtung der Betriebsvorgaben <strong>und</strong> Einrichtungen erreichen. Q.<br />

ist der Schlüssel zum Erfolg <strong>und</strong> garantiert zufriedene K<strong>und</strong>en. Q. betrifft nicht nur das<br />

Produkt, sondern auch dessen Umfeld, d.h. den Menschen.<br />

Qualität der Oberfläche;<br />

ist abhängig von folgenden Parametern: 1. Holzart (Dichte, Feuchte, anatomische Merkmale),<br />

2. Eigenschaften des Untergr<strong>und</strong>es (Hobelqualität <strong>und</strong> letzter Schliff), 3. Lackart (Nitrolacke,<br />

Wasserlack, 2K-Lacke, UV-Lacke, PUR-Lacke usw.), 4. Lackqualität (Festkörpergehalt,<br />

Farbechtheit), 5. Applikationssystem (Spritzen, Walzen, Gießen, Tauchen), 6. Schichtdicke<br />

(Aufbau <strong>und</strong> Anzahl der Aufträge), 7. Prozessbedingungen (Umgebungsfeuchte, Temperatur,<br />

Luftqualität). #Qualität.<br />

Solvatation;<br />

(von lat. solvere = (auf)lösen)), ist eine lockere Anlagerung von Lösemittelmolekülen an<br />

gelöste oder dispergierte Substanzen (Ionen, Atome oder Moleküle), z.B. Lackharze. Um<br />

einen Stoff zu lösen, ist es notwendig, die Gitterenergie des Kristalls <strong>und</strong> die<br />

innermolekularen Kräfte des Lösungsmittels zu überwinden. Die Energie, die dieses<br />

ermöglicht, ist die S. - Anziehungskraft zwischen Lösungsmittel <strong>und</strong> Gelöstem. Für Wasser<br />

bezeichnet man die S. als Hydratation, die Energie unter konstantem Druck als


Hydratationsenthalpie von Ionen <strong>und</strong> polaren Molekülen. Die Additionsverbindungen<br />

zwischen makromolekularer Substanz <strong>und</strong> Lösemittel werden Solvate genannt.<br />

Solvate;<br />

#Solvatation.<br />

Solvens;<br />

(pl. Solvenzien) ist ein chemisch lösendes Mittel.<br />

Stabilisatoren;<br />

Zusatzstoffe, die den jeweiligen Aggregatzustand erhalten sollen, z.B. feste Teilchen oder<br />

Tröpfchen in der Schwebe halten. S. erhöhen auch die Stabilität gegen Einflüsse wie z.B.<br />

Temperatur, Witterung <strong>und</strong> Oxidation. Hierzu gehören u.a. Alterungsschutzmittel, UV-<br />

Absorber <strong>und</strong> Konservierungsmittel.<br />

Stäbchensperrholz (STAE);<br />

ist wie das #Stabsperrholz aufgebaut. Die Mittellage besteht jedoch aus bis zu 8 mm dicken,<br />

miteinander verleimten Stäbchen aus R<strong>und</strong>schälfurnieren. Da beim Herstellen der<br />

Schälfurniere das Holz in Richtung der Jahresringe abgetrennt wird, weisen die Stäbchen<br />

vorwiegend stehende Jahresringe auf. Dadurch bleiben hier die <strong>Oberflächen</strong> eben. Die<br />

sonstigen Eigenschaften, die Verleimungsarten, Abmessungen, Verwendung <strong>und</strong><br />

Verarbeitung entsprechen denen des Stabsperrholzes.<br />

Stabsperrholz (ST);<br />

früher Tischlerplatte genannt, besteht aus einer Mittellage von nebeneinander liegenden 24<br />

mm bis 30 mm breiten Leisten, die durch beidseitig quer aufgeleimte Furniere abgesperrt<br />

wird.<br />

Tungöl;<br />

auch als chinesisches Holzöl bekannt. #Holzöl.<br />

Tupftechnik;<br />

#Schwammstupftechnik.<br />

Türkischrotöl;<br />

mit Schwefelsäure behandeltes Ricinusöl, dient als Netz- <strong>und</strong> Emulgiermittel.<br />

Verdampfen, Verdampfung;<br />

der Übergang eines Stoffes vom flüssigen (oder auch festen) in den gasförmigen<br />

Aggregatzustand durch Sieden oder Verdunstung. Somit ist die Verdampfung das Gegenteil<br />

der Kondensation. In der Chemie ist die V. ein thermisches Trennverfahren, bei dem eine<br />

Flüssigkeit oder das Lösemittel der Lösung eines nicht flüchtigen Feststoffes unter Sieden in<br />

den Dampfzustand überführt wird. Den Übergang des Aggregatzustandes beim Wasser von<br />

flüssigen in den gasförmigen Zustand unterhalb der Siedetemperatur nennt man Verdunstung.<br />

Verdampfungswärme;<br />

ist die Wärme, die zugeführt werden muss, um eine Flüssigkeit zu verdampfen. Die<br />

spezifische V. eines Stoffes ist der Quotient Q/m. Dabei ist Q die Wärmemenge, die benötigt<br />

wird, um die Masse m einer auf die Siedetemperatur erhitzten Flüssigkeit in Dampf der<br />

gleichen Temperatur zu überführen. Die spezifische V. ist gleich der spezifischen


Kondensationswärme. Sie ist bei Wasser, verglichen mit anderen Flüssigkeiten, mit 2257<br />

kJ/kg sehr groß. #Spezifische Verdampfungswärme.<br />

Viskosimeter;<br />

Gerät, mit welchem die Viskosität eines <strong>Oberflächen</strong>materials gemessen wird. Es werden<br />

verwendet: #Kugelfall-Viskosimeter, Kapillar-Viskosimeter <strong>und</strong> #Rotations-Viskosimeter,<br />

#DIN-Becher.<br />

Viskosimetrie;<br />

die V. ist eine klassische Methode der Polymercharakterisierung. Zielgröße ist dabei die<br />

intrinsische Viskosität (eta). Die intrinsische Viskosität ist über eine Skalenbeziehung mit der<br />

Molmasse verknüpft, so dass die Viskosimetrie eine experimentell Methode zur<br />

Molmassenbestimmung darstellt.<br />

Viskosität (Fließverhalten);<br />

allgemein als #Konsistenz bezeichnet, ist das Maß der Zähflüssigkeit einer Substanz. Eine<br />

bestimmte Substanzmenge (100 g oder ml) wird in einem Messbecher eingefüllt <strong>und</strong> läuft in<br />

einer festgehaltenen Zeit (in Sek<strong>und</strong>en) durch eine Düse mit definiertem Durchmesser (4,6<br />

oder 8 mm) in Abhängigkeit von der Temperatur. Die Ergebnisse werden in DIN (20 °C) oder<br />

ISO-Norm (23 °C) angegeben; 35 Sek<strong>und</strong>en DIN 4 besagt: 35 Sek<strong>und</strong>en bei 20 °C mit 4 mm<br />

Düse gemessen. Man unterscheidet: #Dynamische Viskosität, #Kinematische Viskosität <strong>und</strong><br />

Struktur- bzw. Scheinviskosität. #DIN-Sek<strong>und</strong>en, #Fließverhalten, #Viskosimeter, #Stoke.<br />

Zwei-K-Wasserlacke;<br />

bestehen aus einem Stammlack (Acrylat-Dispersionen <strong>und</strong>/oder PUR-Dispersionen) in<br />

Verbindung mit einem Härter. Am gebräuchlichsten sind heute wasserverdünnbare<br />

Isocyanatharze als Härter, die einer Vernetzung über eine Polyaddition mit dem Stammlack<br />

bewirken.<br />

Zweikomponentenlacke;<br />

bestehen in der Regel aus Lack/Bindemittelkomponenten <strong>und</strong> dem getrennten Härter, der kurz<br />

vor der Verarbeitung zugesetzt werden muss. Typische Z. sind zum Beispiel #DD-Lacke,<br />

#Säurehärtende Lacke, #Polyurethan-Lacke, #Acrylat-Lacke, #ungesättigte Polyesterlacke.

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