09.10.2013 Aufrufe

Erfolg_Ausgabe Nr. 5 - Juni 2011

Die Zeitung "Erfolg" ist offizielles Organ des Schweizerischen KMU Verbandes

Die Zeitung "Erfolg" ist offizielles Organ des Schweizerischen KMU Verbandes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12 ERFOLG Politik<br />

<strong>Ausgabe</strong> 5 <strong>Juni</strong> <strong>2011</strong><br />

KMU sind zentraler Bestandteil des<br />

Schweizer <strong>Erfolg</strong>srezeptes<br />

Esther Egger, Nationalrätin, Kanton Aargau<br />

Immer wieder sind es die Grosskonzerne,<br />

über welche regelmässig im Wirtschafts-<br />

Ressort der Tageszeitungen berichtet wird.<br />

Sie produzieren die grösseren und spektakuläreren<br />

Schlagzeilen als die konstant<br />

und verlässlich arbeitenden Kleinunternehmen.<br />

In den letzten Monaten und Jahren<br />

waren diese Schlagzeilen häufig sogar<br />

negativ gefärbt: Während einige unserer<br />

Grossunternehmen in der Krise ins Straucheln<br />

gerieten und auf substanzielle Beiträge<br />

des Bundes zurückgreifen mussten,<br />

Anzeigen<br />

nahmen hingegen die KMU nur massvoll<br />

staatliche Hilfe in Anspruch. Dank ihrer<br />

Innovation und ihrem Einsatz waren keine<br />

überrissenen Konjunkturpakete mit entsprechenden<br />

marktverzerrenden Folgen<br />

vonnöten. Es waren also die kleinen und<br />

kleinsten Unternehmen – sie stellen ein<br />

Viertel unserer Arbeitsplätze – die sich als<br />

besonders standhaft erwiesen. Es ist deshalb<br />

im Interesse unserer Gesellschaft,<br />

wenn ihnen Verwaltung und Politik nicht<br />

noch Steine in den Weg legen.<br />

Stille Reserven dienen als Puffer<br />

Damit das so bleibt, ist es von Bedeutung,<br />

dass die politischen Rahmenbedingungen<br />

den KMU das Leben erleichtern und ihnen<br />

nicht den Weg zum <strong>Erfolg</strong> mit einem Berg<br />

administrativer Anforderungen verbauen. Dafür<br />

setze ich mich ein, wenn in der Sommersession<br />

das Aktien- und Rechnungslegungsrecht<br />

in der zweiten Lesung behandelt wird.<br />

Vor allem auf einen Punkt werde ich Acht geben:<br />

Gemäss dem Vorschlag des Bundesrates<br />

und Ständerates sollen zukünftig grössere,<br />

konzernmässig organisierte Familiengesellschaften<br />

dazu verpflichtet werden, einen Konzernabschluss<br />

nach international anerkanntem<br />

Standard zu erstellen. Das ist für die betroffenen<br />

Unternehmen zeitaufwändig, der<br />

volkswirtschaftliche Nutzen hingegen ist minim.<br />

Ausserdem würden bei den betroffenen<br />

Unternehmen Mehrkosten in fünf- bis sechsstelliger<br />

Höhe anfallen. Es würden also nicht<br />

nur neue administrative Hürden erstellt, im<br />

gleichen Zug würden den KMU auch zusätzliche<br />

Kosten aufgebürdet.<br />

Die Verpflichtung zur Rechnungslegung nach<br />

internationalem Standard würde zudem dazu<br />

führen, dass die betroffenen Familiengesellschaften<br />

ihre stillen Reserven offen legen<br />

müssten. Ferner könnten sie keine neuen stillen<br />

Reserven mehr bilden. Für zahlreiche<br />

Unternehmen ist der stabilisierende Effekt<br />

der stillen Reserven aber eminent wichtig,<br />

wie die letzte Wirtschaftskrise gezeigt hat. Im<br />

Vergleich zum Ausland konnten Schweizer<br />

Unternehmen von diesem Puffer profitieren<br />

und zahlreiche Entlassungen verhindern.<br />

Weiterbildung durch KMU entlastet den<br />

Staat<br />

Das reichhaltige Wissen von Fachkräften darf<br />

nicht verloren ging. Die Fachbetriebe sorgen<br />

nicht nur durch die Erstausbildung, welche<br />

sie gewährleisten für viel Know-how, sie pflegen<br />

auch die Weiterbildung ihrer Angestellten<br />

und entlasten somit den Staat von Bildungskosten.<br />

Das bewegte Umfeld, in dem sich diese<br />

Betriebe tagtäglich befinden, fördert ausserdem<br />

die Flexibilität und die Vielfältigkeit<br />

ihrer Angestellten. Dies begünstigt die Innovation<br />

und erhöht die Attraktivität des Wirtschafts-<br />

und Bildungsstandortes Schweiz. Als<br />

langjähriges Mitglied des Schulvorstandes<br />

der BerufsBildungBaden weiss ich, wie wichtig<br />

diese hochwertigen Ausbildungen für die<br />

Schweiz sind. Sie garantieren den dringend<br />

notwendigen fachlichen Nachwuchs und die<br />

schwierigen Nachfolgeregelungen.<br />

Esther Egger ist seit 2007 Nationalrätin der CVP<br />

und Mitglied der Finanz- und der<br />

Staatspolitischen Kommission.<br />

www.esther-egger.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!