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sw_2012_ausschreibung_110926.pdf - UdK Berlin Architektur ...

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Aufgabenstellung<br />

Stadtgeschichte<br />

Potsdam als Residenz- und Militärstandort<br />

Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges gehörte Potsdam zu den kleinsten<br />

Städten der Mark Brandenburg. Ab 1660 wird die Stadt durch die Hohen-<br />

zollern als Residenzstadt und Militärstandort ausgebaut. Dabei weichen gewachsene<br />

Stadtbereiche einem geplanten Stadtgefüge, das in mehreren Etappen nördlich<br />

und westlich des Schlosses erweitert wird. Zu den wesentlichen Impulsen<br />

zur Stadtentwicklung gehören:<br />

- ab 1660 die Gründungsaktivitäten des Kurfürsten Friedrich Wilhelm<br />

- die vorrangig militärisch begründeten Stadterneuerungen und -erweiterungen<br />

Friedrich Wilhelm I.<br />

- die Gestaltung der Schlösser- und Gartenlandschaft und die Verschönerung der<br />

Residenzstadt unter Friedrich II. sowie seinen Nachfolgern.<br />

Ausgangspunkt der Gründungsaktivitäten des Kurfürsten Friedrich Wilhelm ist<br />

1660 der Bau eines neuen Schlosses anstelle der bestehenden Burg sowie die<br />

Anlage des Lustgartens. Zeitgleich entsteht ein Gefüge aus Alleen, Sichtachsen<br />

und Referenzbauten, die den umgebenden Landschaftsraum auf das Schloss beziehen.<br />

Ab 1671 wird die Landstadt zur Residenz erhoben. Für eine Schlosserweiterung<br />

in nördlicher Richtung zum Markt hin werden zwischen 1679 und<br />

1682 bestehende Bürgerhäuser abgebrochen. Neben einer Erneuerung der<br />

Langen Brücke erfährt die Stadt ab 1673 in Richtung Westen und Nordwesten<br />

in geringem Umfang eine Erweiterung. Die neugebaute Breite Straße führt als<br />

neue herrschaftliche Achse von der Schlossfreiheit in Richtung Westen.<br />

Nach dem Regierungsantritt Friedrich Wilhelms I. wird Potsdam ab 1713<br />

zum wichtigsten Standort der preussischen Militärmonarchie ausgebaut. Als<br />

Immediatstadt untersteht sie nun unmittelbar der Befehlsgewalt des Königs.<br />

Der Lustgarten auf der Südseite des Schlosses weicht einem Exerzierplatz, die<br />

Orangerie wird zum Marstall umgewandelt. Auf dem Gebiet der Schlossfreiheit<br />

entsteht ab 1722 als größte städtische Manufaktur eine Gewehrfabrik.<br />

Zur Konzentration der Truppen und zur Ansiedlung von Neubürgern aus<br />

Holland und Italien werden in einer ersten Stadterneuerung<strong>sw</strong>elle rund 50% der<br />

Gebäude der Potsdamer Altstadt aufgekauft, abgebrochen und durch Neubauten<br />

ersetzt. Zwischen 1720 und 1740 entstehen zusätzlich erste Stadterweiterungen<br />

in nördlicher Richtung der Kernstadt. Einem Großteil der Mannschaften ist eine<br />

Quartiersnahme außerhalb der Stadtmauer untersagt. Die Soldaten werden im<br />

Stadtgebiet in Mehrfamilienhäusern (sog. Kasernements) bei Potsdamer Bürgern<br />

einquartiert. Eine neugebaute Stadtmauer aus Palisaden und Backsteinen dient<br />

als Zoll/Akzisegrenze. Sie soll aber insbesondere aber auch die Desertion der<br />

vielfach zwangsrekrutierten Soldaten verhindern.<br />

Ab 1751 entsteht auf der gegenüberliegenden Havelseite eine erste Kolonie für<br />

eingewanderte Arbeiter. Zusammen mit dem nahe gelegenen Neuendorf und<br />

der Teltower Vorstadt nimmt Nowawes (1938 in Babelsberg umbenannt) Bevölkerungsgruppen<br />

und Nutzungen auf, die von der Kernstadt ferngehalten werden<br />

AUSSCHREIBUNG 26. SEPTEMBER 2011<br />

AIV<br />

Schinkel-Wettbewerb<br />

<strong>2012</strong><br />

20

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