sw_2012_ausschreibung_110926.pdf - UdK Berlin Architektur ...
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V.2 Kooperationsaufgabe<br />
Städtebau (S) - Landschaftsarchitektur (LA)<br />
„Die (ideale) Landschaftsstadt“<br />
Einleitung<br />
Die integrierte Betrachtung<strong>sw</strong>eise von Stadt und Landschaft, wie sie sich im Verschönerungsplan<br />
von Lenné ausdrückt, sowie die Verbindung ökonomischer, ästhetischer<br />
und ökologischer Belange, wie sie Lenné in der Feldflur ( 3 ) 1 umsetzte,<br />
sind heute von größter Aktualität.<br />
Angesichts einer ungebrochenen Tendenz zur Verstädterung in Verbindung mit den<br />
enormen Herausforderungen, die sich durch den drohenden Klimawandel und<br />
die Frage nach den Energiequellen der Zukunft stellen, werden unter dem Label<br />
„ökologischer Städtebau“ oder „landscape urbanism“ Konzepte entwickelt, die<br />
eine integrierte Betrachtung<strong>sw</strong>eise verfolgen. Anders als zu Lennés Zeiten steht<br />
das Thema der „Verschönerung“, also einer ästhetischen Inszenierung der Landschaft,<br />
heute dabei nicht mehr im Fokus. Vielmehr werden in Abhängigkeit von<br />
den spezifischen Bedingungen und Eigenschaften des Ortes, von Naturhaushalt<br />
(Ökosystem) und Landschaftsraum, von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen sowie von der Historie Programme mit unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten entwickelt und (sich oftmals daraus ergebende) unterschiedliche<br />
Planungsstrategien angewandt, die vom Erstellen eines Masterplanes bis hin zu<br />
einer prozesshaften, flexiblen Planung reichen.<br />
Zielsetzung und Aufgabe<br />
Eine sich vor diesem historischen Kontext ergebende Aufgabe und Herausforderung<br />
des diesjährigen Schinkelwettbewerbes ist das Anknüpfen an die Planungshaltung<br />
von Lenné, also das Anknüpfen an eine integrierte Betrachtung<strong>sw</strong>eise<br />
von Stadt und Landschaft, die die Stadt Potsdam so maßgeblich geprägt hat. Die<br />
Herausforderung liegt in der Weiterentwicklung dieser Haltung, bezogen auf heutige<br />
Erfordernisse und Ansprüche des Städtebaus und des Freiraums im Wettbewerbsgebiet.<br />
Dabei ist innerhalb des Gesamtkonzeptes zu entscheiden, ob und welche Faktoren,<br />
ökologische, räumlich-ästhetische, ökonomische und/ oder soziale Priorität<br />
haben. Zu berücksichtigen sind veränderte Wahrnehmungs- und Nutzungs-<br />
gewohnheiten des öffentlichen Raums und des Freiraums. Zu bedenken sind<br />
auch die heutigen vielfältigen, differenzierten Ansprüche an das Lebensumfeld, an<br />
Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Kultur. Zu untersuchen ist, wie sich ökologische<br />
Anforderungen in das Gebiet integrieren lassen: allein als ein Teil baulicher Maßnahmen<br />
(energieffizientes Bauen) oder als ein umfassenderer Blick, der in diesem<br />
Falle genauer darzustellen ist.<br />
3 Die Bornstedt-Bornim-Nedlitzer Feldflur, heute auch Lennésche Feldflur genannt, wurde von<br />
Lenné durch die Anlage von Obstplantagen, Linden- und Obstgehölzalleen sowie von Heckenbändern<br />
neu gegliedert. Genauso wichtig wie die räumlich ästhetische Inszenierung war dabei<br />
die Minderung von Bodenerosion durch Wind, der die leichten, sandigen Böden in besonderem<br />
Maße ausgesetzt waren sowie die Förderung des Anbaus von Obstgehölzen.<br />
(vgl. Seiler, Hamm: Inszenierte Landschaften – Blicke ins Preussische Arkadien; <strong>Berlin</strong> 1999)<br />
AUSSCHREIBUNG 26. SEPTEMBER 2011<br />
AIV<br />
Schinkel-Wettbewerb<br />
<strong>2012</strong><br />
30