®Biblioteca Nacional de Colombia
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wun<strong>de</strong>rn, wenn man be<strong>de</strong>nkt, dass <strong>de</strong>r Teniente u.<br />
Corregidor, welcher die lndianer bis aufs Blut<br />
schin<strong>de</strong>t, ihnen Vorschüsse von Kleidung, Eisenwaare<br />
p. macht, um sie (unter Vorwand <strong>de</strong>r Abbezahlung<br />
in Arbeit) als Sklaven behan<strong>de</strong>ln zu<br />
Chocó a 18 villages, a Novita est le<br />
Gouverneur, a Quibdó un Teniente,<br />
du <strong>de</strong>rnier dépend le Partido <strong>de</strong> Citara;<br />
toute la population 16 00 ames.<br />
Sem. 1, p. 328.<br />
konnen, dass er unumschriinkter Herr alles lndianischen<br />
Eigenthums ist, u. daher (gleich <strong>de</strong>n Franciskaner-Monchen<br />
in <strong>de</strong>n Orinoko-Missionen) ein<br />
hohes lnteresse hat, dass die lndianer baares Geld<br />
gewinnen, welches alles ihm, <strong>de</strong>m Corregidor,<br />
zufliesst. Die Teniencia <strong>de</strong>s Zitará vergiebt <strong>de</strong>r<br />
Regel nach <strong>de</strong>r Vicekonig in S. Fé selbst an einen<br />
seiner vornehmeren Bedienten, Schreiber. In 2<br />
Jahren gewinnen diese 30-40 000 pesos, ohne<br />
fixen Sold zu haben, also alles <strong>de</strong>n Indianern<br />
abgezwungen. Auch ist dieses goldreiche Land in<br />
<strong>de</strong>r elen<strong>de</strong>sten Verfassung. Nóvita u. Zitará, die<br />
sogenannterí Hauptstadte, sind elen<strong>de</strong> Dorfer<br />
voll Strohhütten, doch ist Quibdó (Zitará) etwas<br />
besser als Nóvita. Der einzige Hafen, wenn man<br />
einige Hauser Hafen nennen darf, ist Charambirá<br />
an <strong>de</strong>r grosseren Mündung <strong>de</strong>s Río S. Juan; bis<br />
1786 uhngefahr liefen hier unmittelbar Schiffe<br />
aus Valparaíso u. Lima mit beson<strong>de</strong>rs Chilenischen<br />
Produkten, Wein, Oliven, garbanzos, ostindischen<br />
Zeugen ... ein. Die Kaufleute von Carthagena<br />
aber (welche <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l mit Río Meta<br />
und Orinoco gestohrt u. wie einst Cadiz eine Monopolien-Tyrannei<br />
in diesem Erdstrich ausübell<br />
wollen, die Kaufleute von Carthagena haben ein<br />
Gesez erzwungen, dass <strong>de</strong>r Chocó nur von Popayán<br />
(Cali) aus u. durch bocas <strong>de</strong> Atrato versorgt wer<strong>de</strong>n<br />
soll u. dass kein Schif aus Perú in Chambirá einlaufen<br />
darf. Seit Verfall <strong>de</strong>s Chilenischen und Peruanischen<br />
Han<strong>de</strong>ls sind Lebensmittel in Chocó noch<br />
mehr vertheuert, Chambirá ist ganz herunter gekomen<br />
u. Carthagena hat doch seinen Zwek nicht<br />
ganz erlangt, <strong>de</strong>nn Popayán versorgt <strong>de</strong>n Chocó mit<br />
Produkten, die grossentheils nicht in Carthagena<br />
eingelaufen sind, son<strong>de</strong>rn im Río la Hacha od. S.<br />
Martha (also Conterban<strong>de</strong>) od. gar unerlaubter<br />
Weise von Perú aus in die Mündung <strong>de</strong>s Río<br />
Buenaventura. Denn für diesen Hafen (bloss<br />
Mündung, keine Ortschaft als aufwarts das pueblo<br />
la Cruz) dürfen in Lima Schiffe expedirt wer<strong>de</strong>n,<br />
wie auch von Guayaquil aus. Dieser Han<strong>de</strong>l <strong>de</strong>s<br />
Popayán mit Quito und Perú nimmt sehr zu. Welche<br />
falsche Politik aber in einem Lan<strong>de</strong>, wo <strong>de</strong>r<br />
Bergbau nur durch W ohlfeilere Lebensmit-<br />
rZusatz: ]<br />
H. M-z in Quito versichert, die rotation <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />
habe das Gold von <strong>de</strong>n An<strong>de</strong>n herab nach Chocó<br />
geschleu<strong>de</strong>rt.<br />
106<br />
269<br />
tel sich erweitern kann, die direkte Einfuhr zu<br />
verbieten, um die rumen Bergbewohner von Carthagena<br />
und Popayán abhangig zu machen. - Ehe<br />
Han<strong>de</strong>l <strong>de</strong>s Chocó mit Carthagena durch Atrato<br />
erlaubt war (Gongora erofnete zuerst <strong>de</strong>n Atrato),<br />
kam Eisen über Carthagena, S. Fé, Popayán nach<br />
Nóvita U. 1 Ct. Eisen (geschmie<strong>de</strong>tes) kostete dort<br />
140 Piaster in Frie<strong>de</strong>nszeit, jezt 40 Piaster. - Eine<br />
irgend landkundige Person in Chocó wascht taglich<br />
für 1-2 Piaster Gold, doch hat man Beispiele, dass<br />
einzelne Neger auf Striche getroffen sind, wo<br />
Wasser Gold von selbst gereinigt U. zusammengeschlept,<br />
U. wo in 1 Tage 10-15 Pfund Gold (él 200<br />
P.) gefun<strong>de</strong>n sind. Aber auch Leben in Chocó so<br />
theuer, dass <strong>de</strong>r armste Maulthiertreiber als Frem<strong>de</strong>r<br />
taglich für 12 reales (= 1 -+ P.) zehrt. Keine<br />
Indianerin lasst sich für min<strong>de</strong>r als 1-2 Piaster<br />
vogeln, so oft man in 1 N acht es thut, so oft bezahlt<br />
man das besprochene Geld, eine Mulattin für 4-5<br />
pesos. Ein Barril él 6-7 arrobo Nordamerikanischen<br />
Korns, das in Carthagena 25-30 Pesos gilt, kostet in<br />
Chocó 64-100 pesos. 1 Carga él 10 arrobo gereinigten<br />
Mehls von S. Fé, die dort 8-9 pesos kostet,<br />
wegen Transport in Chocó 64-70 pesos.<br />
Gold: weisses Gold, oro blanco, von Marmato bei<br />
Carthago, fast wie rothlichweisses Silber U. haIt<br />
12-13 Karat Silber! Daher weisse Farbe <strong>de</strong>s Gol<strong>de</strong>s.<br />
Waschgold. Natürl[iches] Electrum. Gold in Antioquia<br />
19-20 Karat, nie mehr. Barbaco *as hat 21-22<br />
Karat. Chocó hat 20-21 Karat, nie mehr.<br />
Das Gold <strong>de</strong>s Zitará ist feiner, als das <strong>de</strong>s südlichen<br />
Chocó od. Novitá. Das reichste, feinste Gold in<br />
Zitará ist das von Yadipurdú zu 22 Karat.<br />
In <strong>de</strong>m Gebirge, das südlich von Neiva gegen Ibagué<br />
U. Quindío hinstreicht, haIt alles Gestein Gold<br />
u. Silber. Die lndianer in <strong>de</strong>n be id en Ortschaften<br />
los Organos mahlen das Gestein U. waschen so<br />
Gold aus, <strong>de</strong>nn das Silber achten sie nicht.<br />
In Quiebralomo bei Carthago hat man seit 3 Jahren<br />
einen Versuchbergbau auf Giingen auf Gold und<br />
Silbererzen betrieben mit solchem Glük U. so<br />
ungeheurem Reichthum, dass schon Streit unter<br />
Eigenthümem entstan<strong>de</strong>n ist, in<strong>de</strong>m einige sich<br />
alles zueignen wollen. Prozess wie in allen Spanischen<br />
Geschiiften. Das Gediegen Silber bricht in<br />
fingerdikken Trümmem ein.<br />
Prov. Popayán und Barbacoas liefem jahrlich<br />
500000 P., Chocó 1300000 P., Prov. Antioquia<br />
u. Simití, Guamoco an 400000 P. Gold, also<br />
ganze Konig[reich] N. Grenada 2200000 P. Gold!<br />
Der an Waschgold reichste Fluss ist Río Andágueda,<br />
aber wegen <strong>de</strong>s starken Courants sind seine Schaze<br />
wenig zu benuzen. Die Negerinnen pflegen dort<br />
sich einen schweren Stein auf Nakken zu legen,<br />
um so bequemer unterzutauchen, in einem Korbe<br />
Flusssand e- Kub. - Fuss), welchen sie hervorbringen<br />
(vom Grun<strong>de</strong> schopfen), pflegt man 3 Caste-<br />
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