®Biblioteca Nacional de Colombia
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In <strong>de</strong>r Sumapaz waren ehemals 4 Dorfer, Sumapaz<br />
Fría hoch am Páramo, Sumapáz Caliente (bloss<br />
wiirmer als jenes, nicht heiss), Tumby u. Doa.<br />
Indianer vermin<strong>de</strong>rten sich durch Grausamkeiten,<br />
die man bis ins 17te Jahrhun<strong>de</strong>rt gegen sie ausübte,<br />
Minen von Mariquita u. S. Ana, nach <strong>de</strong>nen man sie<br />
schlepte, Pokken, Gebrauch als Lastvieh u. im<br />
Allgemeinen, weil eine schlechte Regierung immer<br />
am schwersten die armste, hülfloseste Menschenklasse<br />
bedrükt, Konig gab die schrekliche Or<strong>de</strong>r,<br />
man solle alle Dorfschaften, die nicht eine gewisse<br />
Anzahl Indianer hatten, zerstohren, Indianer<br />
zwingen, ihr Land zu verlassen und sich mit an<strong>de</strong>ren<br />
zu vereinigen. Man vergass, wie gross <strong>de</strong>r Hass<br />
eines Indischen Starnmes gegen <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>rn ist,<br />
wie nüzlich einzelne Menschenwohnungen in o<strong>de</strong>n,<br />
entvolkerten<br />
158<br />
Gegen<strong>de</strong>n sind. So ward Pandi, lcononzo und die<br />
vorgenanntan 4 Dorfschaften in Sumapaz, zerstohrt.<br />
Viele lndianer schrien laut gegen das grausame<br />
Gesez. Man hielt mit Zerstohrung inne (es<br />
war im Anfang <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts) u. Konig<br />
befahl, man solle, so viel man konne, <strong>de</strong>n lndianern<br />
ihre alten Wohnsize wie<strong>de</strong>rgeben. Doch das grosste<br />
Uebel war schon geschehen. So entschei<strong>de</strong>t man<br />
am Manzanares über das hausliche Glük <strong>de</strong>r Muiscas<br />
am Ariare ... Pandi wird wie<strong>de</strong>r aufgebaut, aber<br />
die Indianer und alles Indische Volk flieht die<br />
Dorler, liebt, mehr zerstreut im Wal<strong>de</strong> zu leben.<br />
Was kann zur Geselligkeit anreizen in einem Lan<strong>de</strong>,<br />
wo die StaatsverhaItnisse alles aufzuopfern gebieten<br />
u. keine, keine Vortheil gewahren. AIs wir am<br />
14ten Sept. (meinem Geburtstag) jenseits <strong>de</strong>r<br />
Brükke die Hohe von lcononzo erstiegen, sahen wir<br />
dort noch mehr zerstreute Hauser als die Thatigkeit<br />
<strong>de</strong>s guten Pfarrers in Pandi hat vereinigen konnen.<br />
Wir ergozten uns am frühen Morgen noch einmal<br />
an <strong>de</strong>m wun<strong>de</strong>rsamen Schauspiel <strong>de</strong>r natürlicpen<br />
Brükke. Ich klimmte abermals langst <strong>de</strong>m kaum 16<br />
Zoll breiten Sims an <strong>de</strong>r Felskluft abwms. Man<br />
begreift leichter, wie 3 Steine so son<strong>de</strong>rbar fallen<br />
konnen, dass <strong>de</strong>r mittlere von <strong>de</strong>nen zur Seite<br />
gehalten wird, als wie die obere Brükke Fortsezung<br />
<strong>de</strong>s anstehen<strong>de</strong>n Gesteins selbst sein kann. Und<br />
doch ist sie es gewiss. Die Kluft scheint durch<br />
spalten<strong>de</strong>s Erdbeben gebil<strong>de</strong>t. Die obere Bank<br />
dikschiefrigen Sandsteins ist überall getrennt. Wie<br />
hat sie gera<strong>de</strong> in einem Punkte zusamenhangend<br />
<strong>de</strong>r spalten<strong>de</strong>n Kraft wie<strong>de</strong>rstehen konnen? Denn<br />
U<br />
D<br />
durch Wasserstrohmung scheint das Thal keinesweges<br />
gefurcht. Barom. Pandi pueblo 305,2 Lin.<br />
7 h ab., Th. 19°, auf <strong>de</strong>r Brükke 310 Lin. 10h M.,<br />
Th. 20°. - Auf <strong>de</strong>r Hohe von Icononzo eine natürliche<br />
Hole, einer Rauberhole ahnlich. lhr En<strong>de</strong><br />
unbekannt, man glaubt, sie lauft gegen die Brükkenkluft<br />
hin, im Sandstein. lhr Eingang ist gar<br />
74<br />
sorÍ<strong>de</strong>rbar u. durch eine ungeheure, von <strong>de</strong>r Hohe<br />
herabgestürzte Felsmasse halbver<strong>de</strong>kt. Weg immer<br />
bergabwarts. Vor Melgar erhebt sich nur noch<br />
einmal das Sandsteinfloz zu ansehnlicher Hohe<br />
in Portachuello, Bar 283 Lin. Weg hier wegen<br />
Stufen, die Maulthiere herabklimmen müssen, <strong>de</strong>n<br />
Instrumenten sehr gefahrlich. Von Icononzo an<br />
wird Sandstein nach u. nach grobkorniger, im<br />
Llano Gran<strong>de</strong> (so heisst ein Theil <strong>de</strong>s Magdalenenthals<br />
von Espinal bis Contreras) steht gar schon<br />
grosskorniger Sandstein zu Tage an, <strong>de</strong>m Hondaer<br />
ahnlich, also zweifelsohne ist <strong>de</strong>r (p. 110)<br />
Sandstein <strong>de</strong>s Llano <strong>de</strong> S. Fé, Zipaquirá und<br />
Honda eine u. dieselbe Formazion, eine Formazion,<br />
die über 1900 t. machtig ist und <strong>de</strong>ren<br />
obere Schichten feinkorniger als die unteren sind,<br />
alle fast versteinerungslos. Giebt es in Europa<br />
Beispiel ahnlicher Machtigkeit einer einzigen<br />
Flozformazion? Keinesweges. Am Portachuello<br />
ent<strong>de</strong>kten wir in <strong>de</strong>n Thonlagen, we1che mit <strong>de</strong>m<br />
Sandstein dort abwechseln, Strohhalmiihnliche,<br />
eingebakkene Massen. 1m Vergrosserungsglase<br />
fan<strong>de</strong>n wir, dass es microskopisch kleine Trochitenversteinerungen<br />
waren. (Tiefer, fast im Niveau von<br />
Honda kommen bei Tocayma Ammoniten in<br />
Kalkstein vor, die ersten Ammoniten, die ich in<br />
Amerika sah, wo sie wenigstens sehr, sehr selten<br />
sein müssen!) Etwas nordlich von Portachuello am'<br />
Paramito (Bar. 315 Lin.) viel Cinchona lonfiflora<br />
blühend u. südlicher, beson<strong>de</strong>rs um Melgar und<br />
Qualamana, eine ungeheure Menge Quina roxa, so<br />
erhizend, als das heisse Klima, in welches sie<br />
herabsteigt (Bar. 322), da<br />
[Randbemerkung rechts auf S. 158:]<br />
In Pandi blast regelmassig Wind von Mittag bis<br />
Mitternacht von Westen, vom Páramo <strong>de</strong> Tolima,<br />
u. von Mitternacht bis Mittag von Osten, vom<br />
Páramo <strong>de</strong> Sumapaz, her, lezterer stfu-ker!<br />
159<br />
alle an<strong>de</strong>ren Quinasorten mehr Kalte Gegen<strong>de</strong>n<br />
lieben, ja da C. lancoifolia bis 2° R. Kiilte ertragt.<br />
Hier um Melgar bil<strong>de</strong>t die Quina auch nicht (wie<br />
sonst gewohnlich) niedrige Baumchen, nein, wir<br />
fan<strong>de</strong>n sie in 2 Fuss dikken, 30 - 40 F. hohen<br />
Starnmen. Von Portachuello an fiingt man an, in<br />
das Magdalenenthal od. Llano Gran<strong>de</strong> herabzusteigen.<br />
Der Weg am Berggehiinge Cualamaná<br />
ist fürchterlich schlecht, ein Chaparral voll (<strong>de</strong>n<br />
Llanos <strong>de</strong>l Orinoco, Cumaná, Calabozo eigenen)<br />
Curatella americana und <strong>de</strong>r hier überaus mahlerischen<br />
Uvaria zeilanica. Leztere hochstarnmig<br />
mit herabhangen<strong>de</strong>n Zweigen und trauernd, fast<br />
kammartig gefalteten BUittern, einer Cypresse<br />
ahnlich, stolz. mit purpurrotben Beeren gesschmükt<br />
und doch melancholisch - ein eigener Charakter<br />
und hier schoner an Wuchs und Starke als an<br />
<strong>de</strong>n Raudales <strong>de</strong> Atures ünd uro S. Ana. Der<br />
Eintritt in die Warme machte auf uns alle in diesen<br />
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