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Vortrag Prof. Herrmann - Verband Bildungsmedien eV

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Wissenschaften war anderer Meinung: Er komme mit großer Wahrscheinlichkeit aus einem<br />

Land, wo ein Schulkind nach der Schule zu Hause nicht gefragt wird „Welche Noten hast Du<br />

heute bekommen?“, sondern „Hast Du heute eine gute Frage stellen können?“ Hat jemand<br />

eine Frage dazu? …<br />

Rolf Dubs, emeritierter Berufspädagoge an der Hochschule St. Gallen, hat mit Recht darauf<br />

hingewiesen 7 , dass unsere Schulen – gemessen am Verhältnis von Aufwand und Ertrag –<br />

zwar effizient sind, aber keineswegs effektiv bei der Erreichung ihrer Bildungsziele, weil ih-<br />

nen etwas Entscheidendes ermangele: Muße! Kurt Hahn hat im 4. seiner 7 „Salemer Gesetze“<br />

daran erinnert: „Schafft Zeiten des Schweigens – Schafft Raum für Sammlung.“<br />

III.<br />

Damit sei mein Referat zum ersten, schulischen Teil „Exzellenzförderung und Bildung“ be-<br />

endet, und wir wenden uns dem zweiten, kürzeren Teil zu: „Welche Bildungserwartungen<br />

verknüpfen wir, auf Universität und Wissenschaft bezogen, mit Exzellenz- bzw. Elitenförde-<br />

rung?“<br />

Die Ziele sind klar: Kennerschaft und Könnerschaft, Urteilskraft und Vertrauenswürdigkeit<br />

(Markl 8 ); Vorbildfunktion und öffentliche Verantwortung (Jutta Limbach 9 ); Leistungsstärke,<br />

breite Interessen, tolerante Persönlichkeiten, soziale Verantwortung (Leitbild der Studienstif-<br />

tung des deutschen Volkes); Förderung junger Menschen, deren Begabung und Persönlichkeit<br />

„besondere Leistungen im Dienste der Allgemeinheit erwarten lassen“ (Satzung der Studien-<br />

stiftung). Und wie macht man das? Die Studienstiftung sagt dazu in ihrem Leitbild:<br />

„Wir ermutigen unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten, eigene Ziele zu entwickeln und zu<br />

realisieren. Die Stipendiaten entscheiden selbst, welche Angebote und Anregungen sie aufgreifen:<br />

Unsere Förderung basiert auf einer Kultur der Freiheit. An ihrem Hochschulort erhalten<br />

die Stipendiaten persönliche Beratung durch ihren Vertrauensdozenten und durch ihren<br />

Referenten aus der Geschäftsstelle. Daneben ist uns die gezielte Vernetzung der Stipendiaten<br />

– untereinander und mit ausgewiesenen Wissenschaftlern – ein wichtiges Anliegen. Mit unserem<br />

Programm – Sommerakademien, Wissenschaftliche Kollegs, Doktorandenforen – vermitteln<br />

wir wissenschaftliche Vertiefung und fachübergreifenden Dialog, intellektuelle Anregungen,<br />

Konfrontation mit neuen Ideen und die Ermutigung zur Reflexion. Ein umfassendes Stipendien-<br />

und Sprachkursangebot erleichtert unseren Stipendiaten den Schritt ins Ausland und<br />

damit die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen und Lebensweisen. Zur Berufsorientie-<br />

7<br />

In seinem Buch: Die Führung einer Schule: Leadership und Management. Stuttgart 1994.<br />

8<br />

A.a.O., S. 26; zusätzlich nennt Markl „Durchsetzungsfähigkeit“, bezieht dies aber vor allem auf politische<br />

Eliten.<br />

9<br />

Jutta Limbach: Die Verantwortung der Eliten. <strong>Vortrag</strong> anlässlich des Dies Universitatis 2003 an der Universität<br />

Tübingen. (Tübinger Universitätsreden, NF 40) Tübingen 2004, S. 21-34.<br />

8

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