InvestmentImpuls - Falcone Publishing
InvestmentImpuls - Falcone Publishing
InvestmentImpuls - Falcone Publishing
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sparpläne:<br />
Ausdauer wird reich belohnt<br />
Kleckern statt Klotzen: Wenn aus einem kleinen Betrag<br />
ein großes Vermögen entstehen soll, brauchen Anleger einen<br />
monatlichen Sparplan. Dafür ist längst nicht nur ein solider<br />
Fonds notwendig, sondern besonders eine hohe Ausdauer.<br />
Durchschnittlich 190.000 Euro besitzt ein Anleger heute, wenn er in den vergangenen<br />
30 Jahren Monat für Monat 100 Euro in einen klassischen Deutschland-<br />
Fonds eingezahlt hat. 36.000 Euro wurden eingezahlt und mehr als das Fünffache<br />
wird herausgeholt. Das entspricht einer Rendite von 9,5 Prozent p. a. Noch besser<br />
sieht es heute für Anleger aus, die schon früh die Chancen von Schwellenländer-Fonds<br />
erkannt haben. Wer bereits Anfang 1995 begann, monatlich in die aufstrebenden<br />
Volkswirtschaften Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas zu investieren, kommt heute<br />
bei einem Sparplan mit einem globalen Schwellenländerfonds auf eine Rendite von<br />
durchschnittlich 11,6 Prozent p. a. Anleger, die es hingegen bei einer höheren Einmalzahlung<br />
im Jahre 1995 beließen, kommen heute auf lediglich 9,3 Prozent p. a.<br />
11 Millionen Fondssparpläne, so zählt der Fondsverband BVI, haben deutsche Anleger<br />
abgeschlossen, und die Vorteile der monatlichen Fondsabos sind vielfältig: Mitunter<br />
reichen schon 25 Euro als monatliche Sparsumme, die Auswahl der Fonds ist<br />
groß und vielfältig, die Sparplansumme lässt sich beliebig erhöhen, auf mehrere Fonds<br />
erweitern, aber auch kurzfristig einfrieren. Den größten Trumpf spielt ein Sparplan jedoch<br />
erst mit der Zeit aus, und das dafür verantwortliche Phänomen dürfte vielen nur<br />
noch in recht unliebsamer Erinnerung sein: der Zinseszins. Monat für Monat und Jahr<br />
für Jahr bekommen Anleger auf die bereits gekauften Fondsanteile einen erneuten Ertrag.<br />
Kein Wunder daher, dass der Zins auf den Zins auf den Zins schon für Albert<br />
Einstein als größte Erfindung der Menschheit galt und auch der Wirtschaftsweise Bert<br />
Rürup nicht mit Lob geizt und den Zinseffekt zum achten Weltwunder adelt.<br />
Nicht ganz so prominent, aber mindestens ebenso interessant ist ein weiteres Sparplan-Phänomen,<br />
der so genannte Cost-Average-Effekt, eingedeutscht der Durchschnittskosteneffekt.<br />
Damit nutzen Anleger die Preisschwankungen der Fondsanteile,<br />
indem sie bei gleichbleibenden monatlichen Einzahlungen bei fallenden Kursen automatisch<br />
mehr, bei steigenden Kursen weniger erhalten. Langfristig sichern sie einen<br />
günstigeren Einstiegspreis, als wenn sie jeden Monat eine bestimmte Anzahl von<br />
Fondsanteilen kaufen würden. Doch Zinseszins und Cost-Average-Effekt schlagen<br />
eben nur mit der Zeit durch. Wer einen Sparplan abschließt, der sollte sich von seinem<br />
Kapital nicht nur zum Monatsanfang oder -ende verabschieden, sondern am besten<br />
gleich für die kommenden 15, 20 oder sogar 30 Jahre. Anleger sollten sich vor Korrekturen<br />
nicht fürchten, volatile Märkte favorisieren und vor allem eins: abwarten. Erst<br />
kurz vor Ende des Sparplans sollten Anleger einen Gang zurückschalten und sich nach<br />
risikoärmeren Investments umschauen.<br />
Investment Impuls 05.07 | Gastkommentar<br />
»Den größten Trumpf spielt<br />
ein Sparplan jedoch erst mit<br />
der Zeit aus, und das dafür<br />
verantwortliche Phänomen<br />
dürfte vielen nur noch in<br />
recht unliebsamer Erinnerung<br />
sein: der Zinseszins.«<br />
Malte Dreher<br />
Redakteur<br />
DAS INVESTMENT