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Baustelle Wundheilungsstörungen Aktuelle Ernährungsrichtlinien ...

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26. Ernährungskongress<br />

INFLAMMATION<br />

Ernährung in Prävention & Therapie<br />

26. & 27. März 2009, Wien<br />

<strong>Baustelle</strong> <strong>Wundheilungsstörungen</strong><br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>Ernährungsrichtlinien</strong> und<br />

Ernährungsmanagement in der Praxis<br />

Edburg Edlinger, Diaetologin, Graz<br />

Chronische Wunden sind Wunden, die keine Abheilung oder Tendenz zur Abheilung<br />

innerhalb von 4 bis 8 Wochen zeigen. <strong>Wundheilungsstörungen</strong> sind in der Regel ein<br />

Symptom, beispielsweise einer chronischen Grunderkrankung mit Mangelernährung.<br />

Die Säule Ernährung in der Behandlung von <strong>Wundheilungsstörungen</strong> wird zunehmend ernst<br />

genommen. So ist das Ernährungsmanagement auch ein wichtiger Punkt in der Ausbildung<br />

von zertifizierten Wundmanagern nach Gerhard Kammerlander, welcher 10 Richtlinien für<br />

ein professionelles Wundmanagement definiert hat.<br />

Eine Mangel- oder Fehlernährung kann den Wundheilungsprozess verzögern bzw.<br />

verhindern, da wichtige Baumaterialien für den Wundverschluss fehlen. Generell gilt für<br />

junge und alte Menschen, dass z.B. nach Operationen oder Verletzungen nur dann eine<br />

Wunde gut und schnell verheilt, wenn keine Fehl- oder Mangelernährung vorliegt. Zu<br />

niedrige Flüssigkeitszufuhr, einseitiges Essverhalten wie beispielsweise Radikaldiäten,<br />

eintönige vegane oder vegetarische Ernährung, … in Kombination mit Immobilität und<br />

mangelnder bzw. falscher Lagerung und Pflege erhöhen das Dekubitusrisiko und verzögern<br />

die Wundheilung.<br />

Die neuesten NPUAP Richtlinien 2009 (National Pressure Ulcer Advisory Panel) empfehlen,<br />

den Ernährungszustand zu überprüfen und zu beurteilen, um eine Mangelernährung zu<br />

verhindern. Mit gezielten Ernährungsinterventionen im Rahmen des Ernährungsstufenplanes<br />

ist ein guter Ernährungszustand sicherzustellen. Der Proteinbedarf bei<br />

<strong>Wundheilungsstörungen</strong> ist deutlich erhöht und liegt bei 1,25 – 1,5 g pro Kilogramm<br />

Körpergewicht. Wenn man bedenkt, dass unser Organ Haut zu ca. 72 % aus Wasser<br />

besteht, ist das Augenmerk auf eine adäquate Flüssigkeitszufuhr bei Patienten mit<br />

Wundheilungspatienten eine logische Schlussfolgerung, welche ebenso von NPUAP 2009<br />

ohne konkrete Mengenangaben empfohlen wird. EPUAP 2003 (European Pressure<br />

Ulceration Advisory Panel) empfiehlt eine Flüssigkeitszufuhr von 1 ml pro Kalorie<br />

Nahrungszufuhr, was aber nur ein sinnvoller Schlüssel bei ausreichender Energiezufuhr sein<br />

©Verband der Diaetologen Österreichs<br />

Geschäftsstelle: Grüngasse 9/Top 20, 1050 Wien, Tel.: + 43/01/602 79 60; Fax: +43/01/600 38 24<br />

e-mail: office@diaetologen.at; www.diaetologen.at;<br />

Bankverbindung: Bank Austria, Konto Nr.: 09574641800, BLZ 12000;<br />

IBAN: AT48 1100 0095 7464 1800, BIC: BKAUATWW<br />

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Ernährung in Prävention & Therapie<br />

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kann. Ebenso gesichert ist eine angemessene Energiezufuhr, wobei 30 – 35 kcal pro<br />

Kilogramm Körpergewicht für Normalgewichtige und 35 – 40 kcal pro Kilogramm<br />

Körpergewicht für Untergewichtige empfohlen werden (NPUAP 2009). Volker Veitl schlägt<br />

eine andere Variante der Energiebedarfsbestimmung vor, welche die Größe der Wundfläche<br />

miteinbezieht. Bei einer Wundfläche von weniger als 50 cm² empfiehlt Veitl, den<br />

Grundumsatz mit dem Krankheitsfaktor 1,3 – 1,5 zu multiplizieren. Bei größeren<br />

Dekubitalulzera von 50 cm² ist ein Krankheitsfaktor von 1,5 – 1,9 für die Berechnung des<br />

Gesamtenergieverbrauchs heranzuziehen.<br />

Bei Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen wird bei NPUAP 2009 auf die<br />

Wichtigkeit der Deckung des Tagesbedarfs hingewiesen, da praktisch jeder Mikronährstoff<br />

seinen Beitrag zur erfolgreichen Wundheilung liefert. Es werden aber keine höheren<br />

Bedarfsempfehlungen ausgegeben.<br />

Die im Wachstum essentielle Aminosäure Arginin wird bereits seit längerem mit Erfolg bei<br />

chronischen Wunden eingesetzt, es gibt auch einige Studien mit Argininsubstitutionen von<br />

17-24,8 g pro Tag. In den EPUAP 2003 wird auf Arginin als eine mögliche positive<br />

Unterstützung der Wundheilung mit Arginin hingewiesen.<br />

Um die Entstehung von <strong>Wundheilungsstörungen</strong> zu verringern bzw. die Wundheilung zu<br />

forcieren, bedarf es einer interdisziplinären Zusammenarbeit in Institutionen. Wir<br />

DiaetologInnen sind aufgefordert, Ärzteschaft, Pflege, Küche,…zu sensibilisieren. Wir<br />

brauchen ernährungskompetente Ansprechpartner an der Front, die das Ernährungsproblem<br />

eines Patienten erkennen und uns Diaetologen dann hinzuschalten. Gemeinsam im<br />

Ernährungs-Team können wir das aktuelle Ernährungsmanagement eines Hauses<br />

analysieren und Ressourcen entdeckt werden. Mit diesem Wissen sollte gemeinsam ein<br />

interdisziplinäres Konzept entstehen, in welchem Aufgabenbereiche und Kompetenzen<br />

genau festgelegt sind. In regelmäßigen Teamsitzungen mit Fallbesprechungen kann man<br />

Problemfälle von allen Seiten im Team durchleuchten, gemeinsam Maßnahmen planen und<br />

deren Wirkung evaluieren. Mit durchdachtem Entlassungsmanagement wird auch nach<br />

stationärem Aufenthalt der Wundheilung nichts mehr im Wege stehen.<br />

Wirken Sie WUNDErbar im Team! Nützen Sie Synergien!<br />

©Verband der Diaetologen Österreichs<br />

Geschäftsstelle: Grüngasse 9/Top 20, 1050 Wien, Tel.: + 43/01/602 79 60; Fax: +43/01/600 38 24<br />

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Ernährung in Prävention & Therapie<br />

26. & 27. März 2009, Wien<br />

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Den kompletten Vortrag (pdf-File) sowie weitere Link-Empfehlungen finden Sie auf meiner<br />

Website www.diaetologin.eu !<br />

Diaetologin<br />

Edburg Edlinger Ernährungsmanagement<br />

Office: St. Gotthard-Str. 42, A-8046 Graz<br />

Tel: +43 699 11148669<br />

Fax: +43 316 820327<br />

E-Mail: office@diaetologin.eu<br />

Web: www.diaetologin.eu<br />

©Verband der Diaetologen Österreichs<br />

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Bankverbindung: Bank Austria, Konto Nr.: 09574641800, BLZ 12000;<br />

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