Ernährungskreis und Ernährungspyramide - Verband der ...
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Seminararbeit <strong>Ernährungskreis</strong> / <strong>Ernährungspyramide</strong><br />
Birgit Naimer<br />
<strong>Ernährungskreis</strong> <strong>und</strong> <strong>Ernährungspyramide</strong><br />
Der <strong>Ernährungskreis</strong> <strong>und</strong> die <strong>Ernährungspyramide</strong> basieren auf den „10 Regeln <strong>der</strong><br />
ges<strong>und</strong>en Ernährung“ von <strong>der</strong> DGE <strong>und</strong> auf den D-A-CH – Referenzwerten.<br />
Die wichtigsten Kreise <strong>und</strong> Pyramiden im Überblick:<br />
Der <strong>Ernährungskreis</strong> <strong>der</strong> DGE<br />
Er besteht aus 7 Lebensmittelgruppen:<br />
Gruppe 1: Getreide, Getreideprodukte, Kartoffeln<br />
Gruppe 2: Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte<br />
Gruppe 3: Obst<br />
Gruppe 4: Milch, Milchprodukte<br />
Gruppe 5: Fleisch, Wurst, Fisch, Eier<br />
Gruppe 6: Fette, Öle<br />
Gruppe 7: Getränke („Zentrum“)<br />
Die Kernaussagen des <strong>Ernährungskreis</strong>es lauten:<br />
• Täglich aus allen 7 Lebensmittelgruppen auswählen.<br />
• Das dargestellte Mengenverhältnis berücksichtigen.<br />
• Die Lebensmittelvielfalt <strong>der</strong> einzelnen Gruppen nutzen.<br />
Der <strong>Ernährungskreis</strong> ist im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Visualisierungsformen von<br />
Ernährungsempfehlungen die einzige bildhafte Darstellung, in <strong>der</strong> die Segmentgröße<br />
zugleich ein Maß für die Lebensmittelmenge ist. Die Größe <strong>der</strong> Segmente verdeutlicht<br />
das Mengenverhältnis <strong>der</strong> einzelnen Lebensmittelgruppen zueinan<strong>der</strong>.<br />
Die Segmentgröße ist auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> D-A-CH – Referenzwerte für die<br />
Nährstoffzufuhr berechnet.<br />
Der <strong>Ernährungskreis</strong> des AID<br />
Er ist ähnlich dem DGE-Kreis. Der einzige Unterschied<br />
besteht darin, dass in <strong>der</strong> Mitte des Kreises zur Repräsentation<br />
<strong>der</strong> Getränke viele verschiedene Getränke stehen.<br />
Im Gegensatz zum DGE-Kreis, wo das Wasserglas<br />
als Symbol für Getränke dient, sind hier Wasser,<br />
Fruchtsäfte, Tee <strong>und</strong> Milch abgebildet.<br />
Die <strong>Ernährungspyramide</strong> <strong>der</strong> USDA (U.S. Department of Agriculture)<br />
Die <strong>Ernährungspyramide</strong> des US-Landwirtschaftsministeriums ist das weltweit<br />
bekannteste Pyramidenmodell. Sie erschien erstmals 1992 <strong>und</strong> wurde zum Vorbild für<br />
alle weiteren <strong>Ernährungspyramide</strong>n.<br />
In dieser Pyramide sind 7 Lebensmittelgruppen auf 4 Ebenen verteilt, wobei manche<br />
Ebenen in zwei Segmente geteilt sind.<br />
Die Basis bilden Getreide <strong>und</strong> Getreideprodukte,<br />
wie Brot <strong>und</strong> Gebäck, Reis, Nudeln, Kartoffeln usw.<br />
Die zweite Ebene setzt sich aus Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />
zusammen. Milch <strong>und</strong> Milchprodukte sind die<br />
nächste Lebensmittelgruppe, die sich auf <strong>der</strong> dritten<br />
Ebene ein gleich großes Segment wie Fleisch,<br />
Wurst, Fisch, Eier <strong>und</strong> Hülsenfrüchte teilen.
Seminararbeit <strong>Ernährungskreis</strong> / <strong>Ernährungspyramide</strong><br />
Die Spitze stellen Fette <strong>und</strong> Öle sowie fett- <strong>und</strong> zuckerreiche Süßigkeiten dar, die nur<br />
sparsam verwendet werden sollten.<br />
In dieser Pyramide sind keine Getränke abgebildet, es werden jedoch Mengenangaben<br />
gemacht (in Portionen/d).<br />
Außerdem befinden sich auf <strong>der</strong> Pyramide verschiedenfärbige Punkte <strong>und</strong> Dreiecke, die<br />
unterschiedlich verteilt sind. Die gelben Punkte sollen Fett darstellen, deshalb sind<br />
beson<strong>der</strong>s viele in den oberen zwei Ebenen zu finden. Die weißen Dreiecke stehen für<br />
zugesetzten Zucker <strong>und</strong> befinden sich ebenfalls hauptsächlich in <strong>der</strong> vierten Ebene.<br />
Die wissenschaftlichen Gr<strong>und</strong>lagen dieser Pyramide sind die Recommended Dietary<br />
Allowances (RDA; = die Menge <strong>der</strong> notwendigen Nährstoffe pro Tag) <strong>und</strong> die Dietary<br />
Reference Intakes (DRI).<br />
Die dreidimensionale Pyramide <strong>der</strong> DGE<br />
Am 21.3.2005 erschien die neue dreidimensionale <strong>Ernährungspyramide</strong> <strong>der</strong> DGE.<br />
Hier wurden aktuelle Ernährungsprobleme wie Adipositas <strong>und</strong> verän<strong>der</strong>te Lebensstile<br />
berücksichtigt.<br />
Basis dieser Umsetzung bildet <strong>der</strong> <strong>Ernährungskreis</strong><br />
<strong>der</strong> DGE. Er befindet sich deshalb auch auf <strong>der</strong><br />
Unterseite <strong>der</strong> Pyramide. Die Segmentgrößen des<br />
Kreises stellen das prozentuale Mengenverhältnis<br />
<strong>der</strong> einzelnen Lebensmittelgruppen zueinan<strong>der</strong> dar.<br />
Erweiterte Informationen über die<br />
ernährungsphysiologische Qualität <strong>der</strong><br />
Lebensmittel werden in den 4 Pyramidenseiten<br />
(Dreiecke) veranschaulicht.<br />
Die Lebensmittel werden in 4 Gruppen eingeteilt:<br />
1. Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs<br />
2. Lebensmittel tierischen Ursprungs<br />
3. Speisefette <strong>und</strong> Öle<br />
4. Getränke<br />
Die Lebensmittel sind darin nach objektiven Kriterien, vorrangig nach Energiedichte <strong>und</strong><br />
Nährstoffgehalt, in die jeweiligen Gruppen eingeteilt.<br />
Innerhalb dieser Dreiecke werden die Lebensmittel anhand ihrer<br />
ernährungsphysiologischen Qualität hierarchisiert. Empfehlenswerte Produkte, wie Obst,<br />
Gemüse, Fisch, fettarme Milchprodukte, mageres Fleisch, Rapsöl <strong>und</strong> Wasser stehen<br />
unten <strong>und</strong> dürfen häufiger verzehrt werden.<br />
Ernährungsphysiologisch weniger wertvolle Produkte wie Fleischwaren, Eier, Butter,<br />
Schmalz, Süßigkeiten, Limonaden <strong>und</strong> Energy Drinks stehen an <strong>der</strong> Spitze <strong>und</strong> sollten<br />
sparsam verwendet werden.<br />
Ein wesentlicher Vorteil <strong>der</strong> dreidimensionalen Lebensmittelpyramide ist, dass sie sowohl<br />
quantitative als auch qualitative Empfehlungen verbrauchernah darstellt. Es werden die<br />
Lebensmittelmengen <strong>und</strong> <strong>der</strong> ernährungsphysiologische Wert miteinbezogen.<br />
Außerdem bezieht die dreidimensionale Pyramide nicht nur wünschenswerte<br />
Lebensmittel, son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e auch Produkte des täglichen Verzehrs mit ein.<br />
Neu ist auch, dass für die Getränke eine eigene Pyramidenseite zur Verfügung steht. So<br />
wird ihre wichtige Bedeutung hervorgehoben.<br />
Birgit Naimer
Seminararbeit <strong>Ernährungskreis</strong> / <strong>Ernährungspyramide</strong><br />
Die AID-Pyramide<br />
Sie besteht aus 6 Ebenen:<br />
Getränke (=Basis)<br />
Getreide /-produkte, Kartoffeln<br />
Obst / Gemüse<br />
Milch /-produkte, Fleisch, Eier, Fisch<br />
Fette <strong>und</strong> Öle<br />
Süßigkeiten, Knabbergebäck, Alkohol<br />
Die Getränke bilden in dieser Pyramide die Basis. Sonst ist sie ähnlich den an<strong>der</strong>en<br />
aufgebaut.<br />
Die vegetarische Pyramide<br />
Sie entspricht einer ovo-lakto-vegetabilen Ernährung.<br />
Brot, Reis, Nudeln, Getreide (v.a. aus Vollkorn) <strong>und</strong> Hülsenfrüchte<br />
bilden die Basis. Auf Stufe zwei befinden sich Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />
bzw. Kartoffeln. Weiters beinhaltet die vegetarische Pyramide<br />
Nüsse <strong>und</strong> Samen auf einer eigenen Ebene, gefolgt von<br />
hochwertigen Pflanzenölen, wie Rapsöl <strong>und</strong> Olivenöl.<br />
Die vorletzte Stufe bilden Milchprodukte <strong>und</strong> Eier. An <strong>der</strong><br />
Spitze stehen Süßwaren, wie Zucker, Honig, Marmelade,<br />
Eis <strong>und</strong> Kuchen, die nur in sehr geringen Maß verzehrt<br />
werden sollten.<br />
Die mediterrane Pyramide<br />
Die mediterrane Diät entspricht mit ihrem hohen Anteil an verschiedenen Gemüsesorten,<br />
Getreideprodukten, pflanzlichen Ölen (vor allem Olivenöl) <strong>und</strong> dem geringen Anteil an<br />
tierischen Fetten <strong>und</strong> Fleisch weitgehend den Vorstellungen einer präventiven Kost.<br />
Bei dieser Pyramide sollte tierisches Fett gemieden werden<br />
<strong>und</strong> stattdessen vermehrt vor allem Olivenöl verwendet<br />
werden. Außerdem hat Fisch einen höheren Stellenwert,<br />
da er in <strong>der</strong> Pyramide in einem eigenen Segment steht.<br />
Nun folgen einige neue Pyramidenmodelle, die an<strong>der</strong>en Ernährungsempfehlungen als den<br />
<strong>der</strong> DGE entsprechen, wie zB den glykämischen Index stärker berücksichtigen.<br />
Birgit Naimer
Seminararbeit <strong>Ernährungskreis</strong> / <strong>Ernährungspyramide</strong><br />
Healthy Eating Pyramid von Willet<br />
Willet empfiehlt täglichen Sport <strong>und</strong> ständige Gewichtskontrolle. Dies ist die Basis seiner<br />
Pyramide.<br />
Außerdem sollen Produkte mit niedrigem glykämischen Index ausgewählt werden, v.a.<br />
Vollkornprodukte, pflanzliche Öle <strong>und</strong> Obst bzw. Gemüse. Tierische Fette,<br />
Weißmehlprodukte <strong>und</strong> Kartoffeln sollten dagegen nur selten verzehrt werden.<br />
Willet differenziert auch zwischen den Getreideprodukten (Vollkorn- Basis, Weißmehl-<br />
Spitze) <strong>und</strong> zwischen den Fetten (gesättigte, ungesättigte Fettsäuren).<br />
Außerdem sollen Calciumpräparate <strong>und</strong><br />
Multivitaminpräparate eingesetzt werden,<br />
um die tägliche Ernährung zu ergänzen,<br />
was eher kritisch zu betrachten ist.<br />
Ebenso erwähnt er Alkohol in seiner Pyramide,<br />
<strong>der</strong> in kleinen Mengen ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>nd ist.<br />
Auch dieser Punkt kann leicht missverstanden<br />
werden.<br />
Eine tägliche Gewichtskontrolle ist aus<br />
psychologischen Gründen auch fraglich.<br />
Nachteil dieser Pyramide:<br />
Die Segmente verdeutlichen nicht die<br />
Lebensmittelmengen.<br />
zB das Segment für VK-Produkte ist genauso groß wie das Segment <strong>der</strong> pflanzlichen Öle.<br />
LOGI-Pyramide von Ludwig<br />
LOGI = Low Glycemic Index<br />
Glykämischer Index (GI) =Effekt eines Lebensmittels auf die Konzentrationen an Glukose<br />
im Blut in einer vorgegebenen Zeitspanne<br />
Die Basis seiner Pyramide bilden Gemüse, zubereitet mit<br />
pflanzlichen Ölen, <strong>und</strong> Obst. Die zweite Ebene besteht zu je<br />
einem Drittel aus fettarmen Milchprodukten, magerem Fleisch,<br />
Fisch <strong>und</strong> Sojaprodukten sowie Hülsenfrüchten <strong>und</strong> Nüssen.<br />
Vollkornprodukte <strong>und</strong> Nudeln ergänzen den Speiseplan in <strong>der</strong><br />
dritten Ebene. In <strong>der</strong> Spitze seiner Pyramide finden sich<br />
Weißmehlprodukte, Kartoffeln <strong>und</strong> Süßigkeiten.<br />
Diese Form <strong>der</strong> Pyramide unterscheidet sich von den<br />
bisherigen Empfehlungen durch eine stärkere Gewichtung<br />
von Gemüse <strong>und</strong> Obst sowie eine Aufwertung von pflanzlichem Öl, da diese Lebensmittel<br />
die Basis bilden. Außerdem kommt auch den Lebensmitteln tierischen Ursprungs mehr<br />
Bedeutung zu.<br />
Eine Gewichtsreduktion soll geför<strong>der</strong>t werden, deshalb ist Ludwigs Pyramide beson<strong>der</strong>s für<br />
Diabetiker <strong>und</strong> Übergewichtige geeignet.<br />
Birgit Naimer
Seminararbeit <strong>Ernährungskreis</strong> / <strong>Ernährungspyramide</strong><br />
Die Atkins-Pyramide<br />
Der amerikanische Arzt Robert C. Atkins publizierte seine Diät-Empfehlungen erstmalig<br />
im Jahr 1972. Das Prinzip <strong>der</strong> Atkins-Diät besteht darin, möglichst wenig Kohlenhydrate<br />
zu sich zu nehmen. Deshalb wird sie auch „Low Carb Diät“ genannt.<br />
Alle Lebensmittel mit hohem glykämischen Index,<br />
das heißt alle kohlenhydratreichen Lebensmittel,<br />
wie Weißbrot, Kartoffeln, Reis, Nudeln <strong>und</strong><br />
Süßigkeiten sollen gemieden werden. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> erscheinen sie in <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Pyramide.<br />
Dies steht im Wi<strong>der</strong>spruch zu den Empfehlungen<br />
<strong>der</strong> DGE <strong>und</strong> USDA, bei denen kohlenhydratreiche<br />
Lebensmittel die Basis bilden.<br />
Stattdessen sollen nach Atkins Konzept eiweiß- <strong>und</strong> fettreiche Lebensmittel, wie Eier,<br />
Fisch, Fleisch, Geflügel <strong>und</strong> Sojaprodukte den größten Raum im Speiseplan einnehmen.<br />
Diese Nahrungsmittel befinden sich deshalb auf <strong>der</strong> ersten Ebene in seiner Pyramide.<br />
Gemüse <strong>und</strong> Obst folgen auf <strong>der</strong> zweiten <strong>und</strong> dritten Ebene.<br />
Pflanzliche Öle, Milchprodukte, Nüsse <strong>und</strong> Hülsenfrüchte finden sich gemeinsam in <strong>der</strong><br />
vierten Stufe. Die Spitze bilden, wie schon erwähnt, Getreide- bzw. Vollkornprodukte.<br />
Diese Ernährungsweise führt zu einem Mangel an Kohlenhydraten. Um die<br />
Energieversorgung dennoch zu gewährleisten, baut <strong>der</strong> Körper ständig Fettreserven ab.<br />
Dabei entstehen jedoch Abbauprodukte, die zu unerwünschten Nebenwirkungen führen,<br />
wie Kreislaufproblemen auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Unterzuckerung, einem erhöhten Herzinfarktrisiko<br />
<strong>und</strong> langfristig zu einer höheren Belastung <strong>der</strong> Nieren.<br />
Zu Beginn <strong>der</strong> Atkins-Diät kann man einen raschen Gewichtsverlust verzeichnen, <strong>der</strong><br />
allerdings vor allem durch Wasserverlust bedingt ist. Außerdem besteht die Gefahr eines<br />
Vitamin-, Ballaststoff- <strong>und</strong> Mineralstoffmangels.<br />
Langfristig gesehen ist diese einseitige Ernährungsmethode ungeeignet.<br />
My Pyramid – „Steps to a healthier you” (neues Konzept <strong>der</strong> USDA)<br />
Beson<strong>der</strong>s auffallend ist, dass hier <strong>der</strong> Bewegung eine eigene Seite gewidmet wird. Es<br />
soll, aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> steigenden Anzahl an adipösen Menschen, die wichtige Bedeutung <strong>der</strong><br />
körperlichen Aktivität hervorgehoben werden.<br />
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die Lebensmittelgruppen hier<br />
nebeneinan<strong>der</strong> vertikal angeordnet sind, wobei die Segmentgröße wie<strong>der</strong> ein Maß für<br />
die Lebensmittelmenge ist.<br />
Das größte Segment besteht aus Getreideprodukten, dann folgen Gemüse <strong>und</strong> Obst.<br />
Ein weiteres Segment bilden die Milchprodukte <strong>und</strong> den kleinsten Platz nehmen hier<br />
Fleisch <strong>und</strong> Hülsenfrüchte ein. Auffällig ist, dass man in dieser Pyramide keine<br />
Süßigkeiten <strong>und</strong> Fette bzw. Öle findet.<br />
Birgit Naimer
Seminararbeit <strong>Ernährungskreis</strong> / <strong>Ernährungspyramide</strong><br />
Die Kampagne „Fonds Ges<strong>und</strong>es Österreich“<br />
Unter dem Motto „Die <strong>Ernährungspyramide</strong> baut auf!“ macht<br />
nun auch <strong>der</strong> Fonds Ges<strong>und</strong>es Österreich gemeinsam mit dem<br />
Ges<strong>und</strong>heitsministerium <strong>und</strong> <strong>der</strong> österreichischen Apothekerkammer<br />
Schlagzeilen.<br />
Vor allem durch TV-Spots sowie Inserate <strong>und</strong> Artikel in<br />
Tageszeitungen <strong>und</strong> Magazinen soll diese Kampagne die<br />
Österreicher für mehr Ernährungsbewusstsein sensibilisieren.<br />
Kreis vs. Pyramide<br />
In einer Studie zur Ernährungskommunikation beim Verbraucher von <strong>der</strong> German<br />
Nutrition Society im Jahr 2000 wurden Pyramide <strong>und</strong> Kreis verglichen. Beide Konzepte<br />
wiesen sowohl Vor- als auch Nachteile auf.<br />
Vorteile <strong>der</strong> Pyramide:<br />
• Pyramidenform ist einprägsamer<br />
• Produktgruppen rascher wahrgenommen<br />
• Mengenempfehlungen vorhanden<br />
• Verzehrsrealität – auch nicht empfehlenswerte LM abgebildet (Süßigkeiten)<br />
• Größe <strong>der</strong> LM-Flächen plausibler<br />
Vorteile des Kreises:<br />
• Getränke werden berücksichtigt – Zentrum!<br />
• Keine Süßigkeiten – könnte sonst als Empfehlung verstanden werden<br />
• Alle LM in einer Ebene (Pyramide hat Spitze, was zu Unklarheiten führen könnte)<br />
• Obst <strong>und</strong> Gemüse mengenmäßig am bedeutendsten<br />
Zusammenfassung:<br />
Alle Darstellungsversuche sollen komplexe Ernährungsempfehlungen leicht verständlich<br />
<strong>und</strong> mit hohem Erinnerungswert abbilden.<br />
Untersuchungen zur Anwendung vom DGE-<strong>Ernährungskreis</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> USDA-Pyramide in<br />
<strong>der</strong> Praxis zeigen, dass mit beiden Modellen eine erfolgreiche Ernährungsberatung <strong>und</strong><br />
Ernährungsinformation geleistet werden kann.<br />
Es muss jedoch erwähnt werden, dass alle Symboldarstellungen eine Beratung nicht<br />
ersetzen können <strong>und</strong> einen erklärenden Text benötigen. Die alleinige graphische<br />
Darstellung enthält immer Schwachstellen <strong>und</strong> wirft meist viele Fragen auf. Deshalb ist<br />
eine Aufklärung durch einen Diätologen bzw. eine Diätologin auf jeden Fall<br />
unverzichtbar.<br />
Birgit Naimer