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Ehrenamt ist Herzenssache - Evangelische Diakonissenanstalt ...

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6<br />

sff ehrenamt<br />

und Kommunen <strong>ist</strong> die Arbeit von<br />

<strong>Ehrenamt</strong>lichen eine wertvolle Ressource.<br />

Die Bürger engagieren sich in<br />

ganz unterschiedlichen Bereichen. In<br />

Stuttgart heißen die drei beliebtesten<br />

Einsatzfelder: „Kirche und Religion“,<br />

„Kinder, Jugend und Schule“ sowie<br />

„Sport“. Die Bereiche „Soziale<br />

Dienste und Wohlfahrtspflege“ sowie<br />

„Seniorenarbeit“ liegen im Mittelfeld,<br />

haben aber in den letzten Jahren an<br />

Zuwachs gewonnen.<br />

<strong>Ehrenamt</strong>, freiwillige soziale Arbeit,<br />

ehrenamtliches Engagement, freiwillige<br />

Tätigkeit, bürgerschaftliches<br />

Engagement – alles Begriffe, die<br />

eng zusammenhängen, die aber<br />

nicht genau dasselbe meinen und<br />

teilweise auch schwer voneinander<br />

abzu grenzen sind. Als der am<br />

weitesten reichende Begriff hat sich<br />

das „bürger schaftliche Engagement“<br />

durchgesetzt. Die vor zehn Jahren ins<br />

Leben gerufene Enquete­Kommission<br />

des Bundestages „Zukunft des<br />

bürger schaftlichen Engagements“<br />

hat die wichtigsten Merkmale des<br />

bürger schaftlichen Engagements<br />

festgelegt. Es <strong>ist</strong> demnach freiwillig,<br />

nicht auf materiellen Gewinn gerichtet,<br />

dem Gemeinwohl dienend und<br />

findet im öffentlichen Raum statt.<br />

Wirtschaft trifft <strong>Ehrenamt</strong>: Sozialer Marktplatz<br />

2011 im Stuttgarter Rathaus<br />

Bürgerempfang des Oberbürgerme<strong>ist</strong>ers Dr.<br />

Schuster 2011 mit Verleihung der städtischen<br />

<strong>Ehrenamt</strong>splakette an Milena Renkl­R<strong>ist</strong>ovic<br />

für die Verdienste um die Integration und<br />

Weiterbildung von Migranten. Sie engagiert<br />

sich auch im Pflegezentrum Bethanien.<br />

Gesellschaftlicher nutzen<br />

Bürgerschaftliches Engagement<br />

erzeugt einen ausgeprägten gesellschaftlichen<br />

Nutzen. Dabei stellt sich<br />

immer wieder die Frage neu, was<br />

Bürgerinnen und Bürger eigentlich<br />

dazu bewegt, eine ehrenamtliche<br />

Tätigkeit anzunehmen, was sie<br />

motiviert und welchen Nutzen sie<br />

daraus für sich ziehen. Einem Beruf<br />

nach zugehen, hat in aller Regel einen<br />

finanziellen Beweggrund. Aber wie<br />

<strong>ist</strong> das bei einem Engagement, das<br />

man freiwillig erbringt? Nach der<br />

Definition wird Engagement nicht<br />

vergütet. Die Beweggründe für ein<br />

freiwilliges Tun sind sicherlich von<br />

Person zu Person unterschiedlich. Für<br />

viele <strong>ist</strong> das Engagement zuerst einmal<br />

eine Möglichkeit, mit Menschen<br />

in Kontakt zu kommen und am gesellschaftlichen<br />

Leben teilzuhaben. Auch<br />

persönliche Wertevorstellungen, die<br />

Lust an einer bestimmten Tätigkeit<br />

oder die Suche nach Lebenssinn<br />

können im Vordergrund stehen.<br />

Aus dem öffentlichen Leben <strong>ist</strong> das<br />

Engagement der Bürgerinnen und<br />

Bürger nicht mehr wegzudenken.<br />

Dafür braucht es und dafür gibt es im<br />

Gegenzug Anerkennung und Wertschätzung.<br />

Das wiederum stärkt die<br />

Motivation und trägt zum Fortleben<br />

des Engagements bei. Menschen,<br />

die ihre Zeit und Kraft in ein <strong>Ehrenamt</strong><br />

stecken, sollen zu Recht das<br />

Gefühl haben, dass ihr Beitrag für die<br />

Gesellschaft von Bedeutung <strong>ist</strong> und<br />

man ihre Tätigkeit zu schätzen weiß.<br />

Es gibt vielfältige Formen der Anerkennung.<br />

Immaterielle Anerkennungsformen<br />

sind am me<strong>ist</strong>en verbreitet.<br />

Hierzu gehören die „klassischen“<br />

Ehrungen und Auszeichnungen mit<br />

Urkunde und „Metall“ (Nadeln,<br />

Münzen, Orden …), aber auch die<br />

Berichterstattungen über das ehrenamtliche<br />

Wirken, welches damit erst<br />

ganz öffentlich wird. Auszeichnungen<br />

gibt es auf der verbandlichen Seite,<br />

etwa im Sport, bei den Kirchen<br />

oder in der Heimatpflege sowie auf<br />

allen politischen Ebenen: bei den<br />

Kommunen, beim Land und beim<br />

Bund. Geldwerte Anerkennungsformen<br />

kennen wir als vergünstigte<br />

Eintritte in Kultureinrichtungen<br />

oder als kostengünstige Angebote<br />

zur Fort­ und Weiterbildung. Auch<br />

monetäre Anerkennungsformen und<br />

<strong>Ehrenamt</strong>spauschalen können zur<br />

Motivation der Engagierten beitragen.<br />

Aufwands entschädigungen<br />

für Fahrtkosten und die Übernahme<br />

von Versicherungsgebühren werden<br />

von vielen Engagierten nachgefragt<br />

und von den Einsatzstellen „ihren“<br />

Freiwilligen auch gewährt.<br />

anlaufstelle für Bürgerschaftliches<br />

engagement<br />

Das bürgerschaftliche Engagement<br />

bringt zweifellos auch den Kommunen<br />

großen Nutzen. In vielen Städten,<br />

Landkreisen und Gemeinden gibt<br />

es heute spezielle Organisationseinheiten,<br />

die das bürgerschaftliche<br />

Engagement fördern. Als zentrale<br />

Anlaufstelle sind sie für alle Fragen<br />

zuständig und Knotenpunkte in den<br />

lokalen Netzwerken. In Stuttgart<br />

nimmt diese Aufgabe die städtische<br />

Stabsstelle „Förderung bürgerschaftliches<br />

Engagement“ wahr. Ihr angegliedert<br />

sind die Freiwilligenagentur<br />

und die frEE­Akademie.

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