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Fachdidaktische Aspekte des Chemieunterrichts - Dickhaeuser.de

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2.7.1. Hinweis zur Kontrolle <strong><strong>de</strong>s</strong> Aneignungsprozesses<br />

36<br />

• Die Kontrolle <strong><strong>de</strong>s</strong> Aneignungsprozesses soll kontinuierlich erfolgen und alle Phasen <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Unterrichtsprozesses durchdringen.<br />

• Die Lehrperson muß ihren Unterricht so gestalten, daß sie kontinuierlich Informationen über <strong>de</strong>n<br />

Lernverlauf und die Lernergebnisse <strong>de</strong>r Schüler erhält. Diese Informationen sind Grundlage für<br />

Entscheidungen über die Strategie <strong><strong>de</strong>s</strong> weiteren Unterrichts.<br />

• Die konkreten Kontrollmaßnahmen sind zu planen.<br />

• Die Kontrolle <strong><strong>de</strong>s</strong> Aneignungsprozesses ist eng mit <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>r Schülerleistung durch Gestik, Mimik<br />

und verbale Formen zu verbin<strong>de</strong>n.<br />

2.7.2. Hinweise zur Leistungskontrolle/Lernkontrolle<br />

• Die Leistungskontrolle muß regelmäßig erfolgen.<br />

• Die Leistungskontrolle ist gründlich zu planen (Zeitpunkt, Zeitdauer, Inhalt, methodisch-organisatorische<br />

Gestaltung). Alle Kontrollaufgaben sind mit „I<strong>de</strong>alantworten“, Punktsystem und Bewertungsmaßstab zu<br />

fixieren.<br />

• Je<strong>de</strong>r Schüler ist kontinuierlich zu kontrollieren. Für mündliche Leistungskontrollen sind die Namen <strong>de</strong>r zu<br />

kontrollieren<strong>de</strong>n Schüler bereits bei <strong>de</strong>r Planung <strong>de</strong>r Unterrichtsstun<strong>de</strong> festzulegen.<br />

• Die Kontrolle muß min<strong><strong>de</strong>s</strong>tens die im Curriculum ausgewiesenen Wissens-, Könnens- und Erziehungsziele<br />

erfassen. Der Kontrolle grundlegen<strong>de</strong>n Wissens und Könnens ist breiter Raum zu widmen. Dabei sollte sich<br />

die Kontrolle nicht nur auf die Ergebnisse, son<strong>de</strong>rn auch auf <strong>de</strong>n Lösungsverlauf erstrecken.<br />

• Die Kontrolle sollte mit einer Kette von Aufgaben erfolgen, <strong>de</strong>ren Lösung unterschiedliche geistige und<br />

praktische Tätigkeiten erfor<strong>de</strong>rt (Reproduktion von Fakten, Erläutern von Zusammenhängen, Anwen<strong>de</strong>n<br />

von Begriffen und Gesetzmäßigkeiten, Werten usw.). In <strong>de</strong>r Formulierung <strong>de</strong>r Aufgaben sollte<br />

Vielseitigkeit angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es ist zu beachten, daß die Schüler Aufgaben unterschiedlichen Schwierigkeitsgra<strong><strong>de</strong>s</strong> lösen.<br />

• Die Aufgaben sind ein<strong>de</strong>utig, faßlich, treffend und sprachlich einwandfrei zu formulieren. Alle<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Erläuterungen sind vor <strong>de</strong>r Überprüfung zu geben. Schülerfragen bei schriftlichen<br />

Leistungskontrollen sollten nur in Ausnahmefällen individuell beantwortet wer<strong>de</strong>n. Diese Beantwortung<br />

darf sich nicht auf inhaltliche Probleme beziehen!<br />

• Bei mündlichen Leistungskontrollen sind Maßnahmen zur Aktivierung <strong>de</strong>r übrigen Schüler zu treffen, z.B.:<br />

a) Den Schülern wer<strong>de</strong>n Aufgaben zur Einschätzung <strong><strong>de</strong>s</strong> Vortrags nach bestimmten Gesichtspunkten<br />

gestellt, z.B. Vollständigkeit, Richtigkeit, Art und Weise <strong>de</strong>r Darbietung, Fleiß usw..<br />

b) Die Schüler lösen Aufgaben zum gleichen Inhalt in Einzelarbeit.<br />

Diese Tätigkeiten müssen zu kontrollierbaren Ergebnissen führen.<br />

• Je<strong>de</strong>r Schüler muß genügend Zeit zum Durch<strong>de</strong>nken und Lösen <strong>de</strong>r Aufgaben erhalten. Zu Beginn einer<br />

mündlichen Leistungskontrolle sollte ggf. allen Schülern Zeit zur schriftlichen Vorbereitung auf die<br />

Kontrolle gegeben wer<strong>de</strong>n. Erst danach wer<strong>de</strong>n gezielt Schüler aufgerufen.<br />

• Bei mündlichen Leistungskontrollen ist das vorzeitige Einschalten <strong><strong>de</strong>s</strong> Lehrers in die Darbietung <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Schülers möglichst zu vermei<strong>de</strong>n und eigentlich nur bei grobem Versagen zulässig. Hilfen sollten <strong>de</strong>n<br />

kontrollierten Schüler auf das Wesentliche lenken und keinesfalls Ergebnisse vorwegnehmen!<br />

• Bei Leistungskontrollen sollten die Möglichkeiten <strong><strong>de</strong>s</strong> Einsatzes von Unterrichtsmitteln (Experimente,<br />

Mo<strong>de</strong>lle, Anschauungstafeln, Projektionsfolien, Tafelbil<strong>de</strong>r usw.) genutzt wer<strong>de</strong>n. Dabei können Wissen<br />

sowie geistiges und praktisches Können im Zusammenhang überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

• Die organisatorische Gestaltung <strong>de</strong>r Kontrolle ist abwechslungsreich und variabel zu handhaben, z.B.<br />

hinsichtlich<br />

a) <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r kontrollierten Schüler,<br />

b) <strong>de</strong>r Form <strong>de</strong>r Schüleräußerungen,<br />

c) <strong>de</strong>r zeitlichen Aus<strong>de</strong>hnung,<br />

d) <strong><strong>de</strong>s</strong> Zeitpunktes <strong>de</strong>r Kontrolle,<br />

e) <strong>de</strong>r Form <strong>de</strong>r Aufgaben,<br />

f) <strong>de</strong>r Form <strong>de</strong>r Beantwortung,<br />

g) <strong>de</strong>r Übermittlung <strong>de</strong>r Aufgaben,<br />

h) <strong>de</strong>r Kontrolle durch <strong>de</strong>n Lehrer o<strong>de</strong>r Selbstkontrolle <strong>de</strong>r Schüler.<br />

• In die Auswertung <strong>de</strong>r Kontrolle sollten viele Schüler einbezogen wer<strong>de</strong>n. Aufgetretene Lücken o<strong>de</strong>r Fehler<br />

sollten von Schülern erkannt und beseitigt wer<strong>de</strong>n.<br />

JLU Gießen; Didaktik <strong>de</strong>r Chemie; <strong>Fachdidaktische</strong> <strong>Aspekte</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Chemieunterrichts</strong>; Januar 2002

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