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KI O<br />
i n d e r R e i t s c h u l e<br />
N<br />
Für das Tagesprogramm die Tageszeitung oder das Internet W W W . B E R N E R K I N O . C H<br />
LICHTSPIEL<br />
www.reitschule.ch / Telefon 031 306 69 69 www.lichtspiel.ch / Telefon 031 381 15 05 www.pasqu<strong>art</strong>.ch / Telefon 032 322 71 01<br />
Nichts schwerer, nichts leichter als das ... leben mit<br />
Behinderung<br />
«Das Vorurteil ist von der Wahrheit weiter entfernt als<br />
die Unkenntnis». Lenins Worte stehen als Leitsatz zum<br />
Zyklus über behinderte Menschen. Mit ernsten und humorvollen<br />
Spiel- und Dokumentarfi lmen über Behinderung<br />
sollen Unkenntnisse, Unwissenheit darüber umgewandelt<br />
und Ängste abgebaut werden. Die Filme werfen<br />
Fragen auf, wer über welche Menschen Entscheidungen<br />
treffen kann oder wer bestimmt, ob ein ungeborenes Leben,<br />
weil pränatal als behindert diagnostiziert, als nutzlos,<br />
von keinerlei Wert für die Gesellschaft abgestempelt<br />
und daher entweder abzutreiben ist, oder als Frühgeburt<br />
zu Forschungszwecken verwendet werden kann.<br />
Eindrücklich zeigt dies der autobiografi sche Film «Mein<br />
kleines Kind» von Katja Baumg<strong>art</strong>en. Die Regisseurin<br />
sowie betroffene Frauen und der Pränataldiagnostiker<br />
Matthias Meyer-Wittkopf werden nach dem Film am 26.<br />
November an einer Podiumsdiskussion teilnehmen.<br />
Weniger ernst geht es im Film «Verrückt nach Paris» zu:<br />
Drei Behinderte machen auf eigene Faust Urlaub vom<br />
Heim. Daraus entwickelt sich ein temporeiches Road-<br />
Movie, das an Witz und Situationskomik manch andere<br />
Komödie in den Schatten stellt und an dessen Ende die<br />
drei mit beneidenswerter Kraft und Verstand die Verwirklichung<br />
ihrer Träume vorangetrieben haben werden.<br />
(17.11.-17.12.)<br />
Neue Dokumentarfi lme aus der Schweiz,<br />
Argentinien und Brasilien<br />
«Oscar», «Bümpliz - ein Tag in der urbanen Schweiz»<br />
und «Zwischen Mauern und Favelas» sind drei Beispiele<br />
über Menschen, die sich in den sich immer schneller<br />
verändernden Gesellschaften kreativ behaupten. Der<br />
argentinische Taxichauffeur Oscar lehnt sich mit künstlerischen<br />
Aktionen gegen die Auswüchse einer Krisengesellschaft<br />
auf, die ins ärmste Qu<strong>art</strong>ier Berns abgedrängten<br />
AusländerInnen und ArbeiterInnen lassen eine<br />
farbige Subkultur aufblühen und in den brasilianischen<br />
Slums organisieren sich die FavelabewohnerInnen gegen<br />
eine ständig zunehmende brutale Polizeigewalt. (3.-<br />
5.11., 21.00h) www.reitschule.ch/reitschule/kino<br />
Queersicht: vom10. bis 14. November 2005.<br />
Dentro casa: la famiglia nel cinema italiano<br />
Unser November-Zyklus zeigt die italienische Familie<br />
in Klassikern wie, «Cronaca familiare» (1962) von Valerio<br />
Zurlini, der brillanten Verfi lmung des Romans von<br />
Pratolini in der sich zwei Brüder, die nach dem Tod ihrer<br />
Mutter getrennt wurden, nach Jahren wieder treffen<br />
(Mo 7.11., 20h) oder «La famiglia» von Ettore Scola<br />
(1986), einer hervorragend inszenierten Chronik, welche<br />
das Schicksal einer Familie und einer Nation von<br />
1906-86 spiegelt (Mo 14.11., 20h). In «La Stanza del fi -<br />
glio» (2001) erzählt Nanni Moretti berührend und präzis<br />
die Geschichte einer Familie, die einen schweren<br />
Verlust erleidet und daran beinahe zerbricht (Mo 21.11.,<br />
20h), «Ricordati di me» (2003) von Gabriele Muccino ist<br />
ein turbulentes Drama über eine mittelständische Familie,<br />
deren Welt aus den Fugen gerät, als die Tochter<br />
beschliesst, Showgirl am Fernsehen zu werden und die<br />
Hormone von Vater Carlos verrückt spielen, als er seine<br />
Jugendliebe wieder trifft (Mo 28.11., 20h)<br />
Sortie du labo<br />
Erneut zeigt das Lichtspiel sechs frisch restaurierte<br />
Kurzfi lme aus der Cinémathèque suisse, die einen Einblick<br />
in die Vielfalt des Schweizer Dokumentarfi lms von<br />
1917 bis 1938 geben. Das Spektrum reicht von der stummen<br />
Reisereportage aus Russland über das touristische<br />
Lehrstück bis hin zum avantgardistischen Industriefi lm.<br />
Präsentiert werden die Filme von den drei FilmwissenschaftlerInnen<br />
Anita Gertiser, Yvonne Zimmermann und<br />
Pierre-Emmanuel Jacques. Livebegleitung am Piano<br />
von Wieslaw Pipczynski (Mi 23.11., 20h).<br />
Frankenstein<br />
Zum Auftakt des Horror- und Gruselfi lmzyklus des StudentInnenfi<br />
lmclubs der Uni Bern im Lichtspiel gibt es<br />
einen absoluten Klassiker des Genres mit erstaunlichen<br />
Spezialeffekten und beeindruckenden Masken zu entdecken:<br />
den 1931 von James Whale gedrehten Stummfi lm<br />
«Frankenstein», in dem das Monster ins Leben gerufen<br />
wird (Mi 30.11., 20h). Musikalisch begleitet wird der Film<br />
von Andreas Bugs (Gitarre). Die ebenfalls von Whale gedrehte<br />
Fortsetzung, «The Bride of Frankenstein» (1935)<br />
folgt am 7.12. (20h).<br />
25<br />
10.11-12.12: Festival Filmar en América Latina im<br />
FILMPODIUM BIEL/BIENNE<br />
Nun bereits zum dritten Mal im FILMPODIUM BIEL/BI-<br />
ENNE: das Festival Filmar en América Latina - das einzige<br />
Filmfestival in der Schweiz, das sich ausschließlich<br />
dem Filmschaffen Lateinamerikas widmet.<br />
Die über zwanzig Filme lassen nicht nur die Herzen der<br />
LiebhaberInnen von südamerikanischem Kino höher<br />
schlagen: Vorpremieren und Reprisen, Dokumentar-,<br />
Spiel- und Kurzfi lme aus Mexiko, Kuba, Argentinien, Kolumbien,<br />
Chile und Brasilien bieten für alle einen Einblick<br />
in das jüngste und in der Schweiz kaum vertretene<br />
Filmschaffen dieser Region.<br />
Zum Beispiel:<br />
10.11: Die Vorpremiere von «Habana Blues» macht den<br />
Auftakt im FILMPODIUM. Zambranos Film («Solas») widmet<br />
sich den Problemen zweier Möchtegern- Rockstars,<br />
die gegen die Tücken des kubanischen Systems ankämpfen<br />
müssen.<br />
13.11: Oliver Stone’s Interview mit dem «Comandante»<br />
Fidel Castro höchstpersönlich: Dreißig Stunden<br />
Gesprächsmaterial hat Stone für den Film auf neunzig<br />
Minuten gekürzt – seine Fragen und Castros Antworten<br />
werden im O-Ton wiedergegeben.<br />
18.11: Pablo Traperos neuer Film «Familia Rodante»<br />
– ein vergnügliches Roadmovie, buntes Familiendrama<br />
und deftige Komödie: Die 84jährige Emilia aus Buenos<br />
Aires wird zur Hochzeit ihrer Nichte in ihren Geburtsort,<br />
im Norden des Landes, kurz vor der brasilianischen<br />
Grenze, eingeladen. Emilia mobilisiert ihren Sohn, dieser<br />
sein altes Wohnmobil Marke Chevy Wiking 1956, und<br />
die 14köpfi ge Großfamilie aus vier Generationen macht<br />
sich auf die über tausend Kilometer lange Reise...<br />
25.11: «Life and Dept» ist ein Dokumentarfi lm über die<br />
Auswirkungen der Globalisierung auf Jamaikas Industrie<br />
und Agrikultur.<br />
Vom 9.12-12.12, als Abschluss des diesjährigen Festivals,<br />
ein Film, der in die Beine fährt: «Brasileirinho» von Aki<br />
Kaurismakis Bruder Mika, ist eine liebevolle und genaue<br />
Dokumentation des Choro, der ersten urbanen, original<br />
brasilianischen Musik, die sich im Laufe der vergangenen<br />
130 Jahre zu einer faszinierenden Form moderner<br />
tropischer Klänge entwickelt hat.