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+++ Nachrichten +++ Nachrichten +++ Nachrichten +++ Nachrichten +++ Nachrichten +++<br />
Innovation<br />
<strong>Flotte</strong>nmanagement 6/2011<br />
Perspektive<br />
Mit <strong>de</strong>r Präsentation <strong>de</strong>s Konzeptes<br />
Volkswagen eT, <strong>de</strong>r<br />
„Neuerfindung <strong>de</strong>s Zustellfahrzeuges“,<br />
feierte ein rein<br />
elektrisch betriebener Transporter,<br />
<strong>de</strong>r auf Befehl auch<br />
teilautomatisch fahren soll,<br />
seine Weltpremiere in Potsdam. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um eine Entwicklung<br />
für die Zustell- und Logistik-Branche, die durch das Bun<strong>de</strong>sministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit geför<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>.<br />
Um die Arbeitswelt <strong>de</strong>r Postzusteller und Kurierfahrer einfacher und sicherer<br />
zu machen, die Logistik <strong>de</strong>r Zustellung zu optimieren und Zustellzeiten<br />
zu verkürzen, soll eT in bestimmten Situationen teilautomatisch<br />
betrieben wer<strong>de</strong>n können. Der Wagen folgt dann dabei <strong>de</strong>m Zusteller von<br />
Haus zu Haus (Funktion „Follow me“) o<strong>de</strong>r fährt auf Befehl zum Zusteller<br />
(„Come to me“). Die Markteinführung ist nach Herstellerangaben für<br />
die zweite Hälfte <strong>de</strong>s Jahrzehnts vorstellbar. „Wir haben im Detail die<br />
Prozessabläufe und Kun<strong>de</strong>nbedürfnisse analysiert und daraus abgeleitet,<br />
wie sich das Segment <strong>de</strong>r Zustell- und Kurierfahrzeuge langfristig weiterentwickeln<br />
wird“, motiviert Professor Dr. Jürgen Leohold, Leiter <strong>de</strong>r<br />
Volkswagen Konzernforschung, das Projekt. „Dabei haben wir insbeson<strong>de</strong>re<br />
Forschungsschwerpunkte auf das emissionfreie Fahren und die Platzverhältnisse<br />
in <strong>de</strong>n Innenstädten, teilautomatische Fahrfunktionen sowie<br />
die Integration neuer Kommunikations-Technologien gelegt.“<br />
Effizienz<br />
In <strong>de</strong>r Hansestadt Hamburg und dort im Bezirksamt Eimsbüttel sind seit neuestem<br />
vier Iveco ECODaily Natural Power mit Erdgasantrieb im Einsatz. Die Doppelkabiner<br />
mit Kipperaufbau kommen<br />
bei <strong>de</strong>r Bewirtschaftung<br />
von Grünflächen<br />
und öffentlichen Plätzen<br />
in <strong>de</strong>n Stadtteilen Schnelsen,<br />
Niendorf, Lokstedt<br />
und Harvestehu<strong>de</strong> sowie<br />
im Außen<strong>als</strong>terbereich<br />
zum Zuge. Hierhin müssen die 6,5-Tonner täglich Mannschaft und Arbeitsgeräte<br />
wie Rasenmäher, Laubpuster o<strong>de</strong>r Freischnei<strong>de</strong>r transportieren. Den Iveco ECO-<br />
Daily 65 C 14G treibt ein 100 kW (136 PS) starker Ottomotor mit Turboaufladung<br />
und 350 Nm Drehmoment an. Das Dreiliter-Triebwerk basiert auf <strong>de</strong>m gleichgroßen<br />
Dieselmotor. Den Zylin<strong>de</strong>rkopf haben die Iveco-Ingenieure umgerüstet und<br />
mit Zündkerzen bestückt. Sequenzielle Multipoint-Einspritzung, stöchiometrische<br />
Verbrennung und Drei-Wege-Katalysator garantieren <strong>de</strong>n EEV-Abgasstandard. Der<br />
Motor soll nach Herstellerangaben die zukünftig noch strengeren Grenzwerte <strong>de</strong>r<br />
Euro 6-Norm erfüllen. „Mit <strong>de</strong>n erstm<strong>als</strong> angeschafften Erdgas-Daily wollen wir<br />
mehr für <strong>de</strong>n Umweltschutz tun und gleichzeitig Kraftstoffkosten sparen“, motiviert<br />
Jan Domes, Betriebsleiter im Bezirksamt Eimsbüttel, die Wahl. „Derzeit kostet<br />
Erdgas rund 25 bis 30 Prozent weniger <strong>als</strong> Diesel. In vier Jahren sollen sich die<br />
etwa 20 Prozent höheren Anschaffungskosten amortisiert haben.“<br />
Feldversuch<br />
Seit <strong>de</strong>m 28. Oktober sind in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llregion München 20<br />
Audi A1 e-tron unterwegs. Projektpartner für <strong>de</strong>n <strong>Flotte</strong>nversuch<br />
sind Audi, E.ON, die Stadtwerke München (SWM)<br />
und die Technische Universität München (TUM). E.ON und<br />
die SWM sind verantwortlich für <strong>de</strong>n Ausbau und <strong>de</strong>n Unterhalt<br />
<strong>de</strong>r La<strong>de</strong>infrastruktur im Ballungsraum München.<br />
Alle Stromtankstellen wer<strong>de</strong>n aus erneuerbaren Energien<br />
gespeist. Das <strong>Flotte</strong>nprojekt läuft im Rahmen <strong>de</strong>r vom<br />
Bun<strong>de</strong>sverkehrsministerium unterstützten „Mo<strong>de</strong>llregion<br />
Elektromobilität München“. Hier för<strong>de</strong>rt das Bun<strong>de</strong>sministerium<br />
die E-Mobilität mit rund zehn Millionen Euro. Das<br />
Projekt wird sich unter an<strong>de</strong>rem auch mit <strong>de</strong>r Datenübertragung<br />
zwischen Fahrer, Auto und Stromtankstelle bis<br />
hin zum Stromnetz beschäftigen. Dabei wird beispielsweise<br />
auch <strong>de</strong>r Einsatz von Smartphones <strong>als</strong> zentrale Schnittstelle<br />
für <strong>de</strong>n Fahrer getestet.<br />
Initiative<br />
Seat arbeitet nun ebenfalls intensiv an <strong>de</strong>r Elektromobilität.<br />
Mit <strong>de</strong>m neuen Altea XL Electric Ecomotive <strong>als</strong><br />
rein elektrischem Fahrzeug und <strong>de</strong>m Leon TwinDrive<br />
Ecomotive <strong>als</strong> intelligentem Plug-in-Hybrid präsentiert<br />
<strong>de</strong>r spanische Hersteller zwei sich gegenseitig<br />
ergänzen<strong>de</strong> Technologie-Konzepte, mit <strong>de</strong>nen ab 2012<br />
im Rahmen von <strong>Flotte</strong>nversuchen ausführliche Erfahrungen<br />
gesammelt wer<strong>de</strong>n sollen. Der neue Seat Leon<br />
TwinDrive Ecomotive wird mit einer rein elektrischen<br />
Reichweite von bis zu 52 Kilometer angegeben, im<br />
Normzyklus (ECE-R101) verbrauche er gera<strong>de</strong> einmal<br />
1,7 Liter Kraftstoff, was einem CO2-Wert von 39 Gramm<br />
pro Kilometer entspreche. Für das reine Elektrofahrzeug<br />
Altea XL Electric Ecomotive wird eine Reichweite<br />
von bis zu 135 Kilometer angegeben. „Mit <strong>de</strong>r Elektromobilität<br />
setzen wir unseren erfolgreichen Weg <strong>de</strong>r<br />
stetig verbesserten Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung<br />
fort“, sagt James Muir, <strong>de</strong>r Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r SEAT S.A. „Schon heute liegen mehr <strong>als</strong><br />
60 Prozent unserer in Spanien verkauften Fahrzeuge<br />
mit ihrem CO2-Wert unter 130 g/km. Mit Hilfe unserer<br />
Elektrofahrzeuge, die wir <strong>als</strong> Serienmo<strong>de</strong>lle anbieten,<br />
sobald Markt und Infrastruktur dafür reif sind, wollen<br />
wir diesen Wert je<strong>de</strong>s Jahr weiter senken.“<br />
Signale<br />
Auch <strong>de</strong>r Verband <strong>de</strong>r Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK) setzt sukzessive die in<br />
verschie<strong>de</strong>nen Pilotvorhaben beim Einsatz von Elektrofahrzeugen gewonnenen praktischen Erfahrungen<br />
um. Danach wür<strong>de</strong>n Elektrofahrzeuge zunächst eher am Arbeitsplatz sowie im privaten<br />
Umfeld gela<strong>de</strong>n. Eine flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> La<strong>de</strong>säulen-Infrastruktur, die auch die Möglichkeit <strong>de</strong>s<br />
Schnellla<strong>de</strong>ns beinhalten müsse, wür<strong>de</strong> das La<strong>de</strong>n am Arbeitsplatz und Zuhause künftig sukzessive<br />
ergänzen. „Nach<strong>de</strong>m ich bereits im Frühjahr 2011 unsere La<strong>de</strong>säule auf <strong>de</strong>m Grundstück <strong>de</strong>r<br />
VDIK-Repräsentanz in Berlin ihrer Bestimmung übergeben konnte, verfügt nun auch unsere Verbandsgeschäftsstelle<br />
in Bad Homburg über eine ‚Stromtankstelle’, die neben <strong>de</strong>m normalen La<strong>de</strong>n<br />
auch bereits über eine Option für das beson<strong>de</strong>rs effektive Schnellla<strong>de</strong>n verfügt“, berichtet VDIK-<br />
Präsi<strong>de</strong>nt Volker Lange. „Diese La<strong>de</strong>infrastruktur nutzen wir aktuell zum Betrieb von Elektrofahrzeugen,<br />
die vorrangig für Versorgungsfahrten an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n genannten Standorten und zur Wahrnehmung verschie<strong>de</strong>ner Termine in Berlin<br />
sowie im Rhein-Main-Gebiet genutzt wer<strong>de</strong>n. Für die Verbreitung <strong>de</strong>r Elektromobilität kommt <strong>de</strong>n Rahmenbedingungen eine sehr wichtige<br />
Be<strong>de</strong>utung zu. Für <strong>de</strong>n Endverbraucher muss die Preisdifferenz zwischen Elektrofahrzeugen und vergleichbaren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren<br />
verringert wer<strong>de</strong>n. Der VDIK hält hier anfängliche Kaufanreize in <strong>de</strong>r Größenordnung von min<strong>de</strong>stens 5.000 Euro für erfor<strong>de</strong>rlich.“