Die Besteuerung von Optionsgeschäften im Privatvermögen - FHVD ...

Problematisch bleibt jedoch, dass die Bevölkerung die
Besteuerung und das deutsche Steuersystem als ungerecht
empfindet. Durch diesen Umstand werden viele Steuerpflichtige
bereit sein, legale oder illegale steuersparende Maßnahmen zu
ergreifen. Nur durch eine tief greifende Reform des deutschen
Steuerrechtes kann erreicht werden, dass die Steuerbelastung als
gerecht empfunden wird und so die Steuerehrlichkeit der
Bevölkerung steigt.
Ein meines Erachtens gelungener Reformvorschlag wird im
Folgenden dargestellt.
4.3. Reformentwurf von Mitschke in Bezug auf die
Besteuerung von Termingeschäften
Der Universitätsprofessor Dr. Joachim Mitschke hat im Jahre 2003
ein Konzept zur Erneuerung des deutschen Einkommen-
steuerrechts verfasst. Neben diversen anderen Neuordnungen der
Einkommensteuer unterwirft Mitschke die privaten
Veräußerungsgeschäfte den Einkünften aus Kapitalvermögen.
Auch die erhaltenen Optionsprämien sind nach Mitschke unter
dieser Einkunftsart zu erfassen, da die schnelle Entwicklung von
neuen Anlageformen eine Abgrenzung zu anderen Einkünften
nicht zweckmäßig erscheinen lässt.
Die Anschaffungskosten wären nach § 8 Absatz 2 seines
Vorschlages als Werbungskosten (Erwerbsabzüge), die
Rückzahlungen aus Anlageformen nach § 7 als Einnahme
(Erwerbsbezug) anzusetzen. 79 Der Besteuerung unterliegt
demnach nur die konsumtive Entnahme. 80 Diese Variante
erscheint mir gerade in Bezug auf die Termingeschäfte als
sinnvoll, da eine Diskussion über die Differenzierung zwischen
Anschaffungskosten und Werbungskosten damit entfiele. So
79 Mitschke, Rz 70, 163
80 Mitschke, Rz 160
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