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NRW<br />
fehlungen<br />
Kleiner Dodo<br />
Kinostart: 1. Januar<br />
Verleih: Warner Bros. Pictures Germany<br />
Der kleine Orang-Utan Dodo lebt mit seinen<br />
Eltern in den Wipfeln des Dschungels. Weil<br />
der Junge alle möglichen Geräusche täuschend<br />
echt nachmachen kann, findet er bald viele<br />
gleichaltrige Freunde, wie das Nashornmädchen<br />
Patna oder Arnold, das Krokodil. Eines Tages<br />
entdeckt Dodo ein merkwürdiges Ding, das<br />
der weise Orang-Utan Darwin <strong>als</strong> Geige erkennt.<br />
Dodo lernt mit dem Instrument zu musizieren<br />
und kann so manch gefährliche und lustige<br />
Abenteuer bestehen und sogar ein Wunder<br />
bewirken.<br />
Ein drolliger Zeichentrickspaß für die kindliche<br />
Zielgruppe, die noch nicht die Schulbank<br />
drücken muss. Nach den beiden Kinoerfolgen<br />
mit dem „Kleinen Eisbären“ Lars hat sich Thilo<br />
Graf Rothkirch nun erneut einer Buchvorlage<br />
des Ehepaars Hans de Beer (Illustrationen) und<br />
Serena Romanelli (Texte) angenommen. Zuvor<br />
hatten Rothkirch und Koregisseurin Ute von<br />
Münchow-Pohl bereits eine Zeichentrickreihe<br />
nach den Büchern realisiert, die seit Anfang<br />
2007 erfolgreich im Fernsehen ausgestrahlt<br />
wird. Das Character Design entstand in Berlin,<br />
die filmische Ausarbeitung wurde nach China<br />
ausgelagert. In der deutschen Synchronfassung<br />
werden die Stimmen von Rick Kavanian (Arnold)<br />
und Mario Adorf (Darwin) zu hören sein. Die<br />
Aufnahmen für Violine und Perkussion bestritten<br />
Dieter Müller und Frank Meyer, den Titelsong<br />
„Life is a Miracle“ singen die No Angels.<br />
Deutschland 2007<br />
Regie: Ute von Münchow-Pohl, Thilo Graf Rothkirch;<br />
Buch: Ute von Münchow-Pohl, Rolf Giesen,<br />
Alberto Campos, Michael Mädel, Thilo Graf Rothkirch;<br />
Produktion: Rothkirch/Cartoon Film in Koproduktion<br />
mit Warner Bros. Filmproductions Germany,<br />
Mabo Filmproduktion und Komet Film<br />
www.KleinerDodo.de<br />
Comrades in<br />
Dreams –<br />
Leinwandfieber<br />
Kinostart: 3. Januar<br />
Verleih: Flying Moon Filmverleih<br />
Open Air-Kino ist hierzulande eine Attraktion<br />
in den Sommermonaten. Lassane Badiel<br />
hätte zu gern ein Dach über seinem Vorführsaal<br />
am Rande der Hauptstadt Burkina Fasos,<br />
weil es dann ein richtiges Kino wäre. Ähnlich<br />
geht es Anup Jagdale, der die indische Provinz<br />
mit seinem cineastischen Fahrgeschäft versorgt<br />
und die Bollywood-Blockbuster in einem<br />
gewaltigen Zelt vorführt. Han Yong-sil hat einen<br />
richtigen Saal zur Verfügung, aber in Nordkorea<br />
werden eben nur staatstragende Filme<br />
hergestellt, was die emsige Frau nicht stört; sie<br />
hat ja nie ein anderes Kino kennen gelernt. Nur<br />
das texanische Provinzkino von Penny Tefertiller<br />
entspricht allen Anforderungen eines modernen<br />
Lichtspielhauses – vom Popcorn über<br />
die Ausstattung bis hin zur Galavorstellung der<br />
(natürlich jugendfreien und gottesfürchtigen)<br />
Großproduktionen.<br />
Nach zwei kubanischen Impressionen („Havanna<br />
Mi Amor“ und „Heirate mich“) unternahm<br />
<strong>Dokument</strong>arist Uli Gaulke mit Hilfe eines<br />
Gerd Ruge-Stipendiums eine Weltreise zu vier<br />
recht ungewöhnlichen Kinobetreibern, die allesamt<br />
mit unbändigem Enthusiasmus bei der<br />
Sache sind. Die exotischen Schauplätze im episodischen<br />
Erzählkaleidoskop entfalten dabei<br />
ebenso ihren Reiz wie die vier liebenswürdigen<br />
Protagonisten. Zwar haben auch die, abgesehen<br />
von der Nordkoreanerin, mit der Globalisierung<br />
zu kämpfen, doch zeigt sich auf amüsante<br />
Art, wie schnell Marketingstrategien an<br />
ganz regionalen Limitierungen zerschellen können.<br />
In der Mitte Indiens, wo die Leute weder<br />
Meer noch Packeis kennen, ist „Titanic“ ein eher<br />
merkwürdiger Film. Ein Zuschauer versteht das<br />
Epos so: „Es ist schrecklich, wenn man sein Reiseziel<br />
nicht erreicht.“<br />
Deutschland 2006<br />
Regie: Uli Gaulke; Buch: Uli Gaulke; Produktion:<br />
Flying Moon Filmproduktion in Zusammenarbeit<br />
mit ZDF/Arte; www.comrades-in-dreams.de<br />
I’m a Cyborg,<br />
but that’s OK<br />
Kinostart: 17. Januar<br />
Verleih: Rapid Eye Movies<br />
Young-gun hat sich ans Stromnetz angeschlossen,<br />
weil sie sich aufladen will. Das<br />
Mädchen ist überzeugt, ein Cyborg zu sein. Sie<br />
führt Gespräche mit Getränkeautomaten und<br />
Neonlampen und hat stets Batterien dabei, damit<br />
sie jederzeit Energie aufnehmen kann. In ihrer<br />
Anstalt lebt auch ein junger Mann mit Namen<br />
Il-sun, der sich in der Lage wähnt, die Fähigkeit<br />
anderer Leute zu stehlen. Young-gun<br />
und Il-sun kommen sich zunächst neugierig und<br />
dann freundschaftlich näher. Da stellt sich heraus,<br />
dass Young-gun in Lebensgefahr schwebt,<br />
weil sie keine Nahrung zu sich nimmt.<br />
Ein Gutteil der weltweiten Reputation des<br />
südkoreanischen Kinos ist allein auf die Filme<br />
Hope<br />
Kinostart: 17. Januar<br />
Verleih: Pandora<br />
Wie jeden Morgen hat Francis die Kirche<br />
geöffnet, in der sein Vater die Orgel bedient.<br />
Diesmal aber hat Francis eine Kamera dabei,<br />
um ein Konzert aufzunehmen. Tatsächlich<br />
filmt er den Diebstahl des alten Altarbilds und<br />
kann <strong>als</strong> Drahtzieher den Galleristen und Kunsthändler<br />
Weber ausmachen. Francis kontaktiert<br />
den Mann und fordert kein Geld, sondern lediglich,<br />
dass das Bild an seinen Platz zurück soll.<br />
Damit wird die Sache gefährlich, denn Weber<br />
reagiert mit Gewalt. Außerdem hat er die Ware<br />
bereits an einen<br />
Hehler weitergegeben,<br />
der sich das lukrative<br />
Geschäft unter keinen<br />
Umständen mehr aus<br />
der Hand nehmen lassen<br />
will.<br />
Mit einem sanften<br />
Thriller gibt Stanislaw<br />
Mucha nach den beiden<br />
erfolgreichen <strong>Dokument</strong>arfilmen„Absolut<br />
Warhola“ und „Die<br />
Mitte“ nun sein Regiedebüt<br />
im Spielfilm. Das<br />
leise Psychogramm um<br />
Schuld, Sühne und<br />
Park Chan-wooks zurückzuführen. Nach „Joint<br />
Security Area“ und der Rache-Trilogie („Sympathy<br />
for Mr. Vengeance”, „Old Boy“, „Sympathy<br />
for Lady Vengeance”) legt er mit „I’m a Cyborg”<br />
einen ungewohnt sanftmütigen Film hin, der <strong>als</strong><br />
Fingerübung begann und sich <strong>als</strong> eines der ambitioniertesten<br />
Werke des Regisseurs herausstellen<br />
sollte. Besonderes Augenmerk verlangen neben<br />
der originellen (Liebes)-Geschichte zweier<br />
Außenseiter in unkonventionellem Umfeld die<br />
technische Umsetzung und die amüsanten, surreal<br />
anmutenden Traumsequenzen, in denen<br />
auch der alpine Gassenhauer vom Berner Oberland<br />
überraschend Einzug hält. Nicht von ungefähr<br />
wurde dieses betörend verstörende Filmmärchen<br />
im Wettbewerb der Berlinale 2007 mit<br />
dem Alfred Bauer-Preis für den innovativsten<br />
Film ausgezeichnet.<br />
Südkorea 2006<br />
Regie: Park Chan-wook; Buch: Jeong Seo-Gyeong,<br />
Park Chan-wook; Produktion: Moho Films<br />
www.im-a-cyborg.de<br />
Hoffnung verfasste Krzysztof Piesiewicz, der<br />
schon für Krzystof Kieslowski die „Drei Farben“-<br />
Trilogie und das gerühmte „Dekalog“-Projekt<br />
schrieb, nach eigener Buchvorlage. Dabei erweist<br />
sich ein tragisches Erlebnis in Francis’ Familie<br />
<strong>als</strong> Schlüssel zum sonderbaren und durchaus<br />
riskanten Verhalten des jungen Mannes.<br />
Nachwuchsakteur Rafal Fudalej spielt die Rolle<br />
mit sanfter Melancholie und lakonischem Humor.<br />
In weiteren Hauptrollen wirken Zbigniew<br />
Zamachowski („Drei Farben: Weiß“) und Kamila<br />
Baar mit.<br />
Deutschland/Polen 2007<br />
Regie: Stanislaw Mucha; Buch: Krzysztof Piesiewicz;<br />
Produktion: Pandora Film Produktion und<br />
Studio Filmowe Kalejdoskop in Koproduktion mit<br />
Telewizja Polska S.A., Canal+, WDR, HR und<br />
ZDF/3sat<br />
Filmvorschau – newsletter 7/2007 27