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Kinofest Lünen: Modellcharakter<br />

Getreu ihres Mottos hatten die Veranstalter des<br />

18. Kinofestes Lünen angekündigt, Lünen<br />

sei „die Härte“. Tatsächlich fügte sich alles „easy“<br />

zusammen – das Filmprogramm, ein begeistertes<br />

Publikum, die Festivalorganisation und<br />

ein überregionales Echo, das man u.a. durch Understatement<br />

erreicht. Rund 7.700 Besucher und<br />

damit mehr <strong>als</strong> je zuvor sahen an vier Tagen in<br />

den Sälen des Cineworld insgesamt 53 Filme.<br />

Zum Festivalauftakt las Schauspieler Günter<br />

Lamprecht („Berlin Alexanderplatz“)<br />

aus seiner Autobiographie<br />

„Ein höllisches<br />

Ding, das Leben“. Außerdem<br />

eröffnete er mit seiner<br />

Unterschrift den Lüner<br />

Walk of Fame. Wie Lamprecht<br />

sollen sich nach und<br />

nach weitere Stars auf einer<br />

Festivalleiter<br />

Mike Wiedemann, Kupferplatte in der Lüner<br />

Fußgängerzone verewigen.<br />

Eröffnet wurde das Festival<br />

mit der Komödie „Wir sagen Du! Schatz“:<br />

Marc Meyers kuriose Familiengründung, die<br />

prompt den Schüler-Filmpreis des Kreises Unna<br />

16+ gewann. Der mit 10.000 Euro dotierte<br />

und mit Untertitelung belohnte Haupt- und Publikumspreis<br />

Lydia ging an „Jakobs Bruder“. Daniel<br />

Walta kann seine Geschichte von zwei un-<br />

gleichen Brüdern, die sich auf die gemeinsame<br />

Reise zur erkrankten Mutter begeben, zudem<br />

im Januar auf dem Partnerfestival 13. Berlin<br />

and Beyond in San Francisco zeigen. Einen<br />

weiteren Publikumspreis gab es mit der mit<br />

3.000 Euro dotierten Rakete für den besten Kinderfilm,<br />

den Lüner Familien gestiftet haben. Gewinner<br />

war Peter Timms „Rennschwein Rudi<br />

Rüssel 2“. Auch über den von Lüner Apotheken<br />

gesponserten Kurzfilmpreis entschied das<br />

Publikum. Nico Zingelmann gewann mit „15<br />

Minuten Wahrheit“ nicht nur 1.600 Euro, sondern<br />

auch eine von Holland Subtitling und<br />

German Films gesponserte Untertitelung sowie<br />

die Präsentation bei Berlin und Beyond.<br />

Als alle Preise vergeben waren, durften auch<br />

Festivalleiter Michael Wiedemann und sei-<br />

8<br />

ne Stellvertreterin Kathrin Bessert die Wahrheit<br />

sagen: Lünen ist nicht so hart, wie es – augenzwinkernd<br />

– gerne tut. Dafür aber sind die<br />

kleineren und mittleren Festiv<strong>als</strong> umso wichtiger,<br />

wie <strong>Filmstiftung</strong>s-Chef Michael Schmid-<br />

Ospach schon bei der Eröffnung betonte, denn<br />

„ohne diese kommen viele Filme nicht an die Öffentlichkeit<br />

und nicht zum Zuschauer“.<br />

Am 11. Februar übrigens zeigt das Kinofest<br />

im Rahmen der Berlinale im Filmtheater in<br />

den Hackeschen Höfen die Preisträgerfilme.<br />

Dann leistet auch Schauspieler Rolf Zacher<br />

seine Unterschrift. Bildhauer Andrej Irzykowski<br />

wird sie zu einer weiteren Platte auf<br />

dem Walk of Fame verarbeiten. Mehr Infos und<br />

alle Preisträger des 18. Kinofestes unter<br />

www.kinofest-luenen.de.<br />

Nach dem Kinofest Lünen sprach der Newsletter<br />

mit Festivalleiter Mike Wiedemann über<br />

Trends und den Modellcharakter des Festiv<strong>als</strong>.<br />

Für die 18. Ausgabe des Kinofestes<br />

haben Sie viele Filme gesichtet.<br />

Gab es 2007 eine Tendenz bei<br />

den Produktionen?<br />

Wenn man von einem Trend sprechen<br />

kann, dann: Junge Filmemacher interessieren<br />

sich endlich wieder für das Genrekino und realisieren<br />

ohne Scheu Komödie, Krimi, Horror etc.<br />

Das Kinofest ist in der Stadt Lünen<br />

fest verankert. Wie wirkt sich<br />

das auf Ihre Arbeit aus?<br />

Wenn wir Anfang September nach Lünen<br />

fahren und beginnen, das Kinofest vorzubereiten,<br />

bewegen wir uns auf einer Welle der Sympathie,<br />

Unterstützung und Mitarbeit der Lüner,<br />

wie sie sicher beispiellos ist. Die Lüner lieben das<br />

Kinofest und prägen so auch die Stimmung und<br />

Atmosphäre des Festes.<br />

Was muss man machen, um<br />

diese Kontakte über das ganze Jahr<br />

zu pflegen?<br />

Man muss nichts unternehmen, um die Lüner<br />

zu motivieren. Ich weiß, der Termin für das<br />

19. Kinofest (13.-16.11.2008) ist bei vielen Lünern<br />

schon jetzt dick im Kalender angestrichen.<br />

Wäre das „Modell Lünen“ auch<br />

in anderen Städten möglich?<br />

Der Begriff „Modell Lünen“ ehrt uns. Ich<br />

bin der festen Überzeugung, dass es in jeder<br />

deutschen Stadt Filmbegeisterte, ein Kino und<br />

die Idee Filmclub gibt. Mehr braucht es nicht!<br />

Ich prophezeie eine Renaissance der Filmclubs<br />

<strong>als</strong> Keimzelle einer neuen Filmkultur, die auch<br />

Festiv<strong>als</strong> beinhaltet.<br />

Kinofest Lünen,<br />

Tel. (02306) 3063640;<br />

info@kinofest-luenen.de<br />

„A Man’s Job“ gefiel in Münster, Foto: Filmfestival Münster<br />

Foto: Kinofest Lünen Filmfestival Münster: „A Man´s Job“<br />

Hauptpreis Lüdia für „Jakobs Bruder“ mit<br />

Christoph Maria Herbst, Foto: NDR<br />

Düsseldorf: „Clooney“ beim Uni-Filmfest<br />

Doppelter Erfolg für Florian Roos in Düsseldorf:<br />

Der 25-jährige Regisseur und Drehbuchautor<br />

gewann mit seinem Kurzfilm „Clooney“<br />

beim Filmfest der Heinrich-Heine Universität<br />

in seiner Heimatstadt sowohl den Preis des<br />

Publikums <strong>als</strong> auch der Jury (u.a. Anna Fantl<br />

und Xao Seffcheque).<br />

Vom 21. bis zum 23. November wurden im<br />

Konrad Henkel-Hörsaal der Philosophischen Fakultät<br />

23 Kurzfilme junger Talente aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

gezeigt. Organisiert wird das<br />

Filmfest von den Studenten der Uni. Mehr Infos<br />

unter www.filmfest.uni-duesseldorf.<br />

de.<br />

Das Beziehungsdrama über einen Finnen, der<br />

seinen Job verliert und der Familie schließlich das<br />

Geld <strong>als</strong> Callboy nach Hause bringt, sei „von<br />

kompromissloser Komik und schroffer Tristesse“,<br />

befand die Jury. Deshalb wurde „A Man`s Job“<br />

von Aleksi Salmenperä Gewinner des Regiepreises<br />

im Europäischen Spielfilmwettbewerb<br />

des 12. Filmfestiv<strong>als</strong> Münster 2007. Der<br />

deutsche Beitrag „Gegenüber“ des Regisseurs<br />

Jan Bonny erhielt eine Lobende Erwähnung.<br />

Im deutschsprachigen Kurzfilmwettbewerb erhielt<br />

Nikias Chryssos für „Hochhaus“, ein<br />

Wildwest-Abenteuer im seelenlosen Plattenbaughetto,<br />

den mit 5.000 Euro dotierten Großen<br />

Preis der Filmwerkstatt Münster. Der<br />

Filmbüro NW: Fantastische Zukunft<br />

„Die dämonische Leinwand“ war der Titel eines<br />

Symposiums, zu dem das Filmbüro NW am<br />

3. Dezember nach Köln einlud. Zur Diskussion<br />

stand das Fantastische Kino und die Frage, warum<br />

man in Deutschland heute nur noch schwer<br />

an Traditionen wie Murnaus „Nosferatu“ anknüpfen<br />

kann. Hohe Produktionskosten, die<br />

Schere im Kopf und skeptische Redakteure gal-<br />

Nikosia im Herbst<br />

Auf Zypern war das Verständnis für Eran Riklis’<br />

„Die syrische Braut“ besonders groß: Nachdem<br />

im Cine Studio im geteilten Nikosia das<br />

Licht im Saal wieder anging, gab es emotionalen<br />

Applaus vom Publikum. Man spürte, dass<br />

die Zuschauer nachvollziehen konnten, was der<br />

Film erzählt: Die Geschichte einer Braut, die im<br />

Grenzgebiet zwischen Syrien und den Golan Höhen<br />

darauf wartet, zu ihrem Ehemann gelassen<br />

zu werden. Die Produzentin des Films Bettina<br />

Brokemper nahm viele Komplimente entgegen<br />

und musste noch lange nach dem Film die<br />

neugierigen Fragen zur Produktion beantworten.<br />

Die Vorführung war der Auftakt einer von<br />

Katharina Blum organisierten Filmreihe in Nikosia,<br />

die die <strong>Filmstiftung</strong> NRW auf Einladung<br />

des Kulturministeriums Zyperns und<br />

in Kooperation mit dem dortigen Goethezentrum<br />

veranstaltete. Am nächsten Abend folgte<br />

„Emmas Glück“, und auch Produzentin Kri-<br />

newsletter 7/2007 – Meldungen<br />

Förderpreis des WDR in Höhe von 2.500 Euro<br />

ging an den Kurzfilm „Hilda & Krahl“ von Toke<br />

Constantin Hebbeln. Den Publikumspreis<br />

und das von den Münsterschen Filmtheaterbetrieben<br />

gestiftete 1.000 Euro Preisgeld<br />

gewann Nico Zingelmann mit „15 Minuten<br />

Wahrheit“.<br />

Der Drehbuchförderpreis Münster.Land, der<br />

von Filmservice Münster.Land vergeben<br />

wird, ging an Ruth Olshan und Heike Fink<br />

für ihre Geschichte aus der Provinz mit dem Titel<br />

„Himbeeren mit Senf“.<br />

Filmfestival Münster,<br />

Tel. (0251) 2303621;<br />

presse@filmfestival-muenster.de<br />

ten <strong>als</strong> die größten Hindernisse. Hoffnung für<br />

den Fantastischen Film aus Deutschland schöpfte<br />

die Runde aus neuen Vertriebswegen und anhaltender<br />

Lobby-Arbeit. Mehr Infos unter<br />

www.filmbuero-nw.de.<br />

Filmbüro NW,<br />

Tel. (0208) 449841;<br />

info@filmbuero-nw.de<br />

stina Löbbert freute sich über die positive Reaktion<br />

auf ihren Film. „Der Mann von der Botschaft“<br />

war sozusagen direkt von der Premiere<br />

in Georgien weitergereist, und Michael<br />

Schmid-Ospach konnte den Zuschauern eindrucksvoll<br />

von der Premiere in Tiflis und der Produzentenlandschaft<br />

in NRW berichten. Unter<br />

den Gästen an den ersten Abenden war unter<br />

anderem der deutsche Botschafter Rolf Kaiser<br />

mit seiner Frau Brigitte Kaiser-Derenthal,<br />

die es sich nicht nehmen ließen, die Filmschaffenden<br />

aus beiden Ländern in der Botschaft<br />

zu empfangen und in gemütlicher Atmosphäre<br />

erste Gespräche zu ermöglichen. Kaiser-Derenthal,<br />

die vier Jahre lang das Goethe-Institut<br />

in Budapest geleitet hat, hatte die Reihe initiiert.<br />

Ergänzt wurden die Filme durch einen<br />

Workshop, der dem Erfahrungsaustausch der<br />

NRW-Delegation mit Filmschaffenden aus Nikosia<br />

diente. Den Abschluss der Reihe bildeten<br />

die Filme „Barfuss“ und „Close to home“.

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