Amtsblatt Ausgabe 280 - Frauenstein im Erzgebirge

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Amtsblatt Ausgabe 280 / 30. April 2013 Der Antrieb der Sägewerksmaschinen war ja im gesamten Mühlenleben eine Schlüsselposition. Seltener war genug Wasser da um das Sägegatter oder gar zusätzliche Sägen und Hobel anzutreiben. Ein Mühlteich, der über Nacht Wasser sammelt und am Tag Wasser spendet, wäre eine mögliche Lösung gewesen, aber, trotz wiederholter Anträge, die Behörde verweigerte die Zustimmung. So musste man die Sägezeiten nach Wasserstand der Gimmlitz planen. 1927 eine große Investition: Die Firma Hille aus Dresden lieferte einen Schwerölmotor. Ein-Zylinder in 2 Takten mit großer Schwungmasse, aus Brandschutzgründen in einen eigenen Verschlag im Keller der Mühle eingebaut, lieferte immer, wenn man es brauchte, Kraft für das Gatter, die Sägen, Hobel und Fräsen, denn auch die seit etwa 1900 betriebene Kistenproduktion musste flutschen, sie brachte bald mehr Erlös als das reine Sägen. Der 30-PS-Motor wurde für die Illingmühle auf 24 PS eingestellt. Vor der Mühle wurde ein tiefer Mehrkammer-Schalldämpfer gemauert und mit einer dicken Steinpackung versehen. Dort heraus ragt das dicke Auspuffrohr. Wie wird es wohl heute in dem Schallgemäuer aussehen? Sind die Mauern noch fest, ist vielleicht alles voller Wasser? Könnte sich der Motor wieder in Bewegung setzen? Ein paar Rohre fehlen, aber sonst sieht er auch von Innen noch recht passabel aus. Das wird die Zukunft erweisen, ein Kfz-Meister aus Schwepnitz, der schon machen Lanz-Bulldog wieder zum Leben verhalf, hat sich der Sache wieder angenommen… Was bleibt denn dann noch? Vom ehemaligen Trockenplatz ist nur eine große Wiese an der Gimmlitz übrig geblieben, die Gleise fehlen und der große, vom Wasserrad angetriebene Schrägaufzug, der das roh geschnittene Holz hinunter auf den Trockenplatz brachte, ist längst verschwunden. Mit ihm auch die ganze Konstruktion und die Fundamente. Wie sah er genau aus, wer hat vielleicht noch ein Foto, irgendwann könnte man ihn wieder anbauen…? Die Gleise auf dem Trockenplatz führten auch in die, in den 30-er Jahren angebaute Trockenkammer, die, mit einer Dampfsprüheinrichtung versehen, von einem Sägespäne-Ofen gespeist wurde. 1994 fiel diese Anlage aus unbekannten Gründen den Schweißbrenner zum Opfer. Gibt es noch jemanden, der sich an die Anlage erinnern kann, gar ein Foto davon besitzt? Und schließlich sind am Trockenlatz noch die Reste einer Pendel-Kappsäge zu sehen… Alles zusammen Anlagen, die den früheren Produktionsprozess ermöglichten… 222 Jahre einer Mühle, das ist ein würdiger Anlass, das alles noch einmal zu bedenken und vielleicht finden sich ja wieder und weitere Enthusiasten um das Eine oder Andere in alter Art auferstehen zu lassen. 222 Jahre einer Mühle sind aber auch Anlass zum Putzen, zum Schmieren und schließlich zum Feiern, dass die Mühle so viele Wirren im Zug der Zeit überstanden hat. Pfingstsamstag und Pfingstsonntag wollen wir das Jubiläum mit Musik, Gesang und einem kleinen Festprogramm begehen, Pfingstmontag wollen wir versuchen, viele alte Sägemaschinen wieder in Aktion zu zeigen. Sollte die Zeilen noch jemand lesen, der selbst mal an einer solchen Maschine gestanden hat? Glück Auf – Glück zu! Wer daran teilhaben will, kann gern mitkommen, mitzupacken, mitfeiern… Ein Mühlenkobold ist zu besänftigen und bei Laune zu halten und die Gnome des Tales sollen uns genügend Wasser auf’s Rad leiten, damit alles seine Pracht hat. (mehr unter www.illingmuehle.de) D. Popp 425 Jahre Holzschneidemühle Seyde, die heutige Herklotzmühle Ein großes Fest steht im “Wilden Weißeritztal” in diesem Jahr an, die Ersterwähnung der heutigen Herklotzmühle vor 425 Jahren. Die Festwoche findet vom 16.05.- 20.05.2013 statt und der Förderverein Herklotzmühle e.V., welcher fast auf den Tag genau, vor 10 Jahren gegründet wurde, lädt dazu herzlich ein. Außerdem wurde der zweite Bauabschnitt, der Innenausbau der ehemaligen Mühlenwohnung, beendet und die wunderschönen Räume können von diesem Fest an, für Veranstaltungen, Ausstellungen, Seminare usw. genutzt werden. Ein vierter Grund zum Feiern ist der 20. Deutsche Mühlentag zu Pfingstmontag, an dem sich die Herklotzmühle seit 1996 beteiligt. Alles in allem genug Gründe für eine Festwoche, an dem nicht nur der rege Förderverein aktiv ist, sondern ebenso viele Helfer aus nah und fern. Die Festwoche steht unter der Schirmherrschaft der 1. Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages, Frau Andrea Dombois MdL.
Seite 1 und 2: Ausgabe Mai, Nr. 280 30. April 2013
Seite 3 und 4: Amtsblatt Ausgabe 280 / 30. April 2
Seite 17: Amtsblatt Ausgabe 280 / 30. April 2

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