Toleranz Thema: - Evangelische Kirchengemeinde Freisenbruch ...

Anneliese Göbelsmann beginnt ihren Ruhestand
Wir verabschieden Anneliese Göbelsmann als
Leiterin der KiTa Vogelweide in den Ruhestand.
Am 27.01.2013 feiern wir sie würdig und
danken ihr ausgiebig. Langjährige Weggefährtinnen
und Vertraute werden dann den Abschied
persönlicher gestalten und haben auch
mehr Recht auf persönliche Worte und Erinnerungen.
In meiner Funktion
als Kindergartenpfarrer
möchte ich in die Würdigung
besondere Eigenschaften
von Anneliese Göbelsmann
einfließen lassen,
für die wir ihr als christliche
Gemeinde besonders zu
Dank verpflichtet sind.
Gemeinde war für sie
wahrhaftig kein Fremdwort.
Anneliese Göbelsmann hat
Kirche von klein auf in
Rheydt am Niederrhein
„gelernt“ und verinnerlicht.
Kindergarten war für sie
immer auch ein Teil von
Gemeinde. Der Kindergarten
und ihr Heliand-Zentrum
gehörten zusammen und waren zwei Orte der
einen Gemeinde. Sie hat die Verbindung gesucht,
Brücken geschlagen und Gemeinde für
Groß und Klein über Jahrzehnte gestaltet. Ein
Mensch mit dieser bewussten Gemeindenähe
ist ein großes Geschenk (und sicher auch die
Familie, die dazugehört und den Dienst begleitet
und unterstützt).
Ich habe Anneliese Göbelsmann als eine Frau
kennengelernt, die sich deutlich und entschieden
für Kinder und Eltern aller Herkunftsländer
und Religionen eingesetzt hat, auch in Zeiten,
als die Begegnungen z.B. mit dem Islam
noch nicht so selbstverständlich waren, wie sie
es bisweilen heute sind. Das haben Kinder und
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Anneliese Göbelsmann
Eltern gespürt, diese zugewandte Freundlichkeit
wurde auch vielfach zurück gespiegelt und
davon profitieren wir auch noch heute.
Zusammen mit ihrem Team hat sie Arbeit
nicht gescheut. Im Gegenteil. Veranstaltungen
auch außerhalb der Dienstzeit waren gut vorbereitet,
aufwendig und von
angenehmer Atmosphäre.
Sie war sehr stolz auf Geräte
und Gegenstände, die die Elternschaft
selber mühsam
erwirtschaftete. Sie war ihren
Kolleginnen gegenüber
eine ausgesprochen loyale
Leiterin und hat sich für ihre
Belange eingesetzt. Auch das
ist eine Leitungsqualität,
Schwierigkeiten in Kauf zu
nehmen, um sich für andere
einzusetzen. Das habe ich an
ihr sehr geschätzt.
Foto: Andreas Müller
Und sie hat Anteil genommen
an grundlegenden
pädagogischen Weichenstellungen
in unserer Gesellschaft.
Die immer frühere Einschulung und die
dazugehörenden Begleiterscheinungen für die
Kinder sah und sieht sie kritisch. Selbstbewusste
und starke Kinder mit viel Freiraum zur
Persönlichkeitsentwicklung waren ihr immer
ein wertvolles Gut. Darüber kann sie mit viel
Herzblut diskutieren. Und das kann ich auch
aus der Binnensicht eines ehemaligen Kindergartenvaters
ihrer Einrichtung unterstreichen.
Heraklit wird der Aphorismus „Niemand
springt zweimal in den gleichen Fluss“ zugeschrieben.
Auch wenn wir das immer gleich
scheinende Flussbett vor Augen haben, ändert
es sich doch langsam und das Wasser, das dort
durchfließt, ist ständig neu.