Kinder, Medien und Gewalt Ein Thema für die ... - GIZ
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<strong>die</strong> Chance auf zahlreiche Informationsquellen zuzugreifen.<br />
So wird eine „neutrale“ Information jenseits<br />
von Kriegspropaganda vielfach erst denkbar.<br />
Diesbezüglich ist auch auf Friedensforschungsinstitute,<br />
wie etwa das Stockholm International Peace<br />
Research Institute (SIPRI) zu verweisen, <strong>die</strong> ihre Ergebnisse<br />
– auch im Hinblick auf Frühwarnung – im<br />
Internet dem interessierten Publikum weltweit zur<br />
Verfügung stellen.<br />
Auch im Hinblick auf <strong>die</strong> Planung, Koordination<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeit von Projekten im Bereich der<br />
Konflikttransformation haben neue Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationstechnologien einen zentralen<br />
Stellenwert: Vielfach wäre <strong>die</strong> Durchführung <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Vernetzung solcher Projekte auf Gr<strong>und</strong> einer<br />
zu großen Zeit- <strong>und</strong> Kostenintensität ohne digitale<br />
Kommunikation gar nicht zu realisieren.<br />
<strong>Me<strong>die</strong>n</strong> als Mittel der <strong>Gewalt</strong>prävention<br />
Im Rahmen der UN-Stu<strong>die</strong> Violence Against Children<br />
wird den <strong>Me<strong>die</strong>n</strong> eine zentrale Rolle im Bereich der<br />
<strong>Gewalt</strong>prävention zugesprochen. Die Stu<strong>die</strong> bezieht<br />
sich dabei vor allem auf einen Aspekt: <strong>Me<strong>die</strong>n</strong><br />
werden dazu aufgefordert, <strong>die</strong> <strong>Thema</strong>tisierung von<br />
<strong>Gewalt</strong> in Familie, Schule, der Gesellschaft zu enttabuisieren,<br />
mit dem Ziel <strong>die</strong> <strong>Ein</strong>stellung der Gesellschaft<br />
gegenüber <strong>Gewalt</strong> zu verändern, d. h. Menschen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> unterschiedlichen Formen von <strong>Gewalt</strong><br />
zu sensibilisieren. Während Morde an <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong><br />
andere extreme Formen der <strong>Gewalt</strong> in den <strong>Me<strong>die</strong>n</strong><br />
große Beachtung finden, bleiben <strong>die</strong> täglichen, immer<br />
wiederkehrenden <strong>Gewalt</strong>akte, <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong><br />
Jugendliche in Familien, Schulen, <strong>Kinder</strong>heimen,<br />
Internaten, Gefängnissen oder am Arbeitsplatz erleiden,<br />
meist unbeachtet, so <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>. <strong>Gewalt</strong> ist<br />
vielfach auch unsichtbar, weil <strong>die</strong> Opfer niemanden<br />
haben, dem sie sich anvertrauen können. Speziell<br />
hier<strong>für</strong> eingerichtete Internetforen mit professioneller<br />
Betreuung eröffnen auch in <strong>die</strong>sem Bereich<br />
neue Chancen.<br />
Demokratisches Potential der Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationstechnologien<br />
Die Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien<br />
tragen in mehrfacher Hinsicht zu einer Erhöhung<br />
des demokratischen Potentials in Gesellschaften<br />
bei.<br />
Informationsfreiheit <strong>und</strong> freie Meinungsäußerung<br />
<strong>Ein</strong>erseits spielt auch im Hinblick auf <strong>die</strong>sen Aspekt,<br />
der schnelle Zugriff auf eine Vielzahl von Informationen<br />
eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus<br />
kann man sich mit einem sehr geringen finanziellen,<br />
organisatorischen <strong>und</strong> technischen Aufwand im<br />
Internet auf verschiedenste Weise Gehör verschaffen.<br />
Seit einigen Jahren nehmen Weblogs vor allem<br />
aufgr<strong>und</strong> der einfachen Publikationsmethode <strong>und</strong><br />
schnellen Verbreitungsmöglichkeit (Verlinkung),<br />
in <strong>die</strong>sem Zusammenhang eine zentrale Stellung<br />
ein. Sie stehen „als postmodernes Medium <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Pluralität von Wahrheit <strong>und</strong> Informationen“ (Franz<br />
2006: 23). Von besonders großer Bedeutung ist<br />
<strong>die</strong>ses Medium vor allem in Kriegs- <strong>und</strong> Krisenregionen,<br />
sowie in Ländern mit eingeschränkter Informations-,<br />
Meinungs- <strong>und</strong> Pressefreiheit. Die so<br />
genannten Warblogs tauchten verstärkt während<br />
des Irak-Krieges 2003 auf. Die Vorteile gegenüber<br />
der Berichterstattung liegen in erster Linie in ihrer<br />
Vielfältigkeit <strong>und</strong> Interaktivität. Es handelt sich dabei<br />
in der Regel um Augenzeugenberichte, <strong>die</strong> gekennzeichnet<br />
sind durch das Niederschreiben von<br />
persönlichen <strong>Ein</strong>drücken <strong>und</strong> Meinungen. So wurden<br />
täglich (subjektive) Berichte über <strong>die</strong> Kriegsgeschehnisse<br />
ins Netz gestellt, auch mit dem Ziel <strong>die</strong><br />
reguläre Kriegsberichterstattung zu kommentieren<br />
oder gar zu revi<strong>die</strong>ren. Die Warblogs werden auch<br />
als Gegengewicht zu den Berichten der embedded<br />
journalists betrachtet: Während <strong>die</strong>se einer nahezu<br />
vollständigen militärischen Zensur unterliegen,<br />
seien <strong>die</strong> Blogger nur ihren Lesern verpflichtet. Anzumerken<br />
gilt jedoch, dass <strong>die</strong> Blogger im Gegensatz<br />
der traditionellen Berichterstattung aus einer