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Kinder, Medien und Gewalt Ein Thema für die ... - GIZ

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<strong>die</strong> weltweite Verfügbarkeit des Internets ist noch<br />

immer eine signifikante Ungleichverteilung zwischen<br />

Industrie- <strong>und</strong> Entwicklungsländern zu verzeichnen.<br />

Während <strong>die</strong> Mehrheit der Menschen in<br />

den Entwicklungsländern keine Möglichkeit haben<br />

das Internet zu nutzen, verfügen etwa zwei Drittel<br />

der Menschen in den Industriestaaten über einen<br />

eigenen Zugang.<br />

Die mit der internetbasierten Kommunikation verb<strong>und</strong>enen<br />

Chancen <strong>und</strong> Möglichkeiten bleiben damit<br />

bislang weitestgehend denjenigen vorbehalten,<br />

welche bereits über einen ökonomischen Wettbewerbsvorteil<br />

verfügen (ITU 2006). Die „digitale“<br />

Spaltung ist als eine zentrale globale Herausforderung<br />

zu betrachten.<br />

Es ist jedoch zu beachten, dass es dabei nicht nur<br />

um <strong>die</strong> Minimierung der Kluft zwischen den Ländern<br />

des Südens <strong>und</strong> des Nordens gehen darf. Es<br />

gilt zu berücksichtigen, dass <strong>die</strong> digitale Spaltung<br />

auch innerhalb der Länder zwischen verschiedenen<br />

gesellschaftlichen Gruppen besteht. Für Industrie-<br />

wie auch Entwicklungsländer gilt, dass sich Verfügbarkeit<br />

<strong>und</strong> Nutzung vorwiegend auf wohlhabende,<br />

besser ausgebildete, in der Stadt lebende junge<br />

Männer konzentriert. Im Rahmen des World Internet<br />

Project der University of California in Los Angeles<br />

wurde festgestellt, dass in all den untersuchten<br />

Ländern eine Kluft zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen<br />

besteht, <strong>die</strong> im Durchschnitt bei 8 Prozent liegt. Die<br />

Kluft zwischen Arm <strong>und</strong> Reich sowie zwischen Alt<br />

<strong>und</strong> Jung, sei dabei noch wesentlich größer als <strong>die</strong><br />

Gender-Kluft. Auch Bildung konnte als wesentlicher<br />

Faktor identifiziert werden: Die Zahl der User unter<br />

den Hochschulabsolventen ist in einer deutlichen<br />

Mehrheit der Fälle höher als <strong>die</strong> Zahl der Internetnutzer<br />

ohne Hochschulabschluss. Die einzige Ausnahme<br />

unter den untersuchten Ländern besteht<br />

<strong>die</strong>sbezüglich in Deutschland. Es erweist sich jedoch<br />

als sinnvoll, nicht nur den Zugang sondern auch <strong>die</strong><br />

Art der Nutzung bzw. <strong>die</strong> konsumierten Inhalte der<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien<br />

zu berücksichtigen.<br />

Neben ökonomischen Ressourcen, Alter, Geschlecht,<br />

Bildung <strong>und</strong> geographischer Lage, werden im Rahmen<br />

des UNESCO Reports Towards Knowledge Societies<br />

auch Sprache, Arbeitsverhältnis sowie Behinderungen<br />

als Faktoren identifiziert, <strong>die</strong> zu einer<br />

digitalen Spaltung beitragen. „The emergence of<br />

English as the lingua franca of globalization leaves<br />

little room for other languages within cyberspace“<br />

(UNESCO 2005: 30). Des Weiteren sei der Zugang<br />

zum Internet in vielen Ländern auf <strong>die</strong> Arbeitswelt<br />

beschränkt. Wenig Beachtung findet <strong>die</strong> Tatsache,<br />

dass Menschen mit Behinderung (relativ betrachtet),<br />

seltener Zugang zu neuen Informations- <strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnologien haben. Für <strong>die</strong>se<br />

Menschen stellt das Internet eine einzigartige Möglichkeit<br />

zur Integration <strong>und</strong> sozialen Partizipation<br />

dar (UNESCO 2005: 30).<br />

Neue Tendenzen<br />

Der International Telecommunication Union (ITU)<br />

zufolge lassen sich positive Entwicklungen auch <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> 50 ärmsten Länder der Welt (LDC) verzeichnen.<br />

Ihrem aktuellen Bericht ist zu entnehmen, dass<br />

weltweit mehr <strong>und</strong> mehr Menschen Zugang zu verschiedenen<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien<br />

haben (ITU 2006). Dies trifft vor allem<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Verbreitung neuer Technologien zu. So zeigt<br />

etwa der Mobilfunksektor im Vergleich zu den Festnetzanschlüssen<br />

deutlich höhere Wachstumsraten<br />

auf. 2004 wurden beispielsweise allein in Afrika ca.<br />

15 Millionen neue Mobiltelefone angemeldet. Die<br />

Zahl der Neuanmeldungen hat sich seit 1999 mehr<br />

als verdoppelt. <strong>Ein</strong> sieben<strong>und</strong>zwanzigfacher Unterschied<br />

zwischen Industrie- <strong>und</strong> Entwicklungsländern<br />

im Jahre 1994 ist auf einen vierfachen im Jahre 2004<br />

gesunken. Bezüglich der Verbreitung des Internetzugangs<br />

sind ebenfalls Fortschritte zu verzeichnen.<br />

Nutzten 1994 noch 73 Mal mehr Menschen in den<br />

Industrieländern das Internet, sind es 2004 lediglich<br />

8 Mal mehr als in den Entwicklungsländern. Auch im<br />

Hinblick auf <strong>die</strong> technischen Entwicklungen lassen<br />

sich Fortschritte feststellen: Obwohl der Großteil

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