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10 Jahre rheinkiesel

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<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>rheinkiesel</strong><br />

Bonn • Königswinter • Oberpleis • Bad Honnef • Rheinbreitbach • Unkel • Erpel • Linz<br />

Ihre Meinung bitte<br />

Wählen Sie das schönste Titelbild<br />

Hinter den Kulissen<br />

Die Redaktion stellt sich vor<br />

Kultur in der Region<br />

Kammerchor St. Pantaleon Unkel<br />

01<br />

Januar 2007<br />

11. Jahrgang<br />

15 Seiten Veranstaltungstips<br />

Natur<br />

Rheinkiesel ist nicht gleich Rheinkiesel<br />

Bad Honnef<br />

Abschied – Johannes Brahms<br />

Kieselchen<br />

Hallo, Herr Doktor!


Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>rheinkiesel</strong>? Welch ein<br />

willkommener Anlaß, allen Leserinnen<br />

und Lesern einmal herzlich<br />

zu danken! Wie schön, daß Sie<br />

unsere Arbeit so interessiert, bisweilen<br />

auch kritisch, immer aber<br />

mit großer Zustimmung aufnehmen.<br />

Wie oft erfreuen Sie uns in<br />

persönlichen Gesprächen, Telefonaten,<br />

Briefen, eMails und auf anderen<br />

Wegen mit Ihrem Lob, das<br />

im Regelfalls ich als Herausgeber<br />

entgegennehmen darf, das ich<br />

aber nur zu gerne an alle diejenigen<br />

weitergebe, ohne die es den<br />

<strong>rheinkiesel</strong> gar nicht gäbe.<br />

Allerdings gesellt sich zu dieser<br />

Gruppe noch eine nicht minder<br />

wichtige: Es sind die zahlreichen<br />

Anzeigenkunden, von denen eine<br />

ganze Reihe tatsächlich schon von<br />

Anfang an dabei ist. Ohne ihre<br />

werbewirksamen Inserate könnte<br />

unsere Regionalillustrierte überhaupt<br />

nicht erscheinen. Herzlichen<br />

Dank für ihr Vertrauen.<br />

Ein Jahrzehnt <strong>rheinkiesel</strong>! Da wird<br />

es Sie nicht verwundern, daß dieses<br />

Thema sich wie ein roter Faden<br />

durch dieses Heft zieht. Beginnen<br />

wir mit einer Frage: Welche Titelbilder<br />

gefallen Ihnen denn persönlich<br />

am Besten? Um die Sache zu<br />

vereinfachen, stellen wir bei der<br />

Aufforderung Wählen Sie das<br />

schönste Titelbild nur die Cover<br />

des vergangenen <strong>Jahre</strong>s zur Diskussion.<br />

Und natürlich gibt es<br />

wieder einmal allerhand zu gewinnen.<br />

Mehr darüber auf den Seiten<br />

4 bis 5.<br />

Mal ganz ehrlich, möchten Sie<br />

nicht einmal wissen, wer die<br />

„Macher“ dieser Zeitschrift sind,<br />

die diesem Objekt Monat für<br />

Monat ihr Gesicht geben? In eigener<br />

Sache stelle ich heute auf den<br />

Seiten 6 bis 9 die Redaktionsmannschaft<br />

erstmalig vor. Lassen<br />

Sie sich überraschen.<br />

Natürlich könnten wir Ihnen in<br />

dieser besonderen Ausgabe die<br />

Geschichte unserer Zeitschrift<br />

erzählen. Wir gehen lieber einen<br />

anderen Weg und fragen: Wie ist<br />

es Unternehmerinnen und Unternehmern<br />

aus unserer Region ergangen,<br />

die wie ich vor zehn<br />

<strong>Jahre</strong>n den Schritt in die Selbständigkeit<br />

gewagt haben?<br />

Lernen Sie zwei Menschen kennen,<br />

die es geschafft haben, sich eine<br />

selbständige Existenz aufzubauen:<br />

Immer eine Nasenlänge voraus<br />

ist Dirk Kornmeyer auf den Seiten<br />

<strong>10</strong>/11, unser erster „Kandidat“.<br />

Der Beitrag (K)ein Buch mit sieben<br />

Siegeln macht Sie mit Anne<br />

Maria Alfen bekannt, die sich mit<br />

einer Bücherstube selbständig gemacht<br />

hat (Seite 12).<br />

Chor ist nicht gleich Chor! In<br />

unserer Region gibt es eine vielfältige<br />

Chorlandschaft, über die wir<br />

zum Teil auch schon berichtet<br />

Editorial<br />

haben. In diesem Heft präsentieren<br />

wir mit Von Bach bis Rutter<br />

den Kammerchor St. Pantaleon<br />

Unkel (Seite 14 bis 16).<br />

Was dann folgt, ist so etwas wie<br />

ein „Klassiker im <strong>rheinkiesel</strong>“.<br />

Ulrich Sander stellt in unserer Serie<br />

„Natur“ heute fest: Rheinkiesel<br />

ist nicht gleich Rheinkiesel. Sie<br />

meinen, das sei ja wohl eine<br />

Binsenweisheit? Lesen Sie bitte<br />

Seite 18 bis 20 – vielleicht sind Sie<br />

dann anderer Meinung.<br />

Musikalisch geht es weiter mit Johannes<br />

Brahms, der unsere Region<br />

häufiger mit seinem Besuch beehrt<br />

hatte. Abschied von der einzigen<br />

Geliebten nimmt er auf den Seiten<br />

21 bis 23. Kenner wissen bei diesem<br />

Stichwort schon, wer damit<br />

gemeint war.<br />

Starten Sie gut in das Neue Jahr,<br />

für das ich Ihnen von Herzen alles<br />

Gute wünsche – und bleiben Sie<br />

dem <strong>rheinkiesel</strong> gewogen!<br />

Impressum<br />

Titelcollage: DesignBüro Blümling<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich, jeweils zum Monatsende<br />

Redaktions- und<br />

Anzeigenschlusstermin:<br />

15. des Vormonats<br />

Verteilte Auflage:<br />

15.000 Exemplare<br />

Druckunterlagen:<br />

nach Absprache (auch als<br />

pdf-, eps-, tif- oder jpg-Datei)<br />

Herausgeber: Erwin Bidder, Rheinbreitbach<br />

Redaktion: Erwin Bidder (verantwortlich), Julia Bidder, RA Christof<br />

Ankele, Norbert Dommermuth, Paulus Hinz,<br />

Annett Reischert-Bruckmann, Ulrich Sander, Daniela Stoffel<br />

Gestaltung: DesignBüro Blümling, Köln, mail@bluemlingdesign.de<br />

Illustrationen: Erwin Bidder, FiF Folk im Feuerschlößchen,<br />

Gürzenich Orchester Köln, Haus der Springmaus Bonn,<br />

Kölner Philharmonie/Susesh Bayat, Marabu Theater Bonn,<br />

Pantheon Bonn, PhotoDisc, PixelQuelle, Sportpark<br />

Windhagen, Ulrich Sander, Mathias Woszcyna<br />

Anzeigen: Erwin Bidder (Verlag), Tel.: (0 22 24) 7 64 82<br />

Abonnements: <strong>Jahre</strong>sbezugspreis € 20,- (Zustellung per Post),<br />

Bestellungen sind an den Verlag zu richten<br />

Druck: Krahe-Druck GmbH, Unkel,<br />

Tel.: (0 22 24) 7 58 44, krahe@krahe-druck.de<br />

Internet: www.<strong>rheinkiesel</strong>.de<br />

erstellt von Rhein@Net Ansgar Federhen<br />

Januar 2007 3


Aktuell<br />

Wählen Sie<br />

das schönste<br />

Titelbild<br />

Einmal Hand aufs Herz: Hätten Sie sich gedacht, daß hier mittlerweile<br />

das 122. Heft des <strong>rheinkiesel</strong> seinen Weg zum Leser<br />

gefunden hat? Seit seinem ersten Erscheinen im Dezember<br />

1996 bemühen wir uns Monat für Monat, unsere Leserschaft<br />

mit einem ansprechenden Titelfoto und einem attraktiven<br />

Lesestoffangebot zum Lesen zu verführen.<br />

Das Wort ist schon mit Bedacht<br />

gewählt, denn tatsächlich stehen<br />

die Interessen unserer Leserschaft<br />

an erster Stelle, auch wenn die<br />

Zeitschrift nach wie vor kostenlos<br />

zu haben ist. Selbstverständlich<br />

finanzieren wir uns imer noch ausschließlich<br />

aus Anzeigenerlösen.<br />

Der scheinbare Widerspruch, die<br />

vermutete Interessenkollision lösen<br />

sich schnell auf, wenn man erfährt,<br />

warum uns das so unendlich<br />

wichtig ist: Wenn Sie, verehrte<br />

Leserin, und Sie, lieber Leser, sich<br />

bei Ihrem Einkauf schon vom<br />

Titelbild gefangennehmen lassen<br />

und nehmen Ihr Blatt mit nachhause,<br />

dann ist die erste Klippe<br />

schon umschifft: Das Heft ist<br />

nicht im Müllcontainer gelandet<br />

und wartet jetzt darauf, von Ihnen<br />

gelesen zu werden. Wenn Sie es<br />

sich dann zu Gemüte führen,<br />

4 Januar 2007<br />

Artikel für Artikel oder erst einmal<br />

im großen Überfliegen, das ganze<br />

Heft in einem Rutsch oder aber<br />

jeden Tag ein klein wenig: Sie<br />

lesen nicht nur den Sie interessierenden<br />

Text, Sie nehmen auch die<br />

Anzeigen wahr. Anzeigen, die interessante<br />

Angebote enthalten, die<br />

Sie informieren über dies und das,<br />

Annoncen, die Sie vielleicht erst<br />

beim dritten Durchblättern wahrnehmen,<br />

Inserate, die Sie über<br />

Neuigkeiten aufklären. Und<br />

manchmal sogar auf ein Superangebot<br />

aufmerksam machen!<br />

So denken wir uns das: Wenn wir<br />

gute Redaktion machen, dann finden<br />

auch die Inserate unserer Anzeigenkunden<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Die Entwicklung gibt uns Recht.<br />

Es ist sicherlich keine Zufall, daß<br />

etliche Inserenten schon von der<br />

ersten Stunde an dabei sind – und<br />

dem <strong>rheinkiesel</strong> auch heute noch<br />

die Treue halten. Weil es für sie<br />

lohnend ist. Gut so!<br />

Aber: Nichts ist so gut, daß es<br />

nicht noch besser werden könnte.<br />

Also, wie ist das zum Beispiel mit<br />

den Titelbildern: welche kommen<br />

gut an, welche weniger? Helfen Sie<br />

uns bei der Arbeit und sagen Sie<br />

uns, was Ihnen gefällt. Für den<br />

Bereich Titelbilder ist das ganz<br />

einfach: Nennen Sie uns einfach<br />

Geben Sie bitte Antworten auf zwei Fragen:<br />

1 Welches Titelbild hat Ihnen am besten<br />

gefallen? (Nr./Monat)<br />

2 Was lesen Sie im <strong>rheinkiesel</strong> am Liebsten?<br />

Und nun: viel Glück.<br />

Ihr<br />

Sie können uns anrufen (Tel. 0 22 24 / 7 64 82), uns ein Fax<br />

unter 0 22 24 / 90 02 92 senden oder uns eine eMail zustellen<br />

unter info@<strong>rheinkiesel</strong>.de.<br />

01<br />

2006<br />

02<br />

2006<br />

nur Ihr schönstes Titelbild; eine<br />

von den 12 Aufnahmen, die Sie<br />

auf diesen Seiten finden.<br />

Die zweite Frage, die Sie beantworten<br />

müssen, ist ähnlich leicht:<br />

Welche Themengebiete interessie-<br />

ren Sie am meisten:<br />

• Ausflugsvorschläge<br />

• Buchtips<br />

• Fauna<br />

• Flora<br />

• Geologisches<br />

• Geschichte<br />

• Ihr Recht<br />

• Initiativen<br />

• Interessante<br />

Hobbys<br />

• Kieselchen<br />

• Mundartliches<br />

• Veranstaltungen<br />

• Vereinsporträts<br />

Natürlich soll Ihre Mühe auch belohnt<br />

werden: Unter den Einsendern<br />

verlosen wir<br />

• 1 Candle-Light-Dinner für<br />

2 Personen im Rheinhotel<br />

Schulz, Unkel<br />

• <strong>10</strong> x 1 Tageskarte für einen<br />

Saunabesuch im VITALIUM<br />

Windhagen<br />

• 5 x 2 Eintrittskarten für das<br />

Kammerkonzert mit Tabea<br />

Zimmermann am <strong>10</strong>. 2. 2007<br />

in der Kölner Philharmonie<br />

(Einzelheiten siehe Seite 31)<br />

• 3 x 2 Eintrittskarten für<br />

das 7. Sinfoniekonzert des<br />

Gürzenich Orchesters Köln<br />

am 5. 2. 2007 in<br />

der Kölner Philharmonie<br />

(Einzelheiten siehe Seite 22)<br />

• 5 Gutscheine für eine Ganzkörpermassage<br />

in der Massage-<br />

Oase, Bad Honnef<br />

(Termin nach Wahl)<br />

• 111 Buchpreise<br />

03<br />

2006


04<br />

2006<br />

07<br />

2006<br />

<strong>10</strong><br />

2006<br />

05<br />

2006<br />

08<br />

2006<br />

11<br />

2006<br />

06<br />

2006<br />

09<br />

2006<br />

12<br />

2006<br />

Januar 2007 5


In eigener Sache<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

Nanu, noch ein weiteres Editorial in diesem Heft? Nein, das<br />

nicht, aber durchaus etwas Ähnliches, denn nach zehn <strong>Jahre</strong>n<br />

<strong>rheinkiesel</strong> ist es endlich einmal an der Zeit, Sie mit der Redaktionsmannschaft<br />

bekanntzumachen, die die Zeitschrift<br />

für Monat für Monat erstellt.<br />

Wenn Sie mit Interesse zum Beispiel<br />

unsere Serie „Ihr Recht“<br />

lesen, wird Ihnen Rechtsanwalt<br />

Christof Ankele ein Begriff sein,<br />

der gemeinsam mit seinem Kollegen<br />

RA Konstantin Schmidt<br />

bereits seit Oktober 1998 diese<br />

Reihe redaktionell verantwortet.<br />

Der 39-jährige Jurist lebt mit Ehefrau<br />

und zwei Kindern in Bad<br />

Honnef und ist dort als Partner in<br />

einer Rechtsanwaltskanzlei tätig.<br />

Eher selten sind die Beiträge meines<br />

Sohnes Benjamin Bidder im<br />

Heft zu finden. Das verwundert<br />

eigentlich nicht, denn der inzwischen<br />

25-jährige Student der<br />

Volkswirtschaft hält sich relativ<br />

häufig in Rußland auf, bevorzugt<br />

in St. Petersburg, wo er derzeit ein<br />

Gastsemester an einer der Universitäten<br />

des „Venedig des Nordens“<br />

absolviert. Anschließend wird er<br />

zwei Praktika in Moskau machen.<br />

Sein Berufswunsch? Sie ahnen es<br />

schon: Benjamin will Journalist<br />

werden. Das liegt wohl irgendwie<br />

in der Familie.<br />

Sie ist die jüngere meiner beiden<br />

Töchter und arbeitet hauptberuflich<br />

in der Internetredaktion eines<br />

6 Januar 2007<br />

bekannten Nachrichtenmagazins<br />

in München: Julia Bidder (32),<br />

Diplom-Biologin und ausgebildete<br />

Journalistin, ist das imaginäre<br />

„Kieselchen“, das Monat für<br />

Monat Kinderherzen höher schlagen<br />

läßt. Möglicherweise übertrifft<br />

ihre monatliche Glosse aber<br />

noch diesen Bekanntheitsgrad.<br />

Neu in der Redaktionsrunde ist<br />

die Gestalterin des Blattes, Isabell<br />

Blümling. Die 41-jährige Diplom<br />

Grafik-Designerin lebt mit ihrem<br />

Mann und den Kindern Jonan<br />

und Philipp in Köln. Sie ist seit 11<br />

<strong>Jahre</strong>n selbständig und freut sich<br />

über die Herausforderung.<br />

Norbert Dommermuth (49), Betriebswirt<br />

und Vater dreier Töchter,<br />

ist unser Weinexperte und seit<br />

nunmehr <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n Inhaber der<br />

Weinkellerei A. Schneider in Kasbach.<br />

Er versorgt uns regelmäßig<br />

mit aufschlußreichen Beiträgen<br />

rund um das Thema Wein.<br />

Zuverlässig, absolut termintreu,<br />

einfallsreich bei der bisweilen<br />

mühevollen Recherche und durch<br />

geradezu akribische Arbeit zeichnet<br />

sich die Diplom-Ökonomin<br />

Claudia Joswig aus, die den Ver-<br />

Christof Ankele<br />

Benjamin Bidder


Julia Bidder<br />

Isabell Blümling<br />

Norbert Dommermuth<br />

Claudia Joswig<br />

anstaltungskalender der Zeitschrift<br />

verantwortet. Darüber hinaus betreut<br />

sie noch außergewöhnlich erfolgreich<br />

unsere Anzeigenkunden<br />

in Dollendorf und seit kurzer Zeit<br />

auch in Bonn-Oberkassel. Meine<br />

älteste Tochter ist Mutter zweier<br />

lebhafter Söhne im Alter von drei<br />

und fünf <strong>Jahre</strong>n und wohnt in<br />

Rheinbreitbach.<br />

In eigener Sache<br />

Wir können und wollen diese<br />

„Vorstellung“ der Autoren dieses<br />

Blattes nicht ohne dankbare Erinnerung<br />

an die inzwischen verstorbenen<br />

Mitglieder der Redaktion<br />

vollenden. Das ist zum Beispiel<br />

Karl Josef Klöhs, der uns im<br />

April 2006, wenige Tage nach<br />

Vollendung seines 50. Lebensjahres,<br />

für immer verlassen hat.<br />

Seine ersten, extrem kurzen Beiträge<br />

fanden unter der Rubrik<br />

„Rückspiegel“ erstmals im Dezember<br />

1998 Aufnahme ins Heft.<br />

Seine heimatkundlich-historischen<br />

Betrachtungen, im Regelfall bildhaft<br />

angereichert durch zahlreiche<br />

Abbildungen aus seiner umfangreichen<br />

Postkartensammlung, fanden<br />

schnell ein begeistertes Publikum.<br />

Doch zurück zur Gegenwart:<br />

Martina Rohfleisch prägte insbesondere<br />

in den ersten <strong>Jahre</strong>n seines<br />

Bestehens das redaktionelle Profil<br />

des <strong>rheinkiesel</strong>. Die studierte Geographin<br />

und Mutter von zwei<br />

Töchtern bevorzugt in erster Linie<br />

naturkundliche und kulturhisto-<br />

Januar 2007 7


In eigener Sache<br />

Karl Josef Klöhs Ulrich Sander<br />

Adalbert N. Schmitz<br />

8 Januar 2007<br />

Martina Rohfleisch<br />

Jan Wosczyna Ulrike Ziskoven


ische Themen. Ebenso gern wie<br />

zum Kugelschreiber bzw. in die<br />

Tastatur ihres Computers greift<br />

die Rheinbreitbacherin zwecks<br />

Illustration ihrer Aufsätze gerne<br />

auch zur Spiegelreflex-Kamera. Ihr<br />

verdanken wir eine Vielzahl von<br />

ausgezeichneten Fotos, darunter<br />

auch etliche Titelbilder.<br />

Anschaulich, leicht verständlich<br />

und in lebhafter, farbiger Sprache,<br />

Hätten Sie’s gewußt?<br />

illustriert mit Fotos aus „eigener<br />

Produktion“ kennen wir Ulrich<br />

Sander. Der 39-jährige Diplom-<br />

Biologe und Vater eines sechsjährigen<br />

Knaben namens Anton erfreut<br />

mit seinen naturkundlichen<br />

Aufsätzen bereits seit 1999 die<br />

Leserschaft.<br />

Als Linzer Original genoß Adalbert<br />

N. Schmitz in der Region<br />

einen enormen Bekanntheitsgrad.<br />

Über 600 Anzeigen erscheinen jährlich<br />

im <strong>rheinkiesel</strong><br />

Rund 2.000 Seiten Redaktion haben<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

seit Erscheinen der ersten Nummer<br />

im Dezember 1996 erstellt<br />

Ca. 160 Tonnen betrug der Papierverbrauch<br />

unserer Druckerei in <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n – allein für<br />

die Herstellung des <strong>rheinkiesel</strong><br />

122 mal lag uns der Schlußtermin<br />

für die Redaktion im Nacken<br />

Selbst in Chemnitz, Leer/Ostfriesland,<br />

Unterschleißheim, Siegburg und Solingen<br />

liest und schätzt man den <strong>rheinkiesel</strong><br />

– um nur einige Beispiele aus unserer<br />

Abonnentendatei zu nennen.<br />

Das <strong>rheinkiesel</strong>-Abo macht es möglich:<br />

Für ganze € 20,- im Jahr sind Sie mit dabei.<br />

Wenn Sie einmal Pech haben und kein<br />

aktuelles Heft mehr erwischen:<br />

Bitte nicht traurig sein. Im Internet<br />

können Sie unter www.<strong>rheinkiesel</strong>.de<br />

alle bisher erschienenen Texte nachlesen.<br />

Der agile Heimatforscher und<br />

Mundartdichter konnte allerdings<br />

nur relativ wenige Beiträge für uns<br />

verfassen, die er meist mit wundervollen<br />

eigenen Zeichnungen<br />

illustrierte. Er verstarb im April<br />

2003 an den Folgen eines tragischen<br />

Verkehrsunfalles. Sein Tod<br />

hat uns alle sehr erschüttert.<br />

Mit Abstand jüngstes Mitglied<br />

der Redaktionsrunde ist der 21jährige<br />

Jan Wosczyna. Der Sohn<br />

eines Rheinbreitbacher Grafikers<br />

und Illustrators studiert Geschichte<br />

und Englisch an der Universität<br />

Bonn und nennt als Berufwunsch<br />

„Journalist“. Nebenbei<br />

arbeitet er als Badmintontrainer<br />

und ist auch sonst sportlich aktiv.<br />

Sein Debüt im <strong>rheinkiesel</strong> hatte<br />

Jan in der August-Ausgabe des<br />

letzten <strong>Jahre</strong>s.<br />

Ulrike Ziskoven kam vor vier<br />

<strong>Jahre</strong>n ins Team, kurze Zeit nachdem<br />

sie mit ihrer Familie aus dem<br />

Erftkreis nach Unkel gezogen war.<br />

Sie hatte den <strong>rheinkiesel</strong> zufällig<br />

in einem Unkeler Café entdeckt<br />

und war davon so angetan, daß sie<br />

sich gleich beim Herausgeber<br />

zwecks freier Mitarbeit meldete.<br />

Die 44jährige Dipl.-Journalistin<br />

kommt aus dem Bereich Hörfunk,<br />

hat einen 6jährigen Sohn<br />

und mag am Liebsten kulturgeschichtliche<br />

Themen.<br />

Auch wenn Sie jetzt von der<br />

Vielzahl der Namen bereits nahezu<br />

erschlagen sind, seien noch ein<br />

paar Personen genannt, deren<br />

Beiträge sie ab und an bei uns finden<br />

und die ich aber auf keinen<br />

Fall unterschlagen will: Heinrich<br />

Blumenthal, Klemenz Dormagen,<br />

In eigener Sache<br />

Erwin Bidder<br />

Irene Grosch, Christian Kieß,<br />

Wilhelm Nellessen, Kevin Rick<br />

und Fritz Schatten. Hoffentlich<br />

habe ich jetzt niemanden vergessen.<br />

Ihnen allen auch von dieser<br />

Stelle aus ein herzliches Dankeschön<br />

für die hervorragende Arbeit<br />

in den letzten zehn <strong>Jahre</strong>n.<br />

Zum guten Schluß will ich Ihnen<br />

„den Chef des Ganzen“ (das ist<br />

derjenige, der am meisten arbeiten<br />

darf) nicht vorenthalten. Der<br />

mittlerweile 65-jährige Betriebswirt<br />

Erwin Bidder ist Vater dreier<br />

Kinder, die samt und sonders dem<br />

Journalismus, zumindest aber dem<br />

Verlagsgewerbe, verfallen sind.<br />

Der gebürtige Danziger lebt mit<br />

seiner Familie seit nun mehr 34<br />

<strong>Jahre</strong>n am Rhein und fühlt sich<br />

nach eigenem Bekunden hier<br />

„sehr wohl“. •<br />

Erwin Bidder<br />

Januar 2007 9


Das Porträt<br />

Immer eine<br />

Nasenlänge<br />

voraus<br />

Spektakuläre Startbedingungen, dramatische Einbrüche,<br />

chaotische Entwicklungen – das alles sucht man in der Geschichte<br />

des „Sportpark Windhagen“ vergebens. Das Unternehmen<br />

ging zum gleichen Zeitpunkt wie der <strong>rheinkiesel</strong> an<br />

den Start – also vor rund zehn <strong>Jahre</strong>n. Wer heute als Gast im<br />

Foyer des Unternehmens eintritt, den empfängt unaufdringliche<br />

Professionalität.<br />

Dirk Kornmeyer (26), seit vier<br />

<strong>Jahre</strong>n Geschäftsführer des dynamischen<br />

Unternehmens, liefert<br />

rasch eine plausible Erklärung für<br />

diese erstaunliche Entwicklung:<br />

Über unternehmerische Erfahrung<br />

verfügt die Gründerfamilie<br />

Kornmeyer inzwischen seit Jahrzehnten.<br />

Schließlich hat Vater<br />

Winfried Kornmeyer „sein“ Unternehmen,<br />

die KOGO Kornmeyer<br />

Graphit GmbH bereits vor 41<br />

<strong>Jahre</strong>n ins Leben gerufen.<br />

Dennoch zeigt ein Blick in die Annalen<br />

der Unternehmensgruppe,<br />

daß hier keine „Bilderbuchkarriere“<br />

exakt nach Plan X ablief,<br />

sondern daß die Firmengruppe<br />

sukzessive organisch gewachsen<br />

ist. „Der Markt, in dem wir tätig<br />

<strong>10</strong> Januar 2007<br />

Verantwortung schon in<br />

jungen <strong>Jahre</strong>n übernommen:<br />

Sportpark-Chef Dirk Kornmeyer<br />

sind, erfordert ständige Anpassung“<br />

erläutert Dirk Kornmeyer.<br />

Was 1996 mit Tennis im „Sport-<br />

Harmonisch fügt sich die Sauna-Anlage des VITALIUM in die Landschaft ein<br />

Im Anfang war das Chaos: Blick auf die Baustelle<br />

des Sportpark Windhagen<br />

park Windhagen“ begann, fand<br />

1997 mit der Eröffnung des Fitneßstudios<br />

und 1998 mit der Aufnahme<br />

des Badminton-Angebotes<br />

eine ideale Ergänzung. Dem<br />

schloß sich 1998 eine Vergrößerung<br />

des Fitneßstudios und im<br />

<strong>Jahre</strong> 2000 die Eröffnung des<br />

VITALIUM (gleichfalls in Wind-<br />

Am Sportpark 2<br />

53578 Windhagen<br />

Tel. 0 26 45 / 97 27 17<br />

www.vitalium.de<br />

hagen) an, zu denen sich in 2006<br />

noch die insula media health &<br />

fitness clubs an der Rheinuferpromenade<br />

in Bad Honnef und –<br />

ab März 2007 auch in Asbach –<br />

gesellten bzw. gesellen werden.<br />

Heute ist der Sportpark Windhagen<br />

eine multifunktionale Freizeitanlage,<br />

die sich über 20.000<br />

Auf 5.500 qm Fläche erstreckt sich diese Sauna-<br />

und Erholungswelt, die als Besonderheit finnische<br />

Blockhaus-Saunen bietet.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo – Do 14.00 bis 23.00 Uhr<br />

Fr + Sa 11.00 bis 23.00 Uhr<br />

So 11.00 bis 20.00 Uhr<br />

qm erstreckt und jedem Sportbegeisterten<br />

die Möglichkeit bietet,<br />

sich einmal „richtig“ auszupowern.<br />

Fitneß, Aerobic, Tennis und<br />

Badminton sind Sportarten, die<br />

im Sportpark betrieben werden<br />

können. Der Fitneßbereich bietet<br />

mit den neuesten Geräten und mit<br />

dauernder Fachbetreuung die<br />

ideale Möglichkeit die schwache<br />

Muskulatur zu stärken und die<br />

Ausdauer zu verbessern. „Alle,<br />

denen dies zu langweilig sein<br />

sollte, können sich in unserem<br />

Aerobicbereich den letzten „Kick“<br />

holen“, ergänzt Dirk Kornmeyer.<br />

Zurück zur Erweiterung der Angebotspalette:<br />

„Es ist allerdings ein<br />

Irrtum zu glauben, daß mit diesen<br />

Komponenten eine Umsatzausweitung<br />

mit dem bisherigen Kundenstamm<br />

verbunden war“, infor-


miert Dirk Kornmeyer. Denn:<br />

„Nur 5% aller Kunden nutzen<br />

beide Angebotsformen“. Im Sinne<br />

einer ausgewogenen Diversifikation<br />

und Risikostreuung seien dies<br />

aber dennoch sehr sinnvolle Maßnahmen<br />

gewesen.<br />

Dirk Kornmeyer ist ohne Zweifel<br />

ein außergewöhnlich junger Boss,<br />

der schon sehr früh lernen mußte,<br />

Am Sportpark 1<br />

53578 Windhagen<br />

Tel. 0 26 45 / 9 95 55<br />

www.sportpark-windhagen.de<br />

Verantwortung zu übernehmen.<br />

„Das hat mit unserer Familienharmonie<br />

etwas zu tun,“ sagt der<br />

junge Unternehmer. „Meine Eltern<br />

wollen ihren Kindern etwas hinterlassen!“<br />

Das solle den Sprößlingen<br />

allerdings nicht einfach in<br />

den Schoß fallen. „Ich wurde richtiggehend<br />

ins kalte Wasser geworfen“<br />

berichtet der drahtige Kaufmann.<br />

„Das hört sich allerdings<br />

schlimmer an als es ist, denn<br />

immerhin konnte und kann ich<br />

Rheinpromenade 4<br />

53604 Bad Honnef<br />

www.insula-media.de<br />

jederzeit meine Eltern um Rat<br />

fragen.“ Da ist es denn auch sehr<br />

hilfreich, daß die Mutter, Monika<br />

Kornmeyer, nach wie vor im Unternehmen<br />

mitarbeitet und somit<br />

unter anderem auch im Tagesgeschäft<br />

zuhause ist.<br />

Auch Dirks Bruder Torsten (31)<br />

widerfuhr das gleiche Schicksal.<br />

Sein Unternehmen ist die KGT<br />

Graphit Technologie GmbH &<br />

Co. KG, Windhagen. Das Unter-<br />

Das Porträt<br />

nehmen fertigt Graphit- und Keramikbauteile<br />

für die Halbleiterund<br />

Solar-Industrie.<br />

Alles bestens also? Keine Probleme?<br />

Von wegen! „Wir stehen in einem<br />

knallharten Verdrängungswettbewerb“<br />

berichtet Dirk, der<br />

jüngere Unternehmersohn. Und<br />

er ergänzt: „Damit unterliegen wir<br />

dem ständigen Zwang uns an das<br />

Multifunktionale<br />

Freizeitanlage auf<br />

20.000 qm Fläche.<br />

Fitneß, Rückfitneß,<br />

Aerobic, Tennis und<br />

Badminton.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo – Sa 9.00 bis 23.00 Uhr<br />

So 9.00 bis 20.00 Uhr<br />

anpassen zu müssen, was der<br />

Markt verlangt.“ Man lerne demnach<br />

jeden Tag dazu und sei darauf<br />

angewiesen, Entwicklungen<br />

aufzuspüren – möglichst vor den<br />

anderen.<br />

Schwierigkeiten bereitet es, qualifiziertes,<br />

gutes Personal zu finden.<br />

Dazu tragen auch die eher ungewöhnlichen<br />

Arbeitszeiten bei.<br />

Schließlich werden Wellness und<br />

Sport grundsätzlich erst in der<br />

Freizeit interessant. Hinzu komme<br />

GesundheitsorientiertesFitneßstudio<br />

für Fitneß,<br />

Rückenfitneß,<br />

Aerobic und Sauna.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo – Mi 9.00 bis 22.00 Uhr<br />

Do + Fr 9.00 bis 21.00 Uhr<br />

Sa <strong>10</strong>.00 bis 17.00 Uhr<br />

So <strong>10</strong>.00 bis 16.00 Uhr<br />

noch der ständige Zwang, in die<br />

jeweils neuesten Geräte zu investieren,<br />

verrät der junge Kaufmann.<br />

Da ist es hilfreich, den Blick in die<br />

Zukunft zu richten und sich den<br />

Kunden von morgen zuzuwenden.<br />

1<strong>10</strong> Kinder betreut man derzeit.<br />

So wie es aussieht, ist die<br />

Familie Kornmeyer auch hier dem<br />

Wettbewerb die berühmte Nasenlänge<br />

voraus. Erwin Bidder •<br />

Januar 2007 11


Das Porträt<br />

(K)ein Buch mit<br />

sieben Siegeln<br />

Anne Alfen ist mit Büchern groß geworden. Damit meint sie<br />

nicht etwa ihre mittlerweile seit zehn <strong>Jahre</strong>n florierende<br />

„Dollendorfer Bücherstube“, sondern in erster Linie ihre<br />

Kindheit und Jugend. „Ich stamme aus einer Bücherfamilie<br />

und bin ganz und gar die Tochter meines Vaters“ sagt die 52jährige<br />

Diplom-Bibliothekarin und Mutter von vier Mädchen,<br />

die sich vor zehn <strong>Jahre</strong>n – als eben der <strong>rheinkiesel</strong> das<br />

Licht der Welt erblickte – mit einer kleinen Buchhandlung<br />

selbständig machte.<br />

Der Umgang mit Büchern liegt<br />

der Familie offenbar wirklich im<br />

Blut, denn Anne Alfens Vater, war<br />

anfänglich Büchereileiter und<br />

machte sich später als Buchhändler<br />

selbständig. „Von meinen<br />

vier Geschwistern arbeiten heute<br />

drei im Buchgeschäft,“ erzählt die<br />

12 Januar 2007<br />

Inhaberin des schmucken Buchladens<br />

in der Heisterbacher Straße<br />

von Dollendorf.<br />

Nach dem Studium fand Frau<br />

Alfen eine Zeitlang eine adäquate<br />

Beschäftigung im Öffentlichen<br />

Dienst, aber sie merkte schnell,<br />

daß dies nicht ihre Bestimmung<br />

war: „Ich brauche den täglichen<br />

Kontakt zum Kunden!“ Daraus<br />

entstand rasch der Gedanke an<br />

eine eigene Selbständigkeit. Ihr<br />

Mann Theodor unterstützte (und<br />

unterstützt noch heute) ihre beruflichen<br />

Ambitionen. Fachkundige<br />

Hilfe erhielt sie schon in der<br />

Startphase von ihrem Vater und<br />

ihrem Bruder Wolfgang, die ihr<br />

auch heute noch mit Rat und Tat<br />

zur Seite stehen.<br />

„Ich werde nie vergessen“ erzählt<br />

die geborene Sauerländerin, „wie<br />

positiv und mit welcher Herzlichkeit<br />

die Dollendorfer Bevölkerung<br />

meine Bücherstube aufnahm.“<br />

„Wie schön, wir haben jetzt endlich<br />

auch eine eigene Buchhandlung<br />

im Ort“, hieß es damals. Für<br />

Anne Alfen waren das sehr motivierende<br />

Äußerungen, die sie bestärkt<br />

haben, das einmal begonnene<br />

Unternehmen trotz aller anfänglichen<br />

Widrigkeiten weiter<br />

voranzutreiben. Die bange Frage,<br />

Mehr Platz für ein umfangreiches Angebot: Die neuen Verkaufsräume bieten auch für die Kunden Vorteile<br />

ob der Standort hinreichend Umsatz<br />

würde erbringen können, war<br />

relativ rasch geklärt. „Dabei ist die<br />

sogenannte „Preisbindung der<br />

zweiten Hand“ (d.h. also feste<br />

Preise für Bücher), vor allem für<br />

kleine und mittlere Buchhandlungen<br />

von großem Vorteil“ informiert<br />

die Diplom-Bibliothekarin.<br />

Kennt sich in der Welt der Bücher<br />

bestens aus: Anne Alfen<br />

„Auf einen Preiswettkampf mit<br />

den Großen unserer Branche kann<br />

und will ich mich nicht einlassen,<br />

denn den kann ich nur verlieren!“<br />

Als sich Mitte des vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>s die Möglichkeit bot, in ein<br />

deutlich größeres Ladenlokal umzuziehen,<br />

griff Anne Alfen beherzt<br />

zu. Sie hat es nicht bereut. Allerdings<br />

ist es mit einem umfassenden<br />

Buchangebot und einer qualifizierten<br />

Beratung allein nicht<br />

getan. Autoren-Lesungen (auch in<br />

Kooperation mit der „Alten<br />

Schule“), Vorlesetage und „Tage<br />

der Offenen Tür“ in der Buchhandlung<br />

runden das Angebot ab,<br />

das die Inhaberin mit ihren engagierten<br />

Mitarbeiterinnen Maria<br />

Wasserfuhr und Marion Lachart<br />

offeriert. Kein Wunder, daß sich<br />

die kleine Buchhandlung inzwischen<br />

zu einem kulturellen Treffpunkt<br />

der Dollendorfer Bevölkerung<br />

entwickelt hat.<br />

Nur noch eitel Sonnenschein also?<br />

Frau Alfen verneint: „Nach wie<br />

vor müssen wir immer wieder einmal<br />

schwierige Phasen überwinden.“<br />

Aber das ist bislang mit<br />

Hilfe des engagierten Einsatzes<br />

ihrer Mitarbeiterinnen und der<br />

Unterstützung durch die Familie<br />

immer wieder gelungen. Aber<br />

Eines weiß sie: Die Führung eines<br />

Unternehmens ist für sie ganz<br />

gewiß kein Buch mit sieben<br />

Siegeln. Paulus Hinz •


Erst lesen,<br />

dann leasen<br />

Die Angebote klingen bestechend. Für keine € <strong>10</strong>0,- im<br />

Monat ein neues Auto leasen, verschiedene Extras wie Versicherungen<br />

oder Inspektionen gibt es noch kostenlos obendrein.<br />

Wer jedoch einen Leasingvertrag abschließen will,<br />

sollte sich vorher mit den Tücken des Kleingedruckten auseinandersetzen.<br />

Leasing ist eine Art untypischer<br />

Mietvertrag und erst seit den<br />

1970-er <strong>Jahre</strong>n als eigene Vertragsform<br />

gebräuchlich. Ursprünglich<br />

für Gewerbetreibende wegen<br />

damit verbundener steuerlicher<br />

Vorteile konzipiert, hat sich vor<br />

allem im Kfz-Handel das Leasing<br />

inzwischen auch für den Endverbraucher<br />

etabliert.<br />

Leasingverträge gibt es in vielen<br />

unterschiedlichen Formen. Die<br />

für Privatpersonen gebräuchlichsten,<br />

die hier besprochen werden<br />

sollen, sind das Finanzierungsleasing<br />

und das Herstellerleasing.<br />

Bei dem Finanzierungsleasing<br />

kauft der Leasinggeber das Fahrzeug<br />

beim Lieferanten. Der<br />

Kunde, der Leasingnehmer also,<br />

zahlt dem Leasinggeber über einen<br />

meist fest vereinbarten Zeitraum<br />

monatliche Raten, häufig verbunden<br />

mit der Möglichkeit, das<br />

Fahrzeug nach Beendigung des<br />

Vertrages kaufen zu können. Der<br />

Kunde trägt die alleinige Verantwortung<br />

für die Instandhaltung,<br />

die Beschädigung oder den<br />

Verlust des Fahrzeugs, der Leasinggeber<br />

tritt dem Leasingnehmer<br />

seine Ansprüche gegen den<br />

Lieferanten, z. B. bei Sachmängeln<br />

des Fahrzeuges, ab.<br />

Beim Herstellerleasing ist der<br />

Händler selbst der Leasinggeber,<br />

es gibt also nicht, wie bei dem<br />

Finanzierungsleasing, noch einen<br />

dritten am Vertrag Beteiligten.<br />

Treten am Fahrzeug Mängel auf,<br />

muß der Leasingnehmer dies<br />

gegenüber dem Hersteller, nicht<br />

gegenüber dem Leasinggeber<br />

rügen, sofern Leasinggeber und<br />

Lieferant nicht identisch sind. Ist<br />

der Leasingnehmer wegen nicht<br />

behebbarer Mängel an dem Kfz<br />

zum Rücktritt vom Vertrag berechtigt,<br />

muß der Leasingnehmer<br />

auf Rückzahlung des Kaufpreises<br />

an den Leasinggeber klagen. Danach<br />

ist der Leasingnehmer von<br />

der Verpflichtung zur Zahlung der<br />

Leasingraten frei. Wenn der<br />

Kunde den Prozeß gegen den Lieferanten<br />

allerdings verliert, kann<br />

er sich gegenüber dem Zahlungsverlangen<br />

des Leasinggebers nicht<br />

auf die Mängel des Fahrzeugs<br />

berufen, die Gegenstand des Urteils<br />

waren.<br />

Ein Leasingvertrag wird üblicherweise<br />

auf bestimmte Zeit abgeschlossen.<br />

Gekündigt werden kann<br />

ein solcher Vertrag nur außerordentlich.<br />

Die zu einer derartigen<br />

Kündigung berechtigenden<br />

Gründe sind meist im Vertrag im<br />

Einzelnen aufgeführt. Dabei sind<br />

nach der Rechtsprechung Regelungen<br />

unwirksam, die eine fristlose<br />

Kündigung des Leasingnehmers<br />

nach einem Diebstahl<br />

oder einem Totalschaden des Fahrzeugs<br />

ausschließen.<br />

Kündigt der Leasinggeber fristlos,<br />

weil der Kunde mit den Raten in<br />

Verzug ist, ist der Leasinggeber<br />

nicht berechtigt, sowohl die noch<br />

Ihr Recht<br />

offenen Leasingraten in einer<br />

Summe als auch die Rücknahme<br />

des PKW zu fordern.<br />

Der Schadenersatz des Leasinggebers<br />

ist beschränkt auf die abgezinsten<br />

restlichen Leasingraten<br />

und den vorgesehenen Restwert<br />

des Fahrzeugs.<br />

Ist der Restwert des Fahrzeuges<br />

höher als im Vertrag festgehalten,<br />

muß dies bei der Berechnung<br />

des Schadenersatzes berücksichtigt<br />

werden. Grundsätzlich<br />

sind Klauseln im Vertrag unzulässig<br />

und damit unwirksam, die im<br />

Endeffekt dazu führen, daß sich<br />

der Leasinggeber im Falle einer<br />

vorzeitigen Vertragsbeendigung<br />

besser steht als bei einem Vertragsende<br />

durch Zeitablauf.<br />

Eine fristlose Kündigung des Vertrags<br />

wegen Zahlungsverzuges<br />

kann der Kunde abwenden, in-<br />

dem er nach einer entsprechenden<br />

Androhung des Leasinggebers<br />

sämtliche Raten, mit denen er<br />

im Rückstand ist, innerhalb einer<br />

gesetzlich bestimmten Mindestfrist<br />

von zwei Wochen nachzahlt.<br />

Bei Zahlungsschwierigkeiten des<br />

Leasingnehmers ist es bei Leasingverträgen<br />

durchaus üblich,<br />

daß der Vertrag von Dritten übernommen<br />

wird. Der Leasinggeber<br />

kann Ansprüche, die ihm aus dem<br />

„alten“ Leasingvertrag zustehen,<br />

gegen den Dritten nur geltend<br />

machen, wenn der Übernahmevertrag<br />

die bisherigen Regelungen<br />

enthält und er vom Altkunden,<br />

dem Dritten und dem Leasinggeber<br />

unterschrieben wurde. •<br />

Rechtsanwalt Christof Ankele<br />

Kanzlei Schmidt & Ankele,<br />

Bad Honnef<br />

Januar 2007 13


Kultur<br />

Von Bach<br />

bis Rutter<br />

„Nichts ist so beständig wie der Wechsel“ – das gilt erst<br />

recht für Chöre, die nicht erst in heutiger Zeit unter Nachwuchssorgen<br />

leiden. Trotz fester Einbindung in wöchentliche<br />

Probentermine finden sich dennoch auch noch heute<br />

Menschen unterschiedlichen Alters in Chorgemeinschaften<br />

zusammen, um gemeinsam zu singen. Daß es dabei auch um<br />

anspruchsvolle geistliche Musik gehen kann, zeigt das Beispiel<br />

des „Kammerchor St. Pantaleon Unkel“.<br />

Ursprünglich hieß er „Jugendchor<br />

Unkel“. Der Unkeler Karl Wester,<br />

selbst noch reichlich jung an<br />

<strong>Jahre</strong>n, hatte ihn ins Leben gerufen.<br />

In gewisser Weise besteht diese<br />

Chorgemeinschaft erstaunlicherweise<br />

noch heute fort, auch wenn<br />

die ehemaligen Mitglieder größtenteils<br />

in alle Winde verstreut sind.<br />

Zu hohen kirchlichen Feiertagen<br />

finden sie sich sporadisch immer<br />

wieder ein, um mit musikalischen<br />

14 Januar 2007<br />

Darbietungen zur Ehre Gottes<br />

auch die Gottesdienstbesucher ihrer<br />

Heimatgemeinden zu erfreuen.<br />

Erste Projekte des „Jugendchores<br />

Unkel“ waren seinerzeit eine dreistimmige<br />

Messe von Antonio Lotti<br />

und die Johannes-Passion von<br />

Heinrich Schütz. Es folgten unter<br />

anderem Messen von Antonin<br />

Dvorák, Wolfgang Amadeus Mo-<br />

^<br />

zart. Giovanni Pierluigi da Palestrina<br />

und Gioacchino Rossini.<br />

Der Kirchenmusiker Martin Monter leitet den Chor seit fünf <strong>Jahre</strong>n<br />

Einer der Höhepunkte der sängerischen<br />

Aktivitäten war ohne<br />

Zweifel die Aufführung der „Die<br />

sieben Worte Jesu Christi am<br />

Kreuz“ von Joseph Haydn in der<br />

Rheinbreitbacher Pfarrkirche St.<br />

Maria Magdalena.<br />

Nach dem Weggang von Karl<br />

Wester hatte die Rheinbreitbacherin<br />

Johanna Japs die Leitung der<br />

Singgemeinschaft – die schon zu<br />

diesem Zeitpunkt als „Kammerchor<br />

St. Pantaleon Unkel“ in Erscheinung<br />

trat – kommissarisch<br />

für rund ein Jahr mit sehr großem<br />

Erfolg übernommen.<br />

2001 übergab sie den Dirigentenstab<br />

an den Kirchenmusiker Martin<br />

Monter, der in dieser Funktion<br />

auch Chorleiter der vereinigten<br />

Kirchenchöre von Rheinbreitbach<br />

und Unkel ist. Da ist es wahrlich<br />

kein Wunder, daß es ab und an<br />

auch zu gemeinsamen Projekten<br />

der drei Chöre kommt. Ohnehin<br />

singen einige Mitglieder des Kammerchores<br />

„in Personalunion“ auch<br />

in den Kirchenchören mit.<br />

Einmal wöchentlich trifft sich die<br />

kleine Gemeinschaft des Kammerchores,<br />

die heute etwas mehr als<br />

ein Dutzend Mitglieder unterschiedlichen<br />

Alters zählt, im Pfarrheim<br />

der Pfarrgemeinde St. Pantaleon<br />

zu intensiven Proben. Allerdings<br />

erwartet Chorleiter Martin<br />

Monter von seinen Sängerinnen<br />

und Sängern auch „Heimarbeit“;<br />

will heißen: mit Hilfe von Notenmaterial<br />

und sogenannten Übe-


Kultur<br />

Weihnachtskonzert<br />

am 7. Januar 2007 in Rheinbreitbach<br />

Fra Angelico: Verkündigung (1433-34)<br />

Im Mittelpunkt des Konzertprogramms steht das Weihnachtsoratorium<br />

des Fuldaer Komponisten Heinrich Fidelis<br />

Müller, das 1879 erstmals im Druck erschien. Es ist ein<br />

typisches Werk des sogenannten „Cäcilianismus“, einer<br />

Restaurationsbewegung innerhalb der Kirchenmusik des<br />

19. Jahrhunderts, die den Rückgriff auf den Kompositionsstil<br />

Palestrinas und anderer Renaissancekomponisten als ein<br />

probates Mittel gegen die fortschreitende Profanisierung<br />

und Trivialisierung ansah. Eine ganz ähnliche Denkfigur<br />

legten im 19. Jahrhundert auch die sogenannten Nazarener<br />

im Bereich der Malerei ihrem Schaffen zugrunde. Sie stellten<br />

einen Bezug zu Vorbildern aus der deutschen und italienischen<br />

Malerei des späten Mittelalters und der Renaissance<br />

her. Am Konzertabend in Rheinbreitbach wird die Aufführung<br />

des cäcilianischen Musikwerks kontrastierend begleitet<br />

von der Projektion italienischer Malereien.<br />

Weihnachtskonzert<br />

mit Werken von Heinrich Fidelis Müller,<br />

Heinrich Schütz und John Rutter<br />

Ausführende:<br />

Sabine Ruppel, Sopran<br />

Daniela Stoffel, Alt<br />

Bruno Michalke, Tenor<br />

Sebastian Kämpf, Baß<br />

Christoph Hamm, Orgel<br />

Kammerchor St. Pantaleon Unkel<br />

Leitung Martin Monter<br />

Sonntag, 7. Januar 2007, 17.00 Uhr<br />

Pfarrkirche St. Maria Magdalena Rheinbreitbach<br />

Eintritt frei<br />

Januar 2007 15


Kultur<br />

Konzentration und Aufmerksamkeit: Probentag im Rheinbreitbacher Pfarrheim<br />

CDs muß das in der Probe Erlernte<br />

daheim noch gründlich vertieft<br />

werden.<br />

Mindestens einmal jährlich steht<br />

darüber hinaus auch noch ein<br />

ganztägiger Probentag auf dem<br />

Programm; meist liegt der Termin<br />

in der Nähe einer geplanten Konzertaufführung.<br />

Besonders stolz ist die kleine Chorgemeinschaft<br />

auf ihre jüngsten<br />

Mitglieder: Alina Schäfer (12),<br />

Felicia Rohfleisch (13) und Eva-<br />

Maria Fehr (13), die seit rund<br />

einem Jahr dem Chor angehören.<br />

„Sie bilden in unserer Singge-<br />

16 Januar 2007<br />

meinschaft ein sehr wichtiges<br />

Segment“ sagt Chorleiter Martin<br />

Monter dazu.<br />

Letztes Projekt der Singgemeinschaft<br />

war übrigens ein Konzert in<br />

der Unkeler Pfarrkirche St. Pantaleon,<br />

in dessen Mittelpunkt die<br />

„Deutsche Passion“ von Joachim<br />

von Burck (1546-6<strong>10</strong>) stand.<br />

Doch neben den alten Meistern<br />

pflegt man durchaus auch die Moderne.<br />

So kann in einem Konzert<br />

unmittelbar nach J. S. Bachs „Magnificat“<br />

durchaus eine Komposition<br />

des Briten John Rutter (geb.<br />

1945) erklingen.<br />

Als Nächstes steht ein Weihnachtskonzert<br />

auf dem Programm, das<br />

die Chorgemeinschaft am 7.<br />

Januar 2007 geben wird (siehe<br />

Kasten). Paulus Hinz •<br />

Kammerchor<br />

St. Pantaleon Unkel<br />

Kontakt:<br />

Martin Monter<br />

Tel. 0 26 44 / 600 408<br />

Proben: Freitags,<br />

18.45 bis 20.15 Uhr<br />

Pfarrheim<br />

St. Pantaleon Unkel<br />

Corneliaweg<br />

(Notenkenntnisse<br />

sind erwünscht, aber<br />

nicht Bedingung)


Für ein<br />

rauschendes<br />

Fest<br />

„Nach dem Sieg verdienst du ihn, nach der Niederlage<br />

brauchst du ihn“. Diese tiefschürfende Erkenntnis besaß bereits<br />

Napoleon. Die Rede ist vom Champagner, dem wohl<br />

exklusivsten und bekanntesten französischen Getränk.<br />

Erstmals 1531 ist die Produktion<br />

von Schaumwein in Limoux im<br />

Südwesten Frankreichs dokumentiert.<br />

Ein damals häufiges und<br />

we-nig beabsichtigtes Phänomen<br />

war es, daß die Gärung auf Grund<br />

der kühlen Witterung im Herbst<br />

unterbrochen wurde. Dennoch<br />

füllte man die Weine in Flaschen<br />

ab. Bei wärmerer Witterung im<br />

Frühjahr löste der Restzucker eine<br />

zweite Gärung in der Flasche aus.<br />

Damit war die ganze Angelegenheit<br />

ein zunächst sehr explosives<br />

Unterfangen. Fast täglich flogen<br />

den Kellermeistern die Flaschen<br />

um die Ohren. So perlte fast die<br />

Hälfte der Ernte damals nicht auf<br />

den Lippen durstiger Adeliger,<br />

sondern auf den Kellerböden.<br />

Benediktinermönche wie Dom<br />

Pérignon und Frère Jean Oudart<br />

verfeinerten schließlich die Herstellungsmethoden<br />

entscheidend.<br />

Ihr Bestreben lag vor allem darin,<br />

dem Wein aus der Champagne<br />

durch gekonnte Traubenverschnitte<br />

eine einzigartige Qualität<br />

zu verleihen.<br />

Ende des 19. Jahrhunderts gelang<br />

es dann auch passende Behältnisse<br />

zu fertigen, die dickwandig genug<br />

waren, um dem Druck von immerhin<br />

rund sechs Bar (das Sechsfache<br />

der Erdatmosphäre) standzuhalten.<br />

Die Champagne bedeckt, verteilt<br />

auf vier Gebiete, nur rund 3 % der<br />

französischen Rebfläche, denn per<br />

Gesetz von 1927 ist die Region auf<br />

ca. 34.000 ha begrenzt. Sie liegt<br />

im Herzen Frankreichs, etwa 130<br />

km östlich von Paris und ist aus<br />

Deutschland in drei bis vier<br />

Stunden erreicht. Nur hier darf<br />

Champagner produziert werden.<br />

Auf dem von Belemnit-Kreide<br />

durchzogenen Grund gedeihen<br />

die für die Herstellung maßgeblichen<br />

Rebsorten Pinot Meunier,<br />

Pinot Noir und Chardonnay vortrefflich.<br />

Während die roten Sorten<br />

(2/3 der Ernte) dem Champagner<br />

Kraft und Körper verleihen, liefert<br />

der Chardonnay Rasse und<br />

In der Champagne ein Renner: Pinot Noir<br />

Frische. Champagner wird allein<br />

durch Qualität und strenge Sorgfalt<br />

bestimmt. So wird beispielsweise<br />

die Traubenmenge je Hektar<br />

jährlich erst kurz vor der Ernte festgelegt,<br />

aus 150 kg Trauben dürfen<br />

nicht mehr als <strong>10</strong>0 Liter Most gekeltert<br />

werden und nur die Zweitgärung<br />

in der Flasche „Méthode<br />

Champenoise“ ist zulässig.<br />

Seine Unverwechselbarkeit erreicht<br />

der Champagner durch die<br />

Assemblage (verschneiden). Dieser<br />

Vorgang ist ein wohlgehütetes<br />

Geheimnis des Kellermeisters,<br />

der nicht selten 50 Weine und<br />

mehr miteinander verbindet. Die<br />

Flaschengärung wird durch die<br />

Beigabe einer Fülldosage (Rohrzucker<br />

mit spezieller Hefe) ausge-<br />

Kleine Weinkunde<br />

löst. Anschließend erfolgt eine<br />

Lagerung von 12 Monaten bis zu<br />

mehreren <strong>Jahre</strong>n auf der Hefe.<br />

Zum Abschluß wird die Flasche in<br />

ein Rüttelpult gestellt und solange<br />

gerüttelt, bis sie auf dem Kopf<br />

steht und sich die Hefe im<br />

Flaschenhals sammelt. Bei ca.<br />

Minus 25 Grad eingefroren und<br />

nach Öffnen der Flasche wird so<br />

der Hefesatz aus der Flasche katapultiert<br />

(Degorgement). Die entstandene<br />

Differenz wird mit der<br />

Versand-Dosage eine Mischung<br />

aus Wein, Rohrzucker und manchmal<br />

auch Weinbrand ausgeglichen,<br />

damit erhält der Champagner<br />

den letzten Schliff und seine<br />

endgültige Süße. Der typische<br />

Korken, umgeben von einer Agraffe<br />

verwahrt nun sicher das edle<br />

und exklusive Endergebnis.<br />

Wenn ein Champagner die Kelle-<br />

rei verläßt, hat er bereits oft seine<br />

optimale Reife erreicht, sodaß eine<br />

weitere Lagerung nicht unbedingt<br />

nötig ist. Ordnungsgemäße Lagerung<br />

vorausgesetzt können sich<br />

selbst günstige Champagner ohne<br />

weiteres für zwei bis drei weitere<br />

<strong>Jahre</strong> lagern lassen. Die beste<br />

Trinktemperatur liegt bei 8° C.<br />

„Champagner ist das einzige Getränk,<br />

das Frauen schöner macht,<br />

je mehr sie davon trinken“ – behauptete<br />

Madame Pompadour<br />

(1721–1764).<br />

In diesem Sinne: ein Prosit auf <strong>10</strong><br />

<strong>Jahre</strong> <strong>rheinkiesel</strong>. •<br />

Norbert Dommermuth<br />

Weinkellerei A. Schneider<br />

Kasbach/Rhein<br />

Januar 2007 17


Natur<br />

Rheinkiesel<br />

ist nicht gleich<br />

<strong>rheinkiesel</strong><br />

Daß Sie das neue Heft des <strong>rheinkiesel</strong> auch in seiner Jubiläumsausgabe<br />

wie gewohnt kostenlos bekommen und<br />

lesenderweise genießen können, dürfte Ihnen, liebe Leserschaft,<br />

bewußt sein. Aber Sie können Rheinkiesel ebenso<br />

kostenlos tonnenweise sammeln oder aber für wenige<br />

Gramm tief in die Tasche greifen. Sie können Rheinkiesel<br />

vernaschen oder auf Börsen sammeln und tauschen und<br />

schließlich, kaum zu glauben, pflanzen und züchten! Wie das<br />

möglich ist? Na, ganz einfach: „Rheinkiesel“ ist nicht gleich<br />

„<strong>rheinkiesel</strong>“!<br />

Obwohl, so ganz einfach ist das<br />

nun auch wieder nicht, denn<br />

kaum jemandem dürfte klar sein,<br />

welche Bandbreite sich hinter diesem<br />

einen Begriff verbirgt. Allein<br />

schon das allgemein darunter aufgefaßte<br />

Ufer- und Kiesgrubengeröll<br />

umfaßt mehr als nur die<br />

weißen Quarzkiesel. Preislich wie<br />

optisch ganz anders, bietet ein<br />

Schmuckatelier in Oberdollendorf<br />

unter der Bezeichnung “Rheinkiesel”<br />

handgearbeiteten Schmuck<br />

aus Naturstein an, der glänzendschwarz<br />

und fein weiß marmoriert<br />

ist. Unter dem gleichen Terminus<br />

werden im Rheinland – unter<br />

anderem als Mitbringsel aus Köln<br />

und Düsseldorf gedacht – kieselförmige<br />

Dragees aus Schokolade,<br />

Marzipan, Aprikose und Mandeln<br />

angeboten.<br />

18 Januar 2007<br />

Reizvolles Aussehen: Spinnenwurz<br />

Eine spezielle Form des Rheinkiesels<br />

stellt ein Mineral dar, auch<br />

Irisquarz oder Regenbogenquarz<br />

genannt. Es handelt sich um einen<br />

durchscheinenden Bergkristall, ursprünglich<br />

an den Seiten des<br />

Rheins gefunden, mit eingeschlossenen<br />

Lufthäutchen, die durch<br />

Lichtbrechung einen Regenbogenglanz<br />

erzeugen. Entsprechend<br />

taucht er auf Mineralienbörsen für<br />

Sammler auf oder wird von<br />

Schmuckherstellern verarbeitet,<br />

die aber sorgsam mit ihm umgehen<br />

müssen, da er zum Beispiel<br />

gegen Hitze beim Löten empfindlich<br />

ist.<br />

Und zu guter Letzt, Sie mögen<br />

sich schon gefragt haben, warum<br />

ein Rheinkiesel in der Rubrik<br />

„Natur“ des <strong>rheinkiesel</strong>s vorgestellt<br />

wird, gibt es „den Rheinkiesel”<br />

auch als Pflanze. Rheinkiesel ist<br />

nämlich der Name einer besonderen<br />

Zuchtform einer Staude, die zu<br />

den Dickblattgewächsen (Crassulaceen)<br />

gehört. Zu diesen zählt<br />

neben den Fetthennen (die wir an<br />

dieser Stelle schon einmal im<br />

September 2004 vorstellten) eine<br />

Gruppe, deren Vertreter als Fels-,<br />

Steingarten- und Dachpflanzen<br />

wohlbekannt sind. Es handelt sich<br />

um verschiedene Arten der Hauswurz,<br />

Gewächse mit dickfleischigen,<br />

schuppigen Blättern, die zahlreiche<br />

kugelige Rosetten bilden.<br />

Der Gärtner faßt sie unter ihrem<br />

wissenschaftlichen Gattungsnamen<br />

Sempervivum (= lat.: „immer<br />

lebend“) zusammen, der bereits<br />

andeutet, daß die Pflanzen winterhart<br />

und immergrün sind.<br />

<strong>rheinkiesel</strong> als<br />

Rarität<br />

Die natürlichen Vorkommen der<br />

häufigeren Art, der Dach-Hauswurz<br />

(Sempervivum tectorum),<br />

beschränken sich in Deutschland<br />

auf trockenheiße, extreme Felsstandorte<br />

in den Alpen und Flußhängen.<br />

Während sie bei uns im<br />

Rheintal nur zerstreut zu finden<br />

ist, ist die Dach-Hauswurz ganz<br />

typisch für die südexponierten<br />

und oft mit Wein bebauten Hänge<br />

des Moseltals. Die zweite, hingegen<br />

äußerst seltene Art, ist die<br />

Gewöhnliche Spinnen-Hauswurz<br />

(Sempervivum arachnoideum).<br />

Deren Rosetten sind über die<br />

Blattspitzen hinweg mit einem


weißen, pflanzeneigenen Gespinst<br />

überzogen, das wie ein dichtes<br />

Spinnennetz aussieht. Das, was der<br />

Pflanze vor allem als Strahlungsschutz,<br />

quasi als Sonnenschirm,<br />

dient, sieht zugleich in unseren<br />

Augen recht dekorativ und faszinierend<br />

aus.<br />

Und jetzt kommt der Rheinkiesel<br />

als Pflanze ins Spiel. Denn eine<br />

der vielen Züchtungen unter den<br />

Ein Dach-Hauswurz an seinem natürlichen Standort<br />

Natur<br />

Hauswurzarten trägt den Namen<br />

„Rheinkiesel“ … Vermutlich ist es<br />

eine besonders weißfilzige Varietät,<br />

die der „Filzigen Spinnen-Hauswurz“<br />

(eine Unterart der Spinnen-<br />

Hauswurz) nahesteht.<br />

Von weitem betrachtet sehen die<br />

kugeligen Blattrosetten aus wie ein<br />

Haufen heller Steine. Aber will<br />

man es genau betrachten, wird es<br />

schnell noch komplizierter – und<br />

Januar 2007 19


Natur<br />

verwirrender. Die Sempervivum-<br />

Arten neigen von Natur aus dazu,<br />

zu bastardieren, so daß es zahlreiche<br />

Kreuzungen gibt. Die Ausbildung<br />

von regionalen Unterarten<br />

macht es noch schwerer. So gibt es<br />

neben der bereits erwähnten Dach-<br />

Hauswurz noch deren Unterart<br />

(Alpen-) Hauswurz nebst einer<br />

Varietät „rhenanum“ (lat.: eigentlich<br />

„rheinisch“ …) im Moselund<br />

Ahrtal. Die beiden spinnwebigen<br />

Arten wurden ja bereits erwähnt.<br />

Als natürliche Kreuzungen<br />

treten dann die „Bärtige Hauswurz“<br />

und „Funcks Hauswurz“<br />

hinzu.<br />

Schwierige<br />

Bestimmung<br />

In der Natur wird die Artbestimmung<br />

durch Kulturrelikte, also<br />

„Gartenflüchtlinge“ und „angesalbte“<br />

Exemplare, erschwert. Im<br />

übrigen streiten sich an dieser<br />

Stelle bereits die botanischen Gelehrten<br />

über die Systematik und<br />

Einordnung der Formen. Das Faß<br />

zum Überlaufen bringt das Werk<br />

der Gärtner und Züchter.<br />

Die attraktiven, als relativ pflegeleicht<br />

geltende Pflanzen wurden<br />

schon im 19. Jahrhundert in<br />

Deutschland intensiv gezüchtet.<br />

Hier war Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

der Staudengärtner Georg<br />

Arends sehr aktiv. Der gebürtige<br />

Essener ließ sich schließlich in<br />

Ronsdorf im Bergischen Land nieder,<br />

wo er einen großen Schaugarten<br />

mit Felspartien für seine<br />

favorisierten Steingarten- und Alpenpflanzen<br />

errichtete. Hier züch-<br />

20 Januar 2007<br />

Reich ist das Angebot an Pflanzen für den Steingarten im Gartencenter<br />

tete er auch die ersten drei Sempervivum-Sorten.<br />

In seinem Buch<br />

„Mein Leben als Gärtner und<br />

Züchter“ schreibt er dazu:<br />

„Aus dem großen Heer der so verschieden<br />

gestalteten Sempervivum<br />

gefielen mir vor allen Dingen die<br />

Sorten aus der S. arachnoideum-<br />

Gruppe, deren Rosetten mit weißen<br />

Fäden wie mit Spinnengewebe<br />

überzogen sind. Die Mehrzahl<br />

ist jedoch kleinrosettig, und<br />

ich dachte mir, daß es gut aussehen<br />

würde, wenn großrosettige,<br />

namentlich dunkelgefärbte Arten<br />

und Sorten diese Silberfäden hät-<br />

ten. So wählte ich einige mir passend<br />

er-scheinende Arten und<br />

Sorten aus, wie „Triste“, „Violaceum“,<br />

„Atro-violaceum“ und<br />

ähnliche. Die offenen Blüten wurden<br />

entfernt, die knospigen rechtzeitig<br />

kastriert (Anmerk. d. Red.:<br />

die Staubblätter entfernt) und<br />

zum Schutz gegen Insektenbesuch<br />

mit dünnem Seidenpapier umhüllt.<br />

Dann erfolgte die Bestäubung<br />

mit Pollen der gleichfalls<br />

gegen Insektenbesuch geschützten<br />

spinnwebtragenden Arten bzw.<br />

Sorten. Der Erfolg war ein guter.“<br />

Anschließend beschrieb er drei<br />

Sorten unter den Namen „Alpha“,<br />

„Beta“ und „Gamma“. Dann wurden<br />

noch „Ronsdorfer Hybride<br />

No. 1“ und „Ronsdorfer Hybride<br />

No. 2“ weitervermehrt. Es gibt<br />

„Sempervivum Amtmann Fischer“,<br />

„S. Rauranze“, „S. arendsii“, „S.<br />

Commander Hay“, „S. Rubin“<br />

und eben „S. Rheinkiesel“. Aber<br />

wirklich durchzublicken scheint<br />

inzwischen keiner mehr. Neben<br />

den Botanikern verlieren auch die<br />

Gärtner und Züchter selbst den<br />

Überblick. So schreibt ein Liebhaber<br />

von Sempervivum-Pflanzen in<br />

einem Beitrag: „Auch die Vielfalt<br />

der verschiedenen Pflanzen unter<br />

ein und demselben Namen ist<br />

groß: Da stehen in meiner Sammlung<br />

nun sechs verschiedene Pflanzen<br />

unter dem Namen „Rheinkiesel“<br />

- jedoch welche ist die Originalpflanze?”<br />

Was lernen wir daraus? Rheinkiesel<br />

ist nicht gleich Rheinkiesel!<br />

Hauptsache es ist klar, was oder<br />

welcher gemeint ist und man weiß<br />

ihn zu schätzen. Ulrich Sander •


Abschied von<br />

der „einzigen<br />

Geliebten“<br />

Er war gerade einmal zwanzig <strong>Jahre</strong> alt, als er seine erste<br />

Reise ins Rheinland unternahm, die ihn am 1. September<br />

1853 in die einige Kilometer südlich der Bonner Innenstadt<br />

gelegene „Mehlemer Aue“ führte. Hier, in der Sommerresidenz<br />

der berühmten Kölner Bankiersfamilie Deichmann,<br />

die Johannes Brahms auf Empfehlung des Göttinger Universitätsmusikdirektors<br />

Arnold Wehner besuchte, lernte der<br />

Hamburger u.a. die Werke Robert Schumanns kennen.<br />

Der seit 1850 in Düsseldorf als<br />

Städtischer Musikdirektor wirkende<br />

Schumann und dessen<br />

Kompositionen übten eine derartige<br />

Faszination auf Brahms aus,<br />

daß er sich von Mehlem aus aufmachte,<br />

um den bewunderten<br />

Kollegen persönlich kennen zu<br />

lernen. Dies sollte der Anfang einer<br />

innigen, lebenslangen Freundschaft<br />

zu den Schumanns, und<br />

ganz besonders zu der 14 <strong>Jahre</strong><br />

älteren Clara sein.<br />

Tod einer<br />

Klaviervirtuosin<br />

Als Brahms gut vier Jahrzehnte<br />

später zum letzten Mal das Rheinland<br />

bereiste, war der Anlaß ein<br />

sehr trauriger: Er kam, um diese<br />

seine geliebte Freundin zu Grabe<br />

zu tragen. Clara Schumann, deren<br />

gesundheitlicher Zustand sich seit<br />

ihrem Schlaganfall im März 1896<br />

extrem verschlechtert hatte, war am<br />

20. Mai gestorben. Da Brahms’<br />

Wiener Wirtin das Telegramm mit<br />

der Todesnachricht von Österreich<br />

aus als Brief weitergeschickt hatte,<br />

erreichte es den gerade in Ischl<br />

weilenden Komponisten mit einiger<br />

Verspätung. Umgehend trat<br />

Brahms die Reise zum Trauerakt<br />

nach Frankfurt an, erwischte aber<br />

beim Umsteigen den falschen Zug<br />

und kam zu spät. Die Beerdigung<br />

sollte nun in Bonn stattfinden,<br />

wohin sich Johannes sogleich aufmachte<br />

und nach fast 40-stündi-<br />

Auf dem Hagerhof in Bad Honnef war der Komponist<br />

Johannes Brahms häufiger zu Gast<br />

ger ununterbrochener Reise – diesmal<br />

rechzeitig – eintraf, um Clara<br />

Schumann die letzte Ehre zu<br />

erweisen. Man war sich in Musikerkreisen<br />

gar nicht sicher gewesen,<br />

ob der mittlerweile gesundheitlich<br />

selbst sehr angeschlagene<br />

63-jährige Komponist diese körperlichen<br />

und psychischen Strapazen<br />

überhaupt noch auf sich<br />

nehmen könne und „herbeieilen<br />

Bad Honnef<br />

werde, um seiner so hochverehrten<br />

Freundin ebenso wie vor vierzig<br />

<strong>Jahre</strong>n ihrem Gatten das letzte<br />

Geleit zu geben“.<br />

Überraschungsgast<br />

in Bad Honnef<br />

Zeitlich überschnitt sich die Beerdigung<br />

der ehemals weltberühmten<br />

Pianistin mit einem Kammer-<br />

Januar 2007 21


Bad Honnef<br />

musikfest, das zu Pfingsten 1896<br />

auf dem am südlichen Stadtrand<br />

von Bad Honnef gelegenen Hagerhof<br />

(heute ein Gymnasium u. a.<br />

mit Musik- und Musicalschule)<br />

stattfinden sollte. Das für den<br />

Pfingstsonntagmorgen vorgesehene<br />

Musikprogramm hatte abgesagt<br />

werden müssen, weil die Beerdigung<br />

der prominenten Kom-<br />

ponistenwitwe in Bonn just auf<br />

diesen Tag gelegt worden war und<br />

einige Musikfestgäste verständlicherweise<br />

der Trauerfeier beiwohnen<br />

wollten.<br />

Um so freudiger überrascht war<br />

man hernach, als Brahms trotz tiefer<br />

persönlicher Betroffenheit seine<br />

kurzfristige Teilnahme an den<br />

pfingstlichen Kammermusiktagen<br />

Vier Ernste Gesänge in der Kölner Philharmonie<br />

Johannes Brahms/Detlev Glanert<br />

Vier Präludien und Ernste Gesänge<br />

für Bariton und Orchester<br />

Gustav Mahler<br />

Sinfonie Nr. 6 a-Moll<br />

Gürzenich Orchester Köln<br />

Dietrich Henschel, Bariton<br />

Leitung: Markus Stenz<br />

22 Januar 2007<br />

auf dem Hagerhof in Bad Honnef<br />

zusagte, zumal sich hier einige<br />

große Brahms-Verehrer zusammengefunden<br />

hatten. „Diner auf<br />

sieben Uhr verschieben, Brahms<br />

kommt mit“, so lautete der frohgemute<br />

Wortlaut eines Telegramms<br />

an die Hausherrin Emmy<br />

Weyermann. Jüngere Hausgäste<br />

hatten als Reaktion auf die Nach-<br />

Das Gürzenich<br />

Orchester Köln<br />

unter der Leitung von Markus Stenz und<br />

der Bariton Dietrich Henschel bestreiten<br />

das 7. Sinfoniekonzert in der Kölner<br />

Philharmonie, das auch die im hier zu<br />

lesenden Artikel „Ernsten Gesänge“<br />

von Johannes Brahms beinhaltet. Zu<br />

den Konzerten am 5. und 6. Februar 2007<br />

gibt es um 19.00 Uhr zusätzlich noch<br />

eine Konzerteinführung.<br />

Sonntag, 4. Februar 2007, 11.00 Uhr<br />

Montag, 5. Februar 2007, 20.00 Uhr<br />

Dienstag, 6. Februar 2007, 20.00 Uhr<br />

Kölner Philharmonie, Köln,<br />

Bischofsgartenstraße 1<br />

Eintritt: € 8,- bis 29,-<br />

Kartentelefon: 02 21 / 221-2 84 00<br />

www.guerzenich-orchester.de<br />

Beachten Sie in diesem Zusammenhang bitte auch unser Preisausschreiben auf Seite 4/5.<br />

richt des persönlichen Erscheinens<br />

von Brahms sogar mit dem Gedanken<br />

gespielt, eine Ehrenpforte<br />

für ihn zu errichten, wovon die<br />

Hausherrin ihnen jedoch dringend<br />

abriet: „Ihr müßt bedenken,<br />

Brahms kommt unmittelbar vom<br />

offenen Grabe seiner besten<br />

Freundin.“<br />

Bereits am ersten (musikfreien)<br />

Abend seines Aufenthaltes im<br />

Kreise der Fabrikantenfamilie<br />

Weyermann, die den Hagerhof<br />

1854 erworben hatte, fühlte sich<br />

Brahms ausgesprochen wohl und<br />

ließ seinen Gefühlen kurz vor dem<br />

Zubettgehen freien Lauf: „Ach<br />

was, es ist doch alles eitel in dieser<br />

Welt; der einzige Mensch, den ich<br />

wirklich geliebt habe, den habe ich<br />

heute begraben! Gute Nacht, meine<br />

Herrschaften!“ Am folgenden Tag<br />

brachte er dann mit Teilnehmern<br />

der pfingstlichen Musiktage das<br />

Streichquartett in A-Dur von Robert<br />

Schumann, sein eigenes Klavierquintett<br />

sowie erstmals überhaupt<br />

seine „Vier ernsten Gesänge“<br />

für Singstimme und Klavier<br />

zu Gehör.<br />

Weltpremiere auf<br />

dem Hagerhof<br />

Brahms hatte letztere in der ersten<br />

Maiwoche 1896 entstandenen<br />

Gesänge op. 121 (1. „Denn es<br />

gehet dem Menschen wie dem<br />

Vieh“; 2. „Ich wandte mich und<br />

sahe an“; 3. „O Tod, wie bitter bist<br />

du“; 4. „Wenn ich mit Menschen


und mit Engelszungen redete“)<br />

gar nicht schnell genug publiziert<br />

bekommen können, so als fürchte<br />

er, den Entschluß dazu nach nochmaliger<br />

Überlegung doch noch zu<br />

revidieren oder aber ihre Veröffentlichung<br />

möglicherweise selbst<br />

nicht mehr zu erleben. Bereits am<br />

Tage nach seinem Geburtstag – es<br />

sollte übrigens in der Tat Brahms’<br />

Brillant Classics 92891<br />

(6 CDs, Aufnahmen von 1964-74, ADD)<br />

letzter sein – hatte er seinen<br />

wohl bewegendsten Zyklus ernster<br />

Lieder am 8. Mai Simrock verharmlosend<br />

als ein „paar kleine<br />

Liederchen“ angekündigt. Seine<br />

echten, tief empfundenen Gefühle<br />

verbergend bzw. überspielend, vermeldete<br />

er eine Woche später an<br />

seinen Verleger Simrock in betont<br />

salopper Manier: „Ich schicke hier<br />

wirklich die Schnadahüpfl vom<br />

7ten Maaik. Wollen wir sie drucken?<br />

… Die Liederchen könnten<br />

Deine Stimme rosenrot machen –<br />

wenn Du nicht lieber sofort ‚Brrr’<br />

sagst.“<br />

Vorahnungen<br />

des Todes<br />

Im Zusammenhang mit dem Tod<br />

Clara Schumanns aber konnte und<br />

wollte Brahms seine echten Empfindungen<br />

offensichtlich nicht<br />

verheimlichen und stand zu der<br />

diesen Gesängen innewohnenden<br />

Bad Honnef<br />

tiefen Ernsthaftigkeit. Schließlich<br />

hatte Brahms die Lieder, in denen<br />

als Schlußstrich unter Brahms’<br />

Auseinandersetzung mit dem Tod<br />

im vierten Stück sein Bekenntnis<br />

zur Liebe als der bleibenden Kraft<br />

gesetzt wird, wohl schon in der<br />

Ahnung komponiert, daß Clara<br />

Schumann bald sterben müsse. So<br />

schrieb er im Juli 1896 an Claras<br />

CD-Tip<br />

Sämtliche Lieder von Johannes Brahms:<br />

Dietrich Fischer-Dieskau (Bariton), Gerald Moore, Wolfgang<br />

Sawallisch und Daniel Barenboim (Klavier)<br />

Tochter Marie: „Wenn Ihnen<br />

nächstens ein Heft ‚Ernsthafte Gesänge’<br />

zukommt, so mißverstehen<br />

Sie die Sendung nicht. Ich schrieb<br />

sie in der ersten Maiwoche, ähnliche<br />

Werke beschäftigen mich oft,<br />

schlimmere Nachrichten von Ihrer<br />

Mutter meinte ich nicht erwarten<br />

zu müssen – aber tief innen im<br />

Menschen spricht und treibt oft<br />

etwas, uns fast unbewußt und das<br />

mag wohl bisweilen als Gedicht<br />

oder Musik ertönen.“ Brahms<br />

warnte Marie zudem davor, die<br />

Gesänge „durchzuspielen“, da die<br />

Worte ihr „jetzt zu ergreifend<br />

wären“. Und auch den sonst so<br />

beherrschten Komponisten selbst<br />

– und mit ihm einen Großteil der<br />

Zuhörerschaft – sollte vor allem<br />

das drit-te Lied „O Tod, wie bitter<br />

bist du“ bei dessen erster öffentlicher<br />

Aufführung am Pfingstmontag<br />

des <strong>Jahre</strong>s 1896 auf dem<br />

Hagerhof zu Tränen rühren. •<br />

Annett Reischert-Bruckmann<br />

Julias Glosse<br />

Liebe Raucher,<br />

ja, wir Nichtraucher stellen uns<br />

wirklich an! Mit letzter Lungenkraft<br />

keuchen wir nach Frischluft am<br />

Arbeitsplatz, in Bus und Bahn, und<br />

in Krankenhäusern. Und jetzt auch<br />

in öffentlichen Gebäuden, bei nichtöffentlichen<br />

Sitzungen und in Restaurants<br />

und Kneipen? Das geht nun wirklich<br />

zu weit! Schließlich schränkt es die<br />

persönliche Freiheit eines Rauchers schon<br />

ganz erheblich ein, wenn er plötzlich der einzigartigen<br />

Möglichkeit beraubt ist, seinem Sitznachbarn<br />

beim Italiener ins Essen zu qualmen.<br />

Gott bewahre, soll der arme Mann etwa schmecken<br />

oder gar genießen, was er dort aufgetischt bekommt? Ja,<br />

und ist es nicht als ein Eingriff auf das Recht auf Selbstverwirklichung<br />

zu werten, wenn man diese nichtrauchenden Langweiler<br />

in einer Bar nicht mehr hemmungslos zunebeln kann, bis<br />

ihnen die Tränen in die Augen steigen? Was ist schon das bißchen<br />

Gestank in Kleidung und Haaren, die paar gelben Finger und<br />

Zähne, ach, das bißchen Krebs! Sollen Weicheier, Asthmatiker und<br />

schwangere Frauen doch zu Hause bleiben, wenn es ihnen nicht<br />

paßt! Kinder sowieso.<br />

Überhaupt sind Raucher großzügige Menschen; da kann sich so<br />

mancher Nichtraucher noch eine Scheibe von abschneiden. Lassen<br />

alle in ihrer Nähe passiv mitrauchen und verlangen noch nicht<br />

einmal etwas dafür! Ist ja praktisch wie Freibier für alle, angesichts<br />

der Zigarettenpreise. Ach, und dann gibt es ja nicht nur Nikotin,<br />

Teer und einen ekelhaften Geruch kostenlos. Sondern auch Unmengen<br />

weiterer aufregender Stoffe, darunter das – wie wir nun<br />

wissen, äußerst wertvolle – radioaktive Element Polonium 2<strong>10</strong>.<br />

Einsammeln und an den russischen Geheimdienst weiterverkaufen.<br />

So wird man in wenigen Jahrzehnten vom Passivraucher zum<br />

Millionär! Bald werden sich die armen Passivraucher um die wenigen<br />

letzten, unverbesserlichen Raucher scharen und gierig an den<br />

letzten verbliebenen Aschenbechern im Raucher-Refugium nippen.<br />

Sie werden den kalten Qualm besonders tief inhalieren, in<br />

tiefer Dankbarkeit für ihren künftigen Reichtum.<br />

Julia Bidder<br />

Januar 2007 23


Kieselchen<br />

Hallo,<br />

Herr Doktor!<br />

Autsch, das tut weh! Egal, ob Euch Ohrenschmerzen plagen<br />

oder Ihr Euch das Knie aufgeschlagen habt – wenn Ihr<br />

Schmerzen habt, müßt Ihr zum Arzt gehen. Der macht Euch<br />

wieder gesund. Und er kann Euch sogar dabei helfen, gar<br />

nicht erst krank zu werden!<br />

Zugegeben, es ist nicht immer angenehm,<br />

wenn man zum Arzt<br />

muß. Manchmal muß er Blut abnehmen<br />

oder eine Spritze setzen.<br />

Solche Piekser sind nicht so angenehm.<br />

Manche Kinder gehen deshalb<br />

gar nicht so gern zum Arzt.<br />

Auch manche Erwachsene drükken<br />

sich mit Vorliebe davor. Aber<br />

mal ehrlich, so ein Pieks geht doch<br />

schnell vorbei, oder? Dafür kann<br />

der Arzt Euch vor anderen<br />

Schmerzen bewahren oder helfen,<br />

wenn Ihr welche habt, zum Beispiel<br />

Ohrenschmerzen oder Bauchweh.<br />

Der Kinderarzt untersucht<br />

Euch dann ganz genau und findet<br />

heraus, was Euch fehlt. Dann<br />

kann er das richtige Heilmittel bestimmen,<br />

zum Beispiel ein Medikament.<br />

Wenn Ihr das dann so<br />

einnehmt, wie er es Euch gesagt<br />

hat, werdet Ihr ganz schnell wieder<br />

gesund. Na, und spätestens, wenn<br />

die Ohrenschmerzen vorbei sind<br />

oder das Bauchweh weg ist, seid<br />

Ihr dem Arzt doch dankbar, oder?<br />

Kinderarzt heißt Euer Arzt übrigens,<br />

weil er sich darauf spezialisiert<br />

hat, Kindern zu helfen. Denn<br />

Ihr seid ja nicht nur viel kleiner als<br />

24 Januar 2007<br />

Erwachsene. In Eurem Körper ist<br />

auch noch einiges anders als bei<br />

den Großen. Und Ihr bekommt<br />

viel häufiger bestimmte Krankheiten.<br />

Die nennt man deshalb<br />

auch „Kinderkrankheiten“, weil<br />

man sie normalerweise kriegt,<br />

wenn man noch jung ist. Die<br />

Windpocken gehören zum Beispiel<br />

dazu, oder Mumps.<br />

Überhaupt sind Kinder relativ<br />

häufig krank. Dafür gibt es einen<br />

guten Grund. Um den zu verstehen,<br />

muß man allerdings erst<br />

wissen, was Euch krank macht.<br />

Meistens handelt es sich dabei um<br />

winzig kleine Erreger, Viren und<br />

Bakterien genannt. Sie sind so<br />

winzig, daß man sie mit bloßem<br />

Auge gar nicht sehen kann. Viren<br />

und Bakterien gehören normalerweise<br />

nicht in Euren Körper.<br />

Dringen sie trotzdem in Euch ein<br />

– etwa, weil Euch jemand anhustet<br />

– können sie sich dort explosionsartig<br />

vermehren. Wie kleine Piraten<br />

kapern sie Euren Körper und<br />

nutzen ihn für ihre eigenen, gemeinen<br />

Zwecke. Ihr Ziel ist es,<br />

möglichst viele Menschen krank<br />

zu machen. Deshalb kann man<br />

sich bei kranken Menschen anstecken<br />

– die Krankheitserreger<br />

springen dann auf einen über.<br />

Gut, so ein Schnupfen oder auch<br />

eine Halsentzündung geht nach<br />

ein paar Tagen vorüber – aber<br />

krank sein nervt trotzdem ganz<br />

schön, denn man hat Fieber und<br />

Schmerzen und fühlt sich scheußlich.<br />

Gottseidank seid Ihr den<br />

kleinen Fieslingen nicht schutzlos<br />

ausgeliefert. In Eurem Blut gibt es<br />

eine ganze Artillerie, die sie bekämpft.<br />

Allerdings muß diese Abwehr<br />

erst trainieren, wie man die<br />

Feinde am besten bekämpft –<br />

genau, wie eine Fußballmannschaft<br />

auch übt, ihre Gegner zu<br />

besiegen. Je mehr Feinde Eure Ab-


Kieselchen<br />

wehr bekämpfen kann, desto besser<br />

und fitter wird sie. Und je älter<br />

Ihr werdet, desto mehr Feinde hat<br />

die Abwehr bereits schachmatt gesetzt.<br />

Kommt ein Gegner ein<br />

zweites Mal auf Euch zu, erinnert<br />

sich der Körper genau, wie er diesen<br />

Fiesling beim letzten Mal ausgeschaltet<br />

hat, und erledigt ihn<br />

umso schneller. Euer Körper hat<br />

also auch ein Gedächtnis – und er<br />

kann lernen!<br />

Diese Erinnerung nutzt auch die<br />

Impfung. Der Arzt piekst Euch<br />

und spritzt dabei tote Krankheitserreger<br />

oder Bruchstücke davon in<br />

Euren Körper. Sie sind so schwach,<br />

daß sie Euch nichts mehr anhaben<br />

können. Aber sie zeigen dem Körper,<br />

wie der richtige „Feind“ aussieht,<br />

so daß er schon mal trainie-<br />

26 Januar 2007<br />

ren kann, ihn abzuwehren. Von<br />

einer Impfung werdet Ihr nicht<br />

krank. Normalerweise spürt Ihr<br />

gar nichts, ihr fühlt Euch höchstens<br />

etwas müde und habt eine<br />

leichte Temperaturerhöhung – ein<br />

Zeichen dafür, daß Euer Körper<br />

trainiert.<br />

Begegnet Euch dann eines Tages<br />

der „richtige“ Krankheitserreger,<br />

etwa, weil ein Kind in Eurer<br />

Schule zum Beispiel die Masern<br />

Großer Malwettbewerb!<br />

Wer malt das schönste<br />

Glücksschwein?<br />

Ein neues Jahr hat begonnen. Das<br />

ist ein Zeitpunkt, zu dem viele<br />

Menschen einander Glück wünschen.<br />

Ein Symbol dafür ist das<br />

Glücksschwein, meist mit einem<br />

vierblättrigen Kleeblatt dargestellt.<br />

Malt für das Kieselchen ein Glücksschwein. Mit ein wenig Glück<br />

könnt Ihr einen der 30 Buchpreise gewinnen.<br />

Bitte, verseht das Bild auf der Rückseite mit Eurem Vor- und<br />

Zunamen, Eurer Anschrift und gebt bitte auch Euer Alter an.<br />

Schickt das Bild an:<br />

Rheinkiesel<br />

Redaktion Kieselchen<br />

Im Sand 56 · 53619 Rheinbreitbach<br />

Einsendeschluß ist der 15. Januar 2007<br />

hat, können die Fieslinge Euch<br />

nichts mehr anhaben. Eure Abwehr<br />

schlägt sie k. o., bevor sie<br />

sich überhaupt in Eurem Körper<br />

breitmachen können. Keine Halsschmerzen,<br />

kein Ausschlag, keine<br />

Schmerzen, kein Fieber – Ihr<br />

bleibt gesund. Toll, oder? Übrigens<br />

gibt es auch ganz schlimme<br />

Auf Du mit dem Körper<br />

Noch ein Arzt, der ein Buch geschrieben hat! Reinhard Putz ist<br />

Professor in München. Und weil Dr. Putz gleichzeitig auch<br />

Grundschullehrer ist, kann er Kindern besonders gut erklären,<br />

wie unser Körper funktioniert. Da gibt es eine Menge<br />

Spannendes zu entdecken. Wußtet Ihr zum Beispiel, daß allein<br />

ein Bein vom Oberschenkel bis zum Zeh aus 62 Knochen<br />

besteht? Oder daß wir etwa <strong>10</strong>.000 Liter Luft pro Tag atmen?<br />

Oder daß 25 Billionen rote Blutkörperchen in unserem Körper<br />

herumflitzen? Dieses Buch erklärt auch ganz genau, welche<br />

Körperteile wozu gut sind. Leider hat es viel weniger Bilder als<br />

die anderen beiden. Dafür eignet es sich ideal zum Vorlesen.<br />

Reinhard Putz<br />

Mein Körper und ich<br />

Ein Anatomiebuch für Neugierige<br />

128 Seiten, Paperback,<br />

rororo-Taschenbuch,<br />

ISBN 3-499-21165-3, € 6,90


Krankheiten, an denen man sterben<br />

kann – Tetanus zum Beispiel<br />

– oder von denen man gelähmt<br />

bleiben kann wie Kinderlähmung<br />

oder Diphterie. Auch vor diesen<br />

Krankheiten schützen Impfungen.<br />

Deshalb sollten auch Kinder, die<br />

ge-sund sind, regelmäßig zum<br />

Arzt gehen und sich impfen lassen.<br />

Darüber hinaus überprüft der<br />

„Onkel Doktor“, ob Ihr schnell<br />

genug wachst und ob Ihr das richtige<br />

Gewicht habt. Ab und zu wird<br />

er Euch Blut entnehmen – ja, auch<br />

das piekst ein wenig! Aber aus dem<br />

Blut kann der Arzt eine Menge<br />

erkennen. Außerdem horcht der<br />

Arzt zum Beispiel Euer Herz oder<br />

Kieselchen<br />

Eure Lunge ab, um zu kontrollieren,<br />

ob sie ordnungsgemäß arbeiten.<br />

Auch das hilft dem Arzt,<br />

Krankheiten rechtzeitig zu erkennen<br />

und Euch zu helfen.<br />

Übrigens, der Arzt weiß richtig<br />

viel über Euren Körper. Wenn Ihr<br />

also Fragen habt, löchert Ihr ihn<br />

am besten bei Eurem nächsten<br />

Besuch damit. Meistens freuen<br />

Mediziner sich sogar, wenn sich<br />

jemand für ihre Arbeit interessiert.<br />

Für alle Leseratten haben wir noch<br />

ein paar spannende Bücher über<br />

den Körper ausgewählt. Viel Spaß<br />

beim Schmökern und Staunen! •<br />

Bilderreise durch unser Inneres<br />

Euer Kieselchen<br />

Warum ist Blut rot, und warum müssen Menschen Pipi machen?<br />

Warum bekommt man einen Schluckauf, und wie verschwindet<br />

er wieder? Wann bekommt man Fieber? Kinder haben so viele<br />

Fragen, wenn es um ihren eigenen Körper geht – und viele Erwachsene<br />

wissen die Antwort nicht. Dieses knallbunte Bilderbuch<br />

faßt die wichtigsten 400 Fragen rund um den menschlichen<br />

Körper zusammen und erklärt mit anschaulichen Bildern<br />

und einfachen Texten, wie Muskeln, Knochen, Augen und Ohren<br />

und alles andere in unserem Körper funktioniert, was passiert,<br />

wenn man krank wird, und wie der Arzt helfen kann. Ein tolles<br />

Erklär- und Nachschlagebuch – nicht nur für kranke Kinder!<br />

Franco, Cathy<br />

Körper<br />

Das wollen Kinder über<br />

den Körper wissen und lernen<br />

Fleurus Verlag, ISBN 3-89717-153-8<br />

gebunden, 128 Seiten, € 11,90<br />

Ein kleiner Körper-Krimi<br />

Kieselchen<br />

Dieses Buch war monatelang<br />

die Nr. 1 der Bestseller-Liste.<br />

Nanolino ist ziemlich klein für sein Alter. Die wundersame<br />

Maschine von Micro Minitec schrumpft ihn auf<br />

eine so winzige Größe, daß er eine spannende Reise<br />

durch den menschlichen Körper unternehmen kann.<br />

Doch der gemeine Professor Schlotter versucht, Micros<br />

Erfindung zu mißbrauchen. Nanolinos Opa gerät in tödliche<br />

Gefahr, und Nano muß erneut zu einer Reise in das<br />

Innere eines Menschen aufbrechen, um seinen Großvater<br />

zu retten.<br />

Der Autor dieses Buches, Dietrich Grönemeyer, ist ein<br />

ganz berühmter Arzt. Mit dieser spannenden Geschichte<br />

bringt er Kindern die faszinierende Welt des eigenen<br />

Körpers nahe. Neben der packenden Story gibt es jede<br />

Menge Informationen über Organe, Krankheiten, aber<br />

auch über moderne Apparate, die Mediziner heute benutzen.<br />

Dazu bekommt Ihr noch faszinierende Fotos,<br />

tolle Tips und Rezepte aus Omi Rosas Hausapotheke<br />

und ein Krankheiten-Lexikon zum Nachschlagen.<br />

Dietrich Grönemeyer<br />

Der kleine Medicus<br />

ISBN 3-498-02500-7,<br />

gebunden, 360 Seiten,<br />

Rowohlt Verlag, € 22,90<br />

Januar 2007 27

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