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Download - Frühkindliche Bildung in der Schweiz

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66 <strong>Bildung</strong>sbericht Nordwestschweiz 2012 | Sekundarstufe I<br />

III Sekundarstufe I<br />

Tabelle III.1: Träger <strong>der</strong> Schulen<br />

<strong>der</strong> Sekundarstufe I<br />

(Daten: SAR 401.100, 2009,<br />

§§ 52 – 56; SGS 640, 2009, § 14;<br />

SG 410.100, 2009;<br />

BGS 413.111, 2009, § 5).<br />

Die Sekundarstufe I als letzte Stufe <strong>der</strong> Volksschule ( Glossar) schliesst die obligatorische<br />

Unterrichtszeit ab und bereitet die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler auf den Übertritt <strong>in</strong><br />

die nachobligatorischen <strong>Bildung</strong>sangebote vor. Auf dieser Stufe ist das <strong>Bildung</strong>ssystem<br />

deutlich differenzierter als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Primarschule. Die Differenzierung zeigt sich <strong>in</strong> allen<br />

vier Kantonen des <strong>Bildung</strong>sraums Nordwestschweiz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unterscheidung von Schultypen<br />

( Glossar) und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufteilung <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<strong>in</strong>nen auf diese<br />

Schultypen. Aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen Anzahl Schultypen mit unterschiedlichem<br />

Anspruchsniveau und unterschiedlichen Formen <strong>der</strong> Leistungsdifferenzierung lassen sich<br />

im <strong>Bildung</strong>sraum Nordwestschweiz Schulmodelle ( Glossar) unterscheiden. Diese Unterscheidungen<br />

von Schultypen und Schulmodellen werden im vierkantonalen Vergleich<br />

speziell fokussiert. Die Systembeschreibung und die statistischen Daten beziehen sich auf<br />

das Schuljahr 2009/10. Auf die wichtigsten aktuellen Entwicklungen auf <strong>der</strong> Sekundarstufe<br />

I – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Rahmen <strong>der</strong> Strukturharmonisierung ( Kapitel Volksschule)<br />

– wird hier allgeme<strong>in</strong> und im Kapitel Volksschule detaillierter h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

1 Strukturen, Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

Zur systematischen Beschreibung von Schulen <strong>der</strong> Sekundarstufe I eignet sich die Unterscheidung<br />

von Schultypen und Schulmodellen. Im Folgenden werden die Schulmodelle<br />

<strong>der</strong> vier Kantone und die entsprechenden Schultypen vorgestellt sowie die quantitative<br />

Verteilung <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler auf die verschiedenen Schultypen und die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Schülerzahlen dargestellt. Anschliessend wird auf den Anteil an Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schülern <strong>in</strong> Schulen mit privatem Charakter, auf den Anteil <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler mit ausländischer Herkunft und auf den Anteil sehr heterogener Abteilungen<br />

e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Im <strong>Bildung</strong>sraum Nordwestschweiz lassen sich zwei unterschiedliche Trägerschaftsmodelle<br />

für die Schulen <strong>der</strong> Sekundarstufe I unterscheiden: In AG und SO s<strong>in</strong>d die Geme<strong>in</strong>den<br />

o<strong>der</strong> Zusammenschlüsse von Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>deverbänden Träger <strong>der</strong> Schulen <strong>der</strong><br />

Sekundarstufe I, <strong>in</strong> BL und BS ist <strong>der</strong> Kanton Schulträger.<br />

Geme<strong>in</strong>den / Geme<strong>in</strong>deverbände AG SO<br />

Kanton BL BS<br />

Die Sekundarstufe I schliesst an die Primarschule an und umfasste im Schuljahr 2009/10<br />

im <strong>Bildung</strong>sraum Nordwestschweiz zwischen drei und fünf <strong>Bildung</strong>sjahre. In BS dauerte<br />

die Sekundarstufe I fünf Jahre, sie war <strong>in</strong> zwei Stufen, die Orientierungsschule (drei Jahre)<br />

und die Weiterbildungsschule (zwei Jahre), unterteilt und umfasste die <strong>Bildung</strong>sjahre<br />

( Glossar) 7 bis 11 (nach HarmoS-Zählweise). Nach <strong>der</strong> Orientierungsschule und damit<br />

nach dem 9. <strong>Bildung</strong>sjahr ist <strong>der</strong> Wechsel an die Gymnasien möglich, die damit zwei<br />

<strong>Bildung</strong>sjahre <strong>der</strong> obligatorischen Schulzeit abdecken. Die Sekundarstufe I dauerte <strong>in</strong> AG<br />

und BL vier Jahre und umfasste die <strong>Bildung</strong>sjahre 6 bis 9 (nach traditioneller Zählweise)<br />

bzw. 8 bis 11 (nach HarmoS-Zählweise). 1 In SO dauerte sie drei Jahre und umfasste die<br />

<strong>Bildung</strong>sjahre 9 bis 11 (nach HarmoS-Zählweise) (EDK, 2011d).<br />

1 Die Sekundarstufe I dauert <strong>in</strong> AG und BS ab 2015/16 und <strong>in</strong> BL ab 2016/17 neu drei Jahre und umfasst die <strong>Bildung</strong>sjahre 7 bis 9.<br />

1.1 Differenzierung nach Schultypen und Schulmodellen<br />

Bei <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Sekundarstufe I s<strong>in</strong>d – neben <strong>der</strong> Dauer – die zwei wichtigsten<br />

Kriterien <strong>der</strong> Lehrplan und die Art <strong>der</strong> Allokation ( Glossar) bzw. <strong>der</strong> Aufteilung <strong>der</strong><br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler auf unterschiedliche Schultypen <strong>in</strong> unterschiedlichen Schulmodellen.<br />

Schultypen unterscheiden sich im Pr<strong>in</strong>zip <strong>in</strong> den Lehrplänen bzw. Lernzielen, die mit<br />

unterschiedlichen Anspruchsniveaus verbunden s<strong>in</strong>d. Das BFS verwendet im Rahmen<br />

des schweizerischen Klassifikationssystems dafür den Begriff «Programm» und unterteilt<br />

die Schulen <strong>in</strong> drei Schultypen: Schulen mit Grundansprüchen, Schulen mit erweiterten<br />

Ansprüchen und nicht-selektionierende Schulen (Graber, 2011, S. 5 – 11). Für den vorliegenden<br />

<strong>Bildung</strong>sbericht werden die Schulen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> nationalen <strong>Bildung</strong>sstatistik als<br />

Schultypen mit erweiterten Ansprüchen def<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d, wegen <strong>der</strong> komplexen Schulstrukturen<br />

<strong>in</strong> den vier Kantonen zusätzlich differenziert, so dass die Schulverhältnisse <strong>in</strong><br />

den Nordwestschweizer Kantonen besser abgebildet werden können: In <strong>der</strong> «Nordwestschweizer»<br />

Systematik werden die BFS-Schultypen mit erweiterten Ansprüchen zusätzlich<br />

differenziert <strong>in</strong> Schultypen mit erweiterten Ansprüchen, Schultypen mit progymnasialen<br />

Ansprüchen, die e<strong>in</strong>en Übertritt an e<strong>in</strong> Gymnasium ermöglichen, und gymnasialen Schultypen<br />

2 .<br />

Schultyp<br />

(BFS-<br />

Systematik)<br />

Grund-<br />

ansprüche<br />

Erweiterte<br />

Ansprüche<br />

Nicht-<br />

selektionierend<br />

Schultyp<br />

(Nordwestschweizer<br />

Systematik)<br />

Grund-<br />

ansprüche<br />

Erweiterte<br />

Ansprüche<br />

Progymnasiale<br />

Ansprüche<br />

Gymnasiale<br />

Schultypen<br />

Nicht-<br />

selektionierend<br />

AG BL BS SO<br />

Realschule Sekundarschule<br />

Niveau A<br />

Sekundarschule<br />

Bezirksschule<br />

Sekundarschule<br />

Niveau E<br />

Sekundarschule<br />

Niveau P<br />

Weiterbildungsschule<br />

A-Zug<br />

Weiterbildungsschule<br />

E-Zug<br />

<strong>Bildung</strong>sbericht Nordwestschweiz 2012 | Sekundarstufe I 67<br />

Oberschule<br />

Sekundarschule<br />

Bezirks -<br />

schule<br />

Gymnasium Untergymnasium,<br />

Gymnasium<br />

Orientierungsschule<br />

Die Tabelle bildet die Schultypen <strong>der</strong> Sekundarstufe I im <strong>Bildung</strong>sraum Nordwestschweiz<br />

im Schuljahr 2009/2010 ab. In den Kantonen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Bereich gegenwärtig beson<strong>der</strong>s<br />

weit gehende Reformen geplant, <strong>in</strong> Umsetzung begriffen o<strong>der</strong> bereits durchgeführt<br />

(Strukturharmonisierung Kapitel Volksschule), die nicht abgebildet s<strong>in</strong>d. Zudem ist<br />

darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass <strong>in</strong> allen Kantonen e<strong>in</strong>zelne Schulen von <strong>der</strong> kantonalen Struktur<br />

abweichen.<br />

Tabelle III.2: Systematisierung<br />

<strong>der</strong> Schultypen <strong>der</strong> Sekundar -<br />

stufe I im <strong>Bildung</strong>sraum Nordwestschweiz,<br />

Sj 2009/10.<br />

2 Die gymnasialen Schulen folgen <strong>der</strong> Lehrplanlogik <strong>der</strong> Sekundarstufe II, wie sie das Maturitätsanerkennungsreglement vorsieht (REDK 4.2.1.1., 2007).<br />

Da <strong>in</strong> diesem Kapitel jedoch die <strong>Bildung</strong>sjahre im Zentrum stehen, werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bereichen auch die gymnasialen Schultypen <strong>in</strong> die Analyse e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Sie werden jedoch <strong>in</strong> den Analysen, die sich auf die Lehrpläne beziehen, ausgeschlossen.

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