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4 �<br />
The Vaccines: Die aktuellen Heilsbringer des Pop<br />
Konzentration<br />
auf das<br />
Wesentliche<br />
Junge Band aus London pflegt britisches Unterstatement<br />
Von Thomas Joerdens<br />
HAMBURG. Drei Akkorde,<br />
hingeschlurter Gesang und<br />
unwidstehliche Melodien,<br />
die in einer Hallwolke heranwehen.<br />
So lernten wir<br />
vor zwei Jahren The Vaccines<br />
kennen, die zugleich unsere<br />
Herzen und Hüften bewegten.<br />
Folgerichtig erklärte<br />
die britische Musikpresse<br />
das Londoner Heimgewächs<br />
zu den aktuellen Heilsbringern<br />
des Pop. Und das junge<br />
Quartett um den sonor singenden<br />
Fronter Justin Young<br />
enttäuschte nicht.<br />
Das Vaccines-Debütalbum<br />
„What Did You Expect From<br />
The Vaccines?“ (2011) ging<br />
über die Ladentische wie ein<br />
Impfstoff bei einer europaweiten<br />
Grippewelle. Ende<br />
August haben die Briten mit<br />
„Come Of Age“ nachgelegt<br />
und an den Erfolg angeschlossen:<br />
Platz eins in den<br />
britischen Charts. Besser<br />
geht’s nicht.<br />
Warum gelingt den jungen<br />
Kerlen, die Anfang 2010 The<br />
Vaccines gründeten, das,<br />
woran zig andere Bands<br />
scheitern? Justin Youngs<br />
Credo „Ich will, dass wir eure<br />
Lieblingsband sind“, geht<br />
auf, weil sich der singende<br />
Gitarrist und seine Kumpels<br />
Freddie Cowan (Gitarre),<br />
Árni Hjörvar (Bass) und Pete<br />
Robertson (Schlagzeug)<br />
auf das Wesentliche konzentrieren<br />
und dies perfekt umsetzen.<br />
Dabei erfinden die<br />
vier Musik mitnichten neu.<br />
Die Indies aus dem Mutterland<br />
des Pop beleuchten<br />
Mann-Frau-Beziehungen,<br />
Nicht-Beziehungen und<br />
Doch-wieder-Beziehungen<br />
von vielen Seiten und spie-<br />
CD-INFO<br />
The Vaccines<br />
„Come<br />
Of Age“<br />
Sony<br />
� Schwereloser Pop und Soul<br />
W<br />
äre die Musikwelt gerechter,<br />
müsste der<br />
amerikanische Sänger, Pianist<br />
und Songschreiber Gregory<br />
Darling eigentlich noch<br />
viel mehr Erfolg haben.<br />
Zwei hervorragende Alben<br />
(„Shell“, 2007; „Stew Americano“,<br />
2010) hat der Mann<br />
mit der Schiebermütze bereits<br />
vorgelegt, und auch<br />
sein dritter Streich „Coloured<br />
Life“ (F.O.D. Records/H’Art)<br />
bietet wunderbare,<br />
in schwerelosen Pop<br />
und Soul eingebettete Geschichten.<br />
„Ohne authentisches Leben<br />
kannst du keinen authentischen<br />
Song schreiben“,<br />
sagt der Weltenbummler,<br />
der heute in Prag lebt<br />
und „Coloured Life“ mit<br />
W<br />
er „Licht aus! Spot<br />
an!“ hört oder „Null<br />
Problemo!“ oder „Früher war<br />
mehr Lametta!“ und seit den<br />
1970er Jahren regelmäßig in<br />
die Glotze guckt, sieht im<br />
Geiste sofort Ilja Richter, Alf,<br />
Loriot. Von diesen Wiederbegegnungen<br />
gibt es viele in<br />
„Sleep Well In Your Bettgestell“<br />
(Random House Audio).<br />
Eric Pfeil hat „Die besten TV-<br />
Sprüche im O-Ton“ zusammengestellt.<br />
Durchs Programm<br />
führt Deutschlands komischster<br />
Medienkritiker Oliver<br />
Kalkofe, der seine Meinung<br />
erwartungsgemäß und<br />
unmissverständlich kundtut.<br />
Produzent<br />
Bob Rose<br />
(George Harrison)<br />
in<br />
Brüssel und<br />
Rom aufgenommen<br />
hat. Mit markanter<br />
Stimme, perlendem Klavierspiel<br />
und gekonnten Arrangements<br />
singt er sich durch<br />
seine im Tempo wechselnden<br />
Stücke, die mal von<br />
knackigen Bläsern, dann<br />
wieder von untermalenden<br />
Streichern begleitet werden.<br />
„I’m gonna take the ride of<br />
my life / take my mind up to<br />
the sky“ heißt es in der ersten<br />
Single-Auskopplung und<br />
bringt das Gefühl dieser Musik<br />
sehr genau auf den<br />
Punkt.<br />
Ulrich Müller<br />
Den „Disco“-Moderator nennt<br />
der Sprecher „die totale Penetranz“,<br />
Ekel Alfred in der Serie<br />
„Ein Herz und eine Seele“ dagegen<br />
ein Glanzlicht des deutschen<br />
Fernsehens. Oliver Kalkofe<br />
plaudert sich durch sechs<br />
Kapitel und erinnert an andere<br />
Dampfplauderer, Komiker, Serienhelden<br />
und deren Bonmots,<br />
die teilweise Alltagssprache<br />
wurden (“Palim, palim“<br />
(Didi Hallervorden), „Nano,<br />
Nano“ (Mork vom Ork),<br />
„Faszinierend“ (Mr Spock).<br />
Leider gehen in Oliver Kalkofes<br />
lehrreich-launigen Kurzreferaten<br />
über Schauspieler,<br />
Showmaster und Spracherneuerer<br />
die O-Töne unter. Bei<br />
dem CD-Untertitel hatte ich<br />
mehr erwartet als magere<br />
Schnipselkost.<br />
Thomas Joerdens<br />
S<br />
So genau man die Bibel<br />
auch lesen mag: Wenn es<br />
um die Jugendjahre Jesu<br />
Christie geht, klafft im Buch<br />
der Bücher eine Riesenlücke.<br />
Eine Lücke, der sich Christo-<br />
len ausschließlich Gitarrenmusik.<br />
Mehr Retro geht ja<br />
kaum.<br />
Der Vaccines-Charme<br />
steckt im Gewusst wie und<br />
in den Details. Die Musiker<br />
setzen ihr persönliches „Best<br />
Of Eingängigkeit“ neu zusammen.<br />
Sie bedienen sich<br />
in jedem Pop-Jahrzehnt seit<br />
den 1950ern. Aus Rockabilly-Gitarren,<br />
Sixties-Pop, 70er<br />
und 80er Punk sowie Hardcore<br />
und der Indie-Melancholie<br />
seit den 90er Jahren<br />
basteln The Vaccines ein eigenes<br />
Ding.<br />
Dabei klingen<br />
die drei<br />
Engländer<br />
und der Isländer<br />
am<br />
Viersaiter als<br />
würden sie<br />
ihre Platten<br />
„Ich will, dass wir eure<br />
Lieblingsband sind.“<br />
Justin Youngs<br />
Frontmann bei<br />
The Vaccines<br />
in einer Halle aufnehmen.<br />
Der gefällige Lo-Fi Garagensound<br />
mit viel Pop-Appeal<br />
setzt auf einen differenzierten<br />
Musikgeschmack plus<br />
� Zappa neu aufgelegt<br />
E<br />
r war Bürgerschreck, genialer<br />
Musiker und<br />
Komponist: Frank Zappa<br />
wäre in diesem Jahr 72 Jahre<br />
alt geworden, er verstarb<br />
1993 an Prostatakrebs. Hinterlassen<br />
hat er ein umfangreiches<br />
Werk, das noch heute<br />
viel beachtet wird. Die<br />
Firma Universal hat jetzt die<br />
1975 entstandene LP „One<br />
size fits all“ (Rykodisc /Warner)<br />
neu aufgelegt.<br />
Neun Songs sind darauf zu<br />
hören, die die Genialität des<br />
Meisters unter Beweis stellen.<br />
Vertrackte Rhythmen,<br />
rasend schnell gespielte Unisonoläufe,<br />
ausufernde Improvisationen<br />
und sarkastisch-ironische<br />
Texte fordern<br />
durchaus den Zuhörer. Das<br />
ist keine Musik zum Ent-<br />
pher Moore in seinem „Die Bibel<br />
nach Biff“ nur zu gerne<br />
annimmt, indem er jemanden<br />
von Jesu Jugendjahren berichten<br />
lässt, der es nun wirklich<br />
wissen muss: Jesus’ besten<br />
Freund Levi bar Alphaeus, genannt<br />
Biff. Mit gleichsam humorvollem<br />
wie auch leicht<br />
blasphemischen Blick zeichnet<br />
Moore durch Biff das Bild eines<br />
in frühen Jahren nur allzu<br />
menschlichen Heilands, der<br />
wie alle Jungen seines Alters<br />
nicht gerade geringe Probleme<br />
mit der Pubertät hat und auch<br />
das Erwecken von Toten erst<br />
einmal an vertrockneten Eidechsen<br />
ausprobieren muss.<br />
REINGEHÖRT<br />
Haben Spaß und machen Spaß: Die vier Musiker von The Vaccines bedienen sich bei ihren eingängigen<br />
Stücken in jedem Pop-Jahrzehnt. Foto: pr<br />
Zitate mit Wiedererkennungswert.<br />
Aus den Liedern winken<br />
The Beach Boys, The Bobby<br />
Fuller Four und Phil<br />
Spectors Girl Group-Sound.<br />
The Vaccines flirten mit den<br />
Ramones, den Flamin’ Groovies,<br />
und sie<br />
kennen natürlichMorrissey,<br />
Belle<br />
And Sebastian,<br />
The Coral.<br />
Allen<br />
Vaccines-<br />
Geimpften<br />
fallen bestimmt sofort weitere<br />
Lieblingsbands ein, an die<br />
sie ihre aktuelle Lieblingsband<br />
erinnert. Möglicherweise<br />
kamen The Vaccines<br />
spannen,<br />
sondern zum<br />
Hinhören.<br />
Die Riege<br />
der Musiker<br />
wird angeführt<br />
vom Keyboarder<br />
George Duke, als Gäste sind<br />
Johnny „Guitar“ Watson und<br />
Captain Beefheart zu hören.<br />
Kenner bezeichnen „One<br />
size fits all“ als exzellentes<br />
Beispiel für den in den 70ern<br />
entstandenen Jazz-Rock.<br />
Aber wer versucht, Zappa in<br />
eine Schublade zu packen,<br />
wird scheitern. Zu vielschichtig<br />
ist die Musik des<br />
Kaliforniers, der – aus heutiger<br />
Sicht nahezu unvorstellbar<br />
– damals sogar häufig in<br />
den Hitparaden vertreten<br />
war. Otto Oberstech<br />
Mit dieser für viele vielleicht<br />
zweifelhaften Herangehensweise<br />
wird „Die Bibel nach<br />
Biff“ zwar sicher nicht jeden<br />
strenggläubigen Christen begeistern<br />
können. Für all jene,<br />
die auch über ihren eigenen<br />
Glauben lachen können, bietet<br />
das Hörbuch aber allerbeste<br />
Unterhaltung, die an so<br />
manchen Stellen auch durchaus<br />
zu echten Lachsalven führen<br />
kann. Empfohlen sei hier<br />
vor allem die ungekürzte Lesung<br />
von Simon Jäger, da die<br />
Kurzlesung von Hugo Egon<br />
Balder leider zu viele wichtige<br />
Passagen ihrer Buchvorlage<br />
vermissen lässt.<br />
Ralf Masorat<br />
A<br />
gatha Christie gilt als<br />
die „Queen of Crime“,<br />
die Tochter aus gutem Hause<br />
steht für erstklassige und oft<br />
verfilmte Kriminalromane, 20<br />
Theaterstücke und unzählige<br />
Kurzgeschichten. Vier davon<br />
hat „Verlag und Studio für<br />
Hörbuchproduktionen“ aus<br />
Marburg an der Lahn, gegrün-<br />
auch deshalb so gut aus den<br />
Startlöchern, weil einige der<br />
Bandmitglieder keine Neulinge<br />
im Geschäft sind. Vor<br />
allem Justin Young hatte zuvor<br />
Erfahrungen als Singer/<br />
Songwriter Jay Jay Pistolet<br />
gesammelt. Weil die Solo-<br />
Nummer aber keine Früchte<br />
trug, orientierte sich der<br />
Komponist um und schreibt<br />
seine Lieder nun für die<br />
Durchstarterband.<br />
Obwohl von The Vaccines<br />
zunächst nur Demos kursierten,<br />
tourten sie bereits durch<br />
ihr Heimatland und spielten<br />
in ausverkauften Klubs. Die<br />
Manager von Franz Ferdinand<br />
und der Kaiser Chiefs<br />
spitzten sofort die Ohren,<br />
das Riesenlabel „Sony“ bot<br />
T<br />
apetenwechsel hieß das<br />
Programm für das siebte<br />
Studioalbum von Calexico.<br />
Die Band der Multiinstrumentalisten<br />
Joey Burns und<br />
John Convertino reiste aus<br />
dem beschaulichen US-Wüstenkaff<br />
Tucson nahe der mexikanischen<br />
Grenze in die<br />
brodelnde Jazz- und Musikmetropole<br />
New Orleans, um<br />
dort „Algiers“ (City Slang)<br />
aufzunehmen. Benannt nach<br />
dem gleichnamigen Viertel<br />
der Mississippi-Stadt.<br />
Die neuen Eindrücke hinterließen<br />
Spuren in dem<br />
Dutzend Lieder. Aber keine<br />
Bange: Calexico klingt immer<br />
noch nach Wüste, Hitze,<br />
Einsamkeit. Und die<br />
sehnsuchtsvolle Musik lebt<br />
von mexikanischen Maria-<br />
einen Vertrag an, Fernsehauftritte<br />
und größere Touren<br />
sowie Festivals folgten.<br />
Ebenfalls großen Anteil an<br />
der Popularität dürfte die<br />
Haltung der Band haben.<br />
Die Musiker machen nicht<br />
auf überdrehte Popstars, die<br />
sich für die Größten halten.<br />
The Vaccines pflegen britisches<br />
Understatement und<br />
kümmern sich in erster Linie<br />
darum, einfach nur gute Musik<br />
zu machen. Das ist natürlich<br />
auch nur eine Masche.<br />
Aber eine sympathische.<br />
Live: Dienstag, 23. Oktober,<br />
20 Uhr in der Fabrik,<br />
Hamburg.<br />
� So klingen Wüste und Einsamkeit<br />
det vom in der Hörbuch-Szene<br />
zu Recht verehrten und leider<br />
bereits verstorbenen Hörbuch-<br />
Pionier und begnadeten Sprecher<br />
Hans Eckardt, bereits<br />
2004 unter dem Titel „Am<br />
falschen Draht“ (zwei CD,<br />
17,99 Euro) veröffentlicht:<br />
Vier Erzählungen in ungekürzter<br />
Lesung, bei denen Eckardt<br />
Regie führte. Und für die mit<br />
Manfred Fenner ein Sprecher<br />
verpflichtet wurde, der zu den<br />
Großen seiner Kunst zählt.<br />
„Der Unfall“, „Haus Nachtigall“,<br />
„Das Geheimnis des<br />
blauen Kruges“ und „Am falschen<br />
Draht“ sind vier kurzweilige<br />
und zugleich doch<br />
furchtbar spannende Texte,<br />
die Sprecher Manfred Fenner<br />
mit seiner Art des Vortrags<br />
veredelt: Mit sonorem Klang<br />
einerseits und stimmlicher Varianz<br />
zum anderen weist er jeder<br />
Figur eine eigene Tonlage<br />
zu und ermöglicht so Kopfkino<br />
par excellence. Spannende<br />
Unterhaltung und erstklassiges<br />
Ohrenkino ist garantiert, wenn<br />
die Grande Dame des Krimis<br />
chi-Einlagen,<br />
countryesken<br />
Pedal-Steel-<br />
Gitarren und<br />
vielen anderenEinflüssen<br />
aus Folk, Pop, Jazz. Ungewöhnlich<br />
ist der Druck,<br />
mit dem das Duo Burns-<br />
Convertino und Gäste die<br />
Songs eingespielt haben. Die<br />
bislang charakteristische<br />
Siesta-Lethargie wurde gegen<br />
Entschlossenheit eingetauscht.<br />
Dadurch kommen<br />
„Splitter“, „Sinner In The<br />
Sea“ oder „Algiers“ beinahe<br />
rockig rüber. Der Energieschub<br />
steht den Wüstensöhnen<br />
gut, die trotzdem keinen<br />
Moment ihre geniale Gelassenheit<br />
verlieren.<br />
Thomas Joerdens<br />
ihre Fäden spinnt. In diesem<br />
Netz verfängt man sich jedoch<br />
gerne. Swen Awiszus<br />
A<br />
m Ende muss es weitergehen<br />
– das Gefühl beschleicht<br />
die Fans von Star<br />
Wars immer, wenn sie „Die<br />
Rückkehr der Jedi-Ritter“<br />
schauen. Denn nur weil der<br />
Imperator tot ist, ist ja sein<br />
Reich nicht besiegt. Genau davon<br />
handeln leider keine Filme,<br />
sondern mehrere Bücher,<br />
unter anderem die von Timothy<br />
Zahn, die den direkten Anschluss<br />
an die Filmserie bieten<br />
und von Fans seit unzähligen<br />
Jahren als Spielfilm gewünscht<br />
werden. Ob George Lucas das<br />
je in Angriff nimmt, bleibt<br />
wohl offen – doch wer will,<br />
21. Oktober <strong>2012</strong><br />
NEU AUF<br />
DEM MARKT<br />
Eigentlich wollte sie das Jahr<br />
2011 in Ruhe auf ihrer<br />
Couch und an der Uni Köln<br />
verbringen und sich mit<br />
„Grundfragen der Erkenntnis-<br />
und Sprachphilosophie“<br />
befassen. Doch lange konnte<br />
Lena die Füße nicht stillhalten<br />
und schon stand sie auf<br />
der Suche nach dem eigenen<br />
Stil in diversen Studios. Heraus<br />
kam mit „Stardust“<br />
(Universal Music) ein deutlicheigenwilligeres<br />
Album<br />
als „Satellite“.<br />
Allein an<br />
dem Song<br />
„To the<br />
moon“ werkelte<br />
sie sieben Monate lang<br />
und resümiert: „Die am besten<br />
investierten sieben Monate<br />
meines Lebens.“ Bei<br />
„Day To Stay“ hatte sie nur<br />
eine Zeile im Kopf: „What a<br />
perfect day, to stay in bed<br />
with you.“ Lena: „Bei Sonntagen<br />
im Bett kann man ja<br />
eigentlich auch nicht viel<br />
falsch machen.“ Flotte Poptexte<br />
schreiben kann sie da<br />
auf jeden Fall.<br />
Für seine „Rhythm Sessions“<br />
(Universal) trommelte<br />
der Gitarrist Lee Ritenour einige<br />
der besten Keyboarder,<br />
Bassisten und Schlagzeuger<br />
der Jazz- und Fusionszene<br />
zusammen,<br />
um sie mit<br />
jungen Nachwuchstalenten<br />
zu konfrontieren.<br />
Ritenour, der<br />
selbst als Sessionmusiker<br />
für Musiker wie<br />
Al Jarreau, Barbra Streisand,<br />
Herbie Hancock und Pink<br />
Floyd agierte, liebt diese Experimente<br />
und serviert dem<br />
Jazzfan eine CD voller<br />
Sound-Überraschungen.<br />
Schumann, Brahms, Debussy,<br />
Shostakovitch – wenn<br />
die Herren Komponisten geahnt<br />
hätten, dass ihre Werke<br />
für Cello und Klavier einmal<br />
von Sol Gabetta und Hélène<br />
Grimaud gespielt werden<br />
würden, wären sie nur so dahingeschmolzen.<br />
Die Lust am<br />
gemeinsamen<br />
Fließen der<br />
Klänge animiert<br />
die<br />
Künstlerinnen auf ihrer CD<br />
„Duo“ (Deutsche Grammophon)<br />
zu einem berauschenden<br />
Zusammenspiel. Ihre<br />
wenigen Live-Auftritte sind<br />
europaweit ausverkauft. ws<br />
kann es jetzt wenigstens hören.<br />
Die Nachfolge-Trilogie um<br />
eine letzten imperialen Großadmiral,<br />
Schmuggler, intergalaktische<br />
Draufgänger, Luke<br />
Skywalker, Leia, Han Solo und<br />
wie die Helden alle heißen<br />
wurde vertont und ist unter<br />
dem Titel „Erben des Imperiums“<br />
seit kurzem mit den ersten<br />
beiden von vier Teilen erhältlich.<br />
Und Fans, die als Jugendliche<br />
in die Sternenwelt<br />
abgetaucht sind, werden sich<br />
hier sehr wohl aufgehoben<br />
fühlen, kommen doch Original-Sprecher<br />
und auch die Original-Musik<br />
zum Einsatz. Nur<br />
ein verbindender Sprecher<br />
fehlt – aber das kann ja die<br />
Phantasie erledigen.<br />
Frank Miener