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21. Oktober <strong>2012</strong> LOKALES<br />
� 9<br />
Hunderte Menschen zogen am Freitagabend beim Laternenumzug durch die Zevener Innenstadt. Fotos: Zschiesche<br />
„Einfach kann ja jeder!“<br />
Laternenumzug und Rallye begeistern die Kinder auch in diesem Jahr<br />
ZEVEN. Zu einem Laternenfest<br />
im Kattrepel hatten am<br />
frühen Freitagabend die<br />
Feuerwehr Zeven und mehrere<br />
Zevener Geschäftsleute<br />
eingeladen. Eine große Zahl<br />
Kinder beteiligte sich zusammen<br />
mit ihren Eltern an<br />
dem Laternenumzug durch<br />
die Innenstadt, der mit musikalischer<br />
Untermalung<br />
durch den Spielmannszug<br />
der Feuerwehr Weertzen<br />
stattfand und wieder im<br />
stimmungsvoll beleuchteten<br />
Kattrepel endete.<br />
Dort erwartete die Anwesenden<br />
ein Getränke- und<br />
Grillstand der Feuerwehr<br />
und die anliegenden Ge-<br />
Und plötzlich steht da ein<br />
Haus. Oder ein ganz neu<br />
entwickeltes Bauteil, eine<br />
Maschine, ein<br />
Auto(reifen). Was eben<br />
noch vage Vision und<br />
später detaillierte<br />
Zeichnung war, steht<br />
jetzt, nur Stunden später,<br />
zum Anfassen und<br />
Ausprobieren maßstabsgetreu<br />
da. Eine Idee wird<br />
Wirklichkeit – und das<br />
zum bezahlbaren Preis.<br />
Warum 3D-Druck?<br />
Aufgrund der hohen<br />
Präzision dieser Modelle<br />
können mögliche Defizite schnell und sicher<br />
ausgemacht und in der Konstruktion beseitigt<br />
werden. Die tatsächliche, teure, Produktion<br />
läuft anschließend an. Dieses Ergebnis ist dann<br />
optimal.<br />
Mit Friedrich-Wilhelm Niemann alias Niemann-<br />
Design GmbH sitzt in Selsingen ein echter<br />
3D-Profi im eigenen CAD-Konstruktionsbüro.<br />
Der renommierte Maschinenbau-Techniker<br />
arbeitet bis heute für einen Reifen-Giganten,<br />
schäftsleute boten eine Rallye<br />
an, bei der es kleine Preise<br />
zu gewinnen gab.<br />
Viele tolle Spiele<br />
So mussten bei Garten Meyer<br />
in einem „Fühlkarton“<br />
Gegenstände wie etwa ein<br />
Tennisball oder Kastanien<br />
erkannt werden. Nebenan<br />
bei Heiko´s Fahrschule waren<br />
an einem „Glücksrad“<br />
die abgebildeten Verkehrszeichen<br />
zu erkennen, während<br />
bei Juwelier Habenicht<br />
mit einem Tennisball zwischen<br />
den Beinen eine Art<br />
Eierlauf absolviert werden<br />
konnte, an dessen Ende erst<br />
der Tennisball in einem Ei-<br />
Stockbrot backen war erneut eine beliebte Beschäftigung.<br />
Beim Team von afz-software.de war Können im Pfeilwerfen<br />
gefragt.<br />
Aus Visionen a Modelle erstellen!<br />
Niemann-Design: 3D-Modelldruck und CAD-Konstruktionsbüro in Selsingen<br />
war viele Jahre<br />
direkt in dessen<br />
Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilung<br />
tätig, bevor<br />
er sich in 2007 –<br />
zur Ausweitung<br />
seines Fachgebiets<br />
– selbständig<br />
machte. Dem<br />
Unternehmen ist<br />
er für innovative<br />
Projekte verbunden<br />
geblieben; so hat<br />
Niemann das neue<br />
Winterreifen-Profil<br />
ausgedruckt schon<br />
zu Hause. Er erklärt warum: „Im Vorfeld<br />
kostspieliger Investitionen ist ein schnell,<br />
gut und günstig produziertes 3D-Modell<br />
ein gutes Instrument, um den Prototyp<br />
in Augenschein zu nehmen und so<br />
unnötige Herstellungskosten von<br />
möglicherweise noch suboptimalen<br />
Formen und Spritzgussteilen zu<br />
vermeiden.“ Heute arbeitet er für<br />
unterschiedliche Firmen und hat zur<br />
mer und anschließend ein<br />
Schaumkuss im Mund landen<br />
sollte. „Einfach kann ja<br />
jeder!“ meinte der Geschäftsinhaber<br />
Kai Habenicht<br />
mit einem Lachen und<br />
auch die Kinder hatten ihren<br />
Spaß an der Herausforderung.<br />
Sportlich ging es ebenfalls<br />
beim Team von afz-software.de<br />
weiter, wo Pfeilwerfen<br />
angeboten wurde. Bei<br />
der Firma Surger wurde gemeinsam<br />
gebastelt und außerdem<br />
nutzten viele Kinder<br />
und Erwachsene die Gelegenheit,<br />
um über den aufgestellten<br />
Feuertonnen Stockbrot<br />
zu backen, dessen Teig<br />
von der Bäckerei Müller<br />
stammte. Insgesamt war die<br />
rund zweistündige Veranstaltung<br />
auch in diesem Jahr<br />
wieder eine gelungene Aktion.<br />
(zi)<br />
Erweiterung seines Geschäfts-feldes vor einem<br />
Jahr in einen hochauflösenden 3D-Drucker<br />
investiert. Als 3D-Druck-Werkstoff verwendet<br />
Niemann-Design ausschließlich farbigen<br />
ABS-Kunststoff, der Modelle gewährleistet, die<br />
widerstands-fähig, hart, zugleich elastisch-leicht<br />
und auch klebbar, bohrbar und schleifbar sind.<br />
Für den Einsatz ergeben sich<br />
weitere, unbegrenzte Möglichkeiten<br />
Beispielsweise hat ND für die Landmaschinenindustrie<br />
Maschinen als farbige Modelle im<br />
Maßstab 1:10 originalgetreu<br />
erstellt, die als Funktionsmodelle<br />
sogar beweglich sind. Selbst neue<br />
Füße und Kamerahalterungen für<br />
einen Modellhubschrauber (in<br />
diesem Fall Octocopter)<br />
wurden von<br />
Friedrich-Wilhelm Niemann<br />
entwickelt, konstruiert und als<br />
nutzbare Teile gedruckt.<br />
In der PKW-Fahrzeugindustrie<br />
werden<br />
neuerdings die<br />
Reservereifen gespart.<br />
Bismarcks Stiefel hätten<br />
ihm bis zum Hals gereicht<br />
Anekdoten zum Abschluss des König-Friedrich-Jahres<br />
ZEVEN. Ein ganzes Jahr lang<br />
widmeten sich Medien, Historiker,<br />
Museen und Kommunen<br />
dem Preußen-König<br />
Friedrich II, der im Januar<br />
vor 300 Jahren geboren wurde.<br />
Um seine Person ranken<br />
sich abenteuerliche Geschichten,<br />
die laut Aussagen<br />
des Brauschweiger Historikers<br />
Professor Gerd Biegel<br />
überwiegend in das Reich<br />
der Legenden und Anekdoten<br />
gehören.<br />
Professor Biegel hat in Zeven<br />
eine treue Anhängerschaft,<br />
die es sich selbst an<br />
einem ungewöhnlich warmen<br />
Oktoberabend nicht<br />
nehmen lässt, zum Christinenhaus<br />
zu pilgern, um einen<br />
der Zevener Geschichtsvorträge<br />
zu hören.<br />
„Madame sind korpulenter<br />
geworden“, so überschrieb<br />
Biegel seinen letzten Vortrag<br />
in diesem Jahr und auch den<br />
letzten zum Thema Friedrich<br />
II „der Große“. Warum eigentlich<br />
„der Große“ für einen<br />
Monarchen mit gerade<br />
einmal 165 Zentimeter Körperhöhe?<br />
„Bismarcks Reitstiefel<br />
hätten ihm bis zum<br />
Hals gereicht.“<br />
Von seinen Eroberungsfeldzügen<br />
einmal abgesehen,<br />
habe dieser Friedrich geradezu<br />
Revolutionäres für seine<br />
Zeit geleistet. Wobei er auf<br />
Grund übermäßiger väterlicher<br />
Stränge des „Soldatenkönigs“<br />
eine grauenvolle<br />
Kindheit und Jugend gehabt<br />
haben muss. Der junge<br />
Friedrich sei ein musisches<br />
Kind gewesen, ein Erbe seiner<br />
welfischen Mutter und<br />
Großmutter.<br />
Der Vater hingegen nannte<br />
dies „hasenfüßig“, verbot<br />
Bücher und Musik, ließ den<br />
Sohn nach einem Fluchtversuch<br />
sogar einkerkern und<br />
seinen besten Freund enthaupten.<br />
Eine Anekdote sei<br />
Stattdessen rüsten sie ihre Fahrzeuge mit<br />
Mini-Kompressoren aus. Ein großer Automobilzulieferer<br />
gab ND den Auftrag, die filigranen<br />
Kompressor-Gehäusehälften in mehreren<br />
Varianten im Maßstab 1:1 herzustellen. Der<br />
Automobilzulieferer sparte damit teure Spritzgussformen<br />
im Vorfeld des Entscheidungsfindungsprozesses.<br />
Für eine weitere junge Firma hat ND Schilderhalter<br />
für die Chemieindustrie entwickelt, konstruiert<br />
und im Maßstab 1:1 ausgedruckt. Auch hier<br />
wurden teure Spritzgussformen gespart. Und<br />
dann noch Akzente setzen: Die Modelle sind<br />
auch auf Messen und Ausstellungen<br />
ein echter Hingucker. Mit<br />
funktionalem Nutzen. Zudem<br />
gibt es Einsparpotenziale durch<br />
wegfallende Transportkosten<br />
und Messeflächen.<br />
Ob, erstens, zu reinen Demonstrationszwecken<br />
für sich selbst und den Kunden, zweitens zur<br />
echten Funktionsprüfung durch Fachleute<br />
oder drittens als schnell und sicher, gut und<br />
günstig produzierter Hingucker auf Messen<br />
– 3D-Modelle sind reizvolle Instrumente.<br />
Treue Zuhörerschaft bei den Zevener Geschichtsvorträgen.<br />
jedoch, dass sich diese grausame<br />
Begebenheit direkt vor<br />
Friedrichs Augen zugetragen<br />
haben soll.<br />
Eine Eheschließung schien<br />
dem jungen Kronprinzen eine<br />
Möglichkeit, den latenten<br />
Vater-Sohn-Konflikt zu beenden.<br />
Er akzeptierte die braunschweigische<br />
Welfin Elisabeth<br />
Christine, somit die<br />
dritte Welfenprinzessin auf<br />
dem Hohenzollern-Thron.<br />
Zahlreiche Anekdoten kursieren<br />
über diese Verbindung,<br />
so Professor Biegel.<br />
Diese wären sicher nicht ohne<br />
geschwätzige Kammerdiener<br />
entstanden. Wer solle<br />
sonst den Ausspruch des<br />
siegreichen Feldherren nach<br />
siebenjähriger Abwesenheit<br />
in Richtung Ehefrau gehört<br />
haben? „Madame sind korpulenter<br />
geworden.“ Friedrich<br />
II. größtes Ziel war es,<br />
Ruhm zu erlangen. „Ich liebe<br />
den Krieg um des Ruhmes<br />
Willen, aber wenn ich<br />
nicht Herrscher wäre, so wäre<br />
ich nur Philisoph.“<br />
Zum französischen Philosophen<br />
Voltaire, einem der<br />
Professor Gerd Biegel und Ehefrau und Assistentin Irmela genießen den warmen<br />
Oktoberabend auf der Bank zwischen Kino und Christinenhaus. Fotos: Holsten<br />
Und übrigens:<br />
Sollten die passenden Daten<br />
für den optimalen Druck (noch) fehlen,<br />
bietet Niemann-Design auch seine Erfahrung in<br />
Sachen 3D-CAD-Konstruktion, 2D-Zeichnungen<br />
und FEM (Finite Elemente Methode) an.<br />
Klingt interessant? Ist es auch. (mey)<br />
www.3dprint-web.de<br />
meistgelesenen und einflussreichsten<br />
Aufklärer, verband<br />
den König eine ambivalente<br />
Beziehung. Doch dieser trug<br />
auch maßgeblich dazu bei,<br />
dass aus Friedrich II. „der<br />
Große“ wurde. Denn die Reformen,<br />
die er in Preußen<br />
einführte, wie eine umfassende<br />
Justizreform, Abschaffung<br />
der Folter und Todesstrafe,<br />
sowie Toleranz gegenüber<br />
Einwanderern und religiösen<br />
Minderheiten waren<br />
beispiellos.<br />
Als „erster Diener seines<br />
Staates“ wollte er verstanden<br />
werden. Biegel: „Man muss<br />
sorgfältig zwischen Mythos<br />
und Realität in Preußen unterscheiden,<br />
will man Friedrich<br />
II. richtig bewerten, was<br />
letztlich aber dessen Liberalität<br />
und Leistung nicht in<br />
Frage stellen soll.“<br />
Dass sogar das Dritte Reich<br />
sowie die DDR-Diktatur diesen<br />
Friedrich für sich instrumentalisiert<br />
haben, ließ Professor<br />
Biegel zum Schluss<br />
nicht unerwähnt. Das Reiterstandbild<br />
in Berlin „Unter<br />
den Linden“ wurde während<br />
des Krieges eingemauert,<br />
1950 von<br />
Walter Ulbrichtdemontiert,<br />
um 30<br />
Jahre später<br />
wieder an alter<br />
Stelle von<br />
Erich Honeckeraufgebaut<br />
zu werden.<br />
Der<br />
Volksmund<br />
witzelte:<br />
„Lieber<br />
Friedrich,<br />
steig hernieder<br />
und regierePreußen<br />
wieder,<br />
lass in diesen<br />
lausigen Zeiten<br />
lieber<br />
Erich Honecker<br />
reiten.“<br />
(gh)<br />
Niemann-Design-GmbH<br />
Bremervörder Str. 5 • 27446 Selsingen<br />
Telefon 04284/9263 01 • niemann-design@email.de