Anlage 1 zu Unterlage T1-11 - Stadt Freising
Anlage 1 zu Unterlage T1-11 - Stadt Freising
Anlage 1 zu Unterlage T1-11 - Stadt Freising
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<strong>Anlage</strong> 1<br />
Planfeststellung<br />
Naturschutzfachliche Angaben <strong>zu</strong>r<br />
speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP)<br />
Tektur<br />
B 301 <strong>Freising</strong> – Au i. d. Hallertau<br />
Nordostumfahrung <strong>Freising</strong>
Auftraggeber:<br />
Staatliches Bauamt <strong>Freising</strong><br />
- Servicestelle München -<br />
Winzererstraße 43<br />
80797 München<br />
Auftragnehmer:<br />
Dr. H. M. Schober<br />
Büro für Landschaftsarchitektur<br />
Obere Hauptstraße 45<br />
85354 <strong>Freising</strong><br />
Bearbeitung:<br />
Dr. H. M. Schober<br />
Dipl.- Biol. G. Lang<br />
<strong>Freising</strong>, im April 2009 20<strong>11</strong>
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einleitung .............................................................................................. 1<br />
1.1 Anlass und Aufgabenstellung ................................................................. 1<br />
1.2 Datengrundlagen, Untersuchungsraum .................................................. 1<br />
1.3 Methodisches Vorgehen und Begriffsbestimmungen .............................. 2<br />
2 Wirkungen des Vorhabens ................................................................... 4<br />
3 Maßnahmen <strong>zu</strong>r Vermeidung und Maßnahmen <strong>zu</strong>r Sicherung<br />
der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität .............................. 7<br />
3.1 Maßnahmen <strong>zu</strong>r Vermeidung ................................................................. 7<br />
3.2 Maßnahmen <strong>zu</strong>r Sicherung der kontinuierlichen ökologischen<br />
Funktionalität (vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen i. S. v. § 42<br />
Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG) ......................... 9<br />
4 Bestand sowie Darlegung der Betroffenheit der Arten .....................10<br />
4.1 Bestand und Betroffenheit der Arten nach Anhang IV der FFH-<br />
Richtlinie ................................................................................................10<br />
4.1.1 Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie .................................10<br />
4.1.2 Tierarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie.........................................10<br />
4.1.2.1 Säugetiere .............................................................................................<strong>11</strong><br />
4.1.2.2 Reptilien ................................................................................................26<br />
4.1.2.3 Amphibien .............................................................................................28<br />
4.2 Bestand und Betroffenheit der Europäischen Vogelarten nach Art.<br />
1 der Vogelschutz-Richtlinie ..................................................................30<br />
4.3 Bestand und Betroffenheit weiterer streng geschützter Arten, die<br />
keinen gemeinschaftsrechtlichen Schutzstatus aufweisen .....................49<br />
4.3.1 Streng geschützte Pflanzen ohne gemeinschaftsrechtlichen<br />
Schutzstatus ..........................................................................................49<br />
4.3.2 Streng geschützte Tierarten ohne gemeinschaftsrechtlichen<br />
Schutzstatus ..........................................................................................49<br />
5 Zusammenfassende Darlegung der naturschutzfachlichen<br />
Vorausset<strong>zu</strong>ngen für eine ausnahmsweise Zulassung des<br />
Vorhabens nach § 43 Abs. 8 BNatSchG .............................................50<br />
5.1 Keine <strong>zu</strong>mutbare Alternative ..................................................................50<br />
5.2 Wahrung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes .......................................................52<br />
5.2.1 Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie ..............................................52<br />
5.2.1.1 Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie .................................52<br />
5.2.1.2 Tierarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie.........................................52<br />
5.2.2 Europäische Vogelarten nach Art. 1 der Vogelschutz-Richtlinie .............54<br />
6 Gutachterliches Fazit ..........................................................................55<br />
7 Tabellen <strong>zu</strong>r Ermittlung des <strong>zu</strong> prüfenden Artenspektrums .............56<br />
A Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie ..............................................59<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc I
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
B Vögel .....................................................................................................64<br />
. Weitere streng geschützte Arten ............................................................69<br />
8 Literaturverzeichnis .............................................................................74<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1: Quartiernahe Jagdhabitate (dunkelgrün) des Mausohrs um<br />
Langenbach .......................................................................................... 19<br />
Abb. 2: Geplante Trasse (blau) und Aktionsraum (15 km) des Mausohrs<br />
um das Wochenstubenquartier in Langenbach ..................................... 20<br />
Abb: 3: Bestandsentwicklung des Mausohrs in Bayern seit 1985 (aus<br />
Bayer. LFU 2006) .................................................................................. 22<br />
Abb: 4: Zauneidechse – aktuelles (roter Punkt) und erloschenes (rotes<br />
Dreieck) Vorkommen nördlich von <strong>Freising</strong>; (geplanter<br />
Trassenverlauf blau) ............................................................................. 27<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tab. 1: Potenzielle vorhabensbedingte Auswirkungen und ihre<br />
artenschutzrechtliche Relevanz ............................................................... 4<br />
Tab. 2: Säugetierarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie im<br />
Untersuchungsraum .............................................................................. <strong>11</strong><br />
Tab. 3: Reptilienarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie im<br />
Untersuchungsraum .............................................................................. 26<br />
Tab. 4: Amphibienarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie im<br />
Untersuchungsraum .............................................................................. 28<br />
Tab. 5: Verbotstatbestände und Erhaltungs<strong>zu</strong>stand für die Tierarten des<br />
Anhangs IV der FFH-Richtlinie .............................................................. 52<br />
Tab. 6: Verbotstatbestände und Erhaltungs<strong>zu</strong>stand für die Europäischen<br />
Vogelarten............................................................................................. 54<br />
Verwendete Abkür<strong>zu</strong>ngen<br />
Behörden:<br />
BayLfU Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg<br />
BayStMUGV Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz,<br />
München (<strong>zu</strong>vor: Bayerisches Staatsministerium für<br />
Landesentwicklung und Umweltfragen)<br />
BMVBW Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn<br />
(jetzt: Bundesministerium für Verkehr, Bau und <strong>Stadt</strong>entwicklung)<br />
Sonstiges:<br />
BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc II
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
BayNatSchG Bayerisches Naturschutzgesetz<br />
FFH-RL Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU<br />
VS-RL EU-Vogelschutz-Richtlinie<br />
LBP Landschaftspflegerischer Begleitplan<br />
RWA Raumwiederstandsanalyse<br />
UVS Umweltverträglichkeitsstudie<br />
UG Untersuchungsgebiet<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc III
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
1 Einleitung<br />
1.1 Anlass und Aufgabenstellung<br />
Das staatliche Bauamt <strong>Freising</strong> plant die Trassenverlegung der B 301 <strong>zu</strong>r großräumigen<br />
Umgehung der <strong>Stadt</strong> <strong>Freising</strong> im Nordosten („Nordostumfahrung <strong>Freising</strong>“)<br />
und damit <strong>zu</strong>r Entlastung der Ortsdurchfahrt <strong>Freising</strong>. Die hier<strong>zu</strong> erforderlichen Eingriffe<br />
in Natur und Landschaft und die <strong>zu</strong>m Ausgleich des Eingriffs erforderlichen<br />
Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind im landschaftspflegerischen<br />
Begleitplan (Büro Schober 2008) im Einzelnen dargestellt.<br />
Durch Bau, <strong>Anlage</strong> und Betrieb der Nordostumfahrung von <strong>Freising</strong> können Tier-<br />
und Pflanzenarten beeinträchtigt werden, die nach nationalen und europäischen<br />
Vorgaben gesetzlich geschützt sind. In der vorliegenden <strong>Unterlage</strong> "Naturschutzfachliche<br />
Angaben <strong>zu</strong>r speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP)" werden<br />
deshalb die artenschutzrechtlichen Aspekte nach der aktuellen Einschät<strong>zu</strong>ng der<br />
Rechtslage dargestellt und beurteilt und damit die Grundlage für die Behandlung des<br />
Artenschutzrechts im Rahmen der Planfeststellung erstellt.<br />
In der vorliegenden saP werden:<br />
• die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände nach § 42 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5<br />
BNatSchG § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG bezüglich der gemeinschaftsrechtlich<br />
geschützten Arten (alle europäischen Vogelarten, Arten des Anhangs<br />
IV der FFH-Richtlinie), die durch das Vorhaben erfüllt werden können, ermittelt<br />
und dargestellt.<br />
• Eine Rechtsverordnung, die nach § 54 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG weitere Arten<br />
unter Schutz stellt, die entsprechend § 44 Abs. 5 BNatSchG in vergleichbarer<br />
Weise <strong>zu</strong> prüfen wären, wurde bisher nicht erlassen. Weitere Arten werden<br />
deshalb in der vorliegenden saP nicht behandelt.<br />
• die naturschutzfachlichen Vorausset<strong>zu</strong>ngen für eine ggf. erforderliche Ausnahme<br />
von den Verboten gem. § 43 Abs. 8 BNatSchG § 45 Abs. 7 BNatSchG geprüft.<br />
Die nicht-naturschutzfachlichen Ausnahmevorausset<strong>zu</strong>ngen sind im allgemeinen<br />
Erläuterungsbericht, <strong>Unterlage</strong> 1, dargestellt.<br />
• Für die nicht gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten, die gem. nationalem<br />
Naturschutzrecht streng geschützt sind, wird darüber hinaus geprüft, ob Art. 6a<br />
Abs. 2 Satz 2 BayNatSchG (entsprechend § 19 Abs. 3 Satz 2 BNatSchG) einschlägig<br />
ist. Eine Prüfung der gemeinschaftsrechtlich (streng) geschützten Arten<br />
nach Art. 6a Abs. 2 S. 2 und 3 BayNatSchG ist nicht erforderlich, da dessen<br />
Regelungsinhalte bereits durch die Prüfung dieser Arten nach § 42 Abs. 1<br />
i. V. m. Abs. 5 BNatSchG sowie ggf. § 43 Abs. 8 BNatSchG entsprechend umfasst<br />
sind.<br />
1.2 Datengrundlagen, Untersuchungsraum<br />
Datengrundlagen<br />
Zu Ermittlung und Beurteilung der Vorkommen geschützter Arten wurden 2000 (damals<br />
im Rahmen der RWA) und 2007 eigene Geländeerhebungen durchgeführt und<br />
umfangreiche Datenbestände ausgewertet. 2008 erfolgten weitere Geländeerhebungen<br />
bzw. Fundortüberprüfungen der letzten Jahre sowie gezielte Recherchen <strong>zu</strong>m<br />
Vorkommen von Fledermäusen (Befragung des örtl. Fledermausexperten Hr. Aigner,<br />
Kontrolle der Trasse auf Vorkommen potenzieller Quartierbäume).<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 1
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Zur Ermittlung von Vorkommen geschützter Arten im Plangebiet wurden ferner folgende<br />
Grundlagen herangezogen:<br />
- Bayerisches Landesamt für Umwelt (2006): Datenbankaus<strong>zu</strong>g Artenschutzkartierung<br />
(ASK) Stand 12/2006<br />
- Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />
(Hrsg. 2001): Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern (ABSP) - Landkreisband<br />
<strong>Freising</strong>.<br />
- Botanischer Informationsknoten Bayern; Internetangebot <strong>zu</strong>m Vorkommen und<br />
Verbreitung von Pflanzenarten in Bayern (www.bayernflora.de)<br />
- Fledermausatlas Bayern (MESCHEDE & RUDOLPH 2004).<br />
- Brutvogelatlas Bayern (BEZZEL ET AL. 2005).<br />
- Libellenatlas Bayer (KUHN & BURBACH 1998)<br />
- Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland (PETER-<br />
SEN ET AL. 2003, 2004).<br />
Damit wurde für die vorliegende Studie eine breite Datenbasis ausgewertet, die gemeinsam<br />
mit den selbst erhobenen Geländedaten eine hinreichend genaue Bestandsdarstellung<br />
und Abschät<strong>zu</strong>ng der Beeinträchtigungsintensität ermöglicht.<br />
Untersuchungsraum<br />
In Abhängigkeit von der Mobilität der möglicherweise betroffenen Arten wurden bei<br />
der Datenrecherche und -analyse unterschiedlich große Räume betrachtet:<br />
Erweiterter Untersuchungsraum (überwiegend Datenanalyse):<br />
Fledermäuse; mobile Gruppe mit z.T. größeren Aktionsradien um Quartiere, Analyse-<br />
bzw. Betrachtungsraum ist das Trassenumfeld in einem Abstand von bis <strong>zu</strong><br />
10 Kilometern.<br />
Übrige Arten: Datenanalyse in einem Korridor von ca. 2 Kilometern beidseits der<br />
Trasse, ggf auch darüber hinaus.<br />
Engerer Untersuchungsraum (Wirkraum):<br />
Als Datengrundlage für die konkrete Ermittlung oder nähere Abschät<strong>zu</strong>ng projektspezifischer<br />
Betroffenheiten fanden in einem Korridor von ca. 0,5 – 0,75 Kilometern<br />
beidseits der Trasse eigene Bestandserhebungen statt.<br />
1.3 Methodisches Vorgehen und Begriffsbestimmungen<br />
Methodisches Vorgehen und Begriffsabgren<strong>zu</strong>ngen der nachfolgenden Untersuchung<br />
stützen sich auf die mit Schreiben der Obersten Baubehörde vom 08.01.2008<br />
Gz. IID2-4022.2-001/05 eingeführten "Hinweise <strong>zu</strong>r Aufstellung der Angaben <strong>zu</strong>r<br />
speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP)".<br />
Methodisches Vorgehen und Begriffsabgren<strong>zu</strong>ngen orientieren sich an den mit<br />
Schreiben der Obersten Baubehörde vom 24. März 20<strong>11</strong> Az.: IIZ7-4022.2-001/05<br />
eingeführten "Hinweise <strong>zu</strong>r Aufstellung naturschutzfachlicher Angaben <strong>zu</strong>r speziellen<br />
artenschutzrechtlichen Prüfung in der Straßenplanung (saP)".<br />
Dabei wurden Nachweise in artengruppenspezifischen Untersuchungsräumen ermittelt<br />
und eine Potenzialanalyse bei nicht detailliert untersuchten Artengruppen durchgeführt,<br />
die unter Berücksichtigung der Kenntnisse <strong>zu</strong>r aktuellen Verbreitung und <strong>zu</strong><br />
den Lebensraumansprüchen diejenigen Arten herausfiltert, von denen mit einer nicht<br />
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B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
nur sehr geringen Wahrscheinlichkeit ein Vorkommen im Untersuchungsraum angenommen<br />
werden kann ("worst-case-Betrachtung"); Artenlisten und Entscheidungskriterien<br />
s. Abschn. 7.<br />
Ergänzend berücksichtigt wurden Änderungen gegenüber den "Fachlichen Hinweise<br />
<strong>zu</strong>r saP", die mit Stand Februar 2009 von der Obersten Baubehörde herausgegeben<br />
wurden und das Urteil des BVerwG vom 09.07.2008 (9 A 14.07) <strong>zu</strong>r A 30, Nordumfahrung<br />
Bad Oeynhausen, umsetzen (siehe Kap. 2.3).<br />
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B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
2 Wirkungen des Vorhabens<br />
Die Auswirkungen des geplanten Straßenbaus auf Natur und Landschaft wurden im<br />
LBP (<strong>Unterlage</strong> 12.1) landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP, <strong>Unterlage</strong> 9.1/T)<br />
dargestellt. Für die artenschutzrechtliche Betrachtung relevante Auswirkungen des<br />
geplanten Vorhabens, die eintreten können, sind in der folgenden Tabelle aufgelistet,<br />
dabei wird der Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> den Verbotstatbeständen der einzelnen Artenschutzgesetze<br />
hergestellt. Die spezifischen Wirkungen auf durch das Vorhaben betroffene<br />
Tiere und Pflanzen der geschützten Arten werden in Kap. 2.3 bis 2.5 konkretisiert.<br />
Tab. 1: Potenzielle vorhabensbedingte Auswirkungen und ihre artenschutzrechtliche<br />
Relevanz<br />
Auswirkungen artenschutzrechtliche Relevanz<br />
Baubedingte Auswirkungen<br />
- vorübergehende Flächeninanspruchnahme<br />
während<br />
des Baubetriebes (BE-<br />
Flächen etc.)<br />
- Emissionen durch Baubetrieb<br />
(Lärm, Abgase, Staub,<br />
Erschütterungen) einschl.<br />
Verlust von Betriebsstoffen<br />
- optische Reize durch Baubetrieb<br />
(Licht, Anwesenheit von<br />
Menschen)<br />
Verlet<strong>zu</strong>ng, Tötung, Beschädigung,<br />
Zerstörung von Tierarten<br />
einschl. deren Entwicklungsstadien<br />
Erhebliche Störung während der<br />
Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-, Auf<strong>zu</strong>cht-, Mauser-,<br />
Überwinterungs- und Wanderungszeiten<br />
Beschädigung oder Zerstörung<br />
(oder Entnahme) von Pflanzen<br />
oder ihrer Standorte<br />
Erhebliche Störung während der<br />
Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-, Auf<strong>zu</strong>cht-, Mauser-,<br />
Überwinterungs- und Wanderungszeiten<br />
Beschädigung oder Zerstörung<br />
(oder Entnahme) von Pflanzen<br />
oder ihrer Standorte<br />
Erhebliche Störung während der<br />
Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-, Auf<strong>zu</strong>cht-, Mauser-,<br />
Überwinterungs- und Wanderungszeiten<br />
Rechtsquelle<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 1 u. 3 BNatSchG<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 1 u. 3 BNatSchG<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 2<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 2<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 4<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 4<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 2<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 2<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 4<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 4<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 2<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 2<br />
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B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Auswirkungen artenschutzrechtliche Relevanz<br />
<strong>Anlage</strong>bedingte Auswirkungen<br />
- Flächeninanspruchnahme<br />
durch Überbauung, Versiegelung,<br />
Änderung der Nut<strong>zu</strong>ng<br />
Verlet<strong>zu</strong>ng, Tötung, Beschädigung,<br />
Zerstörung von Tierarten<br />
einschl. deren Entwicklungsstadien<br />
Erhebliche Störung während der<br />
Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-, Auf<strong>zu</strong>cht-, Mauser-,<br />
Überwinterungs- und Wanderungszeiten<br />
Beschädigung oder Zerstörung<br />
(oder Entnahme) von Pflanzen<br />
oder ihrer Standorte<br />
- Zerschneidung, Trennung Erhebliche Störung während der<br />
Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-, Auf<strong>zu</strong>cht-, Mauser-,<br />
Überwinterungs- und Wanderungszeiten<br />
Betriebsbedingte Auswirkungen<br />
- Emissionen (Lärm- und<br />
Licht, Abgase, Reifenabrieb,<br />
Gischt)<br />
Erhebliche Störung während der<br />
Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-, Auf<strong>zu</strong>cht-, Mauser-,<br />
Überwinterungs- und Wanderungszeiten<br />
Beschädigung oder Zerstörung<br />
(oder Entnahme) von Pflanzen<br />
oder ihrer Standorte<br />
- Kollisionsrisiko Behandlung wenn sich das<br />
individuenbezogene Kollisionsrisiko<br />
durch das Vorhaben, trotz<br />
vorgesehener Vermeidungsmaßnahmen,<br />
signifikant erhöht.<br />
Hinweis<br />
Verlet<strong>zu</strong>ng / Tötung durch Kollision<br />
Rechtsquelle<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 1 u. 3 BNatSchG<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 1 u. 3 BNatSchG<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 2<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 2<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 4<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 4<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 2<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 2<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 2<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 2<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 4<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 4<br />
§ 42 Abs. 1 Nr. 1<br />
§ 44 Abs. 1 Nr. 1<br />
Tiere, welche die Trasse queren, können durch Kollisionen mit Fahrzeugen verletzt<br />
oder getötet werden.<br />
Gemäß Begründung <strong>zu</strong>m Gesetzentwurf der Bundesregierung <strong>zu</strong>r Änderung des<br />
BNatSchG erfüllen sozialadäquate Risiken wie unabwendbare Tierkollisionen im<br />
Verkehr nicht die Tatbestände des § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG (neue Fassung<br />
§ 44 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG). Derartige Umstände sind bei der Zulassung entsprechender<br />
Vorhaben ggf. im Rahmen der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung mit<br />
der gebotenen Sorgfalt <strong>zu</strong> berücksichtigen. Auch die Kommission geht im Guidance<br />
document Nr. II.3.6 Rn. 83 davon aus, dass es sich bei "roadkills" i. a. um unabsichtliches<br />
Töten handelt.<br />
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B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Nach der aktuellen Rechtsprechung (BVerwG 9 A 14.07 vom 9. Juli 2008) ist das<br />
individuenbezogene Verbot der Tötung nach § 42 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG (neue<br />
Fassung § 44 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG) in Be<strong>zu</strong>g auf Kollisionen von Tieren mit<br />
Fahrzeugen jedoch dann erfüllt, wenn sich das Kollisionsrisiko durch das Vorhaben,<br />
trotz vorgesehener Vermeidungsmaßnahmen, signifikant erhöht. Dies heißt, dass<br />
das vorhabensbedingte Kollisionsrisiko das allgemeine Lebensrisiko, das mit einem<br />
Verkehrsweg im Naturraum immer verbunden ist, deutlich erhöht.<br />
Andererseits ist kein signifikant erhöhtes Kollisionsrisiko an<strong>zu</strong>nehmen, wenn<br />
- die Art Verhaltensweisen aufweist, die grundsätzlich <strong>zu</strong> keiner erhöhten Kollisionsgefahr<br />
führen (z. B. große Flughöhe),<br />
- wenn wirksame Maßnahmen in ausreichendem Umfang ein erhöhtes Kollisionsrisiko<br />
verhindern oder<br />
- wenn die Art eine Überlebensstrategie aufweist, die es ihr ermöglicht,<br />
Individuenverluste durch Kollisionen mit Fahrzeugen mit geringem Risiko<br />
ab<strong>zu</strong>puffern, d. h. dass Verkehrsopfer im Rahmen der gegebenen artspezifischen<br />
Mortalität liegen.<br />
Die Abschät<strong>zu</strong>ng des Kollisionsrisikos ohne und mit kollisionsmindernden Maßnahmen für die einzelnen<br />
Arten unterliegt auch bei Anwendung des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstands gewissen<br />
Prognoseunsicherheiten, die nicht mit vertretbarem Aufwand aus<strong>zu</strong>räumen sind. Wesentliches Beurteilungskriterium<br />
ist das artspezifische Verhalten (z. B. Flug- und Jagdverhalten bei Fledermäusen, Flughöhen<br />
von Vogelarten bei Querung von Straßen). Zusammenfassende Forschungsergebnisse, die die<br />
spezifische Gefährdung durch eine Autobahn darstellen, liegen derzeit nicht vor bzw. befinden sich erst<br />
in Bearbeitung (z. B. Fledermäuse; Lüttmann et al. in Vorb.). Einzelartbezogene Analysen, Auswertungen<br />
von Zufallsfunden, Literaturstudien oder Fallbeispiele (z. B. Hölzinger 1982, Füllhaas et al. (1989),<br />
Illner 1992, Haensel & Rackow 1996, Steiof 1996, Glitzner 1999, Reichholf 2003, Meschede & Rudolph<br />
2004, Lesinsky 2007, Breuer et al. 2009) erlauben nur selten auf die jeweilige spezifische Situation<br />
übertragbare, quantifizierbare (signifikante) Schlüsse. So können beispielsweise vielbefahrene und vergleichsweise<br />
breite Autobahnen je nach Situation und Art eine höhere oder niedrigere Kollisionsgefahr<br />
darstellen als schmale, gut eingegrünte Landstraßen. Kollisionsmindernde Maßnahmen, die für einzelne<br />
Arten entwickelt wurden, können auf andere Arten attrahierend und kollisionserhöhend wirken. Hin<strong>zu</strong><br />
kommen Meidungs- und Gewöhnungseffekte. Bei der Beurteilung des Kollisionsrisikos in Kap. 4 wird<br />
daher im Sinne einer "worst-case"-Annahme bei Prognoseunsicherheiten eine erhöhte Kollisionsgefährdung<br />
unterstellt.<br />
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B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
3 Maßnahmen <strong>zu</strong>r Vermeidung und Maßnahmen <strong>zu</strong>r Sicherung der kontinuierlichen<br />
ökologischen Funktionalität<br />
3.1 Maßnahmen <strong>zu</strong>r Vermeidung<br />
Zur Vermeidung und Minimierung möglicher Auswirkungen auf Natur und Landschaft<br />
durch den Bau, die <strong>Anlage</strong> und den Betrieb der B 301 wurden im Rahmen des landschaftspflegerischen<br />
Begleitplans umfangreiche Maßnahmen entwickelt. Als Vorkehrungen<br />
<strong>zu</strong>r Vermeidung von Beeinträchtigungen und Störungen von Arten des Anhangs<br />
IV FFH-RL, von europäischen Vogelarten i. S. des Art. 1 VS-RL und weiteren<br />
streng geschützten Arten sind die nachfolgend genannten Maßnahmen besonders<br />
relevant. Die Ermittlung der Verbotstatbestände in Nr. 2.3 erfolgt unter Berücksichtigung<br />
dieser Vorkehrungen; s. LBP (<strong>Unterlage</strong> 9.1/T, Kap. 4.2 und 5.5).<br />
Allgemeine Schutz- und Minimierungsmaßnahmen<br />
- Rodung von Wald- und Gebüschbeständen außerhalb der Brut- und Auf<strong>zu</strong>chtszeit<br />
von Tierarten (1. März bis 30. September).<br />
- Minimierung der Trennwirkung durch ausreichend dimensionierte Brücken/Durchlässe<br />
über den Tüntenhausener Graben und über den Bach südlich<br />
Erlau.<br />
- Die Unterführungen für die Gemeindeverbindungsstraßen von Ast nach Marzling,<br />
zwischen Altenhausen und Jaibling, zwischen Piesing und Goldshausen bzw.<br />
von Tüntenhausen und Zurnhausen haben gleichzeitig auch die Funktion als<br />
Tierpassage.<br />
- Für die Baumaßnahmen wird eine Umweltbaubegleitung durchgeführt.<br />
Maßnahme S 1 - Schutz <strong>zu</strong> erhaltender Gehölzbestände und Biotopflächen<br />
- Freihalten der Biotop- und Gehölzbestände außerhalb des Baufeldes in den im<br />
Lageplan entsprechend gekennzeichneten Abschnitten beidseits der Straße von<br />
Baustelleneinrichtungen, Materiallagern und Zufahrten.<br />
- Errichtung von Absperrungen und Bauzäunen nach den örtlichen Erfordernissen<br />
in Abstimmung mit dem für die Umweltbaubegleitung <strong>zu</strong>ständigen Fachpersonal.<br />
- Schutz der Gehölzbestände (Hecken, Feldgehölze, Einzelbäume, etc.) während<br />
der Baumaßnahme vor mechanischen Schäden, Überfüllungen und Abgrabungen<br />
durch entsprechende Maßnahmen gemäß DIN 18920 und RAS-LP4 in Abstimmung<br />
mit der Umweltbaubegleitung.<br />
Maßnahme S 2 – Schutz der Fließgewässer<br />
- Zur Minimierung der Beeinträchtigungen der Fließgewässer werden während der<br />
gesamten Bauzeit <strong>zu</strong>m Schutz vor Beeinträchtigungen durch Boden- oder Baumaterial<br />
geeignete Schutzmaßnahmen getroffen. Die Maßnahmen werden in Abstimmung<br />
mit der Umweltbaubegleitung festgelegt.<br />
- In den Auen der Fließgewässer erfolgen Beschränkung der Flächeninanspruchnahme<br />
auf die ausgewiesenen Baufelder<br />
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Maßnahme S 4 - Tierökologische Gestaltung von Durchlässen und überbrückten<br />
Bereichen<br />
- Die Gestaltung der Flächen unter den beiden kombinierten Bauwerken über<br />
den Tüntenhausener Graben bei Bau-km 0+900 sowie über den kleinen Bach<br />
südlich Erlau bei Bau-km 3+200 erfolgt vorrangig nach tierökologischen Gesichtspunkten<br />
(<strong>Anlage</strong> von Trockenbermen entlang der Gewässer, gegebenenfalls<br />
Absenkung der Fläche <strong>zu</strong>r Förderung feuchter Standortbedingungen und<br />
Bedeckung der Böden mit standorttypischem Substrat), um eine höhere Akzeptanz<br />
und Durchlässigkeit des Brückenbauwerks v. a. bei hygrophilen Arten und<br />
Kleinsäugern <strong>zu</strong> erreichen.<br />
G 1 Landschaftsgerechte Gestaltung und Einbindung des Straßenkörpers im<br />
gesamten Streckenabschnitt<br />
- Alle Böschungen werden nach landschaftsästhetischen sowie pflanzen- und<br />
tierökologischen Kriterien gestaltet und landschaftlich eingebunden.<br />
- Im direkten Umgriff der Ausgleichsfläche A 3 (CEF-Maßnahme <strong>zu</strong>r Sicherung<br />
des Rebhuhnbestandes) wird <strong>zu</strong>r Verbesserung der Lebensraumqualität für das<br />
Rebhuhn auf weitergehende Bepflan<strong>zu</strong>ng verzichtet.<br />
A 1: Aufwertung der Talaue des Tüntenhausener Grabens<br />
- <strong>Anlage</strong> von unterschiedlichen Gehölzpflan<strong>zu</strong>ngen (Einzelbäume, Baum- und<br />
Strauchgruppen) insbesondere in den straßennahen Bereichen sowie im Bereich<br />
des Grabens<br />
- <strong>Anlage</strong> von Mischwaldbeständen mit Aufbau von gestuften Waldmänteln<br />
- <strong>Anlage</strong> einer Baumreihe entlang der Straße Marzling - Altenhausen<br />
- Initialansaat mit dem Entwicklungsziel Gras- und Krautsäume<br />
- Abschnittsweise Verlegung des Tüntenhausener Grabens mit naturnaher, abwechslungsreicher<br />
Gestaltung der Uferbereiche<br />
- Extensivierung der vorhandenen Grünlandnut<strong>zu</strong>ng mit Entwicklung von gewässerbegleitenden<br />
Hochstaudensäumen und von Altgrassäumen<br />
- Umwandlung von Acker in Grünland, Aussaat speziell <strong>zu</strong>sammengestellter<br />
Saatgutmischungen<br />
- Für Gehölzpflan<strong>zu</strong>ngen werden grundsätzlich standortheimische Gehölze aus<br />
der Herkunftsregion "Tertiärhügelland" verwendet (soweit verfügbar). Ansaaten<br />
erfolgen mit standortgerechten Saatgutmischungen, soweit erhältlich aus autochthonen<br />
bzw. gebietsheimischen Beständen.<br />
- Differenzierte Pflege, Abschnittsweise Mahd, kein Düngereinsatz<br />
A 2: <strong>Anlage</strong> von Hecken <strong>zu</strong>r Erweiterung des Marzlinger Heckenkomplexes<br />
- Umwandlung von Acker in Grünland, Aussaat speziell <strong>zu</strong>sammengestellter<br />
Saatgutmischungen<br />
- Differenzierte Pflege, Abschnittsweise Mahd, kein Düngereinsatz<br />
- Für Gehölzpflan<strong>zu</strong>ngen werden grundsätzlich standortheimische Gehölze aus<br />
der Herkunftsregion "Tertiärhügelland" verwendet (soweit verfügbar). Ansaaten<br />
erfolgen mit standortgerechten Saatgutmischungen, soweit erhältlich aus autochthonen<br />
bzw. gebietsheimischen Beständen.<br />
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B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
3.2 Maßnahmen <strong>zu</strong>r Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität<br />
(vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen i. S. v. § 42 Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1<br />
i.V.m. Abs. 5 BNatSchG)<br />
Um Gefährdungen lokaler Populationen projektspezifisch betroffener Arten <strong>zu</strong> vermeiden,<br />
besteht nach der Neufassung des BNatSchG (Stand Dez. 2007) lt.<br />
BNatSchG vom 1.3.2010 die Möglichkeit, vorgezogene Maßnahmen <strong>zu</strong>r Sicherung<br />
der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität betroffener Lebensräume durch<strong>zu</strong>führen<br />
(CEF-Maßnahmen).<br />
Für das hier behandelte Projekt erfolgt eine derartige Maßnahme für das Rebhuhn,<br />
einer Leitart für struktur- und artenreiche, überwiegend vom Ackerbau geprägte Agrarlandschaften.<br />
Entscheidende Vorausset<strong>zu</strong>ng für die langfristige Etablierung eines<br />
lokalen Bestandes ist das Vorhandensein ungenutzter oder extensiv genutzten Teilflächen<br />
als Brut- und Nahrungsstätten (Säume, Wegränder, Brachfläche u. ä.).<br />
Durch das Vorhaben werden im Hügelland zwischen Isar und Amper entsprechende<br />
Strukturen überbaut oder beeinträchtigt, so dass durch eine zeitlich vorgezogene<br />
Ausgleichsmaßnahme die Qualität bzw. Eignung des Raumes als (Gesamt-) Lebensraum<br />
für das Rebhuhn gesichert werden muss. Als typischer Kulturfolger besitzt<br />
das Rebhuhn die Fähigkeit entsprechend neu entstandenen an<strong>zu</strong>nehmen und <strong>zu</strong><br />
nutzen.<br />
Die vorgesehene Maßnahme A3 ergänzt die im Westen und Norden von Altenhausen<br />
vorhandenen Strukturen wie Ranken, Raine, Altgras- und Krautfluren etc. welche<br />
dem Rebhuhn als Lebensraum dienen.<br />
Folgende Maßnahmen sind vorgesehen:<br />
- Umwandlung von Acker in extensiv genutztes Grünland, Aussaat speziell <strong>zu</strong>sammengestellter<br />
Saatgutmischungen <strong>zu</strong>r <strong>Anlage</strong> von kräuterreichen Wiesen<br />
- Aufwertung des Altgrasbestandes auf dem angrenzenden Hang<br />
- Pflan<strong>zu</strong>ng nur einzelner Bäume an der Straße Altenhausen - Jaibling<br />
- Differenzierte Pflege, Abschnittsweise Mahd im Herbst, kein Düngereinsatz<br />
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4 Bestand sowie Darlegung der Betroffenheit der Arten<br />
4.1 Bestand und Betroffenheit der Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie<br />
4.1.1 Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie<br />
Bezüglich der Pflanzenarten nach Anhang IV b) der FFH-Richtlinie ergibt sich aus<br />
§ 42 Abs. 1, Nr. 4 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG für nach § 19 BNatSchG <strong>zu</strong>lässige Eingriffe<br />
§ 44 Abs.1, Nr. 4 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG für nach § 15 BNatSchG <strong>zu</strong>lässige<br />
Eingriffe folgendes Verbot:<br />
Schädigungsverbot:<br />
Beschädigen oder Zerstören von Standorten wild lebender Pflanzen oder damit im<br />
Zusammenhang stehendes vermeidbares Beschädigen oder Zerstören von Exemplaren<br />
wild lebender Pflanzen bzw. ihrer Entwicklungsformen.<br />
Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die ökologische Funktion des von<br />
dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Standortes im räumlichen Zusammenhang<br />
gewahrt wird.<br />
Übersicht über das Vorkommen relevanter Pflanzenarten<br />
Im Untersuchungsraum sind keine Wuchsorte bzw. potenzielle Standorte der hier relevanten<br />
Arten vorhanden. Verstöße gegen die artenschutzrechtlichen Regelungen<br />
sind nicht <strong>zu</strong> besorgen (Grundlage: ASK, BK, SCHÖNFELDER & BRESINSKY 1990,<br />
BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ 2007, bayernflora.de).<br />
4.1.2 Tierarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie<br />
Bezüglich der Tierarten nach Anhang IV a) der FFH-Richtlinie ergeben sich aus § 42<br />
Abs. 1, Nrn. 1 bis 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG für nach § 19 BNatSchG <strong>zu</strong>lässige<br />
Eingriffe § 44 Abs.1, Nrn. 1 bis 3 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG für nach § 15 BNatSchG<br />
<strong>zu</strong>lässige Eingriffe folgende Verbote:<br />
Schädigungsverbot (s. Nr. 2.1 der Formblätter):<br />
Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- und Ruhestätten und damit verbundene<br />
vermeidbare Verlet<strong>zu</strong>ng oder Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen.<br />
Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von<br />
dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- oder Ruhestätten im räumlichen<br />
Zusammenhang gewahrt wird.<br />
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Störungsverbot (s. Nr. 2.2 der Formblätter):<br />
Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-, Auf<strong>zu</strong>cht-, Mauser-,<br />
Überwinterungs- und Wanderungszeiten.<br />
Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die Störung <strong>zu</strong> keiner Verschlechterung<br />
des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes der lokalen Population führt.<br />
Tötungsverbot (s. Nr. 2.3 der Formblätter):<br />
Das Tötungsverbot ist bei der Gefahr von Kollisionen im Straßenverkehr nur dann<br />
erfüllt, wenn sich durch das Vorhaben das Kollisionsrisiko für die geschützten Arten<br />
unter Berücksichtigung der vorgesehenen Schadensvermeidungsmaßnahmen signifikant<br />
erhöht.<br />
Die Verlet<strong>zu</strong>ng oder Tötung von Tieren und die Beschädigung oder Zerstörung ihrer<br />
Entwicklungsformen, die mit der Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-<br />
und Ruhestätten verbunden sind, werden im Schädigungsverbot behandelt.<br />
Aus den folgenden Artengruppen sind aufgrund der Lage und des Lebensrauangebotes<br />
im Untersuchungsgebiet keine Vorkommen von Arten nach Anhang IV der<br />
FFH-RL im Untersuchungsraum bekannt oder <strong>zu</strong> erwarten (vgl. Anhang 1):<br />
Fische, Libellen, Käfer, Tagfalter, Nachtfalter und Weichtierarten (Schnecken,<br />
Muscheln)<br />
4.1.2.1 Säugetiere<br />
Ermittlung und Übersicht über das Vorkommen der relevanten Säugetierarten<br />
Folgende Säugetierarten wurden im Untersuchungsraum nachgewiesen bzw. kommen<br />
hier potenziell vor:<br />
Tab. 2: Säugetierarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie im Untersuchungsraum<br />
Art Art RLB RLD EHZ<br />
KBR<br />
Fledermäuse<br />
Vorkommen im Untersuchungsraum<br />
Abendsegler Nyctalus noctula 3 3 V U1 Zahlreiche Nachweise aus der Isaraue<br />
und dem Ampertal, Einzelnachweise<br />
an der Moosach<br />
Braunes Langohr Plecotus auritus - V FV Wochenstubenquartiere: Obermarchenbach<br />
(TA 6,5 km), Kirchdorf (TA<br />
8,4 km)<br />
Winterquartiere: St. Anna Thalhausen<br />
(TA 7 km)<br />
Weitere NW (jeweils einzelne Männchen,<br />
vermutl. Sommer-/Paarungsquartiere):<br />
Wieskirche <strong>Freising</strong> (TA 2,2<br />
km, <strong>Freising</strong>er Forst (TA min. 3 km),<br />
Kirche Altenhausen (TA 350 m Einzeltiere),<br />
Wippenhausen (TA 5,8 km)<br />
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Art Art RLB RLD EHZ<br />
KBR<br />
Vorkommen im Untersuchungsraum<br />
Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus 3 V G FV 1 Ex. in einem Holzstapel neben der<br />
<strong>Freising</strong>er Wieskirche (2004), in der<br />
Wieskirche einzelne Männchen (TA<br />
2,2 km; Sommer-/Paarungsquartier)<br />
Großes Mausohr Myotis myotis V 3 V FV Im Untersuchungsraum eine Wochenstube<br />
(Kirche in Langebach, 100 – 150<br />
Ex.; TA 6,5 km) und ein Winterquartier<br />
(St. Anna Thalhausen, max. 5 Ex.; TA<br />
7 km)<br />
Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus - 3 V U1 Wochenstuben: <strong>Freising</strong> Giggenhauser<br />
Str. (TA ca. 3 km), Oberhummel (TA<br />
ca. 7 km), Obermarchenbach (TA 6,5<br />
km),<br />
Winterquartiere nur unterirdisch nördlich<br />
der Donau und im Alpenvorland/Alpen<br />
Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri 2 G D U1 zwei NW: Isaraue südlich <strong>Freising</strong> (TA<br />
7km), Thalhauser Forst (TA 7 km)<br />
Einzelnachweise in Nistkästen, Durchzügler<br />
Mopsfledermaus Barbastella barbastellus<br />
2 1 2 U1 Einzelnachweis 1997, Gebäudeeinflug<br />
am Flughafen, seither keine weiteren<br />
Nachweise<br />
Nordfledermaus Eptesicus nilssoni 3 2 G Totfund 1998 Wolfersdorf (TA 6 km),<br />
Eittinger Moos Männchenquartier (TA<br />
5 km, NW 2000/05), Hallbergmoos (TA<br />
10 km )<br />
Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii 3 G - FV regelmäßige Herbstnachweise aus<br />
Nistkästen im Isarauwald;<br />
Langstreckenwanderer, tritt in ganz<br />
Südbayern nur während des Durch<strong>zu</strong>ges<br />
und als Wintergast häufiger auf;<br />
Durch<strong>zu</strong>gsgebiete und Leitlinien sind<br />
v.a. Flussauen.<br />
Haarland nördl. Zolling im Herbst besetztes<br />
Männchen-/Paarungsquartier<br />
(TA 5,3 km)<br />
In ganz Bayern nur eine bekannte Wochenstube.<br />
Wasserfledermaus Myotis daubentoni - - FV Nachweise in der Isaraue bei Oberhummel<br />
(TA 6,5 km), hier vermutlich<br />
auch Sommerquartiere (Baumhöhlen,<br />
Nistkästen), wahrscheinlich auch in<br />
anderen Abschnitten der Isaraue<br />
Aktionsradius um ein Quartier durchschnittlich<br />
ca. 3 – 4 km<br />
Zweifarbfledermaus Vespertilio discolor<br />
(Vespertilio murinus)<br />
2 G D FV Einzelnachweise auf dem Flughafengelände<br />
sowie 1999 ein säugendes<br />
Weibchen in <strong>Freising</strong> (Innenstadt);<br />
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Art Art RLB RLD EHZ<br />
KBR<br />
Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus<br />
Übrige Arten<br />
Vorkommen im Untersuchungsraum<br />
Haarland nördl. Zolling im Herbst besetztes<br />
Männchen-/Paarungsquartier<br />
(TA 5,3 km), sonstige Quartiere unbekannt.<br />
- - FV Regelmäßige Nachweise in der<br />
Isaraue (hier möglicherweise Männchen-,<br />
Paarungs- oder Winterquartiere)<br />
und dem benachbarten Flughafengelände,<br />
ein Totfund (1997,<br />
Katzenopfer) in Zolling. Wochenstuben:<br />
Haindlfing (TA 3 km, ca. 50 Ex.),<br />
Kranzberg (TA 12 km, ca. 50 Ex.)<br />
Biber Castor fiber 3 1 U1 Isaraue, Teilbereich Moosach<br />
Abkür<strong>zu</strong>ngen<br />
RLD/RLB Rote Liste Deutschland / Rote Liste Bayern<br />
0 ausgestorben oder verschollen<br />
1 vom Aussterben bedroht<br />
2 stark gefährdet<br />
3 gefährdet<br />
G Gefährdung an<strong>zu</strong>nehmen, aber Status unbekannt<br />
R extrem seltene Art mit geographischer Restriktion<br />
V Arten der Vorwarnliste<br />
D Daten defizitär<br />
EHZ KBR Erhaltungs<strong>zu</strong>stand in der kontinentalen biogeographischen Region Bayerns<br />
FV günstig (favourable)<br />
U1 ungünstig - un<strong>zu</strong>reichend (unfavourable - inadequate)<br />
U2 ungünstig - schlecht (unfavourable - bad)<br />
XX unbekannt (unknown)<br />
TA Abstand des Fundortes/Nachweises <strong>zu</strong>r Trasse<br />
• Fledermäuse<br />
Bei der Beurteilung der Betroffenheit von Fledermausarten spielen besonders die<br />
Beseitigung von Quartieren (Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- und Ruhestätten), eine ggf. damit einhergehende<br />
Verlet<strong>zu</strong>ng oder Tötung von Tieren (z. B. Fällung von aktuell genutzten<br />
Quartierbäumen) und/oder eine erhebliche Störung während der Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-,<br />
Auf<strong>zu</strong>cht-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten (z. B. Veränderungen von Leitliniensystemen)<br />
eine Rolle. Höhlen oder ähnliche unterirdische Quartiere, die als Winterquartiere<br />
von Fledermäusen dienen könnten, fehlen im Gebiet.<br />
Bei <strong>11</strong> im Untersuchungsraum nachgewiesenen Fledermausarten werden - auch unter<br />
Berücksichtigung eines "worst-case-Szenarios" - artenschutzrechtlich relevante<br />
Beeinträchtigungen durch das Vorhaben ausgeschlossen (s. „Kurzformblätter“).<br />
Beim Großen Mausohr wird ein Verstoß gegen das individuenbezogene Tötungsverbot<br />
angenommen (worst-case) und die Wahrung des günstigen Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
als fachliche Ausnahmevorausset<strong>zu</strong>ng des § 43 Abs. 8 BNatSchG i.V.m. Art.16 Abs.<br />
1 FFH-RL § 45 Abs. 7 BNatSchG i.V.m. Art. 16 Abs. 1 FFH-RL geprüft (vgl. Formblatt).<br />
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Abendsegler (Nyctalus noctula)<br />
Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)<br />
Wasserfledermaus(Myotis daubentoni)<br />
Alle drei Arten besitzen aufgrund ihrer Lebensweise eine enge Bindung an Flussauen und wurden<br />
im Untersuchungsgebiet v.a. im Isartal und im Ampertal nachgewiesen (an der Moosach<br />
Einzelnachweise). Der Abendsegler und die Rauhautfledermaus besitzen hier Zug,-Balz- und<br />
Winterquartiere (Kästen und Baumhöhlen), die Wasserfledermaus vermutlich Sommerquartiere<br />
(Baumhöhlen, Nistkästen).<br />
Projektbedingte Quartierverluste können ausgeschlossen werden, da keine baulichen Eingriffe<br />
in die Isar- oder Amperaue stattfinden.<br />
Ebenso ausgeschlossen wird eine erhebliche (auf den Erhaltungs<strong>zu</strong>stand bzw. den Bestand<br />
negativ wirksame) Störung oder eine signifikante Steigerung der Kollisionsgefahr. Die Trasse<br />
„durchfährt“ keinen regelmäßig von den Arten genutzten Raum, so dass die Aufenthaltswahrscheinlichkeit<br />
im Bereich der Trasse vernachlässigbar gering ist (allgemeines Restrisiko).<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)<br />
Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri)<br />
Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)<br />
Nordfledermaus (Eptesicus nilssoni)<br />
Zweifarbfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)<br />
Aus dem Untersuchungsraum liegen nur Nachweise einzelner Exemplare vor. Bauliche Eingriffe<br />
im Umfeld der Nachweisorte (s. oben) finden nicht statt. Quartierverluste oder Störungen<br />
können somit ausgeschlossen werden. Eine signifikante Erhöhung des Kollisionsrisikos wird<br />
ausgeschlossen, da die Trasse nicht erkennbar einen regelmäßig genutzten Aufenthaltsraum<br />
oder Flugkorridor der Arten kreuzt. Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Arten im Bereich der<br />
Trasse und damit das Gefährdungspotenzial sind vernachlässigbar gering.<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
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Braunes Langohr (Plecotus auritus)<br />
Die Art ist eine der häufigeren Gebäudefledermausarten, die aber auch Quartiere in Baumhöhlen<br />
und Nistkästen in Wäldern (auch einförmige Nadelwälder) nutzt (Sommerquartiere, Wochenstuben).<br />
Im Winter werden Keller und Höhlen aufgesucht. Die Jagdgebiete der Art liegen i.<br />
d. R. im näheren Umfeld der Kolonien wobei ein breites Spektrum an Biotopstrukturen genutzt<br />
wird. Gehölzbestände in und um Ortschaften sind jedoch die vermutlich bevor<strong>zu</strong>gten Strukturen.<br />
Der Aktionsradius beträgt in der Regel nur wenige 100 m um ein Quartier, als Maximalwert<br />
wurden in Bayern 3,3 km festgestellt.<br />
Die Art ist in ganz Bayern verbreitet und gilt als ungefährdet (SACHTELEBEN ET AL. in MESCHEDE &<br />
RUDOLPH 2004). Zwischen 1985 und 1995 wurde in den bayerischen Dauerbeobachtungswinterquartieren<br />
eine starke Zunahme registriert (verfünffachung der Individuen), seither ist bei<br />
starken jährlichen Schwankungen eine leichte Abnahme erkennbar. Möglicherweise ist dies auf<br />
einen Rückgang geeigneter Quartiere in Wäldern und Gebäuden <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen (vgl. LfU 2006<br />
Hrsg.).<br />
Wochenstuben sind in Deutschland aus allen Bundesländern bekannt, im Tiefland scheint sie<br />
seltener <strong>zu</strong> sein als in der Mittelgebirgsregion. Wegen der weiten Verbreitung der Art in Europa<br />
kann Deutschland keine besondere Verantwortung für die Erhaltung der Art <strong>zu</strong>gewiesen werden<br />
(PETERSEN ET AL. 2004).<br />
Die beiden – im Hinblick auf den Populationserhalt/Erhaltungs<strong>zu</strong>stand besonders bedeutsamen<br />
- Wochenstubenquartiere in Obermarchenbach (Entfernung <strong>zu</strong>r Trasse 6,5 km) und Kirchdorf<br />
(Entfernung <strong>zu</strong>r Trasse 8,4 km) liegen weit außerhalb einer projektbedingten Gefährdungszone.<br />
In der deutlichen Mehrzahl gilt dies auch für die bislang gefundenen Männchenquartiere. Lediglich<br />
für die wenigen Tiere des Sommerquartiers in der Wieskirche und der Kirche in Altenhausen<br />
liegt die Trasse innerhalb des theoretisch denkbaren Aktionsraumes von etwa 3 km. Möglicherweise<br />
wechseln die Tiere in einzelnen Jahren oder saisonal auch zwischen diesen (und<br />
anderen) Quartieren.<br />
Mit hinreichender Sicherheit kann angenommen werden, das die Tiere dieser beiden Quartiere<br />
bzw. Quartierstandorte den unmittelbar angrenzenden bzw. sehr nahe gelegenen Wieswald als<br />
Jagdgebiet nutzen, und damit durch das Vorhaben keinen <strong>zu</strong>sätzlichen Gefährdungen ausgesetzt<br />
werden (kein Trassenüberflug notwendig). Der Wald zeigt eine geeignete Struktur, um ein<br />
ausreichendes Nahrungsangebot bereit<strong>zu</strong>halten. Regelmäßige Nahrungsflüge in weiter entfernt<br />
liegende Waldgebiete sind deshalb mit aller Wahrscheinlichkeit aus<strong>zu</strong>schließen. Durch die<br />
Minderung des jetzigen Verkehrsaufkommens auf der B301 (verläuft unmittelbar neben der<br />
Wieskirche) als Folge der geplanten Nordostumfahrung ergibt sich theoretisch für Tiere dieses<br />
Quartiers sogar eine projektbedingte Entlastung (Senkung des Kollisionsrisikos).<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
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Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus)<br />
Die Kleine Bartfledermaus gehört in Bayern <strong>zu</strong> den häufigen und über das ganze Land verbreiteten<br />
Fledermäusen; sie wird als ungefährdet eingestuft (MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Wochenstuben<br />
der typischen „Dorffledermaus“ finden sich in Spaltenquartieren an Gebäuden, von<br />
Einzeltieren werden gelegentlich auch Nistkästen besetzt. Die Winterquartiere liegen unterirdisch<br />
in Kellern, Höhlen und Stollen. Das Jagdrevier der Art beschränkt sich meist auf das engere<br />
Umfeld der Kolonien (nach MESCHEDE & RUDOLPH 2004: durchschnittlicher Jagdgebietsradius<br />
1,5 km, maximal nachgewiesen 2,8 km). Die Art ist flexibel bezüglich der Jagdgebietswahl:<br />
strukturreiche Kulturlandschaften mit Gehölzen, Siedlungsbereiche, an Gewässern, in Wäldern.<br />
Die Art fliegt überwiegend strukturgebunden entlang von Gehölzen oder Gewässern in Bodennähe<br />
bis in Baumkronenhöhe. Freie Flächen (z. B. Straßen) werden in unterschiedlicher Höhe<br />
(1-8 m) auch direkt überquert.<br />
Die Trasse liegt außerhalb der regelmäßig genutzten Aktionsräume (ca. 1,5 km) um alle bekannten<br />
Quartiere im Untersuchungsgebiet (<strong>Freising</strong> Giggenhauser Str. (TA ca. 3 km), Oberhummel<br />
(TA ca. 7 km), Obermarchenbach (TA 6,5 km)). Deshalb wird angenommen, dass keine<br />
populationswirksamen Störungen oder Barrierewirkungen in Jagdhabitaten auftreten. Eine<br />
signifikante Erhöhung des Kollisionsrisikos wird ausgeschlossen, da durch die Straßentrasse<br />
keine quartiernahe Jagdgebiete oder Leitstrukturen durchschnitten werden. Eine projektbedingte<br />
Zerstörung / Beeinträchtigung der Quartiere erfolgt nicht.<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
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Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)<br />
In Bayern ist die ungefährdete Zwergfledermaus flächendeckend verbreitet; sie zählt hier <strong>zu</strong><br />
den häufigsten Fledermausarten. Wie bei den meisten anderen Fledermausarten befindet sich<br />
die überwiegende Anzahl der bekannten Winterquartiere in Nordbayern. Fortpflan<strong>zu</strong>ngsnachweise<br />
und Wochenstuben sind dagegen aus allen Naturräumen dokumentiert (MESCHEDE &<br />
RUDOLPH 2004). Die Art ist auch bundesweit flächendeckend vorhanden und zählt in Deutschland<br />
nicht <strong>zu</strong> den seltenen Arten. Eine besondere Verantwortung Deutschland für die Erhaltung<br />
der Art in Europa kann nicht abgeleitet werden (PETERSEN ET AL. 2004).<br />
Die Sommer- und Wochenstubenquartiere der Art befinden sich in und an Gebäuden, den Winter<br />
verbringen die Tiere in Kellern oder Höhlen. Als Jagdgebiete werden Siedlungsbereiche,<br />
größere Stillgewässer und lichte Wälder aufgesucht, wobei die Flughöhe oft über 5 m beträgt,<br />
aber auch Sturzflüge bis knapp über den Boden ausgeführt werden. Die Jagdgebiete umfassen<br />
das engere Umfeld der Quartiere (i. d. R. bis 2 km). Ausbreitungsflüge erfolgen bevor<strong>zu</strong>gt entlang<br />
von linearen Leitstrukturen. Die Kolonien der Zwergfledermaus sind offenbar als Wochenstubenverbände<br />
mit regelmäßigem Quartierwechsel organisiert (SACHTELEBEN ET AL. in ME-<br />
SCHEDE & RUDOLPH 2004).<br />
Die Trasse verläuft weit außerhalb des „normalen“ Aktionsraums (bis <strong>zu</strong> 2 km) um die beiden<br />
Wochenstubenquartiere in Haindlfing und Kranzberg. Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit im Bereich<br />
der Trasse und damit das Gefährdungspotenzial vernachlässigbar gering (allgemeines<br />
Restrisiko). In der Isaraue (hier möglicherweise Männchen-, Paarungs- oder Winterquartiere)<br />
erfolgen keine vorhabensbedingten Beeinträchtigungen.<br />
Eine projektbedingte Zerstörung / Beeinträchtigung von Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- oder Ruhestätten, eine<br />
erhebliche Störung sowie ein signifikant erhöhtes Kollisionsrisiko wird deshalb ausgeschlossen.<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
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B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Großes Mausohr (Myotis myotis)<br />
1 Grundinformationen<br />
Tierart nach Anhang IV a) FFH-RL<br />
Rote-Liste Status Deutschland: 3 V Bayern: V<br />
Art im UG: nachgewiesen potenziell möglich<br />
Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der Art auf Ebene der kontinentalen Biogeografischen Region<br />
günstig ungünstig – un<strong>zu</strong>reichend ungünstig – schlecht unbekannt<br />
Sommerquartiere des in Bayern nicht mehr als gefährdet eingestuften Mausohrs sind aus ganz<br />
Bayern bekannt, die Winterquartiere befinden sich dagegen fast ausschließlich in Nordbayern.<br />
Der Sommerbestand des Mausohrs in Bayern wird auf 139.000 Tiere geschätzt (RUDOLPH,<br />
ZAHN & LIEGL in MESCHEDE & RUDOLPH (2004). Als Wochenstubenquartiere dienen in Bayern<br />
ausschließlich geräumige Dachböden in Kirchen, Schlössern oder anderen großen Gebäuden,<br />
als Männchen- und Zwischenquartiere neben Gebäuden auch vereinzelt Nistkästen und<br />
Baumhöhlen. Im Winter werden unterirdische Quartiere aufgesucht, die bedeutendsten sind die<br />
Höhlen in der Frankenalb. Die regelmäßig besuchten Jagdgebiete der Wochenstubentiere liegen<br />
bis <strong>zu</strong> 12-15 km um das Quartier und umfassen v. a. unterwuchsarme Wälder (Laub-,<br />
Misch- und Fichtenwälder), zeitweise auch kurz gemähtes Grünland und abgeerntete Felder,<br />
wo insbesondere große Bodeninsekten erbeutet werden.<br />
In Deutschland kommt die Art in allen Bundesländern vor, wird aber nach Süden hin deutlich<br />
häufiger. Der Gesamtbestand wird auf über 350.000 Tiere geschätzt. Deutschland trägt eine<br />
besondere Verantwortung für die Erhaltung der Art, da sie ein europäischer Endemit ist (d.h.<br />
weltweit nur hier vorkommt) und ca. 16 % der nachgewiesenen Vorkommensraster in Deutschland<br />
liegen (PETERSEN ET AL. 2004).<br />
Lokale Population:<br />
Populationsbiologisch relevantes Quartier im Untersuchungsraum ist die seit 1979 dokumentierte<br />
Mausohrwochenstube in Langenbach. Die Koloniegröße liegt jahrweise schwankend zwischen<br />
100 und 198 Tieren, ein Bestandstrend ist aus den Zählungen 1987 – 2004 nicht ableitbar<br />
(2008 nur ca. 50 Tiere, mdl. Mitt. Aigner).<br />
RUDOLPH, ZAHN & LIEGL in MESCHEDE & RUDOLPH (2004) kommen nach Analyse nachgewiesener<br />
Wanderungen und Verflechtungen <strong>zu</strong> der Schlussfolgerung: "Alle diese Beobachtungen legen<br />
nahe, dass vielen bayerischen Mausohren ein sehr großer Raum bekannt ist, der möglicherweise<br />
große Teile Süddeutschlands und darüber hinaus umfasst. Der gesamte Mausohrbestand<br />
dieser Region muss wohl als Teil einer <strong>zu</strong>sammenhängenden Population aufgefasst<br />
werden."<br />
Damit sind auch die Wochenstubentiere der Kolonie in Langenbach Teil dieses Kolonieverbundes<br />
in Süddeutschland, dessen Erhaltungs<strong>zu</strong>stand von den Landesämtern für Umwelt in Bayern<br />
und Baden-Württemberg übereinstimmend als „günstig“ eingestuft wurde. Sinngemäß wird<br />
diese Einstufung hier übernommen.<br />
Der Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der lokalen Population wird demnach bewertet mit:<br />
hervorragend (A) gut (B) mittel – schlecht (C)<br />
2.1 Prognose der Schädigungsverbote nach § 42 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m.<br />
Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Ein Schädigungsverbot wird aus folgenden Gründen nicht erfüllt:<br />
- Keine baulichen oder sonstiger Eingriff in die Quartiere im Untersuchungsgebiet (Wochen-<br />
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Großes Mausohr (Myotis myotis)<br />
stubenquartier in der Kirche in Langenbach, Winterquartier in Thalhausen)<br />
Tierart nach Anhang IV a) FFH-RL<br />
- Kein Verlust essenzieller Nahrungshabitate in Kolonienähe. Quartiernahe Jagdhabitate (Entfernung<br />
ca. 5 km) sind. z.B. die Wälder an der Amperleite bei Langenbach, das Waldgebiet<br />
im Ampertal zwischen Langenbach und Haag a. d. Amper (Hagenau), das Waldgebiet zwischen<br />
Langenbach und Hangenham (Kohlstatt/Wirtsholz), das „Oberholz“ westlich von Langenbach<br />
sowie die Wälder der Isarleite und der Isaraue (hier auch geeignete Offenlandflächen<br />
z.B. insektenreiche Dämme, Viehweiden etc.). Hin<strong>zu</strong> kommen die insektenreichen<br />
Wiesen im Ampertal und im NSG „Viehlaßmoos“. Projektbedingte Eingriffe in diese quartiernahen<br />
Jagdhabitate finden nicht statt.<br />
- Der im Verhältnis <strong>zu</strong>r Gesamtangebot (s. Abb. 2 <strong>zu</strong>m Aktionsradius des Mausohrs) entstehende<br />
Verlust an potenziellen Nahrungsflächen an der südlichen Amperleite bei Erlau<br />
(Überbauung von Fichtenwald) ist vernachlässigbar gering. Die ökologische Funktion der<br />
überbauten Fläche kann mit Sicherheit von den übrigen Waldflächen übernommen/erfüllt<br />
werden.<br />
Abb. 1: Quartiernahe Jagdhabitate (dunkelgrün) des Mausohrs um Langenbach<br />
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Großes Mausohr (Myotis myotis)<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich:<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Tierart nach Anhang IV a) FFH-RL<br />
2.2 Prognose des Störungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Die Trasse verläuft innerhalb des theoretisch möglichen Aktionsraums von 15 km um das Wochenstubenquartier<br />
in Langenbach. In West-Ostausdehnung umfasst das den Raum zwischen<br />
Kirchdorf a.d. Amper (Lkr. FS) und Buch am Erlbach (Lkr. ED), in Nord-Südausdehnung den<br />
Raum zwischen Au in der Hallertau und Erding (incl. des Flughafengeländes).<br />
Abb. 2: Geplante Trasse (blau) und Aktionsraum (15 km) des Mausohrs um das Wochenstubenquartier<br />
in Langenbach<br />
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Großes Mausohr (Myotis myotis)<br />
Tierart nach Anhang IV a) FFH-RL<br />
Im Bereich der südlichen Amperleite bei Erlau durchfährt die Trasse zwar eine potenziell für<br />
das Mausohr bedeutende landschaftliche Leitlinie (Waldband entlang der Amperleite), sie verläuft<br />
hier jedoch in einem tiefen Geländeeinschnitt, so dass erhebliche (populationsrelevante)<br />
Störungen durch Lärm oder Barrierewirkungen während der Transferflüge ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich:<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
2.3 Prognose des Tötungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG § 44<br />
Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG<br />
Im theoretischen Ein<strong>zu</strong>gsbereich der Wochenstube (s. Abb. 2) liegen auch die Waldgebiete<br />
westlich der Trasse im Norden von <strong>Freising</strong> (Wieswald, <strong>Freising</strong>er/Thalhauser Forst) sowie der<br />
von der Trasse durchfahrene Fichtenwald an der südlichen Amperleite bei Erlau. Die bewaldete<br />
Amperleite ist gleichzeitig eine wichtige Leitstruktur (s. Pkt. 2.2).<br />
Gegen eine signifikante Zunahme des individuenbezogenen Kollisionsrisikos sprechen folgende<br />
Aspekte:<br />
- Verlauf der Trasse an der Amperleite östlich Erlau in einem Geländeeinschnitt (Überflug außerhalb<br />
des Risikobereiches möglich)<br />
- sehr geringe Nut<strong>zu</strong>ngswahrscheinlichkeit bzw. Aufenthaltswahrscheinlichkeit von Mausohren<br />
im Risikobereich (bezogen auf den kompletten Trassenverlauf) wegen des deutlichen Abstands<br />
<strong>zu</strong>r Kolonie und des hohen Angebotes geeigneter Jagdhabitate in Quartiernähe (vgl.<br />
Abb. 1). Nach Westen gerichtete Flüge bei denen in einem Abstand von rd. 6 km die geplante<br />
Trasse überquert werden muss, sind nur eine von vielen Optionen für die Wochenstubentiere<br />
der Kolonie in Langenbach um <strong>zu</strong> geeigneten Jagdhabitaten <strong>zu</strong> gelangen.<br />
Vorsorglich wird dennoch eine Erfüllung des individuenbezogen <strong>zu</strong> beurteilenden Tötungsverbots<br />
unterstellt (worst-case-Annahme) und die Wahrung des günstigen Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
als fachliche Ausnahmevorausset<strong>zu</strong>ng des § 43 Abs. 8 BNatSchG § 45 Abs. 7 BNatSchG<br />
i.V.m. Art.16 Abs. 1 FFH-RL geprüft.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich:<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
3 Prüfung der Wahrung des günstigen Erhaltungs<strong>zu</strong>standes als fachliche<br />
Ausnahmevorausset<strong>zu</strong>ng des § 43 Abs. 8 BNatSchG i.V.m. Art.16 Abs. 1<br />
FFH-RL § 45 Abs. 7 BNatSchG i.V.m. Art. 16 Abs. 1 FFH-RL<br />
Wie oben geschildert wird als worst-case projektbedingt ein erhöhtes Kollisionsrisiko<br />
angenommen. Art und Umfang dieses indivieduenbezogenen Kollisionsrisiko führt jedoch aus<br />
folgenden Gründen <strong>zu</strong> keiner Änderung des derzeitigen, günstigen Erhaltungs<strong>zu</strong>standes der<br />
Art:<br />
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Großes Mausohr (Myotis myotis)<br />
Tierart nach Anhang IV a) FFH-RL<br />
- Im näheren Umfeld des Wochenstubenquartiers finden sich hervorragend geeignete Jagdhabitate<br />
so dass es sehr unwahrscheinlich ist, das die Tiere regelmäßig und in größerer Zahl<br />
die weiter entfernten Waldgebiete westlich der Trasse bzw. im Trassenbereich aufsuchen<br />
und dabei möglicherweise nachts (geringe Verkehrsdichte) mit einem Fahrzeug kollidieren.<br />
- In dem besonders „kritischen“ Querungsbereich der Trasse mit der südlichen Amperleite bei<br />
Erlau verläuft die geplante Straße in einem topographisch vorgegebenen Geländeeinschnitt,<br />
so dass sie bei Transferflügen („Weitflügen“ in größerer Höhe) gefahrlos überflogen werden<br />
kann. Ein Risikopotenzial ist hier nur bei bodennahen Jagdflügen gegeben, die aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach nur in wenigen Ausnahmefällen stattfinden werden (Meidung<br />
trassennaher Bereiche wegen Störeffekten, umfangreich vorhandene räumliche Alternativen<br />
für die Jagd).<br />
- Die Koloniegröße in Langenbach zeigt im langjährigen Mittel keine signifikante Zu- oder Abnahme.<br />
Innerhalb dieser Zeit wurden im Aktionsraum der Tiere u.a. die A92 und der Flughafen<br />
München gebaut. Als Folge des Flughafenbaus kam (und kommt) es <strong>zu</strong> einer deutlichen<br />
Zunahme des Verkehrsaufkommens im Umfeld/Aktionsraum der Kolonie und damit auch <strong>zu</strong><br />
einer Steigerung des Kollisionsrisikos. Wie alle Hauptverkehrsachsen in diesem Raum ist<br />
hiervon auch die in 200 m Entfernung <strong>zu</strong>m Quartier verlaufende B<strong>11</strong> „betroffen“. Negative<br />
Auswirkungen auf die Bestandsgröße der Wochenstube als Folge der gestiegenen Fahrzeugbewegungen<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft <strong>zu</strong>r Kolonie und/oder der gesamten infrastrukturellen<br />
Entwicklungen im Umfeld der Kolonie sind jedoch nicht erkennbar.<br />
- Die Wochenstubentiere der Kolonie in Langenbach sind Teil des Mausohr-Kolonieverbundes<br />
in Südbayern/Süddeutschland; vgl. Abschn. 1 im Formblatt. Nach der Mitte der 1980er Jahre<br />
begonnenen bayernweiten Bestandserholung des Großen Mausohrs ist der Bestand in diesem<br />
Raum bzw. in gesamten Bereich südlich der Donau seit Anfang/Mitte der 1990 Jahre<br />
auf einem konstanten Niveau und dürfte sich nahe der natürlicherweise vorhandenen Kapazitätsgrenze<br />
bewegen.<br />
Abb: 3: Bestandsentwicklung des Mausohrs in Bayern seit 1985 (aus Bayer. LFU 2006)<br />
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Großes Mausohr (Myotis myotis)<br />
Tierart nach Anhang IV a) FFH-RL<br />
Der Erhaltungs<strong>zu</strong>stand, d.h. der Bestand an Kolonien und deren Größe wird als „günstig“<br />
eingestuft, bayernweit zählt das Mausohr aktuell <strong>zu</strong> den nicht gefährdeten Arten. Bestandslimitierende/-steuernde<br />
Faktoren sind – wie bei den anderen Fledermäusen auch - v.a. ein<br />
ausreichendes Angebot geeigneter Quartiere, Rücksichtnahme bei Renovierungen, sowie<br />
ein ausreichender Quartierverbund.<br />
Selbst wenn man wie hier annimmt, dass vorhabensbedingt (Querung einer Leitlinie und eines<br />
Jagdgebietes) einzelne Individuen <strong>zu</strong> Schaden kommen, hat dies in der Summe keinen<br />
Einfluss auf diesen günstigen Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der lokalen Population in Südbayern/Süddeutschland<br />
(Be<strong>zu</strong>gsebenen der saP). Offensichtlich hat selbst einen deutliche Zunahme<br />
des Verkehrsaufkommens im direkten Umfeld der Kolonie in Langenbach keinen<br />
nachvollziehbar negativen Effekt auf die Bestandsgröße oder den „Erhaltungs<strong>zu</strong>stand“ dieses<br />
lokalen Vorkommens.<br />
Fazit:<br />
Die Gewährung einer Ausnahme führt somit <strong>zu</strong>:<br />
keiner nachhaltigen Verschlechterung des derzeit günstigen Erhaltungs<strong>zu</strong>standes der<br />
Populationen auf beiden Ebenen<br />
keiner, im Endergebnis weiteren Verschlechterung des jetzigen ungünstigen Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
der Populationen<br />
keiner Behinderung der Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
Kompensationsmaßnahmen <strong>zu</strong>r Wahrung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes:<br />
• Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen mit <strong>Anlage</strong> standortgerechter Mischwaldbestände<br />
und strukturreicher Waldrandzonen (siehe Kap. 3.2)<br />
Ausnahmevorausset<strong>zu</strong>ng erfüllt: ja nein<br />
UG = Untersuchungsgebiet<br />
Fazit Fledermäuse<br />
Baubedingt erfolgt keine Zerstörung / Beeinträchtigung eines Fledermausquartiers<br />
bzw. einer Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- oder Ruhestätten. Ebenso kann eine erhebliche Störung<br />
(während der Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-, Auf<strong>zu</strong>cht-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten)<br />
ausgeschlossen werden, da die Trasse durch kein essenziell notwendiges (Jagd-)<br />
Gebiet einer Fledermausart verläuft.<br />
Die regelmäßig genutzten Aufenthaltsräume der nachgewiesen Arten oder die üblichen<br />
Aktionsräume um Wochenstubenquartiere liegen – mit Ausnahme beim Mausohr<br />
- außerhalb des Trassen- bzw. Gefährdungsbereiches. Damit erfolgt projektbedingt<br />
auch keine signifikante Steigerung des individenbezogenen Kollisionsrisikos.<br />
Lediglich beim Mausohr wird als worst-case ein solches unterstellt. Der <strong>zu</strong> erwartende<br />
Umfang der tatsächlichen Individuenverluste ist jedoch sehr gering, so dass projektbedingt<br />
keine nachhaltige Verschlechterung des derzeit günstigen Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
der lokalen Population <strong>zu</strong> besorgen ist. Nicht erkennbar sind ferner<br />
Negativwirkungen auf das lokale Vorkommen (Wochenstube in Langenbach).<br />
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• Übrige Säugetiere<br />
Biber (Castor fiber)<br />
1 Grundinformationen<br />
Rote-Liste Status Deutschland: 3 V Bayern: -<br />
Art im UG: nachgewiesen potenziell möglich<br />
Tierart nach Anhang IV a) FFH-RL<br />
Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der Art auf Ebene der kontinentalen Biogeographischen Region<br />
günstig ungünstig – un<strong>zu</strong>reichend ungünstig – schlecht unbekannt<br />
Biber präferieren gewässerreiche Landschaften und naturnahe Flussabschnitte. Als sehr anpassungsfähige<br />
Tiere können sie jedoch auch naturfernere Gewässertypen wie Gräben, Fischteiche<br />
oder Kanäle besiedeln. Auch aus unmittelbarer Siedlungsnähe liegen zahlreiche Nachweise<br />
der dämmerungs- und nachtaktiven Art vor.<br />
Biber leben in Familienverbänden (Eltern mit Jungtieren bis <strong>zu</strong>m 2. Lebensjahr). Die Paarungen<br />
erfolgen im Februar und März, nach drei Monaten werden 2-4 Jungtiere geboren, die ab<br />
dem 2. Lebensjahr abwandern und neue Lebensräume erschließen können (Wanderphase).<br />
Nach 3-4 Jahren sind die Jungbiber geschlechtsreif und können neue Familienverbände gründen.<br />
Biber sind reine Vegetarier und passen sich beim Nahrungserwerb dem Angebot im Umfeld<br />
des besiedelten Gewässers an. Je nach örtlicher Situation werden deshalb im Sommer<br />
Kräuter, Gräser oder Wasserpflanzen gefressen. An Gewässern in überwiegend ackerbaulich<br />
genutzten Gebieten dienen aber auch Mais, Getreide, Zuckerrüben und andere Feldfrüchte als<br />
Nahrungsbasis. Bevor<strong>zu</strong>gte Nahrung im Winter sind Rinden und Zweige weicher Hölzer wie<br />
Pappeln oder Weiden.<br />
In Deutschland hatte der Biber lediglich an der Elbe in der autochthonen Unterart C. f. albicus<br />
die flächendeckende Ausrottung überlebt. Der Wiederausbreitung, ausgehend von der Kernpopulation<br />
dieser Unterart, stehen Wiederansiedlungen in weiten Teilen Deutschlands gegenüber,<br />
die mit allochthonen (eingeführten) Tieren aus Nord-, Ost- und Westeuropa erfolgten. Für die<br />
autochthone Form trägt Deutschland die alleinige Verantwortung, während für die allochthonen<br />
Formen (Grundstock für die Vorkommen in Bayern, ausgenommen Nordwest-Unterfranken)<br />
diese Verantwortung nicht besteht (PETERSEN ET AL. 2004).<br />
In Bayern hat sich der Biber nach seiner Wiedereinbürgerung in den 70er Jahren an Donau<br />
und Inn entlang der Flussläufe wieder über die meisten Landesteile ausgebreitet.<br />
Lokale Population:<br />
Der Biber besiedelt zwischen München und Deggendorf durchgehend die Isarauen, die Talräume<br />
annähernd aller Zuflüsse (z. B. Amper, Dorfen, Moosach) und die Moorgebiete im Nordteil<br />
der Münchener Schotterebene (<strong>Freising</strong>er Moos, Erdinger Moos u. a. Moosteile)<br />
Der Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der Art wird vom BAYERISCHEN LANDESAMT FÜR UMWELT für den bayerischen<br />
Anteil an der kontinentalen biogeografischen Region mit "günstig" (grün) eingestuft.<br />
Die lokalen Vorkommen des Bibers im Untersuchungsgebiet (Isarauen, Teilbereich Moosach)<br />
sind der „lokalen Population“ im „Isartal und Nebenflüsse mit Moorlandschaften“ <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen,<br />
da besonders reviersuchende Jungbiber große Strecken entlang der Gewässerachsen <strong>zu</strong>rücklegen<br />
und so entsprechend weiträumige genetische Austauschbeziehungen bestehen.<br />
Der Erhaltungs<strong>zu</strong>stand dieser lokalen Population ist wegen ihrer Stabilität, der Vernet<strong>zu</strong>ngssituation<br />
und der weiteren Ausbreitungstendenz als "hervorragend" ein<strong>zu</strong>stufen. Beleg hierfür<br />
sind u.a. die Untersuchungsergebnisse <strong>zu</strong>m Vorkommen des Bibers im Zuge des geplanten<br />
Ausbaus des Münchener Flughafens (Hrsg. FMG 2007). Allein im Umfeld des bestehenden<br />
Flughafens (Isarauen, nördliches Erdinger Moos) wurden mindestens 37 Biberreviere, mit einem<br />
Gesamtbestand von <strong>11</strong>0 – 120 Tieren erfasst.<br />
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Biber (Castor fiber)<br />
Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der lokalen Population:<br />
hervorragend (A) gut (B) mittel – schlecht (C)<br />
Tierart nach Anhang IV a) FFH-RL<br />
2.1 Prognose der Schädigungsverbote nach § 42 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m.<br />
Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Im Anschlussbereich an die B<strong>11</strong> und das übrige bestehende Straßennetz finden Baumaßnahmen<br />
am Rande des Biberlebensraumes „Isaraue, Teilbereich Moosach“ statt.<br />
Bei den hier geplanten Baumaßnahmen handelt es sich im Wesentlichen um die Anbindung<br />
der B301 an das vorhandene Straßennetz. Die einzigen „echten“ Neubaumaßnahmen finden<br />
auf dem Lagerplatz Tuching (Verbindung B<strong>11</strong>a und B<strong>11</strong>, derzeit städtische Lagerfläche von<br />
Baustoffen, Gartenabfällen ect.) sowie außerhalb der Moosachaue (Bau eines Regenrückhaltebeckens)<br />
statt. Bau- und anlagebedingt findet somit keine Zerstörung / Beeinträchtigung von<br />
Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- oder Ruhestätten (oder entsprechenden Potenzialflächen) statt.<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
2.2 Prognose des Störungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Keine erhebliche, auf den Erhaltungs<strong>zu</strong>stand negativ wirksame Störung. Der Raum ist bereits<br />
stark vorbelastet (Straßen, Bahnlinie), die Mehrbelastung führt mit hinreichender Sicherheit <strong>zu</strong><br />
keiner Verdrängung der äußerst anpassungsfähigen und lärmunempfindlichen Art (s. Vorkommen<br />
in der An- und Abflugschneise des Flughafens). Selbst der worst-case (Verdrängung der<br />
Art aus dem Moosachabschnitt zwischen B<strong>11</strong>a und Marzling) würde <strong>zu</strong> keiner Verschlechterung<br />
des hervorragenden Erhaltungs<strong>zu</strong>standes der lokalen Population in den Isarauen (mit angrenzenden<br />
Moosbereichen) führen.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich:<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich:<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
2.3 Prognose des Tötungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG § 44<br />
Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG<br />
Die Trasse verläuft außerhalb regelmäßig durch den Biber genutzter Bereiche. Eine signifikante<br />
Erhöhung des individuenbezogenen Kollisionsrisikos kann deshalb ausgeschlossen werden.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich:<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
UG = Untersuchungsgebiet<br />
Konkrete Nachweise oder sonstige Hinweise auf Vorkommen weiterer hier relevanter<br />
Säugetierarten im Wirkraum liegen nicht vor.<br />
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4.1.2.2 Reptilien<br />
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Ermittlung und Übersicht über das Vorkommen der relevanten Reptilienarten<br />
Nach dem vorhandenen Lebensraumangebot und der naturräumlichen Lage des<br />
Projektgebietes ist die Zauneidechse die einzige hier potenziell vorkommende<br />
Reptilienart.<br />
Tab. 3: Reptilienarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie im Untersuchungsraum<br />
Art RLD RLB EHZ<br />
KBR<br />
Vorkommen im Untersuchungsraum<br />
Zauneidechse Lacerta agilis 3 V V U1 Straßenböschung nördlich von Tüntenhausen<br />
an der Straße nach Zurnhausen<br />
Erklärungen: vgl. Tab. 1 in Kap. 4.1.2.1<br />
Betroffenheit der Reptilienarten<br />
Zauneidechse (Lacerta agilis)<br />
Die Zauneidechse ist in Bayern und Deutschland weit verbreitet; bezüglich der Erhaltung der<br />
Art besteht für Deutschland keine besondere Verantwortung (PETERSEN ET AL. 2004).<br />
Die Zauneidechse besiedelt eine Vielzahl offener Lebensräume wie Magerrasen, trockene<br />
Wiesen, Böschungen, Feldraine, Weg- und Straßenränder, Ruderalfluren, Waldlichtungen, Abbaustellen<br />
und Gärten. Als Ausbreitungswege und Habitate nutzen die Tiere gerne die Vegetationssäume<br />
und Böschungen von Straßen und Schienenwegen. Als hauptsächlicher limitierender<br />
Faktor für die Art gilt die Verfügbarkeit gut besonnter, vegetationsarmer Flächen mit für die<br />
Art grabfähigem Boden; hier werden die Eier abgelegt.<br />
Individuelle Reviere der Art werden mit 63-2000 m² angegeben. In der Regel liegen solch optimale<br />
Vorausset<strong>zu</strong>ngen aber nicht vor, so dass die Tiere <strong>zu</strong>m Erreichen aller von ihnen im Jahresverlauf<br />
benötigter Habitatrequisiten größere Strecken <strong>zu</strong>rücklegen müssen. Als absolute<br />
Mindestgröße für den längeren Erhalt einer Population werden 3-4 ha angegeben.<br />
Im Untersuchungsgebiet wurde die Art im Jahr 2000 an einer Straßenböschung nördlich von<br />
Tüntenhausen an der Straße nach Zurnhausen nachgewiesen (eigener Nachweis, s. Abb. 4).<br />
Bei einer Kontrolle 2007 konnte hier keine Tiere beobachtet werden, die Lebensraumeignung<br />
der Straßenböschung war aber noch vorhanden; von einem aktuellen Vorkommen wird deshalb<br />
ausgegangen.<br />
Der Fundort liegt in einer Entfernung von ca. 700 m <strong>zu</strong>r geplanten Trasse, „abgeschirmt“ durch<br />
dazwischenliegende Äcker und Fichtenforst. Funktionale Beziehungen <strong>zu</strong>m Trassenbereich<br />
oder von hier ausgehenden Gefährdungen können mit Sicherheit ausgeschlossen werden.<br />
Hinweis:<br />
Das Vorkommen in der ehemaligen Abbaustelle nördlich Tuching (s. Abb. 4; 7536 ASK 86, NW aus<br />
1984/85) wird als erloschen eingestuft (durch Verfüllung als Lebensraum für die Zauneidechse zerstört, bei<br />
Kontrolle 2007 und 2008 keine Nachweise).<br />
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Zauneidechse (Lacerta agilis)<br />
Fazit:<br />
Abb: 4: Zauneidechse – aktuelles (roter Punkt) und erloschenes (rotes Dreieck) Vorkommen<br />
nördlich von <strong>Freising</strong>; (geplanter Trassenverlauf blau)<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Bei der einzigen im Gebiet vorkommenden Reptilienart nach Anhang IV FFH-RL, der<br />
Zauneidechse, werden keine artenschutzrechtliche Verbotstatbestände durch das<br />
Vorhaben erfüllt. Eine Ausnahme von den Verboten entsprechend § 43 Abs. 8<br />
BNatSchG § 45 Abs. 7 BNatSchG ist für die Art nicht erforderlich.<br />
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4.1.2.3 Amphibien<br />
Ermittlung und Übersicht über das Vorkommen der relevanten Reptilienarten<br />
Von den 12 in Bayern vorkommenden Amphibienarten des Anhangs IV FFH-RL ist<br />
die Verbreitung innerhalb Bayerns gut bekannt und dokumentiert (vgl. BAYLFU<br />
2007). Aus dem Umfeld des Vorhabens liegen Nachweise von Laubfrosch und<br />
Kreuzkröte vor.<br />
Tab. 4: Amphibienarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie im Untersuchungsraum<br />
Art RLD RLB EHZ<br />
KBR<br />
Vorkommen im Untersuchungsraum<br />
Kreuzkröte Bufo calamita 3 V 2 U2 nur ältere ASK-Nachweis (1989/1990)<br />
aus der Abbaustelle bei Zolling<br />
Laubfrosch Hyla arborea 2 3 2 U1 Aktuelles Vorkommen nur in der Abbaustelle<br />
bei Zolling (7536 ASK 240,<br />
ASK316; NW 1989 – 1992, eigene NW<br />
2000 und 2007)<br />
Erklärungen: vgl. Tab. 1 in Kap. 4.1.2.1<br />
Betroffenheit der Amphibienarten<br />
Kreuzkröte (Bufo calamita)<br />
Die Kreuzkröte ist heute eine typische Art von Sand- und Kiesabbaustellen, wo sie flache, regelmäßig<br />
auch neu entstehende Gewässer als Laichgewässer nutzt. Als Landlebensräume<br />
kommen die Abbaustellen selbst und die unmittelbar angrenzenden Offenlandbereiche und<br />
Wälder in Frage.<br />
Aus dem Untersuchungsraum liegen nur ältere Nachweis (1989/1990) aus der Abbaustelle bei<br />
Zolling vor, möglicherweise kommt die Art hier auch noch aktuell vor. Die Entfernung <strong>zu</strong>r Trasse<br />
beträgt rd. 1,6 km, regelmäßige funktionale Beziehungen (Wanderrouten, Winterlebensraum<br />
etc.) <strong>zu</strong>m näheren Trassenumfeld bestehen aufgrund der großen Entfernung nicht.<br />
Für gelegentlich in den Wirkraum einwandernde Individuen (Ausbreitungswanderungen der Pionierart<br />
<strong>zu</strong>r Erschließung neu entstandener Lebensräume wie Sandgruben, die über mehrere<br />
Kilometer Entfernung von Laichgewässern möglich sind) erhöht sich durch die neue Straßentrasse<br />
das Kollisionsrisiko nicht signifikant (<strong>zu</strong>fällige Kollisionen im Rahmen des allgemeinen<br />
Risikos bei ungerichteten Wanderungen).<br />
Projektbedingt erfolgen somit keine direkten bauliche Eingriffe oder Beeinträchtigungen regelmäßiger<br />
(bestandsrelevanter) Funktionsbeziehungen.<br />
Verstöße gegen die Störungs- und Schädigungsverbote gem. § 42 Abs.1, Nrn. 1 - 3 i.V.m. Abs.<br />
5 BNatSchG § 44 Abs.1, Nrn. 1 - 3 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG werden deshalb ausgeschlossen.<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 28
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Laubfrosch (Hyla arborea) Tierart nach Anhang IV a) FFH-RL<br />
Fazit:<br />
Aktuell kommt der Laubfrosch im Untersuchungsgebiet nur im Abbaugebiet bei Zolling vor<br />
(7536 ASK 240, ASK316; NW 1989 – 1992, Vorkommen durch eigenen Erhebungen 2000 und<br />
2007 bestätigt)<br />
Die Entfernung <strong>zu</strong>r Trasse beträgt rd. 1,5 km, damit liegt das Vorkommen (bzw. die Laichgewässer)<br />
außerhalb möglicher Projektwirkungen. Artenschutzrechtlich relevanten Beeinträchtigungen<br />
für die Art und ihre Lebensräume sind nicht erkennbar. Für gelegentlich (theoretisch) in<br />
den Wirkraum einwandernde Individuen (Ausbreitungswanderungen) erhöht sich durch die<br />
neue Straßentrasse das Kollisionsrisiko nicht signifikant (<strong>zu</strong>fällige Kollisionen im Rahmen des<br />
allgemeinen Risikos bei ungerichteten Wanderungen).<br />
Hinweis<br />
Folgende ASK-Nachweise sind erloschen:<br />
- Feuerlöschteich in Zurnhausen (Nachweise aus den Jahren 1982 und 1992), bei eigenen Erhebungen<br />
2000, 2007 und 2008 keine Nachweise.<br />
- Abbaustelle nördlich von Marzling 7536 ASK 280; NW 1992, M. BREHM 2003. Aufgrund des fortgeschrit-<br />
tenen Abbaus und der laufenden Verfüllung ist auch das Vorkommen in der Abbaustelle nördlich von Marz-<br />
ling erloschen. Geeignete Laichgewässer für den Laubfrosch sind hier nicht mehr vorhanden (Stand 2008).<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Bei keiner der im Gebiet vorkommenden (Laubfrosch) oder potenziell vorkommenden<br />
(Kreuzkröte) Amphibienarten nach Anhang IV FFH-RL werden artenschutzrecht-<br />
liche Verbotstatbestände durch das Vorhaben erfüllt. Eine Ausnahme von den Verboten<br />
entsprechend § 43 Abs. 8 BNatSchG § 45 Abs. 7 BNatSchG ist nicht erforderlich.<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 29
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4.2 Bestand und Betroffenheit der Europäischen Vogelarten nach Art. 1 der Vogelschutz-Richtlinie<br />
Bezüglich der Europäischen Vogelarten nach Art. 1 der Vogelschutz-Richtlinie ergeben<br />
sich aus § 42 Abs. 1, Nrn. 1 bis 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG für nach § 19<br />
BNatSchG § 44 Abs. 1, Nrn. 1 bis 3 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG für nach § 15<br />
BNatSchG <strong>zu</strong>lässige Eingriffe folgende Verbote:<br />
Schädigungsverbot (s. Nr. 2.1 der Formblätter):<br />
Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- und Ruhestätten und damit verbundene<br />
vermeidbare Verlet<strong>zu</strong>ng oder Tötung von Vögeln oder ihrer Entwicklungsformen.<br />
Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von<br />
dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- oder Ruhestätten im räumlichen<br />
Zusammenhang gewahrt wird.<br />
D. h. die Be<strong>zu</strong>gsebene für den Verbotstatbestand (bzw. Schädigungsverbot) ist der<br />
betroffene lokale Bestand bzw. die lokale Population der Art (n. Schreiben der<br />
Obersten Baubehörde vom 08.01.2008 Gz. IID2-4022.2-001/05).<br />
Störungsverbot (s. Nr. 2.2 der Formblätter):<br />
Erhebliches Stören von Vögeln während der Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-, Auf<strong>zu</strong>cht-, Mauser-,<br />
Überwinterungs- und Wanderungszeiten.<br />
Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die Störung <strong>zu</strong> keiner Verschlechterung<br />
des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes der lokalen Population führt.<br />
Tötungsverbot (s. Nr. 2.3 der Formblätter):<br />
Gefahr von Kollisionen im Straßenverkehr, wenn sich durch das Vorhaben das Kollisionsrisiko<br />
für die jeweiligen Arten unter Berücksichtigung der vorgesehenen Schadensvermeidungsmaßnahmen<br />
signifikant erhöht.<br />
Die Verlet<strong>zu</strong>ng oder Tötung von Tieren und die Beschädigung oder Zerstörung ihrer Entwicklungsformen,<br />
die mit der Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- und Ruhestätten verbunden sind,<br />
werden im Schädigungsverbot behandelt.<br />
Anmerkung <strong>zu</strong> Zugvögeln<br />
Das Hügelland zwischen Isar und Amper durch welches die geplante Trasse verläuft, ist kein<br />
Gebiet, welches regelmäßig von Schwärmen verschiedener Zugvögel als Rast- oder Überwinterungsgebiet<br />
aufgesucht wird.<br />
Aus diesem Grund kann das Auftreten (und eine Beeinträchtigung) zahlreicher Vogelarten<br />
ausgeschlossen werden, da diese bestenfalls als sehr seltene Gäste in Erscheinung treten.<br />
Eventuelle Verluste einzelner Individuen der Referenzpopulationen von sehr seltenen Gastvögeln<br />
im Laufe von Jahrzehnten haben auf den Erhaltungs<strong>zu</strong>stand keinen Einfluss. Im weiteren<br />
Text bleiben deshalb die Zugvögel unberücksichtigt.<br />
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Ermittlung und Übersicht über das Vorkommen der relevanten Vogelarten<br />
Nach den eigenen Erhebungsdaten und der Auswertung des Brutvogelatlasses<br />
(Quadrant TK 7536/4) kommen im weiteren Umfeld des Vorhabens 92 Vogelarten<br />
"möglicherweise", "wahrscheinlich" oder "sicher" als Brutvogel vor.<br />
Betroffenheit der Vogelarten<br />
Unter artenschutzrechtlichen Aspekten ergeben sich bei vielen Vogelarten, die für<br />
den Untersuchungsraum ermittelt wurden, bereits ohne Detailanalyse keine relevanten<br />
Beeinträchtigungen. Ausschlusskategorien sind z.B.:<br />
- eine allgemeinen Verbreitung und Häufigkeit von Arten,<br />
- fehlende Habitate für die Arten im Wirkraum (Nachweise stammen <strong>zu</strong>meist aus<br />
der Auswertung des BV-Atlas und umfassen Arten deren Lebensraumansprüche<br />
im Wirkraum nicht erfüllt werden)<br />
- Aufenthalt im Wirkraum (oft nur saisonal) nur <strong>zu</strong>r Nahrungssuche (Nahrungsgäste),<br />
sofern die Arten kein „Risikoverhalten“ an Straßen (oder sonstigen Verkehrswegen)<br />
zeigen.<br />
Bei den entsprechenden, vorhabenspezifisch "unempfindlichen" Arten finden sich in<br />
der sog. Abschichtliste entsprechende Einträge in den Spalten „L“ oder „E“ (s. Anhang<br />
1, Teil B Vögel).<br />
Bei diesen Arten sind angesichts der Projektwirkungen keine Auswirkungen auf die<br />
ökologische Funktion ihrer Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- und Ruhestätten bzw. kein Einfluss auf<br />
den Erhaltungs<strong>zu</strong>stand ihrer lokalen Populationen <strong>zu</strong> erwarten, d. h. ein<br />
vorhabensbedingter Verstoß gegen die Schädigungs- oder Störverbote nach § 42<br />
Abs. 1 Nrn. 2 und 3 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nrn. 2 und 3 i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG wird für diese Arten/Artengruppen ausgeschlossen.<br />
In der Regel ist bei diesen Arten auch ein Verstoß gegen das individuenbezogene<br />
Tötungsverbot i. S. von § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG<br />
durch eine signifikante Erhöhung des Kollisionsrisikos ausgeschlossen. Die Arten<br />
weisen eine gute Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Umweltbedingungen auf<br />
und sind – trotz des vorhandenen Verkehrswegenetzes - häufig und allgemein verbreitet<br />
(viele Singvogelarten). Bei anderen Arten kann eine signifikante Erhöhung<br />
des Kollisionsrisikos aufgrund artspezifisches Verhaltensweisen ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Bei der Beurteilung berücksichtigt werden ggf. projektspezifischen Maßnahmen <strong>zu</strong>r<br />
Vermeidung (siehe Kap. 3.1), beispielsweise die Beschränkung der Baumfäll- und<br />
Rodungszeiten, die ein Töten oder Verletzen von Jungvögeln oder eine Zerstörung<br />
von Eiern und besetzten Nestern verhindert, sowie ggf. allgemein wirksame Ausgleichs-<br />
und Ersatzmaßnahmen (siehe Kap. 3.2).<br />
Arten die nicht einer der genannten Ausschlusskategorie <strong>zu</strong>geordnet werden können,<br />
werden als vorhabenspezifisch "empfindliche" Vogelarten einer Detailanalyse<br />
unterzogen (Formblätter, ggf. mehrere Arten <strong>zu</strong>sammengefasst).<br />
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Vorhabenspezifisch "unempfindliche" Vogelarten<br />
Vogelarten deren Ansprüche an Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- und Ruhestätten und sonstige<br />
essenzielle Lebensstätten im Wirkraum nicht erfüllt sind<br />
Aufgrund der Lebensraumausstattung und eigener Geländekenntnisse können Vorkommen<br />
von 23 Arten im Wirkraum der Trasse ausgeschlossen werden.<br />
Die Arten wurden zwar innerhalb des festgelegten Untersuchungsraums (2 km-<br />
Umkreis um das Vorhaben und ausgewerteter Quadranten des Brutvogelatlas)<br />
nachgewiesen, im Wirkraum sind jedoch keine geeigneten Habitate vorhanden oder<br />
es kann aufgrund der eigenen Bestandserhebungen ausgeschlossen werden, dass<br />
sich besetzte Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- und Ruhestätten (Horst- oder Höhlenbäume, Nistplätze<br />
an Gebäuden, Röhrichte usw.) innerhalb des Wirkraums befinden.<br />
Art Art RLB RLD<br />
Baumpieper Anthus trivialis 3 V<br />
Blässhuhn Fulica atra -<br />
Dohle Corvus monedula V -<br />
Eisvogel Alcedo atthis V V<br />
Flussregenpfeifer Charadrius dubius 3 -<br />
Gänsesäger Mergus merganser 2 3<br />
Gebirgsstelze Motacilla cinerea -<br />
Grauspecht Picus canus 3 V<br />
Halsbandschnäpper Ficedula albicollis V 1<br />
Höckerschwan Cygnus olor -<br />
Kiebitz Vanellus vanellus 2 2<br />
Kleinspecht Dendrocopos minor V -<br />
Pirol Oriolus oriolus V V<br />
Reiherente Aythya fuligula -<br />
Rohrammer Emberiza schoeniclus -<br />
Schlagschwirl Locustella fluviatilis 3 -<br />
Schnatterente Anas strepera 3 -<br />
Tafelente Aythya ferina -<br />
Teichhuhn Gallinula chloropus V V<br />
Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus -<br />
Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca -<br />
Uferschwalbe Riparia riparia V V<br />
Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis V<br />
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Vogelarten, die in Bayern und im Naturraum allgemein verbreitet, häufig und<br />
ungefährdet sind<br />
In diese Gruppe fallen folgende 50 Vogelarten.<br />
- Die aufgeführten Vogelarten sind in den vom Vorhaben betroffenen Bereichen<br />
nachgewiesen oder mit hoher Wahrscheinlichkeit als Brutvögel <strong>zu</strong> erwarten.<br />
- Evtl. eintretende Verluste an Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- und Ruhestätten (worst-case-<br />
Annahme) verstoßen nicht gegen die Schädigungsverbote i. S. des § 42 Abs. 1<br />
Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG, da die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben<br />
betroffenen Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- oder Ruhestätten wegen der allgemeinen Verfügbarkeit<br />
im räumlichen Zusammenhang gewahrt bleibt.<br />
- Bauzeitlich oder betriebsbedingt evtl. eintretende Störungen einzelner Individuen<br />
dieser Arten während der Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-, Auf<strong>zu</strong>cht-, Mauser-, Überwinterungs-<br />
und Wanderungszeiten verstoßen nicht gegen das Störungsverbot i. S.<br />
des § 42 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG, da die unvermeidbaren Störungen, die trotz der vorgesehenen Beschränkung<br />
der Zeiträume für Rodungen und Baufeldfreimachung und sonstiger<br />
Schutzmaßnahmen verbleiben, <strong>zu</strong> keiner Verschlechterung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
der lokalen Population(-en) im Naturraum führen.<br />
- Das individuenbezogene Kollisionsrisiko i. S. des Tötungsverbots nach § 42<br />
Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG erhöht sich nicht signifikant,<br />
da die Arten aufgrund der artspezifischen Verhaltensweisen bei der Querung<br />
der Trasse oder beim Aufenthalt im Straßenraum grundsätzlich keine erhöhte<br />
Kollisionsgefahr aufweisen und/oder die Arten eine Überlebensstrategie<br />
aufweisen, die es ermöglicht, Individuenverluste durch Kollisionen mit geringem<br />
Risiko ab<strong>zu</strong>puffern, d. h. dass Verkehrsopfer im Rahmen der gegebenen artspezifischen<br />
Mortalität liegen.<br />
Art Art RLB RLD T<br />
Amsel Turdus merula - - -<br />
Bachstelze Motacilla alba - - -<br />
Blaumeise Parus caeruleus - - -<br />
Buchfink Fringilla coelebs - - -<br />
Buntspecht Dendrocopos major - - -<br />
Dorngrasmücke Sylvia communis - - -<br />
Eichelhäher Garrulus glandarius - - -<br />
Elster Pica pica - - -<br />
Feldschwirl Locustella naevia - - -<br />
Fitis Phylloscopus trochilus - - -<br />
Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla - - -<br />
Gartengrasmücke Sylvia borin - - -<br />
Gelbspötter Hippolais icterina - - -<br />
Gimpel Pyrrhula pyrrhula - - -<br />
Girlitz Serinus serinus - - -<br />
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Art Art RLB RLD T<br />
Grauschnäpper Muscicapa striata - - -<br />
Grünfink Carduelis chloris - - -<br />
Haubenmeise Parus cristatus - - -<br />
Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros - - -<br />
Haussperling Passer domesticus - - -<br />
Heckenbraunelle Prunella modularis - - -<br />
Jagdfasan Phasianus colchicus - - -<br />
Kernbeißer Coccothraustes coccothraustes - - -<br />
Kleiber Sitta europaea - - -<br />
Kohlmeise Parus major - - -<br />
Mäusebussard Buteo buteo - - -<br />
Misteldrossel Turdus viscivorus - - -<br />
Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla - - -<br />
Neuntöter Lanius collurio - - -<br />
Rabenkrähe Corvus corone - - -<br />
Ringeltaube Columba palumbus - - -<br />
Rotkehlchen Erithacus rubecula - - -<br />
Schwanzmeise Aegithalos caudatus - - -<br />
Singdrossel Turdus philomelos - - -<br />
Sommergoldhähnchen Regulus ignicapillus - - -<br />
Sperber Accipiter nisus - - -<br />
Star Sturnus vulgaris - - -<br />
Stieglitz Carduelis carduelis - - -<br />
Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustris - - -<br />
Tannenmeise Parus ater - - -<br />
Türkentaube Streptopelia decaocto - - -<br />
Turmfalke Falco tinnunculus - - -<br />
Wacholderdrossel Turdus pilaris - - -<br />
Waldbaumläufer Certhia familiaris - - -<br />
Waldkauz Strix aluco - - -<br />
Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix - - -<br />
Weidenmeise Parus montanus - - -<br />
Wintergoldhähnchen Regulus regulus - - -<br />
Zaunkönig Troglodytes troglodytes - - -<br />
Zilpzalp Phylloscopus collybita - - -<br />
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Sonderfall Kuckuck<br />
Der Kuckuck tritt bei vielen der genannten, ungefährdeten Arten als Brutparasit auf.<br />
Da für diese keine Verstöße gegen die Bestimmungen des § 42 Abs. i. V. m. Abs. 5<br />
BNatSchG § 44 Abs. i. V. m. Abs. 5 BNatSchG <strong>zu</strong> besorgen sind, gilt dies auch (für<br />
die Jungvögel) des Kuckucks. Die Altvögel sind im Wirkraum als Nahrungsgäste ein<strong>zu</strong>stufen<br />
(s. nächster Abschnitt).<br />
Vogelarten, die im Wirkraum (ca. 1 – 1,5 km Korridor) nur als Nahrungsgäste<br />
auftreten<br />
12 Vogelarten gehören dieser Gruppe an. Die genannten Arten nutzen die freie Feldflur,<br />
die Siedlungsränder oder den Wald im Wirkraum als Nahrungshabitat und treten<br />
hier – entsprechend ihrer sonstigen biologischen Eigenschaften – in unterschiedlichen<br />
Aufenthaltsdichten und – zeiten auf. So sind z.B. die in kleinen Kolonien brütenden<br />
Schwalbenarten in den Sommermonaten regelmäßig und relativ zahlreich <strong>zu</strong><br />
finden, während Arten mit geringeren Brutdichten (und größeren Gesamtlebensräumen)<br />
nur in Einzelexemplaren und nur zeitweise auftreten (Bsp. Wespenbussard,<br />
Baumfalke, Habicht, Graureiher, Schwarzspecht etc.).<br />
- Eine bau- oder anlagebedingte Zerstörung/Beeinträchtigung von Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-<br />
und Ruhestätten und essenziellen Nahrungshabitaten tritt nicht ein (kein<br />
Verstoß gegen das Schädigungsverbot i. S. des § 42 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m.<br />
Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG).<br />
- Bauzeitlich oder betriebsbedingt evtl. eintretende Störungen einzelner Individuen<br />
dieser Arten während der Überwinterungs- und Wanderungszeiten oder<br />
während des vorübergehenden Aufenthaltes <strong>zu</strong>r Nahrungssuche verstoßen<br />
nicht gegen das Störungsverbot i. S. des § 42 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG, da Art und Umfang der<br />
Störungen <strong>zu</strong> keiner Verschlechterung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes der evtl. im<br />
weiteren Umfeld vorhandenen lokalen Population führen. Es ist nicht erkennbar,<br />
dass die bauzeitlich und/oder betriebsbedingt entstehenden Emissionen<br />
da<strong>zu</strong> führen werden, das der Landschaftsausschnitt entlang der Trasse seine<br />
Eignung als Nahrungsgebiet verlieren wird, und als Folge dessen mit einem<br />
Bestandsrückgang der betroffenen Arten gerechnet werden muss. Bei diesen<br />
handelt es sich um typische Arten der (heutigen) Kulturlandschaft, die eine hohe<br />
Tolleranzschwelle gegenüber den hier wirksamen „Störungen“ durch den<br />
Verkehr, die Siedlungstätigkeit und die vielfältigen Formen der Landnut<strong>zu</strong>ng<br />
(Land- und Forstwirtschaft, Freizeit- und Erholungsnut<strong>zu</strong>ng etc.) zeigen.<br />
- Das individuenbezogene Kollisionsrisiko i. S. des Tötungsverbots nach § 42<br />
Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG erhöht sich aufgrund der<br />
artspezifischen Verhaltensweisen und Anpassungen nicht signifikant.<br />
Art Art RLB RLD T<br />
Baumfalke Falco subbuteo V 3 V<br />
Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus 3 V 3<br />
Graureiher Ardea cinerea V - V<br />
Grünspecht Picus viridis V V 3<br />
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Art Art RLB RLD T<br />
Habicht Accipiter gentilis 3 - 3<br />
Klappergrasmücke Sylvia curruca V - 3<br />
Kuckuck Cuculus canorus V V V<br />
Mauersegler Apus apus V V V<br />
Mehlschwalbe Delichon urbicum V V V<br />
Rauchschwalbe Hirundo rustica V V V<br />
Schwarzspecht Dryocopus martius V - V<br />
Wespenbussard Pernis apivorus 3 - V<br />
Vorhabenspezifisch "empfindliche" Vogelarten<br />
Für die übrigen, nachfolgend aufgeführten 7 Vogelarten, die im Untersuchungsraum<br />
nachgewiesen wurden oder <strong>zu</strong> erwarten sind und nicht den in Kap. 4.2.2.1 genannten<br />
Ausschlusskategorien <strong>zu</strong>geordnet werden können, wird eine Detailanalyse der<br />
Betroffenheit erforderlich.<br />
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Feldlerche (Alauda arvensis), Feldsperling (Passer montanus), Goldammer (Emberiza citro-<br />
nella), Wachtel (Coturnix coturnix)<br />
1 Grundinformationen<br />
Feldlerche:<br />
Europäische Vogelarten nach VRL<br />
Rote-Liste-Status Deutschland: 3 Bayern: 3 T: V<br />
Art im UG: nachgewiesen potenziell möglich Status BVA: C<br />
Feldsperling:<br />
Rote-Liste-Status Deutschland: V Bayern: V T: V<br />
Art im UG: nachgewiesen potenziell möglich Status BVA: B (D)<br />
Goldammer:<br />
Rote-Liste-Status Deutschland: - Bayern: V T: V<br />
Art im UG: nachgewiesen potenziell möglich Status BVA: B (D)<br />
Wachtel:<br />
Rote-Liste-Status Deutschland: - Bayern: V T: V<br />
Art im UG: nachgewiesen potenziell möglich Status BVA: B (D)<br />
Lokale Population:<br />
Betrachtungsraum für die saP-relevanten Wirkungen ist die „lokale Population“ einer Art, wobei<br />
deren Grenzen besonders bei annähernd flächendeckend verbreiteten und mobilen Arten<br />
kaum <strong>zu</strong> bestimmen sind. Einen Anhaltspunkt für den großräumigen „Erhaltungs<strong>zu</strong>stand“ (bzw.<br />
die Gefährdungs- und Bestandssituation) gibt die regionalisierte Einstufung in der Roten Liste.<br />
Be<strong>zu</strong>gsraum hier ist jeweils eine Gruppe naturräumlicher Haupteinheiten. Die 4 hier <strong>zu</strong>sammenfassend<br />
behandelten Arten sind in der Naturraumgruppe „Tertiär-Hügelland und voralpine<br />
Schotterplatten“ – in der auch das Planungsgebiet liegt – keiner Gefährdungsstufe der Roten<br />
Liste <strong>zu</strong>geordnet und sind hier – bei entsprechend geeigneter Landnut<strong>zu</strong>ng – allgemein verbreitet.<br />
Deshalb wird hier auch ein günstiger Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der Arten angenommen.<br />
Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der lokalen Population:<br />
hervorragend (A) gut (B) mittel – schlecht (C)<br />
2.1 Prognose der Schädigungsverbote nach § 42 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m.<br />
Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Durch die Überbauung von landwirtschaftlichen Nutzflächen kommt es bei Wachtel und<br />
Feldlerche <strong>zu</strong> einem Verlust an Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- und Ruhestätten bzw. <strong>zu</strong> einer<br />
Flächenversiegelung im Gesamtlebensraum (Ackerfluren zwischen Isar- und Ampertal) der<br />
Arten. Aufgrund des hohen Flächenangebotes kann jedoch angenommen werden, dass die<br />
ökologische Funktion dieser überbauten Flächen im räumlichen Zusammenhang gewahrt bleibt<br />
und somit auch der Brutbestand unverändert erhalten bleibt. Ein Verstoß gegen die<br />
Regelungen des § 42 Abs. 1, Nrn. 1 und 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1, Nrn. 1 und 3<br />
i. V. m. Abs. 5 BNatSchG (Schädigungsverbote) sind demnach nicht <strong>zu</strong> besorgen. Sinngemäß<br />
Gleiches gilt für die Goldammer und den Feldsperling. Auch hier erfolgen durch kleinflächige<br />
Gehölzrodungen bei Ast (Straßenbegleitgehölz) und nördlich Edenhofen<br />
(„Flurbereinigungshecke“) Verluste potenzieller Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- und Ruhestätten, deren die<br />
ökologische Funktion von den übrigen Beständen im Umfeld der Maßnahme übernommen<br />
werden kann.<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 37
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Feldlerche (Alauda arvensis), Feldsperling (Passer montanus), Goldammer (Emberiza citro-<br />
nella), Wachtel (Coturnix coturnix)<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich:<br />
Europäische Vogelarten nach VRL<br />
• allg. Schutzmaßnahme: Rodung von Gebüschbeständen außerhalb der Brut- und<br />
Auf<strong>zu</strong>chtszeit<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
2.2 Prognose des Störungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Populationsbiologisch wirksame Störungen durch den Baubetrieb oder den späteren Betrieb<br />
der Straße auf die genannten, für die heutige Kulturlandschaft typischen Arten sind nicht <strong>zu</strong><br />
besorgen. Lokale, nur wenige Meter über den Straßenkörper hinaus wirksame Verdrängungseffekte<br />
erfüllen kein Störungsverbot i. S. des § 42 Abs. 1, Nr. 2 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG § 44<br />
Abs. 1, Nr. 2 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG, da sie <strong>zu</strong> keiner Verschlechterung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
der lokalen Population(-en) führt.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich:<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
2.3 Prognose des Tötungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG § 44<br />
Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG<br />
Eine signifikante Erhöhung des Kollisionsrisikos wird nicht unterstellt. Bei einem entsprechenden<br />
Brutplatzangebot und geeigneten Bewirtschaftungsformen besiedeln diese Arten auch von<br />
Straßen durchfahrenen Landschaftsräume, so dass artspezifische Verhaltensweisen bzw. Meidungsverhalten<br />
unterstellt werden können, die häufige Kollisionen mit Fahrzeugen vermeiden.<br />
Ferner wirken Straßenränder – im Gegensatz <strong>zu</strong> den nachfolgend behandelten Arten – nicht<br />
derart attrahierend (anziehend), dass hier ein deutlich erhöhtes Kollisionsrisiko angenommen<br />
werden muss.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
UG = Untersuchungsgebiet<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 38
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Mäusebussard (Buteo buteo)<br />
1 Grundinformationen<br />
Europäische Vogelart nach VRL<br />
Rote-Liste-Status Deutschland: - Bayern: -<br />
Art im UG: nachgewiesen potenziell möglich Status BVA: D<br />
Der Mäusebussard brütet in Wäldern und Gehölzen aller Art und nutzt das umliegende Offenland<br />
als Nahrungshabitat.<br />
Lokale Population:<br />
Der Mäusebussard besiedelt bevor<strong>zu</strong>gt „halboffene“ Landschaften, in denen er Wälder (v.a.<br />
Randbereiche) als Hortsplatz und Offenlandbereiche als Jagdhabitat nutzt.<br />
Im Untersuchungsgebiet wurde der Mäusebussard regelmäßig beobachtet (Nahrungssuche,<br />
sonstige Flüge in seinem Revier). Horstbäume befinden sich mit großer Wahrscheinlichkeit in<br />
dem Waldband an der Amperleite sowie den übrigen Waldgebieten im Untersuchungsraum.<br />
Die hier ansässigen Brutpaare sind Teil der lokalen Population im Naturraum „Tertiärhügelland“<br />
Vermutlich bestehen auch Austauschbeziehungen <strong>zu</strong>r den Vorkommen in der angrenzenden<br />
Münchener Schotterebene und dem Isartal.<br />
Für die bundes- und bayernweit sowie im gesamten Naturraum ungefährdete Art ist (mindestens)<br />
ein günstiger Erhaltungs<strong>zu</strong>stand an<strong>zu</strong>nehmen.<br />
Der Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der lokalen Population wird demnach bewertet mit:<br />
hervorragend (A) gut (B) mittel – schlecht (C)<br />
2.1 Prognose der Schädigungsverbote nach § 42 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m.<br />
Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Bei den Kartierungen 2000, 2007 und 2008 wurde kein Horststandort bzw. Hortsbaum auf oder<br />
unmittelbar neben der Trasse festgestellt. Die Zerstörung einer Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- oder<br />
Ruhestätte des Mäusebussards wird daher ausgeschlossen.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 39
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Mäusebussard (Buteo buteo)<br />
Europäische Vogelart nach VRL<br />
2.2 Prognose des Störungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Vorübergehend sind v.a. baubedingte Störungen des Mäusebussards bei seinen Jagd- oder<br />
Balzflügen möglich. Ein Ausweichen in störungsärmere Bereiche seines Gesamtreviers ist jedoch<br />
möglich. Erhebliche betriebsbedingte Wirkungen werden in Anbetracht der allgemeinen<br />
Verbreitung und Häufigkeit der Art ausgeschlossen. Gleichzeitig ausgeschlossen sind damit<br />
erhebliche Störungen (mit Auswirkungen auf den Erhaltungs<strong>zu</strong>stand) der lokalen Population.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
2.3 Prognose des Tötungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG § 44<br />
Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG<br />
In offenen Landschaften sind an Straßen häufiger Kollisionsopfer des Mäusebussards <strong>zu</strong> beobachten.<br />
Die Bussarde geraten hier v.a. in den Gefahrenbereich der Straße, da sie vom leicht<br />
erreichbaren Nahrungsressourcen profitieren. Hier<strong>zu</strong> zählen Aas (überfahrene Klein- und Mittelsäuger,<br />
Hasen etc.) sowie ein gutes Kleinsäugerangebot in den Randstreifen, welches auf<br />
den schneefreien Randstreifen auch im Winter gut erreichbar ist. Bei niedrigen An- und Überflügen<br />
können Mäusebussarde dann von den Fahrzeugen erfasst und getötet werden.<br />
Nachdem die geplante Trasse auf weite Strecken durch einen Landschaftsausschnitt verläuft, in<br />
dem bislang keine vielbefahrenen Straßen verlaufen, wird hier vorsorglich eine signifikante Erhöhung<br />
des individuenbezogenen Kollisionsrisikos für den Mäusebussard unterstellt.<br />
Konfliktminimierend wirkt sich die geplante landschaftsgerechte Gestaltung und Einbindung des<br />
Straßenkörpers bzw. die geplante Bepflan<strong>zu</strong>ng des Straßenböschungen aus (schlechtere Erreichbarkeit<br />
von Beutetieren), eine vollständige Vermeidung von Kollisionen in allen Streckenabschnitten<br />
ist jedoch nicht gewährleistet.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich:<br />
• G 1: Landschaftsgerechte Gestaltung und Einbindung des Straßenkörpers im<br />
gesamten Streckenabschnitt<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
3 Prüfung der Wahrung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes als fachliche Ausnahmevorausset<strong>zu</strong>ng<br />
des § 43 Abs. 8 BNatSchG i.V.m. Art.16 Abs. 1 FFH-RL<br />
§ 45 Abs. 7 BNatSchG<br />
Wesentliche Einflussfaktoren auf die Siedlungsdichte des Mäusebussards in seinen<br />
Brutgebeiten sind das Nahrungsangebot (u. a. starke Abhängigkeit von Feldmausgradationen),<br />
ein geeignetes Brutplatzangebot sowie die vorherrschende Landnut<strong>zu</strong>ng.<br />
Bundesweit besitzt die häufigste heimische Greifvogelart einen stabilen Bestand und zeigt<br />
regional sogar Bestands<strong>zu</strong>nahmen (z. B. Brandenburg). Rückgangstendenzen in lokalen oder<br />
überregionalen Beständen sind nicht feststellbar so dass angenommen werden kann, dass<br />
Individuenverluste durch Kollisionen an Straßen keinen negativen Einfluss auf die<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 40
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Mäusebussard (Buteo buteo)<br />
Europäische Vogelart nach VRL<br />
Populationsgröße der Art ausüben. Eine Wiederbeset<strong>zu</strong>ng evtl. verwaister Reviere durch bisher<br />
nicht brütende Vögel ist angesichts der durchgehenden Verbreitung gewährleistet. In der<br />
Gesamtbetrachtung <strong>zu</strong> berücksichtigen ist der Umstand, dass durch die Nahrungssuche an<br />
vorhandenen und neu entstehenden Straßenböschungen und Fahrbahnrändern für den<br />
Mäusebussard zwar ein gewisses Risiko entsteht, andererseits auf diesen Flächen saisonal<br />
durchgängig Nahrungsressourcen <strong>zu</strong>r Verfügung stehen, die v.a. in kalten und schneereichen<br />
Wintern die durch Nahrungsmangel verursachte Mortalitätsrate senken.<br />
Aufgrund der Bestandssituation und der „Neuschaffung“ von Nahrungshabitaten. die neben<br />
Risiken auch positive Wirkungen haben können, kann ausgeschlossen werden, dass sich ein<br />
neu entstehendes, jedoch räumlich begrenztes Kollisionsrisiko nachteilig auf die lokale<br />
Population (bzw. deren Erhaltungs<strong>zu</strong>stand) der Art im Naturraum oder gar darüber hinaus<br />
auswirkt.<br />
Die Gewährung einer Ausnahme führt <strong>zu</strong>:<br />
keiner nachhaltigen Verschlechterung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes der Populationen der<br />
Art<br />
Kompensationsmaßnahmen <strong>zu</strong>r Wahrung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
Ausnahmevorausset<strong>zu</strong>ng erfüllt: ja nein<br />
UG = Untersuchungsgebiet<br />
Waldohreule (Asio otus)<br />
1 Grundinformationen<br />
Europäische Vogelart nach VRL<br />
Rote-Liste-Status Deutschland: - Bayern: V<br />
Art im UG: nachgewiesen potenziell möglich Status BVA: D<br />
Eigene Nachweise der Art aus dem Untersuchungsgebiet liegen trotz gezielter Suche nicht vor,<br />
im Brutvogelatlas ist jedoch für das UG und seinen großräumigen Umgriff ein „D-Nachweis“<br />
(sicher brütend) verzeichnet. Da jedoch (auch) in den Wäldern an der südlichen Amperleite bei<br />
Erlau die Ansprüche an ein Bruthabitat erfüllt sind (s. nächster Abschnitt), wird für diesen Bereich<br />
ein trassennahes Vorkommen unterstellt und die Art näher betrachtet.<br />
Die Waldohreule brütet in Wäldern und Gehölzen aller Art einschließlich Parks und großen<br />
Gärten in Siedlungsgebieten. In großflächigen Wäldern werden v. a. die Randbereiche besiedelt<br />
und das Waldesinnere gemieden. Die Nester befinden sich besonders in Nadelbäumen.<br />
Zur Jagd (v. a. auf Kleinsäuger) werden im Offenland Flächen mit niedrigem Pflanzenwuchs<br />
(Felder und Wiesen) und in lichten Wäldern Wege und Schneisen aufgesucht.<br />
Lokale Population:<br />
Nach dem Brutvogelatlas ist die Waldohreule in Südbayern lückig verbreitet, wobei manche<br />
Bestandslücken auf Erfassungsmängel beruhen können. Als Ursache für Bestandsschwankungen<br />
und –rückgänge werden das Nahrungsangebot (stark abhängig von Mäusegradationen),<br />
der Witterungsverlauf (Bestandseinrüche nach Kältewintern), eine Einengung des Nahrungsangebotes<br />
und/oder der Jagdmöglichkeiten (v.a. durch intensive Landnut<strong>zu</strong>ng,<br />
Pestizideinsatz und Beseitigung von Kleinstrukturen) genannt. Hin<strong>zu</strong> kommen Verluste durch<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 41
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Waldohreule (Asio otus)<br />
Europäische Vogelart nach VRL<br />
natürliche Feinde (Habicht, Marder, Uhu) und Verluste durch den Straßenverkehr.<br />
Für das Hügelland zwischen Isar und Donau in dem auch das Untersuchungsgebiet liegt, ist<br />
insgesamt einen relativ weite Verbreitung der Waldohreule als Brutvogel an<strong>zu</strong>nehmen (vgl.<br />
Nachweisdichte im BV-Atlas und Lebensraumpotenzial). Sie zählt hier, wie in ganz Bayern, <strong>zu</strong><br />
den (noch) ungefährdeten Arten (Vorwarnliste), deren Erhaltungs<strong>zu</strong>stand am wahrscheinlichsten<br />
mit „gut“ ein<strong>zu</strong>stufen ist.<br />
Der Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der lokalen Population wird bewertet mit:<br />
hervorragend (A) gut (B) mittel – schlecht (C)<br />
2.1 Prognose der Schädigungsverbote nach § 42 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m.<br />
Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Die Waldohreule nutzt alte Krähen-, Elstern-,Greifvogel- und Ringeltaubennester <strong>zu</strong>r Brut, nur<br />
selten Baumhöhlen. Damit sind potenziell auch Brutplätze von den erforderlichen Rodungen<br />
für die neue Straßentrasse an der Amperleite betroffen. Um das Risiko, dass Eier oder<br />
Jungvögel in besetzten Nestern <strong>zu</strong> Schaden kommen, aus<strong>zu</strong>schließen, wird die Fällung der<br />
Bäume außerhalb der Brutzeit vorgenommen.<br />
Der potenzielelle Verlust einzelner Horstbäume (trotz eigener Untersuchungen keine konkreten<br />
Nachweise) als Fortpflan<strong>zu</strong>ngsstätte hat keinen Einfluss auf den Bestand der Waldohreule im<br />
Gebiet, da des möglicherweise betroffenen Revieres annähernd flächendeckend vergleichbare<br />
Waldbestände mit potenziellen Niststätten vorhanden sind. Die ökologischen Funktionen der<br />
Lebensstätte "Wälder der südlichen Amperleite" bleiben in jedem Fall für die Waldohreule<br />
erhalten.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich:<br />
• S 1: Baumfällungen außerhalb der Brutzeit<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
2.2 Prognose des Störungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Bau- und betriebsbedingte Störungen sind in dem an die Trasse angrenzenden (vermuteten)<br />
Brutrevier der Waldohreule nur in geringem Umfang an<strong>zu</strong>nehmen.<br />
Die Art besiedelt auch Wälder und Feldgehölze in der Nähe von Siedlungsbereichen und zeigt<br />
damit eine geringe Störanfälligkeit gegenüber Verkehrseffekten und menschliche Anwesenheit.<br />
Außerdem ist ein Ausweichen in störungsarme Gebiete angesichts der großräumig verfügbaren<br />
potenziellen Brutplätze möglich.<br />
Eine Meidung straßennaher Nahrungshabitate oder eine Barrierewirkung der neuen Straße<br />
sind nicht gegeben (vgl. Pkt. 2.3). Im Winter bilden Waldohreulen sogar Schlafgemeinschaften<br />
auf Bäumen mitten in Dörfern oder Städten.<br />
Eine erhebliche projektbedingte Störung mit Auswirkungen auf den Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der lokalen<br />
Population kann daher ausgeschlossen werden.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 42
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Waldohreule (Asio otus)<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Europäische Vogelart nach VRL<br />
2.3 Prognose des Tötungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG § 44<br />
Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG<br />
Potenzielles Jagdgebiet einer in den Wäldern der Amperleite brütenden Waldoheule ist das<br />
Ampertal und das Hügelland südlich der Amperleite zwischen Erlau und <strong>Freising</strong>/Tuching. Für<br />
den letztgenannten Landschaftsauschnitt wird vorsorglich eine signifikante Erhöhung des Kollisionsrisikos<br />
unterstellt, da hier bislang keine stärker frequentierten Straßen verlaufen.<br />
Neben der allgemeinen Kollisionsgefahr mit Fahrzeugen während der nächtlichen Flüge ergibt<br />
sich durch die Neuanlage der Straße ein <strong>zu</strong>sätzliches, attraktives Flächenangebot in Form von<br />
kleinsäugerreichen Straßenböschungen, die oftmals auch im Winter gut erreichbar sind (Streusalz,<br />
Sonneneinstrahlung).<br />
Beim Versuch hier Beute <strong>zu</strong> schlagen gerät die Waldohreule in den Gefahrenbereich der Straße<br />
und setzt sich dem Risiko aus, bei niedrigen An- und Überflügen von den Fahrzeugen erfasst<br />
und getötet <strong>zu</strong> werden.<br />
Eine vollständig wirksame Vermeidungsmaßnahme (z.B. einen dichte Bepflan<strong>zu</strong>ng bis an den<br />
Straßenrand) ist aus verkehrs- und sicherheitstechnischen Gründen nicht umsetzbar, so dass<br />
dieses Risiko nicht gänzlich gesichert ausgeschlossen werden kann.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
3 Prüfung der Wahrung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes als fachliche Ausnahmevorausset<strong>zu</strong>ng<br />
des § 43 Abs. 8 BNatSchG i.V.m. Art.16 Abs. 1 FFH-RL<br />
§ 45 Abs. 7 BNatSchG<br />
Wie oben dargestellt sind wesentliche Einflussfaktoren auf den Bestand der Waldohreule das<br />
Nahrungsangebot, der Witterungsverlauf, die Intensität der vorherrschenden Landnut<strong>zu</strong>ng<br />
sowie die Bestandsdichte natürlicher Feinde. Zwar werden auch immer wieder Waldohreulen<br />
als Kollisionsopfer z.B. an Straßen, Schienenwegen und Windkraftanlagen festgestellt, doch<br />
entwickeln diese Risikofaktoren offensichtlich keinen flächendeckenden Rückgang der Art<br />
(bundesweit stabiler Bestand trotz einem deutlichen Ausbau der Verkehrswege). Lokale<br />
Ausfälle bzw. verwaister Reviere werden – soweit die übrigen Lebensraumparameter<br />
unverändert bzw. günstig sind - durch die Ansiedlung bisheriger Nichtbrüter „ausgeglichen“.<br />
Wie beim Mäusebussard kann sich das „neue“ und v.a. auch im Winter erreichbare<br />
Nahrungsangebot an Straßenböschungen <strong>zu</strong>mindest bei Nahrungsengpässen positiv für<br />
einzelne Exemplare der Waldohreule auswirken.<br />
Die Gewährung einer Ausnahme führt <strong>zu</strong>:<br />
keiner nachhaltigen Verschlechterung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes der Populationen der<br />
Art<br />
Kompensationsmaßnahmen <strong>zu</strong>r Wahrung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
Ausnahmevorausset<strong>zu</strong>ng erfüllt: ja nein<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 43
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
UG = Untersuchungsgebiet<br />
Rebhuhn (Perdix perdix)<br />
1 Grundinformationen<br />
Rote-Liste Status Deutschland: 2 Bayern: 3<br />
Art im UG: nachgewiesen potenziell möglich Status BVA: D<br />
Das Rebhuhn ist in Bayern außerhalb der Alpen, des Alpenvorlandes und der höheren Lagen<br />
der Mittelgebirge lückenhaft verbreitet. Es besiedelt vor allem offenes, reich strukturiertes<br />
Ackerland. Insgesamt zeigt sich ein anhaltend negativer Bestandstrend, dem nur wenige<br />
Positiventwicklungen (meist in Folge gezielter Hilfsmaßnahmen) entgegenstehen. Zwischen<br />
1975 und 1999 hat der Bestand um 20 – 50 % abgenommen (n. Angaben versch. Autoren in<br />
BEZZEL et a. 2005).<br />
Lokale Population:<br />
Nach dem Brutvogelatlass kommt das Rebhuhn im Quadranten 7536/4 als Brutvogel vor, wobei<br />
sich dieser Status vermutlich auch auf Nachweise aus dem Hügelland zwischen Isar und Amper<br />
stützt (Lebensraumpotenzial vorhanden). Eigene Nachweise gelangen in dem Bestandskomplex<br />
aus mageren Ranken, Hecken und Viehweiden westlich von Altenhausen in den projektbedingt<br />
nicht eingegriffen wird. Vermutlich kommt die Art auch in weiteren Bereichen des<br />
Trassenkorridors vor bzw. nutzt – saisonal unterschiedlich – den Hügellandbereich als Gesamtlebensraum.<br />
Trotz der relativ ortsgebundenen Lebensweise des Rebhuhns bestehen vermutlich<br />
Austauschbeziehungen <strong>zu</strong> den Vorkommen im Amper- und Isartal (z. B. abwandernde/umherstreifende<br />
Jungvögel), so dass die Vorkommen in diesem Raum als eine (nicht näher<br />
eingrenzbare) „lokale Population“ auf<strong>zu</strong>fassen sind.<br />
In der Naturraumgruppe „Tertiär-Hügelland und voralpine Schotterplatten“ gilt die Art lt. LfU als<br />
stark gefährdet, wobei der Gefährdungsgrad (und die Bestandsdichten) in den einzelnen<br />
Teilräumen in Abhängigkeit von der strukturellen Ausstattung der Landschaft mit Sicherheit<br />
starke Unterschiede zeigt.<br />
In Anlehnung an die LfU-Einstufung und die hier allgemein wirksamen Gefährdungsfaktoren wird<br />
der Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der lokalen Population im Isar- und Ampertal mit den<br />
dazwischenliegenden Hügelländern als „mittel – schlecht“ eingestuft.<br />
Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der (lokalen) Population:<br />
hervorragend (A) gut (B) mittel – schlecht (C)<br />
2.1 Prognose der Schädigungsverbote nach § 42 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m.<br />
Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Konkrete Brutnachweise aus dem direkten Trassenbereich der B301 liegen nicht vor. Die Trasse<br />
verläuft jedoch über längere Strecken durch potenzielle Brutgebiete, so dass im Sinne einer<br />
worst-case-Betrachtung eine Zerstörung (Überbauung) von Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- und Ruhestätten unterstellt<br />
wird. Anhand der Biotopausstattung, der allgemeinen Landschaftsstruktur und Nut<strong>zu</strong>ngsverteilung<br />
ist jedoch nicht erkennbar, dass durch die Straße Kernlebensräume der Art<br />
überbaut oder entwertet werden. Insbesondere ist in diesen Zusammenhang hervor<strong>zu</strong>heben,<br />
dass keine baulichen Eingriffe in den strukturreichen Bestandskomplex an der Ostseite des Altenhausener<br />
Tälchens erfolgen. Innerhalb des engeren Untersuchungsgebietes weist dieser Bereich<br />
aufgrund seiner Biotop- und Strukturausstattung eine besondere Qualität als Brutplatz und<br />
Winterquartier auf.<br />
Zur Sicherung des Rebhuhnvorkommens sowie als Ausgleich für die Überbauung potenzieller<br />
Fortpflan<strong>zu</strong>ngs- und Ruhestätten erfolgen auf der Fläche A 3 zeitlich vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen,<br />
durch die ein Verstoß gegen die Schädigungsverbote nach § 42 Abs. 1 Nr. 3 und 1<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 44
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Rebhuhn (Perdix perdix)<br />
i.V.m. Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG vermieden wird.<br />
Folgende Einzelpunkte sind vorgesehen:<br />
- Umwandlung von Acker in extensiv genutztes Grünland, Aussaat speziell <strong>zu</strong>sammengestellter<br />
Saatgutmischungen <strong>zu</strong>r <strong>Anlage</strong> von kräuterreichen Wiesen<br />
- Aufwertung des Altgrasbestandes auf dem angrenzenden Hang<br />
- Pflan<strong>zu</strong>ng nur einzelner Bäume an der Straße Altenhausen - Jaibling<br />
- Differenzierte Pflege, Abschnittsweise Mahd im Herbst, kein Düngereinsatz<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich<br />
• A 3: Beschreibung s. oben und LBP<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
2.2 Prognose des Störungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Wie wiederholte Nachweise 2008 an der Fahrbahnböschung der A99 (Westumfahrung München)<br />
zeigen, schließt selbst stärkster Verkehrslärm ein (sehr wahrscheinliches) Brutvorkommen<br />
nicht aus. Nach GARNIEL et al. (2007) kann sich Verkehrslärm v. a. dahingehend negativ auswirken,<br />
dass Warnsignale maskiert werden und das Rebhuhn damit einem erhöhten Risiko gegenüber<br />
Prädatoren ausgesetzt ist (Risiko<strong>zu</strong>nahme im 55 dB(A) tags –Korridor um 25%). Die<br />
Erfolgsquote der Beutegreifer (z.B. Fuchs, Mäusebussard) ist jedoch von der strukturellen Ausstattung<br />
dieses Korridors und des weiteren Trassenumfeldes abhängig (Flucht- bzw. Versteckmöglichkeiten),<br />
so dass nicht „automatisch“ von einem erhöhten Verlust durch Beutegreifen<br />
aus<strong>zu</strong>gehen ist. Dies zeigen die Untersuchungen von BIRKAN et al. (1994), nach denen der<br />
Reproduktionserfolg des Rebhuhns in den extensiv gepflegten Autobahnränder an der A10 (Paris-Orleans)<br />
sogar um 40 % höher war als in der übrigen „ausgeräumten“ Agrarlandschaft. Andererseits<br />
kann es bei einem attraktiven Umfeld auch <strong>zu</strong> einer Meidung trassennaher Bereiche<br />
kommen (300 m „Meidungsbereich“ an der A44; ILLNER 1992), wobei sich dann ein stabiles<br />
Vorkommen auf den etwas entfernter liegenden Flächen etabliert hat.<br />
Beide Beispiele zeigen die Anpassungsfähigkeit des Rebhuhns als typischer Kulturfolger an<br />
„neue“ Umweltbedingungen und sie zeigen auch, dass Autobahn- bzw. Straßentrassen nicht <strong>zu</strong><br />
einem Erlöschen der lokalen Vorkommen führen, sondern <strong>zu</strong> einer „Neuverteilung“ der (erfolgreichen)<br />
Brutplätze innerhalb des landschaftlichen Gesamtgefüges.<br />
Eine belastbare Prognose wie diese Neuverteilung des Rebhuhnvorkommens im Bereich der<br />
neu gebauten B301 aussehen wird, ist nicht abschließend leistbar. Mit hinreichender Sicherheit<br />
kann jedoch angenommen werden, dass die – im Vergleich <strong>zu</strong> den oben genannten Autobahnen<br />
- deutlich geringeren Verkehrsströme nicht <strong>zu</strong>m Erlöschen des lokalen Vorkommens führen<br />
werden. Vielmehr ist auch hier mit einer kleinräumigen Verschiebung der Brutvorkommen <strong>zu</strong><br />
rechnen, wobei in Anbetracht der abschnittsweise doch recht strukturarmen Umgebung entlang<br />
der Trasse eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass auch trassennah neu hergestellte und für<br />
das Rebhuhn geeignete Flächen besiedelt werden.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich:<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich:<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 45
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Rebhuhn (Perdix perdix)<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
2.3 Prognose des Tötungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG § 44<br />
Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG<br />
Das Rebhuhn wird aufgrund seiner niedrigen Flüge als stark kollisionsgefährdet eingestuft.<br />
Durch die vorgesehen umfangreichen Gehölzpflan<strong>zu</strong>ngen im Rahmen der landschaftsgerechte<br />
Gestaltung und Einbindung des Straßenkörpers wird dieses Risiko zwar deutlich minimiert, doch<br />
kann damit ein gelegentlicher Überflug der Trasse nicht vollständig verhindert werden. Deshalb<br />
wird vorsorglich für den bisher nicht von verkehrsreicheren Straßen durchfahrenen Raum eine<br />
signifikante Erhöhung des individuellen Kollisionsrisikos angenommen (worst-case-Szenario).<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich<br />
• G 1: landschaftsgerechte Gestaltung und Einbindung des Straßenkörpers (relevant<br />
hier v.a. umfangreichen Gehölzpflan<strong>zu</strong>ngen)<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
3 Prüfung der Wahrung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes als fachliche Ausnahmevorausset<strong>zu</strong>ng<br />
des § 43 Abs. 8 BNatSchG i.V.m. Art.16 Abs. 1 FFH-RL<br />
§ 45 Abs. 7 BNatSchG<br />
Die konkrete Zahl bzw. der Umfang der <strong>zu</strong> erwartenden Kollisionsopfer lässt sich nicht<br />
benennen. Mit hinreichender Sicherheit kann jedoch angenommen werden, dass durch die<br />
umfangreichen Maßnahmen <strong>zu</strong>r Lebensraumoptimierung und –neuschaffung im Umfeld der<br />
Trasse die Lebensraumbedingungen für das Rebhuhn derart gestaltet werden, dass sich die Art<br />
hier langfristig und mit einem ausreichenden Reproduktionserfolg halten kann. Besonders<br />
hervor<strong>zu</strong>heben sind in diesem Zusammenhang die Neuschaffung von Hecken (Erhöhung des<br />
Brutplatz- und Deckungsangebotes) sowie die Entwicklung artenreicher Kraut- und Grasäume<br />
und Wiesen (Erhöhung des Nahrungsangebotes). Gelegentliche (minimierte) Kollisionsverluste<br />
können somit hingenommen werden. Insgesamt ist dadurch auch gewährleistet, dass sich der<br />
aktuelle (mittlere-schlechte) Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der lokalen Population projektbedingt nicht<br />
weiter verschlechtert.<br />
Die Gewährung einer Ausnahme führt <strong>zu</strong>:<br />
keiner nachhaltigen Verschlechterung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes der Populationen der Art<br />
Kompensationsmaßnahmen <strong>zu</strong>r Wahrung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
• A 1: Aufwertung der Talaue des Tüntenhausener Grabens<br />
• A 2: <strong>Anlage</strong> von Hecken <strong>zu</strong>r Erweiterung des Marzlinger Heckenkomplexes<br />
Maßnahmenbeschreibung s. Abschn. 3.1 und LBP.<br />
Ausnahmevorausset<strong>zu</strong>ng erfüllt: ja nein<br />
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B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Bluthänfling (Carduelis cannabina)<br />
1 Grundinformationen<br />
Rote-Liste Status Deutschland: V Bayern: 3<br />
Arten im UG: nachgewiesen potenziell möglich Status BVA: D<br />
Der Bluthänfling besiedelt Wälder (oft in Fichtenschonungen und Christbaumkulturen),<br />
strukturreichen Kulturlandschaften (Heckengebiete, Weinberge) ebeso wie Siedlungen (Parks,<br />
Friedhöfe, große Gärten und deren Umfeld). Die Nestanlage erfolgt in Büschen und Bäumen (oft<br />
Nadelbäume). In Bayern ist eine negative Bestandsentwicklung erkennbar, wobei quantitative<br />
Aussagen fehlen (schwer erfassbare Art). Als Hauptgrund für die Bestandsabnahme wird die<br />
mangelnde bzw. abnehmende Nahrungsgrundlage (Flächen mit Wildkräutern, Ruderalflächen<br />
u.ä.) genannt (n. Angaben versch. Autoren in BEZZEL et a. 2005).<br />
Lokale Population:<br />
Eine Abgren<strong>zu</strong>ng der lokale Population im Untersuchungsgebiet oder im räumlichen Umgriff ist<br />
nicht möglich. Vereinzelte Bruten des Bluthänflings sind in den Wäldern der Amperleite (v.a.<br />
Bereiche mit Fichtenjungwuchs) sowie den Gehölzen im Umfeld der Dörfer und Einzelhöfe<br />
möglich.<br />
Im Tertiär-Hügelland (und bayernweit) gilt die Art als „gefährdet“, der Erhaltungs<strong>zu</strong>stand wird<br />
deshalb als „mittel – schlecht“ eingestuft.<br />
Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der (lokalen) Population im Tertiär-Hügelland:<br />
hervorragend (A) gut (B) mittel – schlecht (C)<br />
2.1 Prognose der Schädigungsverbote nach § 42 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m.<br />
Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Besonders durch notwendige Rodungsarbeiten bei Erlau (älterer Altersklassenfichtenwald und<br />
Randbereich einer jüngeren Aufforstungsfläche an der Amperleite) kann es <strong>zu</strong> einem Verlust einer<br />
potenziellen Fortpflan<strong>zu</strong>ngsstätte kommen. Vermeidbare Verluste/Beeinträchtigungen werden<br />
durch die Rodung der Bestände außerhalb der Brutzeit vermieden. Die ökologische Funktion<br />
dieses vom Eingriff betroffenen Bestandes bleibt jedoch durch ein entsprechendes Angebot<br />
in den angrenzenden Teilen der Amperleite im räumlichen Zusammenhang gewahrt. Hin<strong>zu</strong><br />
kommt, dass (wie oben erwähnt) nicht das Brutplatzangebot sondern eine ausreichende Nahrungsbasis<br />
unter den heutigen Landnut<strong>zu</strong>ngsbedingungen als bestandsregulierender bzw. bestandslimitierender<br />
Faktor angesehen wird. Das Straßenbauprojekt führt diesbezüglich <strong>zu</strong> keiner<br />
Verschlechterung sondern eher <strong>zu</strong> einer Verbesserung der Lage (Entwicklung krautreicher<br />
Säume an Böschungen, im Bereich der Regenrückhaltebecken, auf Verschnittflächen sowie auf<br />
den Ausgleichsflächen).<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich<br />
• allg. Schutzmaßnahme: Rodung von Gebüschbeständen außerhalb der Brut- und<br />
Auf<strong>zu</strong>chtszeit<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich<br />
Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
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Bluthänfling (Carduelis cannabina)<br />
2.2 Prognose des Störungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG<br />
Der Bluthänfling brütet (auch) in Städten und unterliegt hier den typischen Emissionen durch<br />
Verkehr, Baustellen, verschiedenen menschliche Aktivitäten etc. Eine besondere Empfindlichkeit<br />
gegenüber diesen „Störquellen“ kann demnach nicht angenommen werden. Eine erhebliche Störung<br />
der Arten durch den Bau und/oder Betrieb der B301 wird deshalb ausgeschlossen.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich<br />
CEF-Maßnahmen erforderlich: bis hier<br />
Störungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
2.3 Prognose des Tötungsverbots nach § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG § 44<br />
Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG<br />
Fazit:<br />
Der Bluthänfling zeigt keine arttypischen Verhaltensweisen (z.B. <strong>zu</strong>meist niedriges Überfliegen<br />
von Straßen), die eine erhöhte Gefährdung durch den Bau- oder den Betrieb der Straße vermuten<br />
lassen. Eine signifikante Erhöhung des individuellen Kollisionsrisikos wird deshalb ausgeschlossen.<br />
Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich<br />
Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein<br />
Bei den meisten im Gebiet vorkommenden oder <strong>zu</strong> erwartenden europäischen Vogelarten<br />
werden keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände durch das Vorhaben<br />
erfüllt, wenn die vorgesehenen Maßnahmen <strong>zu</strong>r Vermeidung umgesetzt werden.<br />
Eine Ausnahme von den Verboten entsprechend § 43 Abs. 8 BNatSchG § 45 Abs. 7<br />
BNatSchG ist für diese Arten nicht erforderlich.<br />
Für 3 Vogelarten (Mäusebussard, Waldohreule, Rebhuhn) kann jedoch aufgrund eines<br />
angenommenen, signifikant erhöhten Kollisionsrisikos das Tötungsverbot erfüllt<br />
sein, so dass für diese Arten eine Ausnahme nach § 43 Abs. 8 BNatSchG § 45<br />
Abs. 7 BNatSchG erforderlich wird.<br />
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4.3 Bestand und Betroffenheit weiterer streng geschützter Arten, die keinen gemeinschaftsrechtlichen<br />
Schutzstatus aufweisen<br />
4.3.1 Streng geschützte Pflanzen ohne gemeinschaftsrechtlichen Schutzstatus<br />
Im Untersuchungsraum sind keine Pflanzenarten nachgewiesen oder <strong>zu</strong> erwarten,<br />
die zwar nach BArtSchV (Stand 2005) streng geschützt, jedoch nicht in Anhang IV<br />
der FFH-Richtlinie aufgelistet sind.<br />
4.3.2 Streng geschützte Tierarten ohne gemeinschaftsrechtlichen Schutzstatus<br />
Als Ergebnis der Ermittlung des <strong>zu</strong> prüfenden Artenspektrums ist fest<strong>zu</strong>stellen, dass<br />
im Untersuchungsraum keine streng geschützten Arten, die keinen gemeinschaftsrechtlichen<br />
Schutzstatus aufweisen, nachgewiesen wurden oder <strong>zu</strong> erwarten sind.<br />
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5 Zusammenfassende Darlegung der naturschutzfachlichen Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />
für eine ausnahmsweise Zulassung des Vorhabens nach § 43 Abs. 8 BNatSchG<br />
Gemäß § 43 Abs. 8 Satz 1 u. 2 BNatSchG § 45 Abs. 7 Satz 1 u. 2 BNatSchG können<br />
hinsichtlich der Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie und der Europäischen<br />
Vogelarten von den Verboten des § 42 BNatSchG § 44 BNatSchG Ausnahmen <strong>zu</strong>gelassen<br />
werden.<br />
Nachfolgend wird <strong>zu</strong>sammenfassend dargelegt, ob folgende naturschutzfachlichen<br />
Ausnahmevorausset<strong>zu</strong>ngen erfüllt sind.<br />
a) im Falle betroffener Arten des Anhangs IV FFH-Richtlinie<br />
• keine <strong>zu</strong>mutbare Alternative gegeben<br />
• Darlegung, dass die Gewährung einer Ausnahme für die Durchführung des<br />
Vorhabens <strong>zu</strong> keiner nachhaltigen Verschlechterung des günstigen Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
führt bzw. dass sich der jetzige ungünstige Erhaltungs<strong>zu</strong>stand im<br />
Endergebnis jedenfalls nicht weiter verschlechtern wird. Dabei wird auf die ausführlichen<br />
Darlegungen <strong>zu</strong>r Wahrung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes der Arten in<br />
Kap. 4.1 Be<strong>zu</strong>g genommen.<br />
b) im Falle betroffener europäischer Vogelarten<br />
• keine <strong>zu</strong>mutbare Alternative gegeben<br />
• Darlegung, dass die Gewährung einer Ausnahme für die Durchführung des<br />
Vorhabens <strong>zu</strong> keiner Verschlechterung des jetzigen Erhaltungs<strong>zu</strong>standes führt.<br />
Dabei wird auf die ausführlichen Darlegungen <strong>zu</strong>r Wahrung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
der Arten in Kap. 4.2 Be<strong>zu</strong>g genommen.<br />
Die zwingenden Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses und die Prüfung<br />
<strong>zu</strong>mutbarer Alternativen im Hinblick auf weitere Belange sind im allgemeinen Erläuterungsbericht,<br />
<strong>Unterlage</strong> 1, dargelegt.<br />
5.1 Keine <strong>zu</strong>mutbare Alternative<br />
Da Verbotstatbestände nach § 42 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 i.V.m.<br />
Abs. 5 BNatSchG erfüllt werden, ist der Nachweis <strong>zu</strong> erbringen, dass für das geplante<br />
Vorhaben keine anderweitige <strong>zu</strong>friedenstellende Lösung gegeben ist. Diesen<br />
Nachweis liefern die Ergebnisse der UVS (Büro Schober 2003) die hier aus<strong>zu</strong>gsweise<br />
wiedergegeben werden:<br />
Für den geplanten Neubau der Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> wurde eine große Anzahl<br />
von Trassenvarianten geprüft. Im Rahmen der Raumwiderstandsanalyse (Teil 1 der<br />
UVS) konnten lediglich die Variante D (Verlauf durch Altenhausen und Tüntenhausen)<br />
und die Variante C3 (Querung der Amperleite im Bereich mit FFH-Potential)<br />
ausgeschieden werden.<br />
Die verbleibenden 22 Varianten wurden im Variantenvergleich (Teil 2 der UVS) in<br />
drei Gruppen gegliedert:<br />
• 4 Varianten ohne Umfahrung von Erlau<br />
• 14 Varianten für die Westumfahrungen von Erlau<br />
• 4 Varianten für Ostumfahrungen von Erlau<br />
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Aus diesen Varianten wurde unter Abwägung der Kriterien „Raumordnung und<br />
verkehrliche Wirksamkeit“, „Umweltverträglichkeit“, „Ausgleichsflächenbedarf“, „Gesamtkosten“<br />
und „FFH-Verträglichkeit“ vom damaligen Straßenbauamt München jeweils<br />
eine Wahllinie als favorisierte Lösung ausgewählt:<br />
• Wahllinien C1 ohne Umfahrung von Erlau (im LBP und der vorliegenden saP<br />
behandelte Variante)<br />
• Wahllinien C4a für die Westumfahrungen von Erlau<br />
• Wahllinien C2-I für die Ostumfahrungen von Erlau (nachdem die Tunnelvarianten<br />
vom Straßenbauamt München ausgeschlossen wurden)<br />
Erg.: Trassen s. Übersichtskarte 12.1.1 und 12.1.2 der Planfeststellungsunterlagen<br />
Diese drei Wahllinien wurden im Wahllinienvergleich (Teil 3 der UVS) direkt miteinander<br />
verglichen.<br />
Beim Schutzgut „Tiere und Pflanzen“ zeigen sich <strong>zu</strong>sammengefasst folgende Wirkungen:<br />
Unvermeidbare Lebensraumverluste/-beeinträchtigungen<br />
Für die – nach den Minimierungsmaßnahmen verbleibenden unvermeidlichen - hohen<br />
und mittleren Beeinträchtigungen ist klar erkennbar, dass die Wahllinie C2-I signifikant<br />
höhere Belastungen des Schutzguts Tiere und Pflanzen nach sich ziehen<br />
würde, als dies bei den beiden anderen Wahllinien entstehen könnte (Durchschneidung<br />
des Amperleitenhanges an einer sehr steilen und von der Biotopausstattung<br />
her bedeutenden Stelle)<br />
Die Wahllinie C4a greift westlich von Erlau zwar auch in den Leitenhang ein, aber an<br />
einer für das Schutzgut wesentlich günstigeren Stelle (überwiegend Wirtschaftswald<br />
bzw. junge Aufforstungsflächen)<br />
Die Wahllinie C1 beansprucht verläuft südlich von Erlau in einem Tälchen, durch<br />
Wirtschaftswald mit überwiegend Fichtenbestockung. Die Wahllinie C1 zöge deshalb<br />
die geringsten Wald- und Biotopverluste nach sich.<br />
Zerschneidung von Funktionsbeziehungen:<br />
Es ergeben sich vorhersehbar nennenswerte Beeinträchtigungen im Korridor der<br />
Wahllinie C2-I (relativ lange Zerschneidung einer hochwertigen, bisher nicht vorbelasteten<br />
Funktionsbeziehung innerhalb des Waldlebensraum-Komplexes an der<br />
Amperleite östlich von Erlau).<br />
Demgegenüber sind die Zerschneidungen durch die Wahllinien C1 und C4a von mit<br />
„mittel“ bewerteten Funktionsbeziehungen in den Nadelwaldbereichen südlich von<br />
Erlau günstiger <strong>zu</strong> werten. Die Wahllinie C4a bewirkt <strong>zu</strong>sätzlich eine randliche Beeinträchtigung<br />
der - durch die bestehende B301 ohnehin vorbelasteten – Funktionsbeziehungen<br />
an dem Steilhangbereich westlich von Erlau.<br />
Zusammenfassung/Reihung: C1 besser als C4a und beide sind deutlich besser als<br />
C2-I<br />
Durch die Auswahl der Variante C1 für die weitere Planung wurde die im Hinblick auf<br />
das Schutzgut „Pflanzen und Tiere“ und die artenschutzrechtlichen Regelungen<br />
günstigste Trasse gewählt. Eine im Sinne dieser Regelungen anderweitige <strong>zu</strong>friedenstellende<br />
Lösung (bzw. Trassenvariante) existiert nicht.<br />
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Insbesondere ergeben sich keine anderen umsetzbaren Varianten, bei denen keine<br />
Betroffenheiten oder Betroffenheiten von weniger Arten oder von geringerer Intensität<br />
entstehen, so dass sich unter artenschutzrechtlichen Aspekten keine andere Alternative<br />
als <strong>zu</strong>frieden stellend aufdrängt.<br />
Dies liegt <strong>zu</strong>m einen daran, dass die Aktionsradien der betroffenen Arten so groß<br />
sind, dass ein Neubau der Nordostumfahrung von <strong>Freising</strong> zwangsläufig Lebensräume<br />
dieser Arten betrifft. Zum anderen an dem Umstand, dass alle Varianten einen<br />
Eingriff im Bereich der diesbezüglich besonders sensiblen Amperleite verursachen<br />
und südlich anschließend einen bislang durch größere Straßen unerschlossenen<br />
Raum durchfahren.<br />
Bei der gewählten, artenschutzrechtlich günstigsten Trasse, wurden unter Berücksichtigung<br />
des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes alle Möglichkeiten der Vermeidung<br />
und Minderung von Beeinträchtigungen berücksichtigt. Diese Maßnahmen sind in<br />
den Straßenentwurf eingegangen.<br />
5.2 Wahrung des Erhaltungs<strong>zu</strong>standes<br />
5.2.1 Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie<br />
5.2.1.1 Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie<br />
Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie sind vom Vorhaben nicht betroffen<br />
(vgl. Kap. 4.1.1).<br />
5.2.1.2 Tierarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie<br />
In folgender Tabelle werden die Ergebnisse des Kap. 4.1.2 <strong>zu</strong>sammengefasst:<br />
Tab. 5: Verbotstatbestände und Erhaltungs<strong>zu</strong>stand für die Tierarten des<br />
Anhangs IV der FFH-Richtlinie<br />
Säugetiere<br />
Artname<br />
Verbotstatbestände<br />
§ 42 Abs. 1<br />
i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG<br />
§ 44 Abs. 1<br />
i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG<br />
aktueller Erhaltungs<strong>zu</strong>stand<br />
lokal KBR auf lokaler<br />
Ebene<br />
Auswirkung auf den<br />
Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der Art<br />
in der biogeografischen<br />
Region<br />
Abendsegler Nyctalus noctula - o U1 o o<br />
Braunes Langohr <br />
Breitflügelfledermaus<br />
Plecotus auritus - o FV o o<br />
Eptesicus serotinus<br />
Großes Mausohr Myotis myotis X<br />
(Nr. 1)<br />
- o FV o o<br />
B FV keine nachhaltigeVerschlechterung<br />
(K)<br />
keine weitere<br />
Verschlechterung<br />
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Kleine Bartfledermaus<br />
Kleiner Abendsegler<br />
Artname<br />
Mopsfledermaus Barbastella barbastellus <br />
Verbotstatbestände<br />
§ 42 Abs. 1<br />
i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG<br />
§ 44 Abs. 1<br />
i.V.m. Abs. 5<br />
BNatSchG<br />
aktueller Erhaltungs<strong>zu</strong>stand<br />
lokal KBR auf lokaler<br />
Ebene<br />
Auswirkung auf den<br />
Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der Art<br />
in der biogeografischen<br />
Region<br />
Myotis mystacinus - o U1 o o<br />
Nyctalus leisleri - o U1 o o<br />
- o U1 o o<br />
Nordfledermaus Eptesicus nilssonii - o U1 o o<br />
Rauhautfledermaus <br />
Wasserfledermaus <br />
Zweifarbfledermaus <br />
Zwergfledermaus<br />
Pipistrellus nathusii<br />
- o FV o o<br />
Myotis daubentoni - o FV o o<br />
Vespertilio discolor<br />
Pipistrellus pipistrellus<br />
- o XX o o<br />
- o FV o o<br />
Biber Castor fiber - o U1 o o<br />
Reptilien<br />
Zauneidechse Lacerta agilis - o U1 o o<br />
Amphibien<br />
Kreuzkröte Bufo calamita - o U2 o o<br />
Laubfrosch Hyla arborea - o U1 o o<br />
X Verbotstatbestand erfüllt<br />
- Verbotstatbestand nicht erfüllt<br />
Nr. 1 erfüllter Verbotstatbestand nach § 42 Abs. 1 BNatSchG § 44 Abs.1 BNatSchG (Nr. 1 Tötungsverbot)<br />
V, CEF Vermeidungsmaßnahmen bzw. CEF-Maßnahmen <strong>zu</strong>r Vermeidung von Verbotstatbeständen<br />
erforderlich<br />
Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der lokalen Population: A hervorragender Erhaltungs<strong>zu</strong>stand;<br />
B guter Erhaltungs<strong>zu</strong>stand,<br />
C mittlerer bis schlechter Erhaltungs<strong>zu</strong>stand<br />
o Beurteilung nicht erforderlich<br />
Erhaltungs<strong>zu</strong>stand in der kontinentalen biogeografischen Region (KBR)<br />
FV günstig (favourable)<br />
U1 ungünstig - un<strong>zu</strong>reichend (unfavourable -<br />
inadequate)<br />
U2 ungünstig - schlecht (unfavourable - bad)<br />
XX unbekannt (unknown)<br />
Auswirkung auf den Erhaltungs<strong>zu</strong>stand: K Kompensationsmaßnahmen erforderlich<br />
o Beurteilung nicht erforderlich<br />
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5.2.2 Europäische Vogelarten nach Art. 1 der Vogelschutz-Richtlinie<br />
In folgender Tabelle werden die Ergebnisse des Kap. 4.2 <strong>zu</strong>sammengefasst:<br />
Tab. 6: Verbotstatbestände und Erhaltungs<strong>zu</strong>stand für die Europäischen<br />
Vogelarten<br />
Artname / Artengruppe<br />
Vogelarten deren Ansprüche an Fortpflan<strong>zu</strong>ngs-<br />
und Ruhestätten und<br />
sonstige essenzielle Lebensstätten<br />
im Wirkraum nicht erfüllt sind<br />
23 Arten<br />
Verbreitete, häufige und ungefährdete<br />
Vogelarten, bei denen keine Verbotstatbestände<br />
erfüllt werden:<br />
50 Arten<br />
Vogelarten, die im Wirkraum nur als<br />
Nahrungsgäste auftreten<br />
12 Arten<br />
Verbotstatbestände<br />
§ 42 Abs. 1 i.V.m.<br />
Abs. 5 BNatSchG<br />
§ 44 Abs. 1 i.V.m.<br />
Abs. 5 BNatSchG<br />
Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der Art<br />
- verschlechtert sich nicht nachhaltig<br />
-<br />
(V)<br />
Feldlerche Alauda arvensis -<br />
(V)<br />
Feldsperling Passer montanus -<br />
(V)<br />
Goldammer Emberiza citronella -<br />
(V)<br />
Wachtel Coturnix coturnix -<br />
(V)<br />
Mäusebussard Buteo buteo X<br />
(Nr. 1)<br />
(V)<br />
Waldohreule Asio otus X<br />
(Nr. 1)<br />
(V)<br />
Rebhuhn Perdix perdix X<br />
(Nr. 1)<br />
(V, CEF)<br />
Bluthänfling Carduelis cannabina -<br />
(V)<br />
verschlechtert sich nicht nachhaltig<br />
- verschlechtert sich nicht nachhaltig<br />
verschlechtert sich nicht nachhaltig<br />
verschlechtert sich nicht nachhaltig<br />
verschlechtert sich nicht nachhaltig<br />
verschlechtert sich nicht nachhaltig<br />
verschlechtert sich nicht nachhaltig<br />
verschlechtert sich nicht nachhaltig<br />
verschlechtert sich nicht nachhaltig<br />
verschlechtert sich nicht nachhaltig<br />
X Verbotstatbestand erfüllt<br />
- Verbotstatbestand nicht erfüllt<br />
Nr. 1 erfüllter Verbotstatbestand nach § 42 Abs. 1 BNatSchG § 44 Abs.1 BNatSchG (Nr. 1 Tötungsverbot)<br />
V, CEF Vermeidungsmaßnahmen bzw. CEF-Maßnahmen <strong>zu</strong>r Vermeidung von Verbotstatbeständen<br />
erforderlich<br />
Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der Art: K Kompensationsmaßnahmen erforderlich<br />
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6 Gutachterliches Fazit<br />
Aus dem Spektrum der europäisch geschützten Arten in Bayern wurden aus den<br />
Gruppen Säugetiere, Amphibien, Reptilien und Vögel Arten ermittelt, die im Untersuchungsraum<br />
<strong>zu</strong>m Vorhaben B 301 <strong>Freising</strong> – Au i. d. Hallertau - Nordostumfahrung<br />
<strong>Freising</strong> – vorkommen.<br />
Für die relevanten Arten sind die projektspezifischen Wirkungen unter Berücksichtigung<br />
der geplanten landschaftspflegerischen Maßnahmen <strong>zu</strong>r Vermeidung und Minimierung<br />
(Kap. 3.1) sowie bei Verwirklichung des Ausgleichskonzepts (vgl. LBP) so<br />
gering, dass relevante Auswirkungen auf den lokalen Bestand bzw. die lokale Population<br />
nicht <strong>zu</strong> erwarten sind.<br />
Bei Zugrundelegung eines individuenbezogenen Tötungsverbots, das auch ein signifikant<br />
erhöhtes Kollisionsrisiko einschließt, wird für folgende Arten vorsorglich die Erfüllung<br />
des Verbotstatbestandes nach § 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG § 44 Abs. 1 Nr. 1<br />
BNatSchG angenommen:<br />
- Großes Mausohr (Myotis myotis; vgl. Kap. 4.1.2.1)<br />
- Mäusebussard (Buteo buteo; vgl. Kap. 4.2)<br />
- Waldohreule (Asio otus; vgl. Kap. 4.2)<br />
- Rebhuhn (Perdix perdix; vgl. Kap. 4.2)<br />
Somit wird bei einer Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie und bei 3 europäischen<br />
Vogelarten gem. Art. 1 der Vogelschutzrichtlinie ein Verbotstatbestand des § 42<br />
Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG erfüllt.<br />
Bei der Prüfung der naturschutzfachlichen Vorausset<strong>zu</strong>ngen für eine ausnahmsweise<br />
Zulassung des Vorhabens nach § 43 Abs. 8 BNatSchG § 45 Abs. 7 BNatSchG<br />
ergibt sich, dass keine <strong>zu</strong>mutbare Alternative vorhanden ist und die Populationen der<br />
betroffenen Arten in einem günstigen bzw. unveränderten Erhaltungs<strong>zu</strong>stand verbleiben.<br />
Für weitere streng geschützte Arten, die nicht auch gemeinschaftsrechtlich geschützt<br />
sind, kann festgestellt werden, dass i. S. des Art. 6a Abs. 2 S. 2 BayNatSchG keine<br />
Biotope zerstört werden, die nicht ersetzbar sind.<br />
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7 Tabellen <strong>zu</strong>r Ermittlung des <strong>zu</strong> prüfenden Artenspektrums<br />
Die folgenden, vom Bayerischen Landesamt für Umwelt geprüften Tabellen beinhalten<br />
alle in Bayern noch aktuell vorkommenden<br />
- Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie,<br />
- Brutvogelarten in Bayern (nach dem Brutvogelatlas Bayern von BEZZEL et al.<br />
2005: S. 33ff; Erhebungszeitraum 1996-1999; ohne Irrgäste und Zooflüchtlinge;<br />
ergänzt durch BayLfU). und<br />
- restlichen, nach BNatSchG streng geschützten Arten.<br />
In Bayern ausgestorbene/verschollene Arten, Irrgäste und nicht autochthone Arten<br />
sind in den Listen nicht enthalten.<br />
Anhand der dargestellten Kriterien wird durch Abschichtung das artenschutzrechtlich<br />
<strong>zu</strong> prüfende Artenspektrum im Untersuchungsraum des Vorhabens ermittelt.<br />
Von den sehr zahlreichen Zug- und Rastvogelarten Bayerns werden nur diejenigen<br />
erfasst, die in relevanten Rast-/Überwinterungsstätten im Wirkraum des Projekts als<br />
regelmäßige Gastvögel <strong>zu</strong> erwarten sind.<br />
Die ausführliche Tabellendarstellung dient vorrangig als interne Checkliste der<br />
Nachvollziehbarkeit der Ermittlung des <strong>zu</strong> prüfenden Artenspektrums.<br />
Abschichtungskriterien (Spalten am Tabellenanfang):<br />
N: Art im Großnaturraum/in der Region der Roten Liste Bayern<br />
X = vorkommend oder keine Angaben in der Roten Liste vorhanden (k.A.)<br />
0 = ausgestorben/verschollen/nicht vorkommend<br />
V: Wirkraum des Vorhabens liegt<br />
X = innerhalb des bekannten Verbreitungsgebietes der Art in Bayern<br />
oder keine Angaben <strong>zu</strong>r Verbreitung der Art in Bayern vorhanden (k.A.)<br />
0 = außerhalb des bekannten Verbreitungsgebietes der Art in Bayern<br />
L: Erforderlicher Lebensraum/Standort der Art im Wirkraum des Vorhabens<br />
X = vorkommend; spezifische Habitatansprüche der Art voraussichtlich erfüllt<br />
oder keine Angabe möglich (k.A.)<br />
0 = nicht vorkommend; spezifische Habitatansprüche der Art mit Sicherheit nicht erfüllt<br />
E: Wirkungsempfindlichkeit der Art<br />
X = gegeben, oder nicht aus<strong>zu</strong>schließen, dass Verbotstatbestände ausgelöst werden<br />
können<br />
0 = projektspezifisch so gering, dass mit hinreichender Sicherheit davon ausgegangen<br />
werden kann, dass keine Verbotstatbestände ausgelöst werden können<br />
Arten, bei denen eines der o. g. Kriterien mit X bewertet wurde, sind <strong>zu</strong>nächst als<br />
nicht-relevant identifiziert und werden von den weiteren Prüfschritten i. d. R. ausgeschlossen<br />
oder nur in Form eines „Kurzformblatts“ behandelt (vgl. hier<strong>zu</strong> auch Ausführungen<br />
in Kap. 4.1 und 4.2)<br />
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NW: Art im Wirkraum durch Bestandserfassung nachgewiesen (Datengrundlagen vgl. Kap. 1.2)<br />
X = ja<br />
0 = nein<br />
PO: potenzielles Vorkommen: Vorkommen im Untersuchungsgebiet möglich, d. h. ein Vorkommen<br />
ist nicht sicher aus<strong>zu</strong>schließen und aufgrund der Lebensraumausstattung des Gebietes und<br />
der Verbreitung der Art in Bayern nicht unwahrscheinlich<br />
X = ja<br />
0 = nein<br />
für Liste B, Vögel: Status für die relevanten TK25-Quadranten im Brutvogelatlas [B = möglicherweise<br />
brütend, C = wahrscheinlich brütend, D = sicher brütend];<br />
Weitere Abkür<strong>zu</strong>ngen:<br />
RLB: Rote Liste Bayern:<br />
für Tiere: BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ (2003)<br />
Kategorien<br />
0 Ausgestorben oder verschollen<br />
1 Vom Aussterben bedroht<br />
2 Stark gefährdet<br />
3 Gefährdet<br />
G Gefährdung an<strong>zu</strong>nehmen, aber Status unbekannt<br />
R Extrem seltene Arten oder Arten mit geografischen Restriktionen<br />
D Daten defizitär<br />
V Arten der Vorwarnliste<br />
- Ungefährdet<br />
für Gefäßpflanzen: SCHEUERER & AHLMER (2003)<br />
Kategorien<br />
00 ausgestorben<br />
0 verschollen<br />
1 vom Aussterben bedroht<br />
2 stark gefährdet<br />
3 gefährdet<br />
RR äußerst selten (potenziell sehr gefährdet) (= R*)<br />
R sehr selten (potenziell gefährdet)<br />
V Vorwarnstufe<br />
D Daten mangelhaft<br />
- ungefährdet<br />
RLD: Rote Liste Deutschland (Kategorien wie RLB für Tiere):<br />
für Wirbeltiere: BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (2009)<br />
für wirbellose Tiere: BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (1998)<br />
für Gefäßpflanzen: KORNECK ET AL. (1996)<br />
für Flechten: WIRTH ET AL. (1996)<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 57
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
sg: streng geschützte Art nach §10 Abs. 2 Ziff.<strong>11</strong> BNatSchG § 7 Abs.2 Ziff.14 BNatSchG<br />
S, O...: regionalisierter Rote-Liste-Status für Tiere in Bayern:<br />
Kategorien<br />
S Schichtstufenland (SL)<br />
O Ostbayerische Grundgebirge (OG)<br />
T Tertiär-Hügelland und voralpine Schotterplatten (T/S)<br />
A Voralpines Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und Alpen (Av/A)<br />
<strong>zu</strong>sätzliche Kategorien:<br />
- in der Region nicht vorkommend<br />
* in der Region ungefährdet<br />
II kein regelmäßiger Brutvogel (Vermehrungsgast)<br />
ohne Eintrag keine Angabe in der Roten Liste (bei bayernweit ungefährdeter Art)<br />
S, P...: regionalisierter Rote-Liste-Status für Pflanzen in Bayern:<br />
Regionen<br />
S Region Spessart-Rhön<br />
P Region Mainfränkische Platten<br />
K Region Keuper-Lias-Land<br />
J Region Fränkisch-Schwäbische Alb (Jura<strong>zu</strong>g)<br />
O Region Ostbayerisches Grenzgebirge<br />
H Region Molassehügelland<br />
M Region Moränengürtel<br />
A Region Alpen<br />
ohne Eintrag in der Region nicht vorkommend<br />
Hab: Lebensraum<strong>zu</strong>ordnung:<br />
Säugetiere:<br />
G = Gewässer S = Siedlungsbereich K = Kulturlandschaft<br />
W = Wald LW = Laubwald WR = Waldrand<br />
Amphibien, Reptilien:<br />
AM = Alpine Moränengebiete<br />
M = Moore F = Feuchtgebiete<br />
S = Sandgebiete G = Gewässer SB = Steinbrüche<br />
GN = Gewässernähe TS = Trockenstandorte,<br />
Felsen<br />
H = Hecken, Gebüsche<br />
W = Wald HG = Hochgebirge WR = Waldrand<br />
L = Lehmgebiete<br />
Fische:<br />
G-F = Fluss<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 58
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Libellen:<br />
B = Bäche,Gräben und<br />
Flüsse<br />
KG = Kleingewässer HM = Hoch-, Zwischenmoore<br />
T = Teiche und Weiher Q = Quellen S = Seen<br />
Heuschrecken:<br />
A = alpine Lebensräume<br />
T = Trockengebiete<br />
Schmetterlinge:<br />
F = Feuchthabitat O = offene Geländestrukturen<br />
K = Kiesbänke F = Feuchtgebiete<br />
Fq = Quellflur<br />
T = Trockengebiete Fw = Feuchtwiese W = Wald<br />
M = Magerrasen Wr = Waldrand<br />
Käfer, Netzflügler:<br />
B = Brachland V = vegetationsarme<br />
Rohböden<br />
VG = vegetationsarme<br />
Ufer<br />
St = stehende Gewässer<br />
Spinnen, Krebse, Muscheln:<br />
M = Mager-, Trockenstandorte<br />
F = Feuchtgebiete<br />
W = Wälder, Gehölze<br />
WL = Laubwald P = Parkanlagen,<br />
Baumgruppe<br />
F = Fließgewässer M = Mager-, Trockenstandorte<br />
P = pflanzenreiche<br />
Gewässer<br />
L = Sümpfe<br />
Pflanzen:<br />
Fg = Feuchtgebiete<br />
G-B = Gewässer Bach tG = temporäre Gewässer<br />
FH = Hochmoor MK = Kalk-Magerrasen FN = Niedermoor<br />
MS = Sand-Magerrasen FQ = Quellmoor WA = Auwald<br />
GS = Stillgewässer WK = Kiefern-Trockenwald<br />
GU = Stillgewässer,<br />
Uferbereich<br />
WL = Laubwald LA = Ackergebiete WR = Rinde auf Laubbäumen<br />
MB = bodensaurer<br />
Magerrasen<br />
A Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie<br />
Tierarten:<br />
XH = Höhle MF = Felsflur<br />
N V L E NW PO Art Art RLB RLD sg S O T A Hab<br />
Fledermäuse<br />
0 X Abendsegler Nyctalus noctula 3 3 V x 3 3 3 3 W G S<br />
0 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii 3 3 2 x 3 2 1 G W<br />
0 X Braunes Langohr Plecotus auritus - V x W S K<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 59
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
N V L E NW PO Art Art RLB RLD sg S O T A Hab<br />
0 X Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus 3 V G x 3 2 3 R K S W<br />
0 Fransenfledermaus Myotis nattereri 3 3 - x 3 3 3 3 W K<br />
0 Graues Langohr Plecotus austriacus 3 2 x 3 2 2 1 S K<br />
0 Große Bartfledermaus Myotis brandtii 2 2 V x 2 2 1 G K G<br />
0 Große Hufeisennase Rhinolophus ferru-<br />
mequinum<br />
1 1 x 1 - - - K<br />
X Großes Mausohr Myotis myotis V 3 V x V 3 3 V W<br />
0 X Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus - 3 V x K S<br />
0 Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposi-<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 60<br />
deros<br />
1 1 x 1 0 0 1 K<br />
0 X Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri 2 G D x 2 2 1 1 W<br />
0 X Mopsfledermaus Barbastella barba-<br />
stellus<br />
0 Mückenfledermaus Pipistrellus pyg-<br />
maeus<br />
2 1 2 x 2 2 2 G W K<br />
D D x D D D D S K<br />
0 X Nordfledermaus Eptesicus nilssonii 3 2 G x 2 V 2 3 K S W<br />
0 X Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii 3 G - x 3 3 3 3 W G<br />
0 X Wasserfledermaus Myotis daubentoni - - x G W<br />
0 Weißrandfledermaus Pipistrellus kuhlii D - x - - D - S<br />
0 Wimperfledermaus Myotis emarginatus 2 1 2 x - - 2 2 K W G<br />
0 X Zweifarbfledermaus Vespertilio discolor<br />
(Vespertilio murinus)<br />
0 X Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrel-<br />
lus<br />
2 G D x 2 3 2 2 W K<br />
- - x S K<br />
N V L E NW PO Art Art RLB RLD sg S O T A Hab<br />
Säugetiere ohne Fle-<br />
dermäuse<br />
0 Baumschläfer Dryomys nitedula R 2 R x - - - R LW<br />
0 X Biber Castor fiber - 3 V x G<br />
0 Birkenmaus Sicista betulina G 2 1 x - G - G W WR<br />
0 Feldhamster Cricetus cricetus 2 2 1 x 2 1 0 - K<br />
0 Fischotter Lutra lutra 1 1 3 x 0 1 0 0 G<br />
0 Haselmaus Muscardinus avella-<br />
narius<br />
- V G x LW<br />
0 Luchs Lynx lynx 1 2 x 1 1 0 1 W<br />
0 Wildkatze<br />
Felis silvestris 1 2 3 x 1 1 0 0 W
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
N V L E NW PO Art Art RLB RLD sg S O T A Hab<br />
Kriechtiere<br />
0 Äskulapnatter Elaphe longissima 1 1 2 x - 1 1 2 TS<br />
0 Europäische Sumpf-<br />
schildkröte<br />
Emys orbicularis 1 1 x 0 - 1 0 G GN<br />
0 Mauereidechse Podarcis muralis 1 2 V x - - - 1 TS<br />
0 Schlingnatter Coronella austriaca 2 2 3 x 3 2 1 2 TS<br />
0 Smaragdeidechse Lacerta viridis 1 1 x - 1 - - TS<br />
0 X Zauneidechse Lacerta agilis V 3 V x V V V V TS H W<br />
Lurche<br />
0 Alpenkammmolch Triturus carnifex D 1 - x - - - D AM<br />
0 Alpensalamander Salamandra atra - R - x W HG<br />
0 Geburtshelferkröte Alytes obstetricans 1 3 x 1 - - - W SB<br />
0 Gelbbauchunke Bombina variegata 2 2 x 2 2 2 2 G W<br />
0 Kammmolch Triturus cristatus 2 3 V x 2 2 1 2 G<br />
0 Kleiner Wasserfrosch,<br />
Teichfrosch, Zwergwas-<br />
serfrosch<br />
Rana lessonae D G x D D 3 D W M<br />
0 Knoblauchkröte Pelobates fuscus 2 2 3 x 2 2 1 - L S<br />
0 X Kreuzkröte Bufo calamita 2 3 V x 2 2 1 1 S SB<br />
0 X Laubfrosch Hyla arborea 2 2 3 x 2 2 2 3 H WR F<br />
0 Moorfrosch Rana arvalis 1 2 3 x 1 1 1 0 M F<br />
0 Springfrosch Rana dalmatina 3 3 - x 3 3 2 V W F<br />
0 Wechselkröte Bufo viridis 1 2 3 x 1 1 1 1 S L<br />
Fische N S<br />
0 Donaukaulbarsch Gymnocephalus<br />
Libellen<br />
baloni<br />
D R - x F D G-F<br />
0 Asiatische Keiljungfer Gomphus flavipes G G x G - 0 - B<br />
0 Östliche Moosjungfer Leucorrhinia albi-<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 61<br />
frons<br />
0 Zierliche Moosjungfer Leucorrhinia cauda-<br />
0 Große Moosjungfer Leucorrhinia pecto-<br />
0 Grüne Keiljungfer, Grü-<br />
ne Flussjungfer<br />
lis <br />
ralis<br />
Ophiogomphus<br />
cecilia (O. serpenti-<br />
nus)<br />
0 Sibirische Winterlibelle Sympecma paedisca<br />
(S. braueri)<br />
1 1 x 1 - 0 1 T<br />
1 1 x 0 - 1 1 T<br />
1 2 x 1 1 1 1 HM<br />
2 2 x 3 2 2 1 B<br />
2 2 x - 1 1 2 T
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
N V L E NW PO Art Art RLB RLD sg S O T A Hab<br />
Käfer<br />
k.A. 0 Großer Eichenbock,<br />
Eichenheldbock<br />
k.A. 0 Scharlachkäfer Cucujus cinnaberi-<br />
Cerambyx cerdo 1 1 x W<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 62<br />
nus<br />
R 1 x WL<br />
k.A. 0 Breitrand Dytiscus latissimus 1 1 x St<br />
k.A. 0 Eremit Osmoderma eremita 2 2 x W<br />
k.A. 0 Alpenbock Rosalia alpina 2 2 x W<br />
Tagfalter<br />
0 Wald-Wiesenvögelchen Coenonympha hero 2 1 x 1 - 1 2 Wr W<br />
0 Kleiner Maivogel Euphydryas maturna 1 1 x 1 - 0 1 Wr<br />
0 Thymian-<br />
Ameisenbläuling<br />
0 Dunkler Wiesenknopf-<br />
Ameisenbläuling<br />
0 Heller Wiesenknopf-<br />
Ameisenbläuling<br />
Glaucopsyche arion<br />
(Maculinea arion)<br />
Glaucopsyche nau-<br />
sithous (Maculinea<br />
nausithous)<br />
Glaucopsyche te-<br />
leius (Maculinea<br />
teleius)<br />
3 2 x 3 1 0 3 T<br />
3 3 x 3 3 3 3 W Fw<br />
2 2 x 2 2 1 2 W Fw<br />
0 Gelbringfalter Lopinga achine 2 1 x 1 - 1 2 Wr<br />
0 Blauschillernder Feuer-<br />
falter<br />
Lycaena helle 1 1 x 0 - 0 1 Fw Fq<br />
0 Apollo Parnassius apollo 2 1 x 1 0 - 2 T<br />
0 Schwarzer Apollo Parnassius mnemo-<br />
Nachtfalter<br />
syne<br />
2 1 x 1 0 - 2 Wr W<br />
0 Heckenwollafter Eriogaster catax 1 1 x 1 0 0 - O W<br />
0 Haarstrangwurzeleule Gortyna borelii luna-<br />
0 Nachtkerzenschwärmer Proserpinus proser-<br />
Schnecken<br />
ta <br />
pinus<br />
1 1 x 1 - - - F<br />
V V x V 3 * - T W<br />
0 Zierliche Tellerschnecke Anisus vorticulus 1 1 x 0 - 1 1 L P<br />
0 Gebänderte Kahn-<br />
schnecke<br />
Muscheln<br />
0 Bachmuschel, Gemeine<br />
Flussmuschel<br />
Theodoxus trans-<br />
versalis<br />
1 1 x - 1 1 1 F<br />
Unio crassus 1 1 x 1 1 1 1 F
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Hinweis :<br />
Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia)<br />
Nachweise nur von der Isar und der Schleifermoosach, im näheren<br />
Trassenbereich/Gefährdungsbereich keine Vorkommen. Art bleibt im Text unberücksichtigt.<br />
Gefäßpflanzen:<br />
N V L E NW PO Art Art RL<br />
0 Lilienblättrige Becher-<br />
glocke<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 63<br />
B<br />
RL<br />
D<br />
sg S P K J O H M A Hab<br />
Adenophora liliifolia 1 1 x 1 WA<br />
0 Kriechender Sellerie Apium repens 2 1 x 0 0 0 1 0 2 2 2 GS<br />
0 Braungrüner Streifenfarn Asplenium adulterinum 2 2 x 2 MF<br />
0 Dicke Trespe Bromus grossus 1 1 x 1 00 1 00 00 00 00 LA<br />
0 Herzlöffel Caldesia parnassifolia 1 1 x 1 00 GS<br />
0 Europäischer Frauen-<br />
schuh<br />
0 Böhmischer Fransenen-<br />
zian<br />
Cypripedium calceolus 3 3 x 2 2 1 3 2 3 3 WL<br />
Gentianella bohemica 1 1 x 1 MB<br />
0 Sumpf-Siegwurz Gladiolus palustris 2 2 x 0 00 2 2 3 FN<br />
0 Sand-Silberscharte Jurinea cyanoides 1 2 x 0 1 MS<br />
0 Liegendes Büchsenkraut Lindernia procumbens 2 2 x 0 2 2 GU<br />
0 Sumpf-Glanzkraut Liparis loeselii 2 2 x 1 1 2 2 2 FN<br />
0 Bodensee-<br />
Vergissmeinnicht<br />
Myosotis rehsteineri 1 1 x 1 GU<br />
0 Finger-Küchenschelle Pulsatilla patens 1 1 x 1 MK WK<br />
0 Sommer-Wendelähre Spiranthes aestivalis 2 2 x 00 2 1 FN<br />
0 Bayerisches Federgras Stipa pulcherrima ssp.<br />
bavarica<br />
1 1 x 1 MK<br />
0 Prächtiger Dünnfarn Trichomanes speciosum R - x R R R MF
B Vögel<br />
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
PO: Auswertung Brutvogelatlas Quadrant 7536/4 (B = möglicherweise brütend, C = wahrscheinlich<br />
brütend, D = sicher brütend)<br />
NW: eigene NW aus den Jahren 2000, 2007 und 2008.<br />
grau: Arten die im Text behandelt werden<br />
N V L E NW PO Art1 Art RLD RLB sg S O T A<br />
0 Alpenbraunelle Prunella collaris R R - - - - R<br />
0 Alpendohle Pyrrhocorax graculus R - -<br />
0 Alpenschneehuhn Lagopus mutus R 2 - - - - 2<br />
0 X D Amsel Turdus merula - - -<br />
0 Auerhuhn Tetrao urogallus 1 1 x 1 1 0 1<br />
0 X C Bachstelze Motacilla alba - - -<br />
0 Bartmeise Panurus biarmicus - - -<br />
0 C Baumfalke Falco subbuteo 3 V x V V V V<br />
0 0 C Baumpieper Anthus trivialis V 3 - V V 2 3<br />
0 Bekassine Gallinago gallinago 1 1 x 1 1 1 1<br />
0 Berglaubsänger Phylloscopus bonelli - - x<br />
0 Bergpieper Anthus spinoletta - V - - 1 - V<br />
0 Beutelmeise Remiz pendulinus - 3 - 3 1 3 1<br />
0 Bienenfresser Merops apiaster - 2 x II - 2 II<br />
0 Birkenzeisig Carduelis flammea - - -<br />
0 Birkhuhn Tetrao tetrix 2 1 x 1 1 0 1<br />
0 0 D Blässhuhn Fulica atra - - -<br />
0 Blaukehlchen Luscinia svecica V V x V 2 V 2<br />
0 X D Blaumeise Parus caeruleus - - -<br />
0 C Bluthänfling Carduelis cannabina V 3 - 3 3 3 3<br />
0 Brachpieper Anthus campestris 1 1 x 1 1 - -<br />
0 Brandgans Tadorna tadorna - R - - - R -<br />
0 Braunkehlchen Saxicola rubetra 3 2 - 2 2 1 2<br />
0 X D Buchfink Fringilla coelebs - - -<br />
0 X D Buntspecht Dendrocopos major - - -<br />
0 0 C Dohle Corvus monedula - V - 3 3 V V<br />
0 X D Dorngrasmücke Sylvia communis - - -<br />
0 Dreizehenspecht Picoides tridactylus 2 2 x - 2 - 2<br />
0 Drosselrohrsänger Acrocephalus arundina-<br />
ceus<br />
0 X C Eichelhäher Garrulus glandarius - - -<br />
V 2 x 2 2 2 2<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 64
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
N V L E NW PO Art1 Art RLD RLB sg S O T A<br />
0 Eiderente Somateria mollissima - R - R - - -<br />
0 0 D Eisvogel Alcedo atthis - V x V 3 3 3<br />
0 X D Elster Pica pica - - -<br />
0 Erlenzeisig Carduelis spinus - - -<br />
X D Feldlerche Alauda arvensis 3 3 - 3 3 V 3<br />
0 C Feldschwirl Locustella naevia V - -<br />
X D Feldsperling Passer montanus V V - V V V V<br />
0 Felsenschwalbe Ptyonoprogne rupestris R 2 x - - - 2<br />
0 Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra - - -<br />
0 Fischadler Pandion haliaetus 3 2 x 2 - - 0<br />
0 X D Fitis Phylloscopus trochilus - - -<br />
0 0 D Flussregenpfeifer Charadrius dubius - 3 x V 3 V 3<br />
0 Flussseeschwalbe Sterna hirundo 2 1 x - 0 1 1<br />
0 Flussuferläufer Actitis hypoleucos 2 1 x 1 1 1 1<br />
0 0 D Gänsesäger Mergus merganser 2 2 - - 1 2 2<br />
0 C Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla - - -<br />
0 X D Gartengrasmücke Sylvia borin - - -<br />
0 D Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus - 3 - 3 3 3 3<br />
0 0 D Gebirgsstelze Motacilla cinerea - - -<br />
0 C Gelbspötter Hippolais icterina - - -<br />
0 X C Gimpel Pyrrhula pyrrhula - - -<br />
0 X D Girlitz Serinus serinus - - -<br />
X D Goldammer Emberiza citrinella - V - V * V 3<br />
0 Grauammer Miliaria calandra 3 1 x 1 1 1 0<br />
0 Graugans Anser anser - - -<br />
0 X B Graureiher Ardea cinerea - V - V V V V<br />
0 D Grauschnäpper Muscicapa striata - - -<br />
0 0 C Grauspecht Picus canus 2 3 x 3 3 2 V<br />
0 Großer Brachvogel Numenius arquata 1 1 x 1 1 1 1<br />
0 X D Grünfink Carduelis chloris - - -<br />
0 Grünschenkel Tringa nebularia - - -<br />
0 X D Grünspecht Picus viridis - V x V V 3 V<br />
0 D Habicht Accipiter gentilis - 3 x V V 3 3<br />
0 Habichtskauz Strix uralensis R 2 x - 2 - -<br />
0 0 D Halsbandschnäpper Ficedula albicollis 3 V x V II V -<br />
0 Haselhuhn Bonasa bonasia 2 V - V V 0 V<br />
0 Haubenlerche Galerida cristata 1 1 x 1 1 0 -<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 65
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
N V L E NW PO Art1 Art RLD RLB sg S O T A<br />
0 X C Haubenmeise Parus cristatus - - -<br />
0 Haubentaucher Podiceps cristatus - - -<br />
0 X D Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros - - -<br />
0 X D Haussperling Passer domesticus V - -<br />
0 X D Heckenbraunelle Prunella modularis - - -<br />
0 Heidelerche Lullula arborea V 1 x 1 1 1 0<br />
0 0 C Höckerschwan Cygnus olor - - -<br />
0 Hohltaube Columba oenas - V - V V 3 3<br />
0 X D Jagdfasan Phasianus colchicus - - -<br />
0 Kanadagans Branta canadensis - - -<br />
0 Karmingimpel Carpodacus erythrinus - 2 x II 2 II 2<br />
0 D Kernbeißer Coccothraustes cocco-<br />
thraustes<br />
- - -<br />
0 0 D Kiebitz Vanellus vanellus 2 2 x 2 2 2 1<br />
0 C Klappergrasmücke Sylvia curruca - V - V V 3 V<br />
0 X D Kleiber Sitta europaea - - -<br />
0 Kleines Sumpfhuhn Porzana parva 1 1 x 0 - II -<br />
0 0 D Kleinspecht Dendrocopos minor V V - V V V V<br />
0 Knäkente Anas querquedula 2 1 x 1 1 1 1<br />
0 X D Kohlmeise Parus major - - -<br />
0 Kolbenente Netta rufina - 3 - 2 - 3 3<br />
0 Kolkrabe Corvus corax - - -<br />
0 Kormoran Phalacrocorax carbo - V - V - V V<br />
0 Kornweihe Circus cyaneus 2 1 x 0 0 1 0<br />
0 Krickente Anas crecca 3 2 - 2 3 2 2<br />
0 X D Kuckuck Cuculus canorus V V - V V V V<br />
0 Lachmöwe Larus ridibundus - - -<br />
0 Löffelente Anas clypeata 3 3 - 3 3 3 3<br />
0 Mauerläufer Tichodroma muraria R R - - - - R<br />
0 X D Mauersegler Apus apus - V - V V V V<br />
X D Mäusebussard Buteo buteo - - x<br />
0 X D Mehlschwalbe Delichon urbicum V V - V V V V<br />
0 X C Misteldrossel Turdus viscivorus - - -<br />
0 Mittelmeermöwe Larus michahellis - 2 - - - 2 2<br />
0 Mittelspecht Dendrocopos medius - V x V 1 2 1<br />
0 X D Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla - - -<br />
0 Nachtigall Luscinia megarhynchos - - -<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 66
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
N V L E NW PO Art1 Art RLD RLB sg S O T A<br />
0 Nachtreiher Nycticorax nycticorax 1 1 x II - 1 -<br />
0 X D Neuntöter Lanius collurio - - -<br />
0 Ortolan Emberiza hortulana 3 2 x 2 - II -<br />
0 0 C Pirol Oriolus oriolus V V - V 3 2 V<br />
0 Purpurreiher Ardea purpurea R 1 x 1 - 1 0<br />
0 X D Rabenkrähe Corvus corone - - -<br />
0 Raubwürger Lanius excubitor 2 1 x 1 1 1 1<br />
0 X D Rauchschwalbe Hirundo rustica V V - V V V V<br />
0 Raufußkauz Aegolius funereus - V x V V 3 V<br />
X D Rebhuhn Perdix perdix 2 3 - 3 2 2 0<br />
0 0 D Reiherente Aythya fuligula - - -<br />
0 Ringdrossel Turdus torquatus - V - - 2 - V<br />
0 X D Ringeltaube Columba palumbus - - -<br />
0 0 C Rohrammer Emberiza schoeniclus - - -<br />
0 Rohrdommel Botaurus stellaris 2 1 x 1 1 1 1<br />
0 Rohrschwirl Locustella luscinioides - 3 x 1 1 1 3<br />
0 Rohrweihe Circus aeruginosus - 3 x 3 1 3 1<br />
0 X D Rotkehlchen Erithacus rubecula - - -<br />
0 Rotmilan Milvus milvus - 2 x 2 II 2 1<br />
0 Rotschenkel Tringa totanus V 1 x 1 1 1 0<br />
0 Saatkrähe Corvus frugilegus - V - V - V 2<br />
0 Schellente Bucephala clangula - 2 - 2 2 2 2<br />
0 Schilfrohrsänger Acrocephalus schoeno-<br />
baenus<br />
V 1 x 1 1 2 2<br />
0 0 C Schlagschwirl Locustella fluviatilis - 3 - 3 3 2 1<br />
0 Schleiereule Tyto alba - 2 x 2 2 2 1<br />
0 0 C Schnatterente Anas strepera - 3 - 3 2 3 2<br />
0 Schneesperling Montifringilla nivalis R R - - - - R<br />
0 X C Schwanzmeise Aegithalos caudatus - - -<br />
0 Schwarzhalstaucher Podiceps nigricollis - 1 x 1 1 1 1<br />
0 Schwarzkehlchen Saxicola torquata V 3 - 2 II 2 3<br />
0 Schwarzkopfmöwe Larus melanocephalus - 2 - 1 II R 1<br />
0 Schwarzmilan Milvus migrans - 3 x 2 II 2 3<br />
0 X D Schwarzspecht Dryocopus martius - V x V V V V<br />
0 Schwarzstorch Ciconia nigra - 3 x 2 3 1 1<br />
0 Seeadler Haliaetus albicilla - - x<br />
0 Seidenreiher Egretta garzetta - - x<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 67
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
N V L E NW PO Art1 Art RLD RLB sg S O T A<br />
0 X D Singdrossel Turdus philomelos - - -<br />
0 X D Sommergoldhähnchen Regulus ignicapillus - - -<br />
0 D Sperber Accipiter nisus - - x<br />
0 Sperbergrasmücke Sylvia nisoria - 1 x 1 - - -<br />
0 Sperlingskauz Glaucidium passerinum - V x V V 2 V<br />
0 X D Star Sturnus vulgaris - - -<br />
0 Steinadler Aquila chrysaetos 2 2 x - - - 2<br />
0 Steinkauz Athene noctua 2 1 x 1 0 0 0<br />
0 Steinrötel Monticola saxatilis 1 - x<br />
0 Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 1 1 - 1 1 1 1<br />
0 Stelzenläufer Himantopus himantopus - - x<br />
0 X D Stieglitz Carduelis carduelis - - -<br />
0 Stockente Anas platyrhynchos - - -<br />
0 Straßentaube Columba livia f. domestica - - -<br />
0 Sturmmöwe Larus canus - 2 - - - - 2<br />
0 Sumpfmeise Parus palustris - - -<br />
0 X D Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustris - - -<br />
0 0 B Tafelente Aythya ferina - - -<br />
0 Tannenhäher Nucifraga caryocatactes - - -<br />
0 X C Tannenmeise Parus ater - - -<br />
0 0 D Teichhuhn Gallinula chloropus V V x 3 V V V<br />
0 0 C Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus - - -<br />
0 0 D Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca - - -<br />
0 Tüpfelsumpfhuhn Porzana porzana 1 1 x 1 2 1 2<br />
0 X D Türkentaube Streptopelia decaocto - - -<br />
0 X D Turmfalke Falco tinnunculus - - x<br />
0 Turteltaube Streptopelia turtur 3 V x V * 3 *<br />
0 Uferschnepfe Limosa limosa 1 1 x 1 1 1 0<br />
0 0 D Uferschwalbe Riparia riparia - V x 3 1 V 2<br />
0 Uhu Bubo bubo - 3 x 3 3 1 3<br />
0 X D Wacholderdrossel Turdus pilaris - - -<br />
X C Wachtel Coturnix coturnix - V - V V V V<br />
0 Wachtelkönig Crex crex 2 1 x 1 1 1 1<br />
0 X C Waldbaumläufer Certhia familiaris - - -<br />
0 D Waldkauz Strix aluco - - x<br />
0 C Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix - - -<br />
D Waldohreule Asio otus - V x V V V 3<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 68
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
N V L E NW PO Art1 Art RLD RLB sg S O T A<br />
0 Waldschnepfe Scolopax rusticola V V - V V V V<br />
0 Waldwasserläufer Tringa ochropus - 2 x 2 2 II -<br />
0 Wanderfalke Falco peregrinus - 3 x 3 3 3 *<br />
0 Wasseramsel Cinclus cinclus - - -<br />
0 Wasserralle Rallus aquaticus V 2 - 2 3 2 2<br />
0 X C Weidenmeise Parus montanus - - -<br />
0 Weißrückenspecht Dendrocopos leucotus 2 2 x - 1 - 2<br />
0 Weißstorch Ciconia ciconia 3 3 x 3 3 3 2<br />
0 Wendehals Jynx torquilla 2 3 x 3 3 3 3<br />
0 0 X D Wespenbussard Pernis apivorus V 3 x 3 2 V 3<br />
0 Wiedehopf Upupa epops 2 1 x 1 0 0 0<br />
0 Wiesenpieper Anthus pratensis V V - 2 * 2 *<br />
0 Wiesenschafstelze Motacilla flava - 3 - 3 2 V 1<br />
0 Wiesenweihe Circus pygargus 2 1 x 1 II 1 0<br />
0 X D Wintergoldhähnchen Regulus regulus - - -<br />
0 X D Zaunkönig Troglodytes troglodytes - - -<br />
0 Ziegenmelker Caprimulgus europaeus 3 1 x 1 1 1 -<br />
0 X D Zilpzalp Phylloscopus collybita - - -<br />
0 Zippammer Emberiza cia 1 1 x 1 - - -<br />
0 Zitronenzeisig Carduelis citrinella 3 V x - - - V<br />
0 Zwergdommel Ixobrychus minutus 1 1 x 1 1 1 1<br />
0 Zwergschnäpper Ficedula parva - 2 x II R - 2<br />
0 0 D Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis - - -<br />
. Weitere streng geschützte Arten<br />
Tierarten:<br />
N V L E NW PO Art Art RLB RLD sg S O T A Hab<br />
Libellen<br />
0 Alpen-Mosaikjungfer Aeshna caerulea R 1 x - R - R HM<br />
0 Hochmoor-Mosaikjungfer Aeshna subarctica<br />
elisabethae<br />
2 1 x 1 1 1 2 HM<br />
0 Helm-A<strong>zu</strong>rjungfer Coenagrion mercuriale 1 1 x 1 - 2 1 B<br />
0 Vogel-A<strong>zu</strong>rjungfer Coenagrion ornatum 1 1 x 1 1 1 0 B<br />
0 Zwerglibelle Nehalennia speciosa 1 1 x - 1 1 1 HM<br />
0 Östlicher Blaupfeil Orthetrum albistylum - 1 x T<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 69
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
N V L E NW PO Art Art RLB RLD sg S O T A Hab<br />
0 Alpen-Smaragdlibelle Somatochlora alpestris R 1 x - 2 - R KG<br />
Heuschrecken<br />
0 Große Höckerschrecke,<br />
Pallas´ Höckerschrecke<br />
0 Gefleckte Schnarrschrecke Bryodemella tubercula-<br />
Arcyptera fusca 1 1 x - - 1 - A T<br />
ta (Bryodema tubercu-<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 70<br />
lata)<br />
1 1 x - - - 1 K<br />
0 Heideschrecke Gampsocleis glabra 1 1 x 1 - 0 - T<br />
0 Große Schiefkopfschrecke Ruspolia nitidula 1 2 x - - - 1 F<br />
Käfer<br />
0 Kurzschröter Aesalus scarabaeoides 1 1 x W<br />
0 Hochmoor-Großlaufkäfer Carabus menetriesi 1 1 x - 1 - 1 F<br />
0 Schwarzer Grubenlaufkä-<br />
fer<br />
Carabus nodulosus<br />
(Carabus variolosus<br />
nodulosus)<br />
0 Wiener Sandlaufkäfer Cylindera arenaria<br />
viennensis (Cicindina<br />
arenaria viennensis)<br />
0 Deutscher Sandlaufkäfer Cylindera germanica<br />
k.A. 0 Scharfzähniger Zahnflü-<br />
gelprachtkäfer<br />
(Cicindela germanica)<br />
Dicerca furcata (Dicer-<br />
ca acuminata)<br />
1 1 x 0 1 1 1 F VG<br />
1 1 x ? - 1 0 VG<br />
1 1 x 1 1 1 0 M B<br />
1 1 x WL<br />
k.A. 0 Linienhalsiger Zahnflügelp- Dicerca moesta 2 1 x WL<br />
rachtkäfer<br />
k.A. 0 Veränderlicher Edel-<br />
scharrkäfer<br />
Gnorimus variabilis<br />
(Gnorimus octopuncta-<br />
tus)<br />
1 1 x W<br />
k.A. 0 Körnerbock Megopis scabricornis 1 1 x W<br />
k.A. 0 Narbiger Maiwurmkäfer Meloe cicatricosus 1 1 x M<br />
k.A. 0 Mattschwarzer Maiwurm-<br />
käfer<br />
Meloe rugosus 1 1 x M<br />
k.A. 0 Großer Wespenbock Necydalis major 2 1 x W<br />
k.A. 0 Südlicher Wacholder-<br />
Prachtkäfer<br />
Palmar festiva 1 1 x M W<br />
k.A. 0 Wachsblumenböckchen Phytoecia uncinata 1 1 x V<br />
k.A. 0 Südlicher Walzenhalsbock Phytoecia virgula R 1 x M<br />
k.A. 0 Großer Goldkäfer Protaetia aeruginosa<br />
(Potosia aeruginosa)<br />
2 1 x W
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
N V L E NW PO Art Art RLB RLD sg S O T A Hab<br />
Netzflügler<br />
0 Langfühleriger Schmetter-<br />
lingshaft<br />
Tagfalter<br />
Libelloides longicornis 1 1 x 1 - - - M<br />
0 Brombeer-Perlmuttfalter Brenthis daphne D 1 x - - - D Wr M<br />
0 Heilziest-Dickkopffalter<br />
(Eibisch-Dickkopffalter)<br />
0 Knochs Mohrenfalter<br />
(Brocken-Mohrenfalter)<br />
Carcharodus floccifera 2 1 x 0 - 0 2 F<br />
Erebia epiphron R R x - - - R W<br />
0 Hochalpenapollo Parnassius phoebus 1 1 x - - - 1 Fq<br />
0 Streifen-Bläuling Polyommatus damon<br />
(Agrodiaetus damon)<br />
1 1 x 1 - 0 - T<br />
0 Zweibrütiger Würfelfalter Pyrgus armoricanus 1 1 x 1 - 1 1 T<br />
0 Spätsommer-Würfelfalter Pyrgus cirsii 1 1 x 1 - - - T<br />
0 Fetthennen-Bläuling Scolitantides orion 1 1 x 1 1 0 0 T<br />
Nachtfalter<br />
0 Scharteneule Acosmetia caliginosa 1 1 x 1 0 1 - F<br />
0 Rinden-Bartflechten-<br />
spanner<br />
Alcis jubata 2 1 x 0 1 0 * W<br />
0 Schwarze Hochglanzeule Amphipyra livida 1 1 x 1 1 0 - T<br />
0 Moorbunteule Anarta cordigera 1 1 x 1 1 0 2 T<br />
0 Schwarzer Bär Arctia villica 1 1 x 0 1 - - T<br />
0 Pfaffenhütchen-<br />
Wellrandspanner<br />
0 Moosbeeren-Grauspanner Carsia sororiata imbu-<br />
0 Rindenflechten-<br />
Grünspanner<br />
Artiora evonymaria 1 1 x - - 1 - W<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 71<br />
tata<br />
R 1 x - - - R M<br />
Cleorodes lichenaria 2 1 x 0 0 2 2 W<br />
0 Goldruten-Mönch Cucullia gnaphalii 1 1 x 0 0 0 1 T<br />
0 Bunter Espen-<br />
Frühlingsspanner<br />
Epirranthis diversata 1 1 x 1 1 1 1 W<br />
0 Amethysteule Eucarta amethystina 1 1 x 1 - - - T<br />
0 Rotbuchen-<br />
Rindenflechtenspanner<br />
Fagivorina arenaria 2 1 x 1 2 0 3 W<br />
0 Hofdame Hyphoraia aulica 2 1 x 2 R 0 - T<br />
0 Pfriemenspanner (Blass-<br />
gelberBesenginsterspan- ner)<br />
0 Bräunlicher Felsflur-<br />
Kleinspanner (Fetthennen-<br />
Hypoxystis pluviaria 2 1 x R - 2 G T<br />
Idaea contiguaria 1 1 x 0 1 - - T
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
N V L E NW PO Art Art RLB RLD sg S O T A Hab<br />
Felsflur-Kleinspanner)<br />
0 Sumpfporst-Rindeneule Lithophane lamda 1 1 x 1 1 - - T<br />
0 Dumerils Graswurzeleule Luperina dumerilii 1 1 x 1 - - - T<br />
0 Wasserminzen-<br />
Kleinbärchen<br />
Nola cristatula - 1 x F<br />
0 Gamander-Graueulchen Nola subchlamydula 1 1 x 1 - - - M<br />
0 Salweidengehölz-<br />
Wicklereulchen<br />
Nycteola degenerana 1 1 x 0 1 0 1 W F<br />
0 Augsburger Bär Pericallia matronula 1 1 x 1 R 0 1 T<br />
0 Weidenglucke Phyllodesma ilicifolia 1 1 x 1 0 0 - W<br />
0 Felsenrosenbär Setina roscida 1 1 x 1 R - - T<br />
0 Gelber Hermelin Trichosea ludifica 2 1 x 0 2 0 2 W<br />
Krebse<br />
0 Edelkrebs Astacus astacus 3 1 x G_B<br />
0 Dickbauchkrebs,<br />
Wanstkrebs<br />
Lynceus brachyurus 1 0 x tG<br />
0 Eichener Kiemenfuß Tanymastix stagnalis 1 1 x tG<br />
Spinnen<br />
0 Fam. Wolfspinnen Arctosa cinerea 1 1 x 1 - 1 1 Fg<br />
0 Goldaugen-Springspinne Philaeus chrysops 1 1 x 1 - - - M<br />
Muscheln<br />
0 Flussperlmuschel Margaritifera margariti-<br />
0 Abgeplattete Teichmu-<br />
schel<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 72<br />
fera<br />
Pseudanodonta comp-<br />
lanata<br />
1 1 x 1 1 - - F<br />
1 1 x 1 1 1 - P
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Gefäßpflanzen:<br />
N V L NW PO Art Art RLB RLD sg S P K J O H M A Hab<br />
0 Purpur-Grasnelke Armeria maritima ssp.<br />
purpurea<br />
0 Ästige Mondraute Botrychium matricarii-<br />
folium<br />
1 1 x 1 FQ<br />
2 2 x 2 2 2 00 1 MB<br />
0 Vielteilige Mondraute Botrychium multifidum 1 1 x 00 1 00 00 MB<br />
0 Bunte Schwertlilie Iris variegata 1 1 x 1 MK<br />
0 Moor-Binse Juncus stygius 1 1 x 1 00 FH<br />
0 Gelber Lein Linum flavum 1 2 x 0 1 MK<br />
0 Ausdauernder Lein Linum perenne 1 1 x 1 1 1 MK<br />
0 Kleine Teichrose Nuphar pumila 1 1 x 0 0 1 0 GS<br />
0 Karlszepter-Läusekraut Pedicularis sceptrum-<br />
0 Alpen-Frühlings-<br />
Küchenschelle<br />
0 Gewöhnliche Frühlings-<br />
Küchenschelle<br />
carolinum<br />
Pulsatilla vernalis var.<br />
alpestris<br />
Pulsatilla vernalis var.<br />
bidgostiana<br />
2 2 x 0 00 0 1 2 2 FN<br />
2 1 x 2 MB<br />
1 1 x 00 1 1 1 1 WK<br />
0 Violette Schwarzwurzel Scorzonera purpurea 1 2 x 1 1 1 MK<br />
0 Bremis Wasserschlauch Utricularia bremii 2 1 x 2 00 GS<br />
Flechten:<br />
N0 V L E NW PO Art (lateinisch) Art (deutsch) RLB RLD sg Hab<br />
0 Echte Lungenflechte Lobaria pulmonaria 1 x WR<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 73
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
8 Literaturverzeichnis<br />
Gesetze und Richtlinien<br />
BArtSchV: Verordnung <strong>zu</strong>m Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung<br />
- BArtSchV) vom 16. Feb. 2005 (Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005<br />
Teil I Nr. <strong>11</strong>, ausgegeben <strong>zu</strong> Bonn am 24. Februar 2005), <strong>zu</strong>letzt geändert am 12. Dezember<br />
2007, BGBl. I S. 2873, 2875.<br />
BArtSchV: Verordnung <strong>zu</strong>m Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung<br />
- BArtSchV) vom 16. Feb. 2005 (Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005<br />
Teil I Nr. <strong>11</strong>, ausgegeben <strong>zu</strong> Bonn am 24. Februar 2005), <strong>zu</strong>letzt geändert durch Art. 22<br />
des Gesetzes vom 29. Juli 2009, BGBl. I S. 2542.<br />
BayNatSchG: Gesetz über den Schutz der Natur, die Pflege der Landschaft und die Erholung<br />
in der freien Natur (Bayerisches Naturschutzgesetz - BayNatSchG), in der Fassung der<br />
Bekanntmachung vom 23. Dezember 2005.<br />
BayNatSchG: Gesetz über den Schutz der Natur, die Pflege der Landschaft und die Erholung<br />
in der freien Natur (Bayerisches Naturschutzgesetz - BayNatSchG), in der Fassung der<br />
Bekanntmachung vom 23. Dezember 2005, <strong>zu</strong>letzt geändert am 25. Februar 2010,<br />
GVBl. S. 66.<br />
BNatSchG: Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) vom<br />
25. März 2002, BGBl. I S. <strong>11</strong>93, <strong>zu</strong>letzt geändert durch Gesetz vom 08.04.2008 (BGBl.<br />
I S. 686).<br />
BNatSchG: Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) vom<br />
29. Juli 2009, BGBl. I S. 2542.<br />
Der Rat der Europäischen Gemeinschaften (1979): Richtlinie des Rates vom 2.April 1979<br />
über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (79/409/EWG). ABl. EG Nr. L 103, S.<br />
1-6; <strong>zu</strong>letzt geä. durch die Richtlinie 97/49/EG vom 29. Juli 1997 (ABl. EG Nr. L 223,<br />
S.9) ("EU-Vogelschutzrichtlinie"), in der Fassung vom 01.05.2004.<br />
Das europäische Parlament und der Rat der europäischen Union (2009): Richtlinie<br />
2009/147/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2009<br />
über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (kodifizierte Fassung). ABl. EU Nr. L<br />
20, S. 7-25 ("EU-Vogelschutzrichtlinie") vom 26.01.2010.<br />
Der Rat der Europäischen Gemeinschaften (1992): Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.<br />
Mai 1992 <strong>zu</strong>r Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und<br />
Pflanzen. ABl. EG Nr. L 206, S. 7-50 (FFH-Richtlinie), in der Fassung vom 01.05.2004.<br />
Der Rat der europäischen Union (1997): Richtlinie 97/62/EG des Rates vom 27. Oktober<br />
1997 <strong>zu</strong>r Anpassung der Richtlinie 92/43/EWG <strong>zu</strong>r Erhaltung der natürlichen Lebensräume<br />
sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen an den technischen und wissenschaftlichen<br />
Fortschritt. ABl. EG Nr. L 305, S. 42-65.<br />
Verordnung (EG) Nr. 338/97 des Rates vom 9. Dezember 1996 über den Schutz von Exemplaren<br />
wildlebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels, <strong>zu</strong>letzt<br />
geä. durch Verordnung (EG) Nr. 834/2004 vom 28. April 2004 (ABl. EG Nr. L 127 S.<br />
40ff).<br />
Verordnung (EG) Nr. 338/97 des Rates vom 9. Dezember 1996 über den Schutz von Exemplaren<br />
wildlebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels (ABl. EG<br />
Nr. L 61 S. 1), <strong>zu</strong>letzt geändert durch die Verordnung (EG) Nr. 407/2009 vom<br />
14.05.2009, ABl. EG Nr. L 123 S. 3, berichtigt durch ABl. EG Nr. L 176 S. 27 vom<br />
07.07.2009.<br />
07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 74
B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />
Literatur<br />
BAUER, H. G.; BERTHOLD, P.; BOYE, P.; KNIEF, W.; SÜDBECK, P.; WITT; K. (2002): Rote Liste der<br />
Brutvögel Deutschlands. 3. überarbeitete Fassung, 8.5.2002. - Ber. Vogelschutz 39: 13<br />
- 59.<br />
BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (2006, Hrsg.): Regionalabkommen <strong>zu</strong>r Erhaltung der<br />
Fledermäuse in Europa (Eurobats), Bericht für das Bundesland Bayern 2003 – Frühjahr<br />
2006 Stand 31.03.2006<br />
http://www.lfu.bayern.de/natur/fachinformationen/artenhilfsprogramm_fledermaus/doc/b<br />
ericht_bayern_flmabkommen.pdf<br />
BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (2007): Artenschutzkartierung Bayern: Verbreitung der<br />
Amphibienarten in Bayern (Quadranten-Raster), Stand 02.02.2007<br />
http://www.lfu.bayern.de/natur/daten/artenschutzkartierung/amphibienkartierung/index.h<br />
tm<br />
BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ (2003, Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere<br />
Bayerns. - Schriftenr. Bayer. Landesamt f. Umweltschutz 166. Augsburg.<br />
BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT, GESUNDHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ (2001,<br />
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