April Mai 2010 - Evangelische Kirchengemeinde Freisenbruch-Horst ...

Gelegentlich ergibt sich die Notwendigkeit,
ohne förmliche Presbyteriumssitzung eine wesentliche
Entscheidung zu treffen. Beispiel:
Änderung eines Kollektenzweckes aus aktuellem
Anlass. In solchen (seltenen) Fällen kann
ein formloser Eilbeschluss der erreichbaren
Mitglieder des Presbyteriums gefasst werden,
der bei der nächsten regulären Sitzung zu bestätigen
ist.
Welche Qualifikationen braucht man, um
im Presbyterium mitarbeiten zu können?
Das Presbyteramt ist ein
geistliches Amt. Die Bibel
liefert Erklärungen. Aus
dem griechischen Presbyteros
(Ältester) entwickelte
sich das deutsche
Wort „Priester“. „Weidet die
Herde Gottes, die euch anvertraut
ist“ heißt es im 1.
Petrusbrief, der bei der Einführung
von Presbyterinnen
und Presbytern gelesen
wird. Paulus schreibt von
den Ältesten, dass sie sich
„mühen in Wort und Lehre“.
Auch mit Geld haben sie sich
zu befassen. Wenn sich Älteste
mit dem „schnöden
Mammon“ abgeben, dann
nach der Apostelgeschichte
unter dem Vorzeichen der
gerechten Verwaltung und
Verteilung der eingegangenen Spenden. Die
Leitung, die den Ältesten anvertraut wird, ist
nicht Sache von einzelnen, sondern wird in
der Gemeinschaft wahrgenommen. Wie kann
das auch anders sein, wo doch die Gemeinschaft
der Getauften insgesamt als „königliche
Priesterschaft“ bezeichnet wird.
thema
Kann ich solche Ansprüche erfüllen? Reicht
denn mein bisschen Glauben aus? Muss nicht
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Vertrauen
auf Gottes
Hilfe und
gesunder
Menschenverstand
sind wichtig
darüber hinaus noch besonderes Fachwissen
mitgebracht werden? Wenn schon nicht Theologen,
sollten nicht ausgewiesene Führungskräfte,
Juristen, Finanzfachleute, Bauingenieure,
Verwaltungsfachkräfte die Gemeindeleitung
übernehmen? Nein, denn Fachwissen
kann man kaufen. Der biblische Auftrag sagt
etwas anderes. Und meine Erfahrung im
Presbyterium hat mir gezeigt: Fachwissen
kann nützlich sein, kann einem aber auch im
Wege stehen, wenn der Blickwinkel dadurch
eingeengt ist. Wichtig ist ein gesunder Menschenverstand
und ein festes
Vertrauen auf Gottes
Hilfe. Zuhören können ist
wichtig. Fragen stellen, Erklärungen
fordern, von anderen
lernen. Eigene Interessen
dürfen keine Rolle
spielen. Die Meinung anderer
gelten lassen, auch
wenn man sie nicht teilt.
Die Gemeinde lebt aus Zusammenwirken
von Menschen
mit unterschiedlichen
Gaben, und diese Unterschiedlichkeit
soll sich im
Presbyterium wiederfinden.
Und was die Brüchigkeit
unseres Glaubens angeht:
Die Mitglieder unseres
Presbyteriums kommen
aus unterschiedlichen
Glaubenstraditionen. Seit
ich das erkannt habe, erlebe
ich es als einen großen Vorteil, denn es
zeigt mir, wie wir auf unterschiedlichen Pfaden
auf dem Weg zum gleichen Ziel sein können.
Die letzten Presbyteriumswahlen fanden
nicht statt, weil gerade einmal so viel
Kandidaten wie Presbyterstellen vorhanden
waren. Wie könnte man Ihrer Mei-