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FONDATION BEYELER

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Medienmitteilung<br />

Edgar Degas<br />

30. September 2012 bis 27. Januar 2013<br />

<strong>FONDATION</strong> <strong>BEYELER</strong><br />

Die Fondation Beyeler zeigt seit zwanzig Jahren die erste Ausstellung von Edgar Degas<br />

(1834–1917) in der Schweiz und im süddeutschen Raum. Zugleich wird damit erstmals<br />

überhaupt diesem bedeutenden französischen Maler des späten 19. Jahrhunderts eine<br />

Ausstellung zuteil, die in umfassender Weise ausschliesslich seinem reichen und komplexen<br />

Spätwerk gewidmet ist, dem Höhepunkt eines über sechzig Jahre währenden künstlerischen<br />

Wirkens. In Degas’ von etwa 1886 bis 1912 entstandenem späten Œuvre gelangt das<br />

Schaffen eines kühnen Wegbereiters der Moderne zur meisterlichen Vollendung.<br />

Obwohl sich die Kunst Edgar Degas’ grosser Beliebtheit erfreut, beschränken sich<br />

Ausstellungen dieses Künstlers zumeist auf seine impressionistische Schaffensphase von<br />

Anfang der 1870er- bis Mitte der 1880er-Jahre oder auf Einzelaspekte seines Werkes.<br />

Demgegenüber sind nun in der Fondation Beyeler in Gestalt von über 150 repräsentativen<br />

Werken alle Themen und Serien versammelt, die für das Verständnis von Degas’ Spätwerk<br />

bedeutsam sind: Tänzerinnen und weibliche Akte, Jockeys und Rennpferde sowie<br />

Landschaften und Porträts.<br />

Die Ausstellung setzt zu einem Zeitpunkt ein, als sich in Degas’ Schaffen grundlegende<br />

stilistische und inhaltliche Veränderungen abzeichneten. So liess der Künstler in der zweiten<br />

Hälfte der 1880er-Jahre die detailreiche und delikate Feinmalerei hinter sich, die sein<br />

Markenzeichen zur Zeit des Impressionismus gewesen war. Damit einher ging ein Verzicht<br />

auf die »pittoresken« und genrehaften Themen des Pariser Grossstadtlebens. Auch löste<br />

sich Degas in dieser Zeit von seinen impressionistischen Weggefährten. Mit zunehmendem<br />

Alter hatte er ausserdem begonnen Wachsplastiken zu modellieren, dreidimensionale, teils<br />

fragmentarische Bewegungs- und Haltungsstudien von menschlichen Figuren und Pferden,<br />

die erst nach dem Tod des Künstlers in seinem Atelier gefunden wurden. 74 von ihnen<br />

wurden daraufhin in Bronze gegossen.<br />

1886 fand die achte und letzte Impressionisten-Ausstellung statt. In den folgenden drei<br />

Jahrzehnten distanzierte sich Degas zunehmend vom Kunstbetrieb und zog sich von der<br />

kunstinteressierten Öffentlichkeit zurück. Er war einer der wenigen Künstler, die es sich<br />

leisten konnten: In seinem Atelier erwarben Pariser Händler kontinuierlich Werke für<br />

europäische und amerikanische Privatsammler. Bis zu seinem Tod im Jahre 1917 sollte nur<br />

noch eine kleine Zahl vom Künstler autorisierter Einzelausstellungen stattfinden. Dieser<br />

schrittweise Rückzug aus dem öffentlichen Leben prägt bis heute das verbreitete Bild von<br />

Degas als einem schwierigen Einzelgänger. Der eigensinnige Junggeselle lebte seit den<br />

1890er-Jahren in einer Art »inneren Emigration« allein für und durch sein künstlerisches<br />

Schaffen. Entstanden ist dabei eines der aufregendsten und obsessivsten Spätwerke der<br />

europäischen Kunstgeschichte.<br />

Zu den stilistischen Merkmalen des Spätwerks gehören diskontinuierliche Räume,<br />

asymmetrische Kompositionen, die sich desintegrieren, ungewöhnliche Blickwinkel und<br />

unkonventionelle Posen der dargestellten Figuren, die auf der vordersten Bildebene agieren.

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