Frauenstudien 34 34. Folge des „Frauen-Vorlesungsverzeichnis“

Lehrveranstaltungen
Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie
u. Religionswiss.
PD Dr. Tatjana Schönwälder-Kuntze
Judith Butler: „Giving an Account of Oneself“
Hauptseminar
Lehrstuhl für
Philosophie und
Ökonomik
Ludwigsstr. 31,
Zimmer 108,
80539 München
Tel.: 2180-2027
Wann?
Do 14 – 16 Uhr
Wo?
Hauptgebäude,
E 206
Beginn
17.4.2008
Judith Butlers zuletzt erschienenes Buch ist eine erneute
Hinwendung zum Subjekt und zu den praktischtheoretischen
Voraussetzungen, als ein moralisches
Subjekt angesprochen werden zu können, das
Rechenschaft über sich selbst abzulegen hat.
Butler sieht in der Aufforderung zur Authentizität,
die immer auf ein selbstidentisches Ich rekurriert,
über das berichtet werden kann, eine Form von Gewalt,
die sie „ethische Gewalt“ nennt. Diese ist aber
nur möglich, weil das Subjekt in seiner Konstitution
wesentlich darauf angewiesen ist, von anderen als
diese oder jener anerkannt zu werden, sich wesentlich
dadurch konstituiert, dass es Rechenschaft von
sich geben kann und eine Identität ausbildet. Butler
fragt hier, welche Veränderung die ganze (ethische)
Subjektkonzeption erfahren müsste, wenn sich herausstellte,
dass der Aufforderung nach luzider Authentizität
gar nicht nachgekommen werden könne? Und
welche Auswirkungen das z. B. auf den Begriff der
‚Verantwortung’ hätte?
Butlers Problemstellung, ihre Antwort und die darin
enthaltene ‚andere Ethikkonzeption’ sollen im Seminar
rekonstruiert werden.
Da es sich bei dem Text um eine etwas überarbeitete
Fassung der Adorno-Vorlesungen in Frankfurt von
2002 handelt, kann neben dem englischen Text auch
der deutsche Text parallel gelesen werden.
Textgrundlage:
Butler, Judith: Giving an Account of Oneself. New
York: Fordham University Press 2005.
Butler, Judith: Kritik der ethischen Gewalt. Franfurt/
Main: Suhrkamp 2007.
Teilnahmevoraussetzungen:
Lese- und Denkfreude, die Bereitschaft, Textstücke
vorzubereiten sowie Übernahme eines Protokolls.
Scheinerwerb: Protokoll und Seminararbeit
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