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Organisationstheoretische Betrachtungen über das Fußballspiel. - ZfW

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darunter befindlichen Teilaufgaben (z.B. Beschaffung von Personen,<br />

Werkstoffen und Betriebsmitteln). Beim <strong>Fußballspiel</strong> gibt es keine<br />

Hierarchie der Teilaufgaben.<br />

Für die Teilung der Gesamtaufgabe „<strong>Fußballspiel</strong>“ und die Anordnung<br />

der Teilaufgaben soll zunächst <strong>das</strong> klassische 2-3-5-System angegeben<br />

werden (vgl. Abbildung 1; die Nummerierung entspricht der klassischen<br />

Trikot-Nummerierung der Aufgabenträger), <strong>das</strong> auch als Pyramidensys-<br />

tem oder als schottisches System bezeichnet wird, weil schottische Spie-<br />

ler 1888/89 diese Aufgabenverteilung erstmals praktizierten (vgl. Bau-<br />

senwein 1995, S. 364 f.). Es gibt nach dieser Verrichtungs-<br />

Teilungsphilosophie eine Teilaufgabe „Torwart“, zwei Teilaufgaben<br />

„Verteidiger“, drei Teilaufgaben „Läufer“ und fünf Teilaufgaben „Stür-<br />

mer“. Es existiert keine Hierarchie, die den Vorrang von Teilaufgaben<br />

vor anderen Teilaufgaben festlegt; es gibt auch keine Teilaufgabe, die<br />

die Summe von untergeordneten Teilaufgaben umfaßt.<br />

Der in Abbildung 1 angegebenen Aufgabenverteilung als Antizipation<br />

der räumlichen Verteilung der Aufgabenträger bei der Aufgabenerledi-<br />

gung liegt die offensiv-orientierte Philosophie zugrunde, mit genau die-<br />

ser Aufgabenverteilung und daraus folgend genau dieser Aufgabenträ-<br />

ger-Plazierung mehr Tore zu erzielen als die gegnerische Mannschaft<br />

(Zielformulierung allgemein: „Maximierung der Tordifferenz unter der<br />

Nebenbedingung, daß diese Differenz mindestens 1 beträgt!“). Dies ist<br />

nur eine von mehreren möglichen Auffassungen, wie ein <strong>Fußballspiel</strong><br />

am besten zu gewinnen sei.<br />

Um 1930 wurde, wiederum in Großbritannien, <strong>das</strong> sog. WM-System<br />

eingeführt, bei dem die Zahl der Stürmerstellen vermindert, die Zahl der<br />

Verteidiger- und Läuferstellen vermehrt wird (vgl. Bausenwein 1995,<br />

S. 366). Der Name dieses Systems leitet sich von der bildhaften Darstel-

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