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"Ja, wenn das so ist, Herr Förster, ..." - Lebensräume brauchen Hüter -

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Dann wurde ihre Krone durchsichtig und ihr Laub welkte mitten im Sommer.<br />

Als sie fiel, lag ihr grauer Leib wie ein gestürzter Elefant im aufsprießenden<br />

Grün der Wiese am Wiedbache. Vorbei!<br />

<strong>Lebensräume</strong><br />

sind <strong>so</strong> verletzlich, weil sie viel mehr umfassen als einen Verwaltungsbezirk<br />

oder einen Wirtschaftsraum. Sie, als Forstleute und Revierleiter, stehen dafür<br />

ein, <strong>das</strong>s verantwortlich mit dem Wald umgegangen wird. Die Väter haben uns<br />

diesen Lebensraum anvertraut. Wir haben ihn eine Zeitlang gewissermaßen von<br />

den Enkeln geliehen und müssen ihn für sie bewahren. Das wissen Sie besser als<br />

ich. Und ich frage mich, was könnte einer, der von außen kommt, zu Ihren<br />

Erfahrungen und Ihrer Sicht schon be<strong>ist</strong>euern?<br />

Vielleicht wenigstens dies: Erfahrungen aus einem benachbarten und in<br />

manchem verwandten Bereich der Schöpfung Gottes, Einsichten aus dem<br />

Lebensraum Gemeinde. Auch eine Kirchgemeinde stellt einen Lebensraum von<br />

vielen Generationen dar. Sie <strong>ist</strong> einer Generation nur auf Zeit anvertraut und<br />

schon gar nicht uns Pfarrern zu eigen gegeben. Heutzutage aber steht die<br />

Gemeindestruktur <strong>so</strong> hart zur Disposition wie Ihr Lebens- und Verantwortungsraum<br />

als Vertreter des Gemeinschaftsforstamtes für alle.<br />

Und <strong>so</strong> möchte ich Ihnen drei Erfahrungen mit dem Lebensraum Gemeinde<br />

weitergeben, die auch für andere <strong>Lebensräume</strong> gelten könnten:<br />

1. Lebensraume <strong>brauchen</strong> <strong>Hüter</strong><br />

2. <strong>Lebensräume</strong> müssen erfahrbar und überschaubar bleiben<br />

3. Querschnittsteilungen können wie Querschnittslähmungen tödlich sein.<br />

1. <strong>Lebensräume</strong> <strong>brauchen</strong> <strong>Hüter</strong><br />

Wer <strong>Lebensräume</strong> von ihren Bezugsper<strong>so</strong>nen ablöst, nimmt dem Raum die<br />

lebendige Mitte. Ohne Per<strong>so</strong>nen, die zur Antwort verpflichtet, bereit und fähig<br />

sind, gibt es keine Verantwortung.<br />

Auf diese Einsicht stoßen wir bereits am Anfang der Bibel in der zweiten<br />

Schöpfungserzählung, der Ur-Kunde von der Beauftragung des Menschen:<br />

"Und Gott setzte den Menschen in den Garten Eden, <strong>das</strong>s er ihn baue und<br />

bewahre." (1.Mose 2,15)<br />

Darin gleichen sich <strong>Förster</strong> und Pfarrer: Jeder von beiden vertritt einen ganze~<br />

Lebensraum und steht für ihn ein.<br />

Beide Strukturen - Parochie als Pfarrgemeinde und Revier als Lebensraum Forst<br />

sind seit <strong>Ja</strong>hrhunderten Bestandteil unserer Kultur und <strong>so</strong> auch in unsere<br />

Sprache und ihre Bildwelt eingegangen, selbst im Volkswitz für jeden<br />

verständlich.

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