Handschlag - Zeigegestus – Kniefall - Prof. Frank Kämpfer
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Die Commodus-Münze ist in der Numismatik ein Unikat. Doch die den Zusammenhalt<br />
und die Kaisertreue des Militärs beschwörenden Inschriften finden sich schon früher <strong>–</strong><br />
auf dem Revers meist versehen mit dem Motiv des Händedrucks, ein Symbol, das<br />
besonders Kaiser Nerva (96-98) häufig verwendete. Schwierigkeiten mit ehrgeizigen<br />
Oberkommandierenden, unzuverlässigen Verbündeten und Ähnliches sind aber auch<br />
von anderen römischen Kaisern öfter mit derlei Losungen (Concordia militum,<br />
Concordia Augustorum) über das Medium Münze publiziert worden, von ähnlichen<br />
Bildformeln begleitet. Diese Publizität war im römischen Herrschaftsverständnis<br />
unabdingbar.<br />
Wer auf den Staat Einfluss nehmen wollte, musste zeigen, dass andere ihn unterstützten<br />
und anerkannten. Konflikte, sei es durch fehlende Klientel oder aufmüpfige Truppen,<br />
mussten daher nicht nur rasch beigelegt werden; mindestens ebenso wichtig war es, der<br />
Öffentlichkeit die wieder gewonnene Stärke, die zurück eroberte Loyalität zu beweisen.<br />
Erst die demonstrierte Huldigung und Anerkennung anderer schützten vor dem<br />
Vergehen der Macht. Insofern ist die Commodus-Münze mehr als eine Selbstdarstellung<br />
des Kaisers; sie ist zugleich eine Selbstvergewisserung des von (berechtigter)<br />
Furcht vor Attentaten getriebenen Kaisers.