telegate AG - Xetra
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<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg-Martinsried<br />
Verkaufsprospekt<br />
/Unternehmensbericht<br />
15. April 2003<br />
1
Verkaufsprospekt<br />
für<br />
Stück 10.000<br />
neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien<br />
- ohne Nennbetrag (Stückaktien) -<br />
aus einer von der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. November 2002<br />
beschlossenen und am 15. April 2003 eingetragenen Kapitalerhöhung gegen<br />
Bareinlagen<br />
mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie und voller Ge-<br />
winnanteilberechtigung ab dem 1. Januar 2003<br />
- Wertpapier-Kenn-Nummer 747 297 -<br />
- ISIN Code DE 000 747 2979 -<br />
- Common Code 162 84 866 -<br />
der<br />
Telegate <strong>AG</strong><br />
Planegg-Martinsried<br />
2
und zugleich<br />
Unternehmensbericht<br />
für<br />
Stück 8.224.355<br />
neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien - ohne Nennbetrag (Stückaktien)<br />
mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie,<br />
eingeteilt in<br />
Stück 8.214.355<br />
neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien<br />
- ohne Nennbetrag (Stückaktien) -<br />
aus einer von der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. November 2002<br />
beschlossenen und am 19. Dezember 2002 eingetragenen Kapitalerhöhung gegen<br />
Sacheinlagen<br />
mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie und voller Ge-<br />
winnanteilberechtigung ab dem 1. Januar 2003<br />
- Wertpapier-Kenn-Nummer 747 296 -<br />
- ISIN-Code DE 000 747 2961 -<br />
- Common Code 162 84 840 -<br />
sowie<br />
für<br />
Stück 10.000<br />
neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien<br />
- ohne Nennbetrag (Stückaktien) -<br />
aus einer von der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. November 2002<br />
beschlossenen und am 15. April 2003 eingetragenen Kapitalerhöhung gegen<br />
Bareinlagen<br />
mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie und voller Ge-<br />
winnanteilberechtigung ab dem 1. Januar 2003<br />
- Wertpapier-Kenn-Nummer 747 297 -<br />
- ISIN Code DE 000 747 2979 -<br />
- Common Code 162 84 866 -<br />
- Börsenkürzel TGT -<br />
3
der<br />
Telegate <strong>AG</strong><br />
Planegg-Martinsried<br />
für die Zulassung zum Geregelten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse mit<br />
gleichzeitiger Zulassung zum Teilbereich des Geregelten Marktes mit weiteren<br />
Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard)<br />
4
Inhaltsverzeichnis<br />
ALLGEMEINE INFORMATIONEN............................................................................................. 8<br />
Verantwortlichkeit für den Inhalt des Prospekts........................................................................... 8<br />
Einsichtnahme in Unterlagen..................................................................................................... 8<br />
Darstellung der Finanzdaten der <strong>telegate</strong>-Gruppe nach US-GAAP ............................................... 8<br />
ZUSAMMENFASSUNG ...........................................................................................................10<br />
Gesellschaft ............................................................................................................................10<br />
Börsenzulassung/Angebot ........................................................................................................10<br />
Börsenzulassung, Zahltag, Lieferung und Notizaufnahme der neuen Aktien ................................13<br />
Ausgewählte Finanzdaten der <strong>telegate</strong>-Gruppe .........................................................................13<br />
BÖRSENZULASSUNG UND ANGEBOT ..................................................................................15<br />
Gegenstand des Prospekts ......................................................................................................15<br />
Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen.......................................................................................15<br />
Bezugsangebot .......................................................................................................................16<br />
Verbindliches Angebot zum Erwerb weiterer Aktien....................................................................17<br />
Zeitplan ...................................................................................................................................18<br />
Zeichnung und Übernahme ......................................................................................................18<br />
Börsenzulassung, Zahltag, Lieferung und Notizaufnahme der neuen Aktien ................................18<br />
Allgemeine und besondere Angaben über die Aktien .................................................................19<br />
Wertpapier-Kenn-Nummern ..........................................................................................19<br />
Verbriefung der Aktien ..................................................................................................19<br />
Veräußerungsverbote, Übertragbarkeit ..........................................................................20<br />
Stabilisierungsmaßnahmen und Mehrzuteilungsoption ....................................................20<br />
Designated Sponsors ...................................................................................................20<br />
Verwendung des Emissionserlöses ...........................................................................................20<br />
RISIKOFAKTOREN.................................................................................................................21<br />
ANGABEN ÜBER DIE GESCHÄFTSTÄTIGKEIT DES EMITTENTEN ........................................34<br />
Einzelangaben.........................................................................................................................34<br />
Einführung ...................................................................................................................34<br />
Geschäftsbereiche........................................................................................................35<br />
Angebotene Dienstleistungen ........................................................................................36<br />
Infrastruktur..................................................................................................................39<br />
Netzwerk, Call Center, Daten, Technische Umsetzung ...................................................39<br />
Kunden ......................................................................................................................43<br />
Vertrieb und Marketing..................................................................................................43<br />
Abrechnungssysteme ...................................................................................................43<br />
5
Forschung und Entwicklung ..........................................................................................44<br />
Investitionen.................................................................................................................44<br />
Geistiges Eigentum ......................................................................................................44<br />
Grundbesitz und Mietobjekte.........................................................................................45<br />
Mitarbeiter....................................................................................................................46<br />
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm...................................................................................47<br />
Wesentliche Verträge ...................................................................................................48<br />
Rechtsstreitigkeiten ......................................................................................................50<br />
Versicherungen ............................................................................................................55<br />
Kreditverträge ..............................................................................................................55<br />
Wirtschaftliches und regulatorisches Umfeld ..............................................................................55<br />
Überblick .....................................................................................................................55<br />
Entwicklung der Branche ..............................................................................................56<br />
Der Markt für Telefonauskunftsdienste in Deutschland ....................................................57<br />
Der Markt für Telefonauskunftsdienste in Europa............................................................58<br />
Der Markt für Telefonauskunftsdienste in den USA .........................................................61<br />
Tarife ...................................................................................................................................61<br />
Wettbewerb .............................................................................................................................62<br />
Unternehmensstrategie............................................................................................................64<br />
ANGABEN ÜBER DEN EMITTENTEN .....................................................................................65<br />
Einzelangaben.........................................................................................................................65<br />
Unternehmensgeschichte im Überblick ..........................................................................65<br />
Entwicklung der Gesellschaft und Kapitalentwicklung......................................................65<br />
Aktionärsstruktur ..........................................................................................................68<br />
Gewinnverwendung, Dividende, Dividendenpolitik und Ergebnis je Aktie..........................69<br />
Angabe der Abschlussprüfer .........................................................................................71<br />
ANGABEN ÜBER DAS KAPITAL DES EMITTENTEN ..............................................................72<br />
Einzelangaben.........................................................................................................................72<br />
Grundkapital ................................................................................................................72<br />
Genehmigtes Kapital ....................................................................................................72<br />
Bedingtes Kapital .........................................................................................................72<br />
Beteiligungen ..........................................................................................................................73<br />
Beteiligungsübersicht ....................................................................................................75<br />
Übersicht über wesentliche Beteiligungen ......................................................................76<br />
Beherrschender Einfluss ..........................................................................................................79<br />
ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÜHRUNGS- UND AUFSICHTSORGANE DES<br />
EMITTENTEN .........................................................................................................................80<br />
Vorstand .................................................................................................................................80<br />
6
Aufsichtsrat .............................................................................................................................82<br />
Hauptversammlung..................................................................................................................85<br />
GESCHÄFTE UND RECHTSBEZIEHUNGEN MIT NAHESTEHENDEN PERSONEN..................88<br />
STEUERN...............................................................................................................................90<br />
FINANZTEIL ...........................................................................................................................97<br />
ANGABEN ÜBER DEN JÜNGSTEN GESCHÄFTSGANG UND DIE<br />
GESCHÄFTSAUSSICHTEN DES EMITTENTEN ......................................................................99<br />
7
Allgemeine Informationen<br />
Verantwortlichkeit für den Inhalt des Prospekts<br />
Die Telegate <strong>AG</strong>, Planegg-Martinsried, (im Folgenden „<strong>telegate</strong>“, „<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>“<br />
oder die „Gesellschaft“ und zusammen mit ihren konsolidierten Tochtergesellschaften,<br />
die „<strong>telegate</strong>-Gruppe“) und die Bayerische Hypo- und Vereinsbank<br />
Aktiengesellschaft (im Folgenden „HypoVereinsbank“), München, übernehmen<br />
gemäß § 13 Wertpapier-Verkaufsprospektgesetz und §§ 44, 55 Börs engesetz<br />
die Prospekthaftung für diesen Verkaufsprospekt und Unternehmensbericht (im<br />
Folgenden „Prospekt“) und erklären, dass ihres Wissens die Angaben im Pros-<br />
pekt richtig und keine wesentlichen Umstände ausgelassen worden sind.<br />
Einsichtnahme in Unterlagen<br />
Die im Prospekt genannten Geschäftsberichte und Quartalsberichte der telega-<br />
te <strong>AG</strong> sowie die in diesem Prospekt genannten Unterlagen einschließlich der<br />
Unterlagen, aus denen die Einzelheiten der Eintragung der Sacheinlagen ersichtlich<br />
sind, soweit sie die Gesellschaft betreffen, können während der übli-<br />
chen Geschäftszeiten in den Geschäftsräumen der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, Fraunhofer<br />
Straße 12a, 82152 Planegg-Martinsried, sowie in den Geschäftsräumen der<br />
HypoVereinsbank, Am Tucherpark 1, 80538 München, eingesehen werden. Zukünftige<br />
Geschäfts- und Quartalsberichte sind bei der Gesellschaft erhältlich.<br />
Darstellung der Finanzdaten der <strong>telegate</strong> -Gruppe nach US-GAAP<br />
Die Konzernjahresabschlüsse der <strong>telegate</strong>-Gruppe für die Geschäftsjahre 2000,<br />
2001 und 2002 wurden nach den Regelungen der United States Generally Ac-<br />
cepted Accounting Principles (US-GAAP) erstellt und werden in dieser Form<br />
dargestellt. Für die Geschäftsjahre 2000 bzw. 2001 weichen die in den jeweils<br />
mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
PwC Deutsche Revision <strong>AG</strong> versehenen Konzernjahresabschlüssen<br />
2000 bzw. 2001 enthaltenen Finanzdaten für das Geschäftsjahr 2000 bzw.<br />
2001 von den in den Konzernjahresabschlüssen 2001 und 2002 als Vorjahresvergleichszahlen<br />
enthaltenen Finanzdaten für die Geschäftsjahre 2000 und<br />
2001 ab. Der mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Ernst & Young versehene Konzernjahresabschluss<br />
für das Geschäftsjahr 2002 enthält Vorjahresvergleichszahlen für das Geschäftsjahr<br />
2001, die von den im Konzernjahresabschluss 2001 für das Ge-<br />
schäftsjahr 2001 enthaltenen Finanzdaten abweichen. Der Grund hierfür liegt in<br />
der Anwendung des Statement of Financial Accounting Standards 144 (SFAS<br />
144) für die Konzernjahresabschlüsse 2001 und 2002.<br />
Im Geschäftsjahr 2001 wurde der Konzernjahresabschluss 2001 unter Berücksichtigung<br />
des SFAS 144 erstellt und die Geschäftstätigkeiten in den USA (tele-<br />
gate Inc.), die Internet- und Reisevermittlungsdienste (mobilSafe <strong>AG</strong>, arsmovendi.com<br />
<strong>AG</strong>, KIM Travel Consulting <strong>AG</strong>, travelgate Business GmbH, travel-<br />
team24 GmbH) sowie die PhoneCom Kommunikationsdienste GmbH und Media<br />
Evolution Agentur für Neue Medien GmbH als „Discontinued Operations“<br />
dargestellt, da die Gesellschaft beabsichtigte, diese Geschäftsaktivitäten zu<br />
verkaufen bzw. einzustellen. Aufgrund der anwendbaren Rechnungslegungs-<br />
vorschriften erfolgte dieser Ausweis unter „Discontinued Operations“ im Kon-<br />
8
zernjahresabschluss 2002 nur noch für die bis zum 31. Dezember 2002 veräu-<br />
ßerten Gesellschaften (PhoneCom Kommunikationsdienste GmbH, Media Evolution<br />
Agentur für Neue Medien GmbH, travelteam24 GmbH), da für die telega-<br />
te Inc. eine Veräußerung im Geschäftsjahr 2003 nicht geplant ist.<br />
Entsprechend den anzuwendenden Vorschriften wurde im Konzernjahresab-<br />
schluss 2001 auch für die Vorjahresvergleichszahlen für das Geschäftsjahr<br />
2000 die Darstellung umgegliedert und als „Discontinued Operations“ darge-<br />
stellt.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 wurde der Konzernjahresabschluss 2002 gemäß SFAS<br />
144 wegen der Nichtveräußerung der Geschäftstätigkeiten in den USA (<strong>telegate</strong><br />
Inc.) sowie mobilSafe <strong>AG</strong>, arsmovendi.com <strong>AG</strong>, KIM Travel Consulting <strong>AG</strong> und<br />
travelgate Business GmbH erstellt und die Geschäftstätigkeiten in den USA so-<br />
wie mobilSafe <strong>AG</strong>, arsmovendi.com <strong>AG</strong>, KIM Travel Consulting <strong>AG</strong> und<br />
travelgate Business GmbH wiederum als „Continued Operations“ dargestellt.<br />
Entsprechend der anzuwendenden Vorschriften wurden im Konzernjahresab-<br />
schluss 2002 die Vorjahresvergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2001 der<br />
Darstellung im Geschäftsjahr 2001 entsprechend angepasst.<br />
Im Prospekt werden (mit Ausnahme der Tabellen auf den Seiten 13, 36, 44, 46<br />
und 56 und des Finanzteils) für das Geschäftsjahr 2001 die Vorjahresve rgleichszahlen<br />
aus dem von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young<br />
mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen Konzernjahresabschluss<br />
2002 und für das Geschäftsjahr 2000 aus dem von der Wirt-<br />
schaftsprüfungsgesellschaft PwC Deutsche Revision <strong>AG</strong> mit einem uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk versehenen Konzernjahresabschluss 2000<br />
verwendet. In den genannten Tabellen erfolgt für das Geschäftsjahr 2000 zusätzlich<br />
eine Darstellung der Finanzdaten, die sich aus den in dem Konzernjah-<br />
resabschluss 2001 dargestellten Vorjahresvergleichszahlen und für das Ge-<br />
schäftsjahr 2001 eine Darstellung der Finanzdaten, die sich aus dem Konzernjahresabschluss<br />
2001 ergeben.<br />
Der Jahresabschluss der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> für die Geschäftsjahre 2000 und 2001<br />
sowie der Konzernjahresabschluss der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> für das Geschäftsjahr 2000<br />
wurden ursprünglich in DM aufgestellt. Für Zwecke dieses Prospekts wurden<br />
alle DM -Beträge zum amtlichen Umrechnungskurs in € umgerechnet.<br />
9
Zusammenfassung<br />
Die nachfolgende Zusammenfassung wird durch die an anderer Stelle des Prospektes<br />
enthaltenen detaillierten Informationen und durch die Angaben im Finanzteil ergänzt<br />
und ist daher im Zusammenhang mit den an diesen Stellen enthaltenen Angaben zu le-<br />
sen und zu verstehen.<br />
Gesellschaft<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe ist ein führender Anbieter von Telefonauskunftsdiensten in<br />
Deutschland, der auch in einigen Ländern im europäischen Ausland und den<br />
USA tätig ist. Zum Angebotsportfolio der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> gehören in Deutschland<br />
eine Vielzahl von Leistungen wie Telefonauskünfte über nationale und internationale<br />
Telefonnummern und Adressen sowie die Weitervermittlung in alle Mobil-<br />
funknetze, das Festnetz und an technische Plattformen zum Abruf von Kinoprogrammen,<br />
Wettervorhersage, Börseninformationen, Apotheken-<br />
Notdienstzeiten, Fahrplänen und vielen weiteren Services. In Deutschland gingen<br />
im Geschäftsjahr 2002 unter der von der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> betriebenen Ruf-<br />
nummer 11 88 0 täglich im Durchschnitt knapp 240.000 Anrufe ein.<br />
In Italien, Spanien, USA, Österreich und Großbritannien bietet die <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe überwiegend ebenfalls Telefonnummern- und Adressauskunftsdienste<br />
an. Bisher werden dort Outsourcingverträge bedient, da die Märkte noch nicht<br />
(USA, Italien) beziehungsweise erst in naher Zukunft (Spanien) einen<br />
Markteintritt erlauben werden. Zusätzlich bietet die <strong>telegate</strong>-Gruppe in Großbritannien<br />
und Österreich Dienstleistungen unter eigener Marke an. In Italien,<br />
Spanien und Großbritannien beabsichtigt die <strong>telegate</strong>-Gruppe jeweils der füh-<br />
rende alternative Anbieter von Telefonauskunftsdiensten zu werden, wobei auch<br />
diese Märkte jeweils von den früheren staatlichen Monopolisten bzw. in den<br />
USA von den aus der Zerschlagung der AT&T hervorgegangenen Gesellschaften<br />
dominiert werden.<br />
Börsenzulassung/Angebot<br />
Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen<br />
Die außerordentliche Hauptversammlung hat am 18. November 2002 beschlossen,<br />
das Grundkapital der Gesellschaft von € 12.730.000 um € 8.214.355<br />
auf € 20.944.355 gegen Sacheinlagen zu erhöhen und zwar durch Ausgabe<br />
von 8.214.355 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien mit einem rech-<br />
nerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie. Das gesetzliche Bezugsrecht<br />
der Aktionäre der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> mit Ausnahme der SEAT Pagine Gialle S.p.A. (im<br />
Folgenden „SEAT PG“) und der <strong>telegate</strong> Holding GmbH wurde ausgeschlossen.<br />
Die neuen Aktien sind für das Geschäftsjahr 2003 voll gewinnanteilberechtigt.<br />
Die 8.214.355 neuen Aktien wurden von SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH<br />
gezeichnet und übernommen.<br />
Die auf die neuen Aktien zu leistenden Einlagen wurden als Sacheinlagen da-<br />
durch erbracht, dass die zur Zeichnung der Aktien zugelassenen Unternehmen<br />
SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH aufgrund eines Einbringungs- und Über-<br />
tragungsvertrages vom 2. Dezember 2002 eine Teilforderung (bestehend aus<br />
einem Teildarlehensrückzahlungsanspruch) gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von<br />
insgesamt € 30.310.970 eingebracht und erlassen haben, die SEAT PG auf-<br />
10
grund eines am 9./15. März 2001 abgeschlossenen Darlehensvertrags (Credit<br />
Facility Agreement) gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hatte und die i.H.v. € 23.950.229,17<br />
im Rahmen eines Forderungsabtretungsvertrages am 15. November 2002 mit<br />
Zustimmung der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> von der SEAT PG an die <strong>telegate</strong> Holding GmbH<br />
abgetreten wurde. Der Teildarlehensrückzahlungsanspruch i.H.v. €<br />
6.360.740,83 wurde von der SEAT PG eingebracht, der Teildarlehensrückzahlungsanspruch<br />
i.H.v. € 23.950.229,17 von der <strong>telegate</strong> Holding GmbH.<br />
Für die Ermittlung des der Bar- und Sachkapitalerhöhung zugrundegelegten<br />
Ausgabebetrags i.H.v. € 3,69 je Aktie im rechnerischen Nennwert von € 1 ist<br />
der Vorstand von dem Durchschnittskurs, basierend auf den umsatzgewichte-<br />
ten XETRA -Schlusskursen der <strong>telegate</strong> Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse<br />
der letzten zwanzig Handelstage vor dem 7. Oktober 2002, dem Tag, an<br />
dem sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> die Einberufung der<br />
Hauptversammlung für den 18. November 2002 beschlossen haben, ausge-<br />
gangen.<br />
Die Durchführung der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen wurde am<br />
19. Dezember 2002 in das Handelsregister des Amtsgerichts München einge-<br />
tragen.<br />
Die Gesellschaft hat nach Durchführung der Kapitalerhöhung gegen Sacheinla-<br />
gen ein Grundkapital von insgesamt € 20.944.355, eingeteilt in 20.944.355<br />
Stückaktien mit einem derzeitigen rechnerischen Anteil am Grundkapital von<br />
€ 1 je Aktie.<br />
Bezugsangebot<br />
Die außerordentliche Hauptversammlung vom 18. November 2002 hat weiterhin<br />
beschlossen, das nach Eintragung der Kapitalerhöhung gegen Sacheinla-<br />
gen betragende Grundkapital der Gesellschaft von € 20.944.355 um bis zu<br />
€ 4.515.645 auf bis zu € 25.460.000 gegen Bareinlagen zu erhöhen und zwar<br />
durch Ausgabe von bis zu Stück 4.515.645 neuen, auf den Inhaber lautenden<br />
Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie.<br />
Die bis zu 4.515.645 neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen<br />
wurden von der HypoVereinsbank den Aktionären der Gesellschaft (mit Ausnahme<br />
der SEAT PG und der <strong>telegate</strong> Holding GmbH) im Verhältnis einer (1)<br />
Aktie aus der Kapitalerhöhung gegen eine (1) bestehende Aktie zum Ausgabepreis<br />
von € 3,69 je Aktie zum Bezug angeboten (das „Bezugsangebot“) und von<br />
der HypoVereinsbank am 15. April 2003 in dem Umfang gezeichnet und übernommen,<br />
in dem sich bisherige Aktionäre der Gesellschaft (mit Ausnahme von<br />
SEAT PG oder <strong>telegate</strong> Holding GmbH) gegenüber der HypoVereinsbank ve rpflichtet<br />
hatten, ihr Bezugsrecht zum Ausgabepreis von € 3,69 je Aktie auszu-<br />
üben und sich Aktionäre (einschließlich SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH)<br />
oder Dritte - soweit das Bezugsrecht nicht ausgeübt worden ist - darüber hinaus<br />
verpflichtet haben, neue Aktien zum Ausgabepreis von € 3,69 je Aktie zu erwer-<br />
ben. Dabei handelte es sich um 10.000 Aktien. Das Bezugsangebot wurde am<br />
21. März 2003 in der Börsen-Zeitung und im elektronischen Bundesanzeiger<br />
veröffentlicht.<br />
11
Die Aktionäre der Gesellschaft wurden gebeten, ihr Bezugsrecht zur Vermei-<br />
dung des Ausschlusses in der Zeit von 28. März 2003 bis 11. April 2003 einschließlich<br />
(„Bezugsfrist“) auszuüben. Bezugsstelle war die HypoVereinsbank.<br />
Die Bezugsrechte wurden den Aktionären nach dem Stand vom 27. März 2003,<br />
abends, über die Clearstream Banking <strong>AG</strong> auf ihren Depotkonten automatisch<br />
zugebucht. Die Ausübung der Bezugsrechte erfolgte gegen Einreichung der<br />
Bezugserklärung, die den Aktionären der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> von den depotführenden<br />
Banken übersandt wurde.<br />
Für den Bezug wurde die übliche Bankenprovision berechnet. Die Bezugsrechte<br />
(Wertpapier-Kennnummer 245 737) wurden in der Zeit vom 28. März 2003<br />
bis zum 9. April 2003 einschließlich im Geregelten Markt (Prime Standard) an<br />
der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt und notiert. Am ersten Tag der Be-<br />
zugsfrist, d.h. am 28. März 2003, wurden die bisher zugelassenen und im Ge-<br />
regelten Markt (Prime Standard) notierten Aktien der Gesellschaft „ex Bezugsrecht“<br />
notiert. Die Bezugsstelle war bestrebt, den An- und Verkauf von Bezugs-<br />
rechten nach Möglichkeit zu vermitteln. Am 9. April 2003, dem letzten Tag des<br />
Bezugsrechtshandels, haben sich die Depotbanken bemüht, diejenigen Be-<br />
zugsrechte, für die bis dahin noch keine Weisung vorlag, für Rechnung der jeweiligen<br />
Depotinhaber bestens zu verkaufen.<br />
Die HypoVereinsbank hatte sich verpflichtet, die neuen Aktien den bestehenden<br />
Aktionären der Gesellschaft im Rahmen eines mittelbaren Bezugsrechts zum<br />
Bezug anzubieten und in dem von den Aktionären gezeichneten Umfang zu<br />
übernehmen.<br />
Verbindliches Angebot zum Erwerb weiterer Aktien<br />
Im Rahmen der Kapitalerhöhungen gegen Bar- und Sacheinlagen bezugsbe-<br />
rechtigte Aktionäre (d.h. einschließlich SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH)<br />
waren berechtigt, der HypoVereinsbank gegenüber durch entsprechende Erklä-<br />
rung auf einem Formblatt "Verbindliches Angebot zum Erwerb weiterer Aktien"<br />
ein verbindliches Angebot zum Erwerb weiterer Aktien der Gesellschaft ab-<br />
zugeben. Voraussetzung hierfür ist die Angabe einer deutschen Bankverbindung<br />
mit einem Konto, das zum Zeitpunkt der Einbuchung der Aktien eine für<br />
den Erwerb der neuen Aktien erforderliche Kontodeckung hat. Dieses verbindli-<br />
che Angebot zum Erwerb weiterer Aktien fand nur für den Fall Anwendung,<br />
dass nicht alle Stück 4.515.645 neuen Aktien aus der Barkapitalerhöhung im<br />
Rahmen des Bezugsangebots bezogen wurden. In diesem Fall war die Hypo-<br />
Vereinsbank aufgrund einer Vereinbarung mit der Gesellschaft berechtigt und<br />
verpflichtet, den verbleibenden Restbestand an neuen Aktien den Aktionären<br />
(einschließlich SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH) der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, die hier-<br />
zu bis zum 11. April 2003 ein verbindliches Erwerbsangebot abgegeben hatten,<br />
weitere neue Aktien zum Bezugspreis i.H.v. € 3,69 je Aktie zu übertragen. Ein<br />
verbindliches Angebot zum Erwerb wurde für 320 Aktien abgegeben.<br />
Veräußerungsverbote, Übertragbarkeit<br />
Es bestehen – soweit nicht nachfolgend dargestellt - keine rechtsgeschäftlichen<br />
Veräußerungsverbote hinsichtlich der im Rahmen der Kapitalerhöhung gegen<br />
Bareinlagen neu angebotenen Aktien oder der börsennotierten 12.730.000 al-<br />
ten Aktien. Diese Aktien sind frei übertragbar.<br />
12
Die 8.214.355 Aktien aus der Sachkapitalerhöhung unterliegen bis zum Ablauf<br />
von sechs Monaten nach Notierungsaufnahme der neuen Aktien einer vertraglichen<br />
Verfügungsbeschränkung aufgrund einer Marktschutzvereinbarung der<br />
SEAT PG und der <strong>telegate</strong> Holding GmbH mit der HypoVereinsbank. Die Hypo-<br />
Vereinsbank ist berechtigt, auf die Einhaltung der Marktschutzvereinbarung zu<br />
verzichten. Die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen<br />
vom 19. Dezember 2002 werden unter einer von den bereits zugelassenen Ak-<br />
tien gesonderten Wertpapier-Kenn-Nummer zum Börsenhandel mit Notierung<br />
im Geregelten Markt (Prime Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse zu-<br />
gelassen. Nach Ablauf der Halteverpflichtung der SEAT PG und der <strong>telegate</strong><br />
Holding GmbH gegenüber der HypoVereinsbank von sechs Monaten nach No-<br />
tierungsaufnahme der neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen Sach- und<br />
Bareinlagen sollen die Depotbestände mit der Wertpapier-Kenn-Nummer für die<br />
12.730.000 alten Aktien und der neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen<br />
Sach- und Bareinlagen zusammengelegt werden.<br />
Börsenzulassung, Zahltag, Lieferung und Notizaufnahme der neuen<br />
Aktien<br />
Die Eintragung der Durchführung der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen er-<br />
folgte am 15. April 2003, die Zulassung der 8.214.355 Aktien aus der Kapitaler-<br />
höhung gegen Sacheinlagen und der 10.000 neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung<br />
gegen Bareinlagen zum Geregelten Markt (Prime Standard) erfolgte<br />
ebenfalls am 15. April 2003.<br />
Die Notizaufnahme der neuen Aktien aus der Sachkapitalerhöhung bzw. Barka-<br />
pitalerhöhung im Geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse mit Notierung<br />
im Teilbereich des Geregelten Marktes (Prime Standard) ist für den<br />
22. April 2003 vo rgesehen.<br />
Die Lieferung der Aktien aus der Barkapitalerhöhung erfolgt gegen Zahlung<br />
voraussichtlich am 22. April 2003 über die Clearstream Banking <strong>AG</strong>, Frankfurt<br />
am Main.<br />
Ausgewählte Finanzdaten der <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
Die nachfolgenden ausgewählten Finanzdaten für die Geschäftsjahre 2000,<br />
2001 und 2002 der <strong>telegate</strong>-Gruppe beruhen auf den testierten Konzernjahres-<br />
abschlüssen zum 31. Dezember 2000, 2001 und 2002 der Gesellschaft nach<br />
US-GAAP. Diese Übersichten werden durch die im „Finanzteil“ enthaltenen Fi-<br />
nanzangaben ergänzt und sind ausschließlich im Zusammenhang mit dem Finanzteil<br />
und den anderen Informationen dieses Prospektes zu lesen und zu<br />
verstehen.<br />
Ausgewählte Finanzdaten<br />
(US-GAAP) 2000 1<br />
13<br />
2000 2 2001 3<br />
2001 4<br />
2002 5<br />
T€ T€ T€ T€ T€<br />
Umsatz................................................................<br />
130.143 118.204 113.844 129.924 115.588<br />
Ergebnis vor Zinsen, Steuern,<br />
Abschreibung (EBITDA) ................................<br />
(1.111) 8.145 (11.834) (17.813)<br />
9.393
Ausgewählte Finanzdaten<br />
(US-GAAP) 2000 1<br />
14<br />
2000 2 2001 3<br />
2001 4<br />
2002 5<br />
T€ T€ T€ T€ T€<br />
Ergebnis vor Zinsen und<br />
Steuern (EBIT).................... (10.050) 1.449 (21.189) (37.645)<br />
(25.243)<br />
Jahresergebnis ................................ (9.669) (9.669) (38.245) (38.245) (37.280)<br />
Ergebnis je Aktie bezogen<br />
auf das gezeichnete Kapital<br />
(in €)................................................................<br />
(0,76) (0,76) (3,00) (3,00)<br />
(2,86)<br />
Gezeichnetes Kapital........... 12.730 12.730 12.730 12.730 20.944<br />
Kapitalrücklage................................ 63.505 63.505 63.505 63.505 85.288<br />
Bilanzverlust......................... (30.979) (30.979) (69.224) (69.224) (106.504)<br />
Eigenkapital................................<br />
Bilanzsumme................................<br />
45.361 45.361 6.400 6.400 6.478<br />
106.924 106.924 97.730 97.730 60.208<br />
1 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2000 entnommen.<br />
2 Im Einklang mit Statement of Financial Accounting Standards (SFAS) 144 nach Umgliederung als „Discontinued<br />
Operations“ dargestellte Vorjahresvergleichszahlen des Geschäftsjahres 2000 aus dem Konzernjahresabschluss<br />
(US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2001 entnommen.<br />
3 Im Einklang mit SFAS 144 nach Umgliederung als „Discontinued Operations“ dargestellte Finanzzahlen für das<br />
Geschäftsjahr 2001 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2001 entnommen.<br />
4 Im Einklang mit SFAS 144 nach Rückumgliederung als „Continued Operations“ dargestellte Vorjahresvergleichszahlen<br />
des Geschäftsjahres 2001 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr<br />
2002 entnommen.<br />
5 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2002 entnommen.<br />
Das Geschäftsjahr der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ist der Zeitraum vom 1. Januar bis zum<br />
31. Dezember.<br />
Die Gesellschaft hat seit ihrer Gründung keine Dividende ausgeschüttet.
Börsenzulassung und Angebot<br />
Gegenstand des Prospekts<br />
Gegenstand dieses Prospekts als Verkaufsprospekt sind<br />
bis zu Stück 4.515.645 neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne<br />
Nennbetrag (Stückaktien) mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von<br />
€ 1 je Aktie aus einer von der außerordentlichen Hauptversammlung am<br />
18. November 2002 beschlossenen und in Höhe von Stück 10.000 Aktien am<br />
15. April 2003 eingetragene Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen mit voller Gewinnanteilberechtigung<br />
ab dem 1. Januar 2003.<br />
Gegenstand dieses Prospekts als Unternehmensbericht sind<br />
Stück 8.224.355<br />
neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien - ohne Nennbetrag (Stückaktien) -<br />
mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie<br />
eingeteilt in<br />
Stück 8.214.355 neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbe-<br />
trag (Stückaktien) mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je<br />
Aktie aus einer von der außerordentlichen Hauptversammlung am<br />
18. November 2002 beschlossenen und am 19. Dezember 2002 eingetragenen<br />
Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen mit voller Gewinnanteilberechtigung ab<br />
dem 1. Januar 2003<br />
sowie<br />
Stück 10.000 neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag<br />
(Stückaktien) mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie<br />
aus einer von der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. November<br />
2002 beschlossenen und am 15. April 2003 eingetragenen Kapitalerhöhung<br />
gegen Bareinlagen mit voller Gewinnanteilberechtigung ab dem 1. Januar<br />
2003.<br />
Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen<br />
Die außerordentliche Hauptversammlung hat am 18. November 2002 be-<br />
schlossen, das Grundkapital der Gesellschaft von € 12.730.000 um € 8.214.355<br />
auf € 20.944.355 gegen Sacheinlagen zu erhöhen und zwar durch Ausgabe<br />
von 8.214.355 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien mit einem rechnerischen<br />
Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie. Das gesetzliche Bezugsrecht<br />
der Aktionäre der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> mit Ausnahme der SEAT PG und der <strong>telegate</strong><br />
Holding GmbH wurde ausgeschlossen. Die neuen Aktien sind für das Ge-<br />
schäftsjahr 2003 voll gewinnanteilberechtigt. Die 8.214.355 neuen Aktien wurden<br />
von SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH gezeichnet und übernommen.<br />
Die auf die neuen Aktien zu leistenden Einlagen wurden als Sacheinlagen da-<br />
durch erbracht, dass die zur Zeichnung der Aktien zugelassenen Unternehmen<br />
SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH aufgrund eines Einbringungs- und Über-<br />
tragungsvertrages vom 2. Dezember 2002 eine Teilforderung (bestehend aus<br />
einem Teildarlehensrückzahlungsanspruch) gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von<br />
15
insgesamt € 30.310.970 eingebracht und erlassen haben, die SEAT PG auf-<br />
grund eines am 9./15. März 2001 abgeschlossenen Darlehensvertrags (Credit<br />
Facility Agreement) gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hatte und die i.H.v. € 23.950.229,17<br />
im Rahmen eines Forderungsabtretungsvertrages am 15. November 2002 mit<br />
Zustimmung der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> von der SEAT PG an die <strong>telegate</strong> Holding GmbH<br />
abgetreten wurde. Der Teildarlehensrückzahlungsanspruch i.H.v.<br />
€ 6.360.740,83 wurde von der SEAT PG eingebracht, der Teildarlehensrückzah-<br />
lungsanspruch i.H.v. € 23.950.229,17 von der <strong>telegate</strong> Holding GmbH.<br />
Für die Ermittlung des der Bar- und Sachkapitalerhöhung zugrundegelegten<br />
Ausgabebetrags i.H.v. € 3,69 je Aktie im rechnerischen Nennwert von € 1 ist<br />
der Vorstand von dem Durchschnittskurs, basierend auf den umsatzgewichteten<br />
XETRA -Schlusskursen der <strong>telegate</strong> Aktie an der Frankfurter Wertpapierbör-<br />
se der letzten zwanzig Handelstage vor dem 7. Oktober 2002, dem Tag, an<br />
dem sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> die Einberufung der<br />
Hauptversammlung für den 18. November 2002 beschlossen haben, ausgegangen.<br />
Der Sacheinlagenprüfer, Wolfgang Blauberger, Wirtschaftsprüfer, Obermaierst-<br />
raße 1, 80538 München, hat die Angemessenheit der Sacheinlagen im Verhältnis<br />
zu den neuen Aktien geprüft und hat am 4. Dezember 2002 folgende Bestä-<br />
tigung abgegeben:<br />
„Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtgemäßen Prüfung nach<br />
§ 34 Abs. 2 i.V.m. § 183 Abs. 3 AktG bestätige ich aufgrund der mir vorgelegten<br />
Dokumente und Unterlagen sowie der mir erteilten Aufklärungen und Nachweise,<br />
dass die Angaben im Hauptversammlungsprotokoll richtig und vollständig<br />
sind und der Wert der Sacheinlage den Ausgabebetrag der dafür zu gewährenden<br />
Aktien i.H.v. € 30.310.970 erreicht.“<br />
Die Durchführung der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen wurde am<br />
19. Dezember 2002 in das Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen.<br />
Die Gesellschaft hat nach Durchführung der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen<br />
ein Grundkapital von insgesamt € 20.944.355, eingeteilt in 20.944.355<br />
Stückaktien mit einem derzeitigen rechnerischen Anteil am Grundkapital von<br />
€ 1 je Aktie.<br />
Bezugsangebot<br />
Die außerordentliche Hauptversammlung vom 18. November 2002 hat weiter-<br />
hin beschlossen, das nach Eintragung der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen<br />
betragende Grundkapital der Gesellschaft von € 20.944.355 um bis zu<br />
€ 4.515.645 auf bis zu € 25.460.000 gegen Bareinlagen zu erhöhen und zwar<br />
durch Ausgabe von bis zu Stück 4.515.645 neuen, auf den Inhaber lautenden<br />
Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie.<br />
Die bis zu 4.515.645 neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen<br />
wurden von der HypoVereinsbank den Aktionären der Gesellschaft (mit Aus-<br />
nahme der SEAT PG und der <strong>telegate</strong> Holding GmbH) im Verhältnis einer (1)<br />
Aktie aus der Kapitalerhöhung gegen eine (1) bestehende Aktie zum Ausgabe-<br />
preis von € 3,69 je Aktie zum Bezug angeboten (das „Bezugsangebot“) und von<br />
der HypoVereinsbank am 15. April 2003 in dem Umfang gezeichnet und über-<br />
16
nommen, in dem sich bisherige Aktionäre der Gesellschaft (mit Ausnahme von<br />
SEAT PG oder <strong>telegate</strong> Holding GmbH) gegenüber der HypoVereinsbank ve rpflichtet<br />
hatten, ihr Bezugsrecht zum Ausgabepreis von € 3,69 je Aktie auszu-<br />
üben und sich Aktionäre (einschließlich SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH)<br />
oder Dritte - soweit das Bezugsrecht nicht ausgeübt worden ist - darüber hinaus<br />
verpflichtet haben, neue Aktien zum Ausgabepreis von € 3,69 je Aktie zu erwerben.<br />
Dabei handelte es sich um 10.000 Aktien. Das Bezugsangebot wurde am<br />
21. März 2003 in der Börsen-Zeitung und im elektronischen Bundesanzeiger<br />
veröffentlicht.<br />
Die Aktionäre der Gesellschaft wurden gebeten, ihr Bezugsrecht zur Vermei-<br />
dung des Ausschlusses in der Zeit von 28. März 2003 bis 11. April 2003 einschließlich<br />
(„Bezugsfrist“) auszuüben. Bezugsstelle war die HypoVereinsbank.<br />
Die Bezugsrechte wurden den Aktionären nach dem Stand vom 27. März 2003,<br />
abends, über die Clearstream Banking <strong>AG</strong> auf ihren Depotkonten automatisch<br />
zugebucht. Die Ausübung der Bezugsrechte erfolgte gegen Einreichung der<br />
Bezugserklärung, die den Aktionären der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> von den depotführenden<br />
Banken übersandt wurde.<br />
Für den Bezug wurde die übliche Bankenprovision berechnet. Die Bezugsrechte<br />
(Wertpapier-Kennnummer 245 737) wurden in der Zeit vom 28. März 2003<br />
bis zum 9. April 2003 einschließlich im Geregelten Markt (Prime Standard) an<br />
der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt und notiert. Am ersten Tag der Bezugsfrist,<br />
d.h. am 28. März 2003, wurden die bisher zugelassenen und im Ge-<br />
regelten Markt (Prime Standard) notierten Aktien der Gesellschaft „ex Bezugsrecht“<br />
notiert. Die Bezugsstelle war bestrebt, den An- und Verkauf von Bezugs-<br />
rechten nach Möglichkeit zu vermitteln. Am 9. April 2003, dem letzten Tag des<br />
Bezugsrechtshandels, haben sich die Depotbanken bemüht, diejenigen Be-<br />
zugsrechte, für die bis dahin noch keine Weisung vorlag, für Rechnung der jeweiligen<br />
Depotinhaber bestens zu verkaufen.<br />
Die HypoVereinsbank hatte sich verpflichtet, die neuen Aktien den bestehenden<br />
Aktionären der Gesellschaft im Rahmen eines mittelbaren Bezugsrechts zum<br />
Bezug anzubieten und in dem von den Aktionären gezeichneten Umfang zu<br />
übernehmen.<br />
Verbindliches Angebot zum Erwerb weiterer Aktien<br />
Im Rahmen der Kapitalerhöhungen gegen Bar- und Sacheinlagen bezugsbe-<br />
rechtigte Aktionäre (d.h. einschließlich SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH)<br />
waren berechtigt, der HypoVereinsbank gegenüber durch entsprechende Erklä-<br />
rung auf einem Formblatt "Verbindliches Angebot zum Erwerb weiterer Aktien"<br />
ein verbindliches Angebot zum Erwerb weiterer Aktien der Gesellschaft ab-<br />
zugeben. Voraussetzung hierfür ist die Angabe einer deutschen Bankverbindung<br />
mit einem Konto, das zum Zeitpunkt der Einbuchung der Aktien eine für<br />
den Erwerb der neuen Aktien erforderliche Kontodeckung hat. Dieses verbindli-<br />
che Angebot zum Erwerb weiterer Aktien fand nur für den Fall Anwendung,<br />
dass nicht alle Stück 4.515.645 neuen Aktien aus der Barkapitalerhöhung im<br />
Rahmen des Bezugsangebots bezogen wurden. In diesem Fall war die Hypo-<br />
Vereinsbank aufgrund einer Vereinbarung mit der Gesellschaft berechtigt und<br />
verpflichtet, den verbleibenden Restbestand an neuen Aktien den Aktionären<br />
(einschließlich SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH) der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, die hier-<br />
17
zu bis zum 11. April 2003 ein verbindliches Erwerbsangebot abgegeben hatten,<br />
weitere neue Aktien zum Bezugspreis i.H.v. € 3,69 je Aktie zu übertragen. Ein<br />
verbindliches Angebot zum Erwerb wurde für 320 Aktien abgegeben.<br />
Zeitplan<br />
Der folgende Zeitplan enthält Daten, die für Aktionäre relevant waren:<br />
Veröffentlichung des Bezugsangebotes...................................................... 21. März 2003<br />
Beginn der Bezugsfrist................................................................28. März 2003<br />
Beginn des Bezugsrechtshandels.............................................................. 28. März 2003<br />
Ende des Bezugsrechtshandels ................................................................ 9. April 2003<br />
Ende der Bezugsfrist ................................................................ 11. April 2003<br />
Eintragung der Durchführung der Barkapitalerhöhung ................................ 15. April 2003<br />
Abrechnung und Lieferung der zugeteilten Aktien<br />
aus der Kapitalerhöhung ................................................................ 22. April 2003<br />
Erster Handelstag der neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung ....................... 22. April 2003<br />
Zeichnung und Übernahme<br />
Die HypoVereinsbank zeichnete und übernahm bei Durchführung der Kapitalerhöhung<br />
gegen Bareinlagen nach Ende der Bezugsfrist diejenige Anzahl von<br />
neuen Aktien, für die sich bisherige Aktionäre der Gesellschaft (mit Ausnahme<br />
von SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH) gegenüber der HypoVereinsbank<br />
verpflichtet hatten, ihr Bezugsrecht zum Ausgabepreis von € 3,69 je Aktie auszuüben<br />
oder sich Aktionäre oder Dritte - soweit das Bezugsrecht nicht ausgeübt<br />
worden ist - darüber hinaus verpflichtet hatten, neue Aktien zum Ausgabepreis<br />
von € 3,69 je Aktie zu erwerben. Dabei handelte es sich insgesamt um<br />
10.000neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien)<br />
mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie.<br />
Börsenzulassung, Zahltag, Lieferung und Notizaufnahme der neuen<br />
Aktien<br />
Die Eintragung der Durchführung der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgte<br />
am 15. April 2003, die Zulassung der 8.214.355 Aktien aus der Kapitaler-<br />
höhung gegen Sacheinlagen und der 10.000 neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung<br />
gegen Bareinlagen zum Geregelten Markt (Prime Standard) erfolgte e-<br />
benfalls am 15. April 2003.<br />
Die Notizaufnahme der neuen Aktien aus der Sachkapitalerhöhung bzw. Barkapitalerhöhung<br />
im Geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse mit Notie-<br />
rung im Teilbereich des Geregelten Marktes (Prime Standard) ist für den<br />
22. April 2003 vo rgesehen.<br />
Die Lieferung der Aktien aus der Barkapitalerhöhung erfolgt gegen Zahlung<br />
voraussichtlich am 22. April 2003 über die Clearstream Banking <strong>AG</strong>, Frankfurt<br />
am Main.<br />
18
Die alten 12.730.000 Aktien der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> sind im Geregelten Markt in Frank-<br />
furt am Main zugelassen, im Geregelten Markt (Prime Standard) notiert und<br />
sind im Prime All Share Index enthalten sein.<br />
Allgemeine und besondere Angaben über die Aktien<br />
Wertpapier-Kenn-Nummern<br />
Wertpapier-Kenn-Nummer für alte Aktien: 511 880<br />
Wertpapier-Kenn-Nummer für Bezugsrechte: 245 737<br />
Wertpapier-Kenn-Nummer für die neuen Aktien<br />
aus der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen: 747 296<br />
Wertpapier-Kenn-Nummer für die neuen Aktien<br />
aus der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen: 747 297<br />
ISIN Code für neue Aktien aus Kapitalerhöhung<br />
gegen Sacheinlagen: DE 000 747 2961<br />
ISIN Code für neue Aktien aus der Kapitalerhöhung<br />
gegen Bareinlagen: DE 000 747 2979<br />
ISIN Code für Bezugsrechte: 245 7371<br />
Common Code für Bezugsrechte: 162 84 862<br />
Common Code für die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung<br />
gegen Sacheinlagen: 162 84 840<br />
Common Code für die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung<br />
gegen Bareinlagen: 162 84 866<br />
Börsenkürzel: TGT<br />
Es ist beabsichtigt, für die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen Barein-<br />
lagen ebenso für die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen<br />
für einen Zeitraum von sechs Monaten ab Notizaufnahme jeweils eine se-<br />
parate Wertpapier-Kenn-Nummer beizubehalten.<br />
Verbriefung der Aktien<br />
Das Grundkapital der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> betrug vor Eintragung der Kapitalerhöhungen<br />
gegen Bareinlagen und Sacheinlagen € 12.730.000 und war eingeteilt in<br />
12.730.000 auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückak-<br />
tien) mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie, die in<br />
Globalanteilen verbrieft sind und bei der Clearstream Banking <strong>AG</strong>, Frankfurt am<br />
Main, als Wertpapiersammelbank hinterlegt sind.<br />
Die im Rahmen der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen und der Kapitalerhöhung<br />
gegen Bareinlagen entstandenen Aktien der Gesellschaft sind in Global-<br />
urkunden verbrieft und bei der Clearstream Banking <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main, als<br />
Wertpapiersammelbank hinterlegt. Der Anspruch des Aktionärs auf Einzelver-<br />
briefung seines Anteils ist satzungsgemäß ausgeschlossen.<br />
19
Veräußerungsverbote, Übertragbarkeit<br />
Es bestehen – soweit nicht nachfolgend dargestellt - keine rechtsgeschäftlichen<br />
Veräußerungsverbote hinsichtlich der im Rahmen der Kapitalerhöhung gegen<br />
Bareinlagen neu angebotenen Aktien oder der börsennotierten 12.730.000 al-<br />
ten Aktien. Diese Aktien sind frei übertragbar.<br />
Die 8.214.355 Aktien aus der Sachkapitalerhöhung unterliegen bis zum Ablauf<br />
von sechs Monaten nach Notierungsaufnahme der neuen Aktien einer vertragli-<br />
chen Verfügungsbeschränkung aufgrund einer Marktschutzvereinbarung der<br />
SEAT PG und der <strong>telegate</strong> Holding GmbH mit der HypoVereinsbank. Die Hypo-<br />
Vereinsbank ist berechtigt, auf die Einhaltung der Marktschutzvereinbarung zu<br />
verzichten. Die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen<br />
vom 19. Dezember 2002 werden unter einer von den bereits zugelassenen Aktien<br />
gesonderten Wertpapier-Kenn-Nummer zum Börsenhandel mit Notierung<br />
im Geregelten Markt (Prime Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen.<br />
Nach Ablauf der Halteverpflichtung der SEAT PG und der <strong>telegate</strong><br />
Holding GmbH gegenüber der HypoVereinsbank von sechs Monaten nach Notierungsaufnahme<br />
der neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen Sach- und<br />
Bareinlagen sollen die Depotbestände mit der Wertpapier-Kenn-Nummer für die<br />
12.730.000 alten Aktien und der neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen<br />
Sach- und Bareinlagen zusammengelegt werden.<br />
Stabilisierungsmaßnahmen und Mehrzuteilungsoption<br />
Eine Marktstabilisierung durch die HypoVereinsbank findet nicht statt.<br />
Eine Mehrzuteilungsoption ist nicht Bestandteil dieser Kapitalmarkttransaktion.<br />
Designated Sponsors<br />
Designated Sponsors der Gesellschaft sind die DZ BANK <strong>AG</strong> Deutsche Zentral-<br />
Genossenschaftsbank und die Morgan Stanley Bank <strong>AG</strong>.<br />
Verwendung des Emissionserlöses<br />
Der Bruttoemissionserlös der Gesellschaft aus der Platzierung der 10.000 neu<br />
ausgegebenen Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen betrug<br />
€ 36.900 Die Gesellschaft geht davon aus, dass die Kosten der Kapitalerhöhungen<br />
gegen Bar- und Sacheinlagen, ohne die Bankenprovision, ca. € 0,4<br />
Mio. betragen werden. Die Provision für die HypoVereinsbank wird sich auf ca.<br />
€ 0,4 Mio. belaufen.<br />
20
Risikofaktoren<br />
Anleger sollten bei der Bewertung der Gesellschaft und ihrer Geschäftstätigkeit<br />
neben den weiteren, in diesem Prospekt enthaltenen Informationen auch die im<br />
Folgenden beschriebenen Risikofaktoren sorgfältig in Erwägung ziehen. Einige<br />
der in diesem Prospekt gemachten Angaben beziehen sich auf die Zukunft und<br />
enthalten Prognosen, die mit Risiken und Unsicherheiten behaftet sind. Dies gilt<br />
insbesondere in Bezug auf die Beschreibung der den Plänen und Zielen der<br />
Gesellschaft zugrunde liegenden Prämissen und in Bezug auf andere, in die-<br />
sem Prospekt enthaltene vorausschauende Angaben. Diese Angaben, welche<br />
die gegenwärtigen Erwartungen des Vorstandes widerspiegeln, werden durch<br />
eine Reihe von Faktoren beeinflusst, die zu erheblichen Abweichungen von den<br />
in den vorausschauenden Darstellungen beschriebenen Ergebnissen führen<br />
könnten. Einige der Faktoren, die zu derartigen Abweichungen von den in den<br />
vorausschauenden Darstellungen beschriebenen Ergebnissen führen könnten,<br />
werden im Rahmen der folgenden Risikofaktoren näher ausgeführt.<br />
Im Folgenden werden mit dem Bezug von oder einer Anlage in Aktien verbundene<br />
Risiken dargestellt. Sofern es der Gesellschaft nicht gelingt,<br />
durch geeignete Maßnahmen den Eintritt dieser Risiken zu vermeiden,<br />
kann nicht ausgeschlossen werden, dass die nachstehend aufgeführten<br />
Risikofaktoren einzeln oder mehrere gemeinsam wesentlichen negativen<br />
Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der <strong>telegate</strong> -Gruppe<br />
ausüben und in einigen Fällen auch den Fortbestand der <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
gefährden können.<br />
Die Reihenfolge der Aufzählung der nachfolgenden Risikofaktoren enthält keine<br />
Aussage über die Realisierungswahrscheinlichkeit der aufgezählten Risiken.<br />
Unternehmensbezogene Risikofaktoren<br />
Verluste der <strong>telegate</strong>-Gruppe und Rückgang Callvolumen und Umsatzerlöse<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe hat nach Beginn der Liberalisierung des telefonischen<br />
Auskunftsdienstes (d.h. der Zulassung von Wettbewerb) in Deutschland Ende<br />
1996 ihre Geschäftstätigkeit (Anbieten von Telefonauskunftsdiensten) aufge-<br />
nommen. Seit ihrem Bestehen erzielte die <strong>telegate</strong>-Gruppe überwiegend Verluste,<br />
der Jahresfehlbetrag betrug nach US-amerikanischen Rechnungsle-<br />
gungsgrundsätzen in den Geschäftsjahren 2000 € 9,7 Mio., 2001 € 38,2 Mio.<br />
und 2002 € 37,3 Mio. Dies beruhte weitgehend auf Anlaufverlusten für auslän-<br />
dische Tochtergesellschaften (USA) sowie Tochtergesellschaften aus dem Internetbereich.<br />
Das Eigenkapital veränderte sich auf Konzernebene von € 45,4<br />
Mio. (31. Dezember 2000) über € 6,4 Mio. (31. Dezember 2001) auf € 6,5 Mio.<br />
(31. Dezember 2002), auf Ebene der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> von € 56,2 Mio. (31. Dezem-<br />
ber 2000) über € 22,1 Mio. (31. Dezember 2001) auf € 40,3 Mio. (31. Dezember<br />
2002). Der Bilanzverlust der <strong>telegate</strong>-Gruppe betrug im Geschäftsjahr 2000 €<br />
31,0 Mio. und erhöhte sich im Geschäftsjahr 2001 auf € 69,2 Mio. und im Geschäftsjahr<br />
2002 auf € 106,5 Mio. Die Zahl der Anrufe (Calls) der <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe stieg von 139, 1 Mio. im Geschäftsjahr 2000 um 7,9 % auf 150, 1 Mio.<br />
im Geschäftsjahr 2001 und sank um 20,7 % auf 119,1 Mio. im Geschäftsjahr<br />
2002. Die Umsatzerlöse der <strong>telegate</strong>-Gruppe betrugen im Geschäftsjahr 2000<br />
21
€ 130,1 Mio. und sanken über € 129,9 Mio. im Geschäftsjahr 2001 auf € 115,6<br />
Mio. im Geschäftsjahr 2002.<br />
Zur Entwicklung der Kennzahlen Umsatzerlöse, EBITDA, EBIT, Jahresergebnis<br />
und Bilanzsumme siehe „Zusammenfassung - Ausgewählte Finanzdaten der <strong>telegate</strong>-Gruppe“.<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe ist in einem Markt tätig, der insbesondere<br />
Wettbewerb, technologischem Wandel und möglichen Änderungen regulatorischer<br />
Rahmenbedingungen unterliegt. Die Fähigkeit der <strong>telegate</strong>-Gruppe, in<br />
Zukunft positive Betriebsergebnisse zu erzielen, wird insbesondere davon ab-<br />
hängen, dass die <strong>telegate</strong>-Gruppe Dienstleistungen von hoher Qualität zu wettbewerbsfähigen<br />
Preisen anbietet, fortlaufend neue Kunden gewinnt und hält<br />
sowie ihren Bekanntheitsgrad steigert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg der<br />
<strong>telegate</strong>-Gruppe werden weiter die ständige Steigerung der Attraktivität der an-<br />
gebotenen Informationsdienste, die Entwicklung des Call- und Umsatzvolumens<br />
und der Kosten sowie des Zugangs zum Teilnehmer und des Netzzu-<br />
gangs sowie die Höhe der Tarife von Wettbewerbern und der eigenen Tarife<br />
und damit der erzielten Erlöse sein.<br />
Verbindlichkeiten und Zinsbelastungen<br />
Die Verbindlichkeiten der <strong>telegate</strong>-Gruppe stiegen von € 60,0 Mio. zum 31. Dezember<br />
2000 auf € 91,3 Mio. zum 31. Dezember 2001 an und reduzierten sich<br />
zum 31. Dezember 2002 unter anderem aufgrund der Einbringung einer Teilfor-<br />
derung (bestehend aus einem Teildarlehensrückzahlungsanspruch) der SEAT<br />
PG und der <strong>telegate</strong> Holding GmbH gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von insge-<br />
samt € 30.310.970 im Wege der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen auf €<br />
53,7 Mio. Die Zinsbelastung der <strong>telegate</strong>-Gruppe betrug im Geschäftsjahr 2000<br />
ca. € 1,6 Mio., im Geschäftsjahr 2001 ca. € 3,5 Mio. sowie im Geschäftsjahr<br />
2002 ca. € 3,8 Mio., die die Gesellschaft erheblich belastet hat. Aufgrund der<br />
Tilgung einer Teilforderung aus dem Kreditvertrag mit der SEAT PG wird sich<br />
die Zinsbelastung für diese Kreditverbindlichkeiten im Geschäftsjahr 2003 vor-<br />
aussichtlich deutlich verringern. Es kann weiterhin nicht ausgeschlossen werden,<br />
dass die Gesellschaft im Rahmen ihrer zukünftigen Entwicklung und der<br />
Verfolgung ihrer Unternehmensziele in der Zukunft weitere Fremdmittel aufnehmen<br />
und dies zu einer Erhöhung der Zinsbelastung führen wird.<br />
Abhängigkeit vom Kerngeschäft im Auskunftsdienst<br />
Die zukünftige Entwicklung der <strong>telegate</strong>-Gruppe hängt wesentlich von der Ak-<br />
zeptanz des heutigen und zukünftigen Auskunftsangebotes der <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
im deutschen und europäischen Markt ab. Zum derzeitigen Zeitpunkt ist das<br />
Angebot von Telefonauskunftsdiensten nicht überall im europäischen Ausland<br />
möglich. Der spanische Markt wurde durch eine Ministeriumsverordnung im<br />
März 2002 für den Wettbewerb geöffnet. Mit der Zuteilung der ersten 11 88 xy<br />
Rufnummern im Juni 2002 ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung einer Marktli-<br />
beralisierung erfolgt. Es besteht keine Gewähr, dass das mit hohen Kosten verbundene<br />
Engagement der <strong>telegate</strong>-Gruppe im Geschäftsfeld Telefonauskunft in<br />
Zukunft zu positiven Betriebsergebnissen führen wird und die <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit im Inland und zunehmend auch im Ausland<br />
Gewinne erzielen kann. Anders als die <strong>telegate</strong>-Gruppe haben sich andere<br />
Wettbewerber im Geschäftsfeld Telefonauskunft, insbesondere die DT<strong>AG</strong>, nicht<br />
auf ein entsprechend enges Dienstleistungsangebot beschränkt. Dies erlaubt<br />
22
es ihnen, über das Angebot eines breiteren Dienstleistungsportfolios Kunden<br />
stärker an sich zu binden.<br />
Weiterhin könnte in Deutschland die zunehmende Nutzung von 11 8 xy Num-<br />
mern und anderen von der <strong>telegate</strong>-Gruppe verwendeten ähnlichen Nummern<br />
für Dienstleistungen u.a. aus dem Telefonsex- und Erotikbereich die Akzeptanz<br />
der von der <strong>telegate</strong>-Gruppe verwendeten Nummern und das Callvolumen der<br />
<strong>telegate</strong>-Gruppe negativ beeinträchtigen.<br />
Ergebnis des Konsolidierungsprogramms und der Neuausrichtung der<br />
Unternehmensstrategie<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe befindet sich seit Mitte 2001 in einer Konsolidierungsphase,<br />
die unter anderem zu der Grundsatzentscheidung für den Verkauf des er-<br />
worbenen USA-Geschäfts und der Einstellung des Geschäftsfeldes Internet<br />
führte. Vorausgegangen war eine Expansion hinsichtlich des Mediums (Inter-<br />
net) und des Gebietes (USA) in verwandten Märkten, die hohe Verluste verursacht<br />
hatte.<br />
Hierfür hat der Vorstand der Gesellschaft ein Konsolidierungskonzept beschlos-<br />
sen, das insbesondere durch Kostensenkungsmaßnahmen sowie Neuausrichtung<br />
der Strategie eine Rückkehr zur Profitabilität zum Ziel hatte. Das Konsoli-<br />
dierungsprogramm unterliegt aufgrund zukünftig eintretender Erfordernisse oder<br />
neuer Erkenntnisse im Rahmen seiner Umsetzung möglichen Änderungen.<br />
Es kann keine Gewähr dafür übernommen werden, dass alle geplanten Maßnahmen<br />
in der vorgesehenen Weise bzw. Zeitspanne umgesetzt werden kön-<br />
nen und die durchgeführten Maßnahmen zu einer wesentlichen Verbesserung<br />
der wirtschaftlichen Lage der <strong>telegate</strong>-Gruppe führen werden. Im Rahmen des<br />
Konsolidierungskonzepts wurde die Zahl der Mitarbeiter der <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
(ohne Berücksichtigung des Vorstands und der Geschäftsführung) (umgerech-<br />
net auf Vollzeitbasis) von 2.474 (Stand 31. Dezember 2001) auf 1.773 (Stand<br />
31. Dezember 2002) reduziert. Abhängig von der Geschäftsentwicklung ist vo raussichtlich<br />
eine weitere regionale Anpassung der Mitarbeiterzahlen erforder-<br />
lich. Die Gesellschaft hat in Deutschland für ca. 1.100 Mitarbeiter in ihren Call<br />
Centern am 1. April 2003 für voraussichtlich sechs Monate eine Reduzierung<br />
der A rbeitszeit um 11 % vorgenommen (Kurzarbeit).<br />
Erschließung neuer Geschäftsfelder<br />
Das Kerngeschäftsfeld der <strong>telegate</strong>-Gruppe bilden die Telefonauskunftsdienste.<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe beabsichtigt, sich als allgemeiner Auskunftsanbieter durch<br />
zusätzliche Inhalte sowie eventuell in anderen Medien weiterzuentwickeln. Die<br />
Möglichkeit des Angebots von allgemeinen Informationsdienstleistungen durch<br />
die <strong>telegate</strong>-Gruppe, u.a. über die Rufnummer 11 8x y(z), wird durch regulatori-<br />
sche Rahmenbedingungen begrenzt, insbesondere durch die vorläufigen Re-<br />
geln für die Zuteilung von Rufnummern für Auskunftsdienste, die von der Regulierungsbehörde<br />
für Telekommunikation und Post, soweit erforderlich, geändert<br />
werden können. Nach der derzeit geltenden Fassung dieser Rechtsvorschriften<br />
darf eine Auskunftsnummer ausschließlich für die Auskunft über Teilnehmerda-<br />
ten sowie die Weitervermittlung zu einer erfragten Rufnummer verwandt werden.<br />
Nicht vorgesehen ist in diesen Rechtsvorschriften, dass allgemeine Infor-<br />
mationsdienstleistungen über Auskunftsnummern erbracht werden.<br />
23
Auch bei der internationalen Erweiterung der Geschäftsaktivitäten ist die telega-<br />
te-Gruppe von den jeweils herrschenden wirtschaftlichen und regulatorischen<br />
Markt- und Rahmenbedingungen und der Kooperationsbereitschaft der jeweili-<br />
gen Netzbetreiber abhängig. Es ist daher ungewiss, in welchem Umfang die <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
in der Lage sein wird, erfolgreich national und international (ins-<br />
besondere in Italien, Spanien und Großbritannien) zu expandieren.<br />
Internationalisierung der Geschäftstätigkeit<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe beabsichtigt, durch internationale Expansion im europäi-<br />
schen Ausland zu dem führenden europäischen Anbieter von Telefonauskunftsdienstleistungen<br />
zu werden. Die internationale Expansion enthält landesspezifi-<br />
sche Risiken, insbesondere die allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen des<br />
jeweiligen Landes, vor allem die jeweils gegebenen rechtlichen Rahmenbedin-<br />
gungen. Daneben hat die Kooperationsbereitschaft lokaler Partner, der erreich-<br />
bare Marktanteil, die Erlös- und Kostensituation, die schnelle Erhöhung des<br />
Bekanntheitsgrades und die Gewinnung geeigneter personeller Ressourcen für<br />
den Erfolg der Geschäftstätigkeit im Ausland erhebliche Bedeutung. Es kann<br />
jedoch nicht gewährleistet werden, dass die <strong>telegate</strong>-Gruppe sich in den Aus-<br />
landsmärkten erfolgreich etablieren kann.<br />
Abhängigkeit von den Großaktionären SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding<br />
GmbH<br />
Der Großaktionär SEAT PG (direkt sowie indirekt über die <strong>telegate</strong> Holding<br />
GmbH), der dem Konzern Telecom Italia S.p.A. (im Folgenden „Telecom Italia“)<br />
angehört, hatte vor Durchführung der Kapitalerhöhungen gegen Bar- und<br />
Sacheinlagen ca. 64,5 % der Stimmrechte der Gesellschaft (8.214.355 Aktien).<br />
Dieser Anteil hat sich im Rahmen der durchgeführten Sachkapitalerhöhung auf<br />
ca. 78,4% der Stammaktien (16.428.710 Aktien) erhöht. Aufgrund des hohen<br />
Aktienbesitzes der SEAT PG besteht die Möglichkeit, dass dieser Großaktionär<br />
seinen Aktienbesitz auf 95 % des Grundkapitals erhöht und gemäß § 327 a ff.<br />
AktG die Hauptversammlung der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> auf dessen Verlangen die Über-<br />
tragung der Aktien der übrigen Aktionäre auf den Hauptaktionär gegen Gewährung<br />
einer angemessenen Barabfindung beschließt (sog. Squeeze out). Dies<br />
würde zu einer Beendigung der Aktionärseigenschaft der Minderheitsaktionäre<br />
an der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> führen. Unabhängig davon besteht die Möglichkeit, dass die<br />
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> beschließt, die Einstellung der Notierung der Aktien der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> an der Frankfurter Wertpapierbörse zu beantragen (sog. Delisting).<br />
SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH sind auch nach Abschluss dieser Barka-<br />
pital-erhöhung in der Lage, die mit der einfachen Mehrheit der abgegebenen<br />
Stimmen zu fassenden Hauptversammlungsbeschlüsse mit ihren Stimmen her-<br />
beizuführen, darunter die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner und<br />
die Beschlussfassung über die Dividendenzahlung. Zudem sieht die Satzung<br />
der Gesellschaft vor, dass Beschlüsse der Hauptversammlung mit einfacher<br />
Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst werden, soweit nicht zwingend<br />
gesetzliche Vorschriften entgegenstehen.<br />
Schließlich hat die SEAT PG mit der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> einen revolvierenden Darlehensvertrag<br />
abgeschlossen, der zum 31. Dezember 2002 i.H.v. € 15,8 Mio. in<br />
Anspruch genommen war (siehe „Geschäfte und Rechtsbeziehungen mit nahestehenden<br />
Personen“).<br />
24
In der Vergangenheit war die <strong>telegate</strong>-Gruppe nur mittels umfangreicher Kredit-<br />
aufnahmen beim Mehrheitsgesellschafter SEAT PG in der Lage, Investitionen<br />
im Anlagevermögen vorzunehmen und die operative Geschäftstätigkeit zu fi-<br />
nanzieren. Es besteht die Möglichkeit, dass dies auch in Zukunft der Fall sein<br />
wird. Sollte diese Möglichkeit in der Zukunft nicht mehr bestehen, könnte dies<br />
negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft<br />
haben.<br />
Qualität und Aktualität der Datenbanken und Beachtung des Datenschut-<br />
zes<br />
Die erfolgreiche Geschäftstätigkeit der <strong>telegate</strong>-Gruppe als Telefonauskunfts-<br />
dienst hängt in erheblichem Umfang von der hohen Qualität und Aktualität der<br />
von ihr verwendeten Datenbanken ab. Diese werden teilweise von Dritten wie<br />
den ehemaligen nationalen Monopolisten, soweit es Teilnehmerdaten betrifft,<br />
sowie von Anbietern für spezielle Dienste wie z.B. Wetter, Börse, Sport, etc. zugekauft<br />
oder genutzt. Sollte dieses nicht mehr der Fall sein, würde dies auf die<br />
Qualität der Auskunftsdienstleistungen der <strong>telegate</strong>-Gruppe und voraussichtlich<br />
auch auf die Akzeptanz im Markt und die Zahl der Calls negative Auswirkungen<br />
haben.<br />
Weiterhin unterliegen die von der <strong>telegate</strong>-Gruppe erbrachten Dienstleistungen<br />
in der Regel den Bestimmungen des deutschen Datenschutzrechts und ent-<br />
sprechenden ausländischen Vorschriften. Eine Verletzung der Datenschutzbestimmungen<br />
könnten zu einer Verhängung von Strafen sowie zu einem Image-<br />
schaden und einem Rückgang von Kunden führen.<br />
Zukünftige Wachstumsfähigkeit<br />
Die Fähigkeit der Gesellschaft, ihre Konsolidierungsphase erfolgreich zu been-<br />
den und ihr geplantes Wachstum insbesondere im europäischen Ausland fortzusetzen,<br />
Marktanteile zu sichern und zu gewinnen, hängt unter anderem von<br />
der Entwicklung der Wettbewerbssituation, der Umsetzung der ergriffenen Konsolidierungsmaßnahmen,<br />
der Möglichkeit und den Kosten einer Finanzierung<br />
dieses Wachstums sowie der Fähigkeit der Gesellschaft ab, hochqualifiziertes<br />
Personal zu halten, neues Personal zu gewinnen sowie neue Kunden zu ge-<br />
winnen. Weiterhin ist für den erfolgreichen Markteintritt insbesondere in Italien,<br />
Großbritannien, Spanien und Österreich die Durchführung der geplanten Deregulierung<br />
des Telekommunikationsmarkts in Europa, insbesondere für das Aus-<br />
landswachstum, von großer Bedeutung. Es besteht keine Gewähr dafür, dass<br />
die <strong>telegate</strong>-Gruppe ihre Marktpräsenz und Marktposition behaupten oder ver-<br />
stärken kann.<br />
Geschäftstätigkeit in den USA<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe hat im Juli 2000 die CFW Information Services Inc. gegen<br />
Zahlung eines Kaufpreises i.H.v. € 37,5 Mio. erworben. Die CFW Information<br />
Services Inc. hat zum damaligen Zeitpunkt drei Call Centern in Virginia betrie-<br />
ben und aus Sicht der <strong>telegate</strong>-Gruppe eine interessante strategische Möglichkeit<br />
für den Zugang zum US-amerikanischen Auskunftsmarkt geboten. Die<br />
CFW Information Services Inc. wurde auf die <strong>telegate</strong> Inc. verschmolzen. Mitte<br />
2001 wurde von der <strong>telegate</strong>-Gruppe im Rahmen der Neuausrichtung und einer<br />
damit verbundenen Konsolidierung der Geschäftstätigkeit entschieden, das<br />
25
USA-Geschäft nicht im Rahmen des Kerngeschäfts fortzuführen, es zu restruk-<br />
turieren und zu angemessenen Bedingungen zu veräußern. Im Rahmen dieser<br />
Entscheidung wurden die drei bestehenden Call Center geschlossen und ein<br />
neues Call Center in San Bernadino eröffnet. Die Zahl der Arbeitnehmer wurde<br />
von 437 Personen (Stand: 31. Dezember 2000) auf 89 Personen (Stand: 31.<br />
Dezember 2002) reduziert, die Umsätze veränderten sich von € 7,7 Mio. im<br />
Geschäftsjahr 2000 (konsolidierter Sechsmonatszeitraum 1. Juli – 31. Dezem-<br />
ber 2000) über € 15,7 Mio. im Geschäftsjahr 2001 auf € 7,6 Mio. im Geschäftsjahr<br />
2002. Im Geschäftsjahr 2002 ging der größte Kunde verloren. Das Ergeb-<br />
nis vor Steuern und Zinsen betrug im Geschäftsjahr 2000 € -7,2 Mio., im Geschäftsjahr<br />
2001 € -9,6 Mio und war im Geschäftsjahr 2002 ebenfalls deutlich<br />
negativ. Im Geschäftsjahr 2002 wurden die Geschäftsaktivitäten in den USA im<br />
Segment International ausgewiesen. Darlehen der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> an die <strong>telegate</strong><br />
Inc. i.H.v. insgesamt ca. € 56,9 Mio. wurden in den Geschäftsjahren 2000 und<br />
2001 um ca. € 18,4 Mio. wertberichtigt, im Geschäftsjahr 2002 erfolgte eine<br />
weitere Wertberichtigung i.H.v. ca. € 12,2 Mio. Dies erfolgte durch einen Forderungsverzicht<br />
in Höhe der Gesamtwertberichtigungen für die Geschäftsjahre<br />
2000 - 2002. Ein Darlehensbetrag i.H.v. ca. € 9,5 Mio. wurde in Eigenkapital der<br />
<strong>telegate</strong> Inc. umgewandelt, der verbleibende Darlehensbetrag belief sich zum<br />
31. Dezember 2002 auf ca. € 16,8 Mio. Durch verschiedene Maßnahmen wur-<br />
de versucht, die durch die Geschäftstätigkeit in den USA entstandenen Verluste<br />
zu reduzieren. Da im Geschäftsjahr 2002 die beabsichtigte Veräußerung des<br />
USA-Geschäfts nicht realisiert wurde, wurde das im Konzernjahresabschluss<br />
2001 als "Discontinued Operations" ausgewiesene Geschäft der <strong>telegate</strong> Inc.<br />
nach den anwendbaren Rechnungslegungsvorschriften (US-GAAP) zum Konzernjahresabschluss<br />
2002 nicht mehr gesondert ausgewiesen. Im Rahmen ei-<br />
nes sog. Impairment Tests (Wertberichtigungsprüfung) erfolgte im Geschäftsjahr<br />
2002 eine Abschreibung des Firmenwerts der <strong>telegate</strong> Inc. i.H.v. ca. € 21,5<br />
Mio.<br />
Gelingt es der <strong>telegate</strong>-Gruppe nicht, die Geschäftstätigkeit in den USA wirtschaftlich<br />
ohne Verluste zu betreiben, würde dies negative Auswirkungen auf<br />
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der <strong>telegate</strong>-Gruppe haben.<br />
Marktspezifische Risikofaktoren<br />
Marktentwicklung<br />
Langfristiges Ziel der Gesellschaft ist es, der führende Anbieter für Auskunfts-<br />
dienste in Europa zu werden. Der Markt für telefonische Auskunftsdienste i.S.d.<br />
Telekommunikationsrechts (d.h. bundesweit jederzeit telefonisch vorwahlfrei er-<br />
reichbare Informationsdienste, die ausschließlich der Weitergabe von Rufnummer,<br />
Name, Anschrift und zusätzlichen Angaben von Telekommunikationsnut-<br />
zern dienen) (hiernach „Telefonauskunftsdienste“) in Deutschland und Österreich<br />
ging während der letzten drei Jahre kontinuierlich zurück. Der Hauptgrund<br />
für die negative Marktentwicklung in Deutschland ist nach Ansicht der Gesellschaft<br />
das Angebot einer kostenfreien Internetauskunft, die durch die zum Kon-<br />
zern der Deutsche Telekom <strong>AG</strong> (im Folgenden „DT<strong>AG</strong>") gehörende Deutsche<br />
Telekom Medien GmbH und durch mit dieser verbundene Partnerverlage er-<br />
bracht wird und einerseits dem Teilmarkt für Auskünfte über Telefonnummern im<br />
Internet die Geschäftsgrundlage entzieht sowie andererseits den telefonischen<br />
Auskunftsmarkt nach Ansicht der Gesellschaft beeinträchtigt. In Großbritannien<br />
26
und Italien ist der Markt für Auskunftsdienste nach Einschätzung der Gesell-<br />
schaft gleichbleibend, in Spanien leicht wachsend. Daneben hat sich die in<br />
2000 erfolgte Ausrichtung der Geschäftstätigkeit der <strong>telegate</strong>-Gruppe im Inter-<br />
net-Bereich und in den USA für die <strong>telegate</strong>-Gruppe aus heutiger Sicht als strategisch<br />
nicht sinnvoll beziehungsweise vom Zeitpunkt her als nicht geeignet<br />
erwiesen.<br />
Da die Entwicklung im Bereich der Telefonauskunftsdienste in Deutschland der-<br />
zeit rückläufig ist und die <strong>telegate</strong>-Gruppe sich beim Aufbau ihrer Geschäftstä-<br />
tigkeit im europäischen Ausland großteils noch in einer frühen Phase befindet,<br />
ist die zukünftige erfolgreiche Entwicklung der <strong>telegate</strong>-Gruppe unsicher.<br />
Wettbewerb<br />
Das Geschäftsfeld Telefonauskunft wird in Deutschland weiterhin wesentlich<br />
durch die DT<strong>AG</strong> als ehemaligem Monopolanbieter geprägt. Daneben hat die te-<br />
legate-Gruppe eine starke Marktstellung. Weiterhin gibt es eine Reihe kleinerer<br />
Anbieter. Nach Schätzungen der Gesellschaft belief sich der Marktanteil der<br />
DT<strong>AG</strong> im Kalenderjahr 2001 auf ca. 65% und der Anteil der <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
auf ca. 31%. Die <strong>telegate</strong>-Gruppe konkurriert in Deutschland mit der DT<strong>AG</strong> mit<br />
einem Unternehmen, welches über erheblich größere finanzielle Ressourcen<br />
und einen wesentlich höheren Bekanntheitsgrad als die <strong>telegate</strong>-Gruppe ver-<br />
fügt. Die <strong>telegate</strong>-Gruppe betreibt Wettbewerb vor allem mit den Faktoren Qua-<br />
lität, Innovation und Service bei einem wettbewerbsorientierten Preis. Es kann<br />
aber nicht ausgeschlossen werden, dass die DT<strong>AG</strong> zukünftig ihre Preise in wei-<br />
teren Teilbereichen des Geschäftsfeldes Auskunft senkt; bereits jetzt bietet die<br />
zur DT<strong>AG</strong>-Gruppe gehörende Deutsche Telekom Medien GmbH zusammen mit<br />
dieser verbundenen Partnerverlagen im Internetbereich eine kostenfreie Auskunft<br />
über Rufnummern von Anschlussinhabern von Telefondiensten an. Eben-<br />
sowenig kann ausgeschlossen werden, dass andere Unternehmen als weitere<br />
Wettbewerber mit niedrigeren Tarifen als die <strong>telegate</strong>-Gruppe in den Markt ein-<br />
treten. Dies könnte die <strong>telegate</strong>-Gruppe zu Preisreduzierungen zwingen,<br />
und/oder zu verminderten Umsatzerlösen, weiteren Verlusten sowie zu einer<br />
Expansionsunfähigkeit der <strong>telegate</strong>-Gruppe führen. Die Gesellschaft ist der Auffassung,<br />
dass sie in Deutschland durch ihren Bekanntheitsgrad und ihre Markt-<br />
position in Bezug auf den Markteintritt und den damit faktisch aufgebauten<br />
Markteintrittsbarrieren für potentielle Wettbewerber gute Voraussetzungen ge-<br />
schaffen hat, ihre Wettbewerbsposition zu sichern und weiter auszubauen.<br />
Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs in diesem Markt besteht jedoch keine<br />
Gewähr dafür, dass sich die <strong>telegate</strong>-Gruppe tatsächlich als Auskunfts-<br />
dienstleistungsunternehmen behaupten kann. Es besteht keine Gewähr, dass<br />
die Gesellschaft in der Lage sein wird, ihr bestehendes Dienstleistungsangebot<br />
zu verbessern oder weiter zu entwickeln und zu vermarkten, um auch künftig<br />
erfolgreich am Wettbewerb teilzunehmen, und über die erforderlichen Ressour-<br />
cen verfügt, um den Veränderungen des Marktes, dem Konzentrationsprozess<br />
oder dem möglichen Eintritt neuer Wettbewerber in den Markt der Gesellschaft<br />
erfolgreich zu begegnen. Auch im Ausland steht die <strong>telegate</strong>-Gruppe im jeweiligen<br />
Markt dominanten ehemaligen Monopolanbietern wie z.B. British Telecom,<br />
Telefónica de España (im Folgenden „Telefonica“) und Telekom Austria gegen-<br />
über (siehe auch „Angaben über die Geschäftstätigkeit des Emittenten - Wirtschaftliches<br />
und regulatorisches Umfeld - Wettbewerb“).<br />
27
Abhängigkeit von der DT<strong>AG</strong> und anderen Telekommunikationsdienstean-<br />
bietern<br />
Die <strong>telegate</strong> Gruppe bezieht von der DT<strong>AG</strong> einige für sie bedeutende Leistun-<br />
gen. Die DT<strong>AG</strong> ist nach der derzeitigen Auslegung der telekommunikationsrechtlichen<br />
Vorschriften verpflichtet, auch für die <strong>telegate</strong>-Gruppe in Deutsch-<br />
land die Abrechnung ihrer an Endkunden der DT<strong>AG</strong> erbrachten Dienstleistungen,<br />
nicht jedoch das Inkasso (Forderungsmanagement und Beitreibung), zu<br />
erbringen. Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat mit der DT<strong>AG</strong> einen zum 30. Juni 2003 von der<br />
DT<strong>AG</strong> gekündigten Interconnection-Vertrag (Zusammenschaltungsvereinbarung)<br />
geschlossen, der die Zuführung und Übergabe von Anrufen aus dem<br />
Festnetz der DT<strong>AG</strong> in das Telekommunikationsnetz der Gesellschaft regelt. Interconnection-Verträge<br />
mit der DT<strong>AG</strong> als marktbeherrschendem Unternehmen<br />
im Festnetzbereich unterliegen der Regulierung nach dem Telekommunikationsgesetz.<br />
Daher sind die Bedingungen der Interconnection-Verträge mit der<br />
DT<strong>AG</strong>, insbesondere die Entgelte, in der Vergangenheit und gegenwärtig wiederholt<br />
Gegenstand von Streitigkeiten zwischen der DT<strong>AG</strong> und den Wettbe-<br />
werbsunternehmen bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und<br />
Post gewesen. Ferner hat die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> mit alternativen, bundesweiten oder<br />
regionalen Festnetzbetreibern sowie mit einigen Mobilfunknetzbetreibern (z.B.<br />
DeTe Mobil Deutsche Telekom Mobil GmbH und eplus) weitere Interconnection-<br />
Verträge geschlossen. Diese Interconnection-Verträge unterliegen nicht im gleichen<br />
Maß der Regulierung durch die Regulierungsbehörde für Telekommunika-<br />
tion und Post wie der Interconnection-Vertrag mit der DT<strong>AG</strong>.<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe ist, um ihre Dienstleistungen erbringen zu können, sowohl<br />
auf das Bereitstellen der angemieteten Standleitungen, als auch auf die Zufüh-<br />
rung und Übergabe von Anrufen aus den Telekommunikationsnetzen von<br />
Netzwerkbetreibern im Rahmen der abgeschlossenen Interconnectionverträge<br />
angewiesen, mit denen sie entsprechende Verträge abgeschlossen hat. Sollte<br />
dies in Zukunft nicht oder nicht zu wirtschaftlich angemessenen Bedingungen<br />
der Fall sein, wäre die <strong>telegate</strong>-Gruppe in ihrer Geschäftstätigkeit negativ beeinträchtigt.<br />
Soweit die <strong>telegate</strong>-Gruppe im Ausland tätig ist, hat sie mit den jeweiligen frü-<br />
heren Monopolisten wie British Telecom, Telefonica und Telekom Austria teilweise<br />
Zusammenschaltungsvereinbarungen, Abrechnungs- und Inkassoverträ-<br />
ge, Carrier-Festnetznutzungsverträge und Teilnehmerdatenüberlassungsverträge<br />
abgeschlossen und ist insoweit auf eine Zusammenarbeit mit diesen Tele-<br />
kommunikationsanbietern angewiesen.<br />
Technologischer Wandel und Wettbewerb durch alternative Medien<br />
Die Auskunftsdienste unterliegen sich verändernden Kundenbedürfnissen und<br />
dem technologischen Wandel. Der Erfolg der <strong>telegate</strong>-Gruppe wird wesentlich<br />
davon abhängen, dass sie marktnah Veränderungen im Kundenverhalten erkennt<br />
und mit einem entsprechenden Angebot die Kundenwünsche befriedigen<br />
und ihre Dienste auch über alternative Technologien bzw. Medien wie etwa das<br />
Internet, Buch, CD-ROM, UMTS oder automatisierte Sprachportale anbieten<br />
kann. Im Bereich der Auskunftsdienste sind verschiedene Dienstleister tätig<br />
bzw. könnten in den Wettbewerb eintreten, so dass nicht gewährleistet ist, dass<br />
die <strong>telegate</strong>-Gruppe ihre Dienstleistungen in den möglichen Zukunftsbereichen<br />
28
wie „automatische Spracherkennung“ und mobiles Internet erfolgreich anbieten<br />
kann. Aufgrund des schnellen technologischen Wandels gibt es keine Gewähr<br />
dafür, dass nicht zukünftig dem Angebot der <strong>telegate</strong>-Gruppe vergleichbare<br />
Dienstleistungen auf heute noch nicht absehbaren Wegen angeboten werden<br />
und damit die Dienstleistungen der <strong>telegate</strong>-Gruppe technisch oder ökonomisch<br />
überholt sein werden. Sollte dies der Fall sein, wären die damit im Zusammenhang<br />
stehenden Investitionen möglicherweise unrentabel.<br />
Rechtliche Risiken<br />
Mögliche Verpflichtung zur Preismitteilung bei Telefonauskunftserteilung<br />
Nach Ansicht der Gesellschaft besteht einerseits wegen eines Rechtsstreits und<br />
andererseits wegen einer möglichen Gesetzesänderung das Risiko, dass die<br />
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in Deutschland in Zukunft verpflichtet sein könnte, am Beginn der<br />
telefonischen Auskunftserteilung den Preis der Auskunftsdienstleistung anzusa-<br />
gen. Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> wurde aufgrund einer Klage der Zentrale zur Bekämpfung<br />
unlauteren Wettbewerbs vor dem Landgericht München I dazu verurteilt, un-<br />
aufgefordert die Preise gegenüber den Anrufern für die Weitervermittlung von<br />
Telefongesprächen aus dem deutschen Festnetz anzugeben. Die Berufung der<br />
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> wurde vom OLG München zurückgewiesen und die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
hat gegen die Nichtzulassung eines Rechtsmittels durch das OLG München ei-<br />
ne Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof eingelegt, über die<br />
noch nicht entschieden worden ist (siehe auch „Angaben über die Geschäftstätigkeit<br />
des Emittenten – Einzelangaben – Rechtsstreitigkeiten“). Nach Ansicht<br />
der Gesellschaft besteht weiterhin ein Risiko für einen Rückgang von Anruferzahlen<br />
und Umsätzen im deutschen Auskunftsgeschäft aufgrund der Möglich-<br />
keit, dass durch gesetzgeberische Änderungen der PAngVO (Preisangabenverordnung)<br />
bzw. der TKV (Telekommunikationskundenschutzverordnung) die<br />
Gesellschaft beispielsweise dazu verpflichtet wäre, vor Beginn des entgeltpflichtigen<br />
Auskunftsgespräches eine möglicherweise kostenfreie Ansage der<br />
Preise des Auskunftsgespräches zu machen.<br />
Sollte es aufgrund dieses Rechtsstreits eine Verpflichtung zur Mitteilung des<br />
Preises bei einer Telefonauskunftserteilung aus dem deutschen Festnetz oder<br />
aufgrund einer Gesetzesänderung eine darüber hinaus gehende allgemeine<br />
Verpflichtung zur Ansage der Preise des Auskunftsgesprächs bestehen, könnte<br />
dies nach Ansicht der Gesellschaft zu sinkenden Anruferzahlen und zu einem<br />
wesentlichen Rückgang der in Deutschland erzielten Umsatzerlöse führen.<br />
Regulierung der Telekommunikationsbranche einschließlich Telefonaus-<br />
kunftsdienste<br />
Die Telekommunikationsbranche war vor Beginn der Liberalisierung in Europa<br />
durch Monopolstellungen der staatlichen Telekommunikationsunternehmen ge-<br />
prägt. Erst die schrittweise Liberalisierung der nationalen Telekommunikationsmärkte<br />
ermöglichte es anderen Anbietern von Dienstleistungen im Telekommu-<br />
nikationsbereich, einschließlich Anbietern von Telefonauskunftsdiensten, mit<br />
den ursprünglichen Monopolisten in Wettbewerb zu treten. In Deutschland war<br />
es bereits vor der Liberalisierung der öffentlichen Sprachtelefondienste im<br />
Festnetz ab 1. Januar 1998 zulässig, in Konkurrenz zur DT<strong>AG</strong> Informations-<br />
dienste für die Öffentlichkeit anzubieten. Mit der Liberalisierung des Marktes für<br />
Telefonauskunftsdienste in Deutschland wurde dann ein freier Wettbewerb<br />
29
möglich. In einigen Staaten der Europäischen Union ist Wettbewerb weiterhin<br />
nicht möglich (wie z.B. Niederlande und Frankreich).<br />
Die Geschäftstätigkeit der <strong>telegate</strong>-Gruppe ist weiterhin stark vom europäi-<br />
schen Rechtsrahmen und von den Entscheidungen der nationalen Gesetzgeber<br />
und Regulierungsbehörden und den öffentlich-rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
abhängig, z.B. der Vergabe von Lizenzen, der Zuteilung von Telefonnummern,<br />
dem Zugang zu Teilnehmerdaten, der Regelung von Fakturierungs - und Inkas-<br />
sodienstleistungen und den Voraussetzungen und Gebühren für Zusammen-<br />
schaltungsvereinbarungen. Die jeweiligen nationalen Regulierungsvorschriften<br />
bestimmen, welche Telefonauskunftsdienste von der <strong>telegate</strong>-Gruppe erbracht<br />
werden dürfen und nach welchen Vorschriften Rufnummern zugeteilt werden.<br />
Bei einer Verletzung der Zuteilungsregeln für Auskunftsnummern drohen der te-<br />
legate-Gruppe Verfügungen, unzulässige Dienstleistungen einzustellen, möglicherweise<br />
sogar der Widerruf der Zuteilung einer Rufnummer. Ein Widerruf der<br />
Zuteilung der Rufnummer würde die wirtschaftliche Existenz der Gesellschaft<br />
erheblich gefährden. Die Verzögerung der von der Gesellschaft erwarteten<br />
Schaffung liberalisierter Telekommunikationsmärkte und teilweiser Regulierung<br />
sowie mögliche Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich<br />
Art und Ausmaß der geschäftlichen Aktivitäten der <strong>telegate</strong>-Gruppe, insbesondere<br />
im Bereich des Angebots von sonstigen Serviceleistungen, der Bestim-<br />
mungen über Lizenzvergaben und Lizenzgebühren, der Verhältnisse zu der<br />
DT<strong>AG</strong> oder anderen nationalen marktbeherrschenden Unternehmen könnte die<br />
Geschäftstätigkeit der <strong>telegate</strong>-Gruppe erheblich beeinträchtigen. Daneben unterliegt<br />
der Telekommunikationsmarkt ständigen Veränderungen der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen, die sich negativ auf die Geschäftstätigkeit der <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe auswirken können.<br />
Schutzrechte Dritter<br />
Der <strong>telegate</strong>-Gruppe ist nicht bekannt, dass sie oder ihr Dienstleistungsangebot<br />
Patentrechte oder sonstige Immaterialgüterrechte Dritter verletzen. Es kann jedoch<br />
keine Gewähr dafür übernommen werden, dass Dritte keine Ansprüche<br />
aus der Verletzung von Immaterialgüterrechten gegenüber der <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
geltend machen. So hat die Deutsche Bahn <strong>AG</strong> Unterlassungsklage wegen der<br />
aus ihrer Sicht unberechtigten Nutzung der DB Internet -Fahrplanauskünfte erhoben<br />
(siehe „Angaben über die Geschäftstätigkeit des Emittenten - Rechts-<br />
streitigkeiten“). Jede Verletzungsklage, begründet oder unbegründet, kann mit<br />
einem beträchtlichen Zeitaufwand zur Verteidigung und mit hohen Prozesskos-<br />
ten verbunden sein, bindet Ressourcen der Gesellschaft, kann eine Einschränkung<br />
der Geschäftstätigkeit verursachen oder die Gesellschaft verpflichten,<br />
Gebühren oder Lizenzvereinbarungen einzugehen.<br />
Risiken aus der Gewährung öffentlicher Mittel<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe hat in der Vergangenheit öffentliche Mittel zur Förderung<br />
u.a. ihrer Investitionen in den neuen Bundesländern erhalten. Die öffentlichen<br />
Fördermittel betrugen in den Geschäftsjahren 1996 bis 2002 insgesamt ca.<br />
€ 11,6 Mio. Die gewährten öffentlichen Fördermittel waren und sind an Bedin-<br />
gungen bzw. Auflagen wie z.B. der Schaffung und Aufrechterhaltung von Arbeitsplätzen<br />
geknüpft. Sollten die erforderlichen Bedingungen oder Auflagen<br />
von den Zuwendungsempfängern nicht erfüllt bzw. eingehalten werden, könnte<br />
30
dies dazu führen, dass öffentliche Fördermittel zurückerstattet werden müssen.<br />
So wurden beispielsweise im November 2002 wegen der Zusammenlegung<br />
von Call Centern Fördermittel i.H.v. T€ 353 zurückgezahlt. Auch in Zukunft ist<br />
im Falle einer weiteren Expansion bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen<br />
die Vergabe weiterer Fördermittel möglich.<br />
Risiken aus Rechtsstreitigkeiten<br />
Verschiedene Gesellschaften der <strong>telegate</strong>-Gruppe befinden sich gegenwärtig in<br />
Rechtsstreitigkeiten bzw. sonstigen Auseinandersetzungen. Dabei handelt es<br />
sich u.a. um Passivstreitigkeiten hinsichtlich der Minderung der für die in Rechnung<br />
gestellten Datensatzkosten wegen aus Sicht der datagate GmbH man-<br />
gelnder Qualität der übermittelten Datensätze, hinsichtlich der möglichen Pflicht<br />
zur Angabe des Preises für die angebotenen Dienstleistungen, hinsichtlich der<br />
möglichen Unzulässigkeit der Nutzung der DB Internet-Fahrplaninformation als<br />
Grundlage für Telefonauskunftsdienstleistungen sowie hinsichtlich der Auskunft<br />
über die Anzahl der Nutzungsfälle im Rahmen des Teilnehmerdatenüberlas-<br />
sungsvertrags mit der DT<strong>AG</strong>. Insbesondere die Verpflichtung zur Mitteilung des<br />
Preises an Anrufer und potenzielle Nutzer von Mehrwertdiensten durch die te-<br />
legate <strong>AG</strong>, wie sie das OLG München in einem Urteil gegen <strong>telegate</strong> vorsieht,<br />
könnte für Kunden eine negative Wirkung haben und zu einem erheblichen<br />
Rückgang der Inanspruchnahme dieser Dienstleistungen führen (siehe „Angaben<br />
über die Geschäftstätigkeit des Emittenten – Einzelangaben - Rechtsstrei-<br />
tigkeiten“).<br />
Daneben bestehen Aktivstreitigkeiten hinsichtlich der Rückzahlung von möglicherweise<br />
zuviel an die DT<strong>AG</strong> geleisteter Zahlungen für Datensätze und hin-<br />
sichtlich der Unterlassung einer kostenlosen Auskunft über Telefonnummern im<br />
Internet wegen möglichen missbräuchlichen Ausnutzens einer marktbeherr-<br />
schenden Stellung. Weiterhin prüft das Bundeskartellamt derzeit die Höhe der<br />
von der DT<strong>AG</strong> geforderten Datenkosten und die Zulässigkeit einer kostenlosen<br />
Auskunft über Telefonnummern im Internet hinsichtlich eines möglichen Missbrauchs<br />
einer marktbeherrschenden Stellung.<br />
Der Ausgang dieser Auseinandersetzungen, in denen auch Ansprüche gegen<br />
die <strong>telegate</strong>-Gruppe geltend gemacht werden oder in denen die <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe Ansprüche gegen Dritte geltend macht, kann nicht vorhergesagt wer-<br />
den.<br />
Sonstiges<br />
Schwankung des Aktienkurses<br />
Die Liquidität im Handel mit der Aktie der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ist wegen des geringen<br />
Streubesitzes (entsprechend der Definition der Deutsche Börse <strong>AG</strong>) von ca.<br />
21,56 % (4.515.645 Aktien) (Stichtag: 15. März 2003) und den allgemeinen<br />
Kursschwankungen sehr gering. Dies hat zur Folge, dass sich Käufe oder Verkäufe<br />
auch schon in geringer Stückzahl deutlich auf den Aktienkurs auswirken<br />
können.<br />
Die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen sind mit einer<br />
Gewinnberechtigung ab dem Geschäftsjahr vom 1. Januar 2003 an ausgestat-<br />
tet. Unter anderem aus diesem Grund werden die jungen Aktien mindestens bis<br />
zur Hauptversammlung voraussichtlich am 2. Juni 2003, die über die Ergebnis-<br />
31
verwendung für das Geschäftsjahr 2002 beschließt, getrennt von den<br />
12.730.000 alten Aktien unter einer separaten Wertpapier-Kenn-Nummer 747<br />
297 an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Es ist beabsichtigt, für die<br />
neuen Aktien für einen Zeitraum von sechs Monaten ab Notizaufnahme der<br />
neuen Aktien eine getrennte Wertpapier-Kenn-Nummer beizubehalten.<br />
Die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen betrug 10.000 Aktien, daneben haben<br />
auch die 8.214.355 Aktien aus der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage eine<br />
weitere separate Wertpapier-Kenn-Nummer (WKN 747 296). Die 8.214.355 Ak-<br />
tien aus der Sachkapitalerhöhung unterliegen bis zum Ablauf von sechs Monaten<br />
nach Notizaufnahme der neuen Aktien einer vertraglichen Verfügungsbe-<br />
schränkung aufgrund einer Marktschutzvereinbarung der SEAT PG und der <strong>telegate</strong><br />
Holding GmbH gegenüber der HypoVereinsbank. Die HypoVereinsbank<br />
ist berechtigt, auf die Einhaltung der Marktschutzvereinbarung zu verzichten.<br />
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die neuen Aktien der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
mangels entsprechender Nachfrage nur eingeschränkt oder gar nicht veräußerbar<br />
sind.<br />
Die jüngste Entwicklung der Aktienkurse hat weiterhin gezeigt, dass auch bei<br />
Gesellschaften mit langjähriger Geschäftserfahrung und positiver Geschäftsentwicklung<br />
in der Vergangenheit negative Kursentwicklungen nicht auszu-<br />
schließen sind. Negative Unternehmensmeldungen über einzelne Unternehmen<br />
können daher das gesamte Kursniveau und damit auch die Kurssituation erfolg-<br />
reicherer Unternehmen erheblich negativ beeinflussen.<br />
Risiken aus laufender Betriebsprüfung<br />
Das Finanzamt München für Körperschaften hat bei der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> im Ge-<br />
schäftsjahr 2002 eine Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 1996 bis 1999<br />
hinsichtlich Körperschaft -, Gewerbe- und Umsatzsteuer sowie Einheitswert des<br />
Betriebsvermögens und Steuerabzug gemäß § 50a EStG durchgeführt. Im Prü-<br />
fungsbericht vom November 2002 wurde ein körperschaftsteuerlicher Verlustabzug<br />
i.H.v. € 14,5 Mio. (DM 28,3 Mio.) und ein vortragsfähiger Gewerbeverlust<br />
i.H.v. € 14,1 Mio. (DM 27,5 Mio.) versagt und damit begründet, dass die <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> im Geschäftsjahr 1998 ihre wirtschaftliche Identität verloren hat. Daneben<br />
vertritt das Finanzamt München für Körperschaften die Auffassung, dass Vorsteuerbeträge<br />
aus erhaltenen Leistungen im Zusammenhang mit einem Bör-<br />
sengang nicht abzugsfähig sind und die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> einen Betrag i.H.v. T€<br />
172,2 (TDM 336,8) an das Finanzamt München zu für Körperschaften erstatten<br />
hat. Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat nach Erlass der aufgrund des Prüfungsberichts geänderten<br />
Steuerbescheide im März 2003 in allen Punkten Einspruch eingelegt und<br />
die Aussetzung der Vollziehung sowie das Ruhen des Verfahrens beantragt, bis<br />
die strittigen Punkte auf Bundesebene beziehungsweise durch das Bundesve r-<br />
fassungsgericht entschieden werden.<br />
Währungsrisiken<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe erzielte in den Geschäftsjahren 2001 sowie 2002 einen<br />
Teil ihres Umsatzes auf Auslandsmärkten (2002: € 7,6 Mio., 15,2 % des Umsat-<br />
zes) außerhalb des Euro-Raums, insbesondere in den USA (2002: € 7,6 Mio.,<br />
15,2 % des Umsatzes). Die <strong>telegate</strong>-Gruppe sichert Risiken aus schwankenden<br />
Umrechnungskursen zum britischen Pfund derzeit weitgehend durch entsprechende<br />
Kurssicherungsgeschäfte ab. Derzeit besteht wegen der US-Dollar-<br />
32
Tranche des revolvierenden Darlehensvertrags mit der SEAT PG (siehe „Ge-<br />
schäfte und Rechtsbeziehungen mit nahestehenden Personen“) kein relevantes<br />
Währungsrisiko in US-Dollar. Jedoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass<br />
sich durch eine geänderte Kurssicherungsstrategie in der Zukunft Verluste ergeben.<br />
Verlässlichkeit von Meinungen und Prognosen<br />
Bei den im Prospekt wiedergegebenen Annahmen und Aussagen handelt es<br />
sich ausschließlich um Meinungen und Prognosen des Vorstandes der telega-<br />
te-Gruppe. Sie geben die gegenwärtige Auffassung des Vorstandes im Hinblick<br />
auf zukünftige, mögliche Ereignisse wieder, die allerdings noch ungewiss und<br />
damit verschiedenen Risiken im Hinblick auf ihr tatsächliches Eintreten ausgesetzt<br />
sind. Eine Vielzahl von Faktoren kann dazu führen, dass die tatsächlichen<br />
Ereignisse wesentlich von der prognostizierten Lage abweichen. Weder die te-<br />
legate-Gruppe noch ihr Management gewährleisten die zukünftige Richtigkeit<br />
der in diesem Prospekt dargestellten Meinungen und den Eintritt der prognosti-<br />
zierten Entwicklung. Anleger werden im übrigen darauf hingewiesen, dass weder<br />
die Gesellschaft noch die HypoVereinsbank verpflichtet sind, in diesem<br />
Prospekt enthaltene Meinungen und Prognosen im Hinblick auf zukünftige<br />
mögliche Ereignisse zu aktualisieren oder an zukünftige Ereignisse und Ent-<br />
wicklungen anzupassen. Angaben über die Geschäftstätigkeit des Emittenten<br />
33
Angaben über die Geschäftstätigkeit des Emittenten<br />
Einzelangaben<br />
Einführung<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe ist ein führender Anbieter von Telefonauskunftsdiensten in<br />
Deutschland, der auch in einigen Ländern im europäischen Ausland und den<br />
USA tätig ist. Zum Angebotsportfolio der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> gehören in Deutschland<br />
eine Vielzahl von Leistungen wie Telefonauskünfte über nationale und internati-<br />
onale Telefonnummern und Adressen sowie die Weitervermittlung in alle Mobilfunknetze,<br />
das Festnetz und an technische Plattformen zum Abruf von Kino-<br />
programmen, Wettervorhersage, Börseninformationen, Apotheken-<br />
Notdienstzeiten, Fahrplänen und vielen weiteren Services. In Deutschland gin-<br />
gen im Geschäftsjahr 2002 unter der von der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> betriebenen Rufnummer<br />
11 88 0 täglich knapp 240.000 Anrufe ein. In Deutschland werden die<br />
Telefonauskunftsdienste der <strong>telegate</strong>-Gruppe nach den Telefonauskunftsdiensten<br />
der DT<strong>AG</strong> nach Ansicht der Gesellschaft am zweit häufigsten in Anspruch<br />
genommen mit einem Marktanteil von ca. 31% (2001).<br />
In Italien, Spanien, USA, Österreich und Großbritannien bietet die <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe ebenfalls Telefonnummern- und Adressauskunftsdienste an. Bisher<br />
werden dort überwiegend Outsourcingverträge bedient, da die Märkte noch<br />
nicht (USA, Italien) beziehungsweise erst in naher Zukunft (Spanien) einen<br />
Markteintritt erlauben werden. Zusätzlich bietet die <strong>telegate</strong>-Gruppe in Großbritannien<br />
und Österreich unter eigener Marke an. In Italien, Spanien und Großbri-<br />
tannien beabsichtigt die <strong>telegate</strong>-Gruppe, jeweils der führende alternative An-<br />
bieter von Telefonauskunftsdiensten zu werden, wobei auch diese Märkte jeweils<br />
von den früheren staatlichen Monopolisten bzw. in den USA von den aus<br />
der Zerschlagung der AT&T hervorgegangenen Gesellschaften dominiert werden.<br />
In den Gesellschaften des Segments Information & Call Center Services<br />
(ICS) International wurden im Dezember 2002 täglich insgesamt ca. 40.000 Anrufe<br />
bearbeitet, wobei insbesondere die Anrufbearbeitung in Italien aufgrund<br />
des Outsourcing Konzepts erfolgt. In den USA bearbeitet die <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
täglich ca. 15.000 Anrufe. In Großbritannien ist der Markteintritt im Dezem-<br />
ber 2002 erfolgt, in Spanien ist der Markteintritt Anfang April 2003 erfolgt.<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe verfügte zum 31. Dezember 2002 über 9 Call Center-<br />
Standorte in Deutschland sowie jeweils ein Call Center in Italien, Großbritan-<br />
nien, Spanien und den USA. Zum 31. Dezember 2002 beschäftigte die <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
an diesen 13 Call-Center-Standorten und der Zentrale in Planegg-<br />
Martinsried insgesamt ca. 1.773 Mitarbeiter (umgerechnet auf Vollzeitstellen).<br />
Nach Eintragung der Sachkapitalerhöhung am 19. Dezember 2002 verfügt die<br />
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> mit dem Großaktionär SEAT PG (Anteilsbesitz nach Durchführung<br />
der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen ca. 78,4% (16.428.710 Aktien) unmittelbar<br />
und mittelbar an der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>) über einen Partner, mit dem sie ihre in-<br />
ternationale Expansion weiter vorantreiben möchte.<br />
34
Geschäftsbereiche<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe ist in zwei strategischen Geschäftsbereichen (Segmenten)<br />
tätig, die jeweils getrennt geleitet werden und überwiegend durch ihre geografische<br />
Region und aufgrund ähnlicher rechtlicher Rahmenbedingungen sowie<br />
der strategischen Ausrichtung für Informationsdienste geprägt sind. Daneben<br />
werden durch den Zentralbereich Dienstleistungen für die gesamte <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe erbracht. Der Sitz der Zentrale ist in Planegg-Martinsried. Die Segmente<br />
und Geschäftstätigkeiten stellen sich wie folgt dar:<br />
Das Segment Information & Call Center Services (ICS) Deutschland/Österreich<br />
umfasst sämtliche Aktivitäten der <strong>telegate</strong>-Gruppe im Bereich Auskunftsdienstleistungen<br />
(Kerngeschäft) und damit verbundene Outsourcing-Tätigkeiten und<br />
bezieht sich auf den deutschen und österreichischen Markt. Die Aktivitäten umfassen<br />
im wesentlichen die Informations - und Servicedienste unter der Nummer<br />
11 88 0, Outsourcing-Aktivitäten sowie Verwaltung, Generierung und Vermarktung<br />
von Daten durch die datagate GmbH.<br />
Im Segment Information & Call Center Services (ICS) International sind die Ak-<br />
tivitäten der <strong>telegate</strong>-Gruppe im Bereich Auskunftsdienstleistungen (Kerngeschäft)<br />
in ausländischen Märkten zusammengefasst, die sich im Liberalisie-<br />
rungsprozess befinden. Derzeit ist die <strong>telegate</strong>-Gruppe in den Ländern Italien,<br />
Großbritannien, Spanien, Österreich und USA tätig. Dieses Segment umfasst<br />
auch die Geschäftsaktivitäten in den USA. Der Eintritt in den amerikanischen<br />
Markt erfolgte durch die Akquisition des Auskunftbetreibers CFW Informations<br />
Services Inc., der heutigen <strong>telegate</strong> Inc. Der Geschäftsbetrieb konzentriert sich<br />
auf Outsourcing Aktivi täten. Die <strong>telegate</strong>-Gruppe beabsichtigt weiterhin, den<br />
Geschäftsbetrieb in den USA zu angemessenen Bedingungen zu veräußern.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 reduzierte die Gesellschaft im Zuge der Fokussierung<br />
auf den europäischen Markt die Unterteilung der Gruppe auf zwei Geschäftsbe-<br />
reiche, die Segmentberichterstattung des Geschäftsjahres 2002 wurde an diese<br />
geänderte Unterteilung angepasst. Die vormals eigenständigen Geschäftsbe-<br />
reiche USA und Internet wurden integriert.<br />
Zentrale<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> unterhält in Planegg-Martinsried an ihrem Stammsitz eine Zentralfunktion,<br />
die wesentliche Geschäftsabläufe der <strong>telegate</strong>-Gruppe zentral koor-<br />
diniert und steuert. Neben der Unternehmensleitung wurden die Funktionen<br />
Recht und Personal, Finanzen sowie Stabstellen für die <strong>telegate</strong>-Gruppe zu-<br />
sammengefasst.<br />
Die Kennzahlen für die Umsatzerlöse im In- und Ausland ergeben sich aus<br />
nachfolgender Übersicht:<br />
35
ICS Deutschland/Österreich<br />
Ta usend<br />
€<br />
36<br />
Umsatzerlöse<br />
2000 1 2000 2 2001 3 2001 4 2002 5<br />
% Tausend<br />
€<br />
% Tausend<br />
€<br />
% Ta usend<br />
€<br />
% Tausend<br />
€<br />
122.478 94,1 118.189 99,9 110.894 97,4 111.320 85,7 101.296 87,6<br />
ICS International 7.666 5,9 15 0,1 2.950 2,6 18.604 14,3 14.292 12,4<br />
Zentrale 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Summe 130.144 100 118.204 100 113.844 100 129.924 100 115.588 100<br />
1 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2000 entnommen.<br />
2 Im Einklang mit Statement of Financial Accounting Standards (SFAS) 144 nach Umgliederung als „Discontinued Operations“ dargestellte<br />
Vorjahresvergleichszahlen des Geschäftsjahres 2000 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr<br />
2001 entnommen.<br />
3 Im Einklang mit SFAS 144 nach Umgliederung als „Discontinued Operations“ dargestellte Finanzzahlen für das Geschäftsjahr 2001<br />
aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2001 entnommen.<br />
4 Im Einklang mit SFAS 144 nach Rückumgliederung als „Continued Operations“ dargestellte Vorjahresvergleichszahlen des Ge-<br />
schäftsjahres 2001 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2002 entnommen.<br />
5 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2002 entnommen.<br />
Angebotene Dienstleistungen<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe bietet als Dienstleistungen im Wesentlichen Informationen,<br />
insbesondere Telefonauskunftsdienste, weitere Sprachmehrwertdienste und die<br />
Weitervermittlung von Anrufern an. Zudem führt die <strong>telegate</strong>-Gruppe diese<br />
Dienstleistungen auch im Rahmen eines Outsourcing für andere Telekommunikationsunternehmen<br />
durch und bietet sonstige Dienstleistungen wie z.B. Da-<br />
tenvermarktung an.<br />
Inlands- und Auslandsauskunft<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe bietet allgemein Kunden in Deutschland über die 11 88 0<br />
sowie die 11 89 0 Telefonauskunftsdienste über Telekommunikationsnutzer aus<br />
dem In- und Ausland an. Daneben bietet sie für Geschäftskunden auch noch<br />
unter der 11 88 7 Telefonauskunftsdienste an. Zum Angebot der sog. Inlandsauskunft<br />
nutzt die <strong>telegate</strong>-Gruppe neben eigenen Datenbeständen auch Teil-<br />
nehmerdaten, die von der DT<strong>AG</strong> bereit gestellt werden. Für die sog. Auslandsauskunft<br />
verfügt die <strong>telegate</strong>-Gruppe über einen Zugriff auf Teilnehmerdaten-<br />
banken von Telekom Austria (Österreich), Swisscom (Schweiz, Liechtenstein),<br />
British Telecom (Vereinigtes Königreich), France Telecom (Frankreich, Mona-<br />
co), LSSI (Kanada, USA), Belgacom (Belgien), Sonera (Finnland), Tele Dan-<br />
mark A/S (Dänemark), Telecom Italia (Italien), KPN (Niederlande), Telenor<br />
(Norwegen), Telia (Schweden), Telefonica (Spanien) sowie PTL (Luxemburg)<br />
und weiteren Anbietern.<br />
Die erteilten Auskünfte umfassen nicht nur bestimmte Informationen über den<br />
nachgefragten Telekommunikationsnutzer (Telefon-, Fax- und Mobilfunknum-<br />
mern einschließlich vollständiger Adressen), sondern - derzeit auf Deutschland<br />
beschränkt - auch Auskünfte über bestimmte Kategorien von Telekommunikati-<br />
%
onsnutzern (etwa Zahnärzte in einem bestimmten Ortsnetzbereich, Autovermie-<br />
ter in Deutschland, etc.).<br />
Auskünfte werden von den Mitarbeitern der <strong>telegate</strong>-Gruppe, sog. Operatoren,<br />
persönlich, also nicht über eine Tonbandansage, erteilt. Die <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
gab in Deutschland im Geschäftsjahr 2002 durchschnittlich ca. 240.000 mal pro<br />
Tag Auskunft über Telefonnummern, Vorwahlen, Faxnummern, Postleitzahlen,<br />
Adressen und Servicenummern in deutscher oder englischer Sprache, im Seg-<br />
ment ICS International (Italien, USA, Spanien, Großbritannien) im Dezember<br />
2002 durchschnittlich ca. 40.000 mal pro Tag.<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe erbringt seit April 1998 Auskunftsdienstleistungen im Rah-<br />
men eines Outsourcing für weitere Telekommunikationsunternehmen über die<br />
diesen zugeteilten Auskunftsnummern. Derzeit werden derartige Leistungen in<br />
Deutschland für Arcor (Rufnummer 11 87 0, 11 88 8), e-plus (11 87 7) sowie<br />
ventelo (Rufnummern 11 8 22 und 11 8 23) und damit für Telekommunikationsunternehmen<br />
erbracht, die ursprünglich teilweise Auskunftsdienstleistungen<br />
selbst abgewickelt haben. Im Ausland wickelt die <strong>telegate</strong>-Gruppe im Rahmen<br />
von Outsourcingverträgen Auskunftsdienste unter anderem für Telecom Italia<br />
Mobile (TIM), SEAT PG und COLT Telecom ab. Die Kunden werden über die<br />
den Outsourcing-Partnern für die Erbringung von Telefonauskunftsdiensten von<br />
der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post zugeteilten Rufnummern<br />
direkt mit den Call Centern der <strong>telegate</strong>-Gruppe verbunden. In den<br />
Call Centern sind jeweils bestimmte Operatoren für die Bedienung der über die<br />
Outsourcing-Partner zugeleiteten Auskunftsersuchen zuständig. Diese Operato-<br />
ren erbringen den Telefonauskunftsdienst der <strong>telegate</strong>-Gruppe unter dem Namen<br />
des jeweiligen Outsourcing-Partners; d.h. der Kunde kann nicht erkennen,<br />
dass der Telefonauskunftsdienst nicht unmittelbar durch den Outsourcing-<br />
Partner erbracht wird. Den jeweiligen Telekommunikationsunternehmen werden<br />
besondere Tarife nach einem Preismodell für Outsourcing-Partner berechnet.<br />
Von dem Gesamtvolumen der durch die <strong>telegate</strong>-Gruppe in Deutschland er-<br />
brachten Telefonauskunftsdiensten entfällt derzeit insgesamt ein Anteil von ca.<br />
5% aller Auskunftsanfragen auf durch von Outsourcing-Partnern zugeschaltete<br />
Gespräche. Dieser Anteil liegt im Ausland aufgrund des noch nicht bzw. erst<br />
kürzlich erfolgten Markteintritts bei fast 100%.<br />
Zudem wird über das sogenannte „Powered-by -Konzept“ die Auskunftsdienst-<br />
leistung für alle Kunden von debitel sowie talkline exklusiv über die 11 88 0 erbracht.<br />
Beide Unternehmen, die zuvor die Bearbeitung ihrer unter einer eigenen<br />
Auskunftsnummer eingegangenen Anrufe an <strong>telegate</strong> outgesourct hatten, haben<br />
diese Nummern eingestellt und kommunizieren gegenüber ihren Kunden<br />
ausschließlich über die 11 88 0. Damit ermöglichen sie ihren Kunden die Nut-<br />
zung der gesamten Bandbreite der 11 88 0-Services.<br />
37
Ausland<br />
Die Call Center in Großbritannien, Italien und Spanien sind durch Onlineanbindungen<br />
an die Datenbanken der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in Deutschland angeschlossen.<br />
Zusätzlich gibt es auf den Kunden zugeschnittene Datenbanklösungen sowie<br />
lokale Anbindungen. Die zusätzliche Nutzung führt zu Mengenvorteilen bei den<br />
Kosten je Abruf.<br />
Die <strong>telegate</strong> Inc. bietet einen nationalen Auskunftsdienst für die USA an. Die<br />
Begrüßung erfolgt automatisch ebenso wie die Ansage der Rufnummer bzw.<br />
das Angebot der Weitervermittlung. Eine Auslandsauskunft bietet die <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe in den USA derzeit nicht an.<br />
Die <strong>telegate</strong> GmbH, Wien, bietet unter der Nummer 11 88 00 einen nationalen<br />
und internationalen Auskunftsdienst in Österreich an.<br />
Weitervermittlung<br />
Seit September 1998 verbindet die <strong>telegate</strong>-Gruppe Auskunftssuchende auf<br />
Wunsch zu jedem gewünschten Gesprächsteilnehmer im In- und Ausland wei-<br />
ter, statt dem Anrufer nur die gewünschte Rufnummer mitzuteilen. Ein solcher<br />
Service ist insbesondere für Auskunftssuchende aus dem Mobilfunknetz äu-<br />
ßerst hilfreich, da diese häufig keine Möglichkeit haben, sich eine Rufnummer<br />
zu notieren.<br />
Die 11 88 0 kann Anrufer aus den meisten deutschen Festnetzen und allen Mo-<br />
bilfunknetzen in die meisten nationalen und ausländischen Mobilfunk- und<br />
Festnetze weitervermitteln.<br />
In Großbritannien, Spanien, Italien, Österreich und den USA bietet die <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe eine Weitervermittlung zu allen Rufnummern im jeweiligen Land an. Die<br />
Weitervermittlung wird dem Anrufer nach der automatischen Ansage der Rufnummer<br />
angeboten.<br />
Mehrwertdienste (Sprachmehrwertdienste = Sprachbox, Audiotext und Aus-<br />
kunft)<br />
Daneben bietet die <strong>telegate</strong>-Gruppe weitere sog. Sprachmehrwertdienste an.<br />
Diese umfassen z.B. den Apotheken-Notdienst, weltweite Börsennews, den<br />
„Rundum-Sperrdienst“ bei Verlust von Kredit-, SIM - oder Mitgliedskarten,<br />
Weckdienst, Event -Programm, Sportinformationen und weitere Service-<br />
Informationen.<br />
Im europäischen Ausland werden bisher nur in Italien und Österreich vereinzelt<br />
Mehrwertdienste angeboten, wie z.B. der Apotheken-Notdienst. Es ist beabsich-<br />
tigt, dieses Angebot im Laufe der kommenden Jahre sukzessive zu erweitern.<br />
In den USA wird für Firmenkunden ein erweiterter Auskunftsdienst angeboten,<br />
der neben erweiterten Suchmöglichkeiten auch die Ermittlung von Daten des<br />
Nutzers über die Telefonnummer („reverse search“) erlaubt.<br />
Sonstige Dienste<br />
Zusätzlich ist die <strong>telegate</strong>-Gruppe in weiteren Bereichen, wie z.B. der Daten-<br />
vermarktung (über die 100%ige Tochter datagate GmbH), der Schulung von<br />
Operatoren (über die 100%ige Tochter <strong>telegate</strong> Akademie GmbH), der Adress-<br />
38
qualifizierung (via Outsourcing), Call-by-Call-Angeboten sowie im Bereich all-<br />
gemeiner Technikdienstleistungen tätig.<br />
Im Ausland werden derzeit keine sonstigen Dienste angeboten.<br />
Infrastruktur<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe verfügt zur Durchführung ihrer Geschäftstätigkeit eine Infrastruktur<br />
mit einem Netzwerk für den Kundenzugang und Call Center zur Be-<br />
arbeitung der Auskunftsanfragen. Für die Bearbeitung der Kundenanfragen stehen<br />
der <strong>telegate</strong>-Gruppe umfangreiche Datenbanken zur Verfügung.<br />
Netzwerk, Call Center, Daten, Technische Umsetzung<br />
Netzwerk<br />
Anrufe von Kunden, die über ihren Festnetzanschluss oder über Mobilfunk die<br />
Telefonauskunftsdienste der <strong>telegate</strong>-Gruppe in Anspruch nehmen möchten,<br />
werden in Deutschland überwiegend über das Netzwerk der DT<strong>AG</strong>, aber auch<br />
über andere Netzzuführungen der <strong>telegate</strong>-Gruppe zugeführt. Die aus dem<br />
Netz der DT<strong>AG</strong> zugeführten Anrufe werden in den acht Grundeinzugsbereichen<br />
(Düsseldorf, Berlin, Hamburg, Hannover, Frankfurt, Stuttgart, München und<br />
Nürnberg) gesammelt und von dort über angemietete Standleitungen zu den<br />
beiden Vermittlungseinrichtungen der <strong>telegate</strong>-Gruppe in Rostock und Neu-<br />
brandenburg und von dort an die Call Center weitergeleitet. Seit September<br />
2002 ist die Kapazität des <strong>telegate</strong>-Netzwerkes darauf ausgelegt, in Deutsch-<br />
land täglich etwa 500.000 Auskunftsanfragen zu beantworten.<br />
Die nachfolgende Grafik stellt die Anordnung des <strong>telegate</strong>-Auskunftsnetzwerkes<br />
in der Bundesrepublik Deutschland dar:<br />
39
graue Leitungen: COLT-Netz<br />
schwarze Leitungen: DT<strong>AG</strong>-Netz<br />
Bonn<br />
Münster<br />
Köln<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Saarbrucken<br />
Emden<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Gelsen- Recklinghausen<br />
Bottrop<br />
kirchen<br />
Herne<br />
Oberhausen<br />
Essen<br />
Dortmünd<br />
Duisburg<br />
Mülheim Hagen<br />
Dusseldorf Wuppertal<br />
Mönchen<br />
Remscheid<br />
Neuss Solingen<br />
Gladbach<br />
Trier<br />
Wilhelmshaven<br />
Oldenburg<br />
Mainz<br />
Ludwigshafen<br />
Freiburg<br />
Osnabrück<br />
Mannheim<br />
40<br />
Schleswig-Holstein<br />
Niedersachsen<br />
Wiesbaden<br />
Hessen<br />
Frankfurt<br />
Darmstadt<br />
Karlsruhe<br />
Bielefeld<br />
Heidelberg<br />
Pforzheim<br />
Bremerhaven<br />
Bremen<br />
Kassel<br />
Heilbronn<br />
Stuttgart<br />
Hannover<br />
Baden-Würrtemberg<br />
Kiel<br />
Hamburg<br />
Braunschweig<br />
Salzgitter<br />
Lübeck<br />
Wolfsburg<br />
Suhl<br />
Thüringen<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Erfurt<br />
Nürnberg<br />
Bayern<br />
Augsburg<br />
Schwerin<br />
Magdeburg<br />
Hallé<br />
Dessau<br />
Rostock<br />
Gera<br />
München<br />
Leipzig<br />
Zwickau<br />
Regensburg<br />
Neubrandenburg<br />
Potsdam<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
Chemnitz<br />
Sachsen<br />
Für die Inanspruchnahme der Zuführungsleistungen und der Netzzugangspunkte<br />
der DT<strong>AG</strong> entrichtet die <strong>telegate</strong>-Gruppe Gebühren aufgrund einer Netzzu-<br />
gangsvereinbarung mit der DT<strong>AG</strong>. Die Verbindung aus dem Netz von Vodafone<br />
D2 GmbH erfolgt zur Zeit über die DT<strong>AG</strong>. Das e-plus- und das D1 Netz sind mit<br />
dem Netz der <strong>telegate</strong>-Gruppe durch Standleitung direkt verbunden. Die Anbindung<br />
an Outsourcing-Partner erfolgt über Mietleitungen zu den Netzknoten in<br />
Neubrandenburg und Rostock.<br />
Von den Netzzugangspunkten der DT<strong>AG</strong> aus hat die <strong>telegate</strong>-<strong>AG</strong> ein Netz von<br />
Standleitungen von COLT Telecom sowie der DT<strong>AG</strong> angemietet, über die die<br />
Anrufe an die vermittelnden Netzknoten (sog. Switch) der <strong>telegate</strong>-Gruppe in<br />
Rostock und Neubrandenburg zugeführt werden. Von den Netzknoten aus wer-<br />
den die Anrufe ebenfalls über Standleitungen an die Call Center der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> weitergeleitet. Bereits in den EWSD-Vermittlungssystemen (Elektronisches<br />
Wählsystem - Digital) von Siemens wird über das System ADMOSS (Advanced<br />
Dresden
Multifunctional Operator Service System) und die darin integrierte Funktionalität<br />
eine gleichmäßige Verteilung der ankommenden Gespräche auf alle angemeldeten<br />
Operatorplätze erzielt. Abhängig von der gewünschten Auskunft können<br />
besonders geschulte und erfahrene Operatoren einbezogen werden.<br />
Die Auskunftstechnik wird mittels mehrerer Softwareprodukte der varetis <strong>AG</strong> re-<br />
alisiert, die die Anbindung an die Auskunftsdatenbanken der nationalen und internationalen<br />
Netzbetreiber sowie an die eigene Datenbank ermöglichen. Die<br />
Hardware der Auskunftstechnik wurde dabei im Wesentlichen von der Siemens<br />
<strong>AG</strong> erworben.<br />
Call Center<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe unterhält derzeit in Deutschland neun Call Center mit ins-<br />
gesamt 1.270 Operatoren (umgerechnet auf Vollzeitbasis) (Stand:<br />
31. Dezember 2002), die Auskunftswünsche entgegennehmen. Im Einzelnen<br />
handelt es sich um die Call Center in Neubrandenburg, Rostock, Wismar,<br />
Greifswald, Anklam, Güstrow, Stralsund, Schwedt und Brandenburg. Zusätzlich<br />
verfügt die <strong>telegate</strong>-Gruppe an den Call-Center-Standorten Turin/Italien, Madrid/Spanien,<br />
Dumfries/Großbritannien sowie San Bernardino/USA insgesamt<br />
über 277 Operatoren (umgerechnet auf Vollzeitbasis) (Stand:<br />
31. Dezember 2002).<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe bietet über ihre Call Center an sieben Tagen in der Woche<br />
im Mehrschichtenbetrieb an 24 Stunden am Tag ihre Dienstleistungen an. Um<br />
Wartezeiten der Kunden zu verhindern, wird der Personaleinsatz unter Verwen-<br />
dung einer speziellen Software genau geplant. Aufgrund der Auswertung entsprechender<br />
Daten werden für jeden einzelnen Operator unter Berücksichti-<br />
gung von Personalbedarf Einsatzpläne erstellt.<br />
In den Call Centern bestehen zwei Ebenen: Operatoren bearbeiten alle eingehenden<br />
Gespräche und sind in Gruppen zusammengefasst. Der Teamleiter lei-<br />
tet eine Gruppe von Operatoren, die u.a. im Problemfall ihre Gespräche an ihn<br />
weiterleiten können.<br />
Daten<br />
Bedeutung<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe ist auf eine Aktualisierung ihres eigenen Datenbestandes<br />
für das Telefonteilnehmerverzeichnis durch die Datenredaktion der DT<strong>AG</strong> und<br />
anderer Telekommunikationsanbieter nach wie vor angewiesen. So bekommt<br />
z.B. die DT<strong>AG</strong>-Redaktion alle Teilnehmerdaten von sämtlichen Carriern geliefert.<br />
Die der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> zur Verfügung gestellten Daten werden durch die da-<br />
tagate GmbH strukturiert und qualitativ verbessert sowie mit Zusatzinformationen<br />
versehen. Daneben erwirbt die datagate GmbH von verschiedenen Anbie-<br />
tern, insbesondere Adressverlagen, zusätzlich Rohdaten, die weiter verarbeitet<br />
werden. Schließlich führt die Redaktion der datagate GmbH umfangreiche Re-<br />
cherchen durch, um den Bestand von Firmen- und Behördeneinträgen zu aktualisieren<br />
und um zusätzliche Kategorien wie z.B. Notfallnummern und Hotelin-<br />
formationen zu ergänzen.<br />
41
Seit Jahren ist der Zugang zum wichtigsten Vorprodukt der Telefonauskunft, die<br />
nationalen Teilnehmerdaten in Deutschland, Gegenstand von Streitigkeiten zwischen<br />
der DT<strong>AG</strong> und der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> (siehe auch „Rechtsstreitigkeiten“).<br />
Technische Umsetzung<br />
Deutschland<br />
Um einen qualitativ hochwertigen Service bieten zu können, betreibt die<br />
100%ige Tochtergesellschaft der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, die auf Datenrecherche sowie<br />
Datenbereitstellung spezialisierte datagate GmbH, eine eigene Datenbank. Der<br />
Datenbestand dieser Datenbank wird täglich aktualisiert. Zum Angebot der In-<br />
landsauskunft nutzt die <strong>telegate</strong>-Gruppe auch Teilnehmerdaten, die von der<br />
DT<strong>AG</strong> bereit gestellt werden. Für Anrufe, die mit Hilfe der DT<strong>AG</strong>-Datensätze<br />
beantwortet werden, führt die datagate GmbH derzeit pro Nutzungsfall eine<br />
Gebühr in Höhe von € 0,1457 an die DT<strong>AG</strong> ab.<br />
Sämtliche Onlinezugänge der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in Deutschland zu Auslandsdaten-<br />
banken stehen den <strong>telegate</strong> Call Centern in Madrid, Turin und Dumfries zur<br />
Verfügung. Die <strong>telegate</strong>-Gruppe nutzt europaweit den Zugriff auf das National<br />
Directory Inquiry System („NDIS“). Über dieses Auskunftssystem können deutsche<br />
Teilnehmerdaten abgefragt werden.<br />
Ausland<br />
In Großbritannien nutzt die 11 88 66 Ltd. mehrere Datenquellen für die nationa-<br />
le Auskunft. Für Firmendaten nutzt sie aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung<br />
den Datenbestand von Thomson Directories Limited (im Folgenden<br />
„Thomson“). Dieser ist umfangreich und enthält Details (wie z.B. Branchenschlüssel),<br />
die in Auskunftsdatenbeständen in der Regel nicht enthalten sind.<br />
Um auch private Haushalte beauskunften zu können wird eine Online-<br />
Anbindung über Frame-Relay an die umfassende Teilnehmerdatenbank der Bri-<br />
tish Telecom gegen Entgelt bereitgestellt.<br />
Für den spanischen Auskunftsdienst der <strong>telegate</strong> España werden die durch den<br />
Regulierer bereitgestellten Telefonteilnehmerdaten genutzt. Die Nutzung dieser<br />
Daten erfolgt für die datagate GmbH nahezu kostenfrei. In Spanien überlassen<br />
die Telekommunikationsanbieter mit Endkunden diese Daten (sofern der End-<br />
kunde einem Gebrauch dieser Daten für die Telefonauskunft nicht widersprochen<br />
hat) der <strong>telegate</strong> España entgeltlich.<br />
In Italien muss die Telecom Italia den Konkurrenten die Teilnehmerdatenbank<br />
für Auskunftsdienste derzeit unentgeltlich zur Verfügung stellen, wobei die Gesellschaft<br />
davon ausgeht, dass sich dies in Zukunft ändern wird.<br />
In Österreich nutzt die <strong>telegate</strong> GmbH, Wien, die Telefonteilnehmerdaten der<br />
Telekom Austria gegen Gewährung eines Entgelts.<br />
In den USA nutzt die <strong>telegate</strong> Inc. die nationale Datenbank von MCI Worldcom<br />
gegen Bezahlung eines Entgelts, wobei die MCI Worldcom die Daten direkt von<br />
den lokalen Telefongesellschaften bezieht.<br />
42
Kunden<br />
Die Kunden der <strong>telegate</strong>-Gruppe lassen sich in Endkunden (B to C Geschäft)<br />
(ca. 82% des Konzernumsatzes) und Firmenkunden (B to B Geschäft) (ca. 18%<br />
des Konzernumsatzes) unterscheiden.<br />
Kunden im Endkundengeschäft sind die Festnetz- und Mobilfunkteilnehmer, die<br />
eine Auskunft benötigen. Das Endkundengeschäft hat vorrangig in Deutschland,<br />
in geringem Umfang auch in Spanien und Großbritannien, Bedeutung.<br />
Im Firmenkundengeschäft bietet die <strong>telegate</strong>-Gruppe ihre Dienstleistungen<br />
Outsourcing-Partnern an. Hierzu zählen in Deutschland e-plus, Arcor und ventelo,<br />
in Italien Telekom Italia mobile und SEAT PG und COLT Telecom, in Spa-<br />
nien und Großbritannien jeweils ein bedeutsamer Firmenkunde sowie in den<br />
USA ca. 25 Firmenkunden.<br />
Vertrieb und Marketing<br />
Werbung ist für die <strong>telegate</strong>-Gruppe in den Ländern, in denen Auskunftsdienste<br />
unter einer eigenen Nummer angeboten werden, zum Erhalt sowie der Steige-<br />
rung der Markenbekanntheit von sehr großer Bedeutung. Nach Einschätzung<br />
der Gesellschaft hat die <strong>telegate</strong>-Gruppe im deutschen Markt in den vergange-<br />
nen Jahren ihren Marktanteil für Telefonauskunftsdienste im Wesentlichen<br />
durch Werbung im Fernsehen sowie Printmedien kontinuierlich auf ca. 31% im<br />
Kalenderjahr 2001 gesteigert. Im Jahr 2002 beliefen sich die Werbekosten der<br />
<strong>telegate</strong>-Gruppe auf ca. € 13,9 Mio. (2000: € 20,6 Mio., 2001: € 22,6 Mio.), die<br />
im Wesentlichen auf Deutschland entfielen. Zu den Werbekosten zählen insbesondere<br />
Medienaufwendungen, Produktionsaufwendungen und Marktfor-<br />
schung. Seit Bestehen der Auskunftsnummer 11 88 0 ab 1. Oktober 1997 hat<br />
die <strong>telegate</strong>-Gruppe in Deutschland ca. € 90,6 Mio. als Werbekosten im We-<br />
sentlichen in die Marke 11 88 0 investiert.<br />
In den nächsten Jahren plant die <strong>telegate</strong>-Gruppe eine konsequente Fortführung<br />
der Werbung zur weiteren Steigerung der Markenbekanntheit vor allem im<br />
Fernsehen sowie in geringem Umfang auch in Printmedien.<br />
Den geplanten Markteintritt unter eigener Auskunftsnummer im europäischen<br />
Ausland wird die <strong>telegate</strong>-Gruppe mit entsprechenden Marketingaktivitäten ges-<br />
talten, die derzeit aus Wettbewerbsgründen nicht genau spezifiziert werden<br />
können.<br />
Abrechnungssysteme<br />
Generell wird in Deutschland zwischen zwei unterschiedlichen Abrechnungsverfahren<br />
unterschieden, dem sog. Offline-Billing und dem sog. Online-Billing:<br />
Offline-Billing: Beim Offline-Billing werden die Gesprächsdaten mit Hilfe des Abrechnungssystems<br />
der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> bepreist und dem Kunden über die DT<strong>AG</strong> in<br />
Rechnung gestellt. Das Inkasso erfolgt dabei durch einen externen<br />
Dienstleister.<br />
Online Billing: Beim Online-Billing wird für Kunden, (die bspw. ihren Festnetz-<br />
Anschluss z.B. bei Hansenet, COLT Telecom, BTignite und anderen Unternehmen<br />
haben), die Rechnung vom Teilnehmer-Netzbetreiber gestellt. In diesen<br />
Fällen kann die <strong>telegate</strong>-Gruppe keinerlei Auskünfte zu den berechneten Ge-<br />
43
sprächsdaten und –preisen machen und hat auch keinen Einfluss auf die be-<br />
rechneten Kosten.<br />
Im Ausland stehen derzeit nur Online-Billing Systeme zur Verfügung.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Grundlagenforschung und Entwicklung im ursprünglichen Sinn betreibt die <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
als Dienstleistungsunternehmen nicht.<br />
Investitionen<br />
Die nachstehende Tabelle zeigt die Investitionstätigkeit (Bruttoinvestitionen gemäß<br />
Anlagespiegel) in den Geschäftsjahren 2000, 2001 und 2002:<br />
Position 2000 1 2000 2 2001 3 2001 4 2002 5<br />
Ta usend<br />
€<br />
44<br />
Ta usend<br />
€<br />
Tausend<br />
€<br />
Tausend<br />
€<br />
Tausend<br />
€<br />
Finanzanlagen.................................... 1.070 4 912 912 0<br />
Sachanlagen................................................................<br />
34.141 19.183 15.777 15.745 1.916<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 33.501 5.586 3.055 3.055 1.259<br />
Summe ................................................................ 68.712 24.773 19.744 19.712 3.175<br />
1 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2000 entnommen.<br />
2 Im Einklang mit Statement of Financial Accounting Standards (SFAS) 144 nach Umgliederung als „Discontinued<br />
Operations“ dargestellte Vorjahresvergleichszahlen des Geschäftsjahres 2000 aus dem Konzernjahresabschluss<br />
(US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2001 entnommen.<br />
3 Im Einklang mit SFAS 144 nach Umgliederung als „Discontinued Operations“ dargestellte Finanzzahlen für das<br />
Geschäftsjahr 2001 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2001 entnommen.<br />
4 Im Einklang mit SFAS 144 nach Rückumgliederung als „Continued Operations“ dargestellte Vorjahresvergleichszahlen<br />
des Geschäftsjahres 2001 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr<br />
2002 entnommen.<br />
5 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2002 entnommen<br />
Als Zeitpunkt der Investition gilt der Anlagenzugang in der Bilanz.<br />
Für das laufende Geschäftsjahr 2003 sind wesentliche Investitionen in Höhe<br />
von insgesamt ca. € 3,5 Mio. geplant. Die Finanzierung wird voraussichtlich aus<br />
dem Cash Flow des operativen Geschäfts erfolgen.<br />
Geistiges Eigentum<br />
Die Gesellschaft ist auf den Schutz ihrer geistigen Eigentumsrechte angewie-<br />
sen, die insbesondere Lizenzen und gewerbliche Schutzrechte umfassen.<br />
Lizenzen<br />
Das bloße Anbieten von Auskunftsdiensten einschließlich der Te rminierung von<br />
Anrufen durch Weitervermittlung ist lizenzfrei. Ein Auskunftsdienst bedarf für eine<br />
optimale Leistungsabwicklung allerdings der Zuteilung einer speziellen Ruf-<br />
nummer. <strong>telegate</strong> wurde im Juni 1997 im Rahmen einer Rufnummerzuteilungsveranstaltung<br />
die Rufnummer 11 88 0 (sowie noch die Nummern 11 88 7 und
11 89 0) zugeteilt. Diese Rufnummer darf allein zur Weitergabe von Nummern<br />
und Teilnehmerdaten verwendet werden; zulässig ist daneben die Weitervermittlung<br />
an eine vom Anfragenden gewünschte Teilnehmernummer. Bei Nicht-<br />
einhaltung dieser Richtlinien, insbesondere infolge der Erbringung von Dienstleistungen,<br />
die nicht Auskunftsdienst sind, kann die Rufnummer entzogen wer-<br />
den. Die Gesellschaft achtet darauf, dass über die Rufnummer 11 88 0 nur<br />
Auskünfte über bestimmte Merkmale von Teilnehmern abgefragt werden kön-<br />
nen und sonstige, hiermit nicht in Verbindung stehende Informationsangebote<br />
nur über eine Weitervermittlung an eine separate geografische Rufnummer<br />
bzw. eine Servicenummer angeboten werden.<br />
Die Gesellschaft verfügt in Deutschland über eine bundesweite Sprachlizenz<br />
der Lizenzklasse 4. Auch in den anderen europäischen Ländern, in denen die<br />
Gesellschaft operativ tätig ist, verfügt sie über die notwendigen Lizenzen, soweit<br />
diese nach nationalen Vorschriften für die Erbringung der Dienste erforder-<br />
lich sind.<br />
Gewerbliche Schutzrechte<br />
Die Gesellschaft hat wesentliche Firmen- und Markennamen mit ca. 40 einge-<br />
tragenen Marken abgesichert. Der Firmenname <strong>telegate</strong> ist in Deutschland und<br />
über zwei unterschiedliche Registrierungen in verschiedenen europäischen<br />
Ländern (insbesondere Italien, Spanien, Österreich und Großbritannien), nicht<br />
aber europaweit, geschützt. Die Marke "11 88 0" ist als Gemeinschaftsmarke<br />
registriert worden. Daneben verfügt die Gesellschaft über mehr als 30 Do-<br />
mains, wie z.B. 11 88 0 <strong>telegate</strong>, mit verschiedenen Toplevel-Domains und<br />
Länder-Domains.<br />
Grundbesitz und Mietobjekte<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe verfügt über kein Eigentum an Immobilien; sämtliche Ge-<br />
schäftsgebäude und Betriebsräume einschließlich der Call Center sind ange-<br />
mietet.<br />
Im Inland verfügt die <strong>telegate</strong>-Gruppe über Call Center in Anklam, Branden-<br />
burg, Greifswald, Güstrow, Neubrandenburg, Rostock, Schwedt, Stralsund, und<br />
Wismar und hat daneben Geschäfts- und Verwaltungsräume in Planegg-<br />
Martinsried (Hauptverwaltung) sowie zum Verkauf stehende Call Center in<br />
Bremen, Cottbus und Frankfurt/Oder. Die Gesamtfläche der in Deutschland angemieteten<br />
Objekte betrug zum 31. Dezember 2002 ca. 25.000 m². Im Ausland<br />
betreibt die <strong>telegate</strong>-Gruppe in Dumfries/Großbritannien, Turin/Italien, Madrid/Spanien<br />
und San Bernadino/USA jeweils ein Call Center und hat daneben in<br />
geringem Umfang Geschäfts- und Verwaltungsräume in Basingstoke/Großbritannien<br />
und Dallas/USA angemietet. Die Gesamtfläche der angemie-<br />
teten Objekte im Ausland betrug zum 31. Dezember 2002 ca. 8.500 m². Die<br />
Mietverträge der verschiedenen Mietobjekte haben unterschiedliche Laufzeiten,<br />
die jährliche Gesamtmiete beträgt ca. € 5,4 Mio. Die Gesellschaft ist der Ansicht,<br />
dass bei Beendigung von Mietverhältnissen erforderlichenfalls angemes-<br />
sene Ersatzflächen zu marktüblichen Bedingungen zur Verfügung stehen.<br />
45
Mitarbeiter<br />
Die nachfolgende Tabelle zeigt die durchschnittliche Mitarbeiterzahl der telega-<br />
te-Gruppe im Inland und Ausland in den Geschäftsjahren 2000, 2001 und 2002<br />
(umgerechnet auf Vollzeitbasis):<br />
Geschäftsbereich<br />
2000 1 2000 2 2001 3<br />
46<br />
2001 4 2002 5<br />
ICS Deutschland/Österreich................................<br />
1.893 1.893 1.950 1.950 1.599<br />
ICS International................................ 235 37 136 507 366<br />
Internet ................................ 31 15 21 45 ---<br />
Disc. Operations ................................ 111 325 543 148 3<br />
Zentrale ................................ 73 73 46 46 37<br />
Summe................................ 2.343 2.343 2.696 2.696 2.005<br />
1 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2000 entnommen.<br />
2 Im Einklang mit Statement of Financial Accounting Standards (SFAS) 144 nach Umgliederung als<br />
„Discontinued Operations“ dargestellte Vorjahresvergleichszahlen des Geschäftsjahres 2000 aus dem<br />
Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2001 entnommen.<br />
3 Im Einklang mit SFAS 144 nach Umgliederung als „Discontinued Operations“ dargestellte Finanzzahlen<br />
für das Geschäftsjahr 2001 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr<br />
2001 entnommen.<br />
4 Im Einklang mit SFAS 144 nach Rückumgliederung als „Continued Operations“ dargestellte Vorjahresvergleichszahlen<br />
des Geschäftsjahres 2001 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das<br />
Geschäftsjahr 2002 entnommen.<br />
5 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2002 entnommen.<br />
Zum 31. Dezember 2002 beschäftigte die <strong>telegate</strong>-Gruppe 2.384 Mitarbeiter<br />
(ohne Berücksichtigung des Vorstands und der Geschäftsführung) (bzw. umgerechnet<br />
auf Vollzeitbasis 1.773). Zur Erhöhung der Flexibilität greift die Gesell-<br />
schaft teilweise auf Zeitarbeitskräfte zurück.<br />
Die Gesellschaft hat in Deutschland für ca. 1.100 Mitarbeiter in ihren Call Centern<br />
vom 1. April 2003 für voraussichtlich sechs Monate eine Reduzierung der<br />
Arbeitszeit um 11 % vorgenommen (Kurzarbeit).<br />
Alle operativen deutschen Tochtergesellschaften der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> sowie die einzelnen<br />
Betriebe der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> selbst haben einen Betriebsrat. Zudem besteht<br />
ein Gesamtbetriebsrat und ein Wirtschaftsausschuss.<br />
Mit Stichtag vom 30. September 2002 wurden die bei der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> bestehenden<br />
elf deutschen Call Center durch Zusammenlegung auf acht Call Center<br />
in Deutschland reduziert. Davon betroffen waren insgesamt 153 Arbeitnehmer.<br />
Zur Minderung der den betroffenen Mitarbeitern entstehenden wirtschaftlichen<br />
Nachteile wurde zwischen der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> und dem Gesamtbetriebsrat mit Datum<br />
vom 2. Juli 2002 ein Interessenausgleich sowie ein Rahmensozialplan und<br />
mit Datum vom 9. August 2002 ein Sozialplan abgeschlossen (siehe auch<br />
„Rechtsstreitigkeiten - Arbeitnehmerstreitigkeiten“).
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm<br />
Die Gesellschaft hat im März/April 1999 ein Aktienoptionsprogramm für Vor-<br />
standsmitglieder und Mitarbeiter in Führungspositionen der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> aufgelegt.<br />
Im Mai 2000 wurde das Programm auf Mitglieder der Geschäftsführung<br />
und Mitarbeiter in Führungspositionen von verbundenen Unternehmen der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> iSv § 15 AktG ausgedehnt. Zur Durchführung des Aktienopti-<br />
onsprogrammes verfügt die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> über ein bedingtes Kapital i.H.v.<br />
€ 200.000.<br />
Nach den Bestimmungen des Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes ist der Vor-<br />
stand bzw. der Aufsichtsrat ermächtigt, bis zum 17. März 2004 einmalig oder<br />
mehrmals Optionen zum Bezug von Aktien der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> an die Optionsbe-<br />
rechtigten auszugeben. Eine zum Kreis der Optionsberechtigten zählende Person<br />
darf für ein Geschäftsjahr nur einmal Optionen erwerben. Von dem im Zeit-<br />
punkt des Beschlusses über die Erweiterung des Kreises der Optionsberechtigten<br />
im Mai 2000 über die auszugebenden Optionen maximal beziehbaren Ge-<br />
samtvolumen von noch 182.020 Stückaktien entfallen 25 % auf den Vorstand<br />
der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, 45 % auf leitende Angestellte der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, 15 % auf Mit-<br />
glieder der Geschäftsführung verbundener Unternehmen und 15 % auf leitende<br />
Angestellte verbundener Unternehmen. Die Optionen haben eine Laufzeit von<br />
vier Jahren ab dem Zeitpunkt ihrer Gewährung und können nach Ablauf einer<br />
Haltefrist von 24 Monaten in einer Ausübungsfrist von weiteren 24 Monaten in<br />
bestimmten Ausübungszeiträumen ausgeübt werden.<br />
Die Inhaber der Optionen erhalten bei Vorliegen bestimmter Erfolgsziele das<br />
unentziehbare Recht, von ihrem Optionsrecht Gebrauch zu machen und wäh-<br />
rend der Laufzeit gegen Bezahlung eines Basispreises je Aktie neue Stückaktien<br />
der Gesellschaft zu beziehen. Der Basispreis entspricht bei Berechtigten,<br />
denen Optionen vor dem Börsengang der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> gewährt wurden, dem<br />
Emissionspreis der <strong>telegate</strong>-Aktie, und bei Berechtigten, denen Optionen nach<br />
dem Börsengang gewährt wurden, dem arithmetischen Mittel der Schlusskurse<br />
der <strong>telegate</strong>-Aktie an der Frankfurter Wertpapierbörse in den zehn Handelstagen<br />
vor ihrer Gewährung.<br />
Die Erfolgsziele sind wie folgt festgelegt: Die Option kann durch den Vorstand<br />
nur dann ausgeübt werden, wenn sich der Einheitskurs der <strong>telegate</strong>-Aktie an<br />
der Frankfurter Wertpapierbörse im Zeitraum zwischen Einräumung der Option<br />
und der Ausübung der Option im Durchschnitt um 5 % besser als der MSCI Telecoms<br />
Europe Index entwickelt hat. Die Option kann durch die Mitarbeiter nur<br />
dann ausgeübt werden, wenn sich der Einheitskurs der <strong>telegate</strong>-Aktie an der<br />
Frankfurter Wertpapierbörse im Zeitraum zwischen Einräumung der Option und<br />
der Ausübung der Option im Durchschnitt besser als der Nemax All Share Index<br />
oder im Durchschnitt um 5 % besser als der MSCI Telecoms Europe Index ent-<br />
wickelt hat.<br />
Die Einzelheiten der Ausgabe der Optionen (einschließlich der Festlegung des<br />
Kreises der Bezugsberechtigten), der Festlegung der Optionsbedingungen und<br />
auch des Verkaufs der durch Ausübung der Option erworbenen Aktien setzt der<br />
Vorstand der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> mit Zustimmung des Aufsichtsrates fest, es sei denn,<br />
die Optionen sollen an Mitglieder des Vorstandes ausgegeben werden; in diesem<br />
Fall legt der Aufsichtsrat weitere Einzelheiten fest.<br />
47
Zum 31. Dezember 2002 befanden sich 39.835 Aktienoptionen im Umlauf.<br />
Wesentliche Verträge<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe hat eine Reihe von wesentlichen Verträgen abgeschlos-<br />
sen, die für die Durchführung des Geschäftsbetriebs von erheblicher Bedeutung<br />
sind.<br />
Teilnehmerdatenüberlassungsvertrag mit der DT<strong>AG</strong><br />
Die datagate GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong>, hat mit der DT<strong>AG</strong> Ende 1999 einen Teilnehmerdatenüberlassungsvertrag<br />
abgeschlossen. Die datagate GmbH nutzt die im Eigentum der <strong>telegate</strong> Gruppe<br />
stehende sog. NDIS-Datenbank, die werktäglich aktualisiert wird. Zu dieser Aktualisierung<br />
erhält die datagate GmbH tägliche Updates der DT<strong>AG</strong>. Zwischen<br />
der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> und der datagate GmbH bestehen wiederum Verträge betreffend<br />
die Überlassung von Teilnehmerdaten, aufgrund derer es der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
ermöglicht wird, die für die Erbringung der Telefonauskunftsdienste erforderlichen<br />
Datensätze abzurufen. Der Teilnehmerdatenüberlassungsvertrag ist auf<br />
unbefristete Zeit abgeschlossen und kann unter Einhaltung einer Frist von einem<br />
Monat gekündigt werden. Die Vertragspartei DT<strong>AG</strong> ist regulatorisch zur<br />
Teilnehmerdatenübertragung verpflichtet.<br />
Daneben hat die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> mit einigen ehemaligen nationalen Monopolisten<br />
im Ausland Verträge über die Überlassung von Teilnehmerdaten geschlossen,<br />
um die Auslandsauskunft betreiben zu können.<br />
Zusammenschaltungsvereinbarungen<br />
Mit der DT<strong>AG</strong> hat die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> am 31. Juli 2002 eine Zusammenschaltungsvereinbarung<br />
(Interconnection-Vertrag), den sog. „EBC-Vertrag“ (Element Ba-<br />
sed Charging), abgeschlossen, die die bisher mit der DT<strong>AG</strong> bestehende Zusammenschaltungsvereinbarung<br />
ablöst. Unter dem EBC-Vertrag werden die<br />
Kosten für die Vermittlung von Calls nicht mehr wie bisher abhängig von der<br />
Distanz, sondern abhängig von den in Anspruch genommenen Netzelementen<br />
berechnet. Der EBC-Vertrag wurde von der DT<strong>AG</strong> zum 30. Juni 2003 ordentlich<br />
gekündigt. Derzeit finden Gespräche über den Abschluss eines neuen Vertra-<br />
ges statt. Der Vertragspartner DT<strong>AG</strong> ist regulatorisch zur Zusammenschaltung<br />
verpflichtet.<br />
Daneben hat die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> mit den alternativen Festnetzanbietern COLT Te-<br />
lecom GmbH und HanseNet Telekommunikation GmbH sowie mit Mobilfunknetzbetreibern<br />
Zusammenschaltungsvereinbarungen mit unterschiedlicher Ver-<br />
tragslaufzeit geschlossen. In der Zusammenschaltungsvereinbarung mit der<br />
HanseNet Telekommunikation GmbH ist geregelt, dass weitere sog. City-<br />
Netzbetreiber (nordCom (Bremen), EWITEL (Oldenburg), ISIS (Düsseldorf),<br />
NetCologne (Köln), tesion (Stuttgart) und Hannovers Telefonpartner (Hanno-<br />
ver)) ihren Verkehr zum Auskunftsdienst der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> über das Netz der<br />
HanseNet Telekommunikation GmbH zuführen. Damit ist der Telefonauskunfts-<br />
dienst der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> auch aus mehreren City- und Mobilfunk-Netzen erreichbar.<br />
48
Carrier-Festverbindungsverträge<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat von der DT<strong>AG</strong> mehrere Standleitungen angemietet, um die<br />
Zuführung von Kundengesprächen zu den Call Centern der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> zu ge-<br />
währleisten. Grundlage der einzelnen Mietverträge über Standleitungen ist ein<br />
zwischen der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> und der DT<strong>AG</strong> im Oktober 2000 abgeschlossener<br />
Carrier-Festverbindungsvertrag, der einen bereits im Jahr 1998 zwischen den<br />
Parteien abgeschlossenen Carrier-Festverbindungsvertrag ersetzte. Während<br />
der Carrier-Festverbindungsvertrag auf unbestimmte Dauer abgeschlossen ist<br />
und ordentlich unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten gekündigt<br />
werden kann, bleiben die einzelnen Mietverträge über Standleitungen von<br />
einer derartigen Kündigung unberührt; diese haben zumeist eine Festlaufzeit<br />
von mehreren Jahren.<br />
Der Carrier-Festverbindungsvertrag mit der COLT Telecom GmbH wurde im<br />
Jahr 2001 auf unbestimmte Zeit abgeschlossen und kann mit einer Frist von<br />
drei Monaten ordentlich gekündigt werden. Der Carrier-Festverbindungsvertrag<br />
ist ebenfalls als sog. Rahmenvertrag gestaltet. Die einzelnen Mietverträge über<br />
Standleitungen bleiben von einer Kündigung dieses Rahmenvertrages unbe-<br />
rührt.<br />
Outsourcing-Verträge<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> übernimmt im sog. Outsourcing Telefonauskunftsdienste für<br />
andere Telekommunikationsunternehmen. D.h. die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> nimmt unter<br />
dem Namen der Outsourcing-Partner und diesen für die Erbringung von Tele-<br />
fonauskunftsdienstleistungen zugeteilten Rufnummern Anrufe entgegen und erteilt<br />
dem Anrufer die gewünschte Inlands- und/oder Auslandsauskunft über Teil-<br />
nehmerdaten. Darüber hinaus bietet die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, bei entsprechender Vereinbarung<br />
mit dem Outsourcing-Partner, die Weitervermittlung von Anrufern an<br />
eine gewünschte Rufnummer an. Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat derartige Outsourcingve-<br />
reinbarungen mit Arcor <strong>AG</strong> & Co., e-plus GmbH und Ventelo Deutschland<br />
GmbH abgeschlossen. Die bestehenden Outsourcingverträge haben jeweils ei-<br />
ne ursprüngliche Vertragslaufzeit von einem Jahr und verlängern sich automatisch<br />
um ein weiteres Jahr, sofern sie nicht unter Einhaltung einer im Vertrag<br />
festgelegten Frist (drei bzw. sechs Monate) vor Ablauf der dann geltenden Vertragslaufzeit<br />
gekündigt werden.<br />
Mit der debitel <strong>AG</strong> wurde im März 2002 ein sog. „powered by“ Modell-Vertrag<br />
abgeschlossen. Innerhalb eines Kooperationsvertrages hat sich die debitel <strong>AG</strong><br />
verpflichtet, allein den Telefonauskunftsdienst der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> zu bewerben und<br />
den Betrieb der eigenen Telefonauskunftsdienstnummer einzustellen. Der Vertrag<br />
hat eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten. Er kann unter Einhaltung einer<br />
Frist von 12 Monaten zum Ablauf dieser Mindestlaufzeit gekündigt werden. Erfolgt<br />
die Kündigung nicht, verlängert sich der Vertrag automatisch auf unbe-<br />
stimmte Zeit und kann unter Einhaltung einer Frist von 12 Monaten zum Ende<br />
eines Quartals gekündigt werden.<br />
Fakturierungs- und Inkasso-Verträge<br />
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat Anfang 2000<br />
entschieden, dass die DT<strong>AG</strong> nicht mehr verpflichtet ist, für andere Anbieter von<br />
Telekommunikationsdienstleistungen weitergehende Leistungen als die Erstfak-<br />
49
turierung und die Weiterleitung der eingehenden Zahlungen bzw. offenen For-<br />
derungen zu erbringen. In der Folge hat die DT<strong>AG</strong> ab dem 1. Juli 2001 gegenüber<br />
der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> die erbrachten Abrechnungsleistungen entsprechend ein-<br />
geschränkt.<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat mit der nexnet GmbH im März 2001 (geändert durch Ände-<br />
rungsvertrag vom 9. Oktober 2002) einen Vertrag über das Inkasso von sogenannten<br />
„Off-Line Billing Verbindungen“ der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, die über die DT<strong>AG</strong> ab-<br />
gerechnet werden, abgeschlossen. Wesentliche Leistung der nexnet GmbH un-<br />
ter diesem Vertrag ist das Inkasso von Forderungen für Leistungen der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong>, die, nachdem sie von der DT<strong>AG</strong> dem Telekommunikationsteilnehmer in<br />
Rechnung gestellt und zunächst von der DT<strong>AG</strong> der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> gutgeschrieben<br />
worden sind, der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> von der DT<strong>AG</strong> aber zurückbelastet werden, falls<br />
der Telekommunikationsteilnehmer die Rechnung nicht gezahlt hat. Die Vergütung<br />
der nexnet GmbH setzt sich aus einem Dienstleistungsentgelt, das einen<br />
festen Prozentsatz der für die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> abzurechnenden Leistungen darstellt<br />
und aus einer sog. Factoring-Gebühr zusammen. Die Factoring-Gebühr ist so<br />
ausgestaltet, dass, obwohl die nexnet GmbH die Forderung von der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> ankauft, das Ausfallrisiko bei der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> verbleibt. Grund hierfür ist die<br />
rückwirkende Anpassung dieser Factoring-Gebühr basierend auf dem tatsächlichen<br />
Ausfall der Vorperiode. Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat sich verpflichtet, bis zum 31.<br />
Mai 2003 alle ihre in dem betreffenden Abrechnungszeitraum von der DT<strong>AG</strong><br />
rückbelasteten offenen Forderungen aus dem "Off-Line Billing" Verfahren an die<br />
nexnet GmbH zu verkaufen. Anschließend ist eine Selektion durch die <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> zulässig. Der Vertrag ist auf unbestimmte Zeit abgeschlossen und kann von<br />
jedem Vertragspartner unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von sechs Monaten<br />
zum Monatsende ordentlich gekündigt werden.<br />
Ausland<br />
Im Ausland hat die <strong>telegate</strong>-Gruppe in dem jeweils für den derzeitigen Ge-<br />
schäftsbetrieb erforderlichen Umfang Zusammenschaltungsvereinbarungen<br />
einschließlich Inkasso-Verträgen, Carrier-Festverbindungsverträge, Outsour-<br />
cing-Verträge bzw. Teilnehmerdatenüberlassungsverträge abgeschlossen.<br />
Rechtsstreitigkeiten<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> und ihre Tochtergesellschaften sind bzw. waren außer an den<br />
unten genannten Verfahren nicht an Gerichts- oder Schiedsverfahren sowie<br />
Verfahren vor dem Bundeskartellamt, die einen erheblichen Einfluss auf die<br />
wirtschaftliche Lage der Gesellschaft oder ihrer Tochtergesellschaften haben<br />
könnten oder in den letzten zwei Geschäftsjahren gehabt haben, beteiligt. So-<br />
weit nicht nachfolgend aufgeführt, sind der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> und ihren Tochtergesellschaften<br />
auch drohende Rechtsstreitigkeiten, die einen erheblichen Einfluss<br />
auf die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft oder ihrer Tochtergesellschaften<br />
haben könnten, nicht bekannt.<br />
Deutschland<br />
Datenkosten<br />
Im Dezember 1999 erhob die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> vor dem LG Köln Klage gegen die<br />
DT<strong>AG</strong> auf Zahlung von ca. € 2,0 Mio. Insoweit macht die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> die teil-<br />
weise Rückzahlung von an die DT<strong>AG</strong> geleisteten Zahlungen für Datensätze<br />
50
geltend. Nach Ansicht der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> wurden die Preise zur Teilnehmerdaten-<br />
überlassung von der DT<strong>AG</strong> in der Vergangenheit zu hoch angesetzt. In der ersten<br />
Instanz hat das Landgericht Köln die Klage in allen Punkten abgewiesen.<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat Berufung gegen dieses Urteil beim OLG Düsseldorf eingelegt.<br />
Eine Entscheidung der Berufungsinstanz steht noch aus:<br />
Weiterhin hat die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> im Hinblick auf die Höhe der von der DT<strong>AG</strong> geforderten<br />
Datenkosten im August 2002 beim Bundeskartellamt Beschwerde<br />
wegen Mißbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung seitens der DT<strong>AG</strong> ein-<br />
gereicht. Das Bundeskartellamt hat ein Missbrauchsverfahren gegen die DT<strong>AG</strong><br />
eröffnet. Gegenstand dieses Verfahrens ist die Frage, ob die von der DT<strong>AG</strong> ih-<br />
ren Mitbewerbern für die Bereitstellung von Teilnehmerdaten in Rechnung gestellten<br />
Kosten überhöht sind.<br />
Im September 2002 hat die DT<strong>AG</strong> vor dem LG Bonn gegen die datagate GmbH<br />
Klage mit dem Antrag erhoben, die datagate GmbH zur Zahlung von rund € 2,9<br />
Mio. nebst Zinsen zu verurteilen. Die datagate GmbH ist der Datenlieferant der<br />
<strong>telegate</strong> Gruppe und stellt unter anderem die Teilnehmerdaten betreffend die<br />
Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung. Zu diesem Zweck wird die dataga-<br />
te GmbH von der DT<strong>AG</strong> mit den Teilnehmerdaten beliefert. Für die Monate Mai<br />
bis Dezember 2001 nahm die datagate GmbH eine Minderung der von der<br />
DT<strong>AG</strong> in Rechnung gestellten Datensatzkosten in Höhe der Klagesumme wegen<br />
aus Sicht der datagate GmbH mangelnder Qualität der übermittelten Da-<br />
tensätze vor.<br />
Im November 2002 hat die DT<strong>AG</strong> eine weitere Klage auf Auskunft über die Zahl<br />
der Nutzungsfälle und Zahlung der sich ergebenden Differenz an Datenkosten<br />
beim LG Bonn gegen die datagate GmbH eingereicht. Der Streitwert ist auf €<br />
6,7 Mio. festgesetzt. Die Klage betrifft die Definition des Nutzungsfalls gemäß<br />
dem Teilnehmerdatenüberlassungsvertrag. Seit Februar 2002 werden nach Ansicht<br />
der DT<strong>AG</strong> nicht mehr alle den Vertrag betreffenden Nutzungsfälle gemel-<br />
det, so dass das Entgelt der datagate GmbH für die Überlassung der Daten zu<br />
niedrig sei. Die datagate GmbH bzw. die <strong>telegate</strong>-Gruppe sind der Ansicht,<br />
dass alle Nutzungsfälle vertragsgemäß gemeldet und bezahlt worden sind. Der<br />
Streitwert umfasst Nachforderungen der DT<strong>AG</strong> von Februar 2002 bis Septem-<br />
ber 2002. Die DT<strong>AG</strong> hat sich die Geltendmachung von Nachforderungen für<br />
Datenkosten vor Februar 2002 vorbehalten.<br />
Kostenlose Internetauskunft<br />
Im November 2002 hat die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> vor dem LG Mannheim eine Klage ge-<br />
gen die Deutsche Telekom Medien GmbH und mit ihr verbundene Partnerverlage<br />
auf Unterlassung einer kostenlosen Auskunft über Telefonnummern im Inter-<br />
net eingereicht. Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> sieht in dem Angebot einer kostenlosen Auskunft<br />
über Telefonnummern im Internet im Wesentlichen ein missbräuchliches<br />
Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung und eine unbillige Behinderung<br />
im Wettbewerb. Sie macht weiterhin geltend, dass es sich um ein sog. Angebot<br />
unter Einstandspreis handelt. Sie hält dieses kostenfreie Angebot im Internet für<br />
einen wesentlichen Grund für den Rückgang des Anrufervolumens im Bereich<br />
der Telefonauskunftsdienste. Nach Ansicht der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> könnte im Falle einer<br />
Untersagung der kostenlosen Internetauskunft dieser rückläufigen Entwick-<br />
lung entgegengewirkt werden.<br />
51
Im Wesentlichen mit der gleichen Begründung hat die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> im Juni 2001<br />
beim Bundeskartellamt eine Beschwerde gegen die Deutsche Telekom Medien<br />
GmbH wegen der kostenlosen Auskunft über Telefonnummern im Internet ein-<br />
gereicht. Aufgrund dieser Beschwerde wurde vom Bundeskartellamt im März<br />
2002 ein Verfahren gegen die DT<strong>AG</strong> und die Deutsche Telekom Medien GmbH<br />
wegen des Verdachts des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung<br />
und der unbilligen Behinderung im Wettbewerb gemäß der §§ 19, 20 GWB ein-<br />
geleitet, das derzeit läuft.<br />
Arbeitsrechtliche Streitigkeiten<br />
38 Arbeitnehmer der insgesamt von der Zusammenlegung der Call Center be-<br />
troffenen 153 Arbeitnehmer der <strong>telegate</strong>-Gruppe haben Klage gegen ihre Kündigung<br />
eingelegt. Ende Januar 2003 fand eine streitige Verhandlung in einem<br />
als Musterprozess erklärten Verfahren statt, in dem der Kläger obsiegte. Gegen<br />
die erstinstanzliche Entscheidung hat die <strong>telegate</strong>-Gruppe Berufung eingelegt.<br />
Bislang liegt kein rechtskräftiges Urteil vor.<br />
Des weiteren wurde einem Mitarbeiter der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in gehobener Stellung<br />
im Februar 2002 außerordentlich und fristlos, hilfsweise ordentlich mit Wirkung<br />
zum 30. Juni 2002 gekündigt. Der Mitarbeiter hat fristgerecht eine Kündigungsschutzklage<br />
eingereicht, die in 1. Instanz abgewiesen wurde. Das Urteil ist nicht<br />
rechtskräftig.<br />
Weitere Verfahren<br />
Die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs hat vor dem Landgericht<br />
München I Klage gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> mit dem Antrag erhoben, die <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> zur unaufgeforderten Angabe der Preise gegenüber den Anrufern für die<br />
Weiterve rmittlung von Telefongesprächen zu verpflichten. Das Landgericht<br />
München I hat der Klage im Hinblick auf die Angabe von Preisen für die Weitervermittlung<br />
von Telefongesprächen aus dem deutschen Festnetz kommend<br />
stattgegeben. Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat diesbezüglich Berufung vor dem OLG München<br />
eingelegt, die zurückgewiesen wurde. Das OLG München hat kein<br />
Rechtsmittel zugelassen, die Gesellschaft hat eine Nichtzulassungsbeschwerde<br />
beim Bundesgerichtshof eingelegt.<br />
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherschutzvereine<br />
will die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> dazu verpflichten, in ihrer Werbung sämtliche mit der jeweils<br />
beworbenen Dienstleistung verbundenen Preise anzugeben. Nachdem<br />
die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in dem Rechtsstreit vor dem OLG München unterlegen ist, hat<br />
die Gesellschaft Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt. Eine mündliche<br />
Verhandlung ist für Juli 2003 angesetzt.<br />
Die DT<strong>AG</strong> hat im November 2002 Klage gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> vor dem Landgericht<br />
Hamburg erhoben und den Antrag gestellt, die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> bei der Wei-<br />
tervermittlung von Gesprächen aus dem deutschen Festnetz kommend zur unaufgeforderten<br />
Angabe der Preise gegenüber den Anrufern für die Weiterver-<br />
mittlung von Telefongesprächen zu verpflichten. Die DT<strong>AG</strong> hat in 1. Instanz obsiegt.<br />
Gegen die erstinstanzliche Entscheidung zu Gunsten der Klägerin wird<br />
die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> Berufung einlegen. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig.<br />
Die Deutsche Bahn <strong>AG</strong> hat im Juli 2002 gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> vor dem LG<br />
Köln Unterlassungsklage wegen der aus Sicht der Deutschen Bahn <strong>AG</strong> unbe-<br />
52
echtigten Nutzung der DB Internet -Fahrplaninformationen durch die <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> wegen Urheberrechtsverletzung sowie Klage auf Zahlung der von der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> durch das Angebot dieser Dienstleistung erwirtschafteten Gewinne er-<br />
hoben. Die Deutsche Bahn <strong>AG</strong> hat in 1. Instanz obsiegt. Gegen die erstinstanzliche<br />
Entscheidung zu Gunsten der Klägerin hat die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> Berufung ein-<br />
gelegt. Bislang liegt kein rechtskräftiges Urteil vor.<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat im Januar 2001 vor dem LG Berlin Teilzahlungsklage ge-<br />
gen die nexnet GmbH wegen Forderungen aufgrund eines Vertrags über die<br />
Erbringung von Inkasso-Leistungen durch die nexnet GmbH an die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
eingereicht. Nachdem das LG Berlin einer Klage der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> auf Zahlung<br />
einer Teilforderung i.H.v. rund € 0,5 Mio. vollumfänglich stattgegeben hatte und<br />
die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> eine Klage auf Zahlung einer weiteren Teilforderung i.H.v. rund<br />
€ 1,8 Mio. vor dem LG Berlin anhängig gemacht hatte, schlossen die <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> und die nexnet GmbH im Oktober 2002 eine außergerichtliche Zahlungs-<br />
und Vollstreckungsvereinbarung, derzufolge sich die nexnet GmbH zur Erfüllung<br />
der Zahlungsansprüche der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> i.H.v. rund € 2,6 Mio. verpflichtete.<br />
Im Januar 2000 schlossen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> und die Bayerischen Motorwerke <strong>AG</strong><br />
(BMW <strong>AG</strong>) einen Sponsoringvertrag hinsichtlich des Sponsorings der Formel 1<br />
Rennautos von BMW/Williams. Die Parteien gerieten über die Zulässigkeit be-<br />
stimmter Marketingmaßnahmen der BMW <strong>AG</strong> mit Wettbewerbern der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> in Streit und die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> kündigte den Vertrag fristlos. Die von der BMW<br />
<strong>AG</strong> vor dem LG München I erhobene Klage auf Vertragserfüllung wurde in der<br />
ersten Instanz teilweise abgewiesen. Nachdem die BMW <strong>AG</strong> Berufung vor dem<br />
OLG München eingelegt hatte, wurde zwischen den Parteien am 9. Januar<br />
2002 ein Vergleich geschlossen, in dem sich die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> u.a. verpflichtete,<br />
an die BMW <strong>AG</strong> eine Ausgleichszahlung i.H.v. rund € 3,6 Mio. zuzüglich Mehrwertsteuer<br />
zu leisten, während sich die BMW <strong>AG</strong> zu einer im Vergleich festge-<br />
legten Nutzung des Telefonauskunftsdienstes der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> verpflichtete. Österreich<br />
Nachdem die Rundfunk und Telekom Regulierungsbehörde GmbH (Österrei-<br />
chische Regulierungsbehörde) mit Bescheid vom 7. Oktober 2002 den Antrag<br />
der <strong>telegate</strong> GmbH, Wien, auf Zuteilung der Auswahlkennzahl 80 im Nummern-<br />
bereich 11 8x yz für Telefonauskunft abgewiesen hat, legte die <strong>telegate</strong> GmbH,<br />
Wien, im November 2002 beim Österreichischen Verwaltungsgerichtshof eine<br />
Beschwerde ein. Da in Österreich im Nummernbereich 11 8x y(z), beginnend<br />
mit x=8 dreistellige Auswahlkennzahlen (bspw. 801 bis 809) vorgesehen sind,<br />
wird es der <strong>telegate</strong> Gruppe trotz der eingelegten Beschwerde voraussichtlich<br />
nicht kurzfristig möglich sein, in Österreich Telefonauskunftsdienste unt er der<br />
bereits in der Bundesrepublik Deutschland genutzten Nummer 11 88 0 zu<br />
erbringen.<br />
Die <strong>telegate</strong> GmbH, Österreich, hat sich in einer direkten Beschwerde an die<br />
EU-Kommission in Brüssel (DG Information Society) gewandt. Es wird um Klärung<br />
zur Höhe und Zuständigkeit der Kosten für Teilnehmerdaten zur grenz-<br />
überschreitenden Diskriminierung beim Zugriff auf die Teilnehmerdatenbanken<br />
der DT<strong>AG</strong> bzw. Telekom Austria und zur 11 88 0(0)-Problematik gebeten. Die<br />
EU-Kommission hat diese Beschwerde offiziell notifiziert und prüft derzeit die<br />
Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen die Republik Österreich<br />
wegen des Verdachts, vorhandene EU-Richtlinien nicht in nationales Recht<br />
53
eingeführt zu haben (sog. mangelnde „Implementation") bzw. vorhandenes na-<br />
tionales Recht nicht richtlinienkonform anzuwenden (sog. mangelnde „Application").<br />
Die <strong>telegate</strong> GmbH hat im Februar 2003 über die österreichische Regulierungsbehörde<br />
einen Antrag auf Einleitung eines Streitschlichtungsverfahrens<br />
nach dem österreichischen Telekommunikationsgesetz zur Festlegung von angemessenen<br />
Entgelten für die Zurverfügungstellung des Teilnehmerverzeich-<br />
nisses der Telekom Austria gestellt.<br />
USA<br />
Ein Vermieter eines von <strong>telegate</strong> Inc. gemieteten Bürogrundstücks in Waynesboro,<br />
Virginia, hat im Juni 2002 gegen <strong>telegate</strong> Inc. Klage vor dem erstinstanzli-<br />
chen Gericht (Circuit Court) von Waynesboro eingereicht und macht die Nichtzahlung<br />
von Miete und Schadensersatz in einer Gesamthöhe von ca.<br />
TUS$ 293,9 zzgl. Rechtsanwaltskosten und Auslagen geltend. <strong>telegate</strong> Inc.<br />
wendet gegen diesen Anspruch ein, dass das angemietete Grundstück verspä-<br />
tet an <strong>telegate</strong> Inc. übergeben wurde und dass der Unterzeichner des Mietve rtrages<br />
von <strong>telegate</strong> Inc. nicht ordnungsgemäß zum Abschluss des Mietvertra-<br />
ges bevollmächtigt war.<br />
Ein früherer Arbeitnehmer der <strong>telegate</strong> Inc. hat vor dem erstinstanzlichen Gericht<br />
(Circuit Court) von Waynesboro im August 2002 Klage auf Zahlung von<br />
TUS$ 212,7 zzgl. Rechtsanwaltskosten und Auslagen wegen Beendigung seines<br />
Anstellungsverhältnisses aufgrund einer vertraglichen Vergütungsregelung<br />
geltend gemacht. <strong>telegate</strong> Inc. lehnt diesen Anspruch ab und macht geltend,<br />
dass das Anstellungsverhältnis einen offenkundigen inhaltlichen Fehler enthielt,<br />
aufgrund dessen dem Arbeitnehmer deshalb keine derartige Vergütung geschuldet<br />
war.<br />
Der frühere Vorstandsvorsitzende der <strong>telegate</strong> Inc. hat im September 2001 ge-<br />
gen <strong>telegate</strong> Inc. eine Klage auf Zahlung von TUS$ 2.400,0 zzgl. Rechtsanwaltskosten<br />
und Auslagen vor dem erstinstanzlichen Gericht in Collins County<br />
(380ter Judicial District Court) erhoben und macht eine fehlerhafte Beendigung<br />
seines Anstellungsverhältnisses geltend. Der Anspruch wurde im April 2002<br />
außergerichtlich durch Zahlung eines Betrages verglichen, dessen Höhe auf-<br />
grund des Inhalts der Vergleichsvereinbarung nicht offengelegt werden darf.<br />
Spanien<br />
Telefonica hat im Sommer 2002 vor dem zuständigen Verwaltungsgericht (Au-<br />
diencia Nacional) gegen die in der Ministerialverordnung vom 26. März 2002<br />
enthaltene Möglichkeit von Netzbetreibern und Auskunftsbetreibern, Teilneh-<br />
merdaten ohne Einbeziehung der Regulierungsbehörde direkt auszutauschen,<br />
geklagt. Des weiteren hat Telefonica im Dezember 2002 eine weitere Klage ge-<br />
gen die Umsetzung der Verordnung durch die Regulierungsbehörde vor dem<br />
zuständigen Verwaltungsgericht (Audiencia Nacional) erhoben, die sich gegen<br />
die Anzahl der Kopien der Datenbank, die sie der Regulierungsbehörde (Comisión<br />
de Mercado de Telecomunicaciones) zur Verfügung stellen muss, sowie<br />
den Umfang der Daten und den Preis bzw. deren Kalkulation wendet. Auch die<br />
Telefonica Moviles S.A., die Mobilfunktochter von Telefonica, hat vor dem zu-<br />
ständigen Verwaltungsgericht (Audiencia Nacional) gegen diese Verordnung,<br />
54
u.a. gegen die Schaffung einer Spezial-Lizenz D für Auskunftsdienste mit dem<br />
Recht auf Zuteilung von Nummerierungsressourcen an diese und die Möglichkeit<br />
der Auskunftsdienstbetreiber ihren Endkundenpreis auf allen Netzen selbst<br />
festzulegen, Klage erhoben. Entscheidungen des Verwaltungsgerichts sind bisher<br />
nicht ergangen.<br />
Versicherungen<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe hat in Deutschland eine Betriebsunterbrechungsversiche-<br />
rung mit einer Versicherungssumme von ca. € 80 Mio. sowie eine Versicherung<br />
für Elektronik-Betriebseinrichtung in Höhe von knapp € 40 Mio. abgeschlossen.<br />
Daneben bestehen eine Reihe weiterer Einzelversicherungen im In- und Aus-<br />
land, mit denen die <strong>telegate</strong>-Gruppe die aus ihrer Sicht wesentlichen Risiken<br />
absichert. Die Gesellschaft ist der Ansicht, dass sie über einen Versicherungs-<br />
schutz verfügt, der für die Geschäftstätigkeit angemessen ist.<br />
Kreditverträge<br />
Die Kreditverbindlichkeiten der <strong>telegate</strong>-Gruppe gegenüber Kreditinstituten und<br />
Gesellschaftern aus Kreditverträgen stiegen von € 35,6 Mio. zum 31. Dezember<br />
2000 auf € 58,2 Mio. zum 31. Dezember 2001 an und verringerten sich zum<br />
31. Dezember 2002 auf € 27,8 Mio. im Wesentlichen aufgrund der Einbringung<br />
einer Teilforderung (bestehend aus einem Teildarlehensrückzahlungsanspruch)<br />
der SEAT PG gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von insgesamt € 30.310.970 im<br />
Wege der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen (siehe „Geschäfte und Rechts-<br />
beziehungen mit nahestehenden Personen"). Die nachfolgende Tabelle enthält<br />
eine Übersicht über die Kreditverbindlichkeiten für die <strong>telegate</strong>-Gruppe zum<br />
31. Dezember 2002:<br />
Kreditverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2002:<br />
langfristige Verbindlichkeiten, Restlauf-<br />
zeit < 1 Jahr<br />
55<br />
€ 12,0 Mio.<br />
Gesellschafterdarlehen € 15,8 Mio.<br />
Summe € 27,8 Mio.<br />
Wirtschaftliches und regulatorisches Umfeld<br />
Überblick<br />
Für den Markt für Telefonauskunftsdienste als sehr speziellem Teilbereich des<br />
Telekommunikationsmarktes sind der Gesellschaft keine zuverlässigen Markt-<br />
und Branchenanalysen bekannt, die genaue Angaben hinsichtlich der Markt-<br />
größe und der Wettbewerber in Deutschland und in anderen Märkten, in denen<br />
die <strong>telegate</strong>-Gruppe derzeit operativ tätig ist oder zukünftig werden will, enthalten.<br />
Die Gesellschaft hat jedoch mittels von der DT<strong>AG</strong> und dem Bundeskartellamt<br />
zur Verfügung gestellten Daten und aufgrund von eigenen Untersuchungen<br />
Schätzungen für bestimmte Kennzahlen wie Zahl von Calls (Anrufen) und Um-<br />
satzvolumen im Markt für Telefonauskunftsdienste in Deutschland ermittelt. In
anderen Ländern, in denen die <strong>telegate</strong>-Gruppe operativ tätig ist oder zukünftig<br />
werden will, und Drittländern, werden Marktzahlen ähnlich ermittelt, wobei teilweise<br />
Branchenberichte (z.B. in Form von Studien, die von der EU-Kommission<br />
in Auftrag gegeben worden sind) zur Verfügung stehen. Obwohl die Gesellschaft<br />
die ihr zur Verfügung stehenden Datenmaterialien sorgfältig ausgewertet<br />
hat, besteht keine Gewähr dafür, dass die ermittelten Kennzahlen richtig sind<br />
und den Markt exakt beschreiben.<br />
Der Markt für Telefonauskunftsdienste ist nur ein sehr kleiner Teil des Telekom-<br />
munikationsmarktes, hat jedoch auch für sich genommen sowohl in Deutschland<br />
wie auch in Europa ein erhebliches Marktvolumen.<br />
Die nachfolgende Tabelle enthält die Zahl der Anrufe (Calls) und den zugehörigen<br />
Umsatz der <strong>telegate</strong>-Gruppe in Deutschland, Europa und ausgewählten<br />
Ländern für die Kalenderjahre 2000, 2001 und 2002:<br />
Anrufe<br />
tausend<br />
2000 1 2000 2 2001 3 2001 4 2002 5<br />
Umsatz<br />
T€<br />
Anrufe<br />
tausend<br />
56<br />
Umsatz<br />
T€<br />
Anrufe<br />
tausend<br />
Umsatz<br />
T€<br />
Anrufe<br />
tausend<br />
Umsatz<br />
T€<br />
Anrufe<br />
tausend<br />
Umsatz<br />
ICS Deutschland* 116.023 122.478 115.880 118.189 109.921 110.894 109.922 111.320 93.596 101.296<br />
ICS International 23.062 7.666 22 15 4.531 2.950 40.204 18.604 25.467 14.292<br />
Summe 139.085 130.144 115.902 118.204 114.452 113.844 150.126 129.924 119.063 115.588<br />
* inklusive Umsätze aus dem Segment Internet<br />
1 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2000 entnommen.<br />
2 Im Einklang mit Statement of Financial Accounting Standards (SFAS) 144 nach Umgliederung als „Discontinued<br />
Operations“ dargestellte Vorjahresvergleichszahlen des Geschäftsjahres 2000 aus dem Konzernjahresabschluss<br />
(US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2001 entnommen.<br />
3 Im Einklang mit SFAS 144 nach Umgliederung als „Discontinued Operations“ dargestellte Finanzzahlen für das<br />
Geschäftsjahr 2001 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2001 entnommen.<br />
4 Im Einklang mit SFAS 144 nach Rückumgliederung als „Continued Operations“ dargestellte Vorjahresvergleichszahlen<br />
des Geschäftsjahres 2001 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2002 ent-<br />
nommen.<br />
5 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2002 entnommen.<br />
Entwicklung der Branche<br />
Die Telekommunikationsmärkte der Zukunft werden nach Ansicht der Gesellschaft<br />
von einem grundlegenden Strukturwandel geprägt sein. Im Fokus wird<br />
der Kunde stehen, für den weniger die technische Umsetzung als vielmehr die<br />
Vielfalt an Service- und Anwendungsmöglichkeiten wesentlich sein wird. Hohe<br />
Flexibilität, Skalierbarkeit und Personalisierbarkeit werden dabei nach Ansicht<br />
der Gesellschaft zu den entscheidenden Erfolgskomponenten gehören.<br />
Auch nach der inzwischen fortgeschrittenen Liberalisierung wird die Telekom-<br />
munikationsbranche in den jeweiligen Ländern weiterhin von den jeweiligen e-<br />
hemaligen Monopolisten wie der DT<strong>AG</strong>, der Telecom Italia, der British Telecom<br />
und der Telefonica sowie der Telekom Austria dominiert. Die zukünftige Ent-<br />
wicklung der Sprachportale/Telefonportale werden nach Ansicht der Gesellschaft<br />
von umfassenden sprachbasierten Diensten geprägt sein, die deutlich<br />
weitergehende Dienstleistungen als bloße Telefon- und Adressauskünfte anbieten.<br />
Die Umwälzung im Bereich der Telekommunikationsbranche hin zur Infor-<br />
mationsbranche schreitet nach Ansicht der Gesellschaft weiter voran. Im Ge-<br />
T€
gensatz zur reinen Sprachtelefonie, in der der Wettbewerb durch den Preis<br />
weitgehend entschieden wird, hat im Bereich der Informationsdienstleistungen<br />
nach Ansicht der Gesellschaft die Qualität eine erhebliche Bedeutung.<br />
Der Markt für Telefonauskunftsdienste in Deutschland<br />
Der deutsche Markt für Telefonauskunftsdienste ist nach Ansicht der Gesell-<br />
schaft u.a. durch das Marktumfeld in der gesamten Telekommunikationsbranche<br />
beeinflusst. Die Mobilität der Telefonbenutzer hat sich weiter erhöht, im<br />
Verlauf des ersten Halbjahres 2001 hat in Deutschland die Zahl der Mobilfunk-<br />
anschlüsse (mehr als 50 Mio.) die Zahl der Festnetzanschlüsse erstmals überstiegen.<br />
Nach Ansicht der Gesellschaft ist der Trend zu mehr Wettbewerb auf den verschiedenen<br />
Teilmärkten in der Telekommunikationsbranche in Deutschland seit<br />
etwa zwei Jahren zum Stillstand gekommen. Zum Teil ist der Wettbewerb nach<br />
Einschätzung der Gesellschaft sogar abnehmend, was beispielsweise anhand<br />
von teilweise sinkenden Marktanteilen von Wettbewerbsunternehmen auf ein-<br />
zelnen Teilmärkten zu erkennen ist. Vom Festnetz bis hin zu Internet-, Online-<br />
oder Mehrwertdiensten wurden vom Gesetzgeber bzw. der Regulierungsbehör-<br />
de für Telekommunikation und Post (RegTP) oder aufgrund von verwaltungsgerichtlichen<br />
Entscheidungen Maßnahmen getroffen, die neuen Anbietern aus<br />
Sicht der Gesellschaft einen Wettbewerb mit dem früheren Monopolisten DT<strong>AG</strong><br />
erschweren. Ein Beispiel dafür ist das derzeitige Fakturierungs- und Inkasso-<br />
system. Nach einer Entscheidung der RegTP aus dem Jahr 2000 wird das Forderungsmanagement<br />
und die Beitreibung offener Forderungen von säumigen<br />
Kunden nicht mehr aus einer Hand angeboten. Während nach diesem Fakturierungs-<br />
und Inkassosystem die im Festnetz marktbeherrschende DT<strong>AG</strong> weiter-<br />
hin die Umsätze anderer Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen auf<br />
der monatlichen Telefonrechnung ausweisen und abrechnen muss, gehen an-<br />
schließend die offenen Forderungen von säumigen Kunden zurück an den alternativen<br />
Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen, so auch an die te-<br />
legate <strong>AG</strong>. Dieses sog. neue Inkassosystem ist seit dem 1. Juli 2001 in Kraft<br />
und hat nach Ansicht der Gesellschaft zu steigenden Inkassokosten (Beauftra-<br />
gung externer Dienstleister) und zu steigenden Forderungsverlusten geführt.<br />
Nach Ansicht der Gesellschaft wird insbesondere durch diese Maßnahmen die<br />
bestehende marktbeherrschende Position der DT<strong>AG</strong> unterstützt. Dennoch hat<br />
das Verwaltungsgericht Köln im November 2002 noch weitergehend in einem<br />
nicht rechtskräftigen Urteil entschieden, dass die DT<strong>AG</strong> auch nicht mehr die Ab-<br />
rechnung für Mehrwertdienste von anderen Anbietern, die die Rufnummergassen<br />
0190, 0800 und 0180 nutzen, übernehmen muss. Auch nach diesem Urteil<br />
muss aber weiterhin die Abrechnung für Auskunftsdienste durch die DT<strong>AG</strong> vorgenommen<br />
werden.<br />
Während das herrschende Inkassosystem die Anbieter z.B. von sog. call-by-call<br />
und Auskunftsanbieter gleichermaßen trifft, sind andere Maßnahmen der DT<strong>AG</strong><br />
sehr spezifisch für Anbieter von Telefonauskünften wie die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> von Be-<br />
deutung. So wirkt sich die von der DT<strong>AG</strong> angebotene kostenfreie Internetauskunft<br />
negativ auf die Nachfrage nach Telefonauskunftsdiensten aus. Auch die<br />
nach Ansicht der Gesellschaft zu hohen von der DT<strong>AG</strong> erhobenen Kosten für<br />
Telefonteilnehmerdaten sind Gegenstand von durch die Gesellschaft eingeleite-<br />
ten Verfahren. Auf Antrag der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat das Bundeskartellamt bezüglich<br />
57
der kostenfreien Internetauskunft im März 2002 ein Missbrauchsverfahren ge-<br />
gen die DT<strong>AG</strong> eingeleitet. Ein weiteres Missbrauchsverfahren gegen die DT<strong>AG</strong><br />
bzgl. der Kosten für Telefonteilnehmerdaten wurde im September 2002, eben-<br />
falls auf Antrag der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, eingeleitet (siehe auch „Einzelangaben<br />
- Rechtsstreitigkeiten“).<br />
Der deutsche Markt für Telefonauskunftsdienste entwickelte sich im Jahr 2001<br />
vor dem Hintergrund des nach Ansicht der Gesellschaft wettbewerbsbehin-<br />
dernden, kostenlosen Internetangebotes der zum Konzern der DT<strong>AG</strong> gehören-<br />
den Deutsche Telekom Medien GmbH und mit dieser verbundenen Partnerverlage<br />
rückläufig. Unbestätigte Zahlen für den Markt für Telefonauskunftsdienste<br />
in Deutschland gehen für das Jahr 2001 von einem Anrufervolumen in Höhe<br />
von ca. 350 Mio. Calls (2000: 390 Mio. Calls, 1999: 450 Mio. Calls) aus. Dies<br />
stellt einen Rückgang von ca. 10 % gegenüber 2000 und ca. 22 % gegenüber<br />
1999 dar. Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> konnte ihren Marktanteil von ca. 20 % im Jahr 1999<br />
(93 Mio. Calls) über ca. 30 % (116 Mio. Calls) im Jahr 2000 auf ca. 31 % (109<br />
Mio. Calls) im Jahr 2001 erhöhen. Das Honorarvolumen (Umsatz) des Marktes<br />
schätzt die Gesellschaft im Jahr 2001 auf ca. € 320 Mio. (2000: ca. € 350 Mio.,<br />
1999: ca. € 390 Mio.). Diese Zahl enthält auch Anrufer, die die <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
im Rahmen von sog. Outsourcing Verträgen abwickelte.<br />
Der Markt für Telefonauskunftsdienste in Europa<br />
Aufgrund der Einführung neuer Nummerierungsgassen für Auskunftsanbieter<br />
wurde in den vergangenen Jahren auf den jeweils nationalen Märkten in Europa<br />
der beschränkte Markteintritt in den Markt der Erbringung von Telefonaus-<br />
kunftsdiensten teilweise möglich beziehungsweise steht kurz bevor. Mit der<br />
Umsetzung der EU Richtlinie 90/388/EWG wurde in Europa erstmals die<br />
Erbringung von Telekommunikationsdiensten (außer Sprachtelefonie) durch alternative<br />
Betreiber und damit Wettbewerb auf dem Markt für Telefonauskunfts-<br />
dienst möglich. Die EU Richtlinie 96/19/EWG aus dem Jahr 1996 bzw. die EU<br />
Richtlinie 98/10/EWG aus dem Jahr 1998 sprachen ausdrücklich davon, dass<br />
Auskunftsdienste in einem Wettbewerbsumfeld erbracht werden sollten und<br />
ausschließliche Rechte für Telekommunikationsdienste gegen die Artikel 90 (1)<br />
i.V.m. 86 des EU Vertrages verstoßen würden. Sie forderten die Mitgliedsstaa-<br />
ten auf, alle ausschließlichen Rechte für Telekommunikationsorganisationen<br />
(Monopolisten) in diesem Bereich abzuschaffen. Darüber hinaus sahen die EU-<br />
Richtlinien vor, dass diejenigen Telekommunikationsbetreiber, die Telefonnummern<br />
an Endkunden erteilen, dazu zu verpflichten sind, diese allen Auskunfts-<br />
dienstbetreibern zur Verfügung zu stellen.<br />
Der Stand der Liberalisierung ist in den einzelnen Ländern der Europäischen<br />
Union unterschiedlich weit fortgeschritten. So erbringen in Schweden und Irland<br />
alternative Anbieter seit Ende der 90er Jahre ihre Dienste unter einer 118er<br />
Nummer im Wettbewerb mit dem jeweiligen früheren Monopolisten. In Norwe-<br />
gen und Großbritannien sind im Jahr 2002 eine Reihe neuer Auskunftsanbieter<br />
in den Markt eingetreten. In Spanien wurden 2002 neue 118er Rufnummern an<br />
eine Reihe von Auskunftsanbietern zugeteilt und eine Freischaltung dieser<br />
Nummern wird für das Jahr 2003 erwartet. Des weiteren diskutieren die Regu-<br />
lierungsbehörden in Italien, den Niederlanden und Frankreich über die Einführung<br />
von Wettbewerb im Auskunftsmarkt.<br />
58
Die Gesellschaft schätzt die Gesamtanzahl von Anrufen (Calls) in der Europäi-<br />
schen Union im Kalenderjahr 2001 auf ca. 2,5 Mrd. Nach ihren Schätzungen ist<br />
die Zahl der Anrufe in der Europäischen Union insgesamt im Vergleich zu den<br />
Jahren 1999 und 2000 in etwa gleichgeblieben, wobei sich jedoch auf nationaler<br />
Ebene Verschiebungen ergeben haben.<br />
In Großbritannien schätzt die Gesellschaft die Gesamtzahl von Anrufen (Calls)<br />
im Jahr 2001 auf 720 Mio. Nach ihren Schätzungen ist die Zahl der Anrufe in<br />
Großbritannien im Vergleich zu den Jahren 1999 und 2000 in etwa gleich-<br />
geblieben.<br />
In Italien schätzt die Gesellschaft die Gesamtzahl von Anrufen (Calls) im Jahr<br />
2001 auf 230 Mio. Nach ihren Schätzungen ist die Zahl der Anrufe in Italien im<br />
Vergleich zu den Jahren 1999 und 2000 in etwa gleichgeblieben.<br />
In Österreich schätzt die Gesellschaft die Gesamtzahl von Anrufen (Calls) im<br />
Jahr 2001 auf ca. 25 Mio. Nach ihren Schätzungen ist die Zahl der Anrufe in<br />
Österreich im Vergleich zu den Jahren 1999 und 2000 gesunken.<br />
In Spanien schätzt die Gesellschaft die Gesamtzahl von Anrufen (Calls) im Jahr<br />
2001 auf ca. 220 Mio. Nach Schätzungen der Gesellschaft ist die Zahl der Anrufe<br />
in Spanien gegenüber den Vorjahren leicht angestiegen.<br />
In Deutschland hat sich der Markt für Telekommunikationsauskunft leicht nega-<br />
tiv entwickelt (siehe “– Der Markt für Telefonauskunftsdienste in Deutschland“).<br />
Nachfolgend wird auf diejenigen europäischen Länder genauer eingegangen, in<br />
denen die <strong>telegate</strong>-Gruppe derzeit tätig ist.<br />
Großbritannien<br />
Die englische Regulierungsbehörde für Telekommunikation Office of Telecommunications<br />
(nachfolgend „OFTEL“) veröffentlichte im November 2000 ein Kon-<br />
sultationspapier zur Öffnung des britischen Markts für Telefonauskunftsdienste<br />
in Auftrag. Im September 2001 erfolgte die Entscheidung der endgültigen Öff-<br />
nung des Auskunftsmarktes, einschließlich der Freigabe der 11 8x yz-Gasse,<br />
für alle Telefonauskunftsdiensteanbieter bis Ende 2002. Der 11 88 66 Ltd. wur-<br />
de bei der Verlosung dieser Nummern unter anderem die Nummer 11 88 66<br />
zugeteilt. Die Ex-Monopolistin British Telecom wird ihre bisherige Auskunfts-<br />
nummer „192“ nach einer 8-monatigen Übergangsfrist, die am 25. August 2003<br />
endet, voraussichtlich verlieren. Damit wird es unabhängigen Telefonauskunftsdiensteanbietern<br />
wie der <strong>telegate</strong>-Gruppe möglich sein, in einen Wettbewerb<br />
mit British Telecom zu treten. Die British Telecom stellt derzeit die wesentlichen<br />
Datenbanken mit Eintragung an die Auskunftsanbieter wie z.B. der <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe, zur Verfügung. Im September 2001 hat OFTEL seine Erwartung dargelegt,<br />
dass sich der Telekommunikationsbereich, einschließlich British Telecom,<br />
auf ausgewogene Abrechnungs- und Zusammenschaltungsvereinbarungen<br />
verständigen würde, die allen neuen Telefonauskunftsanbietern den Zugang zu<br />
allen Netzwerken ermöglichen würden. 11 88 66 Ltd. hat eine Zusammenschaltvereinbarung<br />
mit der BT abgeschlossen. Die 11 88 66 Ltd. hat am 10.<br />
Dezember 2002 den operativen Geschäftsbetrieb aufgenommen. 11 88 66 Ltd.<br />
ist ein Mitglied der Arbeitsgruppe zur Umsetzung von Auskunftsanfragen, die<br />
als Industrieforum zur Fortführung der Deteilarbeit geschaffen wurde, die zur<br />
59
Einführung der neuen Veränderungen für Auskunftsanfragedienstleistungen in<br />
Großbritannien notwendig sind.<br />
Spanien<br />
Auch im spanischen Markt macht der Liberalisierungsprozess im Bereich des<br />
Markts für Telefonauskunftsdienste Fortschritte. Die spanische Regulierungsbehörde<br />
Comisión del Mercado de Telecomunicaciones (nachfolgend „CMT“) hat<br />
gegen den früheren spanischen Monopolisten Telefonica entschieden und der<br />
<strong>telegate</strong> España sowie anderen Wettbewerbern zu geringen Datenkosten den<br />
offline-Zugriff auf die Teilnehmerdatenbank der Telefonica gestattet. Die Preise<br />
dürfen die tatsächlichen Kosten zur Bereitstellung der Daten nicht überschrei-<br />
ten. Darüber hinaus muss Telefonica das Inkasso für die <strong>telegate</strong> España und<br />
andere Wettbewerber abwickeln. Eine spanische Ministerialverordnung vom 26.<br />
März 2002 liberalisierte die Erbringung von Auskunftsdiensten durch die Einfüh-<br />
rung einer wettbewerbsgleichen neuen Nummerierungsgasse 11 8x y. Die ersten<br />
118er Nummern wurden im Juli 2002 zugeteilt und im Februar 2003 freige-<br />
schaltet. Diese Verordnung sieht auch die Einstellung der alten Auskunftsnummern<br />
voraussichtlich ein Jahr nach Inkrafttreten der Verordnung zum 5. April<br />
2003 und einen Anspruch auf Zusammenschaltung und den Zugang zur Teilnehmerdatenbank<br />
und den Inkassofazilitäten des früheren Monopolisten Tele-<br />
fonica vor. Die <strong>telegate</strong> España erhielt die Nummern 11 81 1 sowie 11 88 0.<br />
Derzeit ist die <strong>telegate</strong> España direkt aus allen Mobilfunknetzen unter der Ruf-<br />
nummer 1616 erreichbar. Aufgrund einer Entscheidung der CMT im März 2003<br />
ist für den Zeitraum vom 5. April 2003 bis 5. August 2003 auf der bisherigen<br />
Auskunftsnummer der Telefonica eine Bandansage geschaltet, die auf die Einstellung<br />
der bisherigen Nummer hinweist und alle neuen Nummern für Telefon-<br />
auskunftsdienste nach dem Zufallsprinzip sortiert angibt. Eine Freischaltung der<br />
<strong>telegate</strong>-Nummern im Festnetz ist Anfang April 2003 erfolgt.<br />
Italien<br />
Die Fortschritte bei der Liberalisierung des italienischen Auskunftsmarktes sind<br />
sehr begrenzt. Seit im Jahr 2000 die Gasse 89 2x x für Auskunftsdienste geöffnet<br />
wurde, hat die italienische Regulierungsbehörde Autorita per la Garanzie<br />
nelle Comunicazioni (<strong>AG</strong>COM) im Jahr 2002 zwar eine Entscheidung über die<br />
Nummerierungssituation für Auskunftsdienste in Aussicht gestellt. Bisher sind<br />
keine Anzeichen für eine positive Entscheidung zu erkennen. Im Jahr<br />
2000/2001 hatte die Regulierungsbehörde die Telecom Italia verpflichtet, alter-<br />
nativen Auskunftsbetreibern einen Inkassovertrag anzubieten und die dafür in<br />
Rechnung zu stellenden Kosten auf 7 % des Umsatzes beschränkt. In Italien ist<br />
die <strong>telegate</strong> Italia derzeit unter der Telefonnummer 892 400 erreichbar.<br />
Die italienische Wettbewerbsbehörde hat Telecom Italia zur kostenlosen Bereitstellung<br />
ihrer Auskunftsdatenbanken verpflichtet (offline). Zur Zeit arbeiten die<br />
Telekommunikationsanbieter mit Endkunden auf Veranlassung der Regulierungsbehörde<br />
am Aufbau einer logischen Universaldatenbank. Die Kosten für<br />
den Zugang zu den Auskunftsdaten könnten daher in der Zukunft ansteigen.<br />
Österreich<br />
Der Markt für Telefonauskunftsdienste in Österreich wurde bisher nur teilweise<br />
liberalisiert. Zwar ist eine Rufnummerngasse 11 8x y(z) geöffnet, allerdings<br />
60
steht ausschließlich den Carriern die bisher gewohnte Rufnummer 11 81 (x) zur<br />
Verfügung. Diensteanbietern wie der <strong>telegate</strong> GmbH, Wien, wird über diese Universalnummer<br />
kein Auskunftsverkehr überlassen. Seit April 2001 ist die<br />
11 88 00 der <strong>telegate</strong> für die Erreichbarkeit österreichischer Kunden aus allen<br />
Netzen zugeteilt. Die Regulierungsbehörde RTR GmbH verweigert der <strong>telegate</strong><br />
GmbH die Zuteilung der fünfstelligen Rufnummer 11 88 0. Zusätzlich verweigert<br />
die RTR GmbH ihre Zuständigkeit zur Regulierung der im europäischen Ver-<br />
gleich überteuerten Kosten für Teilnehmerdaten. Die <strong>telegate</strong> GmbH hat am<br />
31. Januar 2003 den operativen Geschäftsbetrieb aufgenommen. (Siehe „Ein-<br />
zelangaben - Rechtsstreitigkeiten")<br />
Der Markt für Telefonauskunftsdienste in den USA<br />
Der Markt für Telefonauskunftsdienste in den USA ist bisher nicht liberalisiert.<br />
Die universelle Zugangsnummer 411 steht nur den landesweiten bzw. regionalen<br />
früheren Monopolisten zur Verfügung. Die ursprüngliche Auskunftsnummer<br />
für die landesweite Auskunft NPA-555-1212 spielt seit der Öffnung der Rufnummer<br />
411 für die landesweite Auskunft nur noch eine untergeordnete Rolle.<br />
An Diensteanbieter wie die <strong>telegate</strong> Inc. werden lediglich Outsourcingaufträge<br />
vergeben, so dass die Telefonauskunft in den Call Centern der Diensteanbieter<br />
im Auftrag der Carrier abgewickelt werden kann. Auch Unternehmen, die im<br />
Carrier-Wettbewerb mit den regionalen früheren Monopolisten stehen (ver-<br />
gleichbar mit den City Carriern in Deutschland), haben in vielen Fällen keinen<br />
direkten Zugriff auf die universelle und damit den meisten Einwohnern der USA<br />
bekannte Rufnummer 411.<br />
Im Mobilfunkmarkt werden ähnlich wie im Festnetzmarkt Outsourcingaufträge<br />
vergeben. Unter der Rufnummer 411 wird die landesweite Auskunft sowie die<br />
sog. Enhanced Directory Assistance (Wetter, Kino, Verkehrsinfo etc.) angeboten.<br />
Zur Öffnung dieser Rufnummerngassen hat die nationale Regulierungsbehörde<br />
Federal Communication Commission („FCC“) auf Betreiben der <strong>telegate</strong> Inc. im<br />
Dezember 2001 ein Prüfverfahren eröffnet (mit der sog. Notice of Proposed Ru-<br />
lemaking), das noch andauert.<br />
Die Gesellschaft schätzt die Gesamtzahl von Anrufen (Calls) in den Vereinigten<br />
Staaten von Amerika im Kalenderjahr 2001 auf ca. 6,4 Mrd. Nach Schätzungen<br />
der Gesellschaft ist die Zahl der Anrufe in den Vereinigten Staaten von Amerika<br />
gegenüber den Jahren 1999 und 2000 jeweils leicht angestiegen.<br />
Tarife<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe erhebt derzeit in Deutschland für Inlands-<br />
Auskunftsanfragen aus dem Festnetz eine einmalige sogenannte „Eventge-<br />
bühr“ von € 0,25 sowie eine Taktgebühr von € 0,099 je angefangene sechs Sekunden.<br />
Für die Auslandsauskunft beträgt die „Eventgebühr“ € 1,20 inklusive<br />
der ersten 45 Sekunden. Danach gilt ebenfalls eine Taktgebühr von € 0,099, je-<br />
doch je angefangener drei Sekunden. Für die Weitervermittlung ins Festnetz Inland<br />
beträgt die „Eventgebühr“ € 0,49 (inklusive der ersten fünf Minuten) bei ei-<br />
ner Taktgebühr von € 0,049 und einer Taktlänge von 60 Sekunden; für die Weitervermittlung<br />
ins Mobilfunknetz Inland beträgt die Taktgebühr € 0,49 bei einer<br />
Taktlänge von ebenfalls 60 Sekunden.<br />
61
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe führt zum 16. April 2003 in Deutschland für Inlands-<br />
Auskunftsanfragen aus dem Festnetz neue Tarife ein. Die Taktgebühr wird<br />
€ 1,19 je angefangene sechzig Sekunden betragen, eine Eventgebühr wird<br />
nicht mehr erhoben. Für die Auslandsauskunft beträgt die „Eventgebühr“ € 1,20<br />
inklusive der ersten 45 Sekunden. Danach gilt eine Taktgebühr von € 0,099 je<br />
angefangener drei Sekunden. Für die Weitervermittlung ins Festnetz Inland beträgt<br />
die „Eventgebühr“ € 0,49 (inklusive der ersten fünf Minuten) bei einer<br />
Taktgebühr von € 0,049 und einer Taktlänge von 60 Sekunden; für die Weitervermittlung<br />
ins Mobilfunknetz Inland beträgt die Taktgebühr € 0,49 bei einer<br />
Taktlänge von ebenfalls 60 Sekunden.<br />
Außerhalb von Deutschland, Großbritannien und Spanien hat die <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe kein Endkundengeschäft und deshalb insoweit keine Tarife.<br />
Im Ausland ist die <strong>telegate</strong>-Gruppe derzeit im Wesentlichen nur im sog. Out-<br />
sourcing für andere Telefondiensteanbieter tätig, d.h. sie wickelt Telefonauskunftsanfragen<br />
für andere Telekommunikationsunternehmen ab. Die Tarife rich-<br />
ten sich nach individuellen Verträgen mit diesen Kunden und berücksichtigen<br />
Wettbewerbsgesichtspunkte.<br />
Wettbewerb<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe befindet sich einerseits im Wettbewerb mit Anbietern, die<br />
ebenfalls Telefonauskunftsdienste erbringen und andererseits mit Anbietern, die<br />
dem Informationssuchenden Auskünfte auf andere Art, d.h. unter Verwendung<br />
von alternativen Medien, erteilen.<br />
Deutschland<br />
Mit der Liberalisierung des deutschen Telekommunikationsmarktes am 1. Ja-<br />
nuar 1998 wurden eine Reihe von Festnetzbetreibern auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt<br />
tätig. Die Regulierungsbehörde hat insgesamt über 40<br />
Gesellschaften Rufnummern für inlandsbezogene Telefonauskunftsdienste und<br />
knapp 10 Gesellschaften Rufnummern für auslandsbezogene Telefonaus-<br />
kunftsdienste erteilt. Die Mehrzahl der Netzbetreiber hat jedoch davon abgesehen,<br />
einen eigenen Auskunftsservice zu betreiben. Einige Netzbetreiber haben<br />
die Durchführung des Auskunftsservice über die ihnen zugeteilte Nummer an<br />
die <strong>telegate</strong>-Gruppe übertragen (Arcor, ventelo, e-plus). Derzeit steht die tele-<br />
gate-Gruppe in Deutschland insbesondere mit der DT<strong>AG</strong> hinsichtlich der<br />
Erbringung von Telefonauskunftsdiensten im direkten Wettbewerb:<br />
DT<strong>AG</strong>: Aufgrund ihrer ehemaligen Monopolstellung ist die DT<strong>AG</strong> in Deutschland<br />
mit einem geschätzten Marktanteil von ca. 65 % im Bereich der Telefonauskunftsdienste<br />
Marktführer. Die derzeitigen Tarife der Inlandsauskunft der DT<strong>AG</strong><br />
im Festnetz entsprechen den Tarifen der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Neben der DT<strong>AG</strong> bieten auch die Mobilfunknetzbetreiber T-Mobil und D2 Vodafone<br />
Telefonauskunftsdienste an, die derzeit jedoch nur von den eigenen Kun-<br />
den über das jeweilige Mobilfunknetz erreicht werden können. Daneben gibt es<br />
eine Reihe weiterer Unternehmen, die in Deutschland Telefonauskunftsdienste<br />
anbieten und gemeinsam einen Marktanteil von insgesamt weniger als 5 % halten.<br />
62
Wettbewerber für den von der <strong>telegate</strong>-Gruppe unter der Nummer 11 88 0 be-<br />
triebenen Telefonauskunftsdienst sind schließlich auch die Outsourcing-Partner,<br />
da diese über ihre eigene Auskunftsnummer einen Telefonauskunftsdienst an-<br />
bieten, auch wenn dieser (für den Kunden nicht erkennbar) über die <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe abgewickelt wird.<br />
Großbritannien<br />
Im Zuge der Rufnummernvergabe im Mai 2002 wurden insgesamt über 80 Unternehmen<br />
eine oder mehrere der sechsstelligen 11 8x yz Nummern zugeteilt.<br />
Es ist jedoch nach Ansicht der Gesellschaft zu erwarten, dass sich der Wettbewerb<br />
entsprechend den Entwicklungen in Deutschland kurz - bis mittelfristig auf<br />
wenige Unternehmen beschränken wird. Zu den erwarteten Konkurrenten zählen<br />
insbesondere British Telecom, Conduit, Cable & Wireless und InfoNXX.<br />
Spanien<br />
In Spanien wurden bis Mitte November 2002 eine oder mehrere 5-stellige<br />
11 8x y Rufnummern an elf Unternehmen vergeben. Die zu erwartende Konkurrenz<br />
wird jedoch nach Ansicht der Gesellschaft vom bisherigen Monopolisten<br />
Telefonica sowie dessen Tochtergesellschaft TPI dominiert. Weiterhin ist die irische<br />
Gesellschaft Conduit Plc. in Spanien tätig.<br />
Italien<br />
Im bisher nicht liberalisierten italienischen Markt wird der Wettbewerb derzeit im<br />
Wesentlichen von dem Quasi-Monopolisten Telecom Italia dominiert. Daneben<br />
gibt es weitere Telekommunikationsanbieter, wie etwa Vodafone-Omnitel, die<br />
eine Telefonauskunft für ihre Kunden anbieten. Die Telecom Italia ist insbesondere<br />
durch ihre Konzerngesellschaften SEAT PG (Talking Yellow Pages) und ih-<br />
re Mobilfunkholdinggesellschaft Telecom Italia Mobile im Telefonauskunftsgeschäft<br />
tätig. Die <strong>telegate</strong> Italia hat mit der SEAT PG und der Telecom Italia Mo-<br />
bile Outsourcingverträge abgeschlossen.<br />
Österreich<br />
In Österreich befindet sich die <strong>telegate</strong> GmbH, Wien, mit einigen anderen Aus-<br />
kunftsunternehmen im Wettbewerb. Der österreichische Auskunftsmarkt wird<br />
vom früheren Monopolisten Telekom Austria dominiert, die CLC GmbH hat die<br />
zweitstärkste Marktposition.<br />
USA<br />
In den USA befindet sich die <strong>telegate</strong> Inc. im Wettbewerb mit den Tochterunternehmen<br />
der Telekommunikationsgesellschaften und unabhängigen Auskunfts-<br />
dienstleistern wie Metro One und InfoNXX.<br />
Wettbewerb durch alternative Medien<br />
Auskunftssuchende haben eine Bandbreite von Möglichkeiten, sich Daten zu<br />
beschaffen.<br />
Hierzu zählen das Internet, Telefonbücher und auf CD-ROMs abgespeicherte<br />
Datensätze. Die über Internet in Anspruch genommenen Auskunftsdienstleis-<br />
tungen stiegen durch das derzeit kostenlose Angebot über die letzten Jahre an<br />
und trug zum Rückgang des kostenpflichtigen Telefonauskunftsmarkts bei.<br />
63
Unternehmensstrategie<br />
Ziel der Unternehmensstrategie der <strong>telegate</strong>-Gruppe ist es, ihre Marktposition<br />
im Bereich der Auskunftsdienste zu verstärken und das führende europäische<br />
Unternehmen für Auskunftsdienste zu werden.<br />
Die Unternehmensstrategie der Gesellschaft setzt sich aus den folgenden Teil-<br />
elementen zusammen.<br />
Fokussierung auf das Kerngeschäft<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe wird sich aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit<br />
auf ihr Kerngeschäft, das Anbieten von Auskunftsdiensten in Europa konzentrie-<br />
ren. Dies umfasst die Weitergabe von Telefonnummern und Adressen, aber<br />
auch die Weitervermittlung von Informations- und Servicedienstleistungen (wie<br />
z.B. Reise- und Verkehrsinformationen). Das Internetgeschäft und die Geschäftstätigkeit<br />
in den Vereinigten Staaten von Amerika gehören nach der Fo-<br />
kussierung auf den Bereich der europäischen Auskunftsdienste nicht mehr zum<br />
Kerngeschäft.<br />
Erhöhung Marktanteil im Auskunftsdienstemarkt in Deutschland<br />
In Deutschland beabsichtigt die <strong>telegate</strong>-Gruppe ihren Marktanteil kontinuierlich<br />
zu erhöhen und damit die bei Annahme eines Fortbestehens der kostenlosen<br />
Internetauskunft der DT<strong>AG</strong> erwartete leichte Reduzierung des deutschen Ge-<br />
samtmarktes durch eine Erhöhung der Marktpräsenz in etwa auszugleichen.<br />
Internationalisierung<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe beabsichtigt, ihre Geschäftstätigkeit insbesondere im eu-<br />
ropäischen Ausland auszuweiten. Unter Berücksichtigung der regulatorischen,<br />
gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beabsichtigt die telega-<br />
te-Gruppe derzeit insbesondere den Markteintritt unter eigener Auskunftsnummer<br />
in Spanien. Der Markteintritt in Großbritannien ist bereits im Dezember<br />
2002 erfolgt.<br />
64
Angaben über den Emittenten<br />
Einzelangaben<br />
Unternehmensgeschichte im Überblick<br />
1996 Gründung der Gesellschaft<br />
Beginn der Geschäftstätigkeit im Telefonauskunftsdienst in Deutschland<br />
Eröffnung 1. Call Center in Neubrandenburg<br />
1997 Eröffnung Call Center Anklam, Greifswald und Rostock<br />
Beteiligung durch Metro Holding <strong>AG</strong>, Baar/Schweiz<br />
Ab Oktober: <strong>telegate</strong> ist unter der 11 88 0 erreichbar<br />
1998 Eröffnung Call Center Bremen<br />
1999 Börsengang an den Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse<br />
Gründung einer Tochtergesellschaft in Österreich, Spanien und Italien<br />
Eröffnung Call Center Wismar<br />
2000 Erwerb der CFW Information Systems, Inc., USA<br />
Eröffnung Call Center Stralsund, Schwedt, Güstrow, Cottbus und<br />
Frankfurt/ Oder<br />
Eröffnung der Call Center in Turin und Madrid<br />
2001 Beteiligung SEAT PG Gruppe als Großaktionär<br />
Gründung einer Tochtergesellschaft in Großbritannien sowie Eröffnung<br />
des Call Centers in Dumfries/ Schottland<br />
<strong>telegate</strong> erreicht einen Marktanteil von 30% in Deutschland<br />
2002 Beschlussfassung zur Durchführung einer Kapitalerhöhung mit ge-<br />
mischter Bar- und Sacheinlage<br />
Durchführung der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen<br />
Auskunftsdienst in Großbritannien unter 11 88 66<br />
2003 Aufnahme in den Prime Standard (1. Januar 2003)<br />
Durchführung der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen<br />
Entwicklung der Gesellschaft und Kapitalentwicklung<br />
Gründung<br />
Die Gesellschaft wurde am 7. August 1996 unter der Firma <strong>telegate</strong> Aktienge-<br />
sellschaft für telefonische Informationsdienste gegründet und am 30. Oktober<br />
1996 in das Handelsregister beim Amtsgericht München mit einem Grundkapital<br />
von DM 325.000 eingetragen.<br />
65
Kapitalmaßnahmen<br />
Kapitalerhöhungen von 1996 bis 2001<br />
Das Grundkapital der Gesellschaft belief sich bei Eintragung der Gesellschaft<br />
am 30. Oktober 1996 auf DM 325.000 und war eingeteilt in 65.000 Stück auf<br />
den Namen lautenden Stammaktien mit einem Nennwert von jeweils DM 5.<br />
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 15. November 1996 wurde eine<br />
Erhöhung des Grundkapitals um DM 108.000 auf DM 433.000 gegen Bareinlage<br />
beschlossen. Die Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 30. Dezem-<br />
ber 1996 in das Handelsregister eingetragen. Durch Beschlüsse der Hauptve rsammlungen<br />
vom 2. Juli 1997 und 1. August 1997 wurden weitere Erhöhungen<br />
des Grundkapitals um DM 532.385 auf DM 965.385 und um weitere DM<br />
352.795 auf insgesamt DM 1.318.180 beschlossen. Die Durchführung dieser<br />
Kapitalerhöhungen wurde am 15. September 1997 in das Handelsregister ein-<br />
getragen. Durch Hauptversammlungsbeschluss vom 28. Mai 1998 wurde die<br />
Erhöhung des Grundkapitals um DM 131.820 auf DM 1.450.000 beschlossen.<br />
Die Durchführung dieser Kapitalerhöhung wurde am 22. Juni 1998 in das Handelsregister<br />
eingetragen.<br />
Durch Hauptversammlungsbeschluss vom 30. Dezember 1998 wurde das<br />
Grundkapital der Gesellschaft von DM 1.450.000 um bis zu DM 27.550.000 auf<br />
bis zu DM 29.000.000 erhöht. Die Aktien wurden den bisherigen Aktionären der<br />
Gesellschaft im Verhältnis 1 : 19 zum Bezug angeboten; teilweise wurde von<br />
diesem Bezugsrecht kein Gebrauch gemacht. Die Kapitalerhöhung wurde des-<br />
halb nur in Höhe von DM 19.550.000 durchgeführt. Der Ausgabepreis betrug<br />
DM 5 je Aktie; die Aktien sind ab dem 1. Januar 1999 gewinnberechtigt. Die<br />
Durchführung der Kapitalerhöhung um DM 19.550.000 auf DM 21.000.000<br />
wurde am 31. März 1999 in das Handelsregister eingetragen.<br />
Umstellung des Grundkapitals in Euro<br />
Durch Hauptversammlungsbeschluss vom 18. März 1999 wurde die Umstellung<br />
des Grundkapitals der Gesellschaft auf Euro beschlossen. Auf Grund dieser<br />
Umstellung belief sich das Grundkapital auf zunächst € 10.737.129,51. Durch<br />
Hauptversammlungsbeschluss vom selben Tag wurde eine Herabsetzung des<br />
Grundkapitals um € 7.129,51 auf € 10.730.000 durch gleichzeitige Neueintei-<br />
lung der Aktiennennbeträge, eine Umwandlung der Namens- in Inhaberaktien<br />
und zugleich die Umstellung von Nennbetrags- auf Stückaktien beschlossen.<br />
Auf Grundlage dieses Beschlusses belief sich das Grundkapital der Gesellschaft<br />
auf € 10.730.000 und war eingeteilt in 10.730.000 auf den Inhaber lau-<br />
tende Stammaktien. Sämtliche vorstehenden Hauptversammlungsbeschlüsse<br />
vom 18. März 1999 wurden am 1. April 1999 in das Handelsregister eingetra-<br />
gen.<br />
Kapitalerhöhung und Börsengang im April 1999<br />
Ebenfalls durch Hauptversammlungsbeschluss vom 18. März 1999 wurde der<br />
Vorstand ermächtigt, bis zum 17. März 2004 das Grundkapital der Gesellschaft<br />
durch Ausgabe neuer Aktien einmal oder mehrmals bis zu einem Betrag von<br />
insgesamt € 2.000.000 gegen Bareinlage zu erhöhen. Der Vorstand wurde ermächtigt,<br />
mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre<br />
ganz oder teilweise auszuschließen, sofern die neuen Aktien von einem oder<br />
66
mehreren Kreditinstituten zum Zweck der breiten Platzierung im Rahmen einer<br />
erstmaligen Börseneinführung der Gesellschaft zum Ausgabebetrag von € 1 je<br />
Aktie gezeichnet werden. Der danach noch verbleibende Teil des genehmigten<br />
Kapitals unterlag dem Bezugsrecht der Aktionäre.<br />
Der Vorstand hat am 12. April 1999 beschlossen, das Grundkapital der Gesell-<br />
schaft durch Ausgabe von 2.000.000 auf den Inhaber lautenden Stückaktien<br />
zum Ausgabebetrag von € 1 je Aktie auf € 12.730.000 mit der Maßgabe zu er-<br />
höhen, dass diese Aktien ab dem 1. Januar 1999 voll dividendenberechtigt<br />
werden. Dem hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft mit Beschluss am 12. April<br />
1999 zugestimmt. Die Durchführung der Kapitalerhöhung wurde am 16. April<br />
1999 in das Handelsregister eingetragen. Am 20. April 1999 wurden die<br />
12.730.000 Aktien der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> zum Geregelten Markt der Frankfurter Wert-<br />
papierbörse zugelassen und am 22. April 1999 wurde die Notierung im Neuen<br />
Markt aufgenommen.<br />
Firma, Sitz, Dauer und Geschäftsjahr<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> wurde im Jahre 1996 unter der Firma <strong>telegate</strong> Aktiengesellschaft<br />
für telefonische Informationsdienste gegründet und firmiert seit Eintra-<br />
gung der Umfirmierung am 11. Januar 1999 als <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>. Sie ist im Handelsregister<br />
beim Amtsgericht München unter HRB 114518 eingetragen.<br />
Sitz der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ist Planegg, Ortsteil Martinsried, Landkreis München.<br />
Die Gesellschaft besteht auf unbestimmte Zeit.<br />
Das Geschäftsjahr der Gesellschaft ist das Kalenderjahr.<br />
Satzungsmäßiger Gegenstand<br />
Gegenstand des Unternehmens ist gemäß § 1.2 der Satzung der Gesellschaft<br />
die Erbringung von Telekommunikationsdienstleistungen aller Art, der Aufbau<br />
und die Vermarktung von Informationsdatenbanken sowie die Erbringung von<br />
Auskunftsdiensten über die Teilnehmer in öffentlichen Telefonnetzen und sons-<br />
tiger Informations - und Auskunftsdienste im In- und Ausland.<br />
Eigene Aktien<br />
Die Gesellschaft besitzt derzeit keine Ermächtigung zum Rückerwerb eigener<br />
Aktien.<br />
Bekanntmachungen, Zahl- und Hinterlegungsstellen<br />
Alle die Aktien betreffenden Bekanntmachungen der Gesellschaft werden im<br />
Bundesanzeiger und in mindestens einem überregionalen Börsenpflichtblatt<br />
veröffentlicht.<br />
Zahl- und Hinterlegungsstellen sind die Bayerische Hypo- und Vereinsbank <strong>AG</strong>,<br />
die DZ BANK <strong>AG</strong> Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, die Deutsche Bank<br />
Aktiengesellschaft und die Landesbank Sachsen Girozentrale.<br />
Auflösung<br />
Gemäß den gesetzlichen Vorschriften kann die Gesellschaft durch einen Beschluss<br />
der Hauptversammlung mit drei Viertel Mehrheit aufgelöst werden. Ab-<br />
67
wickler sind die jeweiligen Vorstandsmitglieder. Der Liquidationsüberschuss<br />
steht den Aktionären anteilig zu.<br />
Aktionärsstruktur<br />
Die folgende Tabelle zeigt die Beteiligung von Aktionären vor Durchführung der<br />
Bar- und Sachkapitalerhöhung (Stand: 18. Dezember 2002), soweit sie Stimm-<br />
rechte i.H.v. mindestens 5% der Gesellschaft hielten und der Gesellschaft nach<br />
den Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes mitgeteilt wurden, sowie die<br />
Anzahl von Aktien und Optionen an der Gesellschaft, die derzeitige Vorstands-<br />
und Aufsichtsratsmitglieder an der Gesellschaft hielten und dieses mitgeteilt<br />
haben:<br />
Vor Durchführung Bar-/Sachkapitalerhöhung<br />
68<br />
Aktienzahl (in<br />
Stück) Prozent (%) Optionen<br />
<strong>telegate</strong> Holding GmbH................................ 6.490.577 50,99 0<br />
SEAT PG ................................................................ 1.723.778 13,54 0<br />
Dr. Klaus Harisch................................<br />
Dr. Joachim Dreyer ................................<br />
834.853 6,56 0<br />
69 0 0<br />
Jürgen Heinath ................................ 20 0 1.830<br />
Streubesitz Aktien ................................<br />
Mitarbeiter (Optionen) ................................<br />
3.680.703 1 28,91 -<br />
- - 38.005<br />
Summe ................................................................ 12.730.000 100,00 39.835<br />
1 Im Streubesitz enthalten sind 449.056 Aktien von Herrn Peter Wünsch, der zum 31. Dezember<br />
2002 aus dem Vorstand der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ausschied.<br />
Aufgrund der durchgeführten Sachkapitalerhöhung hat sich das Grundkapital<br />
von € 12.730.000 um € 8.214.355 auf € 20.944.355 eingeteilt in 20.944.355 auf<br />
den Inhaber lautende Stammaktien und der Anteilsbesitz der <strong>telegate</strong> Holding<br />
GmbH bzw. der SEAT PG auf 61,98% bzw. 16,46% (12.981.154 Aktien bzw.<br />
3.447.556 Aktien) erhöht.<br />
Die folgende Tabelle zeigt die Beteiligung von Aktionären vor Durchführung der<br />
Barkapitalerhöhung, aber nach Durchführung der Sachkapitalerhöhung, soweit<br />
sie Stimmrechte i.H.v. mindestens 5 % der Gesellschaft halten und der Gesellschaft<br />
nach den Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes mitgeteilt wurden,<br />
sowie die Anzahl von Aktien und Optionen an der Gesellschaft, die Vorstands-<br />
und Aufsichtsratsmitglieder an der Gesellschaft halten (Stand: 15. März 2003)<br />
und dieses mitgeteilt haben:
Nach Durchführung Sachkapitalerhöhung<br />
und vor Durchführung der<br />
Barkapitalerhöhung<br />
69<br />
Aktienzahl (in<br />
Stück) Prozent (%) Optionen<br />
<strong>telegate</strong> Holding GmbH................................ 12.981.154 61,98 0<br />
SEAT PG ................................................................ 3.447.556 16,46 0<br />
Dr. Klaus Harisch................................<br />
Dr. Joachim Dreyer ................................<br />
862.854 4,12 0<br />
69 0 0<br />
Jürgen Heinath ................................ 20 0 1.830<br />
Streubesitz (Aktien)................................ 3.652.702 1 17,44 -<br />
Mitarbeiter (Optionen) - - 38.005<br />
Summe ................................................................ 20.944.355 100,00 39.835<br />
1 Im Streubesitz enthalten sind 449.056 Aktien von Herrn Peter Wünsch, der zum 31. Dezember<br />
2002 aus dem Vorstand der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ausschied.<br />
Im Rahmen der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen von € 20.944.355 um<br />
€ 10.000 auf € 20.954.355 hat sich die Höhe des Anteilsbesitzes der SEAT PG<br />
und der <strong>telegate</strong> Holding GmbH geringfügig verändert.<br />
SEAT PG hat der Gesellschaft am 10. Januar 2003 nach § 21 WpHG mitgeteilt,<br />
dass sie aufgrund der am 19. Dezember 2002 im Handelsregister eingetragenen<br />
Sachkapitalerhöhung die Schwelle von 75 % der Stimmrechte an der tele-<br />
gate <strong>AG</strong> überschritten hat und dass ihr Stimmrechtsanteil - unter Einschluss der<br />
ihr zuzurechnenden Stimmrechte ihrer Tochtergesellschaft <strong>telegate</strong> Holding<br />
GmbH i.H.v. ca. 61,98 % insgesamt ca. 78,44 % beträgt.<br />
SEAT PG, Turin/Italien, ist mit 100% an der <strong>telegate</strong> Holding GmbH beteiligt und<br />
bezieht die <strong>telegate</strong>-Gruppe im Rahmen der Vollkonsolidierung in ihren Kon-<br />
zernabschluss ein. Die Telecom Italia, Rom/Italien, ist mehrheitlich an der SEAT<br />
PG, Turin/Italien, beteiligt. Die Ing. C. Olivetti & C. S.p.A., Ivrea bei Turin/Italien,<br />
(im Folgenden „Ing. C. Olivetti & C.“) als Mutterunternehmen des größten Konsolidierungskreises,<br />
bezieht die Gesellschaft im Rahmen der Vollkonsolidierung<br />
in ihren Konzernabschluss ein.<br />
Die Telecom Italia hat Medienberichten zufolge ihre Absicht erklärt, voraussichtlich<br />
ihre Konzerngesellschaft SEAT PG zu veräußern.<br />
Gewinnverwendung, Dividende, Dividendenpolitik und Ergebnis je Aktie<br />
Die Gesellschaft hat seit ihrer Gründung keine Dividende beschlossen oder<br />
ausgeschüttet. Die Gesellschaft geht davon aus, dass aufgrund des bestehen-<br />
den Verlustvortrages auch in den nachfolgenden Geschäftsjahren keine Dividenden<br />
ausgeschüttet werden. Es ist derzeit geplant, dass ein etwaiger Jah-<br />
resüberschuss für das Geschäftsjahr 2003 zur Verbesserung der finanziellen<br />
Situation in der Gesellschaft verbleiben wird.<br />
Auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat beschließt die ordentliche Haupt-<br />
versammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns. Dividenden können nur
aus dem Bilanzgewinn der Gesellschaft gezahlt werden. Vorstand und Auf-<br />
sichtsrat sind berechtigt, nach eigenem Ermessen bis zur Hälfte des in einem<br />
Geschäftsjahr anfallenden Jahresüberschusses in andere Gewinnrücklagen<br />
einzustellen. Die Satzung ermächtigt darüber hinaus Vorstand und Aufsichtsrat,<br />
im Rahmen der Feststellung des Jahresabschlusses einen größeren Teil des<br />
Jahresüberschusses in andere Gewinnrücklagen einzustellen. Von diesem<br />
Recht darf allerdings kein Gebrauch gemacht werden, wenn nach der Einstel-<br />
lung die anderen Gewinnrücklagen die Hälfte des Grundkapitals übersteigen<br />
würden. Die Aktionäre werden an Dividendenzahlungen im Verhältnis des rech-<br />
nerischen Nennwertes ihrer Aktien beteiligt.<br />
Die Gesellschaft berechnet den Gewinn (Verlust) je Aktie nach den Vorschriften<br />
des SFAS Nr. 128, „Gewinn je Aktie“. Der unverwässerte Gewinn je Aktie (EPS)<br />
umfasst keine Umtauschrechte und wird ermittelt, indem der Jahresüberschuss<br />
(-fehlbetrag) durch die gewichtete, durchschnittlich im Umlauf befindliche An-<br />
zahl der Stammaktien geteilt wird. Der verwässerte Gewinn je Aktie errechnet<br />
sich, indem der Jahresüberschuss durch die gewichtete, durchschnittlich in Um-<br />
lauf befindliche Anzahl der Stammaktien und die in Umlauf befindlichen<br />
Stammaktien-Äquivalente geteilt wird. Die verwässernden Stammaktien-<br />
Äquivalente resultieren aus Aktienoptionen und werden gemäß der Treasury-<br />
Stock-Methode ermittelt.<br />
Die folgende Tabelle zeigt die Berechnung des unverwässerten Gewinns je Ak-<br />
tie für die Geschäftsjahre jeweils zum 31. Dezember.<br />
Geschäftsjahr zum 31. Dezember<br />
Zähler in T€:<br />
Jahresfehlbetrag; Zähler für un-<br />
verwässerten und verwässerten<br />
Verlust je Aktie<br />
Nenner (Anzahl):<br />
Gewichtete durchschnittlich in<br />
Umlauf befindliche Aktien - un-<br />
verwässert<br />
Verwässerungseffekt der Aktienoptionen<br />
Gewichtete durchschnittlich in<br />
Umlauf befindliche Aktien - ver-<br />
wässert<br />
Unverwässerter und verwässerter<br />
Verlust je Aktie (in €)<br />
70<br />
2000 2001 2002<br />
(9.669) (38.245) (37.280)<br />
12.730.000 12.730.000 13.022.566<br />
- - -<br />
12.730.000 12.730.000 13.022.566<br />
(0,76) (3,00) (2,86)<br />
Zum 31. Dezember 2002 sind im verwässerten Verlust je Aktie die in Umlauf<br />
befindlichen Aktienoptionen nicht enthalten, da die Behandlung der Aktienopti-<br />
onen als in Umlauf befindliche Aktien einen der Verwässerung entgegenwirkenden<br />
Effekt hätte.
Die Auswirkungen der Goodwill-Abschreibung auf den Gewinn (nach Steuern)<br />
und das Ergebnis je Aktie wird im Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP)<br />
Ziffer 16 „Gewinn je Aktie“ dargestellt.<br />
Angabe der Abschlussprüfer<br />
Für die zum 31. Dezember 2000 und 2001 endenden Geschäftsjahre wurden<br />
die in Übereinstimmung mit den in der Bundesrepublik Deutschland geltenden<br />
handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Jahresabschlüsse der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> sowie die Konzernjahresabschlüsse nach US -GAAP der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> von<br />
der PwC Deutsche Revision <strong>AG</strong>, Elsenheimer Straße 31, 80687 München, nach<br />
deutschen Prüfungsgrundsätzen geprüft und jeweils mit einem uneingeschränk-<br />
ten Bestätigungsvermerk versehen.<br />
Für das zum 31. Dezember 2002 endende Geschäftsjahr wurde der in Überein-<br />
stimmung mit den in der Bundesrepublik Deutschland geltenden handelsrechtli-<br />
chen Vorschriften aufgestellte Jahresabschluss der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> nach deutschen<br />
Prüfungsgrundsätzen sowie der Konzernjahresabschluss nach US-<br />
GAAP der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> von Ernst & Young <strong>AG</strong>, Arnulfstraße 126, 80636 München,<br />
geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk verse-<br />
hen. Angaben über das Kapital des Emittenten<br />
71
Angaben über das Kapital des Emittenten<br />
Einzelangaben<br />
Grundkapital<br />
Das Grundkapital der Gesellschaft betrug vor Eintragung der Kapitalerhöhungen<br />
gegen Bareinlagen und Sacheinlagen € 12.730.000 und war eingeteilt in<br />
12.730.000 auf den Inhaber lautende Stammaktien (Stückaktien) mit einem<br />
rechnerischen Nennwert von je € 1. Nach Eintragung der Kapitalerhöhung ge-<br />
gen Sacheinlagen um € 8.214.355 betrug das Grundkapital der Gesellschaft<br />
€ 20.944.355 und war eingeteilt in 20.944.355 auf den Inhaber lautende<br />
Stammaktien. Im Rahmen der Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen von<br />
€ 20.944.355 um bis zu € 4.515.645 hat sich das Kapital weiter auf<br />
€ 20.954.355 erhöht.<br />
Genehmigtes Kapital<br />
Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 10. Januar 2001<br />
ermächtigt worden, in der Zeit bis zum 9. Januar 2006 das Grundkapital der<br />
Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates einmalig oder mehrfach um bis<br />
zu insgesamt € 6.365.000 durch Ausgabe von neuen Stückaktien gegen Bar-<br />
und/oder Sacheinlagen zu erhöhen und dabei über den Inhalt der Aktienrechte,<br />
den Ausgabebetrag und das für die neuen Aktien zu zahlende Entgelt und die<br />
sonstigen Bedingungen der Aktienausgabe zu entscheiden. Der Vorstand ent-<br />
scheidet jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des<br />
Bezugsrechts der Aktionäre. Ein Ausschluss des Bezugsrechts ist zum Zwecke<br />
einer Kapitalerhöhung zum Erwerb einer Beteiligung und zum Zwecke der Er-<br />
schließung des Zugangs der Gesellschaft zu ausländischen Finanzplätzen zulässig.<br />
Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung bestimmter Teile der Sat-<br />
zung (z.B. höhere Einteilung des Grundkapitals; genehmigtes Kapital) entsprechend<br />
dem Umfang der Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital zu ändern.<br />
Bedingtes Kapital<br />
Das Grundkapital ist um bis zu nominal € 200.000, eingeteilt in bis zu 200.000<br />
Stückaktien, bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewäh-<br />
rung von Bezugsrechten an Mitglieder des Vorstandes und leitende Angestellte<br />
der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> sowie an Mitglieder der Geschäftsführung und an leitende An-<br />
gestellte verbundener Unternehmen nach Maßgabe der Beschlüsse der Hauptversammlungen<br />
vom 18. März 1999, 12. April 1999 und 31. Mai 2000. Die be-<br />
dingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchgeführt, als die Mitglieder des Vorstands<br />
und leitende Angestellte der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> sowie die Mitglieder der Ge-<br />
schäftsführung und leitende Angestellte der verbundenen Unternehmen, denen<br />
die Optionen eingeräumt wurden, von ihrem Bezugsrecht Gebrauch machen.<br />
Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie<br />
durch Ausgabe entstehen, am Gewinn teil. Zu den bezugsberechtigten leiten-<br />
den Angestellten im Sinne der vorgenannten Beschlüsse der Hauptversammlungen<br />
vom 18. März 1999, 12. April 1999 und 31. Mai 2000 zählen sowohl lei-<br />
tende Angestellte der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> und leitende Angestellte der verbundenen<br />
Unternehmen im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes als auch weitere Mit-<br />
arbeiter der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> und der verbundenen Unternehmen in Führungspositi-<br />
72
onen. Zu den verbundenen Unternehmen zählen alle mit der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ge-<br />
mäß §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen.<br />
Beteiligungen<br />
Im Rahmen einer konzerninternen Umstrukturierung wurden Ende des Jahres<br />
2002 einige konzerninterne Übertragungen vorgenommen bzw. Liquidationsve rfahren<br />
eingeleitet.<br />
Die bisher von der Telegate International B.V. gehaltenen Auslandsbeteiligun-<br />
gen wurden im 4. Quartal 2002 auf die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> übertragen. Bei den Gesellschaften<br />
Telegate International B.V., mobilsafe <strong>AG</strong>, KIM Travel Consulting <strong>AG</strong>,<br />
arsmovendi.com <strong>AG</strong> und travelgate Business GmbH wurden durch entsprechende<br />
gesellschaftsrechtliche Beschlüsse Liquidationsverfahren eingeleitet.<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat als Organträgerin folgende Ergebnisabführungsverträge abgeschlossen:<br />
Organgesellschaften Datum des Vertrags HR-Eintragung Wirksam ab<br />
73<br />
Mindest -<br />
laufzeit<br />
Datagate GmbH 4.10.2000 13.2.2001 1.1.2000 31.12.2005<br />
<strong>telegate</strong> Anklam GmbH 4.10.2000 22.5.2001 1.1.2000 31.12.2005<br />
<strong>telegate</strong> Akademie<br />
GmbH 10.12.2001 13.8.2002 13.3.2001 31.12.2006<br />
11880.com GmbH 10.12.2001 4.8.2002 1.1.2001 31.12.2006<br />
Das nachfolgende Schaubild stellt eine Übersicht über die Konzerngesellschaf-<br />
ten dar (Stand: 31. Dezember 2002):
Konzernstruktur zum 31. Dezember 2002<br />
100%<br />
Datagate GmbH<br />
Planegg-Martinsried, Deutschland<br />
100%<br />
Telegate Akademie GmbH<br />
Rostock, Deutschland<br />
* befindet sich in Liquidation<br />
100%<br />
Telegate Anklam Ges. für telefon.<br />
Informationsdienste mbH<br />
Anklam, Deutschland<br />
<strong>telegate</strong> Gruppe<br />
Telegate <strong>AG</strong><br />
Planegg-Martinsried, Deutschland<br />
100%<br />
mobilSafe <strong>AG</strong>*<br />
Planegg-Martinsried, Deutschland<br />
100%<br />
11880.com GmbH<br />
Planegg-Martinsried, Deutschland<br />
74<br />
100%<br />
Telegate GmbH<br />
Wien, Österreich<br />
100%<br />
11 88 66 Ltd.<br />
Basingstoke, Großbritannien<br />
100%<br />
Telegate Italia S.r.l.<br />
Mailand, Italien<br />
100%<br />
Telegate Espana S.A.<br />
Madrid, Spanien<br />
100%<br />
Telegate Inc.<br />
City of Wilmington, USA<br />
100%<br />
Telegate International B.V.*<br />
Amsterdam, Niederlande<br />
100%<br />
arsmovendi.com <strong>AG</strong>*<br />
Planegg-Martinsried, Deutschland<br />
100%<br />
Travelgate Business GmbH*<br />
Planegg-Martinsried, Deutschland<br />
100%<br />
Kim Travel Consulting <strong>AG</strong>*<br />
Planegg-Martinsried, Deutschland
Beteiligungsübersicht<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ist direkt oder indirekt an den folgenden Unternehmen beteiligt,<br />
dabei entspricht die Anteilsquote dem Stimmrechtsanteil.<br />
Name Sitz Höhe der<br />
Datagate GmbH Martinsried, Gemeinde<br />
Planegg<br />
11880.com GmbH Martinsried, Gemeinde<br />
Planegg<br />
mobilSafe <strong>AG</strong> i.L. 1 Martinsried, Gemeinde<br />
Planegg<br />
arsmovendi.com <strong>AG</strong><br />
i.L. 1<br />
travelgate Business<br />
GmbH i.L. 1<br />
KIM Travel<br />
Consulting <strong>AG</strong> i.L. 1<br />
<strong>telegate</strong> Anklam Ge-<br />
sellschaft für telefonischeInformations-<br />
dienste mbH<br />
<strong>telegate</strong> Akademie<br />
GmbH<br />
Telegate International<br />
B.V. 1<br />
Martinsried, Ge-<br />
meinde Planegg<br />
Martinsried, Ge-<br />
meinde Planegg<br />
Martinsried, Ge-<br />
meinde Planegg<br />
75<br />
Beteiligung<br />
Stammkapital/<br />
Grundkapital zum<br />
31.12.2002<br />
in T€<br />
Kapitalrücklage<br />
zum 31.12.2002<br />
in T€<br />
100 % 25,0 0<br />
100 % 25,0 0<br />
100 % 150,0 1.740<br />
100 % 150,0 2.251<br />
100 % 25,0 0<br />
100 % 69,49 849,10<br />
Anklam 100 % 51,13 0<br />
Rostock 100 % 25,0 0<br />
Amsterdam,<br />
Niederlande<br />
100 % 18,2 0<br />
<strong>telegate</strong> Italia S.r.L. Mailand, Italien 100 % 129,0 6.000<br />
<strong>telegate</strong> España<br />
S.A.<br />
11 88 66 Ltd. Basingstoke,<br />
Madrid, Spanien 100 % 3.061,0 0<br />
Großbritannien<br />
100 % 0,001 0<br />
<strong>telegate</strong> Inc. Wilmington, USA 100 % 9.541,01 0<br />
<strong>telegate</strong> GmbH Wien, Österreich 100 % 35,0 0<br />
1 in Liquidation
Randbeteiligungen der <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
Aufgrund einer strategischen Entscheidung beschloss die Gesellschaft im Geschäftsjahr<br />
2001, sich auf ihre Kerngeschäftsbereiche zu fokussieren und sich<br />
aus dem Geschäftsfeld USA sowie dem Internetsegment zurückzuziehen. Diese<br />
Entscheidung wurde bisher nur teilweise umgesetzt.<br />
Am 19. Dezember 2001 schloss die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> einen Vertrag mit einem Ge-<br />
sellschafter der PhoneCom Kommunikationsdienste GmbH über den Verkauf<br />
ihrer Anteile (50,68 %) an dieser Gesellschaft ab. Der Vertrag trat am 1. Januar<br />
2002 in Kraft.<br />
Am 19. Dezember 2001 schloss die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> einen Vertrag mit einem Gesellschafter<br />
der PhoneCom Kommunikationsdienste GmbH über den Verkauf<br />
ihrer Aktien (50,68 %) an der Media Evolution Agentur für Neue Medien GmbH<br />
ab. Der Vertrag trat am 1. Januar 2002 in Kraft.<br />
Am 29. Juli 2002 schloss die travelgate Business GmbH einen Vertrag über den<br />
Verkauf ihrer Anteile (100 %) an der travelteam 24 GmbH mit wirtschaftlicher<br />
Wirkung zum 1. Juli 2002 ab.<br />
Am 13. Dezember 2002 schloss die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> einen Vertrag über den Ver-<br />
kauf ihrer Anteile (100%) an der <strong>telegate</strong> Call-Center GmbH ab, der an diesem<br />
Tag in Kraft trat.<br />
Die Gesellschaft beabsichtigte, die Internet- und Reisevermittlungsdienste, de-<br />
ren wirtschaftliche Aktivitäten zum Jahresende 2001 eingestellt wurden und die<br />
<strong>telegate</strong> Inc. (USA), in der sämtliche Aktivitäten im US -amerikanischen Markt<br />
zusammengefasst sind, zu verkaufen.<br />
Gemäß SFAS 144 (US -GAAP) wurden deshalb die folgenden Gruppen von<br />
zum Verkauf/zur Schließung stehender Gesellschaften im Konzernjahresabschluss<br />
2001 als „Discontinued Operations“ ausgewiesen:<br />
1) USA (<strong>telegate</strong> Inc.)<br />
2) Internet- und Reisevermittlungsdienste (mobilSafe <strong>AG</strong>, arsmovendi.com<br />
<strong>AG</strong>, KIM Travel Consulting <strong>AG</strong>, travelgate Business GmbH, travelteam24<br />
GmbH)<br />
3) PhoneCom Kommunikationsdienste GmbH und Media Evolution Agen-<br />
tur für Neue Medien GmbH<br />
Aufgrund der anwendbaren US-GAAP Rechnungslegungsvorschriften erfolgte<br />
dieser Ausweis im Konzernjahresabschluss 2002 nur noch für die Gesellschaf-<br />
ten travelteam24 GmbH, PhoneCom Kommunikationsdienste GmbH und Media<br />
Evolution Agentur für Neue Medien GmbH.<br />
Die Gesellschaften arsmovendi.com <strong>AG</strong>, KIM Travel Consulting <strong>AG</strong>, mobilSafe<br />
<strong>AG</strong> und travelgate Business GmbH befinden sich in der Liquidation.<br />
Übersicht über wesentliche Beteiligungen<br />
Die nachfolgenden Tabellen zeigen wesentliche Beteiligungsunternehmen der<br />
Gesellschaft. Die Angaben beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, je-<br />
weils auf den 31. Dezember 2002:<br />
76
<strong>telegate</strong> Inc., USA<br />
Sitz ............................................................................. Wilmington, Delaware, USA<br />
Outsourcing Telefonauskunftsdienstleis-<br />
Tätigkeitsbereich........................................................... tungen<br />
Gezeichnetes Kapital..................................................... USD 10.000.010<br />
Rücklagen im Geschäftsjahr 2002................................... USD 0<br />
Letzter Jahresfehlbetrag ................................................ USD (3.280.007)<br />
Anteile am gezeichneten Kapital ..................................... 100%<br />
Beteiligungsbuchwert..................................................... € 9.541.009,54<br />
Erträge aus Anteilen an dem Tochterunternehmen............ -<br />
Verbindlichkeiten gegenüber der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ................... USD 17.618.279<br />
Forderungen gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ............................... -<br />
Anzahl der Mitarbeiter.................................................... 83<br />
11 88 66 Ltd., Großbritannien<br />
Sitz ............................................................................. Basingstoke, Großbritannien<br />
Outsourcing und Telefonauskunftsdienste-<br />
Tätigkeitsbereich........................................................... leistungen unter eigener Marke<br />
Gezeichnetes Kapital..................................................... GPB 1<br />
Rücklagen im Geschäftsjahr 2002................................... -<br />
Letzter Jahresfehlbetrag ................................................ GPB (2.049.040)<br />
Anteile am gezeichneten Kapital ..................................... 100%<br />
Beteiligungsbuchwert..................................................... € 1,53<br />
Erträge aus Anteilen an dem Tochterunternehmen............ -<br />
Verbindlichkeiten gegenüber der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ................... GPB 4.411.596<br />
Forderungen gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ............................... -<br />
Anzahl der Mitarbeiter.................................................... 50<br />
77
<strong>telegate</strong> España S.A., Spanien<br />
Sitz ............................................................................. Madrid, Spanien<br />
Tätigkeitsbereich...........................................................<br />
Gezeichnetes Kapital..................................................... € 3.061.000<br />
Rücklagen im Geschäftsjahr 2002................................... € 0<br />
Letzter Jahresfehlbetrag ................................................ € (2.097.191)<br />
Anteile am gezeichneten Kapital ..................................... 100%<br />
Beteiligungsbuchwert..................................................... € 3.061.000<br />
Erträge aus Anteilen an dem Tochterunternehmen............ -<br />
Verbindlichkeiten gegenüber der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ...................<br />
......................................................................... € 5.094.085<br />
Forderungen gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ............................... -<br />
Anzahl der Mitarbeiter.................................................... 11<br />
<strong>telegate</strong> Italia S.r.L., Italien<br />
Sitz ............................................................................. Mailand, Italien<br />
78<br />
Outsourcing und Telefonauskunftsdiens tleistungen<br />
unter eigener Marke<br />
Outsourcing von Telefonauskunftsdienst-<br />
Tätigkeitsbereich........................................................... leistungen<br />
Gezeichnetes Kapital..................................................... € 129.000<br />
Rücklagen im Geschäftsjahr 2002................................... € 6.000.000<br />
Letzter Jahresüberschuss .............................................. € 283.192<br />
Anteile am gezeichneten Kapital ..................................... 100%<br />
Beteiligungsbuchwert..................................................... € 6.129.000<br />
Erträge aus Anteilen an dem Tochterunternehmen............ -<br />
Verbindlichkeiten gegenüber der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ................... € 5.122.650,09<br />
Forderungen gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ............................... € 1.770.703<br />
Anzahl der Mitarbeiter.................................................... 167
Beherrschender Einfluss<br />
SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH hielten vor Durchführung der Bar- und<br />
Sachkapitalerhöhungen laut Mitteilungen gemäß dem Wertpapierhandelsgesetz<br />
Stimmrechte von insgesamt 64,53 % (8.214.355 Aktien), davon SEAT PG<br />
13,54 % (1.723.778 Aktien) und <strong>telegate</strong> Holding GmbH 50,99 %<br />
(6.490.577 Aktien) und nach Eintragung der Durchführung der Sachkapitaler-<br />
höhung insgesamt 78,44% 16.428.710 Aktien, davon SEAT PG 16,46%<br />
(3.447.556 Aktien) und <strong>telegate</strong> Holding GmbH 61,98% (12.981.154 Aktien)<br />
(siehe auch „Angaben über den Emittenten - Aktionärsstruktur“). Beide Gesellschaften<br />
gehören dem Konzern Ing. C. Olivetti & C. als Muttergesellschaft des<br />
größten Konsolidierungskreises an.<br />
SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH können daher erheblichen Einfluss auf<br />
die Wahl der von den Aktionären zu bestellenden sechs Aufsichtsratsmitglieder<br />
(einschließlich dem Aufsichtsratsvorsitzenden) und die Beschlussfassung der<br />
Hauptversammlung ausüben (siehe auch „Risikofaktoren - Abhängigkeit von<br />
den Großaktionären SEAT PG und <strong>telegate</strong> Holding GmbH“).<br />
Zwischen der SEAT PG und der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> besteht ein revolvierender Darlehensvertrag,<br />
mit dem Konzern Ing. C. Olivetti & C. einige weitere Vertragsbe-<br />
ziehungen (siehe auch „Geschäfte und Rechtsbeziehungen mit nahestehenden<br />
Personen“).<br />
Die Telecom Italia hat Medienberichten zufolge ihre Absicht erklärt, voraussicht-<br />
lich ihre Konzerngesellschaft SEAT PG zu veräußern.<br />
79
Angaben über Geschäftsführungs- und Aufsichtsorgane des Emittenten<br />
Die Organe der Gesellschaft sind der Vorstand, der Aufsichtsrat und die Hauptver-<br />
sammlung. Die Kompetenzen dieser Organe sind im Aktiengesetz, in der Satzung und<br />
in den Geschäftsordnungen für Aufsichtsrat und Vorstand geregelt.<br />
Vorstand<br />
Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Personen. Im übrigen bestimmt der<br />
Aufsichtsrat die Zahl der Mitglieder des Vorstands. Der Aufsichtsrat ist berech-<br />
tigt, ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzenden des Vorstands zu benennen und<br />
stellvertretende Vorstandsmitglieder zu bestimmen.<br />
Die Beschlüsse des Vorstandes werden mit einfacher Stimmenmehrheit ge-<br />
fasst, soweit nicht die Satzung oder die Geschäftsordnung des Vorstands etwas<br />
anderes bestimmen.<br />
Der Aufsichtsrat hat dem Vorstand eine Geschäftsordnung gegeben, die einen<br />
Katalog von Geschäften enthält, deren Vornahme der Zustimmung des Aufsichtsrats<br />
bedürfen.<br />
Die Mitglieder des Vorstands haben die Geschäfte der Gesellschaft nach Maß-<br />
gabe der Gesetze, der Satzung und der Geschäftsordnung für den Vorstand zu<br />
führen.<br />
Die Gesellschaft wird durch zwei Vorstandsmitglieder oder ein Mitglied des Vorstandes<br />
gemeinsam mit einem Prokuristen vertreten. Die Gesellschaft wird<br />
durch ein Vorstandsmitglied allein vertreten, wenn der Aufsichtsrat es zur Alleinvertretung<br />
ermächtigt hat. Der Aufsichtsrat kann jedem Vorstandsmitglied<br />
die Befugnis zur Alleinvertretung erteilen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, ein-<br />
zelnen oder allen Vorstandsmitgliedern die Befugnis zu erteilen, Rechtsgeschäfte<br />
im Namen der Gesellschaft mit sich als Vertreter eines Dritten vorzu-<br />
nehmen (Befreiung vom Verbot der Doppelvertretung). Von dieser Ermächtigung<br />
wurde bisher nur im Einzelfall Gebrauch gemacht, wenn ein Vorstands-<br />
mitglied eine der Gesellschaften in der <strong>telegate</strong>-Gruppe (Tochterunternehmen)<br />
bei Rechtsgeschäften innerhalb der <strong>telegate</strong>-Gruppe vertreten hat.<br />
Die dem Vorstand gewährten Gesamtbezüge beliefen sich im Geschäftsjahr<br />
2002 auf T€ 911. Konzerninterne Organtätigkeiten werden nicht separat vergütet.<br />
Die Anzahl der vom Vorstand gehaltenen Aktien und Aktienoptionen ist unter<br />
„Angaben über den Emittenten - Aktionärsstruktur“ aufgeführt.<br />
Darlehen und Bürgschaften der Gesellschaft an Mitglieder des Vorstands oder<br />
Darlehen und Bürgschaften von Mitgliedern des Vorstands an die Gesellschaft<br />
bestehen nicht.<br />
Der Vorstand der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> setzt sich gegenwärtig aus folgenden Personen<br />
zusammen:<br />
80
Name Alter Zuständigkeit<br />
Dr. Andreas Albath 43 Deutschland, Österreich, USA,<br />
Recht, Personal, Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit<br />
Paolo Gonano 42 Italien, Spanien<br />
Dr. Klaus Harisch 38 Großbritannien, Regulierung<br />
Herr Dr. Andreas Albath (43 Jahre). Herr Dr. Albath ist seit Mai 2002 Vor-<br />
standsmitglied und seit Januar 2003 Vorstandsvorsitzender. Sein Verantwortungsbereich<br />
umfasst das gesamte deutsche Auskunftsgeschäft, das Öster-<br />
reich-Geschäft, das USA-Geschäft und die Funktionen Recht, Personal, Finanzen<br />
und Öffentlichkeitsarbeit. Herr Dr. Albath studierte von 1979 bis 1985 an<br />
der Universität Münster und Lausanne Rechtswissenschaften und legte das 1.<br />
Juristische Staatsexamen 1985 sowie das 2. Juristische Staatsexamen 1989 ab<br />
und promovierte 1988. Anschließend war Herr Dr. Albath von 1989 bis 1990 als<br />
Unternehmensberater bei McKinsey und von 1991 bis 1999 bei Gruner+Jahr in<br />
verschiedenen Funktionen, zuletzt als Geschäftsführer für die Zeitungs- und Internet<br />
-Aktivitäten in Berlin (Berliner Zeitung, Berlin Online), tätig. Anfang 2000<br />
beteiligte er sich an der DV-Job <strong>AG</strong> und trat in den Vorstand des Unternehmens<br />
ein. Nach dem Verkauf der DV-Job <strong>AG</strong> im September 2000 an die Firma<br />
Stepstone, leitete er bis April 2002 als Alleinvorstand die Geschäfte der<br />
Stepstone Deutschland <strong>AG</strong>.<br />
Herr Paolo Gonano (42 Jahre). Paolo Gonano ist seit März 2002 Vorstands-<br />
mitglied und ist für die Aktivitäten in Italien und Spanien verantwortlich. Herr<br />
Gonano studierte von 1979 bis 1984 an der Genova Universität Betriebswirt-<br />
schaftslehre und erwarb 1988 einen MBA-Abschluss an der Bocconi Universität<br />
in Mailand. Herr Gonano war von 1984 bis 1987 bei Andersen Consulting und<br />
anschließend von 1989 bis 1993 bei der Boston Consulting Group in Paris tätig.<br />
Von 1994 bis 1999 war Herr Gonano bei der Piaggio V.E.S., zuletzt als Marke-<br />
ting Direktor tätig und von 1999 bis 2001 bekleidete er verschiedene Positionen<br />
in den Bereichen Strategie, Corporate Relations und Mergers & Acquisitions in-<br />
nerhalb der SEAT PG-Gruppe. Herr Gonano leitet seit November 2001 den Ge-<br />
schäftsbereich Auskunftsdienste bei der SEAT PG Gruppe und übt seine Vorstandstätigkeit<br />
bei der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> neben dieser Tätigkeit aus.<br />
Herr Dr. Klaus Harisch (38 Jahre). Herr Dr. Harisch ist Mitbegründer der Gesellschaft<br />
und seit 1996 Vorstandsmitglied und war von 1997 bis 2002 Vor-<br />
standssprecher. Er ist derzeit für das Großbritannien-Geschäft sowie Regulierung<br />
zuständig. Er studierte von 1984 bis 1990 an der Universität Ulm Physik<br />
und Ingenieurwissenschaften und promovierte 1990 in Ingenieurwissenschaften<br />
an der Universität Stuttgart und Delft (NL). Herr Dr. Harisch begann seine berufliche<br />
Laufbahn 1990 in der Soft- und Hardwareentwicklung für Datenkompres-<br />
sion. Von 1992 bis 1996 arbeitete er bei der Schwarz-Schilling & Partner GmbH<br />
im Beratungsdienstleistungsbereich für den Telekommunikationsmarkt. Im Au-<br />
gust 1996 gründete er u.a. mit Dr. Christian Schwarz-Schilling und Peter<br />
Wünsch die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>.<br />
Die Mitglieder des Vorstands haben folgende wesentliche Aufsichtsratsmandate<br />
(außerhalb der <strong>telegate</strong>-Gruppe):<br />
81
Dr. Andreas Albath<br />
Berlin Capital Fund GmbH, Berlin, Beiratsmitglied<br />
Hertha BSC Berlin, Berlin, Wirtschaftsratsmitglied<br />
IBV-Leasing-Fonds, Nürnberg, Verwaltungsratsmitglied<br />
Paolo Gonano<br />
Giallo Voice S.p.A., Turin, Italien, Chairman<br />
NETCREATIONS Inc., USA, Director<br />
Dr. Klaus Harisch<br />
Veronas Dreams <strong>AG</strong>, Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Varetis <strong>AG</strong>, Mitglied im Aufsichtsrat<br />
Aufsichtsrat<br />
Der Aufsichtsrat besteht aus 12 Mitgliedern, von denen sechs Mitglieder von<br />
der Hauptversammlung und sechs Mitglieder von den Arbeitnehmern gemäß<br />
den Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes 1976 gewählt werden.<br />
Die Aufsichtsratsmitglieder werden für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung<br />
gewählt, die über ihre Entlastung für das vierte Geschäftsjahr<br />
nach dem Beginn der Amtszeit beschließt. Das Geschäftsjahr, in dem die Amts-<br />
zeit beginnt, wird nicht mitgerechnet. Die Hauptversammlung kann für Mitglieder<br />
der Aktionäre bei der Wahl eine kürzere Amtsdauer bestimmen. Die Wahl<br />
des Nachfolgers eines vor Ablauf der Amtszeit ausgeschiedenen Mitglieds erfolgt,<br />
soweit die Hauptversammlung die Amtszeit des Nachfolgers nicht abwei-<br />
chend bestimmt, für den Rest der Amtszeit des ausgeschiedenen Mitglieds.<br />
Für Aufsichtsratsmitglieder, die von der Hauptversammlung gewählt werden,<br />
können Ersatzmitglieder bestellt werden. Sie werden nach einer bei der Wahl<br />
festzulegenden Reihenfolge Mitglieder des Aufsichtsrates, wenn Aufsichtsratsmitglieder<br />
der Anteilseigner, als deren Ersatzmitglieder sie gewählt wurden, vor<br />
Ablauf ihrer Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausscheiden. Ihr Amt als Aufsichtsratsmitglied<br />
erlischt und ihre Stellung als Ersatzmitglied lebt wieder auf, wenn<br />
die Hauptversammlung für ein vorzeitig ausgeschiedenes und durch das Ersatzmitglied<br />
ersetztes Aufsichtsratsmitglied eine Neuwahl vornimmt. Die Wahl<br />
von Ersatzmitgliedern für die Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer richtet<br />
sich nach dem Mitbestimmungsgesetz 1976.<br />
Im Rahmen der zwingenden gesetzlichen Vorschriften und der Bestimmungen<br />
der Satzung hat sich der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung gegeben.<br />
Mitglieder des Aufsichtsrates können ihr Amt durch schriftliche Erklärung an den<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrates oder den Vorstand mit einer Frist von vier Wo-<br />
chen niederlegen. Die Gesellschaft kann auf die Einhaltung dieser Frist verzichten.<br />
Unter Vorsitz des an Lebensjahren ältesten Aufsichtsratsmitglieds der Anteilseigner<br />
wählt der Aufsichtsrat in der ersten Sitzung nach seiner Wahl für seine<br />
Amtszeit oder für eine kürzere von ihm bestimmte Frist aus seiner Mitte den<br />
Vorsitzenden des Aufsichtsrates und seinen Stellvertreter nach Maßgabe des §<br />
27 Abs. 1 und 2 des Mitbestimmungsgesetzes 1976. Der Vorsitzende des Auf-<br />
82
sichtsrates und sein Stellvertreter können jederzeit und ohne Angabe von<br />
Gründen dieses Amt niederlegen oder vom Aufsichtsrat aus dem Amt abberufen<br />
werden. Scheiden der Vorsitzende oder sein Stellvertreter vorzeitig aus dem<br />
Amt, hat der Aufsichtsrat unverzüglich eine Neuwahl für die restliche Amtszeit<br />
des Ausgeschiedenen vorzunehmen.<br />
Der Vorsitzende, ersatzweise sein Stellvertreter, beruft die Sitzungen des Aufsichtsrates<br />
mündlich, fernmündlich, schriftlich, fernschriftlich oder telegrafisch<br />
mit einer Frist von vierzehn Tagen ein. Schriftliche, fernschriftliche, telegrafische<br />
oder fernmündliche Beschlussfassungen des Aufsichtsrats sind nur dann zulässig,<br />
wenn kein Mitglied diesem Verfahren widerspricht und alle daran teilneh-<br />
men.<br />
Der Vorsitzende ist ermächtigt, im Namen des Aufsichtsrates die zur Durchfüh-<br />
rung der Beschlüsse erforderlichen Erklärungen abzugeben und Erklärungen<br />
an den Aufsichtsrat in Empfang zu nehmen. Der Vorsitzende leitet die Geschäfte<br />
des Aufsichtsrates. Er wird im Verhinderungsfall vom Stellvertreter vertreten.<br />
Ein Fall der Verhinderung ist jedenfalls stets dann gegeben, wenn der Vorsitzende<br />
gegenüber dem Stellvertreter seine Verhinderung schriftlich bestätigt und<br />
diese Erklärung nicht nachweislich unrichtig ist.<br />
Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder unter der zuletzt be-<br />
kannten Anschrift eingeladen wurden oder der Sitzungstermin einvernehmlich<br />
festgelegt ist und wenigstens die Hälfte der Mitglieder, aus denen er insgesamt<br />
zu bestehen hat, an der Beschlussfassung teilnimmt. Ein Mitglied nimmt auch<br />
dann an der Beschlussfassung teil, wenn es sich in der Abstimmung der Stimme<br />
enthält.<br />
Unmittelbar nach der Wahl des Vorsitzenden und seines Stellvertreters bildet<br />
der Aufsichtsrat zur Wahrnehmung der in § 31 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz<br />
1976 bezeichneten Aufgaben einen Ausschuss, dem der Vorsitzende, sein<br />
Stellvertreter sowie ein von den Aufsichtsratsmitgliedern der Arbeitnehmer und<br />
der Anteilseigner mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gewähltes Mit-<br />
glied angehören. Der Aufsichtsrat kann aus seiner Mitte weitere Ausschüsse<br />
bilden und ihnen in seiner Geschäftsordnung oder durch besonderen Beschluss<br />
Aufgaben und Befugnisse übertragen.<br />
Der Aufsichtsrat hat die im Aktiengesetz festgelegten Aufgaben und Rechte.<br />
Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, die Geschäftsführung des Vorstandes zu ü-<br />
berwachen. Er hat insbesondere in der Geschäftsordnung für den Vorstand bestimmt,<br />
für welche Geschäfte und Maßnahmen die vorherige Zustimmung des<br />
Aufsichtsrates oder seines Vorsitzenden einzuholen ist.<br />
Der Aufsichtsrat der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> setzt sich gegenwärtig aus folgenden Perso-<br />
nen zusammen:<br />
83
Name Mitglied<br />
Herbert Brenke<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Birgit Labs<br />
Stellvertretende Aufsichts-<br />
ratsvorsitzende<br />
seit<br />
84<br />
Tätigkeit<br />
1999 Unternehmensberater, Essen<br />
2001 Angestellte, Neubrandenburg<br />
Ina Krech 2002 Angestellte, Rostock<br />
Dr. Joachim Dreyer 2001 Dipl.-Physiker, Heiligenberg<br />
Otmar Dürotin 2001 ver.di, Hamm<br />
Dr. Martin Hartl 2001 Rechtsanwalt, Rom, Italien<br />
Uwe Heddendorp 2001 Geschäftsführer, Loyality Partner<br />
GmbH<br />
Jürgen Heinath 2001 leitender Angestellter, Neubrandenburg<br />
Katrin Kuether 2001 Angestellte, Greifswald<br />
Paolo Marcattilj 1 2001 Managing Director, Gruppo Buffetti<br />
S.p.A., Rom, Italien<br />
Angelo Novati 2001 CFO, SEAT PG, Turin, Italien<br />
Ilona Rosenberg 2001 Angestellte, Rostock<br />
1 Paolo Marcattilj hat auf eigenen Wunsch sein Amt als Aufsichtsratsmitglied<br />
zum 19. April 2003 niedergelegt. Die Gesellschaft hat am 14. April 2003 einen<br />
Antrag beim Amtsgericht München eingereicht, Herrn Fabrizio Grassi als nach-<br />
folgendes Mitglied des Aufsichtsrats zum 19. April 2003 zu bestellen. Fabrizio<br />
Grassi, der ein leitender Angestellter der SEAT PG ist, hat seiner Bestellung als<br />
Aufsichtsratsmitglied zugestimmt.<br />
Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben folgende weitere Aufsichtsrats- und<br />
Beiratsmandate:<br />
Herbert Brenke<br />
SHS Informationssysteme <strong>AG</strong>, München, Aufsichtsrat<br />
QSCommunications <strong>AG</strong>, Köln, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />
EUTEX European Telco Exchange <strong>AG</strong>, Düsseldorf, Aufsichtsrat<br />
ASR Auto-Stern von Russland <strong>AG</strong>, Moskau, Aufsichtsrat<br />
Küttner GmbH & Co. KG, Essen, Beirat<br />
ASKK Holding <strong>AG</strong>, Hamburg, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Euka <strong>AG</strong>, Zürich, Vizepräsident des Verwaltungsrats
Dr. Joachim Dreyer<br />
ECCE <strong>AG</strong>, Stuttgart, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Riodata N.V., Mörfelden, Niederlande, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Mobilcom <strong>AG</strong>, Rendsburg-Büdelsdorf, Aufsichtsrat<br />
Jamba <strong>AG</strong>, Berlin, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Home Jumper Service <strong>AG</strong>, Ulm, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
EnBW <strong>AG</strong>, Stuttgart, Beirat<br />
Uwe Heddendorp<br />
Heidelberger Druckmaschinen <strong>AG</strong>, Heidelberg, Aufsichtsrat<br />
Jürgen Heinath<br />
Interact Tele Service <strong>AG</strong>, Neubrandenburg, Aufsichtsrat<br />
Telemarketing Initiative Mecklenburg-Vorpommern e.V., Schwerin, Beirat<br />
Paolo Marcattilj<br />
CIPI S.p.A., Mailand, Italien, Presidente<br />
PBS S.p.A., Rom, Consigliere und Amministratore Delegato<br />
IS Products S.p.A., Lecco, Italien, Consigliere<br />
Office Automation Products, Lecco, Italien, Consigliere<br />
Angelo Novati<br />
TDL Infomedia Ltd., London, Großbritannien, Director<br />
Consodata S.A., Paris, Frankreich, Managing Director<br />
Matrix S.p.A., Mailand, Italien, Director<br />
Gruppo Buffetti S.p.A., Rom, Italien, Director<br />
Holding Media e Communicazioni H.M.C. S.p.A., Rom, Italien, Director<br />
Die Vergütung je Aufsichtsratsmitglied und Jahr beträgt € 5.113; für den Vorsit-<br />
zenden das eineinhalbfache. Die Gesamtvergütung des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr<br />
2002 betrug T€ 64. Darlehen und Bürgschaften der Gesellschaft an<br />
Mitglieder des Aufsichtsrats oder Darlehen und Bürgschaften von Mitgliedern<br />
des Aufsichtsrats an die Gesellschaft bestehen nicht.<br />
Die Anzahl der vom Aufsichtsrat gehaltenen Aktien und Aktienoptionen sind un-<br />
ter „Angaben über den Emittenten - Aktionärsstruktur“ aufgeführt.<br />
Alle Mitglieder des Aufsichtsrats sind über die Adresse der Hauptverwaltung der<br />
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in Planegg-Martinsried zu erreichen.<br />
Hauptversammlung<br />
Die Hauptversammlung wird durch den Vorstand oder den Aufsichtsrat einberufen.<br />
Sie findet am Sitz der Gesellschaft oder an einem deutschen Börsenplatz<br />
oder am Sitz einer Betriebsstätte oder Beteiligungsgesellschaft der Gesellschaft<br />
statt. Die Einberufung muss mindestens einen Monat vor dem letzten Hinterlegungstag,<br />
den Tag der Bekanntmachung und den letzten Hinterlegungstag nicht<br />
mitgerechnet, im Bundesanzeiger bekannt gemacht werden.<br />
Die Hauptversammlung, die über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands<br />
und des Aufsichtsrats, über die Gewinnverwendung oder - soweit erforderlich -<br />
über die Feststellung des Jahresabschlusses beschließt (ordentliche Jahres-<br />
85
hauptversammlung) findet innerhalb der ersten acht Monate eines jeden Ge-<br />
schäftsjahres statt.<br />
Zur Teilnahme an der Hauptversammlung sind diejenigen Aktionäre berechtigt,<br />
die ihre Aktien bei der Gesellschaft, einem deutschen Notar, bei einer Wertpapiersammelbank<br />
oder bei den sonst in der Einberufung bezeichneten Stellen<br />
während der Geschäftsstunden hinterlegen und bis zur Beendigung der Hauptversammlung<br />
dort belassen. Die Hinterlegung gilt auch dann als bei einer der<br />
genannten Stellen bewirkt, wenn die Aktien mit Zustimmung einer Hinterle-<br />
gungsstelle für diese bei einem Kreditinstitut bis zur Beendigung der Hauptve rsammlung<br />
im Sperrdepot gehalten werden.<br />
Die Hinterlegung muss spätestens am fünften Tag vor der Versammlung erfolgen.<br />
Fällt der letzte Tag der Hinterlegungsfrist auf einen Sonntag, auf einen<br />
Sonnabend oder einen am Hinterlegungsort staatlich anerkannten allgemeinen<br />
Feiertag, so hat die Hinterlegung spätestens am vorhergehenden Werktag zu<br />
erfolgen.<br />
Im Falle der Hinterlegung bei einem deutschen Notar oder bei einer Wertpapiersammelbank<br />
ist die hierüber auszustellende Bescheinigung spätestens am<br />
ersten Werktag, ausgenommen der Sonnabend, nach Ablauf der Hinterlegungsfrist<br />
bei der Gesellschaft einzureichen.<br />
Den Vorsitz in der Hauptversammlung führt der Vorsitzende des Aufsichtsrates,<br />
er kann die Leitung der Hauptversammlung einem anderen Mitglied des Aufsichtsrats<br />
aus dem Kreis der Anteilsvertreter übertragen. Für den Fall, dass kei-<br />
ne dieser Personen den Vorsitz übernimmt, wird der Versammlungsleiter mit<br />
einfacher Mehrheit von der Hauptversammlung unter Leitung des an Lebens-<br />
jahren ältesten Mitglieds des Vorstandes gewählt. Der Versammlungsleiter bestimmt<br />
die Reihenfolge der Abhandlung der Tagesordnung sowie die Art und<br />
Reihenfolge der Abstimmungen.<br />
Jede Stückaktie gewährt eine Stimme. Das Stimmrecht steht dem Aktionär mit<br />
der Leistung der gesetzlichen Mindesteinlage zu.<br />
Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht zwingend gesetzliche<br />
Vorschriften entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen<br />
gefasst. Soweit das Gesetz eine Mehrheit des Grundkapitals vorschreibt,<br />
erfolgt die Abstimmung nach der Satzung mit einfacher Kapitalmehrheit, soweit<br />
nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen.<br />
Der Vorstand hat nach der Satzung in den ersten drei Monaten des Geschäfts-<br />
jahres den Jahresabschluss sowie den Lagebericht für das vergangene Geschäftsjahr<br />
aufzustellen und dem Abschlussprüfer vorzulegen. Der Vorstand hat<br />
dem Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Lagebericht unverzüglich nach<br />
ihrer Aufstellung zusammen mit dem Vorschlag für die Verwendung des Bilanz-<br />
gewinns vorzulegen.<br />
Nach Eingang des Berichts des Aufsichtsrates ist unverzüglich die ordentliche<br />
Hauptversammlung einzuberufen. Sie beschließt über die Entlastung von Vor-<br />
stand und Aufsichtsrat, über die Verwendung des Bilanzgewinns und die Wahl<br />
des Abschlussprüfers. Vorstand und Aufsichtsrat sind ermächtigt, bei der Fest-<br />
stellung des Jahresabschlusses den Jahresüberschuss, der nach Abzug der in<br />
die gesetzliche Rücklage einzustellenden Beträge und eines Verlustvortrages<br />
86
verbleibt, zum Teil oder ganz in andere Gewinnrücklagen einzustellen. Die Ein-<br />
stellung eines größeren Teils als die Hälfte des Jahresüberschusses ist nicht<br />
zulässig, soweit die anderen Gewinnrücklagen nach der Einstellung die Hälfte<br />
des Grundkapitals übersteigen würden.<br />
87
Geschäfte und Rechtsbeziehungen mit nahestehenden Personen<br />
Nachfolgend werden die wesentlichen Beziehungen zwischen Gesellschaften<br />
der <strong>telegate</strong>-Gruppe und der SEAT PG oder anderen Unternehmen der<br />
Ing. C. Olivetti & C. außerhalb der <strong>telegate</strong>-Gruppe dargestellt.<br />
Beziehungen mit SEAT PG<br />
Im März 2001 schloss die SEAT PG mit der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> einen revolvierenden<br />
Darlehensvertrag (Revolving Credit Facility) über € 50 Mio. (DM 97,8 Mio.) mit<br />
einer Laufzeit bis zum 31. Januar 2006 ab, der im Februar 2002 durch einen<br />
Nachtrag ergänzt wurde. Nach diesem Darlehensvertrag ist die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> un-<br />
ter bestimmten Voraussetzungen bis zum 31. Januar 2006 zur Ziehung von<br />
Auszahlungstranchen berechtigt. Die Ziehung ist von der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> mindes-<br />
tens drei Geschäftstage im Voraus unter Angabe von bestimmten weiteren In-<br />
formationen der SEAT PG gegenüber mitzuteilen. Der Zinssatz beträgt für €-<br />
Beträge für die jeweiligen Zinsperioden 3-Monats-EURIBOR zuzüglich 0,75 %<br />
p.a. und für US-Dollar-Beträge 6-Monats-LIBOR zuzüglich 0,75 % p.a., nach<br />
Fälligkeit 3-Monats-EURIBOR zuzüglich 2% p.a. bzw. 6-Monats-LIBOR zuzüg-<br />
lich 2 % p.a.. Verwendungszweck ist die Finanzierung von Betriebsmitteln<br />
(Working Capital). Der Darlehensvertrag enthält Regelungen über vorzeitige<br />
Rückzahlung, die Verpflichtung zur Zurverfügungstellung bestimmter Finanzinformationen<br />
und Gewährleistungen sowie Zusicherungen. Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> be-<br />
darf u.a. vor Einholung der Zustimmung des Aufsichtsrats zum Erwerb oder zur<br />
Veräußerung von Vermögenswerten oder Geschäftsteilen mit einem Wert von<br />
mehr als € 5 Mio. oder vor Abschluss von Finanzgeschäften mit einem Volumen<br />
von mehr als € 5 Mio. mit einer Bank oder einem Finanzinstitut oder vor Erhö-<br />
hung des Grundkapitals der Gesellschaft aus genehmigtem Kapital der Zustimmung<br />
von SEAT PG. SEAT PG hat ein Recht zur Fälligstellung ausstehen-<br />
der Darlehensbeträge u.a., wenn SEAT PG nicht mehr mittelbar oder unmittelbar<br />
mehr als 51 % des ausgegebenen Kapitals der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in ihrem Eigen-<br />
tum hat oder die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> sich mit der Erfüllung von Zahlungsverpflichtungen<br />
aus irgendwelchen anderen Verbindlichkeiten in Verzug befindet. Sicher-<br />
heiten wurden nicht bestellt. Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat sich im Rahmen des Darle-<br />
hensvertrags jedoch verpflichtet, gegenwärtig oder zukünftig keinerlei Sicherheiten<br />
zur Sicherung anderer Geldverbindlichkeiten zu begründen, zu erweitern<br />
oder aufrecht zu erhalten, ohne gleichzeitig SEAT PG eine gleichwertige Sicherheit<br />
einzuräumen. SEAT PG hat ein Sonderkündigungsrecht mit einer Frist<br />
von sechs Monaten, das erstmals zum 31. Januar 2004 ausgeübt werden kann.<br />
Der Darlehensvertrag unterliegt italienischem Recht, Gerichtsstand ist Turin,<br />
Italien.<br />
Im Rahmen der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen wurde von SEAT PG<br />
bzw. <strong>telegate</strong> Holding GmbH eine Teilforderung (bestehend aus einem Teilrück-<br />
zahlungsanspruch) gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von insgesamt € 30.310.970<br />
eingebracht und erlassen, die i.H.v. € 23.950.229,17 im Rahmen eines Forde-<br />
rungabtretungsvertrags vom 15. November 2002 mit Zustimmung der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> von der SEAT PG an die <strong>telegate</strong> Holding GmbH abgetreten wurde. Zum<br />
31. Dezember 2002 betrugen die Darlehensverbindlichkeiten der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
gegenüber SEAT PG aus dem Darlehensvertrag € 15,8 Mio.. Die <strong>telegate</strong> Italia<br />
erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2002 einen Umsatz in Höhe von € 6,5 Mio.<br />
88
(2001: € 2,9 Mio.), die fast ausschließlich aus Outsourcing-Verträgen mit SEAT<br />
PG und Telecom Italia Mobile resultierten, die nach Ansicht der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> einem<br />
Drittvergleich standhielten (2002: € 6,3 Mio.; 2001: € 2,8 Mio.). Auf Umsät-<br />
ze mit SEAT PG entfiel hierbei im Geschäftsjahr 2002 ein Anteil von € 3,3 Mio.<br />
(2001: € 2,1 Mio.), auf die Telecom Italia Mobile, eine Tochtergesellschaft der<br />
Telecom Italia, in Höhe von € 3,0 Mio. (2001: € 0,7 Mio.).<br />
Forderungsabtretungsvereinbarung zwischen SEAT PG und <strong>telegate</strong><br />
Holding GmbH<br />
Im Rahmen eines Forderungsabtretungsvertrages zwischen der SEAT PG und<br />
der <strong>telegate</strong> Holding GmbH hat die SEAT PG an die <strong>telegate</strong> Holding GmbH im<br />
November 2002 mit Zustimmung der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> einen Teilbetrag i.H.v. €<br />
23.950.229,17 aus dem zwischen der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> und der SEAT PG am 9./15.<br />
März 2001 abgeschlossenen Darlehensvertrag (Credit Facility Agreement) abgetreten.<br />
Der Teilrückzahlungsanspruch i.H.v. € 23.950.229,17 wurde von der<br />
<strong>telegate</strong> Holding GmbH im Rahmen der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen<br />
vom 19. Dezember 2002 in die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> eingebracht.<br />
Werbe- und Datenüberlassungsvertrag zwischen Thomson Directories<br />
Ltd. und 11 88 66 Ltd.<br />
Am 17. Januar 2003 hat die 11 88 66 Ltd., die britische Tochtergesellschaft der<br />
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, mit Wirkung zum 1. Januar 2003 einen Kooperationsvertrag mit<br />
dem britischen Telefonbuchverleger Thomson Directories Ltd. (einer Konzerngesellschaft<br />
der SEAT PG) abgeschlossen. Dieser Vertrag umfasst zum einen<br />
die werbliche Platzierung der Telefonnummer 11 88 66 auf dem Umschlag von<br />
Thomson-Telefonbüchern in Großbritannien sowie weitere Werbemaßnahmen,<br />
zum anderen den Zugriff auf die Thomson-Datenbank zur Nutzung von Branchendaten<br />
und die Gewährung einer nicht ausschließlichen und nicht übertrag-<br />
baren Lizenz für eine vertraglich festgelegte Nutzung der Thomson-Datenbank.<br />
Der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2007 und sieht eine Um-<br />
satzbeteiligung von Thomson bei einer Mindest- sowie Höchstgebühr für die<br />
Nummern-Platzierung sowie eine variable Gebühr für die Nutzung der Daten-<br />
bank vor.<br />
Sonstiges<br />
Im Rahmen einer bestehenden Konzern-Darlehensrahmenvereinbarung zwischen<br />
der SEAT PG und der Bank Intesa BCI wurde der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> von dieser<br />
Bank eine Kreditlinie i.H.v. € 25 Mio. gewährt, die i.H.v € 12,0 Mio. in Anspruch<br />
genommen worden ist. (Stand 31.Dezember 2002)<br />
Das Vorstandsmitglied der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, Herr Gonano, leitet seit November 2001<br />
den Geschäftsbereich Auskunftsdienste bei der SEAT PG und übt seine Vorstandstätigkeit<br />
bei der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> neben dieser Tätigkeit aus. Die Aufsichts-<br />
ratsmitglieder Paolo Marcattilj und Angelo Novati sind im SEAT PG-Konzern tätig.<br />
89
Steuern<br />
Dieser Abschnitt „Steuern" enthält eine kurze Zusammenfassung einiger wichtiger<br />
deutscher Besteuerungsgrundsätze, die im Zusammenhang mit dem Erwerb, dem Halten<br />
oder der Übertragung von Aktien bedeutsam sind oder werden können. Es handelt<br />
sich dabei jedoch nicht um eine umfassende und vollständige Darstellung sämtlicher<br />
steuerlicher Aspekte, die für Aktionäre relevant sein können. Grundlage dieser Zusam-<br />
menfassung ist das zur Zeit der Erstellung dieses Informationsmemorandums geltende<br />
nationale deutsche Steuerrecht sowie Bestimmungen der Doppelbesteuerungsabkom-<br />
men, die derzeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und anderen Staaten abgeschlossen<br />
sind. In beiden Bereichen können sich Bestimmungen – unter Umständen<br />
auch rückwirkend – ändern. Potenziellen Käufern von Aktien wird daher empfohlen,<br />
wegen der Steuerfolgen des Kaufs, des Haltens sowie der Veräußerung bzw. unent-<br />
geltlichen Übertragung von Aktien und wegen des bei einer ggf. möglichen Erstattung<br />
deutscher Quellensteuer (Kapitalertragsteuer) einzuhaltenden Verfahrens ihre steuerli-<br />
chen Berater zu konsultieren. Diese sind in der Lage, auch die besonderen steuerlichen<br />
Verhältnisse des einzelnen Aktionärs zutreffend zu berücksichtigen.<br />
Besteuerung der Gesellschaft<br />
Deutsche Kapitalgesellschaften unterliegen grundsätzlich einer gewinnabhängigen<br />
Gewerbeertragsteuer, der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag. Die Bemessung<br />
der Gewerbeertragsteuer ist abhängig (i) von dem im Wesentlichen nach den<br />
Grundsätzen des deutschen Körperschaftsteuergesetzes ermittelten Gewinn, der für<br />
Gewerbesteuerzwecke durch Hinzurechnungen bzw. Kürzungen korrigiert wird, und (ii)<br />
davon, in welcher Gemeinde die Gesellschaft Betriebsstätten unterhält. Bei der Ermittlung<br />
des körperschaftsteuerlichen Gewinns der Kapitalgesellschaft ist die Gewerbeer-<br />
tragsteuer als Betriebsausgabe abzugsfähig.<br />
Deutsche Kapitalgesellschaften unterliegen der Körperschaftsteuer, die im Jahr 2003<br />
einem einheitlichen Satz von 26,5 % für ausgeschüttete und einbehaltene Gewinne be-<br />
trägt. Ab dem Jahr 2004 beträgt der Körperschaftsteuersatz 25 %. Zusätzlich wird ein<br />
Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 % auf die Körperschaftsteuer erhoben.<br />
Gewinnausschüttungen inländischer Kapitalgesellschaften an die Gesellschaft sind von<br />
der Körperschaftsteuer befreit, wobei diese Befreiung im Falle eines Wirtschaftsjahres<br />
der ausschüttenden Gesellschaft, das vom Kalenderjahr abweicht, erst für Dividenden<br />
gilt, die nach Ablauf des in 2002 endenden Wirtschaftsjahres oder vorab für dieses<br />
ausgeschüttet werden. Gewinnausschüttungen für ein früheres Wirtschaftsjahr können<br />
unter bestimmten Voraussetzungen jedoch zu einer Erhöhung der Körperschaftsteuer<br />
der Gesellschaft führen. Gewinnausschüttungen ausländischer Kapitalgesellschaften<br />
an die Gesellschaft sind – vorbehaltlich bestimmter Ausnahmen – steuerfrei. Allerdings<br />
gelten bei Ausschüttungen ausländischer Kapitalgesellschaften 5 % der Dividende als<br />
nicht abzugsfähige Betriebsausgaben. Dieser Betrag führt zu einer Erhöhung des steu-<br />
erpflichtigen Gewinns.<br />
Für Dividenden aus Streubesitz, also aus Beteiligung von weniger als 10 %, muss die<br />
Gesellschaft Gewerbeertragsteuer in Höhe von ca. 15 bis 25 % entrichten. Dividenden<br />
sind gewerbeertragsteuerfrei, wenn die Gesellschaft zu Beginn des Erhebungszeit-<br />
raums mindestens zu 10 % am Grundkapital der ausschüttenden Gesellschaft beteiligt<br />
war.<br />
90
Soweit die Gesellschaft über einen Übergangszeitraum von 18 Wirtschaftsjahren Ge-<br />
winne, die in vor dem 31.12. 2000 endenden Wirtschaftsjahren thesauriert worden sind,<br />
an ihre Aktionäre ausschüttet, sind folgende Besonderheiten beachtlich: Für Gewinn-<br />
ausschüttungen, die nach dem 11. April 2003 und vor dem 1. Januar 2006 erfolgen,<br />
kann das durch die Thesaurierung von Gewinnen aus vor dem 31. Dezember 2000<br />
endenden Wirtschaftsjahren aufgebaute Körperschaftsteuerguthaben nicht realisiert<br />
werden (Moratorium). Nach dem Ende des Moratoriums vermindert sich die Körper-<br />
schaftsteuerlast der Gesellschaft um einen Betrag in Höhe von 1/6 der jeweiligen Gewinnausschüttung<br />
bis zur Höhe des für die Gesellschaft festgestellten Körperschaft-<br />
steuerguthabens auf thesaurierte Gewinne. Allerdings sind diese Steuerminderungen<br />
begrenzt. Nur derjenige Betrag, der bei einer fiktiven linearen Verteilung des Gutha-<br />
bens auf die Restlaufzeit des Übergangszeitraums bis 2019 entfiele, kann jährlich erstattet<br />
werden. Werden in diesen Wirtschaftsjahren bestimmte steuerfreie Erträge, die<br />
aus der Zeit vor dem Jahr 2001 stammen, ausgeschüttet, muss die Gesellschaft diese<br />
im Grundsatz mit einem Steuersatz von 30 % nachversteuern.<br />
Besteuerung von Dividenden<br />
Kapitalertragsteuer<br />
Deutsche Kapitalgesellschaften haben grundsätzlich für Rechnung der Gesellschafter<br />
von ihren Gewinnausschüttungen eine Quellensteuer (Kapitalertragsteuer) in Höhe von<br />
20 % und einen auf die Kapitalertragsteuer erhobenen Solidaritätszuschlag in Höhe<br />
von 5,5 % einzubehalten und abzuführen. Bemessungsgrundlage für die Kapitalertragsteuer<br />
ist die von der Hauptversammlung beschlossene Dividende. Der Kapitaler-<br />
tragsteuerabzug erfolgt unabhängig davon, ob und in welchem Umfang die Gewinnausschüttung<br />
auf Ebene des Anteilseigners von der Steuer befreit ist (s.u. „Besteue-<br />
rung auf der Ebene des Anteilseigners").<br />
Für Dividenden, die i.S.d. Art. 2 der sog. Mutter-Tochter-Richtlinie (Richtlinie<br />
Nr. 90/435/EWG des Rates vom 23. Juli 1990) an Körperschaften, die in einem Mit-<br />
gliedstaat der Europäischen Union ansässig sind, ausgeschüttet werden, kann bei Vorliegen<br />
weiterer Voraussetzungen auf Antrag bei der Gewinnausschüttung von einer<br />
Einbehaltung der Kapitalertragsteuer ganz abgesehen werden.<br />
Besteuerung auf Ebene des Anteilseigners<br />
Inländische Anteilseigner<br />
Dividenden der Gesellschaft an in der Bundesrepublik Deutschland unbeschränkt steu-<br />
erpflichtige natürliche Personen, welche die Aktien im Privatvermögen halten, gehören<br />
lediglich in Höhe von 50 % zu den Einkünften aus Kapitalvermögen (sog. Halbeinkünf-<br />
teverfahren). Sie unterliegen der progressiven Einkommensteuer (bis zu einem<br />
Höchstsatz von 48,5 %) zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag hierauf. Mit solchen Divi-<br />
denden in wirtschaftlichem Zusammenhang stehende Aufwendungen sind nur zur Hälfte<br />
steuerlich abzugsfähig.<br />
Natürliche Personen, welche die Aktien im Privatvermögen halten, erhalten für ihre<br />
Einkünfte aus Kapitalvermögen insgesamt einen „Sparerfreibetrag" in Höhe von<br />
€ 1.550 (für Ledige) bzw. € 3.100 (für zusammen veranlagte Ehegatten). Daneben wird<br />
eine Werbungskostenpauschale von € 51 bzw. € 102 gewährt, sofern keine höheren<br />
Werbungskosten nachgewiesen werden. Nur soweit die Dividenden und andere Ein-<br />
91
nahmen aus Kapitalvermögen nach hälftigem bzw. vollem Abzug der tatsächlichen<br />
Werbungskosten bzw. des Werbungskosten-Pauschbetrags diesen Sparerfreibetrag<br />
übersteigen, sind sie steuerpflichtig.<br />
Werden die Aktien im Betriebsvermögen eines Einzelunternehmers oder einer Personengesellschaft<br />
gehalten, geht die Dividende, soweit keine Körperschaft beteiligt ist, für<br />
Zwecke der Einkommensbesteuerung zu 50 % in die Ermittlung der Einkünfte aus Gewerbebetrieb<br />
ein. Betriebsausgaben, die mit den Dividenden in wirtschaftlichem Zu-<br />
sammenhang stehen, sind lediglich zu 50 % abzugsfähig. Bei Personengesellschaften<br />
geht die Dividende in die einheitliche und gesonderte Gewinnfeststellung ein und wird<br />
von dort aus den Gesellschaftern anteilig zugewiesen, wobei deren Besteuerung ? ein-<br />
schließlich der Abziehbarkeit von damit zusammenhängenden Aufwendungen ? von<br />
deren Rechtsform abhängt. Die Dividenden unterliegen zusätzlich der Gewerbesteuer,<br />
es sei denn, der Steuerpflichtige war zu Beginn des maßgeblichen Erhebungszeitraums<br />
zu mindestens 10 % am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt.<br />
An inländische Kapitalgesellschaften ausgeschüttete Dividenden sind - vorbehaltlich<br />
bestimmter Ausnahmen für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Finanzun-<br />
ternehmen - grundsätzlich von der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag<br />
befreit. Eine Mindestbeteiligungsgrenze oder eine Mindesthaltezeit ist nicht zu beachten.<br />
Die Dividenden können jedoch einer nachträglichen erhöhten Körperschaftsteuer<br />
unterliegen, wenn sie aus bestimmten steuerfreien Erträgen stammen. Betriebsausgaben,<br />
die mit steuerfreien Einnahmen in unmittelbarem wirtschaftlichen Zusammenhang<br />
stehen, sind nicht als Betriebsausgaben abziehbar. Auf Dividenden aus Streubesitz, also<br />
aus Beteiligungen von weniger als 10 %, müssen inländische Kapitalgesellschaften<br />
Gewerbeertragsteuer in Höhe von ca. 15 bis 25 % entrichten.<br />
Soweit für die Gewinnausschüttungen Eigenkapital als verwendet gilt, das steuerlich<br />
unbelastet ist und auf Kapitaleinlagen der Anteilseigner beruht, wird die Dividende ohne<br />
jeden Abzug brutto für netto ausgezahlt und unterliegt beim Anteilseigner nicht der Dividendenbesteuerung,<br />
möglicherweise aber einer Besteuerung als Veräußerungsge-<br />
winn.<br />
Anrechnung bzw. Erstattung von Kapitalertragsteuer<br />
Bei Aktionären, die in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig sind, sowie bei im Aus-<br />
land ansässigen Aktionären, die ihre Aktien im Betriebsvermögen einer deutschen Betriebsstätte<br />
oder festen Einrichtung in Deutschland oder in einem Betriebsvermögen,<br />
für das ein ständiger Vertreter in Deutschland bestellt ist, halten, wird die einbehaltene<br />
und abgeführte Kapitalertragsteuer (einschließlich Solidaritätszuschlag) auf die Ein-<br />
kommen- oder Körperschaftsteuerschuld angerechnet bzw. in Höhe eines etwaigen<br />
Überhanges erstattet.<br />
Bei natürlichen Personen, welche die Aktien im Privatvermögen halten, kommt auch ei-<br />
ne teilweise oder vollständige Erstattung der Kapitalertragsteuer in Betracht.<br />
Ausländische Anteilseigner<br />
Bei im Ausland ansässigen Aktionären ohne Betriebsstätte, feste Einrichtung oder be-<br />
stelltem ständigen Vertreter in Deutschland gilt die deutsche Steuerschuld mit Einbehaltung<br />
der (ggf. nach einem Doppelbesteuerungsabkommen ermäßigten) Kapitaler-<br />
tragsteuer als abgegolten.<br />
92
Ist der Aktionär eine natürliche Person und gehören die Aktien zum Vermögen einer<br />
Betriebsstätte oder festen Einrichtung in Deutschland oder werden die Aktien über einen<br />
bestellten ständigen Vertreter in Deutschland gehalten, unterliegen 50 % der Divi-<br />
denden der deutschen Einkommensteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag hierauf. Der<br />
Einkommensteuersatz beträgt mindestens 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag. Die Di-<br />
vidende kann darüber hinaus der Gewerbesteuer unterliegen.<br />
Dividendenausschüttungen an ausländische Körperschaften sind - vorbehaltlich be-<br />
stimmter Ausnahmen für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Finanzun-<br />
ternehmen - grundsätzlich von der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag<br />
befreit, wenn die Aktien zum Betriebsvermögen einer festen Einrichtung oder Betriebs-<br />
stätte in Deutschland gehören. In diesen Fällen müssen ausländische Körperschaften<br />
allerdings für Dividenden aus Streubesitz, also aus Beteiligungen von weniger als<br />
10 %, Gewerbesteuer entrichten. Dividenden sind gewerbeert ragsteuerfrei, wenn die<br />
Gesellschaft zu Beginn des Erhebungszeitraumes mindestens zu 10 % am Grundkapi-<br />
tal der ausschüttenden Gesellschaft beteiligt war.<br />
Erstattung von Kapitalertragsteuer durch das Bundesamt für Finanzen<br />
Für Ausschüttungen an im Ausland ansässige Aktionäre wird der Kapitalertragsteuer-<br />
satz, soweit die Bundesrepublik Deutschland mit dem Ansässigkeitsstaat des Aktionärs<br />
ein Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen hat und soweit die Aktionäre ihre<br />
Aktien weder im Betriebsvermögen einer Betriebsstätte oder festen Einrichtung in<br />
Deutschland noch in einem Betriebsvermögen, für das ein ständiger Vertreter in<br />
Deutschland bestellt ist, halten, nach Maßgabe des Doppelbesteuerungsabkommens<br />
reduziert. Die Kapitalertragsteuerermäßigung wird grundsätzlich in der Weise gewährt,<br />
dass die Differenz zwischen dem einbehaltenen Gesamtbetrag einschließlich des Solidaritätszuschlages<br />
und der unter der Anwendung des einschlägigen Doppelbesteue-<br />
rungsabkommens tatsächlich geschuldeten Kapitalertragsteuer (i.d.R. 15 %) auf Antrag<br />
durch die deutsche Finanzverwaltung (Bundesamt für Finanzen, Friedhofstraße 1,<br />
D-53221 Bonn) erstattet wird. Formulare für das Erstattungsverfahren sind beim Bundesamt<br />
für Finanzen erhältlich.<br />
Wenn die Aktien nicht im Vermögen einer Betriebsstätte (einschließlich eines ständigen<br />
Vertreters) oder festen Einrichtung in Deutschland gehalten werden, sind Dividenden in<br />
Deutschland grundsätzlich nicht steuerpflichtig. Dennoch ist die Gesellschaft verpflich-<br />
tet, zunächst die Kapitalertragsteuer von 20 % (zuzüglich Solidaritätszuschlag) auf den<br />
vollen Betrag der Dividende zu erheben. Die Kapitalertragsteuer ist nach Maßgabe des<br />
einschlägigen Doppelbesteuerungsabkommens nach dem oben beschriebenen Verfahren<br />
zu erstatten.<br />
Besteuerung von Veräußerungsgewinnen<br />
Inländische Anteilseigner<br />
Gewinne aus der Veräußerung von im Privatvermögen eines in Deutschland ansässi-<br />
gen Aktionärs gehaltenen Aktien sind grundsätzlich einkommensteuer- und solidaritätszuschlagspflichtig,<br />
wenn die Veräußerung innerhalb eines Jahres nach dem Erwerb<br />
stattfindet. Sie werden jedoch nur noch zu 50 % in die steuerliche Bemessungsgrundlage<br />
einbezogen. Soweit der erzielte Gewinn für alle privaten Veräußerungsgeschäfte<br />
pro Jahr und Person unter € 512 bleibt, wird er nicht besteuert. Entsteht ein Veräuße-<br />
93
ungsverlust, sind bestimmte Einschränkungen bei dessen steuerlicher Berücksichti-<br />
gung zu beachten.<br />
Gewinne aus der Veräußerung von im Privatvermögen eines in Deutschland ansässi-<br />
gen Aktionärs gehaltenen Aktien sind darüber hinaus zu 50 % steuerpflichtig, wenn –<br />
auch nach Ablauf der vorgenannten Jahresfrist – der Aktionär oder im Falle eines un-<br />
entgeltlichen Erwerbes sein(e) Rechtsvorgänger zu irgendeinem Zeitpunkt während der<br />
der Veräußerung vorangehenden fünf Jahre zu mindestens 1 % unmittelbar oder mit-<br />
telbar am Kapital der Gesellschaft beteiligt war(en). Hat der Aktionär die Aktien unent-<br />
geltlich erworben, werden die Besitzzeiten und Beteiligungsquoten des Vorbesitzers<br />
angerechnet. Veräußerungsve rluste und Aufwendungen in Zusammenhang mit der<br />
Veräußerung sind, soweit sie unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich geltend<br />
gemacht werden können, nur zu 50 % zu berücksichtigen.<br />
Gewinne aus der Veräußerung von Aktien, die von einem in Deutschland ansässigen<br />
Aktionär im Betriebsvermögen gehalten werden, unterliegen ohne Besonderheiten der<br />
Besteuerung, insbesondere gilt für die Gewinnfeststellung von Personengesellschaften,<br />
soweit keine Körperschaften beteiligt sind, und natürlichen Personen das Halbeinkünfteverfahren.<br />
Bei gewerblichen Personengesellschaften können Veräußerungsgewinne der Gewerbesteuer<br />
unterliegen. Im Übrigen gehen sie in die einheitliche und gesonderte Feststel-<br />
lung ein und werden von dort aus den Gesellschaftern zugewiesen, wobei deren Be-<br />
steuerung von ihrer Rechtsform abhängt.<br />
Für Steuerpflichtige, die der Körperschaftsteuer unterliegen, sind Gewinne aus der Ver-<br />
äußerung von Aktien - vorbehaltlich bestimmter Ausnahmen für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute<br />
und Finanzunternehmen - grundsätzlich von der Gewerbeer-<br />
trag- und Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag befreit.<br />
Ausländische Anteilseigner<br />
Erfolgt die Veräußerung der Aktien durch einen ausländischen Aktionär, der (i) die Aktien<br />
in einer Betriebsstätte, festen Einrichtung oder über einen ständigen Vertreter in<br />
Deutschland hält, oder (ii) der zu irgendeinem Zeitpunkt innerhalb der letzten fünf Jahre<br />
vor der Veräußerung der Aktien direkt oder indirekt mindestens 1 % am Kapital der Ge-<br />
sellschaft beteiligt war oder (iii) bei dem die Voraussetzungen der erweiterten beschränkten<br />
Steuerpflicht nach § 2 AStG vorliegen, unterliegen die erzielten Veräuße-<br />
rungsgewinne in Deutschland der Besteuerung.<br />
Veräußerungsgewinne, die eine nicht in Deutschland ansässige Kapitalgesellschaft erzielt,<br />
welche die veräußerten Aktien im Betriebsvermögen einer inländischen Betriebs-<br />
stätte gehalten hat, sind von der Gewerbe- und Körperschaftsteuer befreit. Entsprechend<br />
dürfen Veräußerungsverluste und Aufwendungen in Zusammenhang mit der<br />
Veräußerung steuerlich nicht abgezogen werden.<br />
Bei Anwendbarkeit eines Doppelbesteuerungsabkommens kann die deutsche Steuerpflicht<br />
auf Veräußerungsgewinne möglicherweise entfallen.<br />
Besonderheiten für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Finanzunternehmen<br />
Soweit Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute Aktien, welche nach § 1<br />
Abs. 12 des Gesetzes über das Kreditwesen (KWG) dem Handelsbuch zuzurechnen<br />
94
sind, halten bzw. veräußern, gelten weder für Dividenden noch für Veräußerungsge-<br />
winne das Halbeinkünfteverfahren oder die Steuerfreistellung. Gleiches gilt für Aktien,<br />
die von Finanzunternehmen im Sinne des KWG mit dem Ziel der kurzfristigen Erzielung<br />
eines Eigenhandelserfolges erworben werden. Dies gilt auch für Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute<br />
und Finanzunternehmen mit Sitz in einem anderen Mit-<br />
gliedstaat der Europäischen Gemeinschaft oder einem anderen Vertragsstaat des<br />
EWR-Abkommens.<br />
Vermögensteuer<br />
Für Veranlagungszeiträume ab dem 1. Januar 1997 wird in der Bundesrepublik<br />
Deutschland keine Vermögensteuer erhoben.<br />
Erbschaft- bzw. Schenkungsteuer<br />
Der Übergang von Aktien auf eine andere Person durch Schenkung oder von Todes<br />
wegen unterliegt der deutschen Erbschaft- bzw. Schenkungsteuer nur, wenn<br />
(1) der Erblasser, der Schenker, der Erbe, der Beschenkte oder der sonstige Er-<br />
werber zur Zeit des Vermögensübergangs seinen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen<br />
Aufenthalt in Deutschland hatte<br />
oder<br />
sich als deutscher Staatsangehöriger nicht länger als fünf Jahre dauernd im<br />
Ausland aufgehalten hat, ohne im Inland einen Wohnsitz zu haben,<br />
oder<br />
(2) außer im Fall von (1) die Aktien beim Erblasser oder Schenker zu einem Betriebsvermögen<br />
gehören, für das in Deutschland eine Betriebsstätte unterhal-<br />
ten wurde oder ein ständiger Vertreter bestellt war, oder<br />
(3) der Erblasser oder Schenker zum Zeitpunkt des Erbfalls oder der Schenkung<br />
entweder allein oder zusammen mit anderen ihm nahestehenden Personen<br />
i.S.d. § 1 Abs. 2 AStG in Verbindung mit § 121 Nr. 4 Bewertungsgesetz zu<br />
mindestens 10 % am Grund- und Stammkapital der deutschen Kapitalgesellschaft<br />
unmittelbar oder mittelbar beteiligt war,<br />
oder<br />
(4) der Erblasser oder Schenker mit deutscher Staatsangehörigkeit nach einem<br />
Wegzug aus der Bundesrepublik Deutschland der erweiterten beschränkten<br />
Steuerpflicht unterliegt (§§ 2, 4 AStG).<br />
Die wenigen gegenwärtig in Kraft befindlichen deutschen Erbschaftsteuer-<br />
Doppelbesteuerungsabkommen sehen i.d.R. vor, dass deutsche Erbschaft- bzw.<br />
Schenkungsteuer nur in Fall (1) und mit Einschränkungen in Fall (2) erhoben werden<br />
kann.<br />
Sonstige Steuern<br />
Bei Kauf, Verkauf oder sonstiger Veräußerung von Aktien fällt keine deutsche Kapital-<br />
verkehrsteuer, Umsatzsteuer, Stempelsteuer oder ähnliche Steuer an. Unter bestimmten<br />
Voraussetzungen ist es jedoch möglich, dass Unternehmer zu einer Umsatzsteuer-<br />
95
pflicht der ansonsten steuerfreien Umsätze optieren. Die Übertragung oder Vereinigung<br />
von mindestens 95 % der Aktien kann Grunderwerbsteuer auslösen, wenn die Gesellschaft<br />
oder Gesellschaften, an denen die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar betei-<br />
ligt ist, über inländische Grundstücke verfügen.<br />
Geplante Änderungen im Bereich der Körperschaftsteuer<br />
Aus den Verhandlungen in den Gesetzgebungsorganen ist zu entnehmen, dass in Zu-<br />
kunft bei Dividenden und Veräußerungsgewinnen der 5% der Erträge als nichtabzugs-<br />
fähige Betriebsausgaben gelten sollen. Im Ergebnis wären Dividenden und Veräußerungsgewinne<br />
nur zu 95 % steuerfrei. Bislang beruhen diese Vorschläge auf Absichts-<br />
erklärungen der Regierung und der Opposition sowie der sie unterstützenden Fraktionen<br />
anlässlich der Vermittlungsverhandlungen zum Steuervergünstigungsabbaugesetz.<br />
Ein formaler Gesetzentwurf liegt bislang noch nicht vor.<br />
96
Finanzteil<br />
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> (HGB)<br />
Vergleichende Darstellung der Bilanz bis zum 31. Dezember 2000, 2001 und 2002<br />
Vergleichende Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung für die zum<br />
31. Dezember 2000, 2001 und 2002 endenden Geschäftsjahre<br />
Geschäftsjahr 2000<br />
Bilanz zum 31. Dezember 2000<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das zum 31. Dezember 2000 endende Geschäftsjahr<br />
Geschäftsjahr 2001<br />
Bilanz zum 31. Dezember 2001<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das zum 31. Dezember 2001 endende Geschäftsjahr<br />
Geschäftsjahr 2002<br />
Bilanz zum 31. Dezember 2002<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das zum 31. Dezember 2002 endende Geschäftsjahr<br />
Anhang für das Geschäftsjahr 2002<br />
Lagebericht<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers zum Abschluss 2002<br />
<strong>telegate</strong> Gruppe (US-GAAP)<br />
Vergleichende Darstellung der Konzernbilanz bis zum 31. Dezember 2000, 2001 und<br />
2002<br />
Vergleichende Darstellung der Konzerngewinn- und Verlustrechnung für die zum<br />
31. Dezember 2000, 2001 und 2002 endenden Geschäftsjahre<br />
Geschäftsjahr 2000<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2000<br />
Konzern Gewinn- und Verlustrechnung für das zum 31. Dezember 2000 endende Ge-<br />
schäftsjahr<br />
Konzern Kapitalflussrechnung für das zum 31. Dezember 2000 endende Geschäftsjahr<br />
97
Geschäftsjahr 2001<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2001<br />
Konzern Gewinn- und Verlustrechnung für das zum 31. Dezember 2001 endende Geschäftsjahr<br />
Konzern Kapitalflussrechnung für das zum 31. Dezember 2001 endende Geschäftsjahr<br />
Geschäftsjahr 2002<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2002<br />
Konzern Gewinn- und Verlustrechnung für das zum 31. Dezember 2002 endende Geschäftsjahr<br />
Konzern Kapitalflussrechnung für das zum 31. Dezember 2002 endende Geschäftsjahr<br />
Entwicklung des Konzerneigenkapitals für das zum 31. Dezember 2002 endende Geschäftsjahr<br />
Konzernanhang<br />
Anlagespiegel<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers zum Konzernabschluss 2002<br />
Lagebericht<br />
Darstellung der Finanzdaten der <strong>telegate</strong>-Gruppe nach US-GAAP<br />
Die Konzernjahresabschlüsse der <strong>telegate</strong>-Gruppe für die Geschäftsjahre 2000, 2001<br />
und 2002 wurden nach den Regelungen der United States Generally Accepted Accounting<br />
Principles (US -GAAP) erstellt und werden in dieser Form dargestellt. Für die Ge-<br />
schäftsjahre 2000 bzw. 2001 weichen die in den jeweils mit einem uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC Deutsche Revision <strong>AG</strong><br />
versehenen Konzernjahresabschlüssen 2000 bzw. 2001 enthaltenen Finanzdaten für<br />
das Geschäftsjahr 2000 bzw. 2001 von den in den Konzernjahresabschlüssen 2001<br />
und 2002 als Vorjahresvergleichszahlen enthaltenen Finanzdaten für die Geschäftsjah-<br />
re 2000 und 2001 ab. Der mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Ernst & Young versehene Konzernjahresabschluss für das<br />
Geschäftsjahr 2002 enthält Vorjahresvergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2001, die<br />
von den im Konzernjahresabschluss 2001 für das Geschäftsjahr 2001 enthaltenen Fi-<br />
nanzdaten abweichen. Der Grund hierfür liegt in der Anwendung des Statement of Financial<br />
Accounting Standards 144 (SFAS 144) für die Konzernjahresabschlüsse 2001<br />
und 2002.<br />
Siehe auch „Allgemeine Informationen – Darstellung der Finanzdaten der <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe nach US -GAAP“.<br />
Der Jahresabschluss der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> für die Geschäftsjahre 2000 und 2001 sowie der<br />
Konzernabschluss der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> für das Geschäftsjahr 2000 wurden ursprünglich in<br />
DM aufgestellt. Für Zwecke dieses Prospekts wurden alle DM -Beträge zum amtlichen<br />
Umrechnungskurs in € umgerechnet.<br />
98
Der Jahresabschluss der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> für die Geschäftsjahre 2000 und 2001 sowie<br />
der Konzernjahresabschluss der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> für das Geschäftsjahr 2000 wurden<br />
ursprünglich in DM aufgestellt. Für Zwecke dieses Prospekts wurden alle DM-<br />
Beträge zum amtlichen Umrechnungskurs in Euro umgerechnet.
A K T I V A P A S S I V A<br />
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital<br />
31.12.2000 31.12.2001 31.12.2002 31.12.2000 31.12.2001 31.12.2002<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Gezeichnetes Kapital 12.730 12.730 20.944<br />
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und II. Kapitalrücklage 69.093 69.093 91.190<br />
ähnliche Rechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.087 4.101 4.454 III. Verlustvortrag -26.641 -25.669 -59.763<br />
2. Geleistete Anzahlungen 725 1.815 966 IV. Jahresfehlbetrag (i.V. Jahresüberschuss) 973 -34.095 -12.095<br />
II. Sachanlagen<br />
6.811 5.916 5.420 56.156 22.060 40.276<br />
1. Technische Anlagen und Maschinen 13.000 12.583 10.207<br />
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.816 2.994 2.474 B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum<br />
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 4.847 2.317 232 Anlagevermögen 4.057 3.626 3.688<br />
III. Finanzanlagen<br />
19.662 17.893 12.913<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.476 365 18.887 C. Rückstellungen<br />
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 46.177 52.087 19.964 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 141 181 168<br />
3. Sonstige Ausleihungen 0 0 0 2. Sonstige Rückstellungen 14.077 12.353 13.563<br />
B. Umlaufvermögen<br />
Bilanz im Vergleich für die Geschäftsjahre 2000 - 2002 - HGB<br />
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände D. Verbindlichkeiten<br />
49.653 52.452 38.581 14.218 12.534 13.731<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 15.896 17.490 19.072 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 23.991 29.829 12.000<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 16.722 21.983 36.109 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.638 3.396 4.080<br />
3. Sonstige Vermögensgegenstände 4.337 4.096 547 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 4.611 46.725 40.656<br />
36.955 43.569 55.728<br />
4. Sonstige Verbindlichkeiten 12.172 2.384 1.247<br />
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 3.560 469 2.996 45.413 82.334 57.983<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.210 261 70<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten 8 6 30<br />
Summe der Aktiven 119.851 120.560 115.708 Summe der Passiven 119.851 120.560 115.708
Gewinn- und Verlustrechnung im Vergleich<br />
für die Geschäftsjahre 2000 - 2002 - HGB<br />
01.01.00 -<br />
31.12.00<br />
01.01.01 -<br />
31.12.01<br />
01.01.02 -<br />
31.12.02<br />
TEUR TEUR TEUR<br />
1. Umsatzerlöse 118.111 110.173 100.282<br />
2. Sonstige betriebliche Erträge 21.142 13.948 14.259<br />
139.253 124.121 114.541<br />
3. Aufwendungen für bezogene Leistungen -37.131 -29.683 -32.341<br />
4. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Alters-<br />
-35.816 -39.912 -35.154<br />
versorgung und für Unterstützung -6.898 -7.537 -6.337<br />
-42.714 -47.449 -41.491<br />
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen -6.983 -8.638 -7.256<br />
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -43.343 -52.355 -35.751<br />
9.082 -14.004 -2.298<br />
7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 2.050 4.032 3.759<br />
8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 1.015 0 3.036<br />
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 984 1.794 2.229<br />
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -10.690 -7.081 -14.647<br />
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme -1 -15.439 -426<br />
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.495 -3.394 -3.731<br />
-8.137 -20.088 -9.780<br />
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 945 -34.092 -12.078<br />
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 26 0 0<br />
15. Sonstige Steuern 2 -3 -17<br />
28 -3 -17<br />
16. Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag 973 -34.095 -12.095<br />
17. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -26.641 -25.668 -59.763<br />
18. Bilanzverlust -25.668 -59.763 -71.858
A K T I V A<br />
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Gezeichnetes Kapital 12.730<br />
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und II. Kapitalrücklage 69.093<br />
ähnliche Rechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.087 II. Verlustvortrag -26.641<br />
2. Geleistete Anzahlungen 725 6.811 IV. Jahresüberschuß (i.V. Jahresfehlbetrag) 973<br />
II. Sachanlagen V. Ertrag aus der Kapitalherabsetzung 0 56.156<br />
1. Technische Anlagen und Maschinen 13.000<br />
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.816 B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum<br />
3. Geleistete Anzahlungen 4.847 19.662 Anlagevermögen 4.057<br />
III. Finanzanlagen<br />
Bilanz zum 31. Dezember 2000 - HGB<br />
31.12.2000<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.476 C. Rückstellungen<br />
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 46.177 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 141<br />
3. Sonstige Ausleihungen 0 49.653 76.127 2. Sonstige Rückstellungen 14.077 14.218<br />
D. Verbindlichkeiten<br />
B. Umlaufvermögen 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 23.991<br />
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: 2.748; i.V.: TEUR 0,00)<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Erhaltene Anzahlungen 0<br />
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 0; i.V.: TEUR 0) 15.896 (davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 0; i.V.: TEUR 0)<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.638<br />
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 0; i.V.: TEUR 0) 16.722 (davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 4.638; i.V.: TEUR 12.518)<br />
3. Sonstige Vermögensgegenstände 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 4.611<br />
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 83; i.V.: TEUR 55) 4.337 36.955 (davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 4.611; i.V.: TEUR 0)<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten 12.172 45.413<br />
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 3.560 40.515 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 12.172; i.V.: TEUR 5.523)<br />
(davon aus Steuern: TEUR 1.047; i.V.: TEUR 1.859)<br />
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: TEUR 119; i.V.: TEUR 909)<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.210<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten 8<br />
Summe der Aktiven 119.851 Summe der Passiven 119.851<br />
31.12.2000
1. Umsatzerlöse 118.111<br />
TEUR TEUR<br />
2. Sonstige betriebliche Erträge 21.142 139.253<br />
3. Aufwendungen für bezogene Leistungen -37.131<br />
4. Personalaufwand<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für das Geschäftsjahr 2000 - HGB<br />
a) Löhne und Gehälter -35.816<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Alters-<br />
1.1. - 31.12.2000<br />
versorgung und für Unterstützung<br />
davon für Altersversorgung: TEUR 38; i.V.: TEUR 59 -6.898 -42.714<br />
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagevermögen -6.983<br />
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -43.343<br />
9.082<br />
7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />
davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 2.050; i.V. TEUR 0 2.050<br />
8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 1.015<br />
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 85; i.V. TEUR 0 984<br />
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -10.690<br />
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme -1<br />
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 0; i.V. TEUR 0 -1.495 -8.137<br />
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 945<br />
14. Außerordentliche Aufwendungen 0<br />
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 26<br />
16. Sonstige Steuern 2 28<br />
17. Jahresüberschuß (i.V. Jahresfehlbetrag) 973<br />
18. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -26.641 -26.641<br />
19. Bilanzverlust -25.668
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Einzelabschluß<br />
Bilanz zum 31. Dezember 2001 - HGB<br />
(mit Vergleichszahlen des Vorjahres)<br />
A K T I V A P A S S I V A<br />
31.12.2001 31.12.2000<br />
31.12.2001 31.12.2000<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Gezeichnetes Kapital 12.730 12.730<br />
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Bedingtes Kapital TEUR 200 (i.V. TEUR 200)<br />
ähnliche Rechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4.101 6.087 II. Kapitalrücklage 69.093 69.093<br />
2. Geleistete Anzahlungen 1.815 5.916 725 6.811 III. Verlustvortrag -25.669 -26.641<br />
II. Sachanlagen IV. Jahresfehlbetrag (i.V. Jahresüberschuss) -34.095 22.060 973 56.156<br />
1. Technische Anlagen und Maschinen 12.583 13.000<br />
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.994 1.816 B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum<br />
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.317 17.893 4.847 19.662 Anlagevermögen 3.626 4.057<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 365 3.476 C. Rückstellungen<br />
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 52.087 52.452 76.261 46.177 49.653 76.127 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 181 141<br />
2. Sonstige Rückstellungen 12.353 12.534 14.077 14.218<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände D. Verbindlichkeiten<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 29.829 23.991<br />
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 0; i.V.: TEUR 0) 17.490 15.896 (davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 29.829; i.V.: TEUR 2.748)<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.396 4.638<br />
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 0; i.V.: TEUR 0) 21.983 16.722 (davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 3.396; i.V.: TEUR 4.638)<br />
3. Sonstige Vermögensgegenstände 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 46.725 4.611<br />
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 845; i.V.: TEUR 83 4.096 43.569 4.337 36.955 (davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 18.128; i.V.: TEUR 0)<br />
4. Sonstige Verbindlichkeiten 2.384 82.334 12.172 45.413<br />
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 469 44.038 3.560 40.515 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 2.383; i.V.: TEUR 12.172)<br />
(davon aus Steuern: TEUR 1.779; i.V.: TEUR 1.047)<br />
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: TEUR 145; i.V.: TEUR 119)<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 261 3.210<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten 6 8<br />
Summe der Aktiven 120.560 119.851 Summe der Passiven 120.560 119.851
TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
1. Umsatzerlöse 110.173 118.111<br />
2. Sonstige betriebliche Erträge 13.948 124.121 21.142 139.253<br />
3. Aufwendungen für bezogene Leistungen -29.683 -37.131<br />
4. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter -39.912 -35.816<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Alters-<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für das Geschäftsjahr 2001 - HGB<br />
(mit Vergleichszahlen des Vorjahres)<br />
1.1. - 31.12.2001 1.1. - 31.12.2000<br />
versorgung und für Unterstützung<br />
davon für Altersversorgung: T€ 40; i.V.: T€ 38 -7.537 -47.449 -6.898 -42.714<br />
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen -8.638 -6.983<br />
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -52.355 -43.343<br />
-14.004 9.082<br />
7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />
davon aus verbundenen Unternehmen T€ 4.032 i.V. T€ 2.050 4.032 2.050<br />
8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 0 1.015<br />
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
davon aus verbundenen Unternehmen T€ 1.748 ; i.V. T€ 85 1.794 984<br />
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -7.081 -10.690<br />
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme -15.439 -1<br />
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
davon an verbundenen Unternehmen T€ 729; i.V. T€ 0 -3.394 -20.088 -1.495 -8.137<br />
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -34.092 945<br />
14 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0 26<br />
15 Sonstige Steuern -3 -3 2 28<br />
16 Jahresfehlbetrag (i.V. Jahresüberschuss) -34.095 973<br />
17 Verlustvortrag aus dem Vorjahr -25.668 -26.641 -26.641<br />
18 Bilanzverlust -59.763 -25.668
A K T I V A P A S S I V A<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Gezeichnetes Kapital 20.944 12.730<br />
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Bedingtes Kapital TEUR 200 (i.V. TEUR 200)<br />
ähnliche Rechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4.454 4.101 II. Kapitalrücklage 91.190 69.093<br />
2. Geleistete Anzahlungen 966 5.420 1.815 5.916 III. Verlustvortrag -59.763 -25.668<br />
II. Sachanlagen IV. Jahresfehlbetrag -12.095 40.276 -34.095 22.060<br />
1. Technische Anlagen und Maschinen 10.207 12.583<br />
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.474 2.994 B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum<br />
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 232 12.913 2.317 17.893 Anlagevermögen 3.688 3.626<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 18.887 365 C. Rückstellungen<br />
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 19.694 38.581 56.914 52.087 52.452 76.261 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 168 181<br />
2. Sonstige Rückstellungen 13.563 13.731 12.353 12.534<br />
B. Umlaufvermögen<br />
Bilanz zum 31. Dezember 2002 - HGB<br />
(mit Vergleichszahlen des Vorjahres)<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände D. Verbindlichkeiten<br />
31.12.2002 31.12.2001<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12.000 29.829<br />
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 0; i.V.: TEUR 0) 19.072 17.490 (davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 12.000; i.V.: TEUR 29.829)<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.080 3.396<br />
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 0; i.V.: TEUR 0) 36.109 21.983 (davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 4.080; i.V.: TEUR 3.396)<br />
3. Sonstige Vermögensgegenstände 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 40.656 46.725<br />
(davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 403; i.V.: TEUR 84 547 55.728 4.096 43.569 (davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 21.468; i.V.: TEUR 18.128)<br />
4. Sonstige Verbindlichkeiten 1.247 57.983 2.384 82.334<br />
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 2.996 58.724 469 44.038 davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 1.247; i.V.: TEUR 2.384)<br />
(davon aus Steuern: TEUR 988; i.V.: TEUR 1.779)<br />
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: TEUR 106; i.V.: TEUR 145)<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 70 261<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten 30 6<br />
Summe der Aktiven 115.708 120.560 Summe der Passiven 115.708 120.560
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für das Geschäftsjahr 2002 - HGB<br />
(mit Vergleichszahlen des Vorjahres)<br />
1.1. - 31.12.2002 1.1. - 31.12.2001<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
1. Umsatzerlöse 100.282 110.173<br />
2. Sonstige betriebliche Erträge 14.259 114.541 13.948 124.121<br />
3. Aufwendungen für bezogene Leistungen -32.341 -29.683<br />
4. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />
und für Unterstützung<br />
-35.154 -39.912<br />
davon für Altersversorgung: TEUR -13 ; i.V.: TEUR 40 -6.337 -41.491 -7.537 -47.449<br />
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen -7.256 -8.638<br />
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -35.751 -52.355<br />
-2.298 -14.004<br />
7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />
davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 3.759; i.V. TEUR 4.032 3.759 4.032<br />
8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 3.036 0<br />
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 2.066 ; i.V. TEUR 1.748 2.229 1.794<br />
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -14.647 -7.081<br />
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme -426 -15.439<br />
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
davon an verbundenen Unternehmen TEUR 1.465 ; i.V. TEUR 729 -3.731 -9.780 -3.394 -20.088<br />
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -12.078 -34.092<br />
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0 0<br />
15. Sonstige Steuern -17 -17 -3 -3<br />
16. Jahresfehlbetrag (i.V. Jahresüberschuss) -12.095 -34.095<br />
17. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -59.763 -25.668<br />
19. Bilanzverlust -71.858 -59.763
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
Anhang für das Geschäftsjahr 2002<br />
A. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss 2002<br />
Der Jahresabschluss der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, Planegg Ortsteil Martinsried, wurde nach den für große Kapitalgesellschaften<br />
geltenden Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie des Aktiengesetzes (AktG) erstellt.<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />
B. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige<br />
lineare Abschreibungen sowie erstmalig im Geschäftsjahr 2001 vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen,<br />
angesetzt.<br />
Die Sachanlagen sind mit Anschaffungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen bewertet. Seit<br />
Einbezug der <strong>telegate</strong> Gruppe in den SEAT-Konzernabschluss zum 31.12.2000 wird ausschließlich die lineare Ab-<br />
schreibungsmethode genutzt. Zugänge vorangegangener Wirtschaftsjahre werden weiterhin degressiv abgeschrie-<br />
ben. Die zuvor genutzte degressive Methode wurde aus Gründen der Vergleichbarkeit mit Unternehmen aus der<br />
Telekommunikation und zur Berücksichtigung der besonderen Risiken aus der zukünftigen technischen Entwicklung<br />
des Telekommunikationsmarktes gewählt. Auf Anwendung der Vereinfachungsregel wird verzichtet.<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter im Sinne von § 6 Abs. 2 EStG werden in der Regel im Zugangsjahr voll abgeschrie-<br />
ben und sind im Anlagenspiegel als Zugang und Abgang ausgewiesen. Zugänge von Wirtschaftsgütern bis zu 51<br />
EUR (netto) werden direkt als Aufwand gebucht.<br />
Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile und Ausleihungen an verbundenen Unternehmen wurden zu<br />
Anschaffungskosten vermindert um etwaige außerplanmäßige Abschreibungen bewertet.<br />
Forderungen werden zum Nominalwert bilanziert. Ein Großteil der Forderungen wird im Rahmen eines unechten<br />
Factorings an einen Factor veräußert. Verbleibende Ausfallrisiken werden durch eine Rückstellung für Forderungs-<br />
verluste ausreichend berücksichtigt. Forderungsausfallrisiken im Intercompany-Bereich wurde durch Einzelwertbe-<br />
richtigungen Rechnung getragen.<br />
Sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel sind zum Nennbetrag angesetzt.<br />
Die Eigenkapitalposten sind zum Nennbetrag bewertet.<br />
1
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
Rechnungsgrundlage für die Pensionsverpflichtung gemäß § 6 a EStG i. V. m. Abschn. 41 EStR gegenüber dem<br />
Vorstand der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> sind die Richttafeln von Dr. Klaus Heubeck aus 1998. Zur Abdiskontierung wurde ein Zins-<br />
satz von 6% zugrundegelegt.<br />
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen in ausrei-<br />
chendem Maße.<br />
Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag bewertet.<br />
Grundsätze der Fremdwährungsumrechnung: Liegen die Umrechnungskurse zum Bilanzstichtag niedriger bzw.<br />
höher als der Entstehungskurs, so werden Forderungen bzw. Verbindlichkeiten mit dem niedrigeren bzw. höheren<br />
Kurs bewertet. Der Kurs für die Umrechnung der Vorjahreswerte ist 1,95583 DM je EUR.<br />
C. Erläuterungen zu den einzelnen Posten der Bilanz<br />
1. Anlagevermögen<br />
Die Aufgliederung und Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und der Abschreibungen ist im<br />
Anlagenspiegel dargestellt, der dem Anhang als Anlage III/1 beigefügt ist.<br />
2. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und liquide Mittel<br />
Zum Bilanzstichtag sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 19.072 TEUR (i.V. 17.490<br />
TEUR) ausgewiesen. Gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen Forderungen von insgesamt 36.109<br />
TEUR (i.V. 21.983 TEUR), davon resultieren 14.971 TEUR (i.V. 9.975 TEUR) aus Cash Pool Konten.<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen hauptsächlich Termingeld (261 TEUR, i.V. 732 TEUR), das als<br />
Kreditsicherheit dient und daher einer Verfügungsbeschränkung unterliegt , Ansprüche aus einer Rückde-<br />
ckungsversicherung (143 TEUR, i.V. 113 TEUR), Forderungen gegenüber dem Personal (65 TEUR, i.V. 64<br />
TEUR), Forderungen aus Investitionszuschüssen (31 TEUR, i.V. –279 TEUR) sowie anrechenbare Kapitaler-<br />
tragsteuer und Solidaritätszuschlag (18 TEUR, i.V. 296 TEUR).<br />
Die liquiden Mittel setzen sich aus Bankguthaben (2.991 TEUR, i.V. 465 TEUR) und Kasse (5 TEUR, i.V.<br />
4 TEUR) zusammen.<br />
3. Entwicklung des Eigenkapitals 2002<br />
Die Entwicklung des Eigenkapitals lässt sich wie folgt darstellen:<br />
2
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Bilanzverlust gesamt<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Stand 01.01.2002 12.730 69.093 -59.763 22.060<br />
Sachkapitalerhöhung<br />
8.214 22.097<br />
30.311<br />
Jahresfehlbetrag -12.095 -12.095<br />
Stand 31.12.2002 20.944 91.190 -71.858 40.276<br />
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18.11.2002 erhöht sich das gezeichnete Kapital von 12.730 TEUR<br />
um 8.214 TEUR auf 20.944 TEUR durch Ausgabe von 8.214.355 Stück neuer, auf den Inhaber lautenden<br />
Stückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von 1 EUR zum Ausgabebetrag von je 3,69 EUR pro Stückak-<br />
tie. Die neuen Aktien sind erstmals gewinnbezugsberechtigt für das Geschäftsjahr 2003. Das gesetzliche Be-<br />
zugsrecht der Aktionäre wurde mit Ausnahme der Bezugsrechte der SEAT Pagine Gialle S.p.A., Mailand, Ita-<br />
lien, und der Telegate Holding GmbH, Planegg, ausgeschlossen. 1.723.778 neue Aktien wurden von der SEAT<br />
Pagine Gialle S.p.A. und 6.490.577 neue Aktien von der Telegate Holding GmbH gegen Sacheinlage gezeich-<br />
net und übernommen. Als Sacheinlage haben SEAT Pagine Gialle S.p.A. und Telegate Holding GmbH Teilfor-<br />
derungen (bestehend aus Teildarlehensrückzahlungsansprüchen) gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von insge-<br />
samt 30.311 TEUR eingebracht. Die Sachkapitalerhöhung wurde per Handelsregistereintragung am 19.12.2002<br />
durchgeführt.<br />
Das Eigenkapital ist eingeteilt in 20.944.355 (vor Sachkapitalerhöhung: 12.730.000) nennwertlose Stückaktien.<br />
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 18.03.1999 ist das gezeichnete Kapital um bis zu 200.000 EUR<br />
bedingt erhöht (Bedingtes Kapital).<br />
In der Hauptversammlung vom 10.01.2001 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />
das gezeichnete Kapital bis zum 09.01.2006 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen<br />
einmal oder mehrmals zu erhöhen (Genehmigtes Kapital). Der Gesamtnennbetrag der Erhöhungen darf<br />
6.365.000 EUR nicht übersteigen. Der Vorstand wurde weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das<br />
Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, sofern die neuen Aktien für den Erwerb einer Beteiligung oder für<br />
den Zugang zu ausländischen Finanzplätzen verwendet werden.<br />
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18.11.2002 wird das gezeichnete Kapital von 20.944.355 EUR um<br />
bis zu 4.515.645 EUR auf bis zu 25.460.000 EUR gegen Bareinlagen erhöht durch Ausgabe von bis zu<br />
4.515.645 auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von 1 EUR zum Ausga-<br />
bebetrag von 3,69 EUR pro Stückaktie. Die neuen Aktien sind erstmals gewinnbezugsberechtigt für das Ge-<br />
3
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
schäftsjahr, in dem die Durchführung dieser Barkapitalerhöhung im Handelsregister eingetragen worden ist, in<br />
jedem Fall jedoch nicht vor dem Geschäftsjahr 2003. Das gesetzliche Bezugsrecht der SEAT Pagine Gialle<br />
S.p.A., Mailand, Italien, und der Telegate Holding GmbH, Planegg, ist ausgeschlossen. Mit Ausnahme der o.g.<br />
Gesellschaften werden den Aktionären der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> neue Aktien der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> entsprechend dem Ver-<br />
hältnis ihrer Beteiligung untereinander im Verhältnis 1 : 1 gegen ein Entgelt in Höhe von 3,69 EUR pro Stückak-<br />
tie zum Bezug angeboten (Bezugsangebot). Der Hauptversammlungsbeschluss wird unwirksam, wenn die neu-<br />
en Aktien nicht bis zum 18.05.2003 gezeichnet worden sind.<br />
4. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen<br />
Der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> wurden vom Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern und dem Ministerium für Wirt-<br />
schaft in Brandenburg Investitionszuschüsse aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regiona-<br />
len Wirtschaftsstruktur“ in Verbindung mit Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ bewilligt.<br />
Diese Zuschüsse, die für den Aufbau und die Erweiterung von Call Centern gewährt wurden, werden in der Bi-<br />
lanz gemäß § 255 HGB als Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen ausgewiesen und<br />
entsprechend der Abschreibung der geförderten Vermögensgegenstände erfolgswirksam aufgelöst. Die in den<br />
zurückliegenden Jahren vom Senator für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und Europaangelegenheiten,<br />
Bremen, erhaltenen Zuschüsse in Höhe von 353 TEUR sind im Geschäftsjahr 2002 in voller Höhe zurückgezahlt<br />
worden, da die Niederlassung in Bremen aufgrund einer Zusammenlegung mit anderen Niederlassungen ge-<br />
schlossen wurde.<br />
Die Entwicklung des Sonderpostens zeigt die folgende Übersicht:<br />
TEUR<br />
Stand am 01.01.2002 3.626<br />
Einstellungen in den Sonderposten 2002 2.063<br />
Ertrag aus der Auflösung des Sonderpostens 2002 -1.238<br />
Korrektur Vortrag Sonderposten -763<br />
Stand am 31.12.2002 3.688<br />
5. Sonstige Rückstellungen<br />
Die sonstigen Rückstellungen betreffen im wesentlichen Rückstellungen für Mietabstandszahlungen, Werbekos-<br />
ten, M&A-Aktivitäten, Honorare und Beratungskosten, variable und fixe Leitungskosten, variable Auslandsda-<br />
tenkosten sowie Inkassokosten (insgesamt 7.281 TEUR, i.V. 7.045 TEUR) und Rückstellungen für den<br />
Personalbereich (6.282 TEUR, i.V. 5.308 TEUR).<br />
6. Verbindlichkeiten<br />
Die Laufzeiten der Verbindlichkeiten lassen sich wie folgt darstellen:<br />
4
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
Laufzeit: bis 1 Jahr 1-5 Jahre über 5 Jahre 2002 2001<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen<br />
(davon SEAT-Darlehen)<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
12.000<br />
4.080<br />
21.468<br />
(0)<br />
5<br />
19.188<br />
(19.188)<br />
0 0<br />
0 0<br />
0<br />
(0)<br />
12.000<br />
4.080<br />
40.656<br />
(19.188)<br />
29.829<br />
3.396<br />
46.725<br />
(28.598)<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 1.247 0 0 1.247 2.384<br />
38.795 19.188 0 57.983 82.334<br />
Die sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich hauptsächlich aus einer Umsatzsteuerzahllast und Verbindlichkeiten<br />
aus dem Lohn- und Gehaltsbereich zusammen.<br />
7. Bezugsrechte aus Arbeitnehmeroptionen<br />
Bis zum 31.12.2002 waren insgesamt 39.835 (i.V. 34.780) Optionen zum Erwerb von Aktien der Gesellschaft im<br />
Umlauf. Diese wurden in den Geschäftsjahren 1999 bis 2002 an leitende Angestellte ausgegeben. Zum Bilanz-<br />
stichtag waren noch keine Optionen ausgeübt worden.<br />
D. Erläuterungen der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
1. Umsätze<br />
Umsätze, Operatorcalls und Telefonieminuten sind, untergliedert nach Information & Call Center Services und<br />
Internet Information Services, für die Jahre 2002 und 2001 in Anlage III/2 dargestellt.<br />
2. Sonstige betriebliche Erträge<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 14.259 TEUR (i.V. 13.948 TEUR) betreffen im Wesentlichen Er-<br />
träge aus der Weiterbelastung von Kosten an verbundene Unternehmen (5.261 TEUR, i.V. 7.123 TEUR), Erträ-<br />
ge aus der Auflösung von Rückstellungen (2.369 TEUR, i.V. 618 TEUR), Erträge aus der Auflösung des Son-<br />
derpostens für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen (2.069 TEUR, i.V. 1.748 TEUR), Erträge aus der<br />
Einstellung der Forderung für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen (1.969 TEUR, i.V. 1.193 TEUR), Er-<br />
träge im Zusammenhang mit der Darlehensabtretung der Telegate Call Center GmbH (1.497 TEUR, i.V. 0<br />
TEUR; korrespondierende Buchung hierzu in den „sonstigen betriebliche Aufwendungen“) sowie Mieterlöse aus<br />
Untervermietung (445 TEUR, i.V. 336 TEUR).<br />
3. Personalaufwand
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
2002 2001<br />
TEUR TEUR<br />
Löhne und Gehälter 35.154 39.912<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung<br />
6.337 7.537<br />
(davon: für Altersversorgung) (0) (40)<br />
4. Abschreibungen<br />
41.491 47.449<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände wurden im Geschäftsjahr mit 1.777 TEUR (i.V. 2.352 TEUR) abgeschrie-<br />
ben, davon 0 TEUR (i.V. 647 TEUR) außerplanmäßig. Auf Sachanlagen wurden 5.354 TEUR (i.V. 6.286 TEUR)<br />
Abschreibungen verrechnet. Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden in Höhe von 125 TEUR (i.V. 217 TEUR) so-<br />
fort abgeschrieben.<br />
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (35.751 TEUR, i.V. 52.355 TEUR) sind hauptsächlich Aufwen-<br />
dungen für Werbung (13.800 TEUR, i.V. 20.491 TEUR), Aufwendungen aus Kursdifferenzen (7.029 TEUR, i.V.<br />
1.512 TEUR), Forderungsverluste (3.243 TEUR, i.V. 13.412 TEUR), davon auf Einzelwertberichtigungen im In-<br />
tercompany-Bereich und auf sonstige Vermögensgegenstände 158 TEUR (i.V. 10.453 TEUR) und Aufwand für<br />
Factoringgebühren 2.551 TEUR (i.V. 1.031 TEUR), Aufwendungen aus der Zuführung zum Sonderposten für<br />
Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen (2.301 TEUR, i.V. 1.317 TEUR), Rechts- und Beratungskosten<br />
(2.480 TEUR, i.V. 2.058 TEUR), Miete (1.441 TEUR, i.V. 3.433 TEUR), sonstige Personalkosten (937 TEUR,<br />
i.V. 1.206 TEUR), Reisekosten (740 TEUR, i.V. 1.195 TEUR), Kosten für BGA und Wartung (576 TEUR, i.V.<br />
3.315 TEUR), Aufwendungen im Zusammenhang mit der Darlehensabtretung der Telegate Call Center GmbH<br />
(525 TEUR, i.V. 0 TEUR; korrespondierende Buchung hierzu in den „sonstigen betriebliche Erträge“), Kommu-<br />
nikationskosten (368 TEUR, i.V. 594 TEUR), Kfz-Kosten (304 TEUR, i.V. 343 TEUR), Aufwendungen für Raum-<br />
kosten (154 TEUR, i.V. 1.219 TEUR) sowie Kosten für Hauptversammlungen und Investor Relations (109<br />
TEUR, i.V. 1.228 TEUR) enthalten.<br />
6. Finanzergebnis<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />
(davon aus verbundenen Unternehmen)<br />
6<br />
2002 2001<br />
TEUR TEUR<br />
3.759<br />
(3.759)<br />
4.032<br />
(4.032)
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
(davon aus verbundenen Unternehmen)<br />
2.229<br />
(2.066)<br />
1.794<br />
(1.748)<br />
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 3.036 0<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen und<br />
auf Wertpapiere des Anlagevermögens<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
(davon an verbundenen Unternehmen)<br />
-14.647<br />
-3.731<br />
(-1.465)<br />
-7.081<br />
-3.394<br />
(-729)<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahme -426 -15.439<br />
-9.780 -20.088<br />
Im Berichtsjahr 2002 bestehen Ergebnisabführungsverträge mit folgenden Gesellschaften: Datagate GmbH, te-<br />
legate Akademie GmbH, Telegate Anklam Gesellschaft für telefonische Informationsdienste mbH, Telegate Call<br />
Center GmbH, 11880.com GmbH. Der Ergebnisabführungsvertrag mit der Telegate Call Center GmbH wurde<br />
zum 13.12.2002 aufgehoben.<br />
7. Steuern<br />
2002 2001<br />
TEUR TEUR<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0 0<br />
Sonstige Steuern 17 3<br />
In den sonstigen Steuern ist die pauschale Lohnsteuer sowie die Kfz-Steuer berücksichtigt.<br />
E. Ergänzende Angaben<br />
1. Anzahl der Mitarbeiter<br />
Die Anzahl der Mitarbeiter ohne Berücksichtigung des Vorstands beträgt im Geschäftsjahr 2002:<br />
17 3<br />
Stichtag 31.12.2002 Jahresdurchschnitt<br />
absolut in Vollzeitköpfen<br />
absolut in Vollzeitköpfen<br />
Insgesamt 1.906 1.437 2.158 1.611<br />
davon Operator 1.738 1.270 1.970 1.425<br />
7
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
Zum 31.12.2001 waren bei der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> 2.576 (umgerechnet auf Vollzeit: 1.800) Mitarbeiter beschäftigt. Im<br />
Jahresdurchschnitt waren es 2.757 (umgerechnet auf Vollzeit: 1.996) Mitarbeiter.<br />
2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Verpflichtung in 2003 Verpflichtungen<br />
gesamt<br />
TEUR TEUR<br />
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen 4.900 19.072<br />
Verpflichtungen aus Wartungsverträgen 1.615 1.967<br />
Bestellobligo 42 42<br />
Verpflichtungen aus Werbeverträgen 815 828<br />
7.372 21.909<br />
Als Haftungsverhältnisse weist die Gesellschaft zum Stichtag Miet- und Cashpoolbürgschaften i.H.v. 8.790<br />
TEUR (i.V. 2.470 TEUR) aus.<br />
Zur Absicherung von Kursschwankungen (Dollar, britische Pfund) wurden mit zwei Kreditinstituten vier Termin-<br />
geschäfte (Forward-Contract-Purchase) über den Kauf von insgesamt 35.500.000 USD und 3.300.000 GBP<br />
zum 27.01. bzw. 22.04.2003 abgeschlossen.<br />
F. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hält an folgenden Gesellschaften unmittelbar bzw. mittelbar Anteile gem. § 271 HGB:<br />
Name Sitz Höhe der<br />
Beteili-gung<br />
Datagate GmbH<br />
Telegate Anklam<br />
Gesellschaft für telefonischeInformationsdienste<br />
mbH<br />
11880.com GmbH<br />
Planegg, Ortsteil<br />
Martinsried<br />
Art der<br />
Beteiligung<br />
Letzter vorliegenderAbschluss <br />
Eigenkapital<br />
TEUR<br />
Ergebnis<br />
TEUR<br />
100% direkt 2002 25 (*)0<br />
Anklam 100% direkt 2002 44 (*)0<br />
Martinsried,<br />
Gemeinde Planegg<br />
100% indirekt 2002 -5.501 (*)0<br />
8
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
Name Sitz Höhe der<br />
Beteili-gung<br />
mobilSafe <strong>AG</strong> i.L.<br />
<strong>telegate</strong> Akademie<br />
GmbH<br />
arsmovendi.com <strong>AG</strong><br />
i.L.<br />
travelgate Business<br />
GmbH i.L.<br />
KIM Travel Consulting<br />
<strong>AG</strong> i.L.<br />
Telegate International<br />
B.V. i.L.<br />
Martinsried, Gemeinde<br />
Planegg<br />
Art der<br />
Beteiligung<br />
Letzter vorliegenderAbschluss <br />
Eigenkapital<br />
TEUR<br />
Ergebnis<br />
TEUR<br />
100% indirekt 2000 607 -1.142<br />
Rostock 100% direkt 2002 25 (*)0<br />
Planegg 100% direkt 2001 -1.159 -2.160<br />
Planegg 100% indirekt 2001 -44 -69<br />
Martinsried, Gemeinde<br />
Planegg<br />
Amsterdam, Niederlande<br />
Telegate Italia S.r.L. Mailand, Italien<br />
Telegate Espana<br />
S.A.<br />
100% direkt 2001 44 -195<br />
100% direkt 2001 11 1<br />
100%<br />
direkt 2001 738 -2.726<br />
Madrid, Spanien 100% direkt 2001 -5.224 -2.445<br />
118866 Ltd. Basingstoke, UK 100% direkt 2001 -1.416 -1.416<br />
Telegate Inc.<br />
City of Wilmington,<br />
USA<br />
100% direkt 2001 -21.993 -12.594<br />
<strong>telegate</strong> GmbH Wien, Österreich 100% direkt 2001 -310 -345<br />
(*) Mit diesen Gesellschaften bestehen Ergebnisabführungsverträge.<br />
Die Gesellschaft ist als börsennotiertes Unternehmen gemäß § 292a HGB von der Aufstellung eines Konzern-<br />
abschlusses nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB befreit. Der befreiende Konzernabschluss nach § 292a<br />
HGB wird nach den Vorschriften der US-GAAP erstellt.<br />
Die Telegate Holding GmbH, Planegg, ist mehrheitlich (61,98%) an der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> beteiligt. Mit Schreiben vom<br />
05.01.2001 informierte die Telegate Holding GmbH die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> gemäß § 20 Absatz IV AktG über die an der<br />
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> erworbene direkte Mehrheitsbeteiligung.<br />
SEAT Pagine Gialle S.p.A., Turin/Italien, ist zum Stichtag mit 100% an der Telegate Holding GmbH beteiligt und<br />
bezieht die <strong>telegate</strong> Gruppe im Rahmen der Vollkonsolidierung in Ihren Konzernabschluss ein. Mit Schreiben<br />
9
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
vom 28.11.2000 informierte SEAT Pagine Gialle S.p.A. die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> gemäß § 20 Absatz IV AktG über die an<br />
der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> erworbene indirekte Mehrheitsbeteiligung.<br />
Die Telecom Italia S.p.A., Rom/Italien, ist mehrheitlich an der SEAT Pagine Gialle S.p.A., Turin/Italien, beteiligt.<br />
Mit Schreiben vom 13.12.2000 informierte die Telecom Italia S.p.A. die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> gemäß § 20 IV AktG über<br />
die an der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> erworbene indirekte Mehrheitsbeteiligung.<br />
Ing. C. Olivetti & C. S.p.A., Ivrea bei Turin/Italien, als Mutterunternehmen des größten Konsolidierungskreises,<br />
bezieht die Gesellschaft im Rahmen der Vollkonsolidierung in ihren Konzernabschluss ein. Mit Schreiben vom<br />
08.01.2001 informierte die Ing. C. Olivetti & C. S.p.A. die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> gemäß § 20 Absatz IV AktG über die an<br />
der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> erworbene indirekte Mehrheitsbeteiligung.<br />
G. Angaben zu den Gesellschaftsorganen<br />
1. Aufsichtsrat<br />
Herr Herbert Brenke Vorsitzender des Aufsichtsrates (ab<br />
01.01.1999)<br />
Unternehmensberater,<br />
Essen<br />
Frau Birgit Labs stellvertretende Vorsitzende des<br />
Aufsichtsrats (ab 20.02.2001), Angestellte,<br />
Vorsitzende des Betriebsrats<br />
der Niederlassung Neubrandenburg,<br />
Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats,<br />
Neubrandenburg<br />
Weitere Mandate:<br />
• SHS Informationssysteme <strong>AG</strong>, München,<br />
Aufsichtsrat<br />
• QS Communications <strong>AG</strong>, Köln,<br />
stellvertretender AR-Vorsitzender<br />
• EUTEX European Telco Exchange<br />
<strong>AG</strong>, Düsseldorf,<br />
Aufsichtsrat<br />
• ASR Auto-Stern von Russland <strong>AG</strong>,<br />
Moskau,<br />
Aufsichtsrat<br />
• Euka <strong>AG</strong>, Zürich, Vizepräsident des<br />
Verwaltungsrats<br />
• ASKK Holding <strong>AG</strong>, Hamburg,<br />
AR-Vorsitzender<br />
• Küttner GmbH & Co. KG, Essen, Mitglied<br />
des Beirats<br />
--<br />
Frau Regine Bethge-Maack bis 30.01.2002,<br />
Mitarbeiterin im Reklamationswesen,<br />
PhoneCom,<br />
München<br />
--<br />
Herr Dr. Joachim Dreyer ab 10.01.2001, • ECCE <strong>AG</strong>, Stuttgart, AR-Vorsitzen-der<br />
10
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
Dipl.-Physiker,<br />
Heiligenberg<br />
Herr Otmar Dürotin ab 18.07.2001,<br />
Projektleiter, ver.di,<br />
Hamm<br />
Herr Dr. Martin Hartl ab 10.01.2001,<br />
Rechtsanwalt,<br />
Rom, Italien<br />
Herr Uwe Heddendorp ab 10.01.2001,<br />
Dipl.-Wirtschafts-Ing.,<br />
bis November 2002 Vorsitzender<br />
der AOL Deutschland GmbH & Co.<br />
KG, Hamburg, ab 01.02.2003 Geschäftsführer<br />
der LoyaltyPartner<br />
GmbH, München<br />
Herr Jürgen Heinath ab 30.01.2001,<br />
Niederlassungsleiter Neubrandenburg,<br />
Neubrandenburg<br />
Frau Ina Krech ab 30.03.2002,<br />
Trainerin/Projektleiterin, <strong>telegate</strong><br />
Akademie GmbH,<br />
Frau Katrin Kuether<br />
Rostock<br />
ab 30.01.2001,<br />
Betriebsrat, Operator,<br />
Greifswald<br />
Herr Paolo Marcattilj ab 10.01.2001,<br />
Managing Director, GRUPPO<br />
BUFFETTI S.p.A., Rom, Italien<br />
Herr Angelo Novati ab 23.05.2001,<br />
CFO, SEAT Pagine Gialle S.p.A.,<br />
Turin, Italien<br />
11<br />
Weitere Mandate:<br />
• Riodata N.V., NL-Mörfelden, AR-<br />
Vorsitzender<br />
• debitel <strong>AG</strong>, Stuttgart, Aufsichtsrat<br />
• Jamba <strong>AG</strong>, Berlin, stellvertretender<br />
AR-Vorsitzender<br />
• Home Jumper Service <strong>AG</strong>, Ulm, AR-<br />
Vorsitzender<br />
• EnBW <strong>AG</strong>, Stuttgart, Mitglied des<br />
Beirats<br />
• Mobilcom <strong>AG</strong>, Rendsburg-Büdelsdorf,<br />
Aufsichtsrat<br />
--<br />
--<br />
• Heidelberger Druckmaschinen <strong>AG</strong>,<br />
Heidelberg, Aufsichtsrat<br />
• Interact Tele Service <strong>AG</strong>, Neubrandenburg,<br />
Aufsichtsrat<br />
• Telemarketing Initiative M-V e. V.,<br />
Schwerin, Mitglied des Beirats<br />
--<br />
--<br />
• CIPI S.p.A., IT-Mailand, Presidente<br />
• PBS S.p.A., IT-Rom, Consigliere und<br />
Amministratore Delegato<br />
• IS Products S.p.A., IT-Lecco, Consigliere<br />
• Office Automation Products, IT-Lecco,<br />
Consigliere<br />
• HOLDING MEDIA &<br />
COMUNICAZIONI H.M.C. S.p.A., IT-<br />
Rom, Director<br />
• TDL INFOMEDIA LIMITED, UK-<br />
London, Director<br />
• CONSODATA S.A., FR-Paris, Managing<br />
Director<br />
• MATRIX S.p.A., IT-Mailand, Director<br />
• GRUPPO BUFFETTI S.p.A., IT-Rom,
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
Frau Ilona Rosenberg ab 30.01.2001,<br />
Operator,<br />
Rostock<br />
Weitere Mandate:<br />
--<br />
Director<br />
Gemäss der Bekanntmachung des Vorstandes vom 27.06.2000 ist der Aufsichtsrat der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> nach den<br />
Vorschriften der §§ 96 Abs. 1, 101 Abs. 1 AktG i. V. m. §§ 1 Abs. 1, 5 Abs. 1 und 7 Abs. 1 Mitbestimmungsge-<br />
setz 1976 zu bilden. Der Aufsichtsrat besteht ab 2001 aus sechs von der Hauptversammlung und sechs von<br />
den Arbeitnehmern zu wählenden Mitgliedern, da im Laufe des Geschäftsjahres 2000 die Zahl der Mitarbeiter<br />
über 2000 gestiegen ist.<br />
2. Vorstand<br />
Herr Dr. Klaus Harisch Sprecher des Vorstandes seit Oktober<br />
1998 bis Dezember 2002,<br />
Diplom-Physiker,<br />
Illereichen,<br />
verantwortlich für die Bereiche<br />
Regulierung und UK<br />
Herr Dr. Andreas Albath Vorstandsmitglied seit Mai 2002,<br />
Vorstandsvorsitzender ab Januar<br />
2003,<br />
Jurist,<br />
München,<br />
verantwortlich für Deutschland,<br />
Österreich, USA, Recht, Personal<br />
und Finanzen<br />
Herr Dr. Paolo Gonano Vorstandsmitglied seit März 2002,<br />
Master of Business Administration,<br />
Turin,<br />
zuständig für Italien und Spanien<br />
Herr Peter Wünsch Diplom-Informatiker,<br />
Herrsching,<br />
zuständig für den Bereich Datenkosten,<br />
im Dezember 2002 ausgeschieden<br />
12<br />
Aufsichtsratsmandate:<br />
• Veronas Dreams, Martinsried, AR-<br />
Vorsitzender<br />
• varetis <strong>AG</strong>, München, Aufsichtsrat<br />
• <strong>telegate</strong> GmbH, A-Wien, Aufsichtsrat<br />
• Telegate International B.V., NL-<br />
Amsterdam, Aufsichtsrat<br />
• mobilSafe <strong>AG</strong>, Martinsried, AR-<br />
Vorsitzender<br />
• KIM Travel Consulting <strong>AG</strong>, Martinsried,<br />
AR-Vorsitzender<br />
• arsmovendi.com <strong>AG</strong>, Planegg, AR-<br />
Vorsitzender<br />
• Berlin Capital Fund GmbH, Berlin,<br />
Beiratsmitglied<br />
• Hertha BSC Berlin, Berlin, Wirtschaftsratsmitglied<br />
• IBV-Leasing-Fonds 1, Nürnberg,<br />
Verwaltungsratsmitglied<br />
• MONDUS LIMITED, UK-Oxford, Board<br />
Member<br />
• Viasat S.p.A., IT-Rom, Board Member<br />
• Giallo Voice S.p.A., IT-Turin, Chairman<br />
• <strong>telegate</strong> GmbH, A-Wien, AR-<br />
Vorsitzender<br />
• Telegate International B.V., NL-<br />
Amsterdam, AR-Vorsitzender<br />
• mobilSafe <strong>AG</strong>, Martinsried, Aufsichtsrat<br />
• PhoneCom Kommunikationsdienste<br />
GmbH, Tittling, Aufsichtsrat
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg, Ortsteil Martinsried<br />
Herr Dirk Roesing Diplom-Betriebswirt (BA),<br />
München,<br />
verantwortlich für den kaufmännischen<br />
Bereich sowie Internet,<br />
im Oktober 2002 ausgeschieden<br />
3. Bezüge des Aufsichtsrates und des Vorstandes<br />
Aufsichtsratsmandate:<br />
• <strong>telegate</strong> GmbH, A-Wien, Aufsichtsrat<br />
• Telegate International B.V., NL-<br />
Amsterdam, Aufsichtsrat<br />
• mobilSafe <strong>AG</strong>, Martinsried, Aufsichtsrat<br />
• KIM Travel Consulting <strong>AG</strong>, Martinsried,<br />
Aufsichtsrat<br />
• arsmovendi.com <strong>AG</strong>, Planegg, Aufsichtsrat<br />
• NIKA GmbH, Sottrum, Beiratsmitglied<br />
Die Bezüge des Aufsichtsrates beliefen sich im Geschäftsjahr 2002 auf 64 TEUR (i.V. 64 TEUR).<br />
Die dem Vorstand gewährten Gesamtbezüge beliefen sich im Geschäftsjahr 2002 auf 911 TEUR (i.V. 789<br />
TEUR). Optionen aus dem Stockoptions-Programm wurden nicht ausgegeben.<br />
H. Corporate Governance Kodex<br />
Am 26. Februar 2002 wurde der Deutsche Corporate Governance Kodex von der “Regierungskommission<br />
Deutscher Corporate Governance Kodex“ verabschiedet. Er enthält, auf Basis gesetzlicher Vorschriften und an-<br />
erkannter Standards, eine Rollen- und Verhaltensbeschreibung von Vorstand und Aufsichtsrat deutscher bör-<br />
sennotierter Gesellschaften, mit dem Ziel, gute und verantwortungsvolle Unternehmensleitung und -über-<br />
wachung zu gewährleisten. Betreffende Gesellschaften haben gemäß § 15 EGAktG eine Entsprechens-<br />
erklärung zu dem Kodex erstmalig im Geschäftsjahr 2002 abzugeben. Die Entsprechenserklärung von Vorstand<br />
und Aufsichtsrat wurde gemäß § 325 Abs. 1 S. 1 HGB am 12.02.2003 beim Handelsregister eingereicht. Die Er-<br />
klärung von Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> nach § 161 AktG sowie § 15 EGAktG hat folgenden<br />
Wortlaut: „Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> wendete im Geschäftsjahr 2002 den deutschen Corporate Governance Kodex nicht<br />
in vollem Umfang an. Selbstverständlich beachtet wurden aber diejenigen Regeln, die den Regeln des Gesetzes<br />
entsprechen.“<br />
Planegg-Martinsried, den 12. Februar 2003<br />
Der Vorstand<br />
13
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und<br />
01.01.2002 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2002 01.01.2002 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 8.165 894 -172 1.317 10.204 4.065 1.777 -92 0 5.750 4.100 4.454<br />
2. Geleistete Anzahlungen 1.815 91 -10 -930 966 0 0 0 0 0 1.815 966<br />
II. Sachanlagen<br />
9.980 985 -182 387 11.170 4.065 1.777 -92 0 5.750 5.915 5.420<br />
1. Technische Anlagen und Maschinen 30.819 2.043 -2.263 837 31.436 18.236 4.746 -1.753 0 21.229 12.583 10.207<br />
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.032 260 -237 15 5.070 2.038 733 -175 0 2.596 2.994 2.474<br />
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.317 0 -846 -1.239 232 0 0 0 0 0 2.317 232<br />
III. Finanzanlagen<br />
Anlagenspiegel der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten Wertberichtigungen<br />
Buchwerte<br />
38.167 2.302 -3.344 -387 36.738 20.274 5.479 -1.928 0 23.825 17.894 12.913<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.474 9.223 -261 9.775 22.211 3.109 215 0 0 3.324 365 18.887<br />
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 66.751 4.646 -15.654 -10.414 45.329 14.664 13.362 -1.752 -639 25.635 52.087 19.694<br />
3. Sonstige Ausleihungen 0 1.497 -2.136 639 0 0 1.070 -1.709 639 0 0 0<br />
70.225 15.366 -18.051 0 67.540 17.773 14.647 -3.461 0 28.959 52.452 38.581<br />
118.371 18.653 -21.577 0 115.447 42.112 21.903 -5.481 0 58.534 76.261 56.914
Umsatzerlöse der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Anzahl<br />
Operatorcalls<br />
1.1. - 31.12.2002 1.1.-31.12.2001<br />
Telefonieminuten<br />
Umsätze<br />
Anzahl<br />
Operatorcalls<br />
Telefonieminuten<br />
Umsätze<br />
in Tsd. in Tsd. T€ in Tsd. in Tsd. T€<br />
Inlandsauskunft 85.121 78.463 97.736 80.167<br />
Auslandsauskunft 868 2.038 992 2.413<br />
Call Completion 44.386 12.059 62.373 18.366<br />
Outsourcing Inbound 6.443 4.320 10.259 6.875<br />
Value added services 821 1.005 934 74<br />
Technischer Betrieb 922 1.165<br />
Sonstige 343 1303 1.113<br />
Information and Call Center Services 93.596 44.386 100.110 109.921 62.373 110.173<br />
Yellow Pages 172<br />
Internet Information Services 0 0 172 0 0 0<br />
Gesamt 93.596 44.386 100.282 109.921 62.373 110.173
Telegate <strong>AG</strong>, Planegg-Martinsried<br />
Lagebericht 2002<br />
Entwicklung der Branche<br />
Sprache ist die Grundform der zwischenmenschlichen Kommunikation und Basis für den Austausch von<br />
Informationen. Die Telekommunikationsmärkte suchen nach immer leistungsstärkeren Lösungen, um<br />
dem Kundenwunsch nach einer Kommunikationsplattform zu jeder Zeit und an jedem Ort kosteneffizient<br />
und qualitätsgerecht nachkommen zu können. Die Verbreiterung der technischen Erreichbarkeit führt<br />
unweigerlich zu einem verstärkten Informationsbedürfnis – Art und Erreichbarkeit eines anderen muß<br />
bekannt sein, um mit diesem in Kommunikation treten zu können; Auskunftsportale schaffen diese<br />
notwendige Informationstransparenz. Das zunehmende Informationsbedürfnis führt zu mehr Vielfalt an<br />
Service- und Anwendungsmöglichkeiten, höherer Flexibilität, Skalierbarkeit und Personalisierbarkeit.<br />
Der Informationsmarkt wächst weiter mit fortschreitender Technik und Mobilität.<br />
Der Auskunftsmarkt in Deutschland<br />
Der Telekommunikationsmarkt bleibt im Umbruch. Die Mobilität der Telefonbenutzer hat sich weiter<br />
erhöht; in 2001 hat in Deutschland die Zahl der Mobilfunkanschlüsse (mehr als 50 Mio.) die Zahl der<br />
Festnetzanschlüsse erstmals überstiegen. Der Trend zu mehr Wettbewerb ist dabei auf den<br />
verschiedenen Teilmärkten in der Telekommunikationsbranche in Deutschland seit knapp 2 Jahren zum<br />
Stillstand gekommen, teilweise sogar abnehmend. Vom Festnetz bis hin zu Online- oder<br />
Mehrwertdiensten wurden vom Gesetzgeber bzw. der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und<br />
Post (RegTP) oder aufgrund von verwaltungsgerichtlichen Entscheidungen Maßnahmen getroffen, die<br />
neuen Anbietern einen Wettbewerb mit dem früheren Monopolisten Deutsche Telekom erschweren.<br />
Dieser Entwicklung konnte sich auch der deutsche Markt für Telefonauskunftsdienste nicht entziehen,<br />
der vor dem Hintergrund des wettbewerbsbehindernden, kostenlosen Internetangebotes der Telekom-<br />
Tochter DeTeMedien GmbH rückläufig ist. Für das Geschäftsjahr 2002 geht <strong>telegate</strong> von einem weiter<br />
rückläufigen Markt für Telefonauskunftsdienste in Deutschland aus – nach einem Anrufervolumen in<br />
Höhe von ca. 350 Mio. Anrufen in 2001, 390 Mio. Anrufen in 2000 und noch ca. 450 Mio. Anrufen in<br />
1999.<br />
<strong>telegate</strong> konnte sich in diesem Markt behaupten. Inklusive des Outsourcing Callvolumens (e-plus,<br />
Mannesmann arcor und ventelo) wurde der Marktanteil weiter auf über 30% gesteigert. Größter<br />
Wettbewerber bleibt die Deutsche Telekom <strong>AG</strong> mit einem Marktanteil von knapp 65%. Die<br />
verbleibenden 5% des Marktes teilen sich weitere Telefonauskunftsanbieter.<br />
Geschäftsentwicklung in der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Das Geschäftsjahr 2002 stand im Zeichen der Konsolidierung. Der Marktanteil im schrumpfenden<br />
deutschen Auskunftsgeschäft wurde bei über 30% gehalten.<br />
Durch die im Vorjahr eingeläutete Optimierung der Geschäftsabläufe und Kostensenkungsmaßnahmen<br />
konnte die Geschäftsentwicklung und damit die Ertragslage substantiell verbessert werden. In<br />
Deutschland, das durch die kostenlose Internetauskunft der Deutschen Telekom empfindlich<br />
beeinträchtigt wird, konnte die starke Marktposition der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> weiter gefestigt sowie die<br />
Profitabilität wieder deutlich verbessert werden.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 lag der Fokus im weiteren Ausbau des 11880-Marktanteils im deutschen<br />
Auskunftsmarkt und in der Kapazitäts- und Kostenoptimierung. Zunehmende Bedeutung gewinnen<br />
Mobilfunknutzer - die steigende Mobilität findet mittlerweile auch Ausdruck in dem höheren Bestand von<br />
Mobilfunk- gegenüber Festnetzanschlüssen. Große Erfolge stellten sich im Rahmen des „powered by“-<br />
1
Konzeptes bei <strong>telegate</strong> in 2002 ein: debitel, Europas größte netzunabhängige Telefongesellschaft, und<br />
talkline vermarkten nur noch den 11880-Service. Ein direkter Zugang zum Telefonkunden und eine<br />
engere Kundenbindung sind die Folge.<br />
Die Werbestrategie wurde im Geschäftsjahr 2002 grundlegend verändert. Im Mittelpunkt steht die<br />
Verbreiterung und Intensivierung der Markenbekanntheit der 11880. Die Werbespots basieren auf<br />
Alltagssituationen in humorvoller Darstellung - die clevere Problemlösung bietet jeweils die 11880. Auf<br />
den Einsatz von Testimonials wird <strong>telegate</strong> zukünftig verzichten. Begleitet werden die Maßnahmen<br />
durch intensive Marktforschungen – mit vielversprechenden Ergebnissen. Die entwickelte<br />
Marketingstrategie wird auch in 2003 fortgesetzt, eine neue Serie von Spots, angereichert mit<br />
Emotionalität, wird im Februar 2003 starten.<br />
Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />
Für <strong>telegate</strong> hat sich die Anzahl der bearbeiteten Anrufe im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Eine<br />
positive Umsatzentwicklung je Call konnte die hieraus resultierende Gesamt-Umsatzentwicklung<br />
abfedern. Im Geschäftsjahr 2002 lagen die Umsätze bei Euro 100,3 Mio. (Umsatz 2001: Euro 110,2<br />
Mio. ohne Phonecom(verkauft zum 01.01.2002)).<br />
Belastet wird das Geschäft durch die weiterhin kostenlose Internetauskunft der Deutsche Telekom <strong>AG</strong><br />
mit der Folge eines rückläufigen telefonischen Auskunftsmarktes. Die betrifft auch das<br />
Outsourcinggeschäft der <strong>telegate</strong>.<br />
Neben debitel konnte <strong>telegate</strong> in 2002 auch talkline von der Qualität des 11880 Angebotes überzeugen<br />
– beide Gesellschaften werden zukünftig ausschließlich die Markenauskunft der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> anbieten.<br />
Positiv auf die Umsatzentwicklung hat sich die im August eingeführte Taktung der Weitervermittlung<br />
ausgewirkt. Reger Nachfrage erfreuen sich auch die von <strong>telegate</strong> selbst nach der Weitervermittlung<br />
angebotenen Dienste – Apothekennotdienst, Bahnauskunft und Weckdienst sind nur einige Beispiele für<br />
das breite Angebot.<br />
Deutliche Erfolge des in Mitte 2001 eingeleiteten Konsolidierungsprozesses zeigen sich in der<br />
Ergebnisentwicklung 2002. Besonders sichtbar wird diese Geschäftsentwicklung im operativen<br />
Ergebnis, denn die Kostensenkungsmaßnahmen zeigen ihre Wirkung in fast jeder Kostenposition – dies<br />
trotz in 2002 anfallender Einmalkosten im Rahmen der Restrukturierung.<br />
Die deutlichen Einschnitte führten zu einer nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage. Wesentliche<br />
Optimierungen wurden bei den Call Center-Strukturen und der Mitarbeiterzahl, der Reduzierung der<br />
Datenkosten durch den Aufbau einer konzerneigenen Datenbank, den Wechsel des telefonischen<br />
Zuführungsnetzwerkes in Deutschland zu Colt Telecom sowie durch Neuverhandlungen bei<br />
Wartungsverträgen erreicht.<br />
Die im Frühjahr 2001 eingeläuteten Kostensenkungsprogramme führen nach wie vor zu einer<br />
fortlaufenden Suche nach Einsparungspotenzialen in allen Kostenpositionen einerseits und einer noch<br />
zielgerichteteren Ausrichtung und damit Kosteneffizienz von Maßnahmen andererseits – so sanken die<br />
sonstigen betrieblichen Aufwendungen um Euro 16,6 Mio. oder 31,7% im Vergleich zum<br />
Vorjahreszeitraum. Auch in 2003 wird für <strong>telegate</strong> die Kosteneffizienz zum wesentlichen Erfolgsfaktor.<br />
Der Jahresfehlbetrag verringerte sich auf Euro –12,1 Mio. um Euro 22 Mio. Das Ergebnis beinhaltet<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens i.H.v. Euro –14,6 Mio.<br />
sowie Einmalkosten durch die Zusammenlegung von Call Centern (Deutschland).<br />
2
Bilanzstruktur und Eigenkapital<br />
Die Bilanzsumme der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> blieb mit Euro115,7 Mio. zum 31.12.2002 leicht unter dem<br />
Vorjahreswert von Euro 120,6 Mio. Durch die Umwandlung von Ausleihungen an verbundene<br />
Unternehmen in Eigenkapital veränderte sich die Struktur der Finanzanlagen, unter Berücksichtigung<br />
der Forderungen gegen verbundene Unternehmen blieb das aktivierte Vermögen der verbundenen<br />
Unternehmen nahezu auf Vorjahresniveau.<br />
Auf der Passivseite spiegelt sich die Sachkapitalerhöhung vor allem im Rahmen des Eigenkapitals<br />
wieder. Die Eigenkapitalquote zum 31.12.2002 erhöhte sich von 18,3% auf 34,8%. Die<br />
Verbindlichkeiten reduzierten sich durch die Umwandlung entsprechend. Die Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten ist als Teil des Darlehensrahmens der SEAT Pagine Gialle zu werten, mit der<br />
ein langfristiger und ausreichender Darlehensrahmen mit kurzfristigen Tranchen abgeschlossen wurde.<br />
Investitionen<br />
Die Investitionstätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr konzentrierte sich auf Software- und IT<br />
Entwicklungen, das Gesamtvolumen lag bei Euro 0,8 Mio.<br />
Akquisitionen<br />
Im Geschäftsjahr 2002 wurden keine Akquisitionen durchgeführt. Im Rahmen des Desinvestments<br />
Internet wurden die Beteiligungen mobilsafe <strong>AG</strong>, arsmovendi.com <strong>AG</strong> und Kim Travel Consulting <strong>AG</strong> in<br />
die Liquidation überführt. Zur Bereinigung der Konzernstruktur ist zu der bereits zum 01.01.2002<br />
veräußerten Gesellschaft Phonecom GmbH die <strong>telegate</strong> Callcenter GmbH verkauft worden. Die <strong>telegate</strong><br />
International BV befindet sich ebenfalls in Liquidation.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Grundlagenforschung und Entwicklung im ursprünglichen Sinn werden von <strong>telegate</strong> als<br />
Dienstleistungsunternehmen nicht betrieben. Gefördert wird der Faktor Mensch – durch intensive und<br />
anspruchsvolle Aus- und Weiterbildung. Freundlichkeit, Schnelligkeit, Kompetenz und eine hohe<br />
Service- und Problemlösungsorientierung sind die Erfolgsfaktoren unserer Call Center Mitarbeiter.<br />
Qualität und Aktualität der Daten wird durch die eigens zu diesem Zweck gegründete<br />
Tochtergesellschaft datagate GmbH garantiert, die über eine Teilnehmerdatenbank mit mehr als 38<br />
Millionen Einträgen verfügt. Die Datenbank wird ständig aktualisiert und mit zusätzlichen Informationen<br />
und Daten angereichert. In Zusammenarbeit mit Lieferanten wurde im vergangenen Geschäftsjahr an<br />
der kontinuierlichen Verbesserung und Erweiterung der technischen Ausstattung gearbeitet.<br />
Call Center und Mitarbeiter<br />
Nach der starken personellen Expansion der letzten Jahre in erster Linie aufgrund des Aufbaus von Call<br />
Centern hat sich der Mitarbeiterstand konsolidiert. Nach 2.576 Mitarbeitern in 2001 beschäftigte die<br />
Gesellschaft zum 31.12.2002 1906 Mitarbeiter. Die Interessen der Mitarbeiter der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> werden<br />
mittlerweile durch 69 Betriebsräte in Deutschland vertreten; auch im Aufsichtsrat der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
werden seit 2001 sechs Mitgliedern der Arbeitnehmerseite entsprechend den Regelungen des<br />
Mitbestimmungsgesetzes von 1976 gestellt.<br />
3
Verbundene Unternehmen - § 312 AktG<br />
Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen hat der Vorstand gemäß § 312 AktG einen<br />
gesonderten Bericht verfasst. Der Bericht enthält die abschließende Feststellung: „Wir erklären, dass<br />
unsere Gesellschaft bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
aufgeführten Rechtsgeschäften und anderen Maßnahmen im Geschäftsjahr 2002 nach den Umständen,<br />
die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die<br />
Maßnahmen getroffen wurden, jeweils eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und dadurch,<br />
dass Maßnahmen getroffen wurden, nicht benachteiligt worden ist. Darüber hinausgehende<br />
Maßnahmen wurden im Geschäftsjahr 2002 nicht getroffen oder unterlassen..“<br />
Nachtragsbericht<br />
Ab Anfang Februar 2003 wird <strong>telegate</strong> auch in Österreich unter der Rufnummer 11 88 00 erreichbar<br />
sein. Anrufer aus Fest- und Mobilfunknetzen können das gesamte Leistungssprektrum des <strong>telegate</strong><br />
Services nutzen. Erwartet werden zunächst rund eine Million Anrufe pro Jahr, die in den deutschen Call<br />
Centern der <strong>telegate</strong> abwickelt werden.<br />
Prognosebericht<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> wird auch in Zukunft ihre Strategien konsequent umsetzen. Im Fokus bleibt die weitere<br />
Stärkung der Profitabilität. Im deutschen Heimatmarkt wird eine weitere Erhöhung des Marktanteils im<br />
Auskunftsmarkt angestrebt. Die vorhandenen Kapazitäten wurden in 2002 optimiert, die <strong>telegate</strong>-<br />
Mitarbeiter stehen für eine optimale Abwicklung des geplanten Anrufervolumens. Die Neukonzeption<br />
des Marketings trug in 2002 zum positiven Geschäftsverlauf bei. Darauf aufbauend sind für Anfang<br />
2003 neue Spots in Vorbereitung. Positive Impulse auf die Anruferzahl verspricht sich <strong>telegate</strong> auch<br />
vom weiteren Ausbau neuer Informations- und Servicedienstleistungen sowie den Ausbau des powered<br />
by-Konzeptes, für das sich in 2002 bereits debitel und talkline entschieden haben. Neben der<br />
Branchenauskunft gewinnt der Mobilfunkbereich weiter an Bedeutung. Die Dienstleistungen der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> – beispielsweise Weitervermittlungsservice, Reise- und Verkehrsinformationen - sind perfekt auf<br />
den Mobilfunkkunden zugeschnitten. Mittlerweile existieren in Deutschland mehr Mobilfunk- als<br />
Festnetzanschlüsse. Die prognostizierten weiterhin hohen Wachstumsraten für den Mobilfunkbereich in<br />
Deutschland lassen auf ein enormes Wachstumspotenzial für telefonische Informations- und<br />
Servicedienstleistungen schließen.<br />
Die Finanzierung der Gesellschaft wird durch einen positiven Cash Flow gewährleistet, eine<br />
Neuverschuldung ist nicht beabsichtigt. Für etwaig auftretende Fremdwährungsrisiken werden<br />
regelmäßig entsprechende Absicherungsmaßnahmen ergriffen.<br />
Risiken der künftigen Entwicklung<br />
Seit dem Geschäftsjahr 2000 ist bei <strong>telegate</strong> ein Risiko-Managementsystem im Einsatz. Zur laufenden<br />
Risikoanalyse werden monatlich die Risiken im Unternehmen an zentralen Stellen erhoben und<br />
bewertet. Innerhalb des vierteljährigen Risikoreports wird der Vorstand über die wesentlichen Risiken<br />
aus dem Geschäftsbetrieb, eingeleitete Gegenmaßnahmen und deren Ergebnisauswirkungen<br />
unterrichtet.<br />
4
Regulierung der Telekommunikationsbranche<br />
Die Geschäftstätigkeit der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ist weiterhin stark vom Rechtsrahmen und von den<br />
Entscheidungen der Gesetzgeber und Regulierungsbehörde und den öffentlich-rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen abhängig. Hierzu zählen beispielsweise die Vergabe von Lizenzen, die Zuteilung<br />
von Telefonnummern, der Zugang zu Teilnehmerdaten, die Regelung von Fakturierungs- und<br />
Inkassodienstleistungen und die Voraussetzungen und Gebühren für<br />
Zusammenschaltungsvereinbarungen. Die Regulierungsvorschriften bestimmen, welche<br />
Telefonauskunftsdienste von der <strong>telegate</strong> erbracht werden dürfen und nach welchen Vorschriften<br />
Rufnummern zugeteilt werden. Bei einer Verletzung der Zuteilungsregeln für Auskunftsnummern drohen<br />
der <strong>telegate</strong> Verfügungen, unzulässige Dienstleistungen einzustellen, möglicherweise sogar der<br />
Widerruf der Zuteilung einer Rufnummer, die die wirtschaftliche Existenz der Gesellschaft erheblich<br />
gefährden würde. Die Verzögerung der von <strong>telegate</strong> erwarteten Regulierung sowie mögliche<br />
Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen könnte die Geschäftstätigkeit der <strong>telegate</strong> erheblich<br />
beeinträchtigen. Dies gilt insbesondere im Bereich des Angebots von sonstigen Serviceleistungen, der<br />
Bestimmungen über Lizenzvergaben und Lizenzgebühren oder des Verhältnisses zu der DT<strong>AG</strong> als<br />
nationalem marktbeherrschendem Unternehmen. Daneben unterliegt der Telekommunikationsmarkt<br />
ständigen Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />
Schutzrechte Dritter<br />
Der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ist nicht bekannt, dass sie oder ihr Dienstleistungsangebot Patentrechte oder sonstige<br />
Immaterialgüterrechte Dritter verletzen. Die von der Deutsche Bahn <strong>AG</strong> angestrengte<br />
Unterlassungsklage wegen der aus ihrer Sicht unberechtigten Nutzung der DB Internet-<br />
Fahrplanauskünfte wurde in zweiter Instanz zurückgewiesen.<br />
Risiken aus der Gewährung öffentlicher Mittel<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat in der Vergangenheit öffentliche Mittel zur Förderung u.a. ihrer Investitionen in den<br />
neuen Bundesländern erhalten. Die öffentlichen Fördermittel betrugen in den Geschäftsjahren 1996 bis<br />
2002 insgesamt ca. Euro 11 Mio. Die gewährten öffentlichen Fördermittel waren und sind an<br />
Bedingungen bzw. Auflagen wie z.B. der Schaffung und Aufrechterhaltung von Arbeitsplätzen geknüpft,<br />
deren Eintritt bzw. Erfüllung teilweise noch nicht gesichert ist bzw. noch aussteht. Sollten die<br />
erforderlichen Bedingungen oder Auflagen von den Zuwendungsempfängern nicht erfüllt bzw.<br />
eingehalten werden, könnte dies dazu führen, dass öffentliche Fördermittel zurückerstattet werden<br />
müssen.<br />
Risiken aus Rechtsstreitigkeiten<br />
Die <strong>telegate</strong> befindet sich gegenwärtig in Rechtsstreitigkeiten bzw. sonstigen Auseinandersetzungen.<br />
Dabei handelt es sich u.a. um Passivstreitigkeiten hinsichtlich der Minderung aufgrund mangelnder<br />
Qualität der für die in Rechnung gestellten Kosten für Teilnehmerdaten ,hinsichtlich der möglichen<br />
Pflicht zur Angabe des Preises für angebotenen Dienstleistungen, hinsichtlich der möglichen<br />
Unzulässigkeit der Nutzung der DB Internet-Fahrplaninformation als Grundlage für<br />
Telefonauskunftsdienstleistungen sowie hinsichtlich der Auskunft über die Anzahl der Nutzungsfälle im<br />
Rahmen der Teilnehmerdatenüberlassungsvertrags mit der DT<strong>AG</strong>. Daneben bestehen<br />
Aktivstreitigkeiten hinsichtlich der Rückzahlung von möglicherweise zuviel an die DT<strong>AG</strong> geleisteter<br />
Zahlungen für Datensätze und hinsichtlich der Unterlassung einer kostenlosen Auskunft über<br />
Telefonnummern im Internet wegen möglichen missbräuchlichen Ausnutzens einer<br />
marktbeherrschenden Stellung. Weiterhin prüft das Bundeskartellamt derzeit die Höhe der von der<br />
5
DT<strong>AG</strong> geforderten Datenkosten und die Zulässigkeit einer kostenlosen Auskunft über Telefonnummern<br />
im Internet hinsichtlich eines möglichen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung. Der Ausgang<br />
dieser Auseinandersetzungen, in denen auch Ansprüche gegen die <strong>telegate</strong> geltend gemacht werden<br />
oder in denen die <strong>telegate</strong> Ansprüche gegen Dritte geltend macht, kann nicht vorhergesagt werden.<br />
Risiken der Geschäftstätigkeit<br />
Der Ex-Monopolist Deutsche Telekom <strong>AG</strong> ist wesentlicher Vorleistungslieferant für <strong>telegate</strong>, woraus<br />
gewisse wirtschaftliche Abhängigkeiten resultieren. Die wesentlichen Teile der Leistungsbeziehungen<br />
unterliegen jedoch regulatorischer oder wettbewerbsrechtlicher Überwachung, was zu einer<br />
Relativierung des Risikos führt. Dennoch zeigen die von der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> eingeleiteten Maßnahmen<br />
gegen die überhöhten Kosten zu Teilnehmerdaten sowie das Vorgehen gegen die dem<br />
Endkonsumenten von der Deutschen Telekom kostenlos zur Verfügung gestellte Internetauskunft, dass<br />
sich Veränderungen hin zu einem fairen Wettbewerbsumfeld nur langsam herbeiführen lassen. Es<br />
bestehen hierbei insbesondere Risiken darin, dass die jeweils zuständige Behörde nicht tätig wird. Ein<br />
Status Quo im sensiblen Umfeld der Telekommunikationsbranche nützt zunächst einmal vor allem dem<br />
Ex-Monopolisten.<br />
<strong>telegate</strong> betreibt die internationale Expansion mittels Tochtergesellschaften und finanziert Aufbau und<br />
Erweiterung der Geschäftsaktivitäten durch die Bereitstellung von Eigenkapital und Darlehen. Der<br />
Eintritt in neue Märkte birgt regulatorische und wettberbliche Risiken, die den länderspezifischen Erfolg<br />
des Geschäftsmodels beeinträchtigen können.<br />
Planegg-Martinsried, den 12. Februar 2003<br />
Der Vorstand<br />
6
Bestätigungsvermerk<br />
Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der<br />
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, Planegg/Martinsried, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember<br />
2002 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht<br />
nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen<br />
Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung<br />
und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut<br />
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter<br />
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht<br />
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld<br />
der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der<br />
Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />
sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend<br />
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten<br />
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />
Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.<br />
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für<br />
unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht gibt insgesamt eine<br />
zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft und stellt die Risiken der künftigen<br />
Entwicklung zutreffend dar.<br />
München, den 13. Februar 2003<br />
Ernst & Young<br />
Deutsche Allgemeine Treuhand <strong>AG</strong><br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
G. Müller R. Bostedt<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
81/2003
A K T I V A<br />
Konzernbilanz<br />
(US-GAAP)<br />
2000 - 2002 im Vergleich<br />
31.12.2000 1<br />
31.12.2000 2<br />
31.12.2001 3<br />
31.12.2001 4<br />
31.12.2002 5<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Umlaufvermögen<br />
Liquide Mittel 6.376 6.377 564 1.516 3.416<br />
Festgelder - - 788 788 319<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich<br />
587 587 - - -<br />
Wertberichtigungen<br />
17.777 17.777 18.757 20.492 22.421<br />
Ausstehende Zuschüsse 1.540 1.540 75 -<br />
Rechnungsabgrenzungsposten und sonstiges Umlaufvermögen<br />
4.686 4.868 1.244 1.454 807<br />
Umlaufvermögen der Discontinued Operations<br />
- - 3.749 927 -<br />
Umlaufvermögen, gesamt 30.966 30.967 25.177 25.177 26.963<br />
Wertpapiere des Anlagevermögens 1.070 1.070 4 1.979 1.673<br />
Sachanlagen, netto 41.603 41.603 32.058 41.275 25.754<br />
Immaterielle und andere Vermögensgegenstände<br />
Firmenwert, netto 31.891 31.892 72 19.548 3<br />
Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände, netto 1.158 1.158 1.111 7.702 1.574<br />
Forderungen aus Devisentermingeschäften - - - 6 4.146<br />
Sonstige langfristige Forderungen 234 234 226 261 95<br />
Anlagevermögen der Discontinued Operations - - 39.082 1.782 -<br />
Immaterielle und andere Vermögensgegenstände, gesamt 33.283 33.284 40.491 72.553 33.245<br />
Aktiva, gesamt 106.923 106.924 97.730 97.730 60.208<br />
P A S S I V A<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.598 5.598 6.380 6.891 8.221<br />
Langfristige Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis 1 Jahr 2.674 2.674 29.488 -<br />
Kurzfristige Bankdarlehen - - - 29.488 12.000<br />
Verbindlichkeiten aus capital lease bis 1 Jahr 264 264 282 282 369<br />
Umsatzsteuerzahllast 577 577 1.366 1.314 818<br />
Gesellschafterdarlehen 10.226 10.226 - - -<br />
Rechnungsabgrenzungsposten und sonstige Verbindlichkeiten 17.173 17.173 21.127 22.170 16.199<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten der Discontinued Operations - - 3.030 1.528 -<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten, gesamt 36.512 36.512 61.673 61.673 37.607<br />
Rückstellungen für Altersversorgung 121 121 157 157 168<br />
Verbindlichkeiten aus capital lease > 1 Jahr 651 651 369 - -<br />
Gesellschafterdarlehen - - 28.598 28.598 15.772<br />
Sonstige Langfristige Verbindlichkeiten 22.675 22.675 80 457 183<br />
Langfristige Verbindlichkeiten der Discontinued Operations - - 445 445 -<br />
Verbindlichkeiten, gesamt 59.958 59.959 91.322 91.330 53.730<br />
Anteil der Minderheitsaktionäre am Eigenkapital 1.605 1.604 8 - -<br />
Eigenkapital<br />
Stammaktien, 12.930.000 genehmigte Aktien und 12.730.000<br />
ausgegebene Aktien<br />
12.730 12.730 12.730 12.730 20.944<br />
Kapitalrücklage 63.504 63.505 63.505 63.505 85.288<br />
Bilanzverlust -30.979 -30.979 -69.224 -69.224 -106.504<br />
Kumulierter sonstiger Gesamtgewinn 104 105 -611 -611 6.750<br />
Eigenkapital, gesamt 45.360 45.630 6.400 6.400 6.478<br />
Passiva, gesamt 106.923 106.924 97.730 97.730 60.208<br />
1 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2000 entnommen.<br />
2 Im Einklang mit Statement of Financial Accounting Standards (SFAS) 144 nach Umgliederung als „Discontinued Operations“ dargestellte<br />
Vorjahresvergleichszahlen des Geschäftsjahres 2000 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2001 entnommen.<br />
3<br />
Im Einklang mit SFAS 144 nach Umgliederung als „Discontinued Operations“ dargestellte Finanzzahlen für das Geschäftsjahr 2001 aus dem<br />
Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2001 entnommen.<br />
4<br />
Im Einklang mit SFAS 144 nach Rückumgliederung als „Continued Operations“ dargestellte Vorjahresvergleichszahlen des Geschäftsjahres 2001 aus dem<br />
Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2002 entnommen.<br />
5 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2002 entnommen.
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
(US-GAAP)<br />
2000 - 2002 im Vergleich<br />
31.12.2000 1<br />
31.12.2000 2<br />
31.12.2001 3<br />
31.12.2001 4<br />
31.12.2002 5<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Umsatzerlöse, gesamt 130.144 118.204 113.844 129.924 115.588<br />
Herstellungskosten der zur Erzielung der<br />
Umsatzerlöse erbrachten Leistungen<br />
-74.053 -64.587 -67.911 -88.803 -62.626<br />
Bruttoergebnis vom Umsatz 56.090 53.617 45.933 41.121 52.962<br />
Werbekosten -21.651 -20.590 -21.212 -22.584 -13.939<br />
Personalkosten -14.850 -11.145 -14.684 -18.167 -15.569<br />
Abschreibungen und Amortisation -8.939 -6.696 -9.355 -19.832 -34.636<br />
Allgemeine Verwaltungskosten -20.701 -13.737 -21.871 -18.183 -14.061<br />
Betriebsaufwendungen gesamt -66.141 -52.168 -67.122 -78.766 -78.205<br />
Betriebsergebnis -10.050 1.449 -21.189 -37.645 -25.243<br />
Zinsertrag 1.004 902 50 92 173<br />
Zinsaufwand -1.559 -1.570 -3.514 -3.526 -3.763<br />
Währungsgewinne (Währungsverluste) - 1.382 1.750 1.769 -2.893<br />
Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen - - -1.400 -5.006<br />
Sonstige (Aufwendungen) Erträge -1.316 38 271 2.453 -379<br />
Sonstige (Aufwendungen) Erträge, gesamt -1.872 -2.012 -1.443 -612 -11.868<br />
Anteile der Minderheitsaktionäre 2.253 6 0 1.519 -<br />
(Periodenfehlbetrag) Periodenüberschuß vor Steuern -9.669 -557 -22.632 -36.738 -37.111<br />
Ertragssteuerbelastung - - - - -169<br />
(Periodenfehlbetrag) Periodenüberschuß der Continued Operations -9.669 -557 -22.632 -36.738 -37.280<br />
(Periodenfehlbetrag) Periodenüberschuß der Discontinued Operations -9.112 -15.613 -1.507 -<br />
Periodenfehlbetrag nach Steuern -9.669 -9.669 -38.245 -38.245 -37.280<br />
verwässerter und unverwässerter Verlust je<br />
Aktie (in EUR)<br />
1 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2000 entnommen.<br />
2 Im Einklang mit Statement of Financial Accounting Standards (SFAS) 144 nach Umgliederung als „Discontinued Operations“<br />
dargestellte Vorjahresvergleichszahlen des Geschäftsjahres 2000 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das<br />
Geschäftsjahr 2001 entnommen.<br />
3 Im Einklang mit SFAS 144 nach Umgliederung als „Discontinued Operations“ dargestellte Finanzzahlen für das Geschäftsjahr<br />
2001 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2001 entnommen.<br />
4 Im Einklang mit SFAS 144 nach Rückumgliederung als „Continued Operations“ dargestellte Vorjahresvergleichszahlen des<br />
Geschäftsjahres 2001 aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2002 entnommen.<br />
5 Angaben aus dem Konzernjahresabschluss (US-GAAP) für das Geschäftsjahr 2002 entnommen.<br />
-0,76 -0,76 -3,00 -3,00 -2,86
A K T I V A<br />
Umlaufvermögen<br />
Konzernbilanz<br />
(US-GAAP)<br />
31.12.2000<br />
TEUR<br />
Liquide Mittel 6.376<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens 587<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich<br />
Wertberichtigungen von TEUR 581 zum 31.12.2000 bzw. TEUR<br />
543 zum 31.12.1999<br />
17.777<br />
Ausstehende Zuschüsse 1.540<br />
Rechnungsabgrenzungsposten und sonstiges Umlaufvermögen<br />
4.686<br />
Umlaufvermögen, gesamt 30.966<br />
Wertpapiere des Anlagevermögens 1.070<br />
Sachanlagen, netto 41.603<br />
Immaterielle und andere Vermögensgegenstände<br />
Firmenwert, netto 31.891<br />
Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände, netto 1.158<br />
Sonstige langfristige Forderungen 234<br />
Immaterielle und andere Vermögensgegenstände, gesamt 33.283<br />
Aktiva, gesamt 106.923<br />
P A S S I V A<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.598<br />
Langfristige Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis 1 Jahr 2.674<br />
Verbindlichkeiten aus capital lease bis 1 Jahr 264<br />
Umsatzsteuerzahllast 577<br />
Gesellschafterdarlehen 10.226<br />
Rechnungsabgrenzungsposten und sonstige Verbindlichkeiten 17.173<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten, gesamt 36.511<br />
Rückstellungen für Altersversorgung 121<br />
Verbindlichkeiten aus capital lease > 1 Jahr 651<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 22.675<br />
Verbindlichkeiten, gesamt 59.958<br />
Anteil der Minderheitsaktionäre am Eigenkapital 1.605<br />
Eigenkapital<br />
Stammaktien, 12.930.000 genehmigte Aktien (1999: 12.930.000)<br />
und 12.730.000 ausgegebene Aktien (1999: 12.730.000)<br />
12.730<br />
Kapitalrücklage 63.504<br />
Bilanzverlust -30.979<br />
Kumulierter sonstiger Gesamtgewinn 104<br />
Eigenkapital, gesamt 45.360<br />
Passiva, gesamt 106.923
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
(US-GAAP)<br />
01.01. -<br />
31.12.2000<br />
TEUR<br />
Umsatzerlöse, gesamt 130.144<br />
Herstellungskosten der zur Erzielung der<br />
Umsatzerlöse erbrachten Leistungen<br />
-74.053<br />
Bruttoergebnis vom Umsatz 56.090<br />
Werbekosten -21.651<br />
Personalkosten -14.850<br />
Abschreibungen und Amortisation -8.939<br />
Allgemeine Verwaltungskosten -20.701<br />
Betriebsaufwendungen gesamt -66.141<br />
Betriebsergebnis -10.050<br />
Zinsertrag 1.004<br />
Zinsaufwand -1.559<br />
Sonstige (Aufwendungen) Erträge -1.316<br />
Sonstige (Aufwendungen) Erträge, gesamt -1.872<br />
Anteile der Minderheitsaktionäre 2.253<br />
(Periodenfehlbetrag) Periodenüberschuß vor Steuern<br />
Ertragssteuerentlastung (-aufwand)<br />
-9.669<br />
(Periodenfehlbetrag) Periodenüberschuß nach Steuern -9.669<br />
verwässerter und unverwässerter (Verlust)<br />
Gewinn je Aktie (in EUR)<br />
-0,76
Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit:<br />
Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
(US-GAAP)<br />
31.12.2000<br />
TEUR<br />
(Periodenfehlbetrag) Periodenüberschuß -9.669<br />
Anpassung des Reingewinns an den Mittelzufluß aus Geschäftstätigkeit:<br />
Abschreibungen und Amortisation 8.939<br />
Anteil der Minderheitsaktionäre am Periodenergebnis -2.253<br />
Erlöse aus Einarbeitungszuschüssen -1.876<br />
Verlust aus Währungsumrechnung 1.382<br />
Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen 2<br />
Verlust aus dem Abgang von Wertpapieren -<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen 38<br />
Aufwand aus der Zuführung zur Rückstellung für Pensionen 28<br />
Veränderungen bei Betriebsvermögen und -verbindlichkeiten: 0<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.504<br />
Sonstige Vermögensgegenstände -1.309<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -10.587<br />
Sonstige Verbindlichkeiten -6.224<br />
(Mittelabfluß) Mittelzufluß aus laufender Geschäftstätigkeit -19.025<br />
Cash flow aus Investitionstätigkeit:<br />
Zugänge zu Sachanlagen -23.522<br />
Zugänge zu immateriellen Vermögensgegenständen -322<br />
Mittelabfluß aus dem Erwerb von Gesellschaften -37.611<br />
Erlöse aus dem Abgang von Anlagevermögen 1<br />
Einzahlungen aus der Tilgung (Auszahlungen aus der Vergabe) von Darlehen 179<br />
Rückzahlungen von Festgeldern -<br />
(Auszahlungen) Einzahlungen aus dem (Kauf) Verkauf von sonstigen Wertpapieren -587<br />
(Mittelabfluß) aus Investitionstätigkeit -61.863<br />
Cash flow aus Finanzierungstätigkeit:<br />
Einzahlungen aus Aktienemissionen -<br />
Einzahlungen aus Initial Public Offering, abzgl. Kosten des Börsengangs -256<br />
Einzahlungen aus öffentlichen Zuschüssen 3.445<br />
Einzahlungen durch Aufnahme von Bankkrediten 37.428<br />
Einzahlungen durch Aufnahme von sonstigen Darlehen 10.635<br />
Rückzahlung capital-lease -247<br />
Rückzahlung von Bankkrediten -14.958<br />
Rückzahlung von sonstigen Krediten -<br />
Mittelzufluß aus Finanzierungstätigkeit 36.046<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes -44.842<br />
Finanzmittelbestand am Jahresanfang 51.218<br />
Finanzmittelbestand am Stichtag 6.376<br />
Zusatzinformation zur Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
Zinszahlungen 1.441<br />
Ertragssteuern 337<br />
Zusatzinformationen zu nicht zahlungswirksamer Investionsund<br />
Finanzierungstätigkeit<br />
Anschaffung von Sachanlagen durch Darlehensaufnahme 1.023
A K T I V A<br />
Konzernbilanz<br />
(US-GAAP)<br />
31. Dez 2001 31. Dez 2000<br />
TEUR TEUR<br />
Umlaufvermögen<br />
Liquide Mittel 564 6.377<br />
Festgelder 788 -<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens - 587<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich<br />
Wertberichtigungen von TEUR 352 zum 31.12.2001 bzw.<br />
TEUR 581 zum 31.12.2000<br />
18.757 17.777<br />
Ausstehende Zuschüsse 75 1.540<br />
Rechnungsabgrenzungsposten und sonstiges Umlaufvermögen<br />
1.244 4.686<br />
Umlaufvermögen der Discontinued Operations 3.749 -<br />
Umlaufvermögen, gesamt 25.177 30.967<br />
Wertpapiere des Anlagevermögens 4 1.070<br />
Sachanlagen, netto 32.058 41.603<br />
Immaterielle und andere Vermögensgegenstände<br />
Firmenwert, netto 72 31.892<br />
Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände, netto 1.111 1.158<br />
Sonstige langfristige Forderungen 226 234<br />
Anlagevermögen der Discontinued Operations 39.082 -<br />
Immaterielle und andere Vermögensgegenstände, gesamt 40.491 33.284<br />
Aktiva, gesamt 97.730 106.924<br />
P A S S I V A<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.380 5.598<br />
Langfristige Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis 1 Jahr 29.488 2.674<br />
Verbindlichkeiten aus capital lease bis 1 Jahr 282 264<br />
Umsatzsteuerzahllast 1.366 577<br />
Gesellschafterdarlehen<br />
Rechnungsabgrenzungsposten, Rückstellungen<br />
- 10.226<br />
und sonstige Verbindlichkeiten 21.127 17.173<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten der Discontinued Operations 3.030 -<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten, gesamt 61.673 36.512<br />
Rückstellungen für Altersversorgung 157 121<br />
Verbindlichkeiten aus capital lease > 1 Jahr 369 651<br />
Gesellschafterdarlehen 28.598 -<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 80 22.675<br />
Langfristige Verbindlichkeiten der Discontinued Operations 445 -<br />
Verbindlichkeiten, gesamt 91.322 59.959<br />
Anteil der Minderheitsaktionäre am Eigenkapital 8 1.604<br />
Eigenkapital<br />
Stammaktien, 12.730.000 ausgegebene Aktien (2000: 12.730.000)<br />
12.730 12.730<br />
Kapitalrücklage 63.505 63.505<br />
Konzern-Bilanzverlust -69.224 -30.979<br />
Kumulierter sonstiger (Konzern-Gesamtverlust) Konzern-Gesamtgewinn -611 105<br />
Eigenkapital, gesamt 6.400 45.361<br />
Passiva, gesamt 97.730 106.924
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
(US-GAAP)<br />
Nicht testiert<br />
Quartalsbericht<br />
12-Monatsbericht<br />
1.10. - 31.12.2001 1.10. - 31.12.2000 1.1. - 31.12.2001 1.1.-31.12.2000<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Umsatzerlöse, gesamt 29.146 26.570 113.844 118.204<br />
Herstellungskosten der zur Erzielung der<br />
Umsatzerlöse erbrachten Leistungen<br />
-15.259 -13.588 -67.911 -64.587<br />
Bruttoergebnis vom Umsatz 13.887 12.982 45.933 53.617<br />
Werbekosten -5.219 -3.389 -21.212 -20.590<br />
Personalkosten -2.498 -2.119 -14.684 -11.145<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen, immat. VGG und Firmenwert -2.720 -2.166 -9.355 -6.696<br />
Allgemeine Verwaltungskosten -7.238 -1.234 -21.871 -13.737<br />
Betriebsaufwendungen gesamt -17.675 -8.908 -67.122 -52.168<br />
Betriebsergebnis -3.788 4.074 -21.189 1.449<br />
Zinsertrag 9 46 50 902<br />
Zinsaufwand -922 -1.307 -3.514 -1.570<br />
Währungsgewinne (VJ: Währungsverluste) 563 -1.923 1.750 -1.382<br />
Sonstige Erträge 257 39 271 38<br />
Sonstige Erträge, gesamt -93 -3.145 -1.443 -2.012<br />
Anteile der Minderheitsaktionäre -5 0 0 6<br />
Periodenfehlbetrag (Periodenüberschuss) vor Steuern -3.886 929 -22.632 -557<br />
Ertragssteuerentlastung (-aufwand) - - - -<br />
Periodenfehlbetrag (Periodenüberschuss) der Continued Operations -3.886 929 -22.632 -557<br />
Periodenfehlbetrag der Discontinued Operations -8.837 -5.574 -15.613 -9.112<br />
Periodenfehlbetrag nach Steuern -12.723 -4.645 -38.245 -9.669<br />
verwässerter und unverwässerter Verlust<br />
je Aktie (in EUR)<br />
-1,02 -0,36 -3,00 -0,76
Konzern-Kapitalflußrechnung<br />
(US-GAAP)<br />
31. Dez 2001 31. Dez 2000<br />
TEUR TEUR<br />
Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit:<br />
Periodenfehlbetrag -38.245 -9.669<br />
Periodenfehlbetrag von Discontinued Operations 15.613 9.112<br />
Anpassung des Periodenfehlbetrages an den Mittelabfluß aus<br />
Geschäftstätigkeit:<br />
Abschreibungen und Amortisation, Continued Operations 9.355 6.696<br />
Anteil der Minderheitsaktionäre, Continued Operations -<br />
-6<br />
Erlöse aus Einarbeitungszuschüssen -1.384 -1.876<br />
Verlust aus Währungsumrechnung -1.679 1.382<br />
Ertrag (Aufwand) aus dem Abgang von Anlagevermögen 1.400 2<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen -205 38<br />
Aufwand aus der Zuführung zur Rückstellung für Pensionen<br />
Veränderungen bei Betriebsvermögen und -verbindlichkeiten:<br />
38 28<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -3.012 2.504<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 3.176 -1.309<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 477 -10.586<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 6.587 -6.223<br />
Mittelabfluß aus laufender Geschäftstätigkeit -7.879 -9.907<br />
Cash flow aus Investitionstätigkeit:<br />
Zugänge zu Sachanlagen -17.403 -23.522<br />
Zugänge zu immateriellen Vermögensgegenständen -923 -323<br />
Mittelabfluß aus dem Erwerb von Gesellschaften -3 -37.611<br />
Einzahlung aus dem Abgang von Anlagevermögen 1.757 1<br />
Auszahlungen aus der Vergabe von Darlehen - 179<br />
(Zugänge) Abgänge von Festgeldern -798 -<br />
Liquide Mittel der Discontinued Operations -1.174 -<br />
Einzahlungen (Auszahlung) aus dem Verkauf von sonstigen Wertpapieren 587 -587<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen VGG 1.121 -<br />
Mittelabfluß aus Investitionstätigkeit -16.836 -61.863<br />
Cash flow aus Finanzierungstätigkeit:<br />
Einzahlungen aus Initial Public Offering, abzgl. Kosten des Börsengangs - -256<br />
Einzahlungen aus öffentlichen Zuschüssen 4.475 3.445<br />
Einzahlungen durch Aufnahme von Bankkrediten 15.006 37.428<br />
Einzahlungen durch Aufnahme von sonstigen Darlehen 40.611 10.635<br />
Rückzahlung von Bankkrediten -10.576 -14.958<br />
Rückzahlung von sonstigen Darlehen -22.240 -<br />
Rückzahlung capital-lease -264 -247<br />
Mittelzufluß aus Finanzierungstätigkeit 27.012 36.047<br />
Währungseffekt auf Finanzmittelbestand 95 -<br />
Mittelabfluß aus Discontinued Operations -8.205 -9.117<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes -5.813 -44.840<br />
Finanzmittelbestand am Jahresanfang 6.377 51.217<br />
Finanzmittelbestand am Stichtag 564 6.377<br />
Zusatzinformation zur Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
Zinszahlungen 1.542 1.441<br />
Ertragssteuern - 337
A K T I V A<br />
Konzernbilanz<br />
(US-GAAP)<br />
31. Dezember 2002 31. Dezember 2001<br />
TEUR TEUR<br />
Umlaufvermögen<br />
Liquide Mittel 3.416 1.516<br />
Festgelder 319 788<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich<br />
Wertberichtigungen von TEUR 288 zum 31.12.2002 bzw.<br />
TEUR 352 zum 31.12.2001<br />
22.421 20.492<br />
Rechnungsabgrenzungsposten und sonstiges Umlaufvermögen<br />
807 1.454<br />
Umlaufvermögen der Discontinued Operations - 927<br />
Umlaufvermögen, gesamt 26.963 25.177<br />
Anlagevermögen<br />
Wertpapiere des Anlagevermögens 1.673 1.979<br />
Firmenwert, netto 3 19.548<br />
Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände, netto 1.574 7.702<br />
Sachanlagen, netto 25.754 41.275<br />
Forderungen aus Devisentermingeschäften 4.146 6<br />
Sonstige langfristige Forderungen 95 261<br />
Anlagevermögen der Discontinued Operations - 1.782<br />
Anlagevermögen, gesamt 33.245 72.553<br />
Aktiva, gesamt 60.208 97.730<br />
P A S S I V A<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
Rechnungsabgrenzungsposten, Rückstellungen<br />
8.221 6.891<br />
und sonstige Verbindlichkeiten 16.199 22.170<br />
Kurzfristige Bankdarlehen 12.000 29.488<br />
Verbindlichkeiten aus capital lease bis 1 Jahr 369 282<br />
Umsatzsteuerzahllast 818 1.314<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten der Discontinued Operations - 1.528<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten, gesamt 37.607 61.673<br />
Rückstellungen für Altersversorgung 168 157<br />
Gesellschafterdarlehen 15.772 28.598<br />
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 183 457<br />
Langfristige Verbindlichkeiten der Discontinued Operations - 445<br />
Verbindlichkeiten, gesamt 53.730 91.330<br />
Eigenkapital<br />
Stammaktien, 20.944.355 ausgegebene Aktien mit dem Nennwert 1<br />
EUR pro Aktie (2001: 12.730.000)<br />
20.944 12.730<br />
Kapitalrücklage 85.288 63.505<br />
Konzern-Bilanzverlust -106.504 -69.224<br />
Kumulierter sonstiger Konzern-Gesamtgewinn (Konzern-Gesamtverlust) 6.750 -611<br />
Eigenkapital, gesamt 6.478 6.400<br />
Passiva, gesamt 60.208 97.730<br />
Für weitere Informationen siehe den Konzernanhang 2002
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
(US-GAAP)<br />
in TEUR (außer Ergebnis je Aktie) 1.10. - 31.12.2002 1.10. - 31.12.2001 1.1. - 31.12.2002 1.1. - 31.12.2001<br />
Umsatzerlöse, gesamt 27.159 32.970 115.588 129.924<br />
Herstellungskosten der zur Erzielung der<br />
Umsatzerlöse erbrachten Leistungen<br />
-13.503 -20.806 -62.626 -88.803<br />
Bruttoergebnis vom Umsatz 13.656 12.164 52.962 41.121<br />
Werbekosten -4.250 -5.459 -13.939 -22.584<br />
Personalkosten -3.384 -3.115 -15.569 -18.167<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen, immat. VGG und Firmenwert -24.695 -10.099 -34.636 -19.832<br />
Allgemeine Verwaltungskosten -2.210 -6.620 -14.061 -18.183<br />
Betriebsaufwendungen gesamt -34.539 -25.293 -78.205 -78.766<br />
Betriebsergebnis -20.883 -13.129 -25.243 -37.645<br />
Zinsertrag 46 16 173 92<br />
Zinsaufwand -485 -925 -3.763 -3.526<br />
Währungsverluste (Währungsgewinne) -434 562 -2.893 1.769<br />
Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen -4.024 -866 -5.006 -1.400<br />
Sonstige Aufwendungen (Erträge) -1.814 2.072 -379 2.453<br />
Sonstige Aufwendungen, gesamt -6.711 859 -11.868 -612<br />
Anteile der Minderheitsaktionäre - 279 - 1.519<br />
Periodenfehlbetrag vor Steuern -27.594 -11.991 -37.111 -36.738<br />
Ertragssteuerbelastung -49 - -169 -<br />
Periodenfehlbetrag der Continued Operations -27.643 -11.991 -37.280 -36.738<br />
Periodenfehlbetrag der Discontinued Operations - -732 - -1.507<br />
Periodenfehlbetrag nach Steuern -27.643 -12.723 -37.280 -38.245<br />
verwässerter und unverwässerter Verlust<br />
je Aktie (in EUR)<br />
Für weitere Informationen siehe den Konzernanhang 2002<br />
Quartalsbericht (nicht testiert) 12-Monatsbericht<br />
-2,10 -1,02 -2,86 -3,00
Konzern-Kapitalflußrechnung<br />
(US-GAAP)<br />
31. Dezember 2002 31. Dezember 2001<br />
TEUR TEUR<br />
Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit:<br />
Periodenfehlbetrag -37.280 -38.245<br />
Periodenfehlbetrag von Discontinued Operations - 1.507<br />
Anpassung des Periodenfehlbetrages an den Mittelabfluß aus Geschäftstätigkeit:<br />
Abschreibungen und Amortisation 34.636 19.832<br />
Anteil der Minderheitsaktionäre - -1.519<br />
Verlust (Gewinn) aus Währungsumrechnung 2.893 -1.769<br />
Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen 5.006 1.400<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen -64 -205<br />
Aufwand aus der Zuführung zur Rückstellung für Pensionen<br />
Veränderungen bei Betriebsvermögen und -verbindlichkeiten:<br />
44 40<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -2.025 -3.012<br />
Rechnungsabgrenzungsposten und sonstige Vermögensgegenstände 1.156 3.125<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.103 477<br />
Umsatzsteuer<br />
Rechnungsabgrenzungsposten, Rückstellungen<br />
-498 931<br />
und sonstige Verbindlichkeiten -6.686 5.744<br />
Mittelabfluß aus laufender Geschäftstätigkeit -1.715 -11.694<br />
Cash flow aus Investitionstätigkeit:<br />
Zugänge zu Sachanlagen -4.430 -17.403<br />
Zugänge zu immateriellen Vermögensgegenständen -1.259 -923<br />
Mittelabfluß aus dem Erwerb von Gesellschaften - -2.074<br />
Mittelzufluß aus dem Verkauf von Gesellschaften 736 -<br />
Einzahlung aus dem Abgang von Anlagevermögen 2.626 1.757<br />
Abgänge (Zugänge) von Festgeldern 479 -798<br />
Liquide Mittel der Discontinued Operations - -222<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf von sonstigen Wertpapieren - 587<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen VGG - 1.121<br />
Mittelabfluß aus Investitionstätigkeit -1.848 -17.955<br />
Cash flow aus Finanzierungstätigkeit:<br />
Einzahlungen aus öffentlichen Zuschüssen 2.606 3.091<br />
Einzahlungen durch Aufnahme von Bankkrediten 7.267 15.006<br />
Einzahlungen durch Aufnahme von Gesellschafterdarlehen 20.901 40.611<br />
Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen - -22.240<br />
Rückzahlung von Bankkrediten -25.220 -10.576<br />
Rückzahlung capital-lease -282 -264<br />
Mittelzufluß aus Finanzierungstätigkeit 5.272 25.628<br />
Währungseffekt auf Finanzmittelbestand 191 95<br />
Mittelabfluß aus Discontinued Operations - -935<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes 1.900 -4.861<br />
Finanzmittelbestand am Jahresanfang 1.516 6.377<br />
Finanzmittelbestand am Stichtag 3.416 1.516<br />
Zusatzinformation zur Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
Zinszahlungen 3.282 3.016<br />
Ertragssteuern 2 -<br />
Zusatzinformationen zu nicht zahlungswirksamer Investionsund<br />
Finanzierungstätigkeit<br />
Sachkapitalerhöhung durch Umwandlung des Gesellschafterdarlehens 30.311<br />
Für weitere Informationen siehe den Konzernanhang 2002
Entwicklung des Konzerneigenkapitals<br />
(US-GAAP)<br />
Aktien Nennwert Kapitalrücklage (Bilanzverlust)<br />
Währungsumrechnungsdifferenz<br />
Eigenkapital insg.<br />
[in Tsd.] TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Stand am 31.12.2000 12.730 12.730 63.505 -30.979 105 45.361<br />
(Jahresfehlbetrag) geamt -<br />
Währungsumrechnungsdifferenz -<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-38.245 -<br />
-<br />
-38.245<br />
-716 -716<br />
Gesamtgewinn (-verlust) -38.961<br />
Stand am 31.12.2001 12.730 12.730 63.505 -69.224 -611 6.400<br />
(Jahresfehlbetrag) geamt -<br />
Währungsumrechnungsdifferenz -<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-37.280 -<br />
-<br />
-37.280<br />
7.361 7.361<br />
Gesamtgewinn (-verlust) -29.919<br />
Aktienemission 8.214 8.214 22.097 -<br />
Sonstige Kosten der Kapitalerhöhung -<br />
-<br />
-314 -<br />
Stand am 31.12.2002 20.944 20.944 85.288 -106.504 6.750 6.478<br />
-<br />
-<br />
30.311<br />
-314
1 Grundlagen der Bilanzierung<br />
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP)<br />
(alle Beträge in TEUR, wenn nicht anders angegeben)<br />
Für die Bilanzstichtage 31.12.2002 und 31.12.2001<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, Planegg-Martinsried Deutschland, und die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen<br />
(„die Gruppe“ / „<strong>telegate</strong>“) erbringen Telefonauskunfts- und Vermittlungsdienstleistungen für private<br />
Kunden und Firmenkunden. Auf der Grundlage von Outsourcing-Verträgen werden diese Dienstleistungen auch für<br />
andere Telefongesellschaften in Europa und den USA erbracht.<br />
Der beigefügte Konzernabschluss wurde nach den Grundsätzen US-amerikanischer Rechnungslegung (“US-<br />
GAAP”) aufgestellt. Die Gesellschaft ist als börsennotiertes Unternehmen gemäß § 292a HGB von der Aufstellung eines<br />
Konzernabschlusses nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB befreit. Der Konzernlagebericht wurde nach den<br />
Vorschriften des § 315 HGB erstellt.<br />
In Übereinstimmung mit dem Statement of Financial Accounting Standards (SFAS) 144“ Accounting for the<br />
Impairment or Disposal of Long-Lived Assets“ wurden sämtliche Beträge sowie Angaben angepasst, um die zum Verkauf<br />
bzw. zur Schließung stehenden Bereiche (sog. „Discontinued Operations“) herauszurechnen, sofern nicht anderweitig<br />
angegeben. Für zusätzliche Details siehe Anmerkungen 5.<br />
In Übereinstimmung mit geltendem deutschen Recht muss die Gesellschaft einen Einzelabschluss nach dem<br />
deutschen Handelsgesetzbuch (= HGB) aufstellen und veröffentlichen. Die in Deutschland allgemein anerkannten<br />
Rechnungslegungsgrundsätze unterscheiden sich in bestimmten wesentlichen Sachverhalten von denen gemäß US-<br />
GAAP. Demzufolge hat die Gesellschaft bestimmte Anpassungen vorgenommen, um den beigefügten Konzernabschluss<br />
in Übereinstimmung mit US-GAAP darzustellen (siehe Anmerkung 3).<br />
2 Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungsgrundsätze<br />
Konsolidierungsgrundsätze<br />
In den Konzernabschluss werden neben dem Einzelabschluss der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> die Einzelabschlüsse sämtlicher<br />
Tochterunternehmen einbezogen. Folgend eine Übersicht über die zum 31.12.2002 in den Konzernabschluss<br />
einbezogenen Gesellschaften:<br />
Name Sitz Höhe der<br />
Beteiligung<br />
Datagate GmbH Martinsried, Gemeinde<br />
Planegg<br />
11880.com GmbH Martinsried, Gemeinde<br />
Planegg<br />
mobilSafe <strong>AG</strong> Martinsried, Gemeinde<br />
Planegg<br />
Stammkapital /<br />
Grundkapital<br />
zum 31.12.2002<br />
(TEUR)<br />
Kapitalrücklage<br />
zum 31.12.2002<br />
(TEUR)<br />
100% 25,00 0<br />
100% 25,00 0<br />
100% 150,00 1.740<br />
arsmovendi.com <strong>AG</strong> Planegg 100% 150,00 2.251<br />
travelgate Business<br />
GmbH<br />
KIM Travel Consulting<br />
<strong>AG</strong><br />
Telegate Anklam Gesellschaft<br />
für telefoni-<br />
Planegg 100% 25,00 0<br />
Martinsried, Gemeinde<br />
Planegg<br />
100% 69,49 849<br />
Anklam 100% 51,13 0
sche Informationsdienste<br />
mbH<br />
<strong>telegate</strong> Akademie<br />
GmbH<br />
Telegate International<br />
B.V.<br />
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Rostock 100% 25,00 0<br />
Amsterdam, Niederlande<br />
100% 18,20 0<br />
Telegate Italia S.r.L. Mailand, Italien 100% 129,00 6.000<br />
Telegate Espana S.A. Madrid, Spanien 100% 3.061,00 0<br />
118866 Ltd. Basingstoke, UK 100% 0,001 0<br />
Telegate Inc. City of Willmington,<br />
USA<br />
100% 9.541,01 0<br />
<strong>telegate</strong> GmbH Wien, Österreich 100% 35,00 0<br />
Alle wesentlichen internen Geschäfte und Konten wurden bei der Konsolidierung eliminiert.<br />
Ausweis der Umsatzerlöse bei der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe weist Umsatzerlöse in der Gewinn- und Verlustrechnung aus, wenn Dienstleistungen<br />
erbracht worden sind. Die Umsatzerlöse des Kerngeschäftes Information Services werden auf der Grundlage der Anzahl<br />
und Dauer der von Endkunden über die Gesellschaft geführten Anrufe erfolgswirksam zum Zeitpunkt der Leistungserbringung<br />
verbucht.<br />
Umsatzerlöse, die aufgrund von Dienstleistungsverträgen mit Telekommunikationsanbietern generiert werden,<br />
basieren auf Anzahl und Dauer der vom Endkunden über die Gesellschaft des jeweiligen Telekommunikationsanbieter<br />
geführten Anrufe.<br />
Übrige Umsatzerlöse werden pro rata über den Zeitraum des zugrundeliegenden Servicevertrages (meist<br />
sechs bzw. zwölf Monate) abgegrenzt.<br />
sind:<br />
Grundsätzlich werden Umsatzerlöse realisiert und eingebucht, wenn alle der folgenden vier Kriterien erfüllt<br />
• das Vorliegen einer Leistungsvereinbarung kann nachgewiesen werden,<br />
• die Lieferung hat bereits stattgefunden oder die Leistung ist erbracht worden,<br />
• der Verkaufspreis wurde festgelegt oder ist zumindest eindeutig bestimmbar,<br />
• die Einbringlichkeit des Betrages ist sichergestellt.<br />
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen<br />
Die Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen umfassen im Wesentlichen<br />
die Kosten für variable und fixe Leitungsgebühren, variable Datenkosten, Miet- und Raumkosten der Callcenter,<br />
Wartungskosten und Personalkosten der Operator und Teamleiter. Abschreibungen gehören nicht zu den Herstellungskosten<br />
und werden separat gezeigt.<br />
Werbekosten<br />
Werbekosten werden in der Periode als Aufwand verbucht, in welcher die Leistung erbracht wird.<br />
Segmentberichterstattung<br />
Die Gesellschaft wendet SFAS 131 über die “Disclosures about Segments of an Enterprise and Related Information“<br />
an. Diese Vorschrift verlangt die Darstellung von Angaben zu operativen Segmenten in Jahres- und Zwischenabschlüssen<br />
und schreibt die nachträgliche Änderung von Vorjahresangaben vor. Die operativen Segmente<br />
werden als Einheiten eines Unternehmens definiert, für die separate Finanzangaben verfügbar sind und die regelmä-
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
ßig von der Geschäftsführung im Hinblick auf die Verteilung finanzieller Ressourcen und die Bewertung der geschäftlichen<br />
Entwicklung beurteilt werden. SFAS 131 schreibt außerdem die Darstellung von Angaben zu Produkten, Dienstleistungen<br />
und geographischen Regionen – wie in Anmerkung 21 dargestellt – vor.<br />
Liquide Mittel<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe betrachtet alle hochliquiden Anlagen mit ursprünglichen Laufzeiten von drei Monaten<br />
oder weniger als liquide Mittel.<br />
Festgelder<br />
Forderungen<br />
Festgelder beziehen sich auf Hinterlegungen für Mietkautionen.<br />
Forderungen werden zum Nominalwert bilanziert. Ausfallrisiken werden ausreichend berücksichtigt.<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Das SFAS 133 “Accounting for Derivative Instruments and Hedging Activities” (SFAS 133) regelt die Rechnungslegungsgrundsätze<br />
für derivative Finanzinstrumente. Danach werden alle derivativen Finanzinstrumente zum<br />
Fair Value bewertet und in der Bilanz angesetzt. Alle Änderungen des Fair Value von Finanzinstrumenten, die nicht<br />
die Voraussetzungen für Hedging erfüllen, werden ergebniswirksam erfasst. Für Details siehe Anmerkung 20.<br />
Forderungen aus öffentlichen Zuschüssen<br />
Der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> wurden vom Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern und vom Senator für Wirtschaft,<br />
Mittelstand, Technologie und Europaangelegenheiten, Bremen, Investitionszuschüsse aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe<br />
„Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in Verbindung mit Mitteln des „Europäischen Fonds<br />
für regionale Entwicklung“ (nur Mecklenburg-Vorpommern) bewilligt. Die Behörden haben das Recht, die Verwendung<br />
der erhaltenen Zahlungen zu überprüfen. Diese Zuschüsse, die für den Aufbau und die Erweiterung von Call Centern<br />
in Deutschland gewährt wurden, werden als Verringerung der Bewertungsgrundlage des betreffenden Sachanlagevermögens<br />
bilanziert.<br />
Des Weiteren hat die Gesellschaft Einarbeitungszuschüsse von Behörden erhalten. Diese fließen in Form einer<br />
Erstattung der Gehälter für eingestellte Langzeitarbeitslose zu und werden als Verringerung des Personalaufwands<br />
der Gesellschaft bilanziert.<br />
Wertpapiere des Anlagevermögens<br />
Die Gesellschaft hält Vorzugsaktien der Klasse C an einer Gesellschaft in den USA. Diese Papiere wurden<br />
im Rahmen einer Geschäftsakquisition in 2000 erworben und werden zu Anschaffungskosten bewertet. Bei dauernden<br />
Wertminderungen wird eine entsprechende Abschreibung vorgenommen.<br />
Sachanlagen<br />
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellkosten ausgewiesen und im Wesentlichen linear über<br />
die geschätzte betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben, die zwischen 3 und 10 Jahren liegt. Zuschüsse<br />
von Dritten mindern die Anschaffungs- oder Herstellkosten. Instandhaltungskosten und Zinsen für Fremdkapital werden<br />
nicht aktiviert, sondern als Aufwand verbucht. Erworbene Software wird linear über die erwartete betriebsgewöhnliche<br />
Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren abgeschrieben.<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter im Sinne von § 6 Abs. 2 EStG werden in der Regel im Zugangsjahr voll abgeschrieben<br />
und sind im Anlagenspiegel als Zugang und Abgang ausgewiesen. Zugänge von Wirtschaftsgütern bis zu<br />
EUR 51 (netto) werden direkt als Aufwand gebucht.<br />
Firmenwert<br />
Im Einklang mit SFAS 142 „Goodwill and Other Intangible Assets“ wird der Firmenwert nicht mehr planmäßig<br />
abgeschrieben, sondern einmal jährlich auf Werthaltigkeit geprüft. Bei fehlender Werthaltigkeit muss der Firmenwert<br />
außerplanmäßig abgeschrieben werden. Im Rahmen der Fokussierung auf das Kerngeschäft war im vierten Quartal
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
2002 eine Wertberichtigung des Goodwill der amerikanischen Tochtergesellschaft notwendig (TEUR 21.478). Der<br />
hieraus resultierende Aufwand wurde in den Abschreibungen ausgewiesen.<br />
Die Auswirkung, welche die Goodwill-Abschreibung auf den Gewinn (nach Steuern) und das Ergebnis je Aktie<br />
hat, wird in Anmerkung 16 (Gewinn je Aktie) dargestellt.<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear<br />
über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer (3 bis 5 Jahre) abgeschrieben.<br />
Die Gesellschaft aktiviert interne Erweiterungskosten für die firmeneigene Teilnehmerdatenbank als immaterielle<br />
Vermögensgegenstände. Diese aktivierten Kosten beinhalten bestimmte interne und externe Programmierungskosten<br />
und werden über 3 Jahre abgeschrieben. Die Kosten, die anfallen, um die Datenbank schrittweise auszubauen,<br />
werden als Aufwand verbucht.<br />
Wertminderung langlebiger Vermögensgegenstände<br />
Langlebige Vermögensgegenstände (immaterieller Vermögensgegenstände) werden regelmäßig auf Wertminderung<br />
auf der Grundlage nicht abgezinster Cash Flows geprüft, wenn es hierfür Anzeichen gibt. Langlebige Vermögensgegenstände<br />
mit ausgewiesenen Werten, die erwartungsgemäß nicht durch zukünftige nicht abgezinste Cash<br />
Flows wieder erlangbar sind, werden auf den gegenwärtigen Zeitwert abgeschrieben. Die Geschäftsleitung geht davon<br />
aus, dass der Restwert der langlebigen Vermögensgegenstände realisierbar ist und dass eine weitere Wertberichtigung<br />
nicht notwendig ist.<br />
Verbindlichkeiten und Rückstellungen<br />
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen<br />
sowie mögliche Prozesskosten in ausreichendem Maße. Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen<br />
Rückstellungen für fixe und variable Leitungen, variable Datenkosten, Werbekosten, allgemeine Verwaltungskosten<br />
sowie den Personalbereich (siehe Anmerkung 14).<br />
Ertragssteuer<br />
Nach SFAS 109 „Accounting for Income Taxes“ sind für sämtliche temporären Differenzen zwischen den<br />
Wertansätzen der Steuerbilanz und Konzernbilanz latente Steuern zu bilden („temporary-Konzept“). Das temporary-<br />
Konzept gilt auch für quasi-permanente Differenzen. Außerdem sind nach US-GAAP latente Steuern auf Verlustvorträge<br />
sowie auf Anpassungen nach US-GAAP zu erfassen. Die latenten Steuern sind unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode<br />
– basierend auf dem zukünftig geltenden Steuersatz – zu berechnen. Für aktive latente Steuern , deren<br />
Realisierung unwahrscheinlich ist, ist eine Wertberichtigung vorzunehmen. Dabei sind die Steuersätze anzuwenden,<br />
die nach der derzeitigen Rechtslage zu dem Zeitpunkt gelten, indem sich die vorübergehenden Differenzen<br />
wahrscheinlich wieder ausgleichen werden (siehe Anmerkung 19).<br />
Grundsätze der Fremdwährungsumrechnung<br />
Bilanzen der ausländischen Konzerngesellschaften, welche nicht auf dem Euro als Währung basieren, werden<br />
mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet, die Gewinn- und Verlustrechnung mit Jahresdurchschnittskursen.<br />
Sich hieraus ergebende Umrechnungsdifferenzen werden ergebnisneutral direkt im kumulierten sonstigen Gesamtgewinn<br />
(Gesamtverlust) als separater Posten innerhalb des Eigenkapitals erfasst.<br />
Zeitwert der Finanzmittel<br />
Der Buchwert von Finanzinstrumenten wie z.B. liquide Mittel, Finanzanlagen, Forderungen und Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen entspricht annähernd dem Zeitwert der Finanzinstrumente, der wiederum auf<br />
der kurzfristigen Laufzeit dieser Instrumente beruht. Der Buchwert der Verbindlichkeiten der Gesellschaft ist dem<br />
Zeitwert angenähert, der mit Hilfe von abgezinsten Cashflow-Analysen, die auf gegenwärtigen Neukredit-Zinsen für<br />
ähnliche Darlehenstypen basieren, geschätzt wird.
Schätzungen<br />
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Die Aufstellung des Jahresabschlusses in Übereinstimmung mit den Grundsätzen ordnungsgemäßer Rechnungslegung<br />
erfordert Schätzungen und Annahmen durch die Geschäftsleitung, die die ausgewiesenen Erlöse und<br />
Aufwendungen im Berichtszeitraum beeinflussen. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen.<br />
Konzentration von Kreditrisiken<br />
Die Gesellschaft wickelt ihr Geschäft mit einer Vielzahl von Kunden ab. Die Gesellschaft lässt den größten<br />
Teil ihrer Umsatzerlöse mit den Endkunden in Deutschland durch die Deutsche Telekom <strong>AG</strong> („DT<strong>AG</strong>“) zentral fakturieren<br />
(Geschäftsjahr 2002: 73%; Geschäftsjahr 2001: 75%).<br />
Zum 31. Dezember 2002 beliefen sich die Forderungen gegenüber der DT<strong>AG</strong> aus diesem Fakturierungsvertrag<br />
auf 53% (2001: 66%). Zudem ist die DT<strong>AG</strong> für die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ein sehr wichtiger Vorleistungslieferant. Die<br />
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat von der DT<strong>AG</strong> einen Teil des inländischen Leistungsnetzes angemietet. Sie erhält über die<br />
Netzführung der DT<strong>AG</strong> einen Großteil der Anrufe sowie einen Teil der für die telefonischen Auskunftsdienste<br />
erforderlichen Teilnehmerdaten. Sollte die DT<strong>AG</strong> ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen, könnte<br />
dies negative Auswirkungen auf das Betriebsergebnis der Gesellschaft haben. Aufgrund der Finanz- und Ertragskraft<br />
der DT<strong>AG</strong>, den Verpflichtungen aus der Deregulierung des Telekommunikationsmarktes und der vorhandenen<br />
Notfallkonzepte ist damit aus heutiger Sicht jedoch nicht zu rechnen. Outsourcingkunden werden weltweit direkt<br />
abgerechnet.<br />
Gewinn (Verlust) je Aktie<br />
Die Gesellschaft berechnet den Gewinn (Verlust) je Aktie gemäß den Vorschriften des SFAS 128 „ Earnings<br />
per Share“. Der unverwässerte Gewinn je Aktie wird auf der Grundlage der gewichteten durchschnittlich in Umlauf befindlichen<br />
Anzahl der Stammaktien errechnet. Der Verwässerungseffekt der in Umlauf befindlichen Stammaktien-<br />
Äquivalente wird ausschließlich dann ermittelt, wenn die Behandlung der Aktienoptionen als in Umlauf befindliche Aktien<br />
keinen der Verwässerung entgegenwirkenden Effekt hätte (siehe Anmerkung 16).<br />
Gesamtgewinn (Comprehensive Income)<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe weist den Gesamtgewinn in der Aufstellung des Eigenkapitals (Defizits) im Konzern gemäß<br />
SFAS 130 “Reporting Comprehensive Income” aus. Der Gesamtverlust bzw. Gesamtgewinn der Gruppe besteht<br />
aus dem Jahresfehlbetrag bzw. Jahresüberschuss und den Anpassungen aus Währungsumrechnung.<br />
Vergütung in Form von Aktien<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe wendet die Bestimmungen des SFAS 123 „Accounting for Stock-Based Compensation“<br />
an und weist dadurch den Zeitwert ihrer bewilligten Aktienoptionen aus (siehe Anmerkung 18).<br />
Umgliederungen<br />
Im Abschluss, einschließlich der Kapitalflussrechnung, wurden einige Umgliederungen vorgenommen, um<br />
Vorjahresangaben an die Darstellung im Berichtsjahr anzupassen. Diese Umgliederungen haben keine Auswirkung<br />
auf den in den Vorjahren ausgewiesenen Jahresfehlbetrag oder das Eigenkapital.<br />
Im Einklang mit SFAS 144 "Accounting for the Impairment or Disposal of Long-Lived Assets" wurden die im<br />
Vorjahr als „Discontinued Operations“ dargestellten Konzerngesellschaften im Geschäftsjahr 2002 wieder als „Continued<br />
Operations“ umgegliedert (siehe hierzu auch Anmerkung 5).<br />
3 Wesentliche Unterschiede zwischen US- GAAP und HGB<br />
Finanzierungs-Leasing<br />
Die Gesellschaft least Computer-Ausrüstung für die Ausstattung ihrer Call Center in Deutschland. Im Gegensatz<br />
zur Behandlung nach HGB wird dieses Leasing für US-GAAP-Zwecke als Finanzierungs-Leasing dargestellt. Das<br />
Finanzierungs-Leasing wird linear über fünf Jahre abgeschrieben.
Investitionszuschüsse<br />
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Investitionszuschüsse zur Anschaffung von Sachanlagevermögen werden nach US-GAAP als Verringerung<br />
der Bewertungsgrundlage des betreffenden Sachanlagevermögens verbucht. Diese Zuschüsse werden nach HGB als<br />
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen ausgewiesen. Der Sonderposten wird in dem Umfang<br />
aufgelöst, wie das entsprechende Sachanlagevermögen abgeschrieben wird. Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens<br />
werden nach HGB in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.<br />
Sonstige Investitionszuschüsse werden nach HGB im Jahr des Zugangs als sonstige betriebliche Erträge<br />
ausgewiesen. Nach US-GAAP werden diese Zuschüsse auf gleiche Art bilanziert wie die Investitionszuschüsse.<br />
Pensionsplan<br />
Behandlung nach HGB: Rechtsgrundlage für die Pensionsverpflichtung an den Vorstand der Gesellschaft<br />
gemäß § 6a EStG in Verbindung mit Richtlinie 41 der Einkommenssteuerrichtlinien sind die von Dr. Klaus Heubeck<br />
1998 aufgestellten Richttafeln. Der verwendete Abzinsungssatz belief sich auf 6%. Der Pensionsplan wird gemäß US-<br />
GAAP wie in Anmerkung 15 erläutert nach SFAS 87 “Employers' Accounting for Pensions” in Verbindung mit SFAS<br />
132 “ Employers' Disclosures about Pensions and Other Postretirement Benefits” behandelt. Weitere Pensionspläne<br />
bestehen nicht.<br />
Emissionskosten für Kapitalerhöhungen<br />
Die Emissionskosten für das erste öffentliche Zeichnungsangebot (IPO) im Geschäftsjahr 1999 wurden gemäß<br />
HGB als außerordentlicher Aufwand verbucht. Gemäß US-GAAP verringern die Emissionskosten die<br />
Kapitalrücklage. Dies gilt analog für die Kosten der in 2002 durchgeführten Sach-Kapitalerhöhung.<br />
Rückstellung für interne Jahresabschlusskosten<br />
Die Gesellschaft bildet gemäß HGB eine Rückstellung für interne Jahresabschlusskosten. Diese wurde für<br />
US-GAAP-Zwecke im Konzernabschluss eliminiert.<br />
Aktivierung der Kosten für die Teilnehmerdatenbank-Erweiterung<br />
Gemäß US-GAAP werden Personalkosten, die im Zusammenhang mit der Erweiterung der Teilnehmerdatenbank<br />
entstehen, den immateriellen Vermögensgegenständen zugerechnet und als solche bilanziert. Nach HGB<br />
dagegen werden diese Kosten zum Zeitpunkt der Entstehung als Personalaufwand erfasst.<br />
Aktivierung der Anschaffungsnebenkosten von Beteiligungen<br />
Kosten, die im Zusammenhang mit Unternehmensakquisition angefallen sind (legal due diligence, financial<br />
due diligence, Notarkosten etc.), werden nach US-GAAP als Anschaffungsnebenkosten behandelt und aktiviert. Nach<br />
HGB werden diese Kosten zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand gebucht.<br />
Währungsumrechnung<br />
Bei der Stichtagsbewertung von einzelnen Geschäftsvorfällen, die auf fremde Währungen lauten, wird nach<br />
US-GAAP unabhängig vom Niederstwertprinzip, das dem HGB zugrunde liegt, der jeweils aktuelle Stichtagskurs verwendet.<br />
Aktienoptionen<br />
Die Gesellschaft gewährt ausgewählten Führungskräften und sonstigen wichtigen Mitarbeitern der <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe Aktienoptionen. Nach HGB wird lediglich das Bonusäquivalent, auf das der Mitarbeiter zugunsten der Optionen<br />
verzichtet, zurückgestellt. Die Behandlung des Optionsmodells wird in Anmerkung 18 erläutert.<br />
Anteile der Minderheitsaktionäre am Eigenkapital<br />
Für den Fall dass ein Minderheitenanteil an einem verbundenen Unternehmen durch Verluste negativ wird,<br />
verbleibt der Minderheitenanteil bei der Bilanzierung nach US-GAAP bei Null und der negative Teilbetrag wird dem<br />
Anteil der Gesellschaft angelastet. Nach HGB führt dies zu einem aktivischen Ausweis. Zum 31. Dezember 2002 existieren<br />
im Konzern keine Minderheitsgesellschafter.
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
4 Kürzlich erlassene Rechnungslegungsvorschriften<br />
Im Dezember 2002 verabschiedete das FASB den SFAS 148 „Accounting for Stock-Based Compensation -<br />
Transition and Disclosure”. Der neue Standard erweitert den SFAS 123 („Accounting for Stock-Based Compensation”)<br />
und bietet alternative Methoden auf die Bilanzierung der Stock-Options nach dem fair value zu wechseln. Des Weiteren<br />
werden durch SFAS 148 die Offenlegungspflichten erweitert. SFAS 148 ist erstmals auf Wirtschaftsjahre anzuwenden,<br />
die nach dem 15. Dezember 2002 enden. Da die Gesellschaft bereits nach SFAS 123 bilanziert, wird die Übernahme<br />
des SFAS 148 keine Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage sowie Cash Flows haben wird.<br />
Im Juni 2002 verabschiedete das FASB den SFAS 146 “Accounting for Costs Associated with Exit or Disposal<br />
Activities“, welches die buchhalterische Erfassung und Bilanzierung von Kosten, die bei Veräußerungen von Unternehmensteilen<br />
anfallen, zum Inhalt hat und die Regelung des EITF no. 94-3 die Erfassung von Verbindlichkeiten<br />
von bestimmten Personalabbaumaßnahmen und anderen Kosten im Zusammenhang mit der Aufgabe eines Geschäftes<br />
(einschließlich bestimmter Kosten bei Restrukturierungen) aufhebt. Gemäß SFAS 146 ist das Ansetzen einer Verbindlichkeit<br />
für Kosten, die im Zusammenhang mit der Aufgabe oder der Veräußerung von Unternehmensteilen stehen,<br />
erst dann möglich, wenn die Verbindlichkeit entstanden ist. Nach der Regelung des EITF 94-3 konnte eine Verbindlichkeit<br />
für Austrittskosten bereits zu dem Zeitpunkt erfasst werden, zu dem sich die Gesellschaft verpflichtet hatte.<br />
SFAS 146 findet bei der Aufgabe oder der Veräußerung von Unternehmensteilen Anwendung, die nach dem<br />
31.12.2002 eingeleitet wird. Die Gesellschaft hat sich gegen eine frühere Übernahme des SFAS 146 entschieden und<br />
wendet für das Geschäftsjahr 2002 noch die Regelungen des EITF 94-3 an (siehe hierzu auch Anmerkung 7).<br />
Am 26. Februar 2002 wurde der Deutsche Corporate Governance Kodex von der “Regierungskommission<br />
Deutscher Corporate Governance Kodex“ verabschiedet. Er enthält, auf Basis gesetzlicher Vorschriften und<br />
anerkannter Standards, eine Rollen- und Verhaltensbeschreibung von Vorstand und Aufsichtsrat deutscher<br />
börsennotierter Gesellschaften, mit dem Ziel, gute und verantwortungsvolle Unternehmensleitung und -überwachung<br />
zu gewährleisten. Betreffende Gesellschaften haben gemäß § 15 EGAktG eine Entsprechenserklärung zu dem Kodex<br />
erstmalig im Geschäftsjahr 2002 abzugeben. Die Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat wurde gemäß<br />
§ 325 Abs. 1 S. 1 HGB am 12.02.2003 beim Handelsregister eingereicht. Die Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat<br />
der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> nach § 161 AktG sowie § 15 EGAktG hat folgenden Wortlaut: „Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> wendete im<br />
Geschäftsjahr 2002 den deutschen Corporate Governance Kodex nicht in vollem Umfang an. Selbstverständlich<br />
beachtet wurden aber diejenigen Regeln, die den Regeln des Gesetzes<br />
entsprechen.“<br />
5 Discontinued Operations<br />
Im Geschäftsjahr 2001 beschloss die Gesellschaft, sich auf die Kerngeschäftsbereiche zu fokussieren und<br />
sich daher aus dem Geschäftsfeld USA sowie dem Internetsegment zurückzuziehen. Diesem Beschluss stimmte der<br />
Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 29. November 2001 zu. Gemäß SFAS 144 wurden die Gesellschaften, die zum<br />
Verkauf / zur Schließung standen, im Konzernabschluss als “Discontinued Operations” ausgewiesen.<br />
Zum 31. Dezember 2002 sind all die Gesellschaften, die noch zum 31. Dezember 2001 als „Discontinued<br />
Operations“ ausgewiesen waren, entweder umgegliedert zu den „Continuing Operations“, befinden sich mittlerweile in<br />
Liquidation oder wurden unterjährig verkauft.<br />
Änderung der Veräußerungsabsicht<br />
Aufgrund des derzeitig schwierigen Marktumfeldes, konnte ein angemessener Preis für die <strong>telegate</strong> Inc.,<br />
USA, nicht erzielt werden. Aus diesem Grund, und weil sich die langfristig positive Perspektive nicht geändert hatte,<br />
hat die <strong>telegate</strong> beschlossen, sich vom amerikanischen Markt nicht zurückzuziehen. Diese Entscheidung, die Gesellschaft<br />
nicht zu veräußern, hatte keine Auswirkung auf das Ergebnis der Gruppe.<br />
Liquidation<br />
Für die Gesellschaften des Bereichs Internet- und Reisevermittlungsdienste (arsmovendi.com <strong>AG</strong>, KIM Travel<br />
Consulting <strong>AG</strong>, Travelgate Business GmbH and mobilSafe <strong>AG</strong>) konnte kein Verkaufspreis erzielt werden. Zum 31.<br />
Dezember 2002 befinden sich sämtliche Gesellschaften in Liquidation.
Verkäufe<br />
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
1) PhoneCom Kommunikationsdienste GmbH<br />
2) Media Evolution Agentur für neue Medien GmbH<br />
3) travelteam24 GmbH<br />
Mit Wirkung zum 01. Januar 2002 wurden die an der PhoneCom Kommunikationsdienste GmbH gehaltenen<br />
Anteile (50,68%) an einen Gesellschafter dieser Gesellschaft veräußert. Der hieraus resultierende Gewinn in Höhe<br />
von TEUR 1.157 floss im ersten Quartal dem Konzernergebnis zu und wurde in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
unter „Sonstigen Erträgen/Aufwendungen“ ausgewiesen.<br />
Mit gleichem Vertrag wurde die MEDIA EVOLUTION Agentur für neue Medien GmbH, eine 100%-<br />
Tochtergesellschaft der PhoneCom GmbH, ebenfalls veräußert. Aus dieser Transaktion entstand dem Konzern ein<br />
Verlust in Höhe von TEUR 5, der in der Gewinn- und Verlustrechnung unter „Sonstigen Erträgen/Aufwendungen“ aus-<br />
gewiesen wurde.<br />
Mit Wirkung zum 29. Juli 2002 wurde die travelteam 24 GmbH, eine 100%-Tochter der travelgate Business<br />
GmbH, an die SEQUANA <strong>AG</strong>, Schweiz, veräußert. Aus dieser Transaktion entstand dem Konzern ein Gewinn in Höhe<br />
von TEUR 12 im Konzernergebnis des Berichtszeitraumes, der in der Gewinn- und Verlustrechnung unter „Sonstigen<br />
Erträgen/Aufwendungen“ ausgewiesen wurde.<br />
Für die Gesellschaften, die in 2002 verkauft wurden, und in 2001 als „Discontinued Operations“ ausgewiesen<br />
wurden, wurden die Vorjahreswerte sämtlicher Vermögensgegenstände sowie die Vorjahreswerte der Verbindlichkeiten<br />
in “Zum Verkauf stehende Vermögensgegenstände von Discontinued Operations” sowie „Zum Verkauf stehende<br />
Verbindlichkeiten von Discontinued Operations“ umgegliedert. Zum 31. Dezember 2001 wurden auch die Ergebnisse<br />
dieser Gesellschaften als „Verlust aus Discontinued Operations“ ausgewiesen.<br />
Jahresergebnis<br />
Zum 31. Dezember 2002 2001<br />
TEUR TEUR<br />
Umsatzerlöse 0 5.058<br />
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen<br />
0 3.401<br />
Betriebsaufwendungen gesamt ohne Abschreibungen & Amortisation 0 2.586<br />
Abschreibungen & Amortisation 0 391<br />
Sonstige Kosten (Erträge) 0 187<br />
(Periodenfehlbetrag) Periodenüberschuss nach Steuern 0 (1.507)<br />
Umsatzerlöse<br />
Zum 31. Dezember 2002 2001<br />
TEUR TEUR<br />
PhoneCom Kommunikationsdienste GmbH 0 4.720<br />
travelteam24 GmbH 0 338<br />
Media Evolution GmbH 0 0<br />
Umsatzerlöse gesamt 0 5.058
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
6 Änderungen des Konsolidierungskreises<br />
Im Geschäftsjahr 2001 schloss die Gesellschaft die Bewertung der Vermögensgegenstände, der im Vorjahr<br />
erworbenen Anteile von CFW Information Services Inc., nach der Purchase-Methode ab. Aufgrund dieser Bewertung<br />
wurde der Wertansatz der Wertpapiere des Anlagevermögens um TEUR 838 erhöht, ein immaterieller Vermögensgegenstand<br />
(Kundenvertrag) mit einem fair value i.H.v. TEUR 5.445 aktiviert, sowie latente Steuern i.H.v. 2.124 verbucht.<br />
Diese Anpassungen des Wertansatzes resultierten in einer Verminderung des ursprünglichen Firmenwertes<br />
i.H.v. TEUR 4.159 auf nunmehr TEUR 25.207.<br />
Im Geschäftsjahr wurden folgende Gesellschaften der <strong>telegate</strong>-Gruppe veräußert:<br />
1) PhoneCom Kommunikationsdienste GmbH<br />
2) Media Evolution Agentur für neue Medien GmbH<br />
3) travelteam24 GmbH<br />
(siehe Anmerkung 5 für nähere Informationen, da diese Gesellschaften im Vorjahr als “Discontinued Operations”<br />
ausgewiesen wurden)<br />
4) <strong>telegate</strong> Call Center GmbH<br />
Zum 19. Dezember 2002 wurden sämtliche Anteile an der Telegate Call Center GmbH veräußert. Aus dieser<br />
Transaktion entstand der Gesellschaft ein Gewinn in Höhe von TEUR 24 im Konzernergebnis des Berichtszeitraumes,<br />
der in der Gewinn- und Verlustrechnung unter „Sonstigen Erträgen/Aufwendungen“ ausgewiesen wurde.
7 Restrukturierung<br />
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Im Berichtszeitraum wurden verschiedene Maßnahmen zur Optimierung der<br />
Kostenstruktur eingeleitet. Dies betraf insbesondere die Zusammenlegung der Call<br />
Center. So wurde in Deutschland die Anzahl der Callcenter von 11 auf 8, und in den<br />
USA von 4 auf 1 reduziert. Die in dem Zusammenhang angefallenen Einmalkosten<br />
beliefen sich auf TEUR 4.293.<br />
in TEUR<br />
Mietaufwand 3.069<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 784<br />
Personalaufwand 381<br />
Sonstiges 59<br />
Gesamt 4.293<br />
Zum 31. Dezember 2002 gebildete Rückstellungen (TEUR 1.762) reflektieren<br />
überwiegend die zukünftigen Mietabstandszahlungen wider. Der Gesamtbetrag wird<br />
nicht separat ausgewiesen, sondern ist ein Teil der Betriebsaufwendungen.<br />
8 Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Die Immateriellen Vermögensgegenstände setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Zum 31. Dezember , 2002 2001<br />
TEUR TEUR<br />
Lizenzen und ähnliche Rechte 4.795 7.335<br />
Selbst -erstellte Teilnehmerdatenbank 2.073 814<br />
6.868 8.149<br />
Abzüglich: Wertberichtigungen (5.294) (447)<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände, netto 1.574 7.702<br />
Im Geschäftsjahr 2002 betrug die Abschreibung für Lizenzen und ähnliche Rechte<br />
TEUR 2.167 sowie TEUR 2.280 im Vorjahr. Der Gesamtbetrag der kumulierten<br />
Abschreibungen betrug zum 31. Dezember 2002 TEUR 4.727 (2001: 421). Dieser<br />
bedeutende Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass im Rahmen des Erwerbs der CFW<br />
Information Services Inc., USA die Vermögensgegenstände der Gesellschaft nach der<br />
Purchase-Methode bewertet wurden und hierbei Vermögensgegenstände zu den<br />
immateriellen Vermögensgegenstände gegliedert wurden. Entsprechend wurden die<br />
kumulierten Abschreibungen der Vermögensgegenstände umgegliedert.<br />
Die Abschreibungsdauern für Lizenzen und ähnliche Rechte betragen zwischen 3 und<br />
5 Jahren. Da der überwiegende Teil der Lizenzen zum 31. Dezember 2002<br />
abgeschrieben wurden und nach heutigem Kenntnisstand keine nennenswerten<br />
Anschaffungen in den nächsten Jahren geplant sind, beträgt die jährliche<br />
Abschreibung auf Lizenzen und ähnliche Rechte jeweils unter TEUR 20.<br />
Des Weiteren hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2002 TEUR 1.259 als<br />
Erweiterungskosten für die firmeneigene Teilnehmerdatenbank aktiviert (akti-<br />
vierte Gesamtkosten: TEUR 2.073). Diese Kosten werden linear über
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
drei Jahre abgeschrieben. Im Zusammenhang mit dieser Datenbank wurden in 2002 TEUR 542 abgeschrieben (2001:<br />
TEUR 26). Der Gesamtbetrag der kumulierten Abschreibungen betrug zum 31. Dezember 2002 TEUR 567.<br />
Die Abschreibungsdauer für die aktivierte Teilnehmerdatenbank beträgt 3 Jahre. Die bisher aktivierten Kosten<br />
werden bis zum 31. Dezember 2005 abgeschrieben sein. Die jährlichen Abschreibungsraten betragen TEUR 698<br />
(2003), TEUR 657 (2004) und TEUR 150 (2005).<br />
9 Sachanlagen<br />
Die Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen :<br />
(die Vorjahreszahlen wurden um das Sachanlagevermögen der Gesellschaften korrigiert, die im Vorjahr als „Discontinued<br />
Operations“ ausgewiesen wurden und zum 31.12.02 noch immer zur <strong>telegate</strong>-Gruppe gehören)<br />
Zum 31. Dezember 2002 2001<br />
TEUR TEUR<br />
Computer Software 12.549 11.064<br />
Technische Anlagen 34.355 39.056<br />
Büro- und Geschäftseinrichtung 7.280 6.418<br />
Finanzierungs-Leasing (technische Anlagen) 1.448 1.448<br />
Anzahlung auf Anlagevermögen 1.199 7.172<br />
56.831 65.158<br />
Abzüglich: Wertberichtigungen (31.077) (23.883)<br />
Sachanlagen, netto 25.754 41.275<br />
Der Abschreibungsaufwand der Gesellschaft auf das Finanzierungs-Leasing belief sich zum 31. Dezember<br />
2002 auf TEUR 261 (2001: TEUR 261). Die kumulierten Abschreibungen auf das Finanzierungs-Leasing betragen<br />
zum 31. Dezember 2002 TEUR 1.108 (2001: TEUR 847).<br />
Der Abschreibungsaufwand auf die gesamten Sachanlagen belief sich zum 31. Dezember 2002 auf TEUR<br />
10.449 (2001: TEUR 11.264).<br />
Die Aufgliederung und Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und der Abschreibungen ist<br />
im Anlagenspiegel dargestellt, der dem Anhang als Anlage I beigefügt ist.
10 Leasinggegenstände<br />
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Die Gesellschaft mietet Einrichtungen und Ausrüstungen im Rahmen von langfristigen Operating-<br />
Leasingverträgen. Die zukünftigen Mindestzahlungen aus den unkündbaren Operating-Leasingverträgen und den Finanz-Leasingverträgen<br />
mit ursprünglichen Laufzeiten ab einem Jahr stellen sich wie folgt dar:<br />
Geschäftsjahr zum 31. Dezember, Finanzierungs-Leasing Operating-Leasing<br />
TEUR TEUR<br />
2003 369 6.481<br />
2004 - 5.998<br />
2005 - 4.564<br />
2006 - 4.084<br />
2007 4.550<br />
Folgejahre - 3.475<br />
369 29.152<br />
Der Mietaufwand der Gesellschaft belief sich zum 31. Dezember 2002 auf insgesamt TEUR 7.739 (2001:<br />
TEUR 6.141).<br />
11 Kurzfristige Kredite<br />
12 Verbindlichkeiten<br />
Der Gesellschaft stehen zum 31.12.02 keine Überziehungskredite zur Verfügung (im 2001: TEUR 3.579).<br />
Zum 31. Dezember 2002 stellen sich die Verbindlichkeiten wie folgt dar:<br />
Zum 31. Dezember 2002 2001<br />
TEUR TEUR<br />
Bankdarlehen (Fälligkeit im Januar 2003) 12.000 15.118<br />
Bankdarlehen (Fälligkeit im Februar 2002) 0 14.370<br />
12.000 29.488<br />
Kurzfristig fälliger Teil langfristiger Verbindlichkeiten (12.000) (29.488)<br />
0 0<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> hat seit dem Geschäftsjahr 2001 jeweils kurzfristige Darlehen bei der Intesa BCI, einem mit<br />
der SEAT-Gruppe geschäftlich verbundenen Bankinstitut, aufgenommen. Zum 31.12.2002 beträgt der aufgenommene<br />
Darlehensbetrag TEUR 12.000. Die Darlehen sind mit Sätzen zwischen 3,80% p.a. und 4,82% p.a. verzinst.<br />
Im Geschäftsjahr 2000 hat <strong>telegate</strong> einen Investitionsdarlehensvertrag mit einer Bank abgeschlossen. Der<br />
Zinssatz auf die ausstehende Darlehensverbindlichkeit ist variabel und basiert auf dem 3-Monats-LIBOR plus 0,6%<br />
(7,62% in 2002. 8,35% in 2001). Zum 31. Dezember 2001 betrug die Darlehensverbindlichkeit TEUR 14.370. Das Darlehen<br />
wurde im Februar 2002 frühzeitig getilgt.
13 Gesellschafterdarlehen<br />
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Zum 31.12.2002 verfügte die Gesellschaft über Darlehen eines Gesellschafters in Höhe von TUSD 16.531<br />
(TEUR 15.772). Dieses Darlehen ist mit einem Zinssatz vom 6-Monats-LIBOR plus 0,75% zu verzinsen. Dieses Darlehen<br />
basiert auf einem Darlehensrahmenvertrag mit einer Fälligkeit zum 31.01.2006. Der Darlehensgeber ist allerdings<br />
nach dem 31.01. 2004 berechtigt, den Darlehensvertrag mit einer Frist von sechs Monaten zu kündigen. Die bestehende<br />
Kreditlinie übersteigt bei Weitem das gewährte Darlehen.<br />
14 Rechnungsabgrenzungsposten, Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten<br />
Der Gesamtbetrag in Höhe von TEUR 16.199 (2001: TEUR 22.170) betrifft im Wesentlichen Rückstellungen<br />
für den Personalbereich TEUR 7.468 (2001: TEUR 6.015), fixe und variable Leitungen TEUR 561 (2001: TEUR<br />
1.106), Miet- und Raumkosten TEUR 2.032 (2001: TEUR 521), Werbekosten TEUR 1.150 (2001: TEUR 4.806), variable<br />
Datenkosten TEUR 910 (2001: 2.474) und die sonstigen allgemeine Verwaltungskosten TEUR 2.856 (2001:<br />
TEUR 3.251). Der Restbetrag betrifft die sonstige Rückstellungen, Rechnungsabgrenzungsposten und sonstige Verbindlichkeiten<br />
in Höhe von TEUR 1.222 (2001: TEUR 3.997).<br />
15 Altersversorgungspläne<br />
Die Gesellschaft hat mit Wirkung vom 31. Dezember 1998 einen Versorgungsplan für die Mitglieder des Vorstands<br />
der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> aufgestellt. Die Versorgungsleistung ist ein im Voraus festgelegter jährlicher Betrag, der ab<br />
dem Zeitpunkt, zu dem der Berechtigte das 65. Lebensjahr vollendet, zu zahlen ist. Alle Berechtigten sind mit unverfallbaren<br />
Pensionsansprüchen in den Plan eingebunden.<br />
Die folgende Tabelle zeigt die Ausstattung des Plans und die im Konzernabschluss der Gesellschaft angewiesenen<br />
Beträge für den leistungsorientierten Versorgungsplan:<br />
Zum 31. Dezember 2002 2001<br />
TEUR TEUR<br />
Prognostizierte Pensionsverpflichtung zu Beginn des Jahres 157 121<br />
Kosten der Anwartschaft 33 32<br />
Zinsaufwand 9 7<br />
Versicherungsmathematischer Gewinn (31) (3)<br />
PBO zum Jahresende 168 157<br />
Zeitwert des Planvermögens - -<br />
Ausstattung des Plans (168) (157)<br />
Nicht ausgewiesener versicherungsmathematischer Gewinn, saldiert (51) (20)<br />
Nicht ausgewiesene Kosten aus früheren Dienstjahren 29 30<br />
In der Bilanz ausgewiesener Nettobetrag (190) (147)<br />
Zur Berechnung der prognostizierten Pensionsverpflichtungen aus dem Plan verwendete die Gesellschaft einen<br />
Abzinsungssatz von 6%. Zum 31. Dezember 2002 und 2001 leistete die Gesellschaft keine Beiträge zum Plan<br />
und zahlte keine Leistungen aus. Der Pensionsaufwand setzte sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:<br />
2002 2001
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
TEUR TEUR<br />
Kosten der Anwartschaft 33 32<br />
Zinsaufwand 9 7<br />
Amortisation des Versicherungsmathematischen Gewinns - (1)<br />
Amortisation der Kosten aus früheren Dienstjahren 2 2<br />
Pensionsaufwand 44 40<br />
16 Gewinn je Aktie<br />
Die Gesellschaft berechnet den Gewinn (Verlust) je Aktie nach den Vorschriften des SFAS 128, „Gewinn je<br />
Aktie“. Der unverwässerte Gewinn je Aktie (EPS) umfasst keine Umtauschrechte und wird ermittelt, indem der Jahresüberschuss<br />
(-fehlbetrag) durch die gewichtete durchschnittlich in Umlauf befindliche Anzahl der Stammaktien geteilt<br />
wird. Der verwässerte Gewinn je Aktie errechnet sich, indem der Jahresüberschuss durch die gewichtete durchschnittlich<br />
in Umlauf befindliche Anzahl der Stammaktien und die in Umlauf befindlichen Stammaktien-Äquivalente geteilt<br />
wird. Die verwässernden Stammaktien-Äquivalente resultieren aus Aktienoptionen und werden gemäß der Treasury-Stock-Methode<br />
ermittelt.<br />
Die folgende Tabelle zeigt die Berechnung des unverwässerten und des verwässerten Gewinns je Aktie für<br />
die Geschäftsjahre zum 31. Dezember.<br />
Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2002 2001<br />
Zähler:<br />
Jahresfehlbetrag – Zähler für unverwässerten und verwässerten Verlust<br />
je Aktie<br />
Nenner:<br />
EUR EUR<br />
(37.280.000) (38.245.000)<br />
Gewichtete durchschnittlich in Umlauf befindliche Aktien – unverwässert 13.022.566 12.730.000<br />
Verwässerungseffekt der Aktienoptionen - -<br />
Gewichtete durchschnittlich in Umlauf befindliche Aktien – verwässert 13.022.566 12.730.000<br />
Unverwässerter und verwässerter Verlust je Aktie (2,86) (3,00)<br />
Zum 31. Dezember 2002 sind im verwässerten Verlust je Aktie die in Umlauf befindlichen Aktienoptionen<br />
nicht enthalten, da die Behandlung der Aktienoptionen als in Umlauf befindliche Aktien einen der Verwässerung entgegenwirkenden<br />
Effekt hätte.<br />
Im Folgenden wird die Auswirkung der Goodwill-Abschreibung auf den Gewinn (nach Steuern) und das Ergebnis<br />
je Aktie gezeigt:<br />
Zum 31. Dezember 2002 2001 2000<br />
EUR EUR EUR<br />
Ausgewiesener Verlust (nach Steuern) (37.280.000) (38.245.000) (9.669.000)<br />
abzüglich:<br />
Goodwill-Abschreibung 21.458.448 4.806.558 955.677
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Steueraufwand 169.172 0 0<br />
Bereinigter Verlust (15.652.380) (33.438.441) (8.713.324)<br />
Ergebnis je Aktie<br />
Ausgewiesener Wert –<br />
unverwässert und verwässert<br />
Bereinigter Wert –<br />
17 Eigenkapital<br />
unverwässert und verwässert<br />
Zum 31. Dezember 2002 hatte die Gesellschaft insgesamt ausgegebene und in Umlauf befindliche nennwertlose<br />
Stückaktien in Höhe von 20.944.355 Stück (2001: 12.730.000). Durch Beschluss der Hauptversammlung vom<br />
18.03.1999 ist das gezeichnete Kapital um bis zu EUR 200.000 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital). Die Eigenkapitalposten<br />
sind zum Nennbetrag bewertet.<br />
(2.86)<br />
(1.20)<br />
(3.00)<br />
(2.63)<br />
Inhaber von Stammaktien besitzen eine Stimme je Aktie in allen Angelegenheiten, die den Aktionären zur<br />
Abstimmung vorgelegt werden. Die Stammaktien sind nicht rückzahlbar und enthalten keine Wandelrechte. Dividenden<br />
können nur aus dem ausschüttungsfähigen Bilanzgewinn, der sich aus dem deutschen gesetzlichen Jahresabschluss<br />
ergibt, beschlossen und gezahlt werden.<br />
Ermächtigung zur Kapitalerhöhung<br />
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18.11.2002 erhöht sich das gezeichnete Kapital von EUR<br />
12.730.000 um EUR 8.214.355 auf EUR 20.944.355 durch Ausgabe von 8.214.355 Stück neuer, auf den Inhaber lautenden<br />
Stückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von EUR 1 zum Ausgabebetrag von je EUR 3,69 pro<br />
Stückaktie. Die neuen Aktien sind erstmals gewinnbezugsberechtigt für das Geschäftsjahr 2003. Das gesetzliche Bezugsrecht<br />
der Aktionäre wurde mit Ausnahme der Bezugsrechte der SEAT Pagine Gialle S.p.A., Mailand, Italien, und<br />
der Telegate Holding GmbH, Planegg, ausgeschlossen. 1.723.778 neue Aktien wurden von der SEAT Pagine Gialle<br />
S.p.A. und 6.490.577 neue Aktien von der Telegate Holding GmbH gegen Sacheinlage gezeichnet und übernommen.<br />
Als Sacheinlage haben SEAT Pagine Gialle S.p.A. und Telegate Holding GmbH Teilforderungen (bestehend aus Teildarlehensrückzahlungsansprüchen)<br />
gegen die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> in Höhe von insgesamt EUR 30.310.970 eingebracht. Die<br />
Sachkapitalerhöhung wurde per Handelsregistereintragung am 19.12.2002 durchgeführt.<br />
Ebenfalls mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18.11.2002 wird das gezeichnete Kapital von EUR<br />
20.944.355 um bis zu EUR 4.515.645 auf bis zu EUR 25.460.000 gegen Bareinlagen erhöht durch Ausgabe von bis<br />
zu 4.515.645 auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Nennbetrag von EUR 1 zum Ausgabebetrag<br />
von EUR 3,69 pro Stückaktie. Die neuen Aktien sind erstmals gewinnbezugsberechtigt für das Geschäftsjahr,<br />
in dem die Durchführung dieser Barkapitalerhöhung im Handelsregister eingetragen worden ist, in jedem Fall jedoch<br />
nicht vor dem Geschäftsjahr 2003. Das gesetzliche Bezugsrecht der SEAT Pagine Gialle S.p.A., Mailand, Italien, und<br />
der Telegate Holding GmbH, Planegg, ist ausgeschlossen. Mit Ausnahme der o.g. Gesellschaften werden den Aktionären<br />
der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> neue Aktien der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> entsprechend dem Verhältnis ihrer Beteiligung untereinander im<br />
Verhältnis 1 : 1 gegen ein Entgelt in Höhe von EUR 3,69 pro Stückaktie zum Bezug angeboten (Bezugsangebot).<br />
Der Hauptversammlungsbeschluss wird unwirksam, wenn die neuen Aktien nicht bis zum 18.05.2003 gezeichnet worden<br />
sind.<br />
In der Hauptversammlung vom 10.01.2001 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />
das gezeichnete Kapital bis zum 09.01.2006 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen<br />
einmal oder mehrmals zu erhöhen (Genehmigtes Kapital). Der Gesamtnennbetrag der Erhöhungen darf EUR<br />
6.365.000 nicht übersteigen. Der Vorstand wurde weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugs-<br />
(0.76)<br />
(0.68)
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
recht der Aktionäre auszuschließen, sofern die neuen Aktien für den Erwerb einer Beteiligung oder für den Zugang zu<br />
ausländischen Finanzplätzen verwendet werden.<br />
18 Aktienoptionspläne<br />
Die Gesellschaft hat für ihren Aktienoptionsplan 1999 200.000 Stammaktien reserviert. Die Gesellschaft gewährt<br />
ausgewählten Führungskräften und sonstigen wichtigen Mitarbeitern Aktienoptionen zu einem Ausübungskurs,<br />
der zum Zeitpunkt der Zuteilung den Marktwert der Stammaktie nicht unterschreiten darf. Im Austausch für diese Optionen<br />
verwirkten die Mitarbeiter, die Optionen erhielten, das Recht auf eine Bonuszahlung in bar. Falls der/die Mitarbeiter/in<br />
aus der Gesellschaft ausscheidet, bevor die Optionen in Kraft treten, kann er/sie den verwirkten Barbetrag<br />
wiedererlangen. Die Aktienoptions-Zuteilungen treten zwei Jahre nach Zuteilungszeitpunkt in Kraft, abhängig von der<br />
Erhöhung des Aktienkurses der Gesellschaft. Optionen, die von Mitgliedern des Vorstands gehalten werden können<br />
nur ausgeübt werden, wenn der Kurs der Telegate-Aktie den MSCI Europe Telecoms Index um durchschnittlich 5% in<br />
dem Zeitraum überschreitet, in dem die Option in Umlauf ist. Optionen, die von Führungskräften gehalten werden<br />
können nur ausgeübt werden, wenn der Kurs der Telegate-Aktie den Neuer Markt Performance Index oder den MSCI<br />
Europe Telecoms Index um durchschnittlich 5% in dem Zeitraum überschreitet, in dem die Option in Umlauf ist. Die<br />
Optionen erlöschen vier Jahre nach dem Zuteilungszeitpunkt.<br />
Im August 2002 bot die Gesellschaft ihren Führungskräften an, ihre gehaltenen Optionen, mit einem Ausübungskurs<br />
von über EUR 2,62 je Option im Verhältnis 1:2 einzutauschen. Insgesamt wurden 18.055 Optionen in diesem<br />
Zusammenhang zurückgegeben. Die neuen Optionen haben eine Sperrfrist von 2 Jahren, die Laufzeit beträgt 4<br />
Jahre.<br />
Die Optionsgeschäfte im Rahmen des Plans stellen sich wie folgt dar:<br />
Anzahl der<br />
Aktien<br />
Gewogener durchschnittlicher<br />
Ausübungspreis<br />
Zum 31. Dezember 1999 in Umlauf 20.695 27,00<br />
(EUR)<br />
Gewährt in 2000 11.645 114,22<br />
Annulliert in 2000 (5.465) 73,36<br />
Zum 31. Dezember 2000 in Umlauf 26.875 55,36<br />
Gewährt in 2001 9.640 69,33<br />
Annulliert in 2001 (1.690) 92,03<br />
Zum 31. Dezember 2001 in Umlauf 34.825 57,45<br />
Gewährt in 2002 36.110 2,62<br />
Getauscht in 2002 (18.055) 56,29<br />
Annulliert in 2002 (13.045) 59,38<br />
Zum 31. Dezember 2002 in Umlauf 39.835 5,89<br />
Die folgende Übersicht zeigt die zum 31. Dezember 2002 in Umlauf befindlichen Aktienoptionen. Zum 31.<br />
Dezember 2002 wurden keine Aktienoptionen ausgeübt.
Ausübungspreis<br />
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Anzahl der<br />
Optionen<br />
Gewogene durchschnittliche<br />
vertragliche Restlaufzeit<br />
EUR Jahre<br />
27,00 2.990 0,3<br />
114,22 185 1,4<br />
69,33 550 2,2<br />
2,62 36.110 3,6<br />
Gesamt 39.835 3,3<br />
Die Gesellschaft bilanziert den Zeitwert ihrer Aktienoptionspläne in Übereinstimmung mit SFAS 123 „Bilanzierung<br />
von Vergütungen in Form von Aktien“. Der dem Gewinn aus diesen Plänen belastete Vergütungsaufwand belief<br />
sich zum 31. Dezember 2002 auf TEUR 204 (2001: TEUR 237).<br />
Der geschätzte Zeitwert der in den Geschäftsjahren zum 31. Dezember 2002 und 2001 gewährten Aktienoptionen<br />
belief sich auf EUR 1,51 sowie EUR 36,56 je Option. Die Zeitwerte werden zum Zuteilungszeitpunkt unter Anwendung<br />
des Black-Scholes Options-Preis-Modells und der folgenden Annahmen geschätzt:<br />
Tranche 2002 Tranche 2001<br />
Risikofreier Zinssatz 4,5% 4,5%<br />
Erwartete Laufzeit 2,25 Jahre 2,25 Jahre<br />
Volatilitätsfaktor 123,4% 95,5%<br />
Erwartete Dividenden - -<br />
19 Ertragsteuerrückstellungen<br />
Aufgrund der entstandenen Verluste wies die Gruppe in den Geschäftsjahren zum 31. Dezember 2002 lediglich<br />
einen Steueraufwand in Höhe von TEUR 169 (2001: TEUR 0) aus. Die Überleitung der Ertragssteuerrückstellungen<br />
nach US-GAAP und der Ertragssteuerrückstellungen auf den Gewinn vor Ertragssteuern stellt sich wie folgt dar<br />
(Berechnungsgrundlage hierfür ist der in Deutschland geltende Regelsteuersatz von 38,69% (2001: 40,9%). Berücksichtigt<br />
wurden Ertragsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer):<br />
2002 2001<br />
TEUR TEUR<br />
Rückstellung (berechnet nach gesetzlichem Steuersatz) 14.358 15.642<br />
Änderung der Wertberichtigung (10.810) (15.214)<br />
Auf ausländische Gesellschaften entfallende Steuern, die vom deutschen<br />
gesetzlichen Steuersatz abweichen<br />
(3.984) (428)<br />
Anpassung aufgrund von Steuersatzänderung (1.197) 0<br />
Sonstige permanente Differenzen 1.464 0<br />
Steueraufwand (169) -
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Aktive und passive latente Steuern wurden aufgrund von zeitlichen Bewertungsunterschieden der Vermögens-<br />
und Schuldposten in der Handels- und Steuerbilanz gebildet, und zwar mit den Steuersätzen der Jahre, in denen<br />
sich die Unterschiede erwartungsgemäß umkehren werden. Die latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Zum 31. Dezember 2002 2001<br />
Bruttowert der aktiven latenten Steuern:<br />
TEUR TEUR<br />
Steuerliche Verlustvorträge 44.730 33.657<br />
Sachanlagen 269 409<br />
Abzüglich Wertberichtigung (44.402) (33.592)<br />
Aktive latente Steuern 597 474<br />
Abzüglich passive latenten Steuern:<br />
Aktivierung Anschaffungsnebenkosten 0 (113)<br />
Sonstige Unterschiedsbeträge (597) (361)<br />
Passive latente Steuern, nach Wertberichtigung (597) (474)<br />
Nettowert der aktiven latenten Steuern 0 0<br />
Zum 31. Dezember 2002 standen der Gesellschaft kumulierte steuerliche Verlustvorträge von ca. EUR 126<br />
Millionen zur Verfügung. Diese entstanden mit EUR 83 Millionen in deutschen Konzerngesellschaften, mit EUR 25 Millionen<br />
bei der <strong>telegate</strong> Inc., USA und mit EUR 18 Millionen in anderen europäischen Konzerngesellschaften. Nach<br />
geltendem deutschen Steuerrecht können diese Verlustvorträge zur Verrechnung mit künftigen Gewinnen genutzt<br />
werden, wobei die Beschränkungen für die Nutzung von Verlustvorträgen im Zusammenhang mit Verschmelzungen<br />
zu beachten sind. Einschränkungen des Verlustvortrages aufgrund landesspezifischer Regelungen muss bei den<br />
sonstigen europäischen Konzerngesellschaften beachtet werden. Die Verlustvorträge in den USA verfallen nach 15<br />
Jahren.<br />
20 Derivative Finanzinstrumente<br />
Im April 2001 begann die Gesellschaft, Derivative Finanzinstrumente zu nutzen, um das Risiko zukünftiger<br />
Währungseinflüsse aus Finanzierungsvorgängen zu minimieren. Dabei werden Devisentermingeschäfte benutzt, um<br />
bestehende Währungseinflüsse aus Finanzierungsvorgängen abzusichern. Die Gesellschaft benutzt Devisentermingeschäfte<br />
nicht zu Handelszwecken.<br />
Gewinne bzw. Verluste aus diesen Devisentermingeschäften werden unter „Währungsverluste (Währungsgewinne)“<br />
in der jeweiligen Periode ausgewiesen, wie auch die Gewinne bzw. Verluste der zugrundeliegenden Finanzierungsvorgänge.<br />
Die am Bilanzstichtag bestehenden Derivativen Finanzinstrumente sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.<br />
Nominalvolumen Marktwert<br />
2002 2001 2002 2001<br />
TEUR TEUR<br />
Devisentermingeschäft 1 - TUSD 6.000 6.000 1.055 6<br />
Devisentermingeschäft 2 - TUSD 6.000 6.000 1.035 (20)
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Devisentermingeschäft 3 – TUSD 23.500 0 2.040 -<br />
Devisentermingeschäft 4 - TGBP 3.300 0 16 -<br />
4.146 (14)<br />
Das Nominalvolumen entspricht der unsaldierten Summe der zwischen den Parteien vereinbarten Kauf- und<br />
Verkaufsbeträge; es ist kein Maßstab für das Risiko des Unternehmens aus dem Einsatz Derivativer Finanzinstrumente.<br />
Chancen und Risiken werden durch den Marktwert ausgedrückt, der dem Rückkaufswert der Derivate am Bilanzstichtag<br />
entspricht.<br />
Die Gesellschaft verbuchte im Geschäftsjahr 2002 Währungserträge i.H.v. TEUR 4.139, die aus diesen Verträgen<br />
sowie den zugrundeliegenden Währungseinflüssen resultieren. Der fair value dieser Devisentermingeschäfte<br />
wird als Sonstiges Anlagevermögen (TEUR 4.146) ausgewiesen. Die Devisentermingeschäfte haben eine Laufzeit<br />
von 2 Jahren und sind 2003 fällig. Zum 02. Januar 2003 wurden die USD-valutierenden Devisentermingeschäfte fällig<br />
gestellt. Der hieraus resultierende Mittelzufluss wird den Cash Flow des Geschäftsjahres 2003 im zweiten Quartal positiv<br />
beeinflussen.<br />
21 Angaben zu Geschäftsbereichen<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe ist in zwei strategischen Geschäftsbereichen tätig, die jeweils getrennt geleitet werden.<br />
Die Gruppe betrachtet ihr Geschäft derzeit auf der Basis dieser zwei Segmente, die überwiegend durch ihre geographische<br />
Region und aufgrund ähnlicher rechtlicher Rahmenbedingungen für Informationsdienste in den jeweiligen Regionen<br />
geprägt sind. Die Segmente und Geschäftstätigkeiten stellen sich wie folgt dar:<br />
Das Segment Information & Call Center Services (ICS) Deutschland / Österreich umfasst sämtliche auf<br />
dem deutschen bzw. österreichischem Markt beschränkten telefonischen- und Online-Informationsdienste. Im Segment<br />
Information & Call Center Services (ICS) International sind die Expansionsaktivitäten der <strong>telegate</strong> im Bereich<br />
telefonische Informationsdienste des europäischen und des US-amerikanischen Marktes zusammengefasst.<br />
Im Geschäftsjahr 2002 nahm die Gesellschaft im Zuge der Fokussierung auf den europäischen Markt eine<br />
neue Unterteilung der Gruppe in Geschäftsbereiche vor. Daher wurde die Segmentberichterstattung der Vorjahresperioden<br />
an diese geänderte Unterteilung angepasst.<br />
Die vorherrschenden Bewertungsmaßstäbe der Geschäftsleitung stimmen mit denen im Konzernabschluss<br />
der Gruppe überein und werden dementsprechend in diesem Bericht auf der gleichen Grundlage dargestellt. Die Performancebewertung<br />
der Segmente sowie die Ressourcenverteilung auf die Segmente wird hauptsächlich auf der Basis<br />
des Betriebsergebnisses sowie des Free Cash Flow durchgeführt. Verkäufe zwischen den Segmenten werden zu<br />
Beträgen bilanziert, die mit Verkäufen an Drittkunden vergleichbar sind und werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.<br />
Die Rechnungslegungsgrundsätze der Segmente stimmen im Wesentlichen mit den in Anmerkung 2 erläuterten<br />
wesentlichen Rechnungslegungsgrundsätzen überein.<br />
Verschiedene Posten sind der Konzernzentrale zuzuordnen und daher den Segmenten nicht zuzurechnen.<br />
Dazu zählen insbesondere nahezu die gesamten Verbindlichkeiten der Gruppe, liquide Mittel und das zugehörige<br />
Zinsergebnis, Kosten der Konzernzentrale, einmalige Gewinne und Verluste sowie bestimmte Fremdwährungsgewinne<br />
und -verluste.<br />
ICS Deutschland /<br />
Österreich<br />
ICS International Gesamt<br />
Zum 31. Dezember 2002 2001 2002 2001 2002 2001<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
ICS Deutschland /<br />
Österreich<br />
ICS International Gesamt<br />
Zum 31. Dezember 2002 2001 2002 2001 2002 2001<br />
Umsatzerlöse – Drittkunden<br />
und konzerninterne Umsatzerlöse<br />
Konzerninterne Umsatzerlöse<br />
Konsolidierte Umsatzerlöse<br />
- gesamt<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
101.296 111.320 14.292 18.604 115.588 129.924<br />
0 3 0 0 0 3<br />
101.296 111.317 14.292 18.604 115.588 129.921<br />
Abschreibungen 6.657 6.495 27.979 13.337 34.636 19.832<br />
Betriebsergebnis 14.506 (6.619) (32.256) (15.053) (17.750) (21.672)<br />
Gewinn (Verlust) vor Zinsen,<br />
Steuern und Abschreibungen<br />
(EBITDA)<br />
Ausgaben für Zugänge zu<br />
Sachanlagen und langlebigen<br />
Vermögenswerten –<br />
gesamt<br />
Restbuchwert lang-lebiger<br />
Vermögenswerte – gesamt<br />
21.163 (124) (5.239) (7.561) 15.924 (7.685)<br />
1.629 5.400 1.126 7.063 2.755 12.463<br />
16.276 22.105 8.877 43.231 25.153 65.337<br />
Im Hinblick auf die Abschreibungen, die Ausgaben für Sachanlagen, Betriebsergebnis und langlebige Vermögenswerte<br />
und den Restbuchwert der langlebigen Vermögenswerte betreffen die Unterschiedsbeträge zwischen<br />
der Gesamtsumme für die Segmente und den Konzernwerten die in der Konzernzentrale gehaltenen Vermögenswerte<br />
bzw. nicht mehr operativ tätige Gesellschaften.<br />
Zum 31. Dezember 2002 2002<br />
Betriebsergebnis<br />
Betriebsergebnis der Segmente – gesamt (17.750) (21.672)<br />
Nicht zuzurechnende Beträge (sonstige Posten der Konzernzentrale<br />
und der nicht mehr operativ tätigen Gesellschaften in 2002)<br />
TEUR<br />
2001<br />
TEUR<br />
(7.493) (15.973)<br />
Konsolidierte Werte (25.243) (37.645)<br />
Sachanlagen und langlebige Vermögenswerte<br />
A) Zugänge zu den Sachanlagen und langlebige Vermögenswerte<br />
aus den Segmenten - gesamt<br />
Nicht zuzurechnende Beträge (sonstige Posten der Konzernzentrale<br />
und der nicht mehr operativ tätigen Gesellschaften in 2002)<br />
2.755 12.463<br />
420 683<br />
Konsolidierte Werte 3.175 13.146<br />
B) Gesamtbestand der Sachanlagen und langlebiger Vermögenswerte<br />
aus den Segmenten - gesamt<br />
25.153<br />
65.337
22 Umsätze<br />
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Nicht zuzurechnende Beträge (sonstige Posten der Konzernzentrale<br />
und der nicht mehr operativ tätigen Gesellschaften in 2002)<br />
2.178 3.188<br />
Konsolidierte Werte 27.331 68.525<br />
Die folgenden Angaben betreffen geographische Regionen:<br />
Die Umsatzerlöse in Höhe von EUR 115,6 Mio. (2001: EUR 129,9 Mio.) wurden zu EUR 108,0 Mio. (2001:<br />
EUR 114,2 Mio.) in Europa, und zu EUR 7,6 Mio. (2001: EUR 15,7 Mio.) in den USA erwirtschaftet.<br />
Die Investitionen betrugen in 2002 EUR 2,9 Mio. (2001: EUR 11,8 Mio.) in Europa. Bei der <strong>telegate</strong> USA<br />
wurden in 2002 EUR 0,3 Mio. (2001: EUR 1,4 Mio.) investiert.<br />
Umsätze, Operatorcalls und Telefonieminuten sind, untergliedert nach den Segmenten ICS Deutschland /<br />
Österreich, sowie ICS International für die Jahre 2002 und 2001 in der Anlage II (nicht testiert) aufgeführt.<br />
23 Personalkosten<br />
Die folgende Übersicht zeigt die Personalaufwendungen für die Geschäftsjahre 2002 und 2001.<br />
2002 2001<br />
TEUR TEUR<br />
Löhne und Gehälter 43.994 55.922<br />
Soziale Abgaben 6.646 7.812<br />
Aufwendungen für Altersversorgung 44 40<br />
24 Anzahl der Mitarbeiter<br />
50.684 63.774<br />
Der Personalaufwand der Callcenter Mitarbeiter wird in der Gewinn- und Verlustrechnung innerhalb der<br />
Herstellungskosten ausgewiesen.<br />
Die Anzahl der Mitarbeiter ohne Berücksichtigung des Vorstandes und der Geschäftsführung beträgt im Geschäftsjahr<br />
2002:<br />
Stichtag 31.12.2002 Jahresdurchschnitt<br />
absolut in Vollzeitköpfen absolut in Vollzeitköpfen<br />
Insgesamt 2.383 1.773 2.659 2.005<br />
davon Operatoren 2.155 1.547 2.400 1.748
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Zum 31.12.2001 waren bei der <strong>telegate</strong>-Gruppe 3.179 (umgerechnet auf Vollzeit: 2.345) Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Im Jahresdurchschnitt waren es 3.355 (umgerechnet auf Vollzeit: 2.550) Mitarbeiter.<br />
25 Geschäfte zwischen wirtschaftlich nahestehenden Unternehmen<br />
16.531.<br />
Wie in Anmerkung 13 beschrieben, erhielt die Gruppe Darlehen von einem Gesellschafter in Höhe von TUSD<br />
Im Vorfeld der im Dezember 2002 bei der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> durchgeführten Sachkapitalerhöhung hat SEAT zum<br />
15.11.2002 Darlehensforderungen in Höhe von EUR 24,0 Mio. an die Telegate Holding abgetreten. Bis zur Umwandlung<br />
des an die Telegate Holding abgetretenen Darlehens in Eigenkapital am 02.12.2002 sind Zinsen in Höhe von<br />
TEUR 45,8 angefallen.<br />
Im März 2001 vereinbarte SEAT mit der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> einen Darlehensrahmen über EUR 50 Mio. , Laufzeit von<br />
März 2001 bis Januar 2006, wobei SEAT ab dem 31. Januar 2004 bei einer Frist von 6 Monaten ein Sonderkündigungsrecht<br />
hat.<br />
Aufgrund des o.g. Darlehensrahmen nahm die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> im Berichtsjahr 2002 bis zu EUR 30,3 Mio. sowie<br />
USD 20,4 Mio. in Anspruch. Im Rahmen der im Dezember 2002 durchgeführten Sachkapitalerhöhung reduzierte sich<br />
das Darlehensvolumen zum 31.12.2002 auf USD 16,5 Mio. Bei einem Zinssatz von EURIBOR + 0,75% (USD-<br />
Darlehen: 6-Monats-LIBOR + 0.75%) berechnete SEAT der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> für das Geschäftsjahr 2002 Zinsen in Höhe<br />
von EUR 1,3 Mio. (i.V. EUR 0,7 Mio. ).<br />
Die Telegate Italia (siehe unter Punkt 2) erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2002 einen Umsatz in Höhe von<br />
EUR 6,5 Mio. (i.V. EUR 2,9 Mio. ), der im Wesentlichen aus dem Outbound-Geschäft resultierte (EUR 6,3 Mio. , i.V.<br />
EUR 2,8 Mio. ). Auf Umsätze mit SEAT entfällt hierbei ein Anteil von 52% (EUR 3,3 Mio. , i.V. EUR 2,1 Mio. ).<br />
Mit Telecom Italia und Olivetti hat die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> im Geschäftsjahr 2002 keine berichtspflichtigen Rechtsgeschäfte<br />
vorgenommen.<br />
Die Telegate Italia (siehe unter Punkt 2) erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2002 einen Umsatz in Höhe von<br />
EUR 6,5 Mio. (i.V. EUR 2,9 Mio. ), der im Wesentlichen aus dem Outbound-Geschäft resultierte (EUR 6,3 Mio. , i.V.<br />
EUR 2,8 Mio. ). Auf Umsätze mit der Telecom Italia Mobile S.p.A., einer Tochtergesellschaft der Telecom Italia, entfällt<br />
hierbei ein Anteil von 48% (EUR 3,0 Mio. , i.V. EUR 0,7 Mio. ).<br />
Im Geschäftsjahr 2002 erbrachte die Gesellschaft Telefonauskunfts- und Vermittlungsdienstleistungen für einen<br />
Gesellschafter. Der Umsatz aus diesen Dienstleistungen betrug TEUR 3.287.<br />
Die Telegate Holding GmbH, Planegg, ist mehrheitlich (61,98%) an der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> beteiligt. Mit Schreiben<br />
vom 05.01.2001 informierte die Telegate Holding GmbH die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> gemäß § 20 Abs. 4 AktG über die an der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> erworbene direkte Mehrheitsbeteiligung.<br />
SEAT Pagine Gialle S.p.A., Turin/Italien, ist zum Stichtag mit 100% an der Telegate Holding GmbH beteiligt<br />
und bezieht die <strong>telegate</strong>-Gruppe im Rahmen der Vollkonsolidierung in ihren Konzernabschluss ein. Mit Schreiben vom<br />
28.11.2000 informierte SEAT Pagine Gialle S.p.A. die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> gemäß § 20 Abs. 4 AktG über die an der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> erworbene indirekte Mehrheitsbeteiligung.<br />
Die Telecom Italia S.p.A., Rom/Italien, ist mehrheitlich an der SEAT Pagine Gialle S.p.A., Turin/Italien, beteiligt.<br />
Mit Schreiben vom 13.12.2000 informierte die Telecom Italia S.p.A. die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> gemäß § 20 Abs. 4 AktG über<br />
die an der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> erworbene indirekte Mehrheitsbeteiligung.<br />
Die Ing. C. Olivetti & C. S.p.A., Ivrea bei Turin/Italien, als Mutterunternehmen des größten Konsolidierungskreises,<br />
bezieht die Gesellschaft im Rahmen der Vollkonsolidierung in ihren Konzernabschluss ein. Mit Schreiben vom<br />
08.01.2001 informierte die Ing. C. Olivetti & C. S.p.A. die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> gemäß § 20 Abs. 4 AktG über die an der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> erworbene indirekte Mehrheitsbeteiligung.
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Die Gesellschaft hatte in 1998 ein Darlehen in Höhe von TEUR 30,7 an ein Vorstandsmitglied gewährt. Das<br />
Darlehen war in vier Tilgungsraten zu tilgen und in Höhe des Diskontsatzes der Deutschen Bundesbank zu verzinsen.<br />
Die letzte noch ausstehende Tilgungsrate in Höhe von TEUR 7,7 einschließlich Zinsen wurde im Januar 2002 beglichen.<br />
26 Haftungsverhältnisse<br />
Zum 31. Dezember 2002 hatte die <strong>telegate</strong>-Gruppe offene Verpflichtungen aus Bestellobligo in Höhe von<br />
TEUR 76, die erwartungsgemäß im Geschäftsjahr 2003 anfallen werden.<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe hat Verträge für Marketing- und EDV-Leistungen abgeschlossen. Die zukünftigen Mindestzahlungen<br />
im Rahmen der unkündbaren Verträge mit ursprünglichen Laufzeiten ab einem Jahr stellen sich wie<br />
folgt dar:<br />
Geschäftsjahr zum 31. Dezember TEUR<br />
2003 2.431<br />
2004 360<br />
2005 4<br />
Folgejahre 0<br />
Die Geschäftsleitung hat keine Kenntnisse von Sachverhalten, die zu bedeutsamen Verbindlichkeiten führen<br />
könnten, welche wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage der Gesellschaft<br />
hätten.<br />
27 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Mit Auftrag vom 02. Januar 2003 wurden die in USD valutierenden Devisentermingeschäfte zum 22. April<br />
2003 fällig gestellt. (vgl. Anmerkung 20).<br />
Die in GBP valutierenden Devisentermingeschäfte wurden zum 27. Januar 2003 und zum 28. Februar 2003<br />
fällig gestellt.<br />
28 Angaben zu den Gesellschaftsorganen der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Aufsichtrat der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Herr Herbert Brenke Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
(ab 01.01.1999)<br />
Unternehmensberater,<br />
Essen<br />
Weitere Mandate:<br />
• SHS Informationssysteme <strong>AG</strong>,<br />
München,<br />
Aufsichtsrat<br />
• QS Communications <strong>AG</strong>, Köln,<br />
stellvertretender AR-Vorsitzender<br />
• EUTEX European Telco Exchange<br />
<strong>AG</strong>, Düsseldorf,<br />
Aufsichtsrat<br />
• ASR Auto-Stern von Russland <strong>AG</strong>,
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Frau Birgit Labs stellvertretende Vorsitzende des<br />
Aufsichtsrats (ab 20.02.2001),<br />
Angestellte, Vorsitzende des Betriebsrats<br />
der Niederlassung<br />
Neubrandenburg, Vorsitzende<br />
des Gesamtbetriebsrats,<br />
Neubrandenburg<br />
Frau Regine Bethge-Maack bis 30.01.2002,<br />
Mitarbeiterin im Reklamationswesen,<br />
PhoneCom,<br />
München<br />
Herr Dr. Joachim Dreyer ab 10.01.2001,<br />
Dipl.-Physiker,<br />
Heiligenberg<br />
Herr Otmar Dürotin ab 18.07.2001,<br />
Projektleiter, ver.di,<br />
Hamm<br />
Herr Dr. Martin Hartl ab 10.01.2001,<br />
Rechtsanwalt,<br />
Rom, Italien<br />
Herr Uwe Heddendorp ab 10.01.2001,<br />
Dipl.-Wirtschafts-Ing.,<br />
bis November 2002 Vorsitzender<br />
der AOL Deutschland GmbH &<br />
Co. KG, Hamburg, ab<br />
01.02.2003 Geschäftsführer der<br />
LoyaltyPartner GmbH, München<br />
Herr Jürgen Heinath ab 30.01.2001,<br />
Niederlassungsleiter Neubrandenburg,<br />
Weitere Mandate:<br />
Moskau,<br />
Aufsichtsrat<br />
• Euka <strong>AG</strong>, Zürich, Vizepräsident<br />
des Verwaltungsrats<br />
• ASKK Holding <strong>AG</strong>, Hamburg,<br />
AR-Vorsitzender<br />
• Küttner GmbH & Co. KG, Essen,<br />
Mitglied des Beirats<br />
--<br />
--<br />
• ECCE <strong>AG</strong>, Stuttgart, AR-Vorsitzender<br />
• Riodata N.V., NL-Mörfelden, AR-<br />
Vorsitzender<br />
• debitel <strong>AG</strong>, Stuttgart, AR-<br />
Vorsitzender<br />
• Jamba <strong>AG</strong>, Berlin, stellvertretender<br />
AR-Vorsitzender<br />
• Home Jumper Service <strong>AG</strong>, Ulm,<br />
AR-Vorsitzender<br />
• EnBW <strong>AG</strong>, Stuttgart, Mitglied des<br />
Beirats<br />
• Mobilcom <strong>AG</strong>, Rendsburg-<br />
Büdelsdorf, Aufsichtsrat<br />
--<br />
--<br />
• Heidelberger Druckmaschinen <strong>AG</strong>,<br />
Heidelberg, Aufsichtsrat<br />
• Interact Tele Service <strong>AG</strong>, Neubrandenburg,<br />
Aufsichtsrat<br />
• Telemarketing Initiative M-V e. V.,
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Weitere Mandate:<br />
Neubrandenburg Schwerin, Mitglied des Beirats<br />
Frau Ina Krech ab 30.03.2002,<br />
Trainerin/Projektleiterin, <strong>telegate</strong><br />
Akademie GmbH,<br />
Rostock<br />
--<br />
Frau Katrin Kuether ab 30.01.2001,<br />
Betriebsrat, Operator,<br />
Greifswald<br />
--<br />
Herr Paolo Marcattilj ab 10.01.2001,<br />
• CIPI S.p.A., IT-Mailand, Presidente<br />
Managing Director, GRUPPO<br />
BUFFETTI S.p.A., Rom, Italien<br />
• PBS S.p.A., IT-Rom, Consigliere<br />
und Amministratore Delegato<br />
• IS Products S.p.A., IT-Lecco, Consigliere<br />
• Office Automation Products, IT-<br />
Lecco, Consigliere<br />
Herr Angelo Novati ab 23.05.2001,<br />
• HOLDING MEDIA &<br />
CFO, SEAT Pagine Gialle S.p.A., COMUNICAZIONI H.M.C. S.p.A.,<br />
Turin, Italien<br />
IT-Rom, Director<br />
• TDL INFOMEDIA LIMITED, UK-<br />
London, Director<br />
• CONSODATA S.A., FR-Paris,<br />
Managing Director<br />
• MATRIX S.p.A., IT-Mailand, Director<br />
• GRUPPO BUFFETTI S.p.A., IT-<br />
Rom, Director<br />
Frau Ilona Rosenberg ab 30.01.2001,<br />
Operator,<br />
Rostock<br />
--<br />
Vorstand der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Herr Dr. Klaus Harisch Sprecher des Vorstandes seit<br />
Oktober 1998,<br />
Diplom-Physiker,<br />
Illereichen,<br />
verantwortlich für die Bereiche<br />
Regulierung und UK<br />
Herr Dr. Andreas Albath Jurist,<br />
München,<br />
Vorstandsmitglied seit Mai<br />
2002,<br />
verantwortlich für Deutschland,<br />
Ö<br />
Aufsichtsratsmandate:<br />
• Veronas Dreams, Martinsried, AR-<br />
Vorsitzender<br />
• varetis <strong>AG</strong>, München, Aufsichtsrat<br />
• Berlin Capital Fund GmbH, Berlin,<br />
Beiratsmitglied<br />
• Hertha BSC Berlin, Berlin, Wirtschaftsratsmitglied<br />
• IBV-Leasing-Fonds 1, Nürnberg,
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Österreich, USA, Recht, Personal<br />
und Finanzen<br />
Herr Dr. Paolo Gonano Master of Business Administration,<br />
Turin,<br />
Vorstandsmitglied seit März<br />
2002, zuständig für Italien und<br />
Spanien<br />
Herr Peter Wünsch Diplom-Informatiker,<br />
Herrsching,<br />
zuständig für den Bereich Datenkosten,<br />
im Dezember 2002 ausgeschieden<br />
Herr Dirk Roesing Diplom-Betriebswirt (BA),<br />
München,<br />
verantwortlich für den kaufmännischen<br />
Bereich sowie Internet,<br />
im Oktober 2002 ausgeschieden<br />
Aufsichtsratsmandate:<br />
Verwaltungsratsmitglied<br />
• MONDUS LIMITED, UK-Oxford,<br />
Board Member<br />
• Vissat S.p.A., IT-Rom, Board<br />
Member<br />
• Giallo Voice S.p.A., IT-Turin,<br />
Chairman<br />
• <strong>telegate</strong> GmbH, A-Wien, AR-<br />
Vorsitzender<br />
• Telegate International B.V., NL-<br />
Amsterdam, AR-Vorsitzender<br />
• mobilSafe <strong>AG</strong>, Martinsried, Aufsichtsrat<br />
• PhoneCom Kommunikationsdiens-<br />
te GmbH, Tittling, Aufsichtsrat<br />
• <strong>telegate</strong> GmbH, A-Wien, Aufsichtsrat<br />
• Telegate International B.V., NL-<br />
Amsterdam, Aufsichtsrat<br />
• mobilSafe <strong>AG</strong>, Martinsried, Aufsichtsrat<br />
• KIM Travel Consulting <strong>AG</strong>, Ismaning,<br />
Aufsichtsrat<br />
• arsmovendi.com <strong>AG</strong>, Planegg,<br />
Aufsichtsrat<br />
• NIKA GmbH, Sottrum, Beiratsmitglied
Anhang zum Konzernabschluss (US-GAAP) (Fortsetzung)<br />
Bezüge des Aufsichtsrates und des Vorstandes der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Die Bezüge des Aufsichtsrates beliefen sich im Geschäftsjahr 2002 auf TEUR 64 (i.V. TEUR 64).<br />
Die dem Vorstand gewährten Gesamtbezüge beliefen sich im Geschäftsjahr 2002 auf TEUR 911 (i.V. TEUR<br />
789).<br />
Wertpapierbestand der Organe der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> per 31.12.2002<br />
Anzahl Aktien Anzahl Optionen<br />
Vorstand<br />
Dr. Klaus Harisch 835.852<br />
Dr. Andreas Albath<br />
Dr. Paolo Gonano<br />
Herr Peter Wünsch 449.056<br />
Herr Dirk Rösing<br />
Aufsichtsrat<br />
Herr Herbert Brenke<br />
Frau Birgit Labs<br />
Frau Regine Bethge-Maack<br />
Herr Dr. Joachim Dreyer 69<br />
Herr Otmar Dürotin<br />
Herr Dr. Martin Hartl<br />
Herr Uwe Heddendorp<br />
Herr Jürgen Heinath 20 1.830<br />
Frau Ina Krech<br />
Frau Katrin Kuether<br />
Herr Paolo Marcattilj<br />
Herr Angelo Novati<br />
Frau Ilona Rosenberg<br />
Planegg-Martinsried, 12. Februar 2003<br />
Der Vorstand
Anlage I<br />
01.01.2002 Zugänge Abgänge Umbuchungen<br />
Anlagenspiegel (US-GAAP)<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten Wertberichtigungen<br />
Buchwerte<br />
Effekt aus<br />
Währungsumrechnung<br />
31.12.2002 01.01.2002 Zugänge Abgänge Umbuchungen<br />
Effekt aus<br />
Währungsumrechnung<br />
31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
I. Finanzanlagen<br />
1. Wertpapiere des Anlagevermögens 1.979 - -306 - - 1.673 - - - - - 0 1.979 1.673<br />
1.979 0 -306 0 0 1.673 0 0 0 0 0 0 1.979 1.673<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Software 11.064 430 -369 1.455 -31 12.549 4.988 2.562 -260 -1 -10 7.279 6.076 5.270<br />
2. Technische Anlagen und Maschinen 39.056 855 -6.863 2.003 -696 34.355 16.087 6.511 -2.680 1 -93 19.826 22.969 14.529<br />
3. Geleaste Anlagen 1.448 - - - - 1.448 847 261 - - - 1.108 601 340<br />
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattun 6.418 269 -1.291 2.179 -295 7.280 1.961 1.115 -267 105 -50 2.864 4.457 4.416<br />
5. Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen 7.172 362 -854 -5.314 -167 1.199 0 - - - - 0 7.172 1.199<br />
65.158 1.916 -9.377 323 -1.189 56.831 23.883 10.449 -3.207 105 -153 31.077 41.275 25.754<br />
III. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Firmenwert 28.979 - -23 - -3.919 25.037 9.431 21.478 -23 -3.104 -2.748 25.034 19.548 3<br />
2. Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände 8.149 1.259 -1.283 -323 -934 6.868 447 2.709 -323 2.999 -538 5.294 7.702 1.574<br />
37.128 1.259 -1.306 -323 -4.853 31.905 9.878 24.187 -346 -105 -3.286 30.328 27.250 1.577<br />
25.02.200315:44
Umsätze <strong>telegate</strong> Konzern<br />
Anzahl<br />
Operatorcalls<br />
1.1. - 31.12.2002<br />
Telefonieminuten<br />
Umsätze<br />
Anzahl<br />
Operatorcalls<br />
1.1. - 31. 12.2001<br />
Telefonieminuten<br />
Umsätze<br />
in Tsd. in Tsd. in T € in Tsd. in Tsd. in T €<br />
Information and Call Center Services 93.596 52.973 100.144 109.921 62.373 110.178<br />
Data Services 0 0 813 0 0 674<br />
Internet Information Services 0 0 227 0 0 42<br />
Telephony 0 0 0 0 0 0<br />
ICS Germany / Austria 93.596 52.973 101.184 109.921 62.373 110.894<br />
ICS International 25.467 0 14.291 40.204 0 18.604<br />
Sonstige/Discontinued Operations 0 0 113 0 0 5.485<br />
Telegate Konzern - Gesamt 119.063 52.973 115.588 150.125 62.373 134.983
e<br />
H. BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />
Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht nach Artikel 36 der 7. EU-Richtlinie<br />
zusätzlich geforderten Angaben haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:<br />
„Wir haben den von der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>, Martinsried/Planegg, Deutschland,<br />
aufgestellten Konzernabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />
Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang,<br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002 geprüft. Aufstellung<br />
und Inhalt des Konzernabschlusses liegen in der Verantwortung des Vorstands der<br />
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns<br />
durchgeführten Prüfung zu beurteilen, ob der Konzernabschluss den USamerikanischen<br />
Grundsätzen zur Rechnungslegung (US-GAAP) entspricht.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen<br />
Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit<br />
hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von<br />
wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />
und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler<br />
berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise für die<br />
Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von Stichproben<br />
beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie<br />
die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der<br />
Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />
Beurteilung bildet.<br />
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in Übereinstimmung<br />
mit den US-GAAP ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie der Zahlungsströme<br />
des Geschäftsjahres.<br />
80/2003 1
e<br />
Unsere Prüfung, die sich auch auf den von dem Vorstand für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002 aufgestellten Konzernlagebericht der nach<br />
Artikel 36 der 7. EU-Richtlinie zusätzlich geforderten Angaben erstreckt hat, hat<br />
zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung gibt der<br />
Konzernlagebericht zusammen mit den übrigen Angaben des Konzernabschlusses<br />
insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt die<br />
Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir, dass<br />
der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom<br />
1. Januar bis 31. Dezember 2002 die Voraussetzungen für eine Befreiung der<br />
Gesellschaft von der Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichts<br />
nach deutschem Recht erfüllen.<br />
München, den 13. Februar 2003<br />
Ernst & Young<br />
Deutsche Allgemeine Treuhand <strong>AG</strong><br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
G. Müller R. Bostedt<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
80/2003 2
Entwicklung der Branche<br />
Lagebericht des <strong>telegate</strong> Konzerns – Geschäftsjahr 2002<br />
Sprache ist die Grundform der zwischenmenschlichen Kommunikation und Basis für den Austausch von<br />
Informationen. Die Telekommunikationsmärkte suchen nach immer leistungsstärkeren Lösungen, um<br />
dem Kundenwunsch nach einer Kommunikationsplattform zu jeder Zeit und an jedem Ort kosteneffizient<br />
und qualitätsgerecht nachkommen zu können. Die Verbreiterung der technischen Erreichbarkeit führt<br />
unweigerlich zu einem verstärkten Informationsbedürfnis – Art und Erreichbarkeit eines anderen muß<br />
bekannt sein, um mit diesem in Kommunikation treten zu können; Auskunftsportale schaffen diese<br />
notwendige Informationstransparenz. Das zunehmende Informationsbedürfnis führt zu mehr Vielfalt an<br />
Service- und Anwendungsmöglichkeiten, höherer Flexibilität, Skalierbarkeit und Personalisierbarkeit.<br />
Der Informationsmarkt wächst weiter mit fortschreitender Technik und Mobilität. Noch wird dieses<br />
Kundenbedürfnis - trotz inzwischen fortgeschrittener Liberalisierung - in den meisten Ländern von den<br />
jeweiligen ehemaligen Monopolisten wie der Deutschen Telekom, der Telecom Italia, der British<br />
Telecom und der Telefónica sowie der Telekom Austria bedient. Der Wettbewerb um den Kunden in<br />
Europa hat jetzt begonnen.<br />
Der Auskunftsmarkt in Deutschland<br />
Der Telekommunikationsmarkt bleibt im Umbruch. Die Mobilität der Telefonbenutzer hat sich weiter<br />
erhöht; in 2001 hat in Deutschland die Zahl der Mobilfunkanschlüsse (mehr als 50 Mio.) die Zahl der<br />
Festnetzanschlüsse erstmals überstiegen. Der Trend zu mehr Wettbewerb ist dabei auf den<br />
verschiedenen Teilmärkten in der Telekommunikationsbranche in Deutschland seit knapp 2 Jahren zum<br />
Stillstand gekommen, teilweise sogar abnehmend. Vom Festnetz bis hin zu Online- oder<br />
Mehrwertdiensten wurden vom Gesetzgeber bzw. der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und<br />
Post (RegTP) oder aufgrund von verwaltungsgerichtlichen Entscheidungen Maßnahmen getroffen, die<br />
neuen Anbietern einen Wettbewerb mit dem früheren Monopolisten Deutsche Telekom erschweren.<br />
Dieser Entwicklung konnte sich auch der deutsche Markt für Telefonauskunftsdienste nicht entziehen,<br />
der vor dem Hintergrund des wettbewerbsbehindernden, kostenlosen Internetangebotes der Telekom-<br />
Tochter DeTeMedien GmbH rückläufig ist. Für das Geschäftsjahr 2002 geht <strong>telegate</strong> von einem weiter<br />
rückläufigen Markt für Telefonauskunftsdienste in Deutschland aus – nach einem Anrufervolumen in<br />
Höhe von ca. 350 Mio. Anrufen in 2001, 390 Mio. Anrufen in 2000 und noch ca. 450 Mio. Anrufen in<br />
1999.<br />
<strong>telegate</strong> konnte sich in diesem Markt behaupten. Inklusive des Outsourcing Callvolumens (e-plus,<br />
Mannesmann arcor und ventelo) wurde der Marktanteil weiter auf über 30% gesteigert. Größter<br />
Wettbewerber bleibt die Deutsche Telekom <strong>AG</strong> mit einem Marktanteil von rund 65%. Die verbleibenden<br />
5% des Marktes teilen sich weitere Telefonauskunftsanbieter.<br />
Der internationale Auskunftsmarkt<br />
Die Liberalisierung in Europa schreitet voran. In Schweden und Irland können alternative Anbieter seit<br />
Ende der 90er Jahre ihre Dienste unter einer 118er Nummer im Wettbewerb mit dem jeweiligen<br />
früheren Monopolisten anbieten. In Norwegen und Großbritannien sind im Jahr 2002 eine Reihe neuer<br />
Auskunftsanbieter in den Markt eingetreten. In Spanien wurden 2002 118er Rufnummern einer Reihe<br />
von Auskunftsanbietern zugeteilt, und eine Freischaltung dieser Nummern wird für das Jahr 2003<br />
erwartet. Des weiteren diskutieren die Regulierungsbehörden in Italien, den Niederlanden und<br />
Frankreich über die Einführung von Wettbewerb im Auskunftsmarkt.<br />
1
Lagebericht des <strong>telegate</strong> Konzerns – Geschäftsjahr 2002<br />
Die britische Regulierungsbehörde für Telekommunikation „Office of Telecommunications“ (OFTEL)<br />
entschied im September 2001 über die endgültige Öffnung des Auskunftsmarktes und die Freigabe der<br />
118xyz-Gasse für alle Telefonauskunftsdienste-Anbieter bis Ende 2002. <strong>telegate</strong> wurde im Rahmen<br />
einer Verlosung die einprägsame Nummern 11 88 66 zugeteilt. Dem Ex-Monopolisten British Telecom<br />
wird die bisherige Auskunftsnummer „192“ nach einer 8-monatigen Übergangsfrist voraussichtlich zum<br />
25. August 2003 entzogen. Die Wettbewerbsbedingungen sind vielversprechend: Bereits seit dem Jahr<br />
1998 muss die British Telecom der <strong>telegate</strong>-Gruppe und anderen Wettbewerbern Zugriff auf ihre<br />
Datenbank gewähren. OFTEL hat die British Telecom zusätzlich verpflichtet, das Inkasso u.a. für<br />
<strong>telegate</strong> abzuwickeln.<br />
Fortschritte bei der Liberalisierung gibt es auch in Spanien. Die spanische Regulierungsbehörde<br />
Comisión del Mercado de Telecomunicaciones (CMT) hat <strong>telegate</strong> die Nummern 11 8 11 sowie 11 88 0<br />
zugeteilt. Der frühere spanische Monopolist Telefónica muß u.a. der <strong>telegate</strong> zu geringen Datenkosten<br />
den offline-Zugriff auf die Teilnehmerdatenbank der Telefónica gestatten. Darüber hinaus muss<br />
Telefónica das Inkasso abwickeln. Derzeit ist die <strong>telegate</strong> España direkt aus allen Mobilfunknetzen<br />
unter der Rufnummer 1616 erreichbar. Eine Freischaltung der <strong>telegate</strong>-Nummern im Festnetz ist für<br />
April 2003 vorgesehen; voraussichtlich gleichzeitig wird zu diesem Zeitpunkt Telefonica ihre bisherige<br />
Auskunftsnummer 1003 verlieren.<br />
Noch im Anfangsstadium befindet sich die Liberalisierung des italienischen Auskunftsmarktes. Seit im<br />
Jahr 2000 die Gasse 892yz für Auskunftsdienste geöffnet wurde, hat die italienische<br />
Regulierungsbehörde Autorita per la Garanzie nelle Comunicazioni (<strong>AG</strong>COM) im Jahr 2002 zwar eine<br />
Entscheidung über die Nummerierungssituation für Auskunftsdienste in Aussicht gestellt. Bisher sind<br />
jedoch keine Anzeichen für eine positive Entscheidung zu erkennen. Es bleibt vorerst bei der bekannten<br />
Universalnummer 12 der Telecom Italia. In Italien ist die <strong>telegate</strong> Italia derzeit unter der Telefonnummer<br />
892 400 erreichbar, wickelt jedoch zusätzlich in erheblichem Umfang im Rahmen von<br />
Outsourcingverträgen Anrufe für SEAT Pagine Gialle, Telecom Italia Mobile sowie Colt Telecom ab..<br />
Geschäftsentwicklung im <strong>telegate</strong> Konzern<br />
Das Geschäftsjahr 2002 stand im Zeichen der Konsolidierung der Geschäftsaktivitäten. Trotz eines<br />
schwierigen Marktumfelds konnte die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ihre Wettbewerbsposition in Europa weiter ausbauen.<br />
Der Marktanteil im schrumpfenden deutschen Auskunftsgeschäft wurde auf über 30% gesteigert.<br />
Wesentliche Impulse für die weitere Geschäftsentwicklung erwartet <strong>telegate</strong> aus den europäischen<br />
Ländern. Die Öffnung der Auskunftsmärkte dort ist in 2002 wesentlich vorangekommen – <strong>telegate</strong> hatte<br />
bereits frühzeitig in Italien, Spanien und Großbritannien in Erwartung der kommenden Entwicklung<br />
eigene Call Center eröffnet und hat damit eine hervorragende Ausgangsposition in Großbritannien und<br />
Spanien. Das Geschäft im italienischen Markt, das auch aus reinen Outsourcing-Aktivitäten besteht, ist<br />
bereits profitabel.<br />
Durch die im Vorjahr eingeläutete Optimierung der Geschäftsabläufe und Kostensenkungsmaßnahmen<br />
bis hin zur Schließung des Segmentes Internet konnten die Geschäftsentwicklung und damit die<br />
Ertragslage substantiell verbessert werden. Die Fokussierung auf das europäische Geschäft wurde<br />
konsequent vorangetrieben. Im Kerngeschäft Deutschland, das durch die kostenlose Internetauskunft<br />
der Deutschen Telekom empfindlich beeinträchtigt wird, konnte die starke Marktposition der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
weiter gefestigt sowie die Profitabilität wieder deutlich verbessert werden. Organisatorisch ist die<br />
<strong>telegate</strong>-Gruppe in zwei strategischen Geschäftsbereichen (Segmenten) aufgestellt. Die Unterteilung<br />
folgt in erster Linie geografischen Aspekten. Ein Zentralbereich erbringt Dienstleistungen für die<br />
gesamte <strong>telegate</strong>-Gruppe. Das Segment Information & Call Center Services (ICS)<br />
Deutschland/Österreich umfasst sämtliche Aktivitäten der <strong>telegate</strong>-Gruppe im Bereich<br />
Auskunftsdienstleistungen und damit verbundene Outsourcing-Tätigkeiten. Es bezieht sich auf den<br />
2
Lagebericht des <strong>telegate</strong> Konzerns – Geschäftsjahr 2002<br />
deutschen und österreichischen Markt. Die Aktivitäten umfassen die Informations- und Servicedienste<br />
unter der Nummer 11880, Outsourcing-Aktivitäten sowie Verwaltung, Generierung und Vermarktung<br />
von Daten durch die datagate GmbH. Im Segment Information & Call Center Services (ICS)<br />
International sind die Aktivitäten der <strong>telegate</strong>-Gruppe im Bereich Auskunftsdienstleistungen<br />
(Kerngeschäft) in ausländischen Märkten zusammengefasst, die sich im Liberalisierungsprozess<br />
befinden. Derzeit ist die <strong>telegate</strong>-Gruppe außerhalb deutschsprachiger Länder in Europa in Italien,<br />
Großbritannien, Spanien tätig. Dieses Segment umfasst auch die Geschäftsaktivitäten in den USA. Der<br />
Geschäftsbetrieb dort konzentriert sich auf Outsourcing-Aktivitäten.<br />
Die Umgliederung in 2001 der Geschäftsaktivitäten in continued und discontinued operations wurde<br />
teilweise zum Jahresabschluß 2002 wieder aufgehoben. Die nicht mehr dem Kerngeschäft der <strong>telegate</strong><br />
<strong>AG</strong> zugehörigen Unternehmen wurden verkauft oder befinden sich in Liquidation. Das USA-Geschäft<br />
konnte angesichts des schwierigen Telekommunikationsmarktes bisher nicht zu einem angemessenem<br />
Preis verkauft werden, die amerikanischen Aktivitäten werde nun im Segment International mit<br />
ausgewiesen. Die Berichterstattung des Geschäftsjahres 2002 wurde an die veränderte Segmentierung<br />
der Gruppe angepasst.<br />
Anrufer- und Umsatzentwicklung<br />
Für <strong>telegate</strong> hat sich die Anzahl der bearbeiteten Anrufe regional sehr unterschiedlich entwickelt. Im<br />
Berichtszeitraum wurden insgesamt 119.1 Mio. Anrufe bearbeitet. (Anrufervolumen 2001: 150,1 Mio.).<br />
Eine positive Umsatzentwicklung je Call konnte die hieraus resultierende Gesamt-Umsatzentwicklung<br />
abfedern. Im Geschäftsjahr 2002 lagen die Umsätze bei Euro 115,6 Mio. (Umsatz 2001: Euro 130,3<br />
Mio. ohne die verkauften Gesellschaften Phonecom, Media Evolution und travelteam 24).<br />
Neben den sich sehr positiv entwickelnden europäischen Zukunftsmärkten bleibt das deutsche<br />
Kerngeschäft in 2002 der Umsatzbringer der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong>. Belastet wird das Geschäft durch die<br />
weiterhin kostenlose Internetauskunft der Deutsche Telekom <strong>AG</strong> mit der Folge eines rückläufigen<br />
telefonischen Auskunftsmarktes. Die betrifft auch das Outsourcinggeschäft der <strong>telegate</strong>.<br />
Neben debitel konnte <strong>telegate</strong> in 2002 auch talkline von der Qualität des 11880 Angebotes überzeugen<br />
– beide Gesellschaften werden zukünftig ausschließlich die Markenauskunft der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> anbieten.<br />
Positiv auf die Umsatzentwicklung hat sich die im August eingeführte Taktung der Weitervermittlung<br />
ausgewirkt. Reger Nachfrage erfreuen sich auch die von <strong>telegate</strong> selbst nach der Weitervermittlung<br />
angebotenen Dienste – Apothekennotdienst, Bahnauskunft und Weckdienst sind nur einige Beispiele für<br />
das breite Angebot.<br />
Die Umsätze im europäischen Ausland werden noch vom italienischen Geschäft dominiert. In 2002 ist<br />
eine weitere Verdoppelung der Umsätze erreicht worden – der Start in den englischen Markt hat erst am<br />
10. Dezember 2002 begonnen.<br />
Ebenfalls im Segment International werden die Umsätze der amerikanischen Tochtergesellschaft<br />
<strong>telegate</strong> Inc. ausgewiesen. Durch die Fokussierung auf margenträchtige Outsourcingkunden hat<br />
<strong>telegate</strong> sich zur Mitte des Jahres zur Beendigung eines wesentlichen Vertrages bei gleichzeitiger<br />
deutlicher Kostenoptimierung durch Schließung von Call Center Standorten entschlossen. Der Umsatz<br />
im Vergleich zum Vorjahr halbierte sich in der Folge in 2002.<br />
Ergebnisentwicklung<br />
Deutliche Erfolge des in Mitte 2001 eingeleiteten Konsolidierungsprozesses zeigen sich in der<br />
Ergebnisentwicklung 2002. Besonders sichtbar wird diese Geschäftsentwicklung im operativen<br />
Ergebnis, denn die Kostensenkungsmaßnahmen zeigen ihre Wirkung in fast jeder Kostenposition – dies<br />
3
Lagebericht des <strong>telegate</strong> Konzerns – Geschäftsjahr 2002<br />
trotz in 2002 anfallender Einmalkosten im Rahmen der Restrukturierung. Trotz dieser positiven<br />
operativen Entwicklung wird das Gesamtergebnis der <strong>telegate</strong>-Gruppe durch die einmalige, nicht cashwirksame<br />
Goodwill-Abschreibung des USA-Investments dominiert.<br />
Die deutlichen Einschnitte führten zu einer nachhaltigen Verbesserung der Bruttoergebnismarge, die<br />
bereits in 2002 auf 45,8 % nach 31,7% im Vorjahr anstieg. Wesentliche Optimierungen wurden bei den<br />
Call Center-Strukturen und der Mitarbeiterzahl, der Reduzierung der Datenkosten durch den Aufbau<br />
einer konzerneigenen Datenbank, den Wechsel des telefonischen Zuführungsnetzwerkes in<br />
Deutschland zu Colt Telecom sowie durch Neuverhandlungen bei Wartungsverträgen erreicht.<br />
Die im Frühjahr 2001 eingeläuteten Kostensenkungsprogramme führen nach wie vor zu einer<br />
fortlaufenden Suche nach Einsparungspotenzialen in allen Kostenpositionen einerseits und einer noch<br />
zielgerichteteren Ausrichtung und damit Kosteneffizienz von Maßnahmen andererseits – so sanken die<br />
Marketingkosten anteilig auf 12,1 % vom Umsatz nach 17,4 % im Vorjahreszeitraum. Die allgemeinen<br />
Verwaltungskosten konnten in 2002 um über Euro 4,1 Mio. gesenkt werden. Auch in 2003 wird für<br />
<strong>telegate</strong> die Kosteneffizienz zum wesentlichen Erfolgsfaktor.<br />
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 1 der <strong>telegate</strong> Gruppe ist nach den<br />
verlustreichen Vorjahren mit Euro 9,4 Mio. deutlich positiv (Vorjahr Euro –17,8 Mio.) - dies trotz eines<br />
rückläufigen Umsatzes sowie Einmalkosten durch die Zusammenlegung von Call Centern<br />
(Deutschland) bzw. Schließung (USA). Das Finanzergebnis von Euro –3,6 Mio. resultiert vor allem aus<br />
den Finanzierungskosten für die Akquisitionen aus 2000, den Investitionen aus 2000 und 2001, aus<br />
Finanzierungskosten, die aus dem negativen operativen Geschäft des Internetbereiches resultieren und<br />
aus der Finanzierung der Expansion in Europa und Amerika. Zusätzlich ist hier die einmalige Zahlung<br />
i.H.v. Euro 1,2 Mio. für die Umschuldung eines bestehenden Darlehens auf die Konzernmutter SEAT<br />
Pagine Gialle enthalten. Angesichts der erfolgreich durchgeführten Sachkapitalerhöhung im Dezember<br />
2002 wird die Zinsbelastung zukünftig signifikant sinken. Die sonstigen Aufwendungen und Erträge<br />
beinhalten Währungsverluste und im wesentlichen einmalige Verluste aus dem Verkauf von<br />
Sachanlagen in den USA.<br />
Insbesondere die Abschreibung des Goodwills für das USA-Geschäft belastete das Jahresergebnis mit<br />
Euro 21,5 Mio. Auf Konzernebene lag der Jahresfehlbetrag nach Steuern bei Euro – 37,3 Mio. nach<br />
einem Jahresfehlbetrag von Euro –38,2 Mio. in 2001.<br />
Bilanzstruktur und Eigenkapital<br />
Die Bilanzsumme des <strong>telegate</strong>-Konzerns spiegelt die Konsolidierung des Geschäftsjahres 2002 wider.<br />
Die Abschreibung des Goodwills für die US-Aktivitäten führte neben anderen Effekten zu einer<br />
Bilanzverkürzung um Euro 37,5 Mio. auf Euro 60,2 Mio. Die Veränderungen im Umlaufvermögen sind<br />
stichtagsbezogen begründet.<br />
Die Sachkapitalerhöhung führte zu einem Passivtausch mit Senkung der Positionen „langfristige<br />
Verbindlichkeiten“ bzw. „Gesellschafterdarlehen“ einerseits und „Erhöhung der Stammaktien bez. der<br />
Kapitalrücklage“ i.H.v. Euro 30 Mio. andererseits. Die direkten und indirekten Verbindlichkeiten (incl. der<br />
in 2002 auf SEAT umfinanzierten Darlehen) gegenüber der Seat PG konnten im Vergleich zum<br />
Vorjahrum über 50% auf Euro 30,3 Mio. reduziert werden. Der mit Seat PG vereinbarte<br />
Darlehensrahmen wurde mit <strong>telegate</strong> langfristig abgeschlossen. Die Veränderungen der<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind stichtagsbezogen begründet. Die<br />
Eigenkapitalquote verbesserte sich aufgrund der Sachkapitalerhöhung auf 10.76% (Vorjahr 6,55%).<br />
1 EBITDA ist definiert als Betriebsergebnis vor Abschreibungen.<br />
4
Lagebericht des <strong>telegate</strong> Konzerns – Geschäftsjahr 2002<br />
Nach einem deutlich negativem Cash Flow konnte in 2002 erstmals in der Geschichte der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
ein ausgeglichener Free Cash Flow (d.h. incl. Zinszahlungen und Investments) erzielt werden, wenn<br />
die Einmalzahlung an BMW, die dem Geschäftsjahr 2001 zuzurechnen ist, unberücksichtigt bleibt.<br />
Segment Information & Call-Center Services Deutschland/Österreich<br />
Im Geschäftsjahr 2002 lag der Fokus im weiteren Ausbau des 11880-Marktanteils im deutschen<br />
Auskunftsmarkt und in der Kapazitäts- und Kostenoptimierung. Zunehmende Bedeutung gewinnen<br />
Mobilfunknutzer - die steigende Mobilität findet mittlerweile auch Ausdruck in dem höheren Bestand von<br />
Mobilfunk- gegenüber Festnetzanschlüssen. Große Erfolge stellten sich im Rahmen des „powered by“-<br />
Konzeptes bei <strong>telegate</strong> in 2002 ein: debitel, Europas größte netzunabhängige Telefongesellschaft, und<br />
talkline vermarkten nur noch den 11880-Service. Ein direkter Zugang zum Telefonkunden und eine<br />
engere Kundenbindung sind die Folge.<br />
Die Werbestrategie wurde im Geschäftsjahr 2002 grundlegend verändert. Im Mittelpunkt steht die<br />
Verbreiterung und Intensivierung der Markenbekanntheit der 11880. Die Werbespots basieren auf<br />
Alltagssituationen in humorvoller Darstellung - die clevere Problemlösung bietet jeweils die 11880. Auf<br />
den Einsatz von Testimonials wird <strong>telegate</strong> zukünftig verzichten. Begleitet werden die Maßnahmen<br />
durch intensive Marktforschungen – mit vielversprechenden Ergebnissen. Die entwickelte<br />
Marketingstrategie wird auch in 2003 fortgesetzt, eine neue Serie von Spots, angereichert mit<br />
Emotionalität, wird im Februar 2003 starten.<br />
Das wirtschaftliche Ergebnis des Segmentes konnte weiter gesteigert werden. Die Margen des<br />
Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhten sich auf 14,3 % nach –6,0 % im<br />
Vorjahresergebnis. Die Ergebnismarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte<br />
sich auf 20,9 % (Vorjahr –0,1 %). Damit erfüllte das Segment die selbstgesteckten hohen Erwartungen<br />
einer EBITDA Marge von über 20%.<br />
Segment Information & Call-Center Services International<br />
Im Geschäftsjahr 2002 konnten weitere Meilensteine im Aufbau des europäischen Telefonportals der<br />
<strong>telegate</strong> erreicht werden. Italien steuerte ein positives Geschäftsergebnis auf EBIT Ebene bei, die<br />
Callzahlen konnten im Vergleich zum Vorjahr auf knapp 10 Millionen Anrufe mehr als verdoppelt<br />
werden. Mit Unterstützung der italienischen Muttergesellschaft SEAT Pagine Gialle will <strong>telegate</strong> in<br />
Italien auch in der Zukunft weiter expandieren.<br />
Erfolgreich gestartet ist <strong>telegate</strong> in England, nach einer langwierigen Deregulierung wurde der<br />
Wettbewerb im Dezember 2002 zugelassen. Unter 11 88 66 bietet <strong>telegate</strong> ihren Markenauftritt an, die<br />
Ex-Monopolistin British Telecom wird ihre bisherige Auskunftsnummer „192“ voraussichtlich zum<br />
25. August 2003 verlieren, die letzte wesentliche Beeinträchtigung eines fairen Wettbewerbs um den<br />
Kunden. Großbritannien bietet <strong>telegate</strong> als größter einzelner Auskunftsmarkt in Europa deutliche<br />
Wachstumspotentiale. Die Möglichkeit eines freien Wettbewerbs wird voraussichtlich ab April 2003 auch<br />
in Spanien gegeben sein. Im Rahmen der Öffnung der Auskunftsmärkte wurden <strong>telegate</strong> die<br />
Rufnummer 11 8 11 für nationale und 11 88 0 für internationale Auskunftsdienstleistungen zugeteilt. In<br />
Spanien werden derzeit in dem Callcenter in Madrid bislang reine Outsourcing Dienste angeboten.<br />
<strong>telegate</strong> prüft aktuell die Möglichkeit eines wirtschaftlichen Markenangebotes in Spanien.<br />
Die Aktivitäten im US-amerikanischen Markt konzentrieren sich auf Outsourcingangebote in englischer<br />
und spanischer Sprache. Im Rahmen der Mitte 2001 begonnenen Neuausrichtung der <strong>telegate</strong> Gruppe<br />
wurde das USA-Geschäft restrukturiert werden. Abgewickelt werden die eingehenden Anrufe über ein<br />
5
Lagebericht des <strong>telegate</strong> Konzerns – Geschäftsjahr 2002<br />
Call Center in San Bernadino, CA. Die Standorte in Virginia wurden in 2002 geschlossen. Der operative<br />
Geschäftsbetrieb erzielte in der zweiten Jahreshälfte 2002 ein ausgeglichenes Cash Flow Ergebnis.<br />
Kosten der Zentralfunktionen<br />
Die Kosten der Zentralfunktionen des <strong>telegate</strong>-Konzerns werden nicht direkt einem operativen<br />
Geschäftsfeld zugeordnet. Aus diesem Grunde werden diese separat ausgewiesen. Die Kostenstruktur<br />
der Zentralfunktionen konnte in 2002 um rd. 1,8 Millionen Euro oder 20,3 % (EBIT-Betrachtung) gesenkt<br />
werden. Im Zuge des in 2001 begonnenen Kostenoptimierungsprojekts konnten Einsparpotentiale in<br />
allen Kostenbereichen realisiert und weiter optimiert werden.<br />
Investitionen<br />
Die Investitionstätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr konzentrierte sich auf Software- und IT<br />
Entwicklungen, das Gesamtvolumen lag bei Euro 0,8 Mio. Weitere Euro 0,8 Mio. wurden in den<br />
europäischen Ländergesellschaften in den Ausbau der Callcentertechnik und IT-Infrastruktur investiert.<br />
Akquisitionen<br />
Im Geschäftsjahr 2002 wurden keine Akquisitionen durchgeführt. Im Rahmen des Desinvestments<br />
Internet wurde die travelteam 24 GmbH verkauft, die Beteiligungen mobilsafe <strong>AG</strong>, arsmovendi.com <strong>AG</strong>,<br />
Kim Travel Consulting <strong>AG</strong> und travelgate business GmbH befinden sich in Liquidation. Zur Bereinigung<br />
der Konzernstruktur ist zu den bereits zum 01.01.2002 veräußerten Gesellschaften Phonecom GmbH<br />
und Media Evolution GmbH die <strong>telegate</strong> Callcenter GmbH verkauft worden. Die <strong>telegate</strong> BV befindet<br />
sich in Liquidation.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Grundlagenforschung und Entwicklung im ursprünglichen Sinn werden von <strong>telegate</strong> als<br />
Dienstleistungsunternehmen nicht betrieben. Gefördert wird der Faktor Mensch – durch intensive und<br />
anspruchsvolle Aus- und Weiterbildung. Freundlichkeit, Schnelligkeit, Kompetenz und eine hohe<br />
Service- und Problemlösungsorientierung sind die Erfolgsfaktoren unserer Call Center Mitarbeiter.<br />
Qualität und Aktualität der Daten wird durch die eigens zu diesem Zweck gegründete<br />
Tochtergesellschaft datagate GmbH garantiert, die über eine Teilnehmerdatenbank mit mehr als 38<br />
Millionen Einträgen verfügt. Die Datenbank wird ständig aktualisiert und mit zusätzlichen Informationen<br />
und Daten angereichert. In Zusammenarbeit mit Lieferanten wurde im vergangenen Geschäftsjahr an<br />
der kontinuierlichen Verbesserung und Erweiterung der technischen Ausstattung gearbeitet.<br />
Call Center und Mitarbeiter<br />
Nach der starken personellen Expansion der letzten Jahre in erster Linie aufgrund des Aufbaus von Call<br />
Centern im In- und Ausland hat sich der Mitarbeiterstand konsolidiert. Nach 3179 Mitarbeitern in 2001<br />
(ohne verkaufte gesellschaften phonecom, media evolutiuon und travelteam 24) beschäftigte die<br />
Gesellschaft zum 31.12.2002 2.383 Mitarbeiter. Die Interessen der Mitarbeiter der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> werden<br />
mittlerweile durch 69 Betriebsräte in Deutschland vertreten; auch im Aufsichtsrat der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
werden seit 2001 sechs Mitgliedern der Arbeitnehmerseite entsprechend den Regelungen des<br />
Mitbestimmungsgesetzes von 1976 gestellt.<br />
Verbundene Unternehmen - § 312 AktG<br />
Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen hat der Vorstand gemäß § 312 AktG einen<br />
gesonderten Bericht verfasst. Der Bericht enthält die abschließende Feststellung: „Wir erklären, dass<br />
6
Lagebericht des <strong>telegate</strong> Konzerns – Geschäftsjahr 2002<br />
unsere Gesellschaft bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />
aufgeführten Rechtsgeschäften und anderen Maßnahmen im Geschäftsjahr 2002 nach den Umständen,<br />
die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die<br />
Maßnahmen getroffen wurden, jeweils eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und dadurch,<br />
dass Maßnahmen getroffen wurden, nicht benachteiligt worden ist. Darüber hinausgehende<br />
Maßnahmen wurden im Geschäftsjahr 2002 nicht getroffen oder unterlassen..“<br />
Nachtragsbericht<br />
Ab Anfang Februar 2003 wird <strong>telegate</strong> auch in Österreich unter der Rufnummer 11 88 00 erreichbar<br />
sein. Anrufer aus Fest- und Mobilfunknetzen können das gesamte Leistungssprektrum des <strong>telegate</strong><br />
Services nutzen. Erwartet werden zunächst rund eine Million Anrufe pro Jahr, die in den deutschen<br />
Callcentern der <strong>telegate</strong> abwickelt werden.<br />
Prognosebericht<br />
Die <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> verfolgt konsequent ihr Ziel, das führende Telefonportal in ausgewählten Ländern<br />
Europas zu werden. Im Fokus bleibt die weitere Stärkung der Profitabilität. Im deutschen Heimatmarkt<br />
wird eine weitere Erhöhung des Marktanteils im Auskunftsmarkt angestrebt. Die vorhandenen<br />
Kapazitäten wurden in 2002 optimiert, die <strong>telegate</strong>-Mitarbeiter stehen für eine optimale Abwicklung des<br />
geplanten Anrufervolumens. Die Neukonzeption des Marketings trug in 2002 zum positiven<br />
Geschäftsverlauf bei. Darauf aufbauend sind für Anfang 2003 neue Spots in Vorbereitung. Positive<br />
Impulse auf die Anruferzahl verspricht sich <strong>telegate</strong> auch vom weiteren Ausbau neuer Informations- und<br />
Servicedienstleistungen sowie den Ausbau des powered by-Konzeptes, für das sich in 2002 bereits<br />
debitel und talkline entschieden haben. Neben der Branchenauskunft gewinnt der Mobilfunkbereich<br />
weiter an Bedeutung. Die Dienstleistungen der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> – beispielsweise Weitervermittlungsservice,<br />
Reise- und Verkehrsinformationen - sind perfekt auf den Mobilfunkkunden zugeschnitten. Mittlerweile<br />
existieren in Deutschland mehr Mobilfunk- als Festnetzanschlüsse. Die prognostizierten weiterhin hohen<br />
Wachstumsraten für den Mobilfunkbereich in Deutschland und Europa lassen auf ein enormes<br />
Wachstumspotenzial für telefonische Informations- und Servicedienstleistungen schließen. Das<br />
Geschäftsmodell der <strong>telegate</strong> ist in Italien erfolgreich eingeführt und schreibt schwarze Zahlen – auch in<br />
2003 soll das Geschäft weiter ausgebaut werden. Mit dem Markteintritt in Großbritannien konkurriert<br />
<strong>telegate</strong> im größten einzelnen Auskunftsmarkt Europas – etwa doppelt so groß wie das deutsche<br />
Auskunftsaufkommen bei stabiler Tendenz. Weitere Marktpotenziale ergeben sich in Spanien, das im<br />
Frühjahr 2003 dem Wettbewerb offen stehen wird – <strong>telegate</strong> prüft die Marktchancen für einen eigenen<br />
Markenauftritt und wird auf die sich ergebenden Wachstumschancen verantwortungsbewußt eingehen.<br />
Aus der Partnerschaft mit SEAT Pagine Gialle erwartet <strong>telegate</strong> weitere positive Impulse im Rahmen<br />
der europäischen Expansion. <strong>telegate</strong> ist in dieser Partnerschaft konzernweit für den Aufbau des<br />
Sprachportals verantwortlich und kann dabei insbesondere von den im SEAT- Konzern vorhandenen<br />
Informationsinhalten profitieren. Die Zusammenarbeit mit Schwestergesellschaften wie Thomson<br />
Directories in England läuft sehr vielversprechend an.<br />
Die Finanzierung der Gesellschaft wird durch einen positiven Cash Flow gewährleistet, eine<br />
Neuverschuldung ist nicht beabsichtigt. Für etwaig auftretende Fremdwährungsrisiken werden<br />
regelmäßig entsprechende Absicherungsmaßnahmen ergriffen.<br />
7
Risiken der künftigen Entwicklung<br />
Lagebericht des <strong>telegate</strong> Konzerns – Geschäftsjahr 2002<br />
Seit dem Geschäftsjahr 2000 ist bei <strong>telegate</strong> ein Risiko-Managementsystem im Einsatz. Zur laufenden<br />
Risikoanalyse werden monatlich die Risiken im Unternehmen an zentralen Stellen erhoben und<br />
bewertet. Innerhalb des vierteljährigen Risikoreports wird der Vorstand über die wesentlichen Risiken<br />
aus dem Geschäftsbetrieb, eingeleitete Gegenmaßnahmen und deren Ergebnisauswirkungen<br />
unterrichtet.<br />
Regulierung der Telekommunikationsbranche<br />
Die Geschäftstätigkeit der <strong>telegate</strong>-Gruppe ist weiterhin stark vom europäischen Rechtsrahmen und von<br />
den Entscheidungen der nationalen Gesetzgeber und Regulierungsbehörden und den öffentlichrechtlichen<br />
Rahmenbedingungen abhängig. Hierzu zählen beispielsweise die Vergabe von Lizenzen,<br />
die Zuteilung von Telefonnummern, der Zugang zu Teilnehmerdaten, die Regelung von Fakturierungs-<br />
und Inkassodienstleistungen und die Voraussetzungen und Gebühren für<br />
Zusammenschaltungsvereinbarungen. Die jeweiligen nationalen Regulierungsvorschriften bestimmen,<br />
welche Telefonauskunftsdienste von der <strong>telegate</strong>-Gruppe erbracht werden dürfen und nach welchen<br />
Vorschriften Rufnummern zugeteilt werden. Bei einer Verletzung der Zuteilungsregeln für<br />
Auskunftsnummern drohen der <strong>telegate</strong>-Gruppe Verfügungen, unzulässige Dienstleistungen<br />
einzustellen, möglicherweise sogar der Widerruf der Zuteilung einer Rufnummer, die die wirtschaftliche<br />
Existenz der Gesellschaft erheblich gefährden würde. Die Verzögerung der von <strong>telegate</strong> erwarteten<br />
Schaffung liberalisierter Telekommunikationsmärkte und teilweiser Regulierung sowie mögliche<br />
Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen könnte die Geschäftstätigkeit der <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
erheblich beeinträchtigen. Dies gilt insbesondere im Bereich des Angebots von sonstigen<br />
Serviceleistungen, der Bestimmungen über Lizenzvergaben und Lizenzgebühren, der Verhältnisse zu<br />
der DT<strong>AG</strong> oder anderen nationalen marktbeherrschenden Unternehmen. Daneben unterliegt der<br />
Telekommunikationsmarkt ständigen Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />
Ein faires Wettbewerbsumfeld ist zwingende Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg der <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe. Grundlegend ist der Zugang zu den nationalen Teilnehmerdaten auf der Basis marktgerechter<br />
Kosten. <strong>telegate</strong> benötigt zur Etablierung eines eigenen Auskunftsdienstes, der vermarktet werden<br />
kann, eine endgültig zugeteilte, diskriminierungsfreie Rufnummer. Diskriminierungsfrei heißt, dass<br />
einerseits die Anzahl der Stellen dieser Rufnummer der Anzahl von Stellen der Rufnummern aller<br />
Wettbewerber einschließlich der des ehemaligen Monopolisten entspricht. Andererseits bedeutet<br />
diskriminierungsfrei, dass eine über Jahre oder Jahrzehnte etablierte Auskunfts-Rufnummer (z.B.die<br />
des ehemaligen Monopolisten) abgeschafft wird, weil sonst der Marktzutritt unter sehr hohen<br />
Vermarktungskosten erschwert wäre. Ferner gehört zu einem fairen Wettbewerbsumfeld, dass die<br />
jeweils marktbeherrschenden Telekommunikationsunternehmen keine Quersubventionierung von<br />
Gewinnen aus anderen Geschäftsfeldern in das Geschäftsfeld Auskunftsdienste betreiben.<br />
Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben oder werden sie nur zögerlich realisiert, kann dies negative<br />
Auswirkungen auf die Entwicklung der internationalen Expansion der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> haben. Die<br />
Gesellschaft begegnet den Risiken zusätzlich zur regulatorischen Arbeit mit ihrer Outsourcingstrategie,<br />
d.h. bis zur Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen wird der Umsatz über die Abwicklung fremder<br />
Dienste generiert.<br />
Grundsätzlich gilt im Rahmen der internationalen Expansion der <strong>telegate</strong>-Gruppe, dass die Gesellschaft<br />
dem Risiko einer verzögerten oder unzureichenden Veränderung der regulatorischen<br />
Rahmenbedingungen im jeweiligen Zielland ausgesetzt ist.<br />
8
Schutzrechte Dritter<br />
Lagebericht des <strong>telegate</strong> Konzerns – Geschäftsjahr 2002<br />
Der <strong>telegate</strong>-Gruppe ist nicht bekannt, dass sie oder ihr Dienstleistungsangebot Patentrechte oder<br />
sonstige Immaterialgüterrechte Dritter verletzen. Die von der Deutsche Bahn <strong>AG</strong> angestrengte<br />
Unterlassungsklage wegen der aus ihrer Sicht unberechtigten Nutzung der DB Internet-<br />
Fahrplanauskünfte wurde in zweiter Instanz zurückgewiesen.<br />
Risiken aus der Gewährung öffentlicher Mittel<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe hat in der Vergangenheit öffentliche Mittel zur Förderung u.a. ihrer Investitionen in<br />
den neuen Bundesländern erhalten. Die öffentlichen Fördermittel betrugen in den Geschäftsjahren 1996<br />
bis 2002 insgesamt ca. Euro 11 Mio. Die gewährten öffentlichen Fördermittel waren und sind an<br />
Bedingungen bzw. Auflagen wie z.B. der Schaffung und Aufrechterhaltung von Arbeitsplätzen geknüpft,<br />
deren Eintritt bzw. Erfüllung teilweise noch nicht gesichert ist bzw. noch aussteht. Sollten die<br />
erforderlichen Bedingungen oder Auflagen von den Zuwendungsempfängern nicht erfüllt bzw.<br />
eingehalten werden, könnte dies dazu führen, dass öffentliche Fördermittel zurückerstattet werden<br />
müssen.<br />
Risiken aus Rechtsstreitigkeiten<br />
Verschiedene Gesellschaften der <strong>telegate</strong>-Gruppe befinden sich gegenwärtig in Rechtsstreitigkeiten<br />
bzw. sonstigen Auseinandersetzungen. Dabei handelt es sich u.a. um Passivstreitigkeiten hinsichtlich<br />
der Minderung aufgrund mangelnder Qualität der für die in Rechnung gestellten Kosten für<br />
Teilnehmerdaten ,der möglichen Pflicht zur Angabe des Preises für angebotenen Dienstleistungen, der<br />
möglichen Unzulässigkeit der Nutzung der DB Internet-Fahrplaninformation als Grundlage für<br />
Telefonauskunftsdienstleistungen sowie der Auskunft über die Anzahl der Nutzungsfälle im Rahmen der<br />
Teilnehmerdatenüberlassungsvertrags mit der DT<strong>AG</strong>. Daneben bestehen Aktivstreitigkeiten hinsichtlich<br />
der Rückzahlung von möglicherweise zuviel an die DT<strong>AG</strong> geleisteter Zahlungen für Datensätze und der<br />
Unterlassung einer kostenlosen Auskunft über Telefonnummern im Internet wegen möglichen<br />
missbräuchlichen Ausnutzens einer marktbeherrschenden Stellung. Weiterhin prüft das<br />
Bundeskartellamt derzeit die Höhe der von der DT<strong>AG</strong> geforderten Datenkosten und die Zulässigkeit<br />
einer kostenlosen Auskunft über Telefonnummern im Internet hinsichtlich eines möglichen Missbrauchs<br />
einer marktbeherrschenden Stellung. Der Ausgang dieser Auseinandersetzungen, in denen auch<br />
Ansprüche gegen die <strong>telegate</strong>-Gruppe geltend gemacht werden oder in denen die <strong>telegate</strong>-Gruppe<br />
Ansprüche gegen Dritte geltend macht, kann nicht vorhergesagt werden.<br />
Risiken der Geschäftstätigkeit<br />
Der Eintritt in neue Märkte birgt neue Risiken durch zum Teil kurzfristige Änderungen des<br />
regulatorischen Umfelds durch die jeweilige nationale Behörde und die politischen Entscheidungsträger.<br />
Unerwartet eingeleitete Veränderungen zur Rufnummernzuteilung, zum Abrechnungs- und<br />
Inkassowesen sowie zur Netzzusammenschaltung gefährden das Geschäftsmodell der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
oder führen zumindest zu Planungs- und Rechtsunsicherheit.<br />
Die Ex-Monopolisten wie die Deutsche Telekom <strong>AG</strong> oder British Telecom sind wesentliche<br />
Vorleistungslieferanten für <strong>telegate</strong>, woraus gewisse wirtschaftliche Abhängigkeiten resultieren. Die<br />
wesentlichen Teile der Leistungsbeziehungen unterliegen jedoch regulatorischer oder<br />
wettbewerbsrechtlicher Überwachung, was zu einer Relativierung des Risikos führt. Dennoch zeigen die<br />
von der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> eingeleiteten Maßnahmen gegen die überhöhten Kosten zu Teilnehmerdaten sowie<br />
das Vorgehen gegen die dem Endkonsumenten von der Deutschen Telekom kostenlos zur Verfügung<br />
9
Lagebericht des <strong>telegate</strong> Konzerns – Geschäftsjahr 2002<br />
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Angaben über den jüngsten Geschäftsgang und die Geschäftsaussichten<br />
des Emittenten<br />
Das Ziel der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> ist es, das führende europäische Unternehmen für Auskunfts-<br />
dienste zu werden. Die weitere Verbesserung der Profitabilität ist die wesentliche Entscheidungsgrundlage<br />
der unternehmerischen Entscheidungen der Gesellschaft. Im<br />
deutschen Heimatmarkt strebt die Gesellschaft eine weitere Erhöhung des Marktanteils<br />
im Auskunftsdienstemarkt an.<br />
Die Marktentwicklung wird in Deutschland weiterhin durch das kostenlose Internetan-<br />
gebot für Auskunftsdienstleistungen negativ beeinflusst. Positive Impulse auf die Anruferzahl<br />
verspricht sich die <strong>telegate</strong>-Gruppe vom weiteren Ausbau neuer Informations-<br />
und Servicedienstleistungen sowie dem Ausbau des powered by-Konzepts. Neben der<br />
Branchenauskunft gewinnt der Mobilfunkbereich weiter an Bedeutung. Die Dienstleis-<br />
tungen der <strong>telegate</strong> <strong>AG</strong> – beispielsweise Weitervermittlungsservice, Reise- und Ver-<br />
kehrsinformationen - sind nach Einschätzung der Gesellschaft insbesondere auf den<br />
Mobilfunkkunden zugeschnitten. Mittlerweile existieren in Deutschland mehr Mobilfunk-<br />
als Festnetzanschlüsse. Die prognostizierten Wachstumsraten für den Mobilfunkbereich<br />
in Deutschland und Europa lassen nach Einschätzung der Gesellschaft auf ein<br />
Wachstumspotenzial für telefonische Informations- und Servicedienstleistungen schließen.<br />
Die vorhandenen Kapazitäten an Call Centern und Personal in Deutschland wur-<br />
den im Geschäftsjahr 2002 reduziert und werden erforderlichenfalls auch zukünftig der<br />
jeweiligen Bedarfslage angepasst. Die Gesellschaft hat in Deutschland für ca. 1.100<br />
Mitarbeiter in ihren Call Centern am 1. April 2003 für voraussichtlich sechs Monate eine<br />
Reduzierung der Arbeitszeit um 11 % vorgenommen (Kurzarbeit).<br />
Die Geschäftstätigkeit der <strong>telegate</strong>-Gruppe im Ausland gewinnt weiter an Bedeutung.<br />
Die <strong>telegate</strong>-Gruppe ist in Italien inzwischen erfolgreich in den Markt eingetreten und<br />
die <strong>telegate</strong> Italia erzielte im Geschäftsjahr 2002 ein positives Jahresergebnis. Mit dem<br />
Markteintritt in Großbritannien im Dezember 2002 ist die <strong>telegate</strong>-Gruppe nunmehr<br />
auch im größten Auskunftsmarkt Europas tätig. Seit Anfang Februar 2003 ist die telega-<br />
te-Gruppe auch in Österreich unter der Rufnummer 11 88 00 erreichbar. Anfang April<br />
2003 ist die Freischaltung der <strong>telegate</strong>-Telefonnummer im Festnetz in Spanien erfolgt.<br />
Die in der Vergangenheit verlustträchtigen Geschäftstätigkeiten in den USA wurden<br />
konsolidiert und gehören nicht mehr zum Kerngeschäft der <strong>telegate</strong>-Gruppe, sondern<br />
sollen weiter restrukturiert und zu angemessenen Bedingungen veräußert werden.<br />
Aus der Partnerschaft mit dem Mehrheitsgesellschafter SEAT PG erwartet die <strong>telegate</strong>-<br />
Gruppe auch in der Zukunft weitere positive Impulse im Rahmen der europäischen Ex-<br />
pansion. Ein Beispiel hierfür ist der Abschluss des Werbe- und Datenüberlassungsvertrages<br />
mit der Thomson Directories Ltd., in Großbritannien. Die Finanzierung des ope-<br />
rativen Geschäfts der <strong>telegate</strong>-Gruppe soll nach der Geschäftsplanung 2003 durch einen<br />
positiven freien Cash Flow gewährleistet werden, die Aufnahme zusätzlicher Dar-<br />
lehen ist derzeit nicht beabsichtigt.<br />
99
Bei einer im Wesentlichen stabilen Umsatzentwicklung der europäischen Aktivitäten der<br />
<strong>telegate</strong>-Gruppe hat sich die positive Ertragslage der letzten Monate des Geschäftsjahres<br />
2002 ähnlich auch in den ersten beiden Monaten des Geschäftsjahres 2003 fortge-<br />
setzt.<br />
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg-Martinsried, im April 2003<br />
100
Aufgrund des vorstehenden Unternehmensberichts wurden<br />
Stück 8.224.355<br />
neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien<br />
- ohne Nennbetrag (Stückaktien) -<br />
davon<br />
Stück 8.214.355<br />
neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien<br />
- ohne Nennbetrag (Stückaktien) -<br />
aus einer von der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. November 2002 beschlos-<br />
senen und am 19. Dezember 2002 eingetragenen Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen<br />
mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie und voller Gewinnanteilberechtigung<br />
ab dem 1. Januar 2003<br />
- Wertpapier-Kenn-Nummer 747 296 -<br />
- ISIN Code DE 000 747 2961 -<br />
- Common Code 162 84 840 -<br />
sowie<br />
Stück 10.000<br />
neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien<br />
- ohne Nennbetrag (Stückaktien) -<br />
aus einer von der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. November 2002 beschlos-<br />
senen und am 15. April 2003 eingetragenen Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen<br />
mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von € 1 je Aktie und voller Gewinnanteilbe-<br />
rechtigung ab dem 1. Januar 2003<br />
- Wertpapier-Kenn-Nummer 747 297 -<br />
- ISIN Code DE 000 747 2979 -<br />
- Common Code 162 84 866 -<br />
- Börsenkürzel TGT -<br />
101
der<br />
<strong>telegate</strong> <strong>AG</strong><br />
Planegg-Martinsried<br />
zum Geregelten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse mit gleichzeitiger Zulassung zum<br />
Teilbereich des Geregelten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard)<br />
zugelassen.<br />
München und Planegg-Martinsried, im April 2003<br />
Bayerische Hypo- und Vereinsbank Aktiengesellschaft<br />
102