Bericht über meine Seereise - Jocham-Schiffe
Bericht über meine Seereise - Jocham-Schiffe
Bericht über meine Seereise - Jocham-Schiffe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
und lässt sich vom 3 rd Mate die Bootsausrüstung zeigen, z. B.<br />
die Notsignale (Rauchsignal, Raketen usw.) und deren Funktion<br />
sowie die Notverpfl egung. Danach muss jeder einmal den Motor<br />
starten und das Steuerruder betätigen (sowohl hydraulisch,<br />
wenn der Motor läuft als auch mechanisch ohne Motor). Dann<br />
wurde das Aussetzen des Boots erklärt.<br />
Die anschließende Feuerschutzübung betraf in erster Linie die<br />
Besatzung. Ich bin sehr beeindruckt von der professionellen<br />
Ausrüstung der Feuerschutzleute, aber das dürfte heutzutage<br />
normaler Standard sein. Die Leute beherrschten jeden Handgriff<br />
perfekt beim Anlegen der Gesichtsschutzmasken, des<br />
Atemgeräts oder auch beim Anziehen des Feuerschutzanzugs.<br />
Im Nu war ein Feuerwehrschlauch ausgelegt und Druck in der<br />
Leitung. Die Wäscherei wurde als Brandherd identifi ziert und<br />
der „Brand“ dort bekämpft. Nach einer guten Stunde waren die<br />
beiden Übungen beendet.<br />
Abends war wieder ein Halo um den Mond. Die Nacht war die<br />
bisher schlimmste. Mir scheint, als müsse der 2 nd Mate immer<br />
quer <strong>über</strong> den Kartoffelacker fahren.<br />
Samstag, 15. Januar 2011<br />
Heute wieder Runden gegangen. Gutes Wetter. Mit dem 3 rd<br />
Mate Musik getauscht. Nachmittags mit dem 2 nd Mate einen<br />
oben und unten: Hier wird die Übung „Oil Spill“ durchgeführt.<br />
unten linke Seite: Die Gesichtsschutzmaske<br />
bestimmten Schiffsplan gesucht und gefunden und einen<br />
Scan daraus gefertigt. Seekarte soweit fertig gemacht, ebenso<br />
die Schiffsseitenansicht. Alexis Sorbas zu lesen begonnen.<br />
Gestern hatte der Elektriker Oleg seinen 43. Geburtstag. Zum<br />
Abendessen gab es eine Flasche des chilenischen Weins und<br />
anschließend eine Flasche Ballantine’s, die die Russen fast alleine<br />
austranken. Einen Schluck davon bekam ich auch noch.<br />
Sonntag, 16. Januar 2011<br />
Sehr gutes Wetter. Leider ist der Atlantik wie leergefegt, kein<br />
Vogel, kein Fisch zu sehen. Neulich war etwas Tang an Stb. in<br />
Sicht, lange Bahnen, die wohl aus dem Sargasso-Meer kamen,<br />
an dessen Nordrand wir entlang fahren.<br />
Heute Mittag wird gegrillt, und ich soll helfen! Na, Mahlzeit.<br />
Das Essen fand auf dem Bootsdeck bei 20° C im Freien statt.<br />
Hat alles sehr gut geschmeckt, nur mir war es halt wieder einmal<br />
viel zu viel. Der Ali Baba hat in der Messe zwei Flaschen<br />
Wein aufgemacht und bereit gestellt, und kaum war er aus der<br />
Messe gegangen, da meinte das Schiff, eine besonders tiefe<br />
Verbeugung nach Stb. machen zu müssen: schon gingen die<br />
beiden Flaschen von der Anrichte auf den Fußboden und zerbarsten<br />
dort in tausend Scherben und der ganze schöne, gute<br />
Rotwein verteilte sich in Windeseile auf dem Fußboden. Der<br />
Cookie hat extra für mich einen Schaschlikspieß ohne Knoblauch<br />
gemacht. Überhaupt ist der Koch so freundlich und zuvorkommend<br />
– er macht für mich extra alles ohne Knoblauch!<br />
Nach dem Essen hat sich die Runde um den Tisch versammelt<br />
CMA CGM L‘ETOILE 10 April 2011