Geschäftsbericht 2009
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
bwin Interactive Entertainment AG
- Neuerlicher Umsatzanstieg und<br />
beträchtliche Erhöhung der<br />
Profitabilität<br />
- State-of-the-art Live-Wetten-<br />
Interface und neue Pokerplattform<br />
P5 reflektieren Technologieführerschaft<br />
- Erfolgreiche Übernahme des größten<br />
italienischen Online-Poker-Anbieters<br />
Gioco Digitale<br />
- Erstmalige Ausschüttung einer<br />
Dividende spiegelt die Zuversicht in<br />
die Ertragskraft von bwin wider<br />
- Immer mehr Märkte erkennen<br />
die Vorteile zeitgemäßer Regulierung<br />
- Weitere deutliche Ergebnissteigerung<br />
für 2010 erwartet
win auf einen Blick<br />
Ausgewählte Kennzahlen nach der At-equity-Methode 1<br />
TEUR, außer Prozent <strong>2009</strong> 2008 2007 2006 2005<br />
Brutto-Gaming-Erträge 446.630 420.841 353.582 381.824 143.972<br />
davon Brutto-Gaming-Erträge Sportwetten 226.307 235.354 194.301 174.618 94.767<br />
Sportwetten-Marge 7,4 % 8,0 % 8,7 % 8,8 % 8,7 %<br />
Total Netto-Gaming-Erträge 356.120 332.106 280.285 292.372 97.480<br />
Sonstige Erträge 66.934 71.416 56.622 29.196 9.121<br />
Aufwendungen -333.625 -360.833 -295.307 -329.961 -93.174<br />
EBITDA 89.429 42.688 41.600 -8.393 13.427<br />
EBIT 48.871 -17.882 51.774 -588.221 6.557<br />
Konzernergebnis nach Steuern 46.276 -12.761 50.359 -539.599 6.377<br />
Bilanzsumme 493.307 289.665 299.911 277.552 113.708<br />
Liquide Mittel (inkl. kfr. Wertpapiere) 184.858 134.491 108.984 60.395 41.324<br />
Eigenkapital 270.897 130.791 131.125 60.799 73.334<br />
Mitarbeiter zum Stichtag 1.570 1.409 1.133 832 295<br />
Neuregistrierungen 2.201.952 1.948.306 1.522.715 1.851.922 1.037.556<br />
Anzahl der Sportwetten in 000 284.134 281.839 233.076 225.021 126.956<br />
1 Bei der At-equity-Konsolidierung wird das anteilige Ergebnis der Tochtergesellschaft, vermindert um Abschreibungen des im Beteiligungsansatz enthaltenen<br />
Firmenwerts und sonstiger anteiliger Zwischengewinne, in einer Zeile in der Ergebnisrechnung (anteiliges Ergebnis von assoziierten Unternehmen) erfasst.<br />
Dementsprechend wird der Beteiligungsansatz erhöht oder vermindert. Diese Art der Konsolidierung führt im Allgemeinen zum gleichen Konzernergebnis wie<br />
die Vollkonsolidierung.<br />
Ausgewählte Kennzahlen in einer pro-forma-konsolidierten Version 1<br />
TEUR, außer Prozent <strong>2009</strong> 2008 2007 2006 2005<br />
Brutto-Gaming-Erträge 446.639 420.852 353.539 381.839 143.985<br />
davon Brutto-Gaming-Erträge Sportwetten 226.316 235.365 194.313 174.633 94.780<br />
Sportwetten-Marge 7,4 % 8,0 % 8,7 % 8,8 % 8,7 %<br />
Total Netto-Gaming-Erträge 372.960 364.549 312.608 328.571 127.034<br />
Sonstige Erträge 60.873 60.836 46.670 22.810 5.440<br />
Aufwendungen -341.940 -377.356 -315.755 -358.429 -117.388<br />
EBITDA 91.893 48.029 43.523 -7.048 15.086<br />
EBITDA bereinigt 2 102.156 65.201 62.949 -5.433 17.559<br />
EBIT 51.238 -12.681 53.386 -587.458 7.696<br />
Konzernergebnis vor Steuern 50.381 -12.235 57.265 -590.526 8.052<br />
Konzernergebnis nach Steuern 46.276 -12.761 50.358 -539.599 6.377<br />
Konzernergebnis nach Steuern 3 46.276 -2.047 -9.186 -22.955 6.377<br />
1 Die folgende Darstellung bezieht die stille Beteiligung der bwin e.K. in einer pro-forma-konsolidierten Version ein und unterscheidet sich daher<br />
vom Konzernabschluss.<br />
2 Exklusive Aufwendungen für aktienbasierte Vergütungen nach IFRS 2 und verwandte einmalig anfallende Kosten.<br />
3 Exklusive der Effekte aus Wertminderungen und Wertaufholungen.
EBITDA (bereinigt)* in TEUR<br />
65.201<br />
Konzernergebnis nach Steuern in TEUR<br />
Live-Wetten in % von Brutto-<br />
Gaming-Erträgen Sportwetten<br />
Ertrag pro Aktie in EUR<br />
102.156 46.276 1,39<br />
2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong><br />
* Bereinigt um nicht zahlungswirksame<br />
Kosten für aktienbasierte Vergütung und<br />
verwandte einmalig anfallende Kosten<br />
und pro forma (d.h. inklusive bwin e.K.).<br />
Mitarbeiter (inklusive freier<br />
Dienstnehmer) zum Stichtag<br />
1.570 55<br />
1.409 50<br />
2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong><br />
Marktkapitalisierung (Ultimo)<br />
in Mio. EUR<br />
435<br />
1.491<br />
2008 <strong>2009</strong><br />
-12.761 -0,39<br />
Verteilung Brutto-Gaming-Erträge<br />
nach Produkten <strong>2009</strong> in %<br />
1 Sportwetten 50,7 %<br />
2 Poker 26,6 %<br />
3 Casino 16,5 %<br />
4 Games 6,2 %<br />
4 1<br />
3<br />
2<br />
2<br />
Liquide Mittel und kurzfristige<br />
Wertpapiere in Mio. EUR<br />
134,5<br />
184,9<br />
2008 <strong>2009</strong><br />
Aufwendungen in TEUR<br />
360.833<br />
2008 <strong>2009</strong><br />
333.624
Inhalt<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden 3<br />
Corporate-Governance-Bericht 6<br />
Bericht des Aufsichtsrates 15<br />
Verantwortung gewinnt 16<br />
Konzernlagebericht 20<br />
Konzernabschluss 36<br />
Konzernbilanz 36<br />
Konzerngewinn- und Konzernverlustrechnung 37<br />
Konzerngesamtergebnisrechnung 38<br />
Entwicklung Konzerneigenkapital 39<br />
Konzerngeldflussrechnung 40<br />
Anhang zum Konzernabschluss 41<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 104<br />
Serviceangaben 106<br />
Konzerngesellschaften 106<br />
Glossar 107<br />
Websites 109<br />
Aktionärsinformationen 110<br />
Impressum 112
Norbert Teufelberger und Manfred Bodner
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!<br />
Das abgelaufene Geschäftsjahr <strong>2009</strong> dokumentiert in mehrfacher Hinsicht den Erfolg der<br />
Strategie von bwin. Neben einem deutlichen Anstieg der Unternehmensergebnisse sowie<br />
der Positionierung als Marktführer am boomenden italienischen Markt setzte bwin mit dem<br />
Start der Pokerplattform P5 und dem weiterentwickelten Live-Wetten-Interface neuerlich<br />
Maßstäbe in der Online-Gaming-Industrie.<br />
Dank der in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen in Marke und Technologie<br />
nimmt bwin heute eine führende Stellung im Online-Gaming-Markt ein. Dies erlaubt es dem<br />
Unternehmen, aktiv an der Konsolidierung der Online-Gaming-Industrie mitzuwirken, was<br />
bwin mit der erfolgreichen Übernahme des größten italienischen Online-Poker-Anbieters<br />
Gioco Digitale im Jahr <strong>2009</strong> abermals unter Beweis gestellt hat.<br />
Unterstützt von gezielten Aktivierungs- und Reaktivierungsmaßnahmen sowie einer Reihe<br />
von Produktverbesserungen, insbesondere in den Bereichen Sportwetten, Poker und Games,<br />
gelang <strong>2009</strong> im Vergleich zum EM-Jahr 2008 auf vergleichbarer Basis, d.h. ohne Gioco Digitale,<br />
eine Steigerung der Anzahl der aktiven Kunden um 7,7 % auf 2,3 Mio., wobei der Bereich<br />
Poker mit 38,1 % das stärkste Wachstum zeigte. Inklusive Gioco Digitale stieg die Anzahl der<br />
aktiven Kunden um 13,6 % auf 2,4 Mio. Zurzeit nutzen täglich mehr als 200.000 Echtgeld-<br />
Kunden das Unterhaltungsangebot von bwin.<br />
Der Anstieg der Brutto-Gaming-Erträge um 6,1 % auf 446,6 Mio. EUR im Vergleich zum<br />
Geschäftsjahr 2008 war vor allem durch die dynamische Entwicklung des Pokergeschäfts<br />
getragen. Der Bereich Sportwetten zeigte sich nach dem EM-Jahr 2008 trotz gestiegener<br />
Wettumsätze aufgrund überdurchschnittlich hoher Auszahlungsquoten insbesondere im<br />
2. Quartal <strong>2009</strong> leicht rückläufig. Deutlich zweistellige Steigerungsraten verzeichnete der<br />
Bereich Games, und auch das Casinogeschäft trug zum Wachstum bei. Exklusive Gioco<br />
Digitale erhöhten sich die Brutto-Gaming-Erträge um 2,8 % auf 432,7 Mio. EUR.<br />
Getragen vom erfolgreich umgesetzten Effizienzprogramm sowie einer Reduzierung der<br />
markenbezogenen Werbeausgaben, stieg das bereinigte* EBITDA im Jahr <strong>2009</strong> um 56,7 %<br />
auf 102,2 Mio. EUR (pro forma, d.h. inklusive bwin e.K.). Nachdem im Vorjahr noch ein<br />
Periodenverlust in Höhe von 12,8 Mio. EUR verzeichnet wurde, erwirtschaftete bwin im Jahr<br />
<strong>2009</strong> einen Periodengewinn in Höhe von 46,3 Mio. EUR. Dies erlaubt es nach Zustimmung<br />
der Hauptversammlung, für das abgelaufene Geschäftsjahr <strong>2009</strong> erstmals eine Dividende<br />
auszuschütten.<br />
bwin verzeichnet auch nach der Bezahlung von 25 Mio. EUR als Teil der Gegenleistung für den<br />
Kauf von Gioco Digitale, der am 6. Oktober <strong>2009</strong> abgeschlossen wurde, weiterhin eine ausgezeichnete<br />
Liquiditätssituation. Die Nettoliquidität (exklusive Kundengelder) stieg um 68,5 %<br />
auf 96,8 Mio. EUR und beträgt 35,7 % des Eigenkapitals.<br />
3<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Deutlicher Anstieg der Ergebnisse und weitere Stärkung<br />
der Marktposition<br />
* bereinigt um nicht zahlungswirksame Kosten für aktienbasierte Vergütung und verwandte einmalig anfallende Kosten<br />
Kundenwachstum (in 000)<br />
2.105<br />
2.391<br />
2008 <strong>2009</strong><br />
EBITDA* in % der<br />
Netto-Gaming-Erträge<br />
17,9<br />
27,4<br />
2008 <strong>2009</strong><br />
* EBITDA in % der Netto-Gaming Erträge<br />
(bereinigt und pro-forma)
4<br />
bwin 09<br />
Brutto-Gaming-Erträge*<br />
in TEUR<br />
420.852<br />
2008 <strong>2009</strong><br />
446.639<br />
* pro forma (d.h. inklusive bwin e.K.)<br />
Begünstigt durch das Fehlen eines Großereignisses nutzte bwin das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
vor allem zur Zusammenführung der verschiedenen Pokerlabels zu bwin Poker.<br />
Darüber hinaus wurde mit dem Launch der neuen Pokerplattform P5 das größte Software-<br />
Migrationsprojekt der Online-Gaming-Branche durchgeführt. P5 erlaubt das Pooling<br />
internationaler Liquidität sowie den Betrieb regionaler Netzwerke und ist für bis zu 250.000<br />
Kunden skalierbar. Individuelle Kundenwünsche werden durch den modularen Aufbau der<br />
Plattform optimal berücksichtigt. Eine viel versprechende Pipeline möglicher Kunden stimmt<br />
bwin zuversichtlich, mit P5 sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich neue Umsatzpotenziale<br />
erschließen zu können. Dies gilt im WM-Jahr 2010 auch für den Bereich Sportwetten, wo<br />
bwin mit dem neuen Live-Wetten-Interface dank verbesserter Videoqualität, schnellerem<br />
Wettabschluss sowie individuellen Einstellungen ein einzigartiges Live-Erlebnis ermöglicht.<br />
Ende Oktober <strong>2009</strong> erhielt die auf Zahlungsverkehr spezialisierte 100 %-bwin-Tochter CQR UK<br />
von der britischen Financial Services Authority (FSA) eine Lizenz zum Betrieb einer „Authorized<br />
Payment Institution“. Damit setzte CQR Payment Solutions GmbH (CQR), das Mutterunternehmen<br />
von CQR UK, <strong>2009</strong> einen wichtigen Schritt zum Ausbau der B2B-Dienstleistungen<br />
für Online-Händler und Online-Glücksspiel unternehmen. CQR bietet mittlerweile über 68<br />
lokale Zahlungsoptionen in 16 Währungen an und verarbeitet mehr als 1 Mrd. EUR an Transaktionsvolumen<br />
jährlich auf ihrer zertifizierten Zahlungsplattform.<br />
Immer mehr EU-Länder zeigen sich vom Vorteil einer zeitgemäßen Regulierung von Online-<br />
Glücksspielen überzeugt, und das Jahr <strong>2009</strong> brachte in dieser Hinsicht entscheidende Fortschritte.<br />
Während Großbritannien bereits seit Jahren zu den Vorreitern zählt, sollen in Italien<br />
im ersten Halbjahr 2010 neben Online-Pokerturnieren und Sportwetten auch Poker-Cash-<br />
Games und weitere Glücksspiele, insbesondere Casino, zugelassen werden. Im laufenden Jahr<br />
wird auch Frankreich Lizenzen für Poker sowie Sport- und Pferdewetten an private Anbieter<br />
vergeben. Ein Gesetz der dänischen Regierung zur Regulierung von Online-Glücksspiel soll<br />
Anfang 2011 in Kraft treten. Spanien möchte ebenfalls 2010 einen Gesetzesentwurf dazu<br />
ausarbeiten. Wie das Beispiel Italien zeigt, entfaltet sich das enorme Wachstumspotenzial<br />
der Online-Gaming-Industrie mit jedem regulatorischen Schritt.<br />
bwin ist für die Chancen der Regulierungswelle in Europa bestens gerüstet, nicht nur hinsichtlich<br />
Produkte, Technologie und Marke, sondern auch in Hinblick auf die Sicherheit der<br />
Spiele. Deren zentrale Elemente sind unter anderem der Schutz der Rechte der Kunden, der<br />
Ausschluss Minderjähriger sowie der Schutz von Daten der Privatsphäre. Dies wird bei bwin<br />
durch die Registrierungserfordernisse sowie Datensicherungsmaßnahmen gemäß der europäischen<br />
E-Commerce-Richtlinie gewährleistet. Darüber hinaus sorgt die laufende Kontrolle<br />
der erfahrenen Buchmacher für ein sicheres Angebot.<br />
Geldwäsche und Wettmanipulationen sorgen vor allem auf nicht regulierten Märkten immer<br />
wieder für Schlagzeilen. Auch <strong>2009</strong> wirkte bwin aktiv an Gegenmaßnahmen mit, wie etwa<br />
im Rahmen des Responsible Gaming Day der EGBA (European Gaming and Betting Association,<br />
www.egba.eu) im Europäischen Parlament im Februar <strong>2009</strong>, der verbesserten Konsumentenschutz<br />
und Betrugsverhinderung in den Vordergrund stellte. Die Zusammenarbeit mit der<br />
Division on Addictions (DOA), Cambridge Health Alliance, a Teaching Affiliate of Harvard Medical<br />
School, lieferte auch <strong>2009</strong> neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Spielsuchtforschung,<br />
die bwin nicht nur in die Produktentwicklung einfließen lässt, sondern auch öffentlich<br />
zugänglich macht.
win ist mit seinem umfassenden Angebot an Sportwetten, Poker, Casino und Games in<br />
22 Sprachen auf 25 Kernmärkten aktiv und erschließt damit einen deutlich größeren Markt<br />
als viele Mitbewerber. Als der weltweit führende Anbieter von Sportwetten und – exklusive<br />
des US-Markts – einer der Top-3-Online-Poker-Betreiber ist das Unternehmen ausgezeichnet<br />
für die Zukunft gerüstet. Die Strategie von bwin baut auf die Erhaltung der Innovations- und<br />
Qualitätsführerschaft durch ein hohes Maß an Flexibilität, wobei der Unterhaltungswert von<br />
Spielen im Vordergrund steht. Dementsprechend erweitert bwin das Angebot an B2C-Markenprodukten<br />
und B2B-Lösungen sowie die Distributionskanäle, vor allem den mobilen Zugang<br />
zu Online-Gaming. Darüber hinaus plant das Unternehmen, sich aktiv an der bevorstehenden<br />
Konsolidierung der Branche zu beteiligen, und möchte verschiedene internationale Kooperationsmöglichkeiten<br />
nutzen.<br />
Nutzung der Chancen aus der Regulierungswelle<br />
in Europa<br />
Im laufenden Geschäftsjahr 2010 ist bwin bestrebt, den profitablen Wachstumskurs fortzusetzen<br />
und die Präsenz in regulierten Märkten schnellstmöglich aus- und aufzubauen. In<br />
diesem Zusammenhang stellt die hohe Bekanntheit der Marke einen deutlichen Vorteil dar,<br />
da sich bwin in vielen Märkten bereits heute als Synonym für die Kategorie Online-Gaming<br />
etabliert hat. Dies bildet die Grundlage für den weiteren Weg zum globalen Online-Gaming-<br />
Anbieter.<br />
Für 2010 erwartet bwin eine deutliche Steigerung sowohl der Brutto-Gaming-Erträge als<br />
auch des Periodengewinns.<br />
Der im Jahr <strong>2009</strong> um über 200 % gestiegene Aktienkurs unterstreicht eindrucksvoll, dass Sie,<br />
unsere Aktionärinnen und Aktionäre, den eingeschlagenen Kurs mittragen, und wir möchten<br />
uns für dieses Vertrauen in uns bei Ihnen bedanken. Unser Erfolg beruht jedoch vor allem auf<br />
der Einsatzbereitschaft und der Kundenorientierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
wofür wir ebenfalls an dieser Stelle unseren Dank aussprechen möchten.<br />
Manfred Bodner Norbert Teufelberger<br />
Co-CEO Co-CEO<br />
5<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
6<br />
bwin 09<br />
Corporate Governance Kodex<br />
Der Österreichische Corporate Governance<br />
Kodex ist ein internationalen<br />
Standards entsprechendes Regelwerk<br />
für die verantwortungsvolle Führung<br />
und Leitung von Unternehmen.<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bekenntnis zum Österreichischen Corporate Governance Kodex<br />
Der Österreichische Corporate Governance Kodex („ÖCGK“) liefert einen Ordnungsrahmen<br />
für eine verantwortliche, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichtete<br />
Leitung und Kontrolle von Gesellschaften und Konzernen. Der ÖCGK ist in Österreich<br />
all gemein anerkannt. Sowohl die aktuellen als auch die historischen Fassungen des ÖCGK –<br />
für den gegenständlichen Bericht gilt die Fassung vom Jänner <strong>2009</strong> – sind auf der Website<br />
www.corporate-governance.at veröffentlicht.<br />
Der ÖCGK enthält drei Regelkategorien: Während die so genannten L-Regeln im Wesentlichen<br />
die gesetzlichen Bestimmungen wiedergeben und daher verpflichtend einzuhalten sind,<br />
sollen die so genannten C-Regeln eingehalten werden, wobei eine Abweichung von diesen<br />
C-Regeln erklärt und begründet werden muss, um ein kodexkonformes Verhalten zu erreichen.<br />
Darüber hinaus enthält der Kodex so genannte R-Regeln, die lediglich Empfehlungscharakter<br />
besitzen und deren Nichteinhaltung weder offenzulegen noch zu begründen ist.<br />
Entsprechenserklärung über die Einhaltung der C-Regeln<br />
Die bwin Interactive Entertainment AG hat sich seit dem Geschäftsjahr 2002 zur Einhaltung<br />
des ÖCGK verpflichtet. Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurde von den folgenden C-Regeln abgewichen:<br />
Regeln C-4: Anträge zur Hauptversammlung<br />
Anträge, die Gegenstand der Tagesordnung zur Hauptversammlung waren und vorgelegen<br />
sind, wurden teilweise nicht gesondert auf der Webseite publiziert.<br />
Regel C-16: Ernennung eines Vorstandsvorsitzenden<br />
Die Regelung, dass der Vorstand einen Vorsitzenden haben soll, widerspricht der erfolgreich<br />
gelebten Organisationsstruktur mit zwei Co-CEOs, die seit Beginn gemeinsam für die strategische<br />
Ausrichtung und Entwicklung des Unternehmens verantwortlich zeichnen.<br />
Regel C-18: Einrichtung einer internen Revision<br />
Aufgaben, die einer internen Revision ähnlich sind, wurden in den technischen Bereichen (IT)<br />
durch die Abteilung „Corporate Security“ sowie im kaufmännischen Bereich teilweise durch<br />
das Controlling wahrgenommen. Eine Berichterstattung zu den Ergebnissen der Revision<br />
durch diese Abteilung an den Prüfungsausschuss erfolgte erstmalig in diesem Geschäftsjahr.<br />
Seit März 2010 ist eine Stabsstelle („Internal Audit and Security“) im Organigramm der Gesellschaft<br />
berücksichtigt, die sich vollständig den Aufgaben einer internen Revision widmen soll.<br />
Regel C-28: Aktienbasierte Vergütungen (Stock-Option-Pläne)<br />
bwin hat bereits im Zuge des Börsengangs der Gesellschaft mit Zustimmung der Hauptversammlung<br />
im Februar 2000 ein Employee Stock Option Program (ESOP) eingeführt, um die<br />
Mitarbeiter und Führungskräfte an das Unternehmen zu binden und am Erfolg teilhaben<br />
zu lassen. Dieses Optionsprogramm wurde seither – jeweils mit Zustimmung der Hauptversammlung<br />
– mehrmals abgeändert bzw. ausgeweitet, zuletzt in der Hauptversammlung vom<br />
19.5.<strong>2009</strong>. Im Rahmen des ESOP werden die Optionen vom Vorstand nach erfolgsabhängigen<br />
Kriterien zugeteilt.
Des Weiteren wurden dem Vorstand außerhalb des ESOP im März 2007 performanceabhängige<br />
Aktienoptionen eingeräumt. Da nach dem AktG die Ausgestaltung der Vorstandsverträge<br />
(hinsichtlich der fixen wie auch variablen Bestandteile) in den Zuständigkeitsbereich des<br />
Aufsichtsrates fällt, entschied auch in diesem Fall der Aufsichtsrat über die Details der Ausgestaltung<br />
sowie die Zuteilung der performanceabhängigen Optionen.<br />
Die mit der Ausübung sämtlicher Optionen in Zusammenhang stehenden Sperrfristen und<br />
Ausübungsfenster werden im Rahmen der Compliance-Richtlinie festgelegt und kommuniziert<br />
(für nähere Informationen wird auf das Kapitel „Aktienoptionen“ dieses Berichts<br />
verwiesen).<br />
Regel C-34: Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat<br />
Der Aufsichtsrat von bwin wendet hinsichtlich der einzurichtenden Ausschüsse die Bestimmungen<br />
des AktG bzw. des Corporate Governance Kodex unmittelbar an. Damit gelten diese<br />
Regelungen anstelle jener in der Geschäftsordnung.<br />
Regel C-36: Selbstevaluierung des Aufsichtsrates<br />
Der Aufsichtsrat beschäftigt sich ständig mit seiner Arbeit und einer entsprechenden Weiterentwicklung<br />
und hat für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> eine strukturierte und formelle Selbstevaluierung<br />
begonnen, diese ist aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.<br />
Regel C-53: Kriterien der Unabhängigkeit<br />
Bislang erfolgte keine formelle Festlegung von Kriterien zur Definition der Unabhängigkeit.<br />
Für Zwecke der Beurteilung der Unabhängigkeit im Rahmen dieses Berichts wird auf die<br />
Leitlinien in Anhang 1 des Kodex abgestellt.<br />
Regel C-66: Quartalsberichte nach IFRS<br />
Die Quartalsberichte für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurden unter Beachtung der IFRS aufgestellt,<br />
einzig mit der Ausnahme, dass sich die Angaben zur Segmentberichterstattung bzw. den<br />
Geschäftssegmenten noch nicht an den neuen Vorschriften des IFRS 8 orientierten. Diese<br />
wurden erstmals im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> angewendet.<br />
Regel C-83: Abschlussprüfung<br />
Eine dieser Regel entsprechende Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems<br />
wurde vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> nicht durchgeführt.<br />
7<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Kodex fokussiert langfristige Wertschaffung, Transparenz<br />
und Unabhängigkeit der Aufsichtsräte
8<br />
bwin 09<br />
Manfred<br />
Bodner<br />
Bachelor of Arts in<br />
International Studies<br />
der Webster University<br />
St. Louis<br />
Norbert<br />
Teufelberger<br />
Magister der Sozial-<br />
und Wirtschaftswissenschaften<br />
der WU Wien<br />
Organe<br />
Zusammensetzung des Vorstandes<br />
Dem Vorstand der bwin Interactive Entertainment gehören die beiden Co-CEOs Manfred<br />
Bodner und Mag. Norbert Teufelberger an.<br />
Manfred Bodner, geboren 1962, ist seit 1989 in leitenden Funktionen tätig. So war er<br />
von 1989 bis 1995 CEO bei der Trend AG mit Fokus auf Direct-Marketing-Vertrieb in Polen,<br />
Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Er wechselte dann in den Vorstand der Neckermann<br />
Handels AG, Osteuropaholding mit Sitz in Wien, wo er bis 1998 diese Position bekleidete. Als<br />
Gründungsvorstand ist Manfred Bodner seit 19. Mai 1999 bei bwin Interactive Entertainment<br />
AG tätig und von Beginn an für Marketing/Sales sowie Technik verantwortlich. Per Anfang Juni<br />
2001 wurde er zum Co-CEO bestellt. Der Vertrag läuft bis 31. Dezember 2012. Manfred Bodner<br />
übt keine weiteren vergleichbaren Funktionen außerhalb des Konzerns aus.<br />
Mag. Norbert Teufelberger, geboren 1965, ist seit 1989 im nationalen und internationalen<br />
Casino- und Wettgeschäft tätig. Er bekleidete u.a. zentrale Funktionen bei Casinos Austria<br />
und war Mitbegründer eines börsennotierten US-Casinounternehmens. Im September 1999<br />
wechselte er zur bwin Interactive Entertainment AG und wurde am 19. Jänner 2000 zum<br />
Vorstand bestellt, wo er mit den Bereichen Finanzen, Administration und Operations betraut<br />
wurde. Per Anfang Juni 2001 wurde er zum Co-CEO bestellt. Der Vertrag läuft bis 31. Dezember<br />
2012. Norbert Teufelberger übt außerhalb des Konzerns eine Aufsichtsratsfunktion bei<br />
der EGBA (European Gaming and Betting Association) sowie die Funktion eines non-executive<br />
Directors bei der betbull Holding SE aus. Letztere Funktion wurde Anfang des Jahres 2010<br />
zurückgelegt.
Zusammensetzung des Aufsichtsrates<br />
Der Aufsichtsrat besteht aus sechs von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Dkfm. Dr.<br />
Hannes Androsch; Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrates ist Dr. Alexander Knotek.<br />
Name<br />
(Geburtsjahr) Zivilberuf<br />
Dkfm. Dr. Hannes<br />
Androsch<br />
(1938)<br />
Dr. Alexander<br />
Knotek<br />
(1951)<br />
Mag. Helmut Kern<br />
(1965)<br />
Dr. Georg Riedl<br />
(1959)<br />
Mag. Herbert<br />
Schweiger<br />
(1961)<br />
Per Afrell<br />
(1957)<br />
Weitere Aufsichtsratsmandate und<br />
vergleichbare Funktionen Erst bestellung<br />
Industrieller AIT – Austrian Institute of Technology GmbH,<br />
Vorsitzender;<br />
AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG,<br />
Vorsitzender;<br />
FIMBAG Finanzmarktbeteiligung AG des<br />
Bundes, Stv. des Vorsitzenden;<br />
HTI High Tech Industries AG;<br />
Österreichische Salinen AG, Vorsitzender;<br />
Salinen Austria AG, Vorsitzender<br />
Rechtsanwalt<br />
und Seniorpartner<br />
der AVIA<br />
LAW GROUP<br />
Head of<br />
Consulting bei<br />
PricewaterhouseCoopers<br />
(PwC) und<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
von Beyond<br />
Consulting<br />
GmbH<br />
Rechtsanwalt<br />
von Riedl<br />
Rechtsanwälte<br />
Geschäftsführer<br />
von Berndorf<br />
Band GmbH<br />
Vorsitzender des<br />
Immobilienfonds<br />
Profi<br />
Management AB<br />
Sparkasse Baden;<br />
Sparkasse Kirchschlag AG<br />
Österreichische Salinen AG und<br />
Konzern gesellschaften;<br />
AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG;<br />
Porr Allgemeine Bau gesellschaft, Stv. des<br />
Vorsitzenden;<br />
A. Porr AG und Konzerngesellschaften;<br />
Wiesenthal & Co AG;<br />
paysafecard.com Wertkarten AG<br />
Ende der<br />
Funktionsperiode<br />
16.5.2003 2011 ja<br />
16.5.2003 2011 ja<br />
14.5.2004 2011 Ja<br />
10.5.2005 2014 ja<br />
22.5.2007 2012 ja<br />
22.5.2007 2012 ja<br />
Unabhängig<br />
gemäß Regel 53<br />
und 54<br />
9<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
10<br />
bwin 09<br />
Unternehmensführung und Kontrolle<br />
Das in Österreich vorherrschende dualistische System zur Unternehmensführung sieht<br />
die Trennung von Geschäftsführung und Kontrolle vor. Hierfür stehen zwei Organe, das Leitungsorgan<br />
und das Aufsichtsorgan, zur Verfügung. Der Vorstand übernimmt die Funktionen<br />
des Leitungsorgans und ist für die Geschäftsführung verantwortlich. Der Aufsichtsrat übt als<br />
Aufsichtsorgan dessen Kontrolle aus.<br />
Vorstand<br />
Von Beginn an zeichnen die beiden Co-CEOs, Norbert Teufelberger und Manfred Bodner,<br />
gemeinsam für die strategische Ausrichtung und Entwicklung des Unternehmens verantwortlich.<br />
Neben den gesetzlichen Erfordernissen tragen die beiden Co-CEOs in ihrer Funktion<br />
auch den Anforderungen der Corporate Governance Rechnung. Sie führen und leiten das<br />
Unternehmen im Sinne der Aktionäre sowie des öffentlichen Interesses und leben eine den<br />
Grundsätzen guter Corporate Governance folgende Unternehmensführung. Die Kompetenzverteilung<br />
zwischen den beiden Co-CEOs ist dahingehend aufgeteilt, dass Manfred Bodner<br />
die Geschäftsbereiche Marketing, Sales und Technik und Norbert Teufelberger die Geschäftsbereiche<br />
Finanzen, Administration und Operations zugewiesen sind.<br />
Jahrelange und gut geübte Praxis der Zusammenarbeit<br />
zwischen Vorstand und Aufsichtsrat<br />
Im Rahmen von offenen Diskussionen mit dem Aufsichtsrat werden relevante Themen laufend<br />
erörtert. Des Weiteren informiert der Vorstand den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und<br />
umfassend über die gegenwärtige Unternehmensentwicklung einschließlich Risikolage und<br />
Risikomanagement. Darüber hinaus werden in regelmäßigen Abständen die strategische Ausrichtung<br />
des Konzerns und deren Umsetzung abgestimmt. Die schnelllebige Online-Gaming-<br />
Branche bedingt oft rasche Entscheidungsflüsse zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, wie<br />
beispielsweise beim Kauf des größten italienischen Online-Poker- und Gaming-Anbieters,<br />
Gioco Digitale, oder bei der Mehrheitsbeteiligung an dem niederländischen Online-Gaming-<br />
Entertainment-Produktanbieter UnitedGames im Geschäftsjahr <strong>2009</strong>. Auch in diesen Fällen<br />
wurde der Aufsichtsrat laufend vom Vorstand informiert, um die Transaktion jeweils rasch<br />
genehmigen zu können.<br />
Aufsichtsrat<br />
Der Aufsichtsrat der bwin Interactive Entertainment AG besteht derzeit aus sechs Mitgliedern.<br />
Im Rahmen von vier ordentlichen und einer außerordentlichen Sitzung hat der Aufsichtsrat<br />
im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> die ihm nach Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben wahrgenommen<br />
und sich dabei ausführlich mit der Unternehmensentwicklung und der strategischen<br />
Ausrichtung beschäftigt. Die Tätigkeitsschwerpunkte werden im Aufsichtsratsbericht erläutert.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> betrug die durchschnittliche Präsenzquote 80 %.<br />
Nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen wurde ein Prüfungsausschuss eingerichtet.<br />
Auf die Bildung eines Nominierungsausschusses sowie eines Vergütungsausschusses wurde<br />
dagegen verzichtet, sodass diese Funktionen derzeit vom gesamten Aufsichtsrat wahrgenommen<br />
werden.
Dem Prüfungsausschuss obliegt neben der Überwachung der Rechnungslegungsprozesse die<br />
Überwachung der Arbeit des Abschlussprüfers, die Prüfung und Vorbereitung der Feststellung<br />
des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses sowie des Vorschlags für die Gewinnverwendung,<br />
des Lageberichts, Konzernlageberichts sowie des Corporate-Governance-Berichts. Des<br />
Weiteren hat der Prüfungsausschuss auch die Auswahl des Abschlussprüfers vorzubereiten<br />
sowie dessen Unabhängigkeit zu überprüfen und darüber dem Aufsichtsrat zu berichten.<br />
Eine wichtige Funktion kommt dem Prüfungsausschuss im Rahmen der Überwachung und<br />
Kontrolle des Internen Kontrollsystems, des Internen Revisionssystems und des Risikomanagementsystems<br />
zu. Dem Prüfungsausschuss gehören Mag. Helmut Kern als Vorsitzender,<br />
Dkfm. Dr. Hannes Androsch sowie Mag. Herbert Schweiger an. Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurden<br />
fünf Sitzungen abgehalten.<br />
Vergütungsbericht<br />
Vorstand<br />
Da der Aufsichtsrat der bwin infolge seiner geringen Anzahl von Mitgliedern keinen eigenen<br />
Vergütungsausschuss eingerichtet hat, ist für die Gestaltung der Vorstandsvergütung der<br />
gesamte Aufsichtsrat verantwortlich. Als Vergütung erhalten die Vorstandsmitglieder ein fixes<br />
Jahresgehalt. Darüber hinaus sind den Vorstandsmitgliedern außerhalb des ESOP erfolgsabhängige<br />
Aktienoptionen eingeräumt worden.<br />
Vergütung Vorstand<br />
In TEUR Manfred Bodner Norbert Teufelberger<br />
Fixe Bezüge 550 550<br />
Variable Bezüge 0 0<br />
Sachbezüge 0 0<br />
Summe 550 550<br />
Der bare Aufwand für die Entlohnung der Vorstandsmitglieder (inklusive variabler und<br />
erfolgsabhängiger Komponenten) belief sich im Berichtsjahr auf TEUR 1.100 (Vorjahr: TEUR<br />
1.100). Aufgrund bestehender vertraglicher Verpflichtungen wurde zwei Vorstandsmitgliedern<br />
im Geschäftsjahr 2006 eine von diesen hinterlegte gerichtlich angeordnete Kaution in<br />
Höhe von jeweils TEUR 300 ersetzt. Vor dem Hintergrund eines schwebenden Verfahrens weist<br />
die Gesellschaft diesen Betrag als Forderung aus.<br />
Im Fall der Beendigung des Dienstverhältnisses stehen dem jeweiligen Vorstandsmitglied<br />
Abfertigungsansprüche nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, somit abhängig<br />
von der Höhe der Bezüge und der Dauer der Dienstzugehörigkeit, zu. Für den Fall, dass ein<br />
Vorstandsmitglied abberufen wird, ohne dass ein vom Vorstandsmitglied verschuldeter Grund<br />
vorliegt, der in sinngemäßer Anwendung des § 27 AngG bwin zur Entlassung berechtigt, hat<br />
das Vorstandsmitglied Anspruch auf Fortzahlung des Entgelts für die Restlaufzeit des Ver trags<br />
(somit derzeit bis 31.12.2012). Für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots<br />
(§ 1 Z 1 ÜbG) oder eines Pflichtangebots (§§ 22 ff ÜbG) sehen die Vorstandsverträge vor, dass<br />
die Vorstandsmitglieder berechtigt sind, den Vertrag mit sofortiger Wirkung zu beenden,<br />
wobei in diesem Fall dem Vorstandsmitglied das volle Entgelt für die Restlaufzeit des Vertrags<br />
zu zahlen ist. Eine betriebliche Altersvorsorge ist nicht vorgesehen.<br />
11<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
12<br />
bwin 09<br />
Directors and Officers (D&O)-Versicherung<br />
bwin hat für die Vorstände und die Aufsichtsräte eine Directors and Officers (D&O)-Versicherung<br />
abgeschlossen und trägt dafür die Kosten.<br />
Aufsichtsrat<br />
Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wurde in der Hauptversammlung vom 19.5.<strong>2009</strong><br />
für das Geschäftsjahr 2008 mit EUR 47.500,-- für den Aufsichtsratsvorsitzenden, mit<br />
EUR 42.500,-- für den Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden und mit EUR 32.500,--<br />
für die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrates festgesetzt. Des Weiteren wurde in dieser<br />
Hauptversammlung ein Sitzungsgeld von jeweils EUR 500,-- je Sitzung, an der das Aufsichtsratsmitglied<br />
teilgenommen hat, beschlossen. Die Aufsichtsratsvergütung für das Geschäftsjahr<br />
2008 wurde nach der Hauptversammlung im Jahr <strong>2009</strong> ausgezahlt und betrug wie folgt:<br />
Vergütung Aufsichtsrat<br />
In EUR Fixe Bezüge Sitzungsgelder Sachbezüge Summe<br />
Dkfm. Dr. Hannes Androsch 47.500 1.500 0 49.000<br />
Dr. Alexander Knotek 42.500 2.500 0 45.000<br />
Mag. Helmut Kern 32.500 2.500 0 35.000<br />
Dr. Georg Riedl 32.500 2.500 0 35.000<br />
Mag. Herbert Schweiger 32.500 2.500 0 35.000<br />
Per Afrell 32.500 1.000 0 33.500<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurden Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von TEUR 233 rückgestellt.<br />
Diese Rückstellung enthält personenbezogene Vergütungen in unveränderter Höhe zum<br />
Geschäftsjahr 2008. Die Beschlussfassung über diese Vergütungen obliegt der am 18.5.2010<br />
anberaumten ordentlichen Hauptversammlung.<br />
Weiters bestanden im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> mit zwei Unternehmen, deren Geschäftsführer<br />
jeweils ein Aufsichtsratsmitglied ist, Dienstleistungsverträge, die in Summe zu Beratungsaufwendungen<br />
von TEUR 703 geführt haben.<br />
Aktienoptionen<br />
Losgelöst von dem ausschließlich für Mitarbeiter der bwin Gruppe eingerichteten Employee<br />
Stock Option Plan (siehe dazu 5. Optionen im Konzernabschluss <strong>2009</strong>) hat bwin für die Organe<br />
ein erfolgsabhängiges Optionsprogramm eingerichtet.<br />
Im Geschäftsjahr 2003 wurden an die Mitglieder des Vorstandes der bwin AG in Summe<br />
1.600.000 vom Unternehmenserfolg abhängige Optionen ausgegeben. Im Geschäftsjahr 2004<br />
wurden Marlon van der Goes (als damaliges Mitglied des Vorstandes) zusätzlich 100.000 vom<br />
Unternehmenserfolg abhängige Optionen zugeteilt. Davon wurden durch das Erreichen der<br />
Erfolgsparameter für die Geschäftsjahre 2003, 2004 und 2005 mit Feststellung der jeweiligen<br />
Jahresabschlüsse in Summe 1.668.000 ausübbar. Nachdem das mittlerweile ausgeschiedene<br />
Vorstandsmitglied Marlon van der Goes im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> die letzten auf ihn entfallenden<br />
58.000 ausübbaren Optionen ausgeübt hat, ist dieses Optionsprogramm mittlerweile<br />
ausgeschöpft. Die erfolgsabhängigen Optionen sind jeweils aus dem genehmigten Kapital<br />
bedient worden.
Am 31.3.2007 wurden an die Mitglieder des Vorstandes der Gesellschaft insgesamt 1.228.436<br />
weitere erfolgsabhängige Optionen ausgegeben. Der Ausübungspreis sowie die Ausübbarkeit<br />
dieser Optionen sind an die Entwicklung des Börsenkurses gebunden. Die Optionen werden<br />
nach Maßgabe der Optionsbedingungen (im Wesentlichen eine jeweils 26 %ige jährliche<br />
Steigerung des Börsenkurses im ersten, zweiten bzw. dritten Jahr nach Zuteilung) zu je einem<br />
Drittel in den Jahren 2008, <strong>2009</strong> und 2010 unverfallbar. Zusätzlich tritt auch dann Unverfallbarkeit<br />
ein, wenn über mehrere Jahre durchschnittlich eine 26 %ige Steigerung p.a. erreicht<br />
wird, wobei der Aufsichtsrat im März 2010 die Vesting-Periode des ersten Drittels auf den<br />
Zeitraum bis 18.5.2010 verlängert hat. Der Ausübungspreis der einzelnen Tranchen orientiert<br />
sich am 90-Tage-Durchschnittskurs vor dem 31. März des jeweiligen Vorjahres. Diese Optionen<br />
werden ebenfalls aus dem genehmigten Kapital bedient.<br />
Ebenfalls im Geschäftsjahr 2007 wurden mit Beschluss der Hauptversammlung vom<br />
22.5.2007 an die Mitglieder des Aufsichtsrates der bwin in Summe 320.000 erfolgsabhängige<br />
Optionen ausgegeben. Die Optionen werden ebenfalls nach Maßgabe der Optionsbedingungen<br />
(im Wesentlichen eine jeweils 26 %ige jährliche Steigerung des Börsenkurses im ersten,<br />
zweiten bzw. dritten Jahr nach Zuteilung) zu je einem Drittel in den Jahren 2008, <strong>2009</strong> und<br />
2010 unverfallbar. Zusätzlich tritt auch dann Unverfallbarkeit ein, wenn über mehrere Jahre<br />
durchschnittlich eine 26 %ige Steigerung p.a. erreicht wird. Der Ausübungspreis der einzelnen<br />
Tranchen orientiert sich am 90-Tage-Durchschnittskurs vor dem 22. Mai des jeweiligen Vorjahres.<br />
Auch diese Optionen werden wiederum aus dem genehmigten Kapital bedient.<br />
Insgesamt wurden damit wie folgt erfolgsabhängige Optionen an Organe der Gesellschaft<br />
gewährt:<br />
Erfolgsabhängige Optionen<br />
Ausgegebene Optionen Davon ausgeübt Davon ausstehend Verfallene Optionen<br />
Manfred Bodner 1.414.218 800.000 614.218 0<br />
Norbert Teufelberger 1.414.218 800.000 614.218 0<br />
Hannes Androsch 100.000 0 100.000 0<br />
Alexander Knotek 60.000 0 60.000 0<br />
Helmut Kern 40.000 0 40.000 0<br />
Herbert Schweiger 40.000 0 40.000 0<br />
Georg Riedl 40.000 0 40.000 0<br />
Per Afrell 40.000 0 40.000 0<br />
Ehem. Organmitglieder 100.000 68.000 0 32.000<br />
Summe 3.248.436 1.668.000 1.548.436 32.000<br />
Director’s Dealings<br />
Das Börsegesetz gemäß §48d Abs 4. schreibt die Bekanntgabe der Käufe und Verkäufe von<br />
bwin Aktien durch deren Vorstand und Aufsichtsrat vor. Die den gesetzlichen Bestimmungen<br />
entsprechenden Transaktionen wurden im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> an die Finanzmarktaufsicht<br />
gemeldet und auf der Investor Relations Website des Unternehmens www.bwin.org veröffentlicht.<br />
13<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
14<br />
bwin 09<br />
Compliance<br />
Zur Vorbeugung von missbräuchlicher Verwendung und Weitergabe von Insider-Informationen<br />
bzw. vertraulichen Unternehmensinformationen hat die bwin Interactive Entertainment<br />
AG entsprechend den Vorgaben der Emittenten-Compliance-Verordnung konzernweit eine<br />
eigene Compliance-Richtlinie erlassen. Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter der ständigen<br />
und projektbezogenen Vertraulichkeitsbereiche sowie sonstige Personen, die Zugang zu<br />
Insider-Informationen haben, sind zur Beachtung und Einhaltung der Bestimmungen der<br />
Compliance-Richtlinie verpflichtet. Zur Sicherstellung des bewussten und verantwortungsvollen<br />
Umgangs mit vertraulichen Informationen werden Führungskräfte sowie Personen aus<br />
Vertraulichkeitsbereichen im Zuge von Workshops über das Thema „Compliance“ geschult.<br />
Des Weiteren werden alle Mitarbeiter laufend über das bwin Intranet sowie mittels entsprechender<br />
Artikel in der bwin Mitarbeiterzeitung über die Compliance-Richtlinie informiert.<br />
Darüber hinaus wurden in der Compliance-Richtlinie Sperrfristen und Handelsverbote<br />
festgelegt sowie Bestimmungen im Bereich der Dokumentation und der Weitergabe sensibler<br />
Daten an interne sowie externe Unternehmenspersonen definiert, die die missbräuchliche<br />
Verwendung und Weitergabe von Insider-Informationen verhindern sollen.<br />
Auf Basis dieser Compliance-Richtlinie sind im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> vom Compliance-Verantwortlichen<br />
insgesamt 26 ständige sowie zwei projektbezogene Vertraulichkeitsbereiche<br />
definiert worden.<br />
Externe Evaluierung<br />
bwin Interactive Entertainment AG hat im Sinne von Regel R-62 die Einhaltung der C- und<br />
R-Regeln 1 bis 76 im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> sowie die Entsprechenserklärung über deren<br />
Einhaltung in diesem Bericht durch die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft,<br />
die zugleich als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> bestellt<br />
war, evaluieren lassen. Die Regeln 77 bis 83, die unmittelbar die Abschlussprüfung betreffen,<br />
können durch den Abschlussprüfer nicht evaluiert werden.<br />
Wien, 16. April 2010<br />
Manfred Bodner Norbert Teufelberger<br />
Co-CEO Co-CEO
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Sehr geehrte Damen und Herren!<br />
Der Aufsichtsrat hat die dynamische Entwicklung des Konzerns im vergangenen Jahr in<br />
enger Abstimmung mit dem Vorstand in insgesamt fünf Sitzungen begleitet. Die Themenschwerpunkte<br />
waren dabei u.a. der Erwerb von Gioco Digitale, die Mehrheitsbeteiligung an<br />
UnitedGames, die Erhöhung des Anteils an Betbull, die laufende Unternehmenslage inklusive<br />
Risikosituation sowie die weitere strategische Entwicklung. Der Prüfungsausschuss hat die<br />
ihm nach Gesetz zukommenden Aufgaben wahrgenommen und darüber dem Aufsichtsrat<br />
berichtet. In seiner Sitzung vom April 2010 wurde eine begründete Empfehlung für die Wahl<br />
des Wirtschaftsprüfers an den Aufsichtsrat abgegeben. Der Prüfungsausschuss legte weitere<br />
Schwerpunkte auf die IT- Systeme, das Interne Kontrollsystem sowie die Interne Revision.<br />
Der Jahresabschluss der bwin Interactive Entertainment AG gemäß den österreichischen<br />
handelsrechtlichen Vorschriften und der Konzernabschluss gemäß International Financial<br />
Reporting Standards (IFRSs) wurden von dem nach § 270 UGB gewählten Abschlussprüfer,<br />
der KPMG Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien,<br />
geprüft. Die Prüfung ergab, dass der Jahresabschluss und der Konzernabschluss den<br />
gesetzlichen Vorschriften entsprechen und ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und<br />
Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember <strong>2009</strong> sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme<br />
des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember <strong>2009</strong> in<br />
Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in<br />
der EU anzuwenden sind, vermitteln. Die Prüfung hat nach ihrem abschließenden Ergebnis<br />
zu keinen Einwendungen geführt, daher hat der Abschlussprüfer einen uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk erteilt.<br />
Der Lagebericht bzw. Konzernlagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss bzw.<br />
dem Konzernabschluss. Ohne den Bestätigungsvermerk einzuschränken, verweist der<br />
Abschlussprüfer auf die im Anhang bzw. Konzernanhang (Abschnitt „Sonstige Verpflichtungen<br />
und ungewisse Verbindlichkeiten“) und im Lagebericht bzw. Konzernlagebericht angeführten<br />
Risiken, die aus Rechts- und Steuerverfahren gegen Unternehmen und Lizenz- und Kooperationspartner<br />
der bwin Gruppe resultieren. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss <strong>2009</strong><br />
gebilligt und erklärt sich mit dem Konzernabschluss, dem Lagebericht, dem Konzernlagebericht<br />
und dem Corporate-Governance-Bericht einverstanden. Der Jahresabschluss <strong>2009</strong> ist<br />
damit gemäß § 125 AktG festgestellt. Des Weiteren billigt der Aufsichtsrat den Vorschlag für<br />
die Ergebnisverwendung, wonach eine Dividende von insgesamt EUR 22.295.000 ausgeschüttet<br />
und der Rest auf neue Rechnung vorgetragen wird.<br />
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Mitarbeitern für den im vergangenen Jahr<br />
geleisteten Einsatz, mit dem die Marktposition des Konzerns entscheidend gestärkt wurde.<br />
Unseren Kunden sind wir für das uns entgegengebrachte Vertrauen zu Dank verpflichtet.<br />
Wir freuen uns mit unseren Aktionären über den attraktiven Kursverlauf und werden uns mit<br />
besten Kräften bemühen, auch weiterhin den Unternehmenswert zu steigern.<br />
Wien, im April 2010<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Dkfm. Dr. Hannes Androsch<br />
15<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Hannes<br />
Androsch
16<br />
bwin 09<br />
Responsible Gaming<br />
Klare Regeln sorgen für Sicherheit<br />
der Spieler sowie des Spielangebots<br />
und bieten Schutz vor Spielsucht.<br />
Verantwortung gewinnt:<br />
Zukunftsfähig durch „Share and Win“<br />
Real Money Gaming<br />
Das Internet hat bwins Geschäftsmodell erst möglich gemacht, und das Unternehmen ist vom<br />
enormen Potenzial des Webs im Sinne einer offenen, freien und demokratischen Gesellschaft<br />
überzeugt. In den nie zuvor da gewesenen Chancen des Webs liegen aber auch seine Herausforderungen:<br />
Sicher müssen die Angebote gestaltet sein, damit die Rechte der User garantiert<br />
sind und jene, die Schutz brauchen, diesen bekommen. bwin setzt daher sein Innovationspotenzial<br />
auch im Responsible Gaming gezielt ein.<br />
Real Responsibility<br />
bwins Geschäftsmodell ist durch klare Regeln dauerhaft zukunftsfähig. Daher übernimmt<br />
bwin Verantwortung für die Sicherheit des Spielers, die Sicherheit des Spielangebots und den<br />
Schutz vor Spielsucht.<br />
Der Ausschluss Minderjähriger sowie der Schutz von Daten der Privatsphäre durch Registrierungserfordernisse<br />
sowie Datensicherungsmaßnahmen entsprechend der europäischen<br />
E-Commerce-Richtlinie sorgen für die Sicherheit der Spieler. Darüber hinaus schützen state-<br />
of-the-art Sicherheitssysteme vor unberechtigtem Zugriff auf Kundendaten. Ein Datenschutzbeauftragter<br />
überwacht die Einhaltung aller relevanten Datenschutzvorgaben.<br />
Die von bwin entwickelte Software muss höchsten Sicherheitsstandards genügen. Daher<br />
sind umfassende Security Audits ein fester Bestandteil des Entwicklungsprozesses. Mögliche<br />
Sicherheitslücken können so frühzeitig erkannt und beseitigt werden.<br />
Darüber hinaus kontrollieren unabhängige Stellen Fairness und Zufälligkeit der Angebote. Da<br />
ein faires Spielangebot nur verspricht, was es halten kann, stehen bei bwin Sport, Spannung<br />
und Unterhaltung statt Reichtum und Luxus im Mittelpunkt des Marketings. Für die Qualität<br />
des Spielerschutzes garantiert das Audit der unabhängigen Non-Profit-Organisation eCOGRA<br />
(e-Commerce Online Gaming Regulation and Assurance).<br />
Die Sicherung des Spielangebots zielt auf die Verhinderung von Wettmanipulationen und<br />
Geldwäsche ab. Zu diesem Zweck arbeitet bwin mit der ESSA (European Sports Security<br />
Association, www.eu-ssa.org) und der EGBA (European Gaming and Betting Association,<br />
www.egba.eu) zusammen. Darüber hinaus sorgt die laufende Kontrolle der erfahrenen<br />
Buchmacher für ein sicheres Angebot.<br />
Mit der Division on Addictions (DOA), Cambridge Health Alliance, a Teaching Affiliate of<br />
Harvard Medical School, hat bwin einen Pionier auf dem Fachgebiet der Suchtforschung als<br />
Forschungspartner. Als weltweit erste Forschungseinrichtung untersucht die DOA umfassend<br />
das Spielverhalten bei Online-Gaming. Die wissenschaftlich fundierten Ergebnisse kommen<br />
der internationalen Forschergemeinschaft zugute und fließen bei bwin in die Services und<br />
Richtlinien für Kunden (Limits, Sperren, Selbsthilfe-Toolkit, Aufklärungsangebote etc.) sowie<br />
in die Schulung der Mitarbeiter ein.
Die Studienergebnisse haben einen Paradigmenwechsel in der Suchtforschung eingeleitet,<br />
in dem diese nun das tatsächliche Spielverhalten betrachtet und nicht den Selbsteinschätzungen<br />
der Spieler vertraut. <strong>2009</strong> erzielte die Division on Addictions einen revolutionären<br />
Durchbruch bei der Identifikation von Verhaltensmustern zur Früherkennung problematischen<br />
Spielverhaltens. Nach Analyse der Spielmuster von über 40.000 bwin-Kunden identifizierten<br />
sie Prädiktoren, die die Entwicklung problematischen Spielverhaltens vorhersagen,<br />
bevor dieses überhaupt entsteht. Die Forschungserfolge sind die Basis für die Entwicklung<br />
individuell zugeschnittener Online-Spielerschutzmaßnahmen zur effektiven Prävention und<br />
Intervention.<br />
Real Participation<br />
Getreu seines Leitsatzes „Share and Win“ setzte bwin im Jahr <strong>2009</strong> Schwerpunkte beim<br />
Teilen von Wissen und Innovationskraft. So unterstützt bwin als Gründungssponsor das<br />
„Transparency Project“, das auf Initiative der Division on Addictions ins Leben gerufen wurde.<br />
Die DOA und bwin liefern der internationalen Wissenschaft durch die weltweit erste öffentlich<br />
im Web zugängliche Datenbank für privat finanzierte Datensätze zu Suchtverhalten neue<br />
Impulse und empirische Ressourcen.<br />
Beim 2. Responsible Gaming Day der EGBA präsentierte Prof. Howard Shaffer, Direktor der<br />
Division on Addictions, im Februar <strong>2009</strong> den Paradigmenwechsel im Europäischen Parlament<br />
in Brüssel. Politiker und Vertreter der Glücksspielindustrie diskutierten Entwicklungen im<br />
Responsible Gaming und die Rolle des Webs als Werkzeug zur Verbesserung des Konsumentenschutzes<br />
und Betrugsverhinderung. Prof. Shaffer erläuterte die treibende Rolle von<br />
bwin in der Suchtforschung. Der im Anschluss durchgeführte Scientific Dialogue mit der DOA<br />
initiierte einen fruchtbaren Austausch mit führenden Wissenschaftlern der Suchtforschung<br />
aus ganz Europa. Shaffer machte auch hier den signifikanten Unterschied zwischen evidenzbasierter<br />
Forschung und öffentlicher Darstellung von Sucht und Online-Glücksspiel deutlich.<br />
Beim ersten bwin Network-Dialog im Oktober <strong>2009</strong> diskutierten Prof. Shaffer und Prof.<br />
Michael Musalek, Ärztlicher Leiter und Vorstand des Anton-Proksch-Institutes, mit über 50<br />
Spielsucht- und Online-Experten über Chancen und Risiken des Spielens im Internet, den<br />
Stand der Forschung sowie über daraus abzuleitende Maßnahmen zum effektiven Spielerschutz.<br />
Kernaussage des Dialogs: Das Internet ist ein mächtiges Werkzeug zur Früherkennung<br />
problematischen Spielverhaltens und zur Spielsucht-Prävention.<br />
Gut ausgebildete Mitarbeiter spielen für bwin eine Schlüsselrolle beim Spielerschutz.<br />
Während das Online-Trainingsprogramm EMERGE die Mitarbeiter in das Thema „Responsible<br />
Gaming“ und bwins Engagement in diesem Bereich einführt, vermittelte das Team der Division<br />
on Addictions den verschiedenen Abteilungen die aktuellen Forschungserkenntnisse und<br />
zeigte Handlungsmöglichkeiten für die Online-Suchtprävention und -Intervention von bwin<br />
auf.<br />
Darüber hinaus begann das Unternehmen <strong>2009</strong> seine Mitarbeiter in erlebnispädagogischen<br />
Trainings im Einschätzen von Risiken und dem Erkennen der eigenen Kräfte und Ressourcen<br />
zu schulen, um sie im persönlichen Risikomanagement zu stärken.<br />
17<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
Konzernlagebericht und<br />
Konzernabschluss für<br />
das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
19<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung gewinnt<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Konzernlagebericht 20<br />
Konzernabschluss 36<br />
Konzernbilanz 36<br />
Konzerngewinn- und Konzernverlustrechnung 37<br />
Konzerngesamtergebnisrechnung 38<br />
Entwicklung Konzerneigenkapital 39<br />
Konzerngeldflussrechnung 40<br />
Anhang zum Konzernabschluss 41<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 104
20<br />
bwin 09<br />
Online-Gaming<br />
nach Regionen <strong>2009</strong><br />
1 Europa 44,9 %<br />
2 Nordamerika 23,6 %<br />
3 Asien 24,9 %<br />
4 Rest 6,6 %<br />
3<br />
2<br />
2<br />
4 1<br />
Quelle: H2 Gambling Capital<br />
Konzernlagebericht<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />
Marktentwicklung<br />
Nach einem Wachstum des weltweiten Online-Gaming-Markts um 13,1 % im Jahr <strong>2009</strong><br />
erwartet das Beratungsunternehmen H2 Gambling Capital (Stand Februar <strong>2009</strong>) auch in den<br />
kommenden Jahren knapp zweistellige Steigerungsraten. Während der Offline-Gaming-Markt<br />
zwischen <strong>2009</strong> und 2012 lediglich ein Durchschnittswachstum von 4,1 % p.a. erwarten<br />
lässt, wird für den weltweiten Online-Gaming-Markt im selben Zeitraum eine Zunahme<br />
um 11,1 % p.a. prognostiziert, wobei sich Europa, nicht zuletzt aufgrund der erwarteten<br />
Regulierungswelle, durch überdurchschnittliche Wachstumsraten von 14,7 % hervorhebt. Für<br />
das Jahr 2012 erwartet das Beratungsunternehmen Online-Brutto-Gaming-Erträge in der<br />
Höhe von 25,5 Mrd. EUR. Dies entspricht einem Anteil von rund 9,7 % am gesamten für 2012<br />
prognostizierten Glücksspielmarkt (offline und online) im Vergleich zu einem Anteil von 8,1 %<br />
im Jahr <strong>2009</strong>. Dieser könnte mittelfristig aufgrund neuer Vertriebsmöglichkeiten für Online-<br />
Gaming-Produkte, etwa durch den mobilen Zugang, noch deutlich höher ausfallen. Auch<br />
die zunehmende Bedeutung von Online-Communitys und -Social-Media-Plattformen trägt<br />
zum Wachstum des Online-Gaming-Markts bei – eine Herausforderung, der sich bwin bereits<br />
heute stellt und eine führende Position bei neuen Vertriebsformen einnimmt.<br />
Europa stellt im Jahr <strong>2009</strong> mit einem Anteil von knapp 44,9 % am weltweiten Online-<br />
Gaming-Markt und einem Volumen von 8,3 Mrd. EUR den bedeutendsten Markt dar.<br />
Online-Sportwetten dominieren mit 25,7 % (<strong>2009</strong>: 2,1 Mrd. EUR) den europäischen<br />
Online-Gaming-Markt, gefolgt von Poker (<strong>2009</strong>: 1,8 Mrd. EUR) und Casino (<strong>2009</strong>: 1,7 Mrd.<br />
EUR) mit jeweils 21,7 % bzw. 20,9 %. Das Volumen im Bereich Games in der Höhe von knapp<br />
1,0 Mrd. EUR entspricht einem Anteil von rund 11,5 %.<br />
Regulatorisches Umfeld<br />
Wenngleich das regulatorische Umfeld in der Europäischen Union weiterhin sehr unterschiedlich<br />
ist, erkennen immer mehr Mitgliedsländer aufgrund der zunehmenden Beliebtheit von<br />
Online-Glücksspielen die Bedeutung einer zeitgemäßen Regulierung für die Konsumenten,<br />
die Wirtschaft und öffentliche Budgets. Seit Jahren nehmen Großbritannien und Italien hierbei<br />
eine Vorreiterrolle ein. In Italien werden zudem durch ein kürzlich verabschiedetes Gesetz<br />
neben Sportwetten und Online-Pokerturnieren künftig auch Poker-Cash-Games und weitere<br />
Internetglücksspiele, insbesondere Casino, zugelassen.<br />
Zunehmende Beliebtheit von Online-Glücksspielen<br />
Auch die dänische Regierung hat vor kurzem einen Gesetzesentwurf zur Regulierung von<br />
Online-Glücksspiel bei der Europäischen Kommission notifiziert. Der Gesetzesentwurf soll<br />
noch vor dem Sommer im Parlament beschlossen werden und Anfang 2011 in Kraft treten.<br />
Der französische Entwurf zur Regulierung von Online-Glücksspiel wurde bereits im März <strong>2009</strong><br />
der Europäischen Kommission notifiziert und soll 2010 vom Parlament verabschiedet werden.<br />
Auf Basis des neuen Gesetzes wird Frankreich, das noch vor wenigen Jahren vehement sein<br />
Internetglücksspielmonopol verteidigte, künftig Online-Lizenzen für Sportwetten, Pferdewetten<br />
und Poker auch an private Anbieter vergeben.<br />
Während viele Mitgliedsstaaten den Realitäten des Markts mit zeitgemäßer Regulierung<br />
begegnen, bestehen in anderen Mitgliedsstaaten noch heftige Auseinandersetzungen über<br />
die Zulässigkeit der (zumeist staatlichen) Monopole oder sogar über gänzliche Verbote von
Internetglücksspiel. So laufen derzeit in Deutschland und vor dem Europäischen Gerichtshof<br />
zahlreiche Verfahren über die Zulässigkeit des mit 1.1.2008 in Kraft getretenen deutschen<br />
Glücksspielstaatsvertrags, der das bestehende Lotto- und Sportwettenmonopol bestätigt und<br />
ein Verbot für Online-Glücksspiele eingeführt hat. Zusätzlich versuchen deutsche Behörden<br />
das Verbot durch Verhängen von Untersagungsverfügungen sowie Zwangsstrafen gegen bwin<br />
und andere private Anbieter durchzusetzen. bwin hat in allen Verfahren Rechtsmittel ergriffen,<br />
deren Erfolgsaussichten sehr wesentlich vom Ausgang der beim EuGH anhängigen Verfahren<br />
abhängen. In politischer Hinsicht ist aber auch in Deutschland der Glücksspielstaatsvertrag<br />
bereits heftig umstritten: So hat die Landtagsfraktion der Koalitionspartner im Bundesland<br />
Schleswig-Holstein erklärt, den Glücksspielstaatsvertrag zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu<br />
kündigen. Auch die Kritik des Sports und der Wirtschaft an der derzeitigen Rechtslage, die vor<br />
allem zu Einnahmeverlusten und einem erheblichen Schwarzmarkt geführt hat, wird immer<br />
lauter. bwin wird diesen positiven Trend zur Regulierung von Online-Glücksspiel weiterhin<br />
konstruktiv unterstützen und sein umfangreiches Know-how in diesen Prozess einbringen.<br />
Die lange erwartete Entscheidung des EuGH im portugiesischen Vorlageverfahren „Liga<br />
Portuguesa“ brachte nicht die erhoffte Rechtssicherheit im Glücksspielsektor. In seiner<br />
Begründung betonte der EuGH vor allem die Besonderheiten des portugiesischen Monopols,<br />
das sich durch die staatsnahe, gemeinnützige und nicht auf Gewinn orientierte Institution<br />
„Santa Casa“ von anderen zumeist privatwirtschaftlich organisierten Monopolen wesentlich<br />
unterscheidet. Aufgrund unterschiedlicher Strukturen in anderen Mitgliedsstaaten lässt sich<br />
dieses Urteil daher nicht auf andere Monopole bzw. restriktive Systeme aus anderen Staaten<br />
übertragen.<br />
Die regulatorische Entwicklung innerhalb der EU wird daher wesentlich von weiteren<br />
bevorstehenden Entscheidungen des EuGH beeinflusst werden. So werden in diesem Jahr<br />
EuGH-Entscheidungen zu Vorlagefragen unter anderem aus Österreich, Deutschland, Niederlande<br />
und Schweden erwartet. Neben den im Jahr 2010 anstehenden Entscheidungen sind<br />
noch weitere Vorabentscheidungsverfahren aus Portugal, Frankreich, Italien und Österreich<br />
anhängig. Schon die Vielzahl der anhängigen Verfahren zeigt, dass Rechtsunsicherheit<br />
besteht und gerichtliche Auseinandersetzungen keine Lösung sind. Es ist vielmehr notwendig,<br />
endlich einen zeitgemäßen Rechtsrahmen für Online-Glücksspiel zu schaffen, in dem<br />
sowohl staatliche als auch private Anbieter unter strengen Auflagen und unabhängiger<br />
Kontrolle Zugang zum Markt erhalten. Nur auf diese Weise kann der Schwarzmarkt beseitigt<br />
und effektiver Schutz der Konsumenten gewährleistet werden.<br />
In den USA, dem weltweit größten Online-Gaming-Markt, steigt die Zahl der Befürworter<br />
einer regulierten Öffnung. Die ersten Anzeichen sind sowohl auf Bundesebene als auch in<br />
verschiedenen Bundesstaaten, wie etwa Kalifornien, New Jersey und Florida, sichtbar. Das<br />
generelle Online-Gaming-Verbot durch den im Jahr 2006 erlassenen „Safe Port Act“ hat<br />
lediglich zum Rückzug börsennotierter Anbieter und zu einem zunehmenden Grau- und<br />
Schwarzmarkt geführt. Die dadurch entstandenen Ungleichgewichte haben auch Auswirkungen<br />
auf den europäischen Online-Glücksspielmarkt. Anbieter, die nach wie vor Echtgeld-<br />
Glücksspiele für US-Kunden anbieten, haben durch die hohe Anzahl an US-Kunden deutliche<br />
Größenvorteile hinsichtlich der Spieler-Liquidität sowie finanzielle Vorteile. Dies führt zu<br />
Wettbewerbsverzerrungen auf Märkten, in denen auch bwin aktiv ist. Es bleibt abzuwarten,<br />
wann und in welchem Umfang das US-Justizministerium das Online-Gaming-Verbot umsetzt.<br />
Dies könnte eine deutliche Entlastung für bwin und andere börsennotierte Online-Gaming-<br />
Unternehmen bedeuten.<br />
21<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Wachstum durch erwartete Regulierungswelle in Europa
22<br />
bwin 09<br />
Verteilung Brutto-Gaming Erträge<br />
nach Produkten <strong>2009</strong><br />
1 Sportwetten 50,7 %<br />
2 Poker 26,6 %<br />
3 Casino 16,5 %<br />
4 Games 6,2 %<br />
3<br />
2<br />
2<br />
Sportwetten<br />
4 1<br />
bwin: Vorreiter und Marktführer<br />
Geschäftsverlauf<br />
Entwicklung der Brutto-Gaming-Erträge<br />
Getragen von einer dynamischen Entwicklung des Pokergeschäfts steigerte bwin <strong>2009</strong> den<br />
gesamten Brutto-Gaming-Ertrag (Wetteinsatz abzüglich Wettgewinn) um 6,1 % auf 446,6 Mio.<br />
EUR gegenüber 420,8 Mio. EUR im Jahr 2008. Attraktive Steigerungsraten verzeichnete der<br />
Bereich Games, und auch das Casinogeschäft trug zum Wachstum bei, während der Bereich<br />
Sportwetten nach dem EM-Jahr 2008 trotz gestiegener Wettumsätze aufgrund überdurchschnittlich<br />
hoher Auszahlungsquoten leicht rückläufig war. Auf vergleichbarer Basis, d.h. ohne<br />
Gioco Digitale, erhöhten sich die Brutto-Gaming-Erträge um 2,8 % auf 432,7 Mio. EUR.<br />
Die Netto-Gaming-Erträge (Brutto-Gaming-Erträge abzüglich Vertriebsprovisionen, Wettabgaben,<br />
Lizenzgebühren und Boni) stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 7,2 % auf<br />
356,1 Mio. EUR im Vergleich zu 332,1 Mio. EUR im Jahr 2008.<br />
Sportwetten<br />
Die Wetteinsätze bei Sportwetten wuchsen im Vergleich zum EM-Jahr 2008 um 4,3 % auf<br />
3.052,0 Mio. EUR im Jahr <strong>2009</strong> (2008: 2.927,4 Mio. EUR). Den größten Anteil daran hatte mit<br />
rund 2.279,4 Mio. EUR, d.h. knapp 75 %, der Bereich Live-Wetten, der ein Wachstum von<br />
7,1 % verzeichnete (2008: 2.128,9 Mio. EUR, d.h. 72,7 % der Wetteinsätze). Diese Entwicklung<br />
belegt die steigende Beliebtheit von Live-Wetten im Vergleich zur klassischen Sportwette<br />
(Pre-Match).<br />
Der leichte Rückgang der Brutto-Gaming-Erträge um 3,8 % auf 226,3 Mio. EUR (2008:<br />
235,4 Mio. EUR) ist eine Folge der um 13,2 % auf 102,6 Mio. EUR (2008: 118,2 Mio. EUR)<br />
rückläufigen Pre-Match-Brutto-Gaming-Erträge. Diese Abnahme ist im Wesentlichen auf<br />
aus Kundensicht vorteilhafte Wettausgänge, insbesondere im Q2 <strong>2009</strong>, zurückzuführen. Die<br />
Brutto-Gaming-Erträge mit Live-Wetten zeigten im Jahresvergleich eine Steigerung um 5,6 %<br />
auf 123,7 Mio. EUR (2008: 117,2 Mio. EUR). <strong>2009</strong> entfielen 54,7 % des Brutto-Gaming-Ertrags<br />
im Bereich Sportwetten auf Live-Wetten (2008: 49,8 %). Ohne Gioco Digitale reduzierten sich<br />
die Brutto-Gaming-Erträge bei Sportwetten um 4,3 % auf 225,3 Mio. EUR.<br />
Hoher Live-Wetten-Anteil unterstreicht den<br />
Technologievorsprung<br />
Im Vergleich zur klassischen Pre-Match-Sportwette (überwiegender Abschluss von Kombinationswetten)<br />
zeichnet sich die Live-Wette (überwiegender Abschluss von Einzelwetten) durch<br />
eine stabilere, aber niedrigere Marge auf Basis der Brutto-Gaming-Erträge im Verhältnis zu den<br />
Wetteinzahlungen aus. Mit 5,4 % lag diese <strong>2009</strong> in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (2008:<br />
5,5 %). Die Pre-Match-Marge ging von 14,8 % im Jahr 2008 auf 13,3 % im Jahr <strong>2009</strong> zurück.<br />
Insgesamt lag die Sportwetten-Marge <strong>2009</strong> bei 7,4 % (2008: 8,0 %). Im laufenden Geschäftsjahr<br />
erwartet bwin die Sportwetten-Marge in einer Bandbreite zwischen 7 % und 9 %.<br />
bwin ist Vorreiter und Marktführer im Bereich Live-Wetten und hat als Pionier seit 2002 sein<br />
Angebot laufend erweitert. Das Live-Wetten-Interface, mittlerweile in dritter Generation,<br />
setzt Maßstäbe in Design, bei der Anzahl der erfolgreichen Wettabschlüsse und in Bezug auf<br />
die Benutzerfreundlichkeit. So können User die Live-Wetten-Umgebung weitgehend selbst<br />
gestalten und haben die Möglichkeit, bevorzugte Einstellungen zu speichern. bwin bietet<br />
Live-Wetten nahezu rund um die Uhr an und Live-Videos zu über 1.200 Events pro Monat.
Sowohl die Benutzeroberfläche (Frontend) als auch die auf Server laufenden Datenbanken<br />
und Tools zur Erstellung des Wettangebots und des interaktiven Risikomanagements<br />
(Backend) wurden selbst entwickelt. Darüber hinaus verfügt bwin über ein einzigartiges Team<br />
von Buchmachern, das mittlerweile 75 Online-Live-Wetten-Trader umfasst. Diese Wettbewerbsvorteile<br />
unterstreichen die Position von bwin als Marktführer im Bereich Live-Wetten.<br />
Poker<br />
Im Vergleich zu 2008 erzielte bwin <strong>2009</strong> eine Steigerung der Brutto-Gaming-Erträge (Provision/Gebühr<br />
nach jedem Spiel oder „Rake“) um 26,1 % auf 118,8 Mio. EUR (2008: 94,2 Mio.<br />
EUR). Auf vergleichbarer Basis, also exklusive Gioco Digitale, betrug der Anstieg 12,5 % auf<br />
106,0 Mio. EUR. Die Veränderung ist im Wesentlichen auf die gute Entwicklung der Pokerumsätze<br />
in Italien zurückzuführen. Italien hat mit großem Erfolg bereits im Herbst 2008 als<br />
erstes Land in Kontinentaleuropa Online-Poker-Turniere reguliert, und bwin hat als einer der<br />
ersten Anbieter den Echtgeldbetrieb mit Online-Poker-Turnieren im Q4 2008 aufgenommen.<br />
Durch die Akquisition von Gioco Digitale im Oktober <strong>2009</strong> wurde bwin Italiens größter<br />
Online-Poker-Anbieter und ist somit ausgezeichnet positioniert, um das Marktpotenzial<br />
des boomenden italienischen Online-Gaming-Markts auszuschöpfen, der sich durch eine<br />
moderne, proaktive Regulierung auszeichnet.<br />
Im ersten Quartal <strong>2009</strong> wurden die verschiedenen Pokerlabels auf bwin Poker erfolgreich<br />
migriert. Dadurch profitiert das Pokersegment von einer verbesserten Spieler-Liquidität und<br />
Kosteneffizienz sowie von der starken Marke bwin.<br />
Erfolgreicher Start der neuen Pokerplattform<br />
Mitte Juni <strong>2009</strong> wurde mit dem Launch der neuen Pokerplattform P5 eines der größten<br />
Software-Migrationsprojekte der Online-Gaming-Branche durchgeführt. Die serviceorientierte<br />
Architektur der Plattform ist einzigartig in der Online-Gaming-Industrie und ermöglicht<br />
eine Vielzahl neuer Produktangebote sowohl für End- (Business to Consumer - B2C) als auch<br />
für Geschäftskunden (Business to Business - B2B). Der modulare Aufbau der Plattform erlaubt<br />
eine Skalierung für bis zu 250.000 Kunden in verschiedenen Datenzentren, das Pooling<br />
internationaler Spieler-Liquidität sowie den Betrieb regionaler Netzwerke. Damit bewältigt<br />
die Pokerplattform P5 unterschiedliche regulatorische Anforderungen und berücksichtigt<br />
individuelle B2B-Kundenwünsche, wie beispielsweise Website-Layout und Markenauftritt.<br />
Seit Mitte Oktober <strong>2009</strong> läuft der Betrieb sämtlicher bwin Pokerplattformen auf der Basis von<br />
P5. Dies gilt seit Ende Februar 2010 auch für die Pokerplattform von Gioco Digitale. Zusammen<br />
mit bwin.it und fünf weiteren Partnern profitiert Gioco Digitale von der gemeinsamen<br />
Spieler-Liquidität in Italien. Die bwin Gruppe startete damit erfolgreich ihr erstes regionales<br />
Online-Poker-Netzwerk.<br />
Mit zu Spitzenzeiten mehr als 50.000 Echtgeld-Kunden pro Tag sowie garantierten Turnierpreisgeldern<br />
von über 15 Mio. USD pro Monat betreibt bwin mit Ongame Network eines der<br />
größten europäischen Pokernetzwerke. Eine viel versprechende Pipeline möglicher Kunden<br />
stimmt bwin zuversichtlich, mit P5 sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich neue Umsatzpotenziale<br />
erschließen zu können.<br />
Casino und Games<br />
Der Bereich Casino verzeichnete Brutto-Gaming-Erträge (Spieleinsatz abzüglich Gewinn) in<br />
der Höhe von 73,7 Mio. EUR (2008: 70,0 Mio. EUR), ein Anstieg um 5,4 % im Jahresvergleich.<br />
Insgesamt wurden zehn neue Casinospiele und Casinoturniere eingeführt. Auch <strong>2009</strong> wurde<br />
23<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Poker<br />
Ongame Network ist mit mehr als<br />
50.000 Spieler pro Tag eines der<br />
größten europäischen Pokernetzwerke.
24<br />
bwin 09<br />
wie in den vergangenen Jahren das Casinogeschäft nicht explizit beworben, da die Kernbereiche<br />
Sportwetten und Poker im Mittelpunkt standen. Im laufenden Geschäftsjahr wird<br />
aufgrund der erwarteten Produkteinführung von Casino in Italien der Bereich Casino durch<br />
gezielte Marketingaktionen wieder stärker promotet.<br />
Sehr attraktive Steigerungsraten der Brutto-Gaming-Erträge in der Höhe von 30,7 % auf<br />
27,8 Mio. EUR (2008: 21,3 Mio. EUR) verzeichnete der Bereich Games. Ohne Gioco Digitale<br />
beträgt der Anstieg 29,7 % auf 27,6 Mio. EUR. Die Erhöhung ist auf die gute Integration von<br />
MiniGames in die neue Live-Wetten-Plattform sowie auf eine Reihe von neuen Produkteinführungen<br />
zurückzuführen. Mit Anfang Juni erfolgte der Start der Backgammon-Plattform –<br />
Ende Juli auch am griechischen Label betoto –, die ebenfalls zum Erfolg des Segments Games<br />
beitrug. Darüber hinaus startete bwin mit Jahresende <strong>2009</strong> als erster Anbieter in Italien<br />
erfolgreich eine Bingo-Plattform auf Gioco Digitale. 2010 ist im Bereich Games eine Reihe<br />
von Produkterweiterungen geplant. Beispielsweise soll das bereits 15 Games umfassende<br />
Portfolio auf bwin.it um fünf neue Spiele erweitert werden.<br />
Vermarktungsrechte der deutschen Fußballliga (DFL) im Ausland ausgelaufen<br />
Bis Ende der Saison 2008/<strong>2009</strong> verfügte bwin über die exklusiven Rechte zur weltweiten<br />
Auslandsvermarktung der deutschen Bundesliga und der 2. Bundesliga. Die daraus gewonnenen<br />
Erträge beliefen sich <strong>2009</strong> auf 14,7 Mio. EUR (2008: 29,3 Mio. EUR) und waren letztmalig<br />
im zweiten Quartal <strong>2009</strong> in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten.<br />
Payment Service Providing<br />
Der Bereich Payment Service Providing umfasst neben dem Zahlungsverkehr auch die Ausgabe<br />
von Prepaid-Karten und konnte im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> sowohl für interne als auch für<br />
externe Partner weiter ausgebaut werden. Die Segmenterträge erhöhten sich von 7,3 Mio.<br />
EUR im Jahr 2008 um 28,3 % auf 9,4 Mio. EUR im Jahr <strong>2009</strong>.<br />
Nachdem bereits im Vorjahr Vincento Payment Solutions Ltd., eine auf Ausgabe von Prepaid-<br />
Karten spezialisierte 100 %-Tochter der bwin Gruppe, in Großbritannien eine Prepaid-Karte<br />
ausgegeben hatte, erfolgte im November <strong>2009</strong> mit dem neuen Produktnamen Kalixa auch<br />
der Start in Deutschland. Basierend auf einer von der britischen Financial Services Authority<br />
(FSA) ausgestellten eMoney-Lizenz werden 2010 weitere Länder folgen. So soll noch im ersten<br />
Halbjahr 2010 Kalixa für italienische Kunden verfügbar sein.<br />
<strong>2009</strong> erhielt CQR UK Payment Solutions Ltd. (CQR UK), eine auf Zahlungsverkehr spezialisierte<br />
100 %-Tochter der bwin Gruppe, von der FSA den Status „Authorized Payment Institution“.<br />
Damit setzte CQR Payment Solutions GmbH (CQR), das Mutterunternehmen von CQR UK, <strong>2009</strong><br />
einen wichtigen Schritt zum Ausbau der B2B-Dienstleistungen für Online-Händler und<br />
Online-Glücksspielunternehmen.<br />
CQR kann auf eine mehr als neunjährige Erfahrung im Bereich Risikomanagement im sensiblen<br />
Online-Gaming-Sektor zurückgreifen. Fast ein Drittel der knapp 100 Mitarbeiter von<br />
CQR sind in der Abteilung Risikomanagement beschäftigt. Auf ihrer zertifizierten Zahlungsplattform<br />
verarbeitet CQR jährlich mehr als 1 Mrd. EUR an Transaktionsvolumen und bietet<br />
mittlerweile 68 lokale Zahlungsoptionen in 16 Währungen an.<br />
Entwicklung der Kundenbasis<br />
Die gute Entwicklung sowohl bei den aktiven als auch den neuen aktiven Kunden wurde von<br />
gezielten Aktivierungs- und Reaktivierungsmaßnahmen sowie einer Reihe von Produktverbesserungen<br />
unterstützt. Damit gelang <strong>2009</strong> im Vergleich zum EM-Jahr 2008 auf vergleichbarer
Basis, d.h. ohne Gioco Digitale, eine Steigerung der Anzahl der aktiven Kunden um 7,7 % auf<br />
2,27 Mio. (2008: 2,10 Mio.) und der neuen aktiven Kunden um 2,2 % auf 1,08 Mio. (2008:<br />
1,06 Mio.). Das Jahr <strong>2009</strong> lag damit über den Erwartungen. Der Bereich Poker zeigte mit 54,7 %<br />
(38,1 % exklusive Gioco Digitale) das stärkste Wachstum, trotz der Zusammenführung der<br />
verschiedenen Pokerlabels auf bwin Poker sowie der Migration auf die neue Pokerplattform P5.<br />
Inklusive Gioco Digitale stieg die Anzahl der aktiven Kunden um 13,6 % auf 2,39 Mio. Zurzeit<br />
nutzen täglich mehr als 200.000 Kunden das Unterhaltungsangebot von bwin.<br />
Leistungsindikatoren Kundenbasis (in 000)<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Anzahl der aktiven Kunden (Gruppe gesamt) 2.391 2.105<br />
Anzahl der aktiven Kunden (Sportwetten) 1.754 1.669<br />
Anzahl der aktiven Kunden (Casino) 371 338<br />
Anzahl der aktiven Kunden (Poker) 1.050 678<br />
Anzahl der aktiven Kunden (Games) 412 291<br />
Knapp 2,4 Millionen aktive Kunden<br />
Weiterhin sehr erfolgreich läuft das Kundenbindungsprogramm b’inside, das mit Jahresende<br />
schon über 850.000 Mitglieder verzeichnete (2008: 500.000 Mitglieder). Seit dem Start im<br />
Oktober 2007 hat sich der Anteil der b‘inside-Mitglieder an den gesamten Brutto-Gaming-<br />
Erträgen bereits auf über 50 % erhöht.<br />
Operative Aufwendungen<br />
Das im Q4 2008 gestartete Einsparungsprogramm ermöglichte <strong>2009</strong> einen Rückgang der<br />
operativen Aufwendungen um 7,5 % auf 333,6 Mio. EUR (2008: 360,8 Mio. EUR). Bereinigt<br />
um Sondereffekte (DFL-Rechte, Währungsschwankungen und IFRS 2) reduzierten sich die<br />
operativen Aufwendungen um 9,0 % auf 305,3 Mio. EUR (2008: 335,6 Mio. EUR).<br />
Aufgrund des erfolgreichen Starts der Pokerplattform P5 im Juni <strong>2009</strong> sank der Bedarf<br />
an externen Dienstleistern. So reduzierte sich der Aufwand für bezogene Leistungen von<br />
40,6 Mio. EUR im Jahr 2008 um 18,1 % auf 33,3 Mio. EUR im Jahr <strong>2009</strong>.<br />
Operative Aufwendungen rückläufig<br />
Die Personalaufwendungen erhöhten sich um 2,6 % auf 96,9 Mio. EUR (2008: 94,4 Mio. EUR).<br />
Darin sind nicht zahlungswirksame Aufwendungen im Zusammenhang mit aktienbasierten<br />
Vergütungen (IFRS 2) an Mitglieder des Vorstandes und Mitarbeiter in der Höhe von 8,0 Mio.<br />
EUR (2008: 14,2 Mio. EUR) enthalten. Der Personalstand belief sich zum Stichtag 31. Dezember<br />
<strong>2009</strong> auf 1.570 Mitarbeiter (inklusive freier Dienstnehmer). Dies entspricht einer Steigerung<br />
um 11,4 % gegenüber dem Vorjahr (2008: 1.409 Mitarbeiter inklusive freier Dienstnehmer).<br />
Ohne Gioco Digitale betrug der Anstieg 5,6 % auf 1.488 Mitarbeiter.<br />
Die Marketingkosten wurden im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> deutlich um 19,9 % auf 99,0 Mio. EUR<br />
(2008: 123,5 Mio. EUR) gesenkt. Die Reduktion ergab sich nicht zuletzt aufgrund eines<br />
fehlenden Großereignisses. Einen wesentlichen Beitrag lieferten auch verminderte klassische<br />
Aufwendungen in TEUR<br />
25<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Customer Service<br />
Mehr als 1.600.000 Kundenkontakte<br />
<strong>2009</strong> – Kundenzufriedenheit mit<br />
mehr als 80 % weit über dem<br />
Industrie standard.<br />
b’inside<br />
Erfolgreiches Kundenbindungsprogramm<br />
mit mehr als 850.000<br />
Mitgliedern.<br />
360.833<br />
2008 <strong>2009</strong><br />
333.624
26<br />
bwin 09<br />
Marketing<br />
Gesteigerte Marketingeffizienz<br />
durch verstärkte Nutzung<br />
kostengünstigerer Werbekanäle.<br />
Werbeausgaben, insbesondere für TV-Werbung, bei gleichzeitig verstärkter Nutzung kostengünstigerer<br />
Werbekanäle, wie etwa des Internets durch Suchmaschinenoptimierung, oder der<br />
bestehenden Kundenbasis durch Kampagnen wie Mitglied-wirbt-Mitglied. Damit reduzierte<br />
sich auch das Verhältnis der Marketingaufwendungen zu den Netto-Gaming-Erträgen von<br />
37,2 % im Geschäftsjahr 2008 auf 27,8 % im Geschäftsjahr <strong>2009</strong>.<br />
Die gestiegene Marketingeffizienz spiegelt sich in den rückläufigen Kosten pro neuen aktiven<br />
Kunden wider (Marketingkosten inklusive an Kunden gewährter Boni geteilt durch Anzahl<br />
der neuen aktiven Kunden, exklusive Gioco Digitale). Diese betrugen <strong>2009</strong> 134,9 EUR (2008:<br />
154,5 EUR) und wurden damit um 12,7 % gesenkt. Aufgrund der Vielzahl an neu gewonnenen<br />
Kunden sowie schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen insbesondere in manchen<br />
südeuropäischen Ländern verzeichnete bwin beim Brutto-Gaming-Ertrag je aktiven Kunden<br />
einen Rückgang von 6,6 % auf 186,8 EUR gegenüber 2008 (2008: 200,0 EUR).<br />
bwin einer der international anerkanntesten<br />
Sportsponsoren<br />
Trotz reduzierter Marketingkosten hat sich bwin auch <strong>2009</strong> als einer der international anerkanntesten<br />
Sportsponsoren bewiesen. Das wesentlichste Ereignis in diesem Zusammenhang<br />
war die Verlängerung der erfolgreichen Partnerschaft mit einem der weltweit bekanntesten<br />
Fußballklubs, Real Madrid, bis zur Saison 2012/2013. Auch die Zusammenarbeit mit der portugiesischen<br />
Fußballliga wurde prolongiert. bwin unterstreicht damit sein langfristiges Bekenntnis<br />
zum Spitzenfußball. Darüber hinaus garantieren die Verlängerung des MotoGP-Sponsorings<br />
sowie die Präsenz beim legendären Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel globale Reichweiten.<br />
An Kundenboni wurden im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> inklusive des Kundenbindungsprogramms<br />
„b’inside“ insgesamt 52,2 Mio. EUR (2008: 39,0 Mio. EUR) gewährt. Die Zunahme ist im<br />
Wesentlichen auf verstärkte Reaktivierungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Start der<br />
Pokerplattform P5 sowie auf die Zusammenführung der verschiedenen Pokerlabel auf bwin<br />
Poker zurückzuführen. Der Anteil der Boni an den Brutto-Gaming-Erträgen stieg von 9,3 %<br />
im Jahr 2008 auf rund 11,7 % im Jahr <strong>2009</strong> und liegt damit unter dem Niveau der meisten<br />
Mitbewerber.<br />
Der geringfügige Anstieg der sonstigen Aufwendungen um 2,1 % auf 104,4 Mio. EUR (2008:<br />
102,3 Mio. EUR) ist im Wesentlichen auf eine Zunahme der Spesen des Geldverkehrs aufgrund<br />
des gestiegenen Umsatzvolumens, auf höhere Miet- und Leasingaufwendungen sowie auf<br />
gestiegene Währungsverluste in der Höhe von 13,5 Mio. EUR (2008: 11,3 Mio. EUR) zurückzuführen.<br />
Letzteren stehen Währungsgewinne in den sonstigen betrieblichen Erträgen<br />
in der Höhe von 14,1 Mio. EUR gegenüber (2008: 9,6 Mio. EUR). Im Zusammenhang mit<br />
aktienbasierten Vergütungen (IFRS 2) an Mitglieder des Aufsichtsrates und Dritte fielen nicht<br />
zahlungswirksame Aufwendungen in der Höhe von 1,3 Mio. EUR an (2008: 3,0 Mio. EUR).<br />
EBITDA<br />
Nicht zuletzt dank erfolgreicher Kostenkontrolle, vor allem durch Reduktion der Marketingkosten,<br />
konnte das EBITDA (Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen, Wertminderungen<br />
und Wertaufholungen) mehr als verdoppelt werden und stieg auf 89,4 Mio.<br />
EUR (2008: 42,7 Mio. EUR). Dies führte zu einer deutlichen Steigerung der EBITDA-Marge auf<br />
20,0 % der Brutto-Gaming-Erträge bzw. 25,1 % der Netto-Gaming-Erträge (2008: 10,1 %<br />
bzw. 12,9 %).
Abschreibungen und Wertminderungen sowie Wertaufholungen<br />
Der Aufwand für Wertminderungen reduzierte sich von 13,3 Mio. EUR im Jahr 2008 auf<br />
0,0 Mio. EUR im Jahr <strong>2009</strong>. Details hierzu sind den Angaben zu Wertminderungen im Anhang<br />
zum Konzernabschluss zu entnehmen.<br />
<strong>2009</strong> betrugen die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte<br />
40,6 Mio. EUR (2008: 49,9 Mio. EUR). Der deutliche Rückgang ist im Wesentlichen auf den<br />
planmäßigen Wegfall der Abschreibungen aus den Vermarktungsrechten der DFL in der<br />
zweiten Jahreshälfte <strong>2009</strong> zurückzuführen, die von 19,3 Mio. EUR im Jahr 2008 auf 9,7 Mio.<br />
EUR in <strong>2009</strong> sanken.<br />
Operatives Ergebnis und Jahresgewinn<br />
Nachdem im Vorjahr noch ein operativer Verlust (EBIT) von 17,9 Mio. EUR berichtet wurde,<br />
erzielte bwin <strong>2009</strong> einen operativen Gewinn in der Höhe von 48,9 Mio. EUR. Der Gewinn nach<br />
Steuern beläuft sich auf 46,3 Mio. EUR nach einem Verlust nach Steuern 2008 in der Höhe von<br />
12,8 Mio. EUR.<br />
Die erfreuliche Geschäftsentwicklung erlaubt es dem Unternehmen, nach Zustimmung der<br />
Hauptversammlung, für das abgelaufene Geschäftsjahr erstmals eine Dividende auszuschütten.<br />
Deutliche Steigerung des Periodengewinns<br />
Vermögenslage, Finanzlage und Liquidität<br />
Das Gesamtvermögen des Unternehmens erhöhte sich <strong>2009</strong> um 203,6 Mio. EUR auf 493,3 Mio.<br />
EUR (2008: 289,7 Mio. EUR) und ist im Wesentlichen auf die Akquisition von Gioco Digitale und<br />
den Anstieg der liquiden Mittel, bedingt durch eine deutliche Zunahme des operativen Cashflows,<br />
zurückzuführen. Die immateriellen Vermögenswerte beliefen sich <strong>2009</strong> auf 204,3 Mio.<br />
EUR (2008: 59,7 Mio. EUR). Der beträchtliche Anstieg steht im Zusammenhang mit der Akquisition<br />
von Gioco Digitale. Die Erhöhung der liquiden Mittel um 46,8 Mio. EUR auf 153,1 Mio. EUR (2008:<br />
106,4 Mio. EUR) unterstreicht die weiterhin ausgezeichnete Liquiditätssituation von bwin. Die<br />
langfristigen Schulden beliefen sich auf 53,5 Mio. EUR (2008: 4,9 Mio. EUR). Der starke Zuwachs<br />
basiert einerseits auf dem noch offenen Teil der Gegenleistung aus dem Erwerb von Gioco Digitale<br />
und andererseits auf den im Rahmen der Erstkonsolidierung von Gioco Digitale angesetzten<br />
passiven latenten Steuern. Aufgrund der Kapitalerhöhung in der Höhe von 2,3 Mio. Aktien im<br />
Rahmen des Erwerbs von Gioco Digitale sowie des Periodengewinns in der Höhe von 46,3 Mio.<br />
EUR stieg das Eigenkapital des Unternehmens auf 270,9 Mio. EUR (2008: 130,8 Mio. EUR).<br />
Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit erhöhte sich von 76,6 Mio. EUR im Jahr 2008 auf<br />
103,8 Mio. EUR im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Abfluss im Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />
erhöhte sich von 52,4 Mio. EUR im Jahr 2008 auf 65,8 Mio. EUR <strong>2009</strong>. Der<br />
Finanzmittelbestand per 31. Dezember war mit 153,1 Mio. EUR deutlich höher als im Vorjahr<br />
(2008: 106,4 Mio. EUR).<br />
Ausgezeichnete Liquiditätssituation<br />
Akquisitionen, Beteiligungen, Tochterunternehmen<br />
Details hierzu sind dem Anhang zum Konzernabschluss zu entnehmen.<br />
27<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Liquide Mittel und kurzfristige<br />
Wertpapiere in Mio. EUR<br />
134,5<br />
184,9<br />
2008 <strong>2009</strong>
28<br />
bwin 09<br />
Risikobericht<br />
Prinzipien des Risikomanagements<br />
Zu den Grundbestandteilen der Internen Kontrolle gehören die allgemeinen Prinzipien der<br />
Risikovorbeugung, wie zum Beispiel die Funktionstrennung und das Vieraugenprinzip bei<br />
wichtigen Abläufen, ebenso wie Richtlinien für zentrale Geschäftsprozesse. Zusätzlich kommen<br />
im Sinn eines effizienten Risikomanagements vielfältige, teilweise automatisierte Softwaresysteme<br />
zum Einsatz. Diese erleichtern die systematische Analyse aller Geschäftsvorgänge<br />
hinsichtlich der erwarteten Entwicklung und quantifizieren damit verbundene Risiken. Trends<br />
können sich frühzeitig abzeichnen und fließen in Form von strategischen Weichenstellungen<br />
zeitnah in den Entscheidungsprozess ein. Die Abteilungsleiter der verschiedenen Unternehmensbereiche<br />
sind verantwortlich für die Einhaltung von Richtlinien, Genehmigungsgrenzen<br />
und Bestimmungen. Beispielsweise sind für Investitionen ab einer bestimmten Größenordnung<br />
festgeschriebene Genehmigungs- und Kontrollabläufe einzuhalten.<br />
Management-Informationssystem<br />
Das bwin Management-Informationssystem CIS (Central Information System) bietet in diesem<br />
Zusammenhang nicht nur sämtlichen Entscheidungsebenen des Unternehmens in Abhängigkeit<br />
ihrer Zugriffsberechtigung relevante Grundlagen zur Entscheidungsfindung, sondern ist<br />
basierend auf tagesaktuellen Daten auch ein effizientes Tool im Sinn des Risikomanagements.<br />
In der Folge werden jene Risiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der bwin<br />
Gruppe wesentlich beeinflussen können, erläutert. Damit wird auch der im Österreichischen<br />
Corporate Governance Kodex verlangten Offenlegung zu bestehenden Risiken entsprochen.<br />
Generelle Risiken<br />
Zu den bedeutendsten Risiken, denen die bwin Gruppe ausgesetzt ist, zählen neben<br />
regulatorischen Risiken und Online-Gaming-spezifischen Risiken jene aus allgemeiner<br />
unternehmerischer Tätigkeit. Der Umgang mit Online-Gaming-spezifischen Risiken im Allgemeinen<br />
und wettspezifischen Risiken im Besonderen ist für bwin ein Teil der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit. Während die Bereitstellung von Poker- oder Casinoprodukten vergleichsweise<br />
geringe Risiken in sich birgt, erfordert die zur Reduktion der externen Risiken notwendige<br />
marktgerechte Quotierung von Sportveranstaltungen sowohl den Einsatz hoch qualifizierter<br />
Mitarbeiter als auch die Implementierung entsprechender Prozesse sowie adäquater<br />
Softwarelösungen. Weitere mit dem Gaming-Geschäft im Zusammenhang stehende externe<br />
Risiken betreffen insbesondere Wettbetrug (z.B. durch Syndikate), Kreditkartenbetrug oder<br />
Geldwäsche. Die angewandten Prozesse zur Reduzierung von Risiken in Zusammenhang mit<br />
dem Wettgeschäft umfassen unter anderem eine kundenseitige Registrierungspflicht unter<br />
Angabe von Namen, Adresse und Geburtsdatum, eine Ausweispflicht bei Erstauszahlung<br />
sowie Gewinnauszahlungen ausschließlich mittels Banküberweisung bzw. durch international<br />
anerkannte Zahlungsprovider. Auch der Ausschluss der jeweils unmittelbar am Sportevent<br />
beteiligten Sportler, Manager und Schiedsrichter ist eine Maßnahme zur Reduktion der<br />
wettspezifischen Risiken.<br />
Operative Risiken<br />
Das operative Risiko bezeichnet den potenziellen Eintritt von Verlusten durch unvorhersehbare<br />
Ereignisse, Betriebsunterbrechungen, technische Probleme, inadäquate Kontrollen<br />
beziehungsweise Versagen von Kontrollen oder Systemen im Zusammenhang mit Mitarbeitern,<br />
Kundenbeziehungen, Technologie, Sachvermögen, sonstigen Dritten/Aufsichtsbehörden<br />
sowie mit Projekt- und anderen Risiken.
Finanzinstrumente<br />
Details hierzu sind dem Anhang zum Konzernabschluss zu entnehmen.<br />
Regulatorische Risiken<br />
Die bwin Gruppe ist aktuell in mehr als 25 Staaten aktiv und serviciert über Gaming-<br />
Plattformen wie www.bwin.com, www.giocodigitale.it oder www.bwin.it Kunden rund um<br />
den Globus. Das operative Geschäft der bwin Gruppe wird großteils auf Basis gibraltarischer<br />
Sportwett- und Casinolizenzen betrieben. Darüber hinaus verfügen die Gesellschaften der<br />
bwin Gruppe aber auch noch über weitere Lizenzen innerhalb und außerhalb Europas.<br />
Aufgrund der Tatsache, dass es in vielen Ländern an einem klaren Rechtsrahmen für Online-<br />
Gaming fehlt und/oder häufig der Marktzugang für private Anbieter zum Schutz staatlicher<br />
Monopole beschränkt wird, bestehen erhebliche rechtliche und regulatorische Risiken<br />
(nähere Details siehe „Regulatorisches Umfeld“ im vorderen Teil des Lageberichts).<br />
Allgemeine Geschäftsrisiken<br />
Allgemeine Geschäftsrisiken bestehen für die Unsicherheit der Ergebnisentwicklung aufgrund<br />
von geänderten Rahmenbedingungen wie Marktumfeld, Kundenverhalten und technischem<br />
Fortschritt.<br />
Die wichtigsten Merkmale des Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems (ICRMS)<br />
zur Finanzberichterstattung<br />
Das Management von bwin hat im abgelaufenen Geschäftsjahr entschieden, das Interne<br />
Kontroll- und Risikomanagementsystem (ICRMS) unter Einhaltung der international anerkannten<br />
COSO-Kriterien (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission)<br />
zu überarbeiten. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der internen Kontrolle hinsichtlich<br />
Rechnungslegungsprozess und Finanzberichterstattung. Weitere Zielvorgaben betrafen die<br />
Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften und die Effektivität und Effizienz betrieblicher<br />
Transaktionen.<br />
Kontrollumfeld<br />
Das zur Finanzabteilung gehörende Kompetenzzentrum für Risikomanagement und<br />
Compliance wurde vom CFO in Übereinstimmung mit den Co-CEOs beauftragt, das speziell<br />
auf bwin abgestimmte ICRMS zu verwalten und weiterzuentwickeln. Die Durchführung des<br />
Risikomanagements, die Gestaltung der Kontrollaktivitäten und deren Ausführung für die<br />
verschiedenen Prozesse liegen jedoch im Zuständigkeitsbereich der operativen Prozessverantwortlichen.<br />
Das Linienmanagement ist sich dieser Verantwortung bewusst.<br />
Obwohl festgestellt wurde, dass viele Elemente des Kontrollsystems von bwin (z.B. das Vieraugenprinzip,<br />
Unterschriftsregelungen und automatisierte IT-Kontrollen) in der Praxis verwendet<br />
werden, wurden die Systematik und Struktur verbessert und die dafür notwendigen<br />
Schritte in das ICRMS-Projekt aufgenommen. Das international anerkannte COSO-Rahmenwerk<br />
wurde vom bwin Management als Basis für das Interne Kontroll- und Risikomanagementsystem<br />
(ICRMS) bestimmt. Das ICRMS von bwin umfasst genaue Richtlinien zur Auswahl<br />
der Prozesse zur Identifikation, Dokumentation und Einschätzung von Risiken, die durch das<br />
ICRMS abzudecken sind (Scoping), weiters auch für Kontrollaktivitäten und Testabläufe sowie<br />
für Mängel und deren Behebung. Die Auswahl der Geschäftseinheiten und Prozesse, die<br />
durch das formalisierte ICRMS abgedeckt sind, erfolgte mit dem Ziel, die wichtigsten Prozesse<br />
abzudecken und eine exakte sowie zuverlässige Finanzberichterstattung sicherzustellen.<br />
Das ICRMS ist in die alltäglichen Aktivitäten und Verantwortlichkeiten des Linienmanagements<br />
von bwin integriert. Das System unterstützt und verstärkt diese gängige Praxis<br />
des Managements, indem es eine generell anzuwendende bwin-Methodik festlegt und so<br />
29<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
30<br />
bwin 09<br />
garantiert, dass die berufliche Disziplin von Managern und Mitarbeitern bei bwin der Best<br />
Practice entspricht.<br />
Die Finanzabteilung, die im gesamten Konzern für Buchführung und Finanzberichterstattung<br />
verantwortlich zeichnet, ist in die Bereiche Buchhaltung, Controlling, Beschaffung und<br />
diverse Stabsstellen unterteilt. Besonders für den Buchhaltungsbereich wurden angemessene<br />
Abläufe, Risiken, Kontrollfunktionen und Verantwortungsbereiche festgelegt und gemäß dem<br />
ICRMS-Rahmenwerk dokumentiert. Das in diesen Bereichen eingesetzte Personal verfügt über<br />
die dafür notwendigen Qualifikationen und entspricht den funktionellen Anforderungen des<br />
Unternehmens.<br />
Risikoeinschätzung<br />
Das ICRMS über die Finanzberichterstattung von bwin soll alle signifikanten Risiken abdecken,<br />
die sich in der Finanzberichterstattung niederschlagen können, und dient der systematischen<br />
Dokumentation dieser Risiken. Um diese Risiken zu strukturieren, hat bwin innerhalb des<br />
ICRMS-Rahmenwerks „Vollständigkeit“, „Genauigkeit“ und „Bestand“ als Grundsätze für die<br />
Finanzberichterstattung festgelegt.<br />
Die Risiken wurden mit Unterstützung von internen und externen Experten von den<br />
Prozessverantwortlichen und wichtigen Mitgliedern der Prozessteams identifiziert. Die<br />
identifizierten Risiken beinhalten jene, die das Geschäftsfeld von bwin mit sich bringt,<br />
und die für Buchführung und Finanzberichterstattung relevant sind.<br />
Kontrollaktivitäten<br />
Um die identifizierten Risiken zu begrenzen und für zuverlässige Finanzberichterstattung zu<br />
sorgen, wurden Kontrollaktivitäten dokumentiert und Prozessen sowie Risiken zugewiesen.<br />
Diese Aktivitäten sind jeweils in einer Matrix für Risiken und Kontrollaktivitäten eingetragen.<br />
Die bei bwin eingeführten Kontrollaktivitäten umfassen automatische, halbautomatische<br />
und manuelle Handlungen zur Vorbeugung und Aufdeckung von Risiken und reichen vom<br />
Aufzeichnen von Transaktionen bis zur Finanzberichterstattung. Zusätzlich zu den Kontrollaktivitäten<br />
als Teil der routinemäßig durchgeführten Prozesse und Arbeitsabläufe werden<br />
auch überwachende und kompensierende Kontrollaktivitäten durchgeführt.<br />
Neben verschiedenen Softwaresystemen, die die operativen Abläufe unterstützen, verwendet<br />
die Finanzabteilung SAP für die Finanzbuchhaltung. Weiters kommen End-User-Applikationen<br />
(z.B. Excel) zum Einsatz.<br />
Information und Kommunikation<br />
Um eine durchgängige Information, Kommunikation und Denkweise innerhalb von bwin<br />
sicherzustellen, wurde im Jahr <strong>2009</strong> eine Sensibilisierungskampagne durchgeführt. Das<br />
ICRMS-Rahmenwerk von bwin und dessen Ziele wurden an alle davon betroffenen Mitarbeiter<br />
kommuniziert und dadurch ein unternehmensweiter Informationsaustausch gefördert.<br />
Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche wurden für alle Risiken, Kontrollaktivitäten<br />
und Optimierungsmaßnahmen definiert und vereinbart.<br />
Überwachung<br />
Die Überwachungsfunktion im ICRMS besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil umfasst die<br />
Überwachung der Durchführung der Kontrollaktivitäten und die laufende Überprüfung der<br />
Ergebnisse dieser Kontrollen und wird vom Linienmanagement von bwin durchgeführt. Die<br />
Verantwortungsbereiche für alle Kontrollaktivitäten sind ebenso definiert und dokumentiert<br />
wie damit zusammenhängende Eskalationsmaßnahmen.
Der zweite Teil umfasst das Testen der identifizierten Kontrollaktivitäten durch prozessunabhängige<br />
interne und externe Stellen. Die Tests werden in Form einer strukturierten Beurteilung<br />
des Designs und der betrieblichen Effektivität der Kontrollaktivitäten durchgeführt.<br />
Interne Audits werden von der Abteilung „Corporate Security“, seit März 2010 „Internal Audit<br />
and Security“, durchgeführt.<br />
Probleme, die sich bei der Risikoanalyse, der Entwicklung des Kontrollsystems und im Zuge<br />
von Tests ergeben, werden dokumentiert, an die verschiedenen Ebenen des Managements<br />
von bwin weitergeleitet und gelöst. Ein abschließender ICRMS-Managementbericht ergeht<br />
an den Vorstand, die Co-CEOs und den Aufsichtsrat (Prüfungsausschuss), um Einblick in die<br />
Effektivität des bestehenden Kontrollsystems zu gewähren und Empfehlungen für weitere<br />
Verbesserungen abzugeben.<br />
Fokus 2010<br />
Im laufenden Jahr 2010 plant bwin, sich auf die weitere Verbesserung ihres ICRMS zu konzentrieren.<br />
Der Fokus soll dabei vor allem auf die Weiterentwicklung des kürzlich eingerichteten<br />
ICRMS-Kompetenzzentrums und die laufende Überwachung der Durchführung von Kontrollen<br />
durch das Linienmanagement und die Mitarbeiter des internen Audits gerichtet werden.<br />
Mitarbeiter<br />
Der laufende Ausbau der Personalentwicklung sowie die gezielte Rekrutierung von Experten<br />
im Online-Gaming- und IT-Bereich zählten auch im vergangenen Jahr zu den Schlüsselfaktoren<br />
des Unternehmenserfolgs von bwin.<br />
Um eine effektive Entwicklung der Mitarbeiter unter Berücksichtigung der Unternehmens-<br />
und Abteilungsziele auch weiterhin zu garantieren, arbeitet bwin derzeit verstärkt am<br />
Aufbau von Personalentwicklungsmaßnahmen. Ziel ist es, die Motivation, die Arbeitszufriedenheit<br />
und die Identifikation der Mitarbeiter mit bwin weiter zu steigern.<br />
Im Herbst <strong>2009</strong> erfolgte die österreichweite Ausrollung des HR-Tools „Employee Self<br />
Services“, mit dem Ziel, die HR-Prozesse effizienter und effektiver zu gestalten. Mit diesem<br />
Tool stellt bwin den Mitarbeitern ein System zur Verfügung, mit dessen Hilfe sie ihre Daten<br />
im Intranet selbst anlegen, anzeigen und ändern können. Die Möglichkeit des Zugriffs auf<br />
die eigenen Dateien vereinheitlicht und vereinfacht personalwirtschaftliche Abläufe und<br />
gestattet damit dem Bereich Human Resources, sich auf die strategische Weiterentwicklung<br />
zu konzentrieren.<br />
Der zielgerichtete Personalaufbau wurde fortgesetzt, wenngleich auch <strong>2009</strong> von einem<br />
kompetitiven Arbeitsmarkt geprägt war, der sich gegenüber 2008 nur leicht entspannte. In<br />
Summe stieg die Mitarbeiterzahl im Konzern von 1.409 Personen (inkludiert 51 zumeist im<br />
Customer Service beschäftigte freie Dienstnehmer) per Ende 2008 auf 1.570 (inkludiert<br />
44 freie Dienstnehmer) zum Stichtag 31. Dezember <strong>2009</strong>.<br />
Hinsichtlich Employee Stock Option Plan wird auf die entsprechenden Angaben im Anhang<br />
zum Konzernabschluss verwiesen. Eine betriebliche Altersvorsorge ist nicht vorgesehen.<br />
31<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Human Resources<br />
Professionelle Personalentwicklung<br />
und effiziente Prozesse im Fokus<br />
von Human Resources (HR).<br />
Mitarbeiter (inklusive freier<br />
Dienstnehmer) zum Stichtag<br />
1.409<br />
1.570<br />
2008 <strong>2009</strong>
32<br />
bwin 09<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Die hohe Innovationskraft hat bwin zu seiner führenden Stellung am Markt verholfen. Mit<br />
zwölf Mitarbeitern stellt die Abteilung Forschung und Entwicklung (F&E) seit 2006 sicher, dass<br />
bwin auch langfristig führend hinsichtlich Technologie, Produkte und Services positioniert<br />
ist. Oberstes Ziel ist die kontinuierliche Erhöhung der Erlebnisqualität der Online-Produkte<br />
für die Nutzer.<br />
Die Schwerpunkte von F&E beinhalten u.a. Forschung und Entwicklung in den Bereichen<br />
Webtechnologie und -architektur, das Antizipieren von Trends bezüglich Webservices<br />
und Webapplikationen, Design und Entwicklung von Prototypen, die konkret Trends und<br />
Technologien fassbar machen, laufende Mitbewerber-Analyse sowie die Erschließung neuer<br />
Geschäftsfelder.<br />
Technologieführerschaft als Eckpunkt der<br />
Unternehmensstrategie<br />
Wesentlichstes Ergebnis aus dem Jahr <strong>2009</strong> ist die Entwicklung der „Point of Sale” (POS)-<br />
Schnittstelle. Sie zieht eine Abstraktionsschicht vor den Daten, Prozessen und Business-<br />
Logiken ein. In der Folge können Wetten und Spiele rascher weiterentwickelt werden, da das<br />
Frontend (Browser, Flash) unabhängig von der Komplexität des Backends (Daten, Prozesse)<br />
ist. Ohne die Datensicherheit zu gefährden, können dadurch auch Partnerfirmen Zugänge<br />
und Vertriebsformen für bwin-Produkte entwickeln.<br />
Zusammen mit Innovationen im Bereich „kontext-sensitiver Suche” konnten damit Prototypen<br />
für Live-Wetten-Interfaces für Smartphones (z.B. iPhone, Android) und berührungssensitive<br />
Netbooks realisiert werden. Dies ermöglicht die Personalisierung der Anzeige von Wetten,<br />
weil Zusatzinformationen wie Tageszeit, Aufenthaltsort, bevorzugte Ligen etc. bestimmen,<br />
welche Wetten auf den Displays der mobilen Endgeräte bevorzugt angezeigt werden.<br />
In Kooperation mit Redspider TV in München wurde ein hybrides Fernsehformat für Sportwetten<br />
entwickelt, das über Satellit (Astra) und Web-TV fünf Mal erfolgreich, begleitend zur<br />
Deutschen Bundesliga, ausgestrahlt wurde. Die technische Reichweite lag bei elf Millionen<br />
Haushalten, und die Erfahrungen wurden in die Entwicklung der Vertriebsplattform Sheeva<br />
TV eingebracht, die 2010 für TV-Projekte in Italien genutzt werden soll.<br />
Als weiterer Vertriebstest wurde ein eigener bwin Webbrowser (BetBird) in der Art eines<br />
Application Store programmiert. BetBird macht das Spielen von Wetten schneller, übersichtlicher<br />
und zeigt dabei die Tiefe des Produktangebots unmittelbarer an. Durch die vollständige<br />
Kontrolle über die Browserumgebung wird Cross-Selling über die gesamte Produktpalette<br />
möglich.<br />
Darüber hinaus wurde eine Test- und Kommunikationsplattform (Plethos) implementiert, um<br />
neue Produkte und Ideen auf Markttauglichkeit und Kundenpotenzial zu prüfen.
Sonstiges<br />
Abgesehen von der Entwicklung von Software, auf die in den Darstellungen zum Geschäftsverlauf<br />
bereits eingegangen wurde, betreibt das Unternehmen keine Forschung und Entwicklung<br />
im Sinne von § 243 Abs. 3 UGB. Weiters verfügt bwin über keine Zweigniederlassungen.<br />
Eine gesonderte Berichterstattung über Umweltbelange entfällt mangels relevanter Sachverhalte.<br />
Angaben gemäß § 243a UGB<br />
1. Das Grundkapital der bwin AG setzt sich per 31. Dezember <strong>2009</strong> aus 35.717.696 nennbetragslosen<br />
Stückaktien zusammen, die alle zum Amtlichen Handel an der Wiener Börse<br />
zugelassen sind.<br />
2. Alle Aktien haben die gleichen Rechte und Pflichten. Dem Vorstand der bwin AG sind<br />
keine Vereinbarungen zwischen den Aktionären, die eine Beschränkung der Stimmrechte<br />
oder die Übertragung von Aktien betreffen, bekannt.<br />
3. Die Mehrzahl der Aktien befindet sich im Streubesitz. Nach Information der Gesellschaft<br />
gibt es keine Aktionäre, die direkt oder indirekt eine Beteiligung von zumindest 10 %<br />
halten.<br />
4. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.<br />
5. Sämtliche Arbeitnehmer, die Aktionäre der bwin AG sind, üben das Stimmrecht persönlich<br />
aus. Es gibt daher keine Stimmrechtskontrolle in Bezug auf Kapitalbeteiligungen der<br />
Arbeitnehmer.<br />
6. Es bestehen keine sich nicht unmittelbar aus dem Gesetz ergebenden Bestimmungen über<br />
die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates und<br />
über die Änderung der Satzung der Gesellschaft.<br />
7. Zu den Befugnissen des Vorstandes der Gesellschaft zur Ausgabe oder zum Rückkauf von<br />
Aktien wird auf den Anhang zum Konzernabschluss verwiesen.<br />
8. Es bestehen keine Vereinbarungen mit Regelungen, die sich auf den in § 243a Z. 8 UGB<br />
geregelten Sachverhalt beziehen.<br />
9. Die seit 1.1.2008 gültigen Vorstandsverträge sehen für den Fall eines öffentlichen<br />
Angebotes (§ 1 Z. 1 ÜbG) oder eines Pflichtangebots (§§ 22 ff ÜbG) vor, dass die Vorstandsmitglieder<br />
berechtigt sind, den Vertrag mit sofortiger Wirkung zu beenden, wobei<br />
in diesem Fall dem Vorstandsmitglied das volle Entgelt für die Restlaufzeit des Vertrags<br />
(bis 31. Dezember 2012) fortzuzahlen ist. Die Bedingungen der den Vorstandsmitgliedern<br />
zugeteilten Performance-Optionen sehen des Weiteren vor, dass diese im Fall eines<br />
öffentlichen Angebots (§ 1 Z. 1 ÜbG) oder eines Pflichtangebots (§§ 22 ff ÜbG) sofort<br />
unverfallbar werden. Zudem ist das Vorstandsmitglied in diesen Fällen berechtigt, nach<br />
seiner Wahl (die binnen drei Monaten ab der Veröffentlichung des Anbots zu erklären ist)<br />
zu verlangen, dass die Optionen teilweise oder zur Gänze in Geld abgegolten werden.<br />
33<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
34<br />
bwin 09<br />
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen berichtspflichtigen Ereignisse eingetreten.<br />
Ausblick<br />
bwin nützt Regulierung europäischer Märkte<br />
Noch im ersten Halbjahr 2010 sollen in Italien neben Online-Pokerturnieren und -Sportwetten<br />
zusätzliche Produkte mit viel versprechendem Umsatzpotenzial (Poker-Cash-Games und<br />
Casino) zugelassen werden. Italien wird hierdurch zum größten und am schnellsten wachsenden<br />
Online-Gaming-Markt Europas. Durch die Übernahme von Gioco Digitale, dem führenden<br />
italienischen Online-Pokeranbieter, ist bwin optimal positioniert, um dieses Marktpotenzial<br />
auszuschöpfen. Die Akquisition, deren Integration planmäßig verläuft, ist eine konsequente<br />
Fortsetzung der Strategie, regionale Marktanteile in etablierten europäischen Märkten<br />
auszubauen. Im laufenden Jahr plant auch Frankreich, Lizenzen für Poker sowie Sport- und<br />
Pferdewetten an private Anbieter zu vergeben. Vorbehaltlich einer Lizenzerteilung wird<br />
bwin gemeinsam mit dem lokalen Joint-Venture-Partner, der Mediengruppe Amaury (u.a.<br />
Herausgeber der Sportzeitung L’Équipe sowie Veranstalter der Tour de France), den französischen<br />
Online-Gaming-Markt unter einer neuen Marke bearbeiten. Die Entwicklung in Italien<br />
verdeutlicht das Wachstumspotenzial der Online-Gaming-Industrie aufgrund zunehmender<br />
regulatorischer Sicherheit.<br />
bwin führend bei Innovation und Qualität<br />
Die Position von bwin als Weltmarktführer bei Online-Sportwetten und einer der Top-3-<br />
Anbieter von Online-Poker (mit Ausnahme des US-Markts) ist nicht zuletzt das Resultat des<br />
klaren Fokus auf Innovations- und Qualitätsführerschaft mit Hauptaugenmerk auf den<br />
Unterhaltungswert der Spiele. Die Erweiterung des Angebots an B2C-Markenprodukten und<br />
B2B-Lösungen sowie der Distributionskanäle, vor allem im Bereich des mobilen Zugangs,<br />
soll die Produkte von bwin einem noch größeren Publikum öffnen. Das Unternehmen wird<br />
in diesem Zusammenhang auch die Kommunikationsmöglichkeiten der im Juni und Juli 2010<br />
stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft nutzen.<br />
Technologie optimal an Unternehmensstrategie angepasst<br />
Maßgeschneiderte Lösungen, sowohl für Einsteiger als auch für geübte User, stehen bei bwin<br />
im Mittelpunkt der Produktentwicklung. Verbesserte Videoqualität, schnellerer Wettabschluss<br />
sowie individuelle Einstellungen garantieren Sportwettkunden schon heute ein einzigartiges<br />
Live-Erlebnis. Seit kurzem ermöglicht die Funktion „Multiview“ eine noch bessere Übersicht<br />
gleichzeitig stattfindender Spiele. Dies beschleunigt und vereinfacht die Platzierung von<br />
Live-Kombinationswetten, die sich durch eine höhere Marge im Vergleich zu Einzelwetten<br />
auszeichnen. Dementsprechend soll 2010 die Zahl der Live-Events pro Monat von knapp über<br />
3.000 auf 3.500 und jene der Videos im gleichen Zeitraum von 1.200 auf bis zu 1.600 wachsen.<br />
Damit können mehr als 40 % der Events mittels Videostream verfolgt werden.<br />
Das Segment Poker verspricht für 2010 aufgrund des erwarteten Starts von Poker-Cash-<br />
Games in Italien sowie Online-Poker in Frankreich weiterhin attraktive Wachstumsraten. Das<br />
vorhandene Kundenpotenzial und geplante Produkterweiterungen stimmen bwin im Hinblick<br />
auf weiteres Umsatzwachstum sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich zuversichtlich.<br />
„Event-based-Poker-Promotions“ werden im laufenden Geschäftsjahr ein noch intensiveres
Pokererlebnis bieten. Dabei kann in Echtzeit auf Ereignisse des Spielverlaufs reagiert werden,<br />
wie beispielsweise durch Bonifikationen für bestimmte Kartenkombinationen. Darüber<br />
hinaus werden bwin Kunden ihre Erfolgserlebnisse mit anderen durch eine verbesserte<br />
Anbindung an Social-Media-Plattformen teilen können.<br />
Im Bereich Games soll die Anzahl der angebotenen Spiele weiter ausgebaut werden, insbesondere<br />
auf bwin.it, und im Casinogeschäft ist nach Jahren der Zurückhaltung eine Intensivierung<br />
der Marketingaktivitäten aufgrund des erwarteten Wachstums in Italien geplant.<br />
Deutliches Ergebniswachstum für 2010 erwartet<br />
Im laufenden Geschäftsjahr 2010 ist bwin bestrebt, den profitablen Wachstumskurs fortzusetzen<br />
und die Chancen zu nutzen, die sich aus der Regulierung einer zunehmenden Anzahl<br />
von Märkten in Europa ergeben. Die Bewältigung der technologischen Herausforderungen<br />
länderspezifischer Produktanforderungen ist eine Voraussetzung, um die sich daraus ergebenden<br />
enormen Wachstumsmöglichkeiten zu erschließen. bwin hat sich in vielen Märkten<br />
bereits als Synonym für Online-Gaming etabliert, was gemeinsam mit der hohen Bekanntheit<br />
der Marke einen wesentlichen Startvorteil liefert. Zusammen mit der geplanten aktiven<br />
Teilnahme an der erwarteten Branchenkonsolidierung sowie der Nutzung verschiedener<br />
internationaler Kooperationsmöglichkeiten bildet dies die Grundlage für den weiteren Weg<br />
von bwin zum globalen Online-Gaming-Anbieter.<br />
Basierend auf zusätzlichen Produkteinführungen in Italien mit attraktivem Umsatzpotenzial<br />
sowie Wachstum in allen Produktbereichen und nicht zuletzt aufgrund fortgesetzter Kostenkontrolle<br />
erwartet bwin im laufenden Geschäftsjahr eine deutliche Steigerung sowohl der<br />
Brutto-Gaming-Erträge als auch des Periodengewinns.<br />
Wien, 23. März 2010<br />
Manfred Bodner Norbert Teufelberger<br />
Disclaimer<br />
Dieser Lagebericht enthält zum Teil in die Zukunft gerichtete Aussagen, die aufgrund der<br />
aktuellen Situation getroffen wurden. Wenngleich der Vorstand annimmt, dass die Prognosen<br />
realistisch sind, kann gerade im schnelllebigen Online-Gaming-Geschäft nicht garantiert<br />
werden, dass sich die Erwartungen als richtig erweisen. Es ist jedoch unser Grundsatz, Ihnen,<br />
geschätzte Aktionäre und Aktionärinnen, wie schon in der Vergangenheit alle wesentlichen<br />
Informationen unverzüglich und uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen.<br />
35<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
36<br />
bwin 09<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong> – IFRS<br />
mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen<br />
In TEUR Note 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Aktiva<br />
Langfristiges Vermögen<br />
Immaterielle Vermögenswerte (1) 204.267 59.731<br />
Sachanlagen (2) 25.326 22.047<br />
Finanzanlagen (3) 228 5.360<br />
At-equity-bilanzierte Anteile (4) 6.202 4.114<br />
Latente Steuern (5) 225 256<br />
236.248 91.509<br />
Kurzfristiges Vermögen<br />
Vorräte (6) 433 713<br />
Forderungen und sonstige Vermögenswerte (7) 64.902 53.715<br />
Wertpapiere (8) 31.719 28.119<br />
Liquide Mittel (9) 153.139 106.372<br />
Rechnungsabgrenzungen (7) 6.866 9.237<br />
257.059 198.156<br />
Summe Aktiva 493.307 289.665<br />
Passiva<br />
Eigenkapital (10)<br />
Grundkapital 35.718 32.731<br />
Kapitalrücklagen 258.681 172.275<br />
Eigene Anteile -239 -239<br />
Umrechnungsdifferenzen -854 -1.789<br />
Afs-Rücklage 2.801 1.193<br />
Cashflow-Hedge-Rücklage 643 0<br />
Erwirtschaftete Ergebnisse -27.104 -73.380<br />
269.646 130.791<br />
Anteile anderer Gesellschafter (10) 1.251 0<br />
270.897 130.791<br />
Langfristige Schulden<br />
Rückstellungen für Verpflichtungen<br />
gegenüber Dienstnehmern (11) 732 358<br />
Langfristige Verbindlichkeiten (14) 25.927 0<br />
Latente Steuern (5) 26.815 4.588<br />
53.474 4.945<br />
Kurzfristige Schulden<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten (13) 131.925 129.516<br />
Sonstige Rückstellungen (12) 34.228 19.251<br />
davon aus Steuern vom Ertrag 4.343 1.444<br />
Rechnungsabgrenzungen (13) 2.782 5.162<br />
168.936 153.929<br />
Summe Passiva 493.307 289.665
Konzerngewinn- und Konzernverlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> - IFRS<br />
mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen<br />
37<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
In TEUR Note <strong>2009</strong> 2008<br />
Netto-Gaming-Erträge (15) 356.120 332.106<br />
Sonstige betriebliche Erträge (16) 52.622 62.246<br />
Aktivierte Eigenleistungen (17) 14.311 9.170<br />
Erträge 423.053 403.521<br />
Aufwand für bezogene Leistungen (18) -33.289 -40.623<br />
Personalaufwand (19) -96.895 -94.400<br />
Werbeaufwand (20) -99.004 -123.547<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen (21) -104.436 -102.264<br />
Aufwendungen -333.624 -360.833<br />
EBITDA 89.429 42.688<br />
Abschreibungen und Wertminderungen (22) -40.557 -63.181<br />
Wertaufholungen (22) 0 2.611<br />
EBIT 48.872 -17.882<br />
Finanzergebnis (23) 1.444 1.079<br />
Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Anteilen (4) -852 3.242<br />
Periodengewinn/-verlust vor Steuern 49.464 -13.560<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag (5) -3.328 799<br />
Periodengewinn/-verlust 46.136 -12.761<br />
Unverwässertes Ergebnis pro Aktie (in EUR) (24) 1,39 -0,39<br />
Verwässertes Ergebnis pro Aktie (in EUR) (24) 1,33 -0,39<br />
Davon entfallend auf:<br />
Anteilseigner des Mutterunternehmens 46.276 -12.761<br />
Andere Gesellschafter -140 0
38<br />
bwin 09<br />
Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> - IFRS<br />
mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Periodengewinn/-verlust 46.136 -12.761<br />
Sonstiges Ergebnis<br />
Wertänderung von zur Veräußerung verfügbaren<br />
finanziellen Vermögenswerten 2.145 -3.397<br />
Steueraufwand/-ertrag -536 849<br />
Wertänderung von Cashflow Hedges 872 0<br />
Steueraufwand/-ertrag -229 0<br />
Umrechnungsdifferenzen 935 -2.685<br />
Gesamt 3.187 -5.233<br />
Gesamtergebnis des Jahres 49.323 -17.994<br />
Davon entfallend auf:<br />
Anteilseigner des Mutterunternehmens 49.463 -17.994<br />
Andere Gesellschafter -140 0
Entwicklung des Konzerneigenkapitals des Geschäftsjahres <strong>2009</strong> - IFRS<br />
mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen<br />
Auf Eigentümer der Muttergesellschaft entfallend<br />
39<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Umrech- Cashflow- Erwirt- Minder- Gesamtes<br />
Grund- Kapital- Eigene nungs- Afs- Hedge- schaftete heiten- Eigen-<br />
In TEUR kapital rücklagen Anteile differenzen Rücklage Rücklage Ergebnisse Summe anteile kapital<br />
Stand 31.12.2008 32.731 172.275 -239 -1.789 1.193 0 -73.380 130.791 0 130.791<br />
Gesamtergebnis des Jahres 0 0 0 935 1.608 643 46.276 49.463 -140 49.323<br />
Zugang Minderheitenanteil 0 0 0 0 0 0 0 0 1.391 1.391<br />
Kapitalerhöhung 2.300 69.000 0 0 0 0 0 71.300 0 71.300<br />
Emissionskosten 0 -686 0 0 0 0 0 -686 0 -686<br />
Ausübung von<br />
Aktienoptionen 687 8.760 0 0 0 0 0 9.447 0 9.447<br />
Ausgabe von<br />
Aktienoptionen 0 9.332 0 0 0 0 0 9.332 0 9.332<br />
Stand 31.12.<strong>2009</strong> 35.718 258.681 -239 -854 2.801 643 -27.103 269.647 1.251 270.898<br />
Auf Eigentümer der Muttergesellschaft entfallend<br />
Umrech- Cashflow- Erwirt- Minder- Gesamtes<br />
Grund- Kapital- Eigene nungs- Afs- Hedge- schaftete heiten- Eigen-<br />
In TEUR kapital rücklagen Anteile differenzen Rücklage Rücklage Ergebnisse Summe anteile kapital<br />
Stand 31.12.2007 32.685 612.371 -239 896 3.741 0 -518.329 131.125 0 131.125<br />
Gesamtergebnis des Jahres 0 0 0 -2.685 -2.548 0 -12.761 -17.994 0 -17.994<br />
Veränderung<br />
Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0 0 -3 -3 0 -3<br />
Auflösung von<br />
Kapitalrücklagen 0 -457.713 0 0 0 0 457.713 0 0 0<br />
Ausübung von<br />
Aktienoptionen 46 445 0 0 0 0 0 491 0 491<br />
Ausgabe von Aktienoptionen 0 17.172 0 0 0 0 0 17.172 0 17.172<br />
Stand 31.12.2008 32.731 172.275 -239 -1.789 1.193 0 -73.380 130.791 0 130.791
40<br />
bwin 09<br />
Konzerngeldflussrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong> - IFRS<br />
mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Gewinn/Verlust nach Ertragsteuern 46.136 -12.761<br />
Abschreibungen auf Vermögenswerte des Investitionsbereichs 41.332 64.819<br />
Unbare Personalaufwendungen (Share-based Payments) 9.332 17.172<br />
Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Anteilen 78 -4.057<br />
Gewinnentnahme aus at-equity-bilanzierten Anteilen 4.067 1.488<br />
Zunahme/Abnahme latenter Steuern -945 -4.067<br />
Zu-/Abschreibungen auf sonstige Finanzinvestitionen 0 199<br />
Verlust/Gewinn aus Anlagenveräußerung 837 1.026<br />
Zunahme/Abnahme langfristiger Rückstellungen 374 73<br />
Wertaufholungen auf Vermögenswerte des Investitionsbereichs 0 -2.611<br />
Währungsdifferenzen 609 -2.745<br />
Aufwand/Ertrag aus Steuern 4.271 1.138<br />
Zahlungen von Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.371 -2.528<br />
Abnahme/Zunahme der Forderungen sowie anderer Aktiva -3.205 4.466<br />
Zunahme/Abnahme kurzfristiger Rückstellungen 7.461 1.149<br />
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten sowie sonstiger Passiva -5.148 13.872<br />
Nettogeldfluss aus der Geschäftstätigkeit 103.829 76.633<br />
Einzahlungen aus Abgang von Vermögensgegenständen des Investitionsbereichs 0 2.620<br />
Ein-/Auszahlung für den Erwerb von Tochterunternehmen -15.145 0<br />
Auszahlungen für Anlagenzugang (ohne Finanzanlagen) -48.241 -48.037<br />
Auszahlungen für sonstige Finanzinvestitionen -453 -2.214<br />
Auszahlungen für Finanzanlagenzugang und at-equity-bilanzierte Anteile -1.984 -4.734<br />
Nettogeldfluss aus der Investitionstätigkeit -65.823 -52.365<br />
Emmissionskosten -686 0<br />
Einzahlungen von Anteilseignern 9.447 491<br />
Nettogeldfluss aus der Finanzierungstätigkeit 8.761 491<br />
= Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands 46.767 24.759<br />
+ Finanzmittelbestand am Beginn der Periode 106.372 81.613<br />
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 153.139 106.372<br />
davon Zinseneinzahlungen 1.514 3.081<br />
davon Zinsenauszahlungen -57 -322
Anhang zum Konzernabschluss<br />
zum 31. Dezember <strong>2009</strong> - IFRS<br />
Angaben zum Unternehmen<br />
Die bwin Interactive Entertainment AG (bwin AG) mit Sitz in Börsegasse 11, 1010 Wien,<br />
Österreich, Firmenbuchgericht: Handelsgericht Wien (FN 166449 d), bildet gemeinsam mit<br />
ihren Tochterunternehmen die bwin Gruppe, für die der nachfolgende Konzernabschluss<br />
<strong>2009</strong> erstellt wurde. Die Geschäftstätigkeit der bwin Gruppe umfasst das Anbieten von<br />
Sportwetten, Poker, Casino- und virtuellen Spielen. Ebenso wird den Kunden sportrelevanter<br />
Content wie Live-Video-Streams, Livescores, Statistiken und SMS-Dienste zur Verfügung<br />
gestellt. Zusätzlich werden seit dem Geschäftsjahr 2008 Dienstleistungen im Zusammenhang<br />
mit der Abwicklung von Zahlungen („Payment Service Providing“) angeboten.<br />
Das operative Gaming-Geschäft der bwin Gruppe wird im Wesentlichen – auf Basis gibraltarischer<br />
Sportwett- und Casinolizenzen – von bwin International Ltd., Gibraltar, der Ongame<br />
Network Ltd., Gibraltar, und Lizenzen der italienischen Tochterunternehmen wahrgenommen.<br />
Die Ongame Network Ltd. hält darüber hinaus eine Lizenz der Kahnawake Gaming<br />
Commission. Darüber hinaus hält die bwin Gruppe Lizenzen in Österreich und Argentinien<br />
sowie seit dem Jahr <strong>2009</strong> in Südafrika. Die bwin International Ltd. und die Ongame<br />
Network Ltd. werden unter zahlreichen Domains aber insbesondere unter www.bwin.com,<br />
www.bwin.it, www.giocodigitale.it oder www.ongamenetwork.com tätig.<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> hat die bwin Gruppe über die britische Konzerngesellschaft CQR UK Payment<br />
Solutions Ltd. eine „Payment Institution“-Lizenz der der britischen Financial Services<br />
Authority („FSA“) erhalten. Zusammen mit einer E-Money-Lizenz der FSA, die von der<br />
Vincento Payment Solutions Ltd. gehalten wird, ist die bwin Gruppe nun in der Lage umfangreiche<br />
Dienstleistungen im Bereich des Zahlungsverkehrs auch an Drittparteien anzubieten.<br />
Die bwin Interactive Entertainment AG übernimmt, soweit erforderlich, für die Tochterunternehmen<br />
der bwin Gruppe zentrale Funktionen wie Finanzen, Marketing, IT, Projekt-<br />
Management, International Business Development, Human Resources sowie Corporate<br />
Communications. Des Weiteren stellt sie zahlreiche Dienstleistungen wie Marktforschung<br />
oder Kundendatenanalysen zur Verfügung.<br />
Grundsätze der Rechnungslegung und Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Grundsätze der Rechnungslegung<br />
Der Konzernabschluss der bwin Interactive Entertainment AG und deren Tochtergesellschaften<br />
(im Folgenden auch „bwin Gruppe“) ist nach den International Financial Reporting<br />
Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, sowie § 245a Unternehmensgesetzbuch<br />
(UGB) aufgestellt.<br />
Der Konzernabschluss ist in tausend Euro (TEUR) aufgestellt. Bei der Summierung von gerundeten<br />
Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen<br />
rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.<br />
Neu angewendete IFRS<br />
Im September 2007 hat das IASB Änderungen zu IAS 1 „Darstellung von Abschlüssen“ veröffentlicht,<br />
die für die Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.<strong>2009</strong> beginnen, anzuwenden<br />
sind. Die überarbeitete Version des IAS 1 enthält im Wesentlichen Änderungen zur Darstellung<br />
der nicht anteilseignerbezogenen Eigenkapitalveränderungen, zur verpflichtenden Darstellung<br />
einer Eröffnungsbilanz der frühesten Vergleichsperiode in bestimmten Fällen, zu<br />
Darstellungsbesonderheiten bei den direkt im Eigenkapital erfassten Erfolgsbestandteilen<br />
41<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
42<br />
bwin 09<br />
(„Other Comprehensive Income“) sowie Vorschläge zu Bezeichnungsänderungen von<br />
Abschlussbestandteilen. Die Gesellschaft wendet IAS 1 (revised 2007) seit dem 1.1.<strong>2009</strong> an<br />
und hat die Vergleichszahlen zum 31.12.2008 entsprechend angepasst.<br />
Im März <strong>2009</strong> hat das IASB Änderungen zu IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ herausgegeben.<br />
Die Änderungen zu IFRS 7 betreffen im Wesentlichen verbesserte Anhangsangaben<br />
hinsichtlich Marktbewertungen („Fair Value Hierarchy“) und Liquiditätsrisiko. Die Änderungen<br />
sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.<strong>2009</strong> beginnen, anzuwenden, wobei<br />
keine Angaben für Vergleichsperioden erforderlich sind. Die Änderungen haben Einfluss auf<br />
die Anhangsangaben des Unternehmens.<br />
Im November 2008 hat das IASB den IFRS 8 „Geschäftssegmente“ veröffentlicht, der für<br />
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.<strong>2009</strong> beginnen, anzuwenden ist. Der IFRS 8<br />
schreibt die Identifizierung von Geschäftssegmenten basierend auf der internen Steuerung<br />
des Unternehmens („Management Approach“) vor. bwin hat die Segmentdarstellung auf<br />
Basis des Management Approach für <strong>2009</strong> erstellt und die Vorjahreszahlen entsprechend<br />
angepasst.<br />
Der vom IASB herausgegebene Standard IAS 23 (revised 2007) „Fremdkapitalkosten“, die<br />
Änderung zu IFRS 2 „Aktienbasierte Vergütung“, die Änderung zu IAS 32 „Finanzinstrumente:<br />
Angaben“, zwei Änderungen des IAS 39 zur Umgliederung finanzieller Vermögenswerte<br />
und zur Neubeurteilung eingebetteter Derivate, der Sammelstandard „Verbesserung zu<br />
den IFRS 2008“, eine Änderung zu IAS 1 „Darstellung von Abschlüssen“, die Änderung des<br />
IFRS 1 „Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards“ und des<br />
IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS“, welche ab dem 1.7.2008 bzw.<br />
ab dem 1.1.<strong>2009</strong> erstmals anzuwenden waren, hatten keine Auswirkungen auf den<br />
Konzernabschluss. Die Interpretation IFRIC 13 „Kundenbindungsprogramme“, welche ab<br />
dem 1.1.<strong>2009</strong> erstmals anzuwenden ist, hatte ebenso keine Auswirkung auf den Konzernabschluss,<br />
da diese Regelung schon in Vorjahren angewendet wurde.
Zukünftig neu anzuwendende IFRS<br />
Folgende Änderungen oder Neufassungen von Standards oder Interpretationen sind zum<br />
Bilanzstichtag bereits veröffentlicht, aber für das Geschäftsjahr noch nicht verpflichtend<br />
anzuwenden bzw anwendbar:<br />
Neue bzw. geänderte Standards oder Interpretationen<br />
Inkrafttreten*<br />
IFRIC 12 Service-Konzessionsverträge 30. März <strong>2009</strong><br />
IAS 27 (revised 2008) Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS 1. Juli <strong>2009</strong><br />
IAS 39 Finanzinstrumente: Geeignete Grundgeschäfte 1. Juli <strong>2009</strong><br />
IFRS 3 (revised 2008) Unternehmenszusammenschlüsse 1. Juli <strong>2009</strong><br />
IFRIC 16 Sicherungen von Nettoinvestitionen in<br />
ausländischen Tochtergesellschaften 1. Juli <strong>2009</strong><br />
IFRIC 17 Sachdividenden an Eigentümer 1. November <strong>2009</strong><br />
IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten<br />
von Kunden 1. November <strong>2009</strong><br />
IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International<br />
Financial Reporting Standards** 1. Jänner 2010<br />
IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütungen** 1. Jänner 2010<br />
IFRIC 15 Vereinbarungen über die Errichtung<br />
von Immobilien 1. Jänner 2010<br />
diverse Verbesserungen zu den IFRS <strong>2009</strong>** 1. Jänner 2010<br />
IFRIC 19 Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten<br />
durch Eigenkapitalinstrumente** 1. Juli 2010<br />
IAS 24 (revised <strong>2009</strong>) Angaben über Beziehungen zu nahe-<br />
stehenden Unternehmen und Personen** 1. Jänner 2011<br />
IAS 32 Einstufung von Bezugsrechten 1. Jänner 2011<br />
IFRIC 14 IAS 19 – Die Begrenzung eines leistungsorientierten<br />
Vermögenswerts, Mindestdotierungsverpflichtungen<br />
und ihre Wechselwirkung** 1. Jänner 2011<br />
IFRS 9 Finanzinstrumente** 1. Jänner 2013<br />
* Die Standards sind für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen.<br />
** Zum Bilanzstichtag noch nicht durch die EU übernommen.<br />
Die Auswirkung auf die Darstellung und Angaben des Konzernabschlusses aufgrund der<br />
erstmaligen Anwendung der neuen bzw. geänderten Standards oder Interpretationen wird<br />
derzeit untersucht, von einer freiwilligen früheren Anwendung dieser Standards oder Interpretationen<br />
wird abgesehen.<br />
Konsolidierungsmethoden<br />
Der erstmalige Einbezug der Tochterunternehmen erfolgt gemäß IFRS 3 grundsätzlich zu dem<br />
Zeitpunkt, an dem ein beherrschender Einfluss über das Vermögen und die Geschäfte dieser<br />
Gesellschaften tatsächlich durch das Mutterunternehmen ausgeübt wird.<br />
Die erstmalige Einbeziehung der Tochtergesellschaften erfolgt nach der Erwerbsmethode<br />
durch Zuordnung der Anschaffungskosten auf die zur erworbenen Gesellschaft gehörigen<br />
identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden. Der den beizulegenden<br />
Zeitwert des Nettovermögens übersteigende Betrag der Anschaffungskosten wird als<br />
43<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
44<br />
bwin 09<br />
Umrechnung<br />
Firmenwert angesetzt. Der Firmenwert wird nicht abgeschrieben, sondern jährlich einer<br />
Überprüfung der Werthaltigkeit unterzogen. Im Falle einer Wertminderung eines Firmenwerts<br />
wird diese erfolgswirksam erfasst.<br />
Konzerninterne Erträge, Aufwendungen und Zwischenergebnisse sowie Forderungen und<br />
Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen wurden eliminiert.<br />
Assoziierte Unternehmen, auf die das Unternehmen einen maßgeblichen Einfluss, aber keine<br />
Kontrolle ausübt, und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der At-equity-Methode<br />
bilanziert.<br />
Währungsumrechnung<br />
Die bwin Gruppe erfasst laufende Geschäftsfälle in ausländischer Währung zu monatlichen<br />
Devisenmittelkursen. Die Umrechnung der am Bilanzstichtag in Fremdwährung bestehenden<br />
monetären Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in EUR erfolgt zu dem an diesem Tag<br />
gültigen Devisenkurs. Daraus resultierende Fremdwährungsgewinne und -verluste werden im<br />
Ergebnis des Geschäftsjahres erfasst.<br />
Zu den funktionalen Währungen der Unternehmen der bwin Gruppe wird auf die Angaben<br />
zum Konsolidierungskreis verwiesen. Die funktionale Währung der bwin AG ist der Euro.<br />
Die Umrechnung von Abschlüssen erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode.<br />
Die daraus entstehenden Umrechnungsdifferenzen werden ergebnisneutral im Eigenkapital<br />
verrechnet.<br />
Die Umrechnung der Abschlüsse erfolgt zu nachstehenden Kursen:<br />
Stichtagskurs Durchschnitts- Stichtagskurs Durchschnitts-<br />
31.12.<strong>2009</strong> kurs <strong>2009</strong> 31.12.2008 kurs 2008<br />
Britische Pfund (GBP) 0,88920 0,89195 0,84151 0,95850<br />
Schwedische Kronen (SEK) 10,26500 10,60435 10,35880 10,90500<br />
Mexikanische Peso (MXN) 18,84770 18,92826 19,58880 16,40290<br />
Argentinische Peso (ARS) 5,49140 5,17372 4,87870 4,67450<br />
Chinesische Yuan (CNY) 9,85000 9,47811 9,64430 10,22850<br />
Ergeben sich aus der Umrechnung von monetären Posten, die Teil der Nettoinvestition in<br />
einen ausländischen Geschäftsbetrieb sind (Darlehen), wesentliche Fremdwährungskursgewinne<br />
oder -verluste, werden diese in der Rücklage für Umrechnungsdifferenzen direkt<br />
im Eigenkapital erfasst.<br />
Konsolidierungskreis<br />
Konsolidierte verbundene Unternehmen (Tochterunternehmen)<br />
In den Konzernabschluss werden neben der bwin AG, Wien, als Mutterunternehmen folgende<br />
Unternehmen, die von der bwin AG zum 31. Dezember <strong>2009</strong> beherrscht werden, (mit Stichtag<br />
31. Dezember) einbezogen:
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen<br />
Zudem wird ein Dachfonds in den Konzernabschluss einbezogen, der aufgrund des Beherrschungsverhältnisses<br />
im Sinne von SIC 12 als eine „Special Purpose Entity“ (SPE) zu qualifizieren<br />
ist. Die in diesem Dachfonds enthaltenen Vermögenswerte werden einzeln bewertet<br />
und die gehaltenen Fondsanteile unter den Wertpapieren, das Bargeld unter den liquiden<br />
Mitteln und die abgegrenzten Zinsen und Ergebnisanteile unter den sonstigen Forderungen<br />
ausgewiesen.<br />
Änderungen des Konsolidierungskreises<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurden die DSG Deutsche Sportwett Gesellschaft mbH, die United<br />
Games Gruppe (bestehend aus UnitedGames Holding BV, UnitedGames BV, Immunopharma<br />
BV) sowie die Gioco Digitale Gruppe (bestehend aus Gioco Digitale S.p.A. und Gioco Digitale<br />
Italia S.r.l.) erworben.<br />
Die SA Online Handelsbolag und die bwin Interactive Marketing UK Ltd. wurden im Geschäftsjahr<br />
2008 gegründet und erstmals konsolidiert.<br />
45<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Funktionale Anteil am<br />
Währung Stammkapital in % Sitz<br />
bwin International Ltd. EUR 100 Gibraltar<br />
Ongame Network Ltd. EUR 100 Gibraltar<br />
SA Online Handelsbolag SEK 100 Schweden<br />
BWIN ARGENTINA SA ARS 100 Argentinien<br />
bwin Italia S.r.l. EUR 100 Italien<br />
Gioco Digitale S.p.A. EUR 100 Italien<br />
Gioco Digitale Italia S.r.l. EUR 100 Italien<br />
BWIN Mexico S.A. de C.V. MXN 80 Mexiko<br />
DSG Deutsche Sportwett Gesellschaft mbH EUR 100 Deutschland<br />
bwin Marketing Services S.r.l. EUR 100 Italien<br />
bwin Interactive Marketing UK Ltd. GBP 100 Großbritannien<br />
INFIELD - SERVIÇOS DE CONSULTORIA E MARKETING, UNIPESSOAL LDA EUR 100 Portugal<br />
BWIN INTERACTIVE MARKETING ESPAÑA EUR 100 Spanien<br />
WEBSPORTS ENTERTAINMENT Marketing Services GmbH EUR 100 Österreich<br />
bwin Games AB SEK 100 Schweden<br />
Ongame Future AB SEK 100 Schweden<br />
Ongame Holding Malta Ltd. EUR 100 Malta<br />
Ongame International Malta Ltd. EUR 100 Malta<br />
UnitedGames Holding BV EUR 52,14 Niederlande<br />
UnitedGames BV EUR 52,14 Niederlande<br />
Immunopharma BV EUR 52,14 Niederlande<br />
TC Invest AG EUR 100 Österreich<br />
Vincento Payment Solutions (UK) Ltd. GBP 100 Großbritannien<br />
CQR Payment Solutions GmbH EUR 100 Österreich<br />
CQR UK Payment Solutions Ltd. GBP 100 Großbritannien<br />
bwin (Beijing) Management and Consulting Co., Ltd. CNY 100 China<br />
Ongame Ltd. (liquidiert im Februar <strong>2009</strong>) GBP 100 Großbritannien
46<br />
bwin 09<br />
At-equity-bilanzierte Unternehmen<br />
Die Ongame Ltd. wurde im Februar <strong>2009</strong> liquidiert.<br />
At-equity-bilanzierte Anteile<br />
Die folgenden Unternehmen werden nach der At-equity-Methode in den Konzernabschluss<br />
einbezogen:<br />
Kapital Jahresergebnis Anteil am<br />
Unternehmen Stichtag in TEUR in TEUR Kapital in % Sitz<br />
bwin e.K. 31.12.<strong>2009</strong> 1.659 2.094 50,00 Deutschland<br />
Betbull Holding SE 31.12.<strong>2009</strong> 23.074 -6.748 36,98 Großbritannien<br />
Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen<br />
Seit Mai 2002 ist die bwin AG als atypisch stiller Gesellschafter zu 50 % an der bwin e.K.,<br />
Neugersdorf, Deutschland, beteiligt. Bis August <strong>2009</strong> betrieb Herr Dr. Pfennigwerth als<br />
Inhaber der Domain www.bwin.de auf Basis einer deutschen Gewerbeerlaubnis das Geschäft<br />
der bwin e.K. Danach wurde, zwar ohne Zwang durch Änderungen im rechtlichen Umfeld,<br />
aber aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen, das Vermittlungsgeschäft der bwin e.K. vorübergehend<br />
eingestellt.<br />
Betbull Holding SE<br />
Am 18.11.<strong>2009</strong> hat bwin durch Ausübung einer Option und Ausübung des Wandlungsrechts<br />
einer Wandelanleihe insgesamt 2.351.124 Aktien an der Betbull Holding SE für einen Kaufpreis<br />
von TEUR 4.316 erworben und damit ihre Beteiligung auf 36,98 % aufgestockt. Dementsprechend<br />
qualifiziert die Beteiligung nicht länger als available for sale, sondern ist nach der<br />
At-equity-Methode in den Konzernabschluss einzubeziehen. Da die anteiligen erworbenen<br />
Nettovermögenswerte den Beteiligungsansatz überstiegen haben, wurde ein Badwill in Höhe<br />
von TEUR 4.579 realisiert.<br />
Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen<br />
Die bwin Gruppe hält Anteile an folgenden nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen:<br />
Angaben zu Kapital Jahresergebnis Anteil am<br />
Unternehmen Stichtag in TEUR in TEUR Kapital in % Sitz<br />
British Virgin<br />
Southern Gem Ltd. 31.12.<strong>2009</strong> -15 -4 100 Islands<br />
Pegasus Pferdewetten GmbH 31.12.<strong>2009</strong> 26 -9 100 Deutschland<br />
BWIN INTERACTIVE ENTERTAINMENT SA<br />
(PTY) LTD. 31.12.<strong>2009</strong> -12 -10 20* Südafrika<br />
LEKKER BETTING AND GAMING (PTY) LTD. 31.12.<strong>2009</strong> -71 -17 90 Südafrika<br />
Drachenfelssee 421. VV GmbH 31.12.<strong>2009</strong> 25 0 100 Deutschland<br />
* Unter Berücksichtigung bestehender Vertragsverhältnisse (Put-Option-Rechte) ist der bwin AG wirtschaftlich ein Anteil von 100 % zuzurechnen.
Die angeführten nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen werden wegen Unwesentlichkeit<br />
nicht auf dem Wege der Vollkonsolidierung, sondern auf Basis ihrer Anschaffungskosten<br />
in den Konzernabschluss einbezogen.<br />
Sonstige Beteiligungen<br />
Die bwin Gruppe weist unter den Finanzanlagen folgende sonstige Beteiligungen aus:<br />
Sonstige Beteiligungen<br />
Die BWİN BAHİS VE ŞANS OYUNLARI SANAYİ VE TICARET LİMİTED ŞIRKETI wurde im Geschäftsjahr<br />
2007 gegründet; ein Liquidationsantrag wurde Anfang 2008 eingebracht, die Liquidation ist<br />
in <strong>2009</strong> noch nicht abgeschlossen.<br />
Angaben zu Unternehmenserwerben<br />
Unternehmenserwerbe <strong>2009</strong><br />
DSG Deutsche Sportwett Gesellschaft mbH<br />
Am 24. März <strong>2009</strong> hat die bwin Interactive Entertainment AG 100 % der Anteile der DSG<br />
Deutsche Sportwett Gesellschaft mbH mit Sitz in Dresden erworben. Die DSG verfügt über<br />
eine aufrechte deutsche Gewerbeerlaubnis zum Anbieten von Sportwetten.<br />
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zur Kaufpreisverteilung auf die einzelnen Vermögenswerte<br />
und Schulden, die am Tag der Akquisition von bwin übernommen wurden. Die<br />
Kaufpreisverteilung wurde im Geschäftjahr <strong>2009</strong> endgültig fertig gestellt:<br />
47<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Angaben zu Kapital Jahresergebnis Anteil am<br />
Unternehmen Stichtag in TEUR in TEUR Kapital in % Sitz<br />
BWİN BAHİS VE ŞANS OYUNLARI SANAYİ VE<br />
TICARET LİMİTED ŞIRKETI (in Liquidation) 31.12.<strong>2009</strong> 0 -3 49 Türkei<br />
Kaufpreisverteilung auf Vermögenswerte und Schulden<br />
In TEUR<br />
Lizenzen 1.881<br />
Sachanlagen 1<br />
Finanzanlagen 3<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 13<br />
Sonstige Vermögenswerte 98<br />
Liquide Mittel 233<br />
Rückstellungen -25<br />
Passive latente Steuern -594<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -205<br />
Sonstige Verbindlichkeiten -106<br />
Anschaffungskosten gesamt 1.300<br />
davon Kaufpreis bar 1.300
48<br />
bwin 09<br />
Vermögenswerte und Schulden<br />
In TEUR<br />
Die Vermögenswerte und Schulden unmittelbar vor der Übernahme stellen sich wie folgt dar:<br />
Sachanlagen 1<br />
Finanzanlagen 3<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 13<br />
Sonstige Vermögenswerte 98<br />
Liquide Mittel 233<br />
Rückstellungen -25<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -205<br />
Sonstige Verbindlichkeiten -106<br />
Eigenkapital 13<br />
Kaufpreisverteilung auf Vermögenswerte und Schulden<br />
In TEUR<br />
UnitedGames Holding BV<br />
bwin hat am 3. Juli <strong>2009</strong> um TEUR 750 35,32 % (6.358 Aktien) an der UnitedGames Holding<br />
BV erworben, welche wiederum direkt oder indirekt 100 % an den Gesellschaften United-<br />
Games BV und Immunopharma BV hält. Im Zuge einer Kapitalerhöhung im Zeitpunkt des<br />
Closing des Erwerbs wurde die Beteiligung um weitere 6.324 Aktien zum Preis von TEUR 750<br />
auf 52,14 % aufgestockt. Der gesamte Kaufpreis der Beteiligung beträgt somit TEUR 1.500,<br />
inklusive Nebenkosten TEUR 1.515. Nach Erfüllung der aufschiebenden Bedingungen des<br />
Kaufvertrags (Genehmigung durch den Aufsichtsrat) ist der Erwerbszeitpunkt gemäß IFRS 3<br />
der 31. August <strong>2009</strong>.<br />
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zur Kaufpreisverteilung auf die einzelnen Vermögenswerte<br />
und Schulden, die am Tag der Akquisition von bwin übernommen wurden. Die<br />
Kaufpreisverteilung wurde im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> endgültig fertig gestellt:<br />
Software 2.942<br />
Sachanlagen 29<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 246<br />
Sonstige Vermögenswerte 10<br />
Liquide Mittel 775<br />
Rückstellungen -2<br />
Passive latente Steuern -750<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -270<br />
Sonstige Verbindlichkeiten -74<br />
Minderheitenanteile -1.391<br />
Anschaffungskosten gesamt 1.515<br />
davon Kaufpreis bar 1.500<br />
davon Anschaffungsnebenkosten 15
Die Vermögenswerte und Schulden unmittelbar vor der Übernahme stellen sich wie folgt dar:<br />
Vermögenswerte und Schulden<br />
In TEUR<br />
Sachanlagen 29<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 246<br />
Sonstige Vermögenswerte 10<br />
Liquide Mittel 25<br />
Rückstellungen -2<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -270<br />
Sonstige Verbindlichkeiten -74<br />
Eigenkapital -36<br />
Gioco Digitale S.p.A.<br />
Am 12. September <strong>2009</strong> wurden die Verträge zum Erwerb von 100 % der Anteile an der Gioco<br />
Digitale Gruppe (bestehend aus der Gioco Digitale S.p.A. und ihrer 100 %-Tochtergesellschaft<br />
Gioco Digitale Italia S.r.l.) unterzeichnet. Nach Erfüllung der aufschiebenden Bedingungen<br />
des Kaufvertrags (Genehmigung durch den Aufsichtsrat) ist der Erwerbszeitpunkt gemäß<br />
IFRS 3 der 6. Oktober <strong>2009</strong>.<br />
Die zu erbringende Gegenleistung beträgt TEUR 106.886. Vom Gesamtpreis wurde ein Betrag<br />
von TEUR 26.686 in bar bezahlt und ein Betrag in Höhe von TEUR 55.200 durch die Ausgabe<br />
von 2.300.000 bwin Aktien (unter Berücksichtigung eines vertraglich vereinbarten Ausgabepreises<br />
von EUR 24,00) beglichen. Ein Betrag in Höhe von TEUR 20.000 ist nach Feststellung<br />
des Jahresabschlusses <strong>2009</strong> der Gioco Digitale S.p.A. und ein Betrag in Höhe von TEUR 5.000<br />
nach Erfüllung bestimmter finanzieller Kriterien im zweiten Quartal 2011 fällig.<br />
Die Anschaffungsnebenkosten betragen TEUR 3.389. Zum Zwecke der Erstkonsolidierung<br />
wurde der Börsenkurs zum Zeitpunkt der Übernahme der Kontrolle über Gioco Digitale<br />
in Höhe von EUR 31,00 angewendet. Die Anschaffungskosten betrugen somit gesamt<br />
TEUR 126.375.<br />
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zur Kaufpreisverteilung auf die einzelnen<br />
Vermögenswerte und Schulden, die am Tag der Akquisition von bwin übernommen wurden.<br />
Die Kaufpreisverteilung wurde im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> endgültig fertig gestellt:<br />
49<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
50<br />
bwin 09<br />
Kaufpreisverteilung auf Vermögenswerte und Schulden<br />
In TEUR<br />
Firmenwert 76.229<br />
Markenname 12.299<br />
Kundenstock 53.526<br />
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3.270<br />
Sachanlagen 1.393<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 792<br />
Sonstige Vermögenswerte 3.300<br />
Aktive latente Steuern 641<br />
Wertpapiere 1.000<br />
Liquide Mittel 15.929<br />
Rückstellungen aus Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern -181<br />
Rückstellungen -4.408<br />
Passive latente Steuern -21.733<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -11.882<br />
Sonstige Verbindlichkeiten -3.700<br />
Anschaffungskosten gesamt 126.475<br />
davon Kaufpreis bar 26.686<br />
davon Ausgabe von Aktien 71.300<br />
davon bedingte Kaufpreisverbindlichkeit 25.000<br />
davon Anschaffungsnebenkosten 3.389<br />
Vermögenswerte und Schulden<br />
In TEUR<br />
Der Firmenwert ist im Wesentlichen den Fähigkeiten des Managements sowie den erwarteten<br />
Synergien aus der Integration von Gioco Digitale in die bwin Gruppe zurechenbar.<br />
Die Vermögenswerte und Schulden unmittelbar vor der Übernahme stellen sich wie folgt dar:<br />
Immaterielle Vermögenswerte 3.270<br />
Sachanlagen 1.393<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 792<br />
Sonstige Vermögenswerte 3.300<br />
Aktive latente Steuern 641<br />
Wertpapiere 1.000<br />
Liquide Mittel 15.929<br />
Rückstellungen aus Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern -181<br />
Rückstellungen -4.408<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -11.882<br />
Sonstige Verbindlichkeiten -3.700<br />
Passive latente Steuern -11<br />
Eigenkapital 6.143
In der Zeit zwischen Erwerbszeitpunkt und 31. Dezember <strong>2009</strong> hat Gioco Digitale (unter<br />
Berücksichtigung von Abschreibungen für erworbene Kundenstöcke) einen Verlust in<br />
Höhe von TEUR 1.038 zum Konzern-Periodenergebnis sowie TEUR 6.978 zu den Konzern-<br />
Netto-Gaming-Erträgen beigetragen. Hätte die Akquisition bereits am 1. Jänner <strong>2009</strong><br />
statt gefunden, hätte Gioco Digitale einen Verlust in Höhe von TEUR 4.287 zum Konzern-<br />
Periodenergebnis sowie TEUR 31.331 zu den Konzern-Netto-Gaming-Erträgen beigetragen.<br />
bwin Interactive Entertainment SA (PTY) Ltd. / Lekker Betting & Gaming (PTY) Ltd.<br />
Am 31. Dezember 2008 bestand seitens der bwin eine 75 %-Beteiligung an der bwin<br />
Interactive Entertainment SA (PTY) Ltd., die verbleibenden 25 % hielt mit Liberis ein lokaler<br />
Joint-Venture-Partner. Die Gesellschaft hatte keine operative Tätigkeit entfaltet, weshalb<br />
eine Konsolidierung zum 31.12.2008 unterblieben ist. Im Rahmen einer Neuordnung der<br />
Beteiligungsverhältnisse hat bwin ihren Anteil an der bwin Interactive Entertainment SA<br />
(PTY) Ltd. auf 20 % reduziert. Aufgrund bestehender Optionsvereinbarungen (Put-Optionen)<br />
ist die Gesellschaft in wirtschaftlicher Hinsicht zu 100 % Eigentümer der bwin Interactive<br />
Entertainment SA (PTY) Ltd. Die Put-Optionen wurden als Verbindlichkeiten aus Unternehmenskäufen<br />
berücksichtigt.<br />
Die bwin Interactive Entertainment SA (PTY) Ltd. hat im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> 90 % an Lekker<br />
Betting & Gaming (PTY) Ltd. für einen Kaufpreis von TZAR 1.661 (TEUR 103) erworben. Die<br />
Gesellschaft verfügt über eine aufrechte Sportwettlizenz des Western Cape Gambling and<br />
Racing Board.<br />
Da beide Gesellschaften im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> nicht operativ tätig wurden, wurde aufgrund<br />
von Unwesentlichkeit auf eine Konsolidierung verzichtet.<br />
Unternehmenserwerbe 2008<br />
Im Geschäftsjahr 2008 haben keine Unternehmenserwerbe stattgefunden.<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen<br />
Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, Investitionen in fremde<br />
Gebäude, andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung werden mit Anschaffungs-<br />
bzw. Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen bewertet.<br />
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IAS 38 ab dem Zeitpunkt des<br />
Erreichens der technischen Machbarkeit aktiviert, sofern aus diesen Vermögenswerten ein<br />
künftiger wirtschaftlicher Nutzen erzielt werden kann und die Kosten für diese Vermögenswerte<br />
verlässlich ermittelt werden können.<br />
Aufgrund der Erfüllung aller Voraussetzungen werden die Herstellungskosten im Zusammenhang<br />
mit der Erstellung und Weiterentwicklung der Websites und der von der Gruppe<br />
verwendeten Online-Gaming-Software aktiviert.<br />
Die Abschreibung abnutzbarer Vermögenswerte erfolgt linear über die erwartete Nutzungsdauer<br />
des jeweiligen Vermögenswerts. Bei der Ermittlung der Abschreibungssätze wurden<br />
folgende Nutzungsdauern angesetzt:<br />
51<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
52<br />
bwin 09<br />
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen<br />
Nutzungsdauer Abschreibungs-<br />
in Jahren satz in %<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
Erworbene Software 2–5 20–50<br />
Selbst erstellte Software 2 50<br />
Kundenstock, Lizenzen und andere Nutzungsrechte 5–7,5 13,33–20<br />
Vermarktungsrechte 3 33<br />
Sachanlagen<br />
Investitionen in fremde Gebäude 3–10 10–33<br />
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2–5 20–50<br />
Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer wie Markennamen und<br />
Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich oder bei Vorliegen von<br />
Anzeichen, dass die Buchwerte unter dem beizulegenden Wert liegen, einer Überprüfung der<br />
Werthaltigkeit unterzogen.<br />
Wertminderungen<br />
Bei immateriellen Vermögenswerten mit bestimmbarer Nutzungsdauer und Vermögenswerten<br />
des Sachanlagevermögens wird überprüft, ob Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen.<br />
Bei Vorliegen solcher Anzeichen erfolgt die Ermittlung des erzielbaren Betrags für die betroffenen<br />
Vermögenswerte. Liegt dieser Wert unter dem für die Gegenstände angesetzten Buchwert,<br />
wird eine Wertminderung vorgenommen. Firmenwerte, immaterielle Vermögenswerte<br />
mit unbestimmbarer Nutzungsdauer und noch nicht in Betrieb genommene immaterielle<br />
Vermögenswerte werden jährlich oder bei Vorliegen von Anzeichen für eine Wertminderung<br />
des Buchwerts einer Überprüfung der Werthaltigkeit unterzogen. Hierbei wird der Buchwert<br />
der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten („Cash Generating Unit“, „CGU“), denen diese<br />
Vermögenswerte zugeordnet sind, mit dem erzielbaren Betrag verglichen. Ergibt sich bei<br />
diesem Test ein Wertminderungsbedarf, so wird der entsprechende Aufwand in der Position<br />
„Abschreibung und Wertminderung“ in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.<br />
Liquide Mittel<br />
bwin behandelt Kassenbestand, Sichteinlagen und Festgelder mit Laufzeiten von bis zu drei<br />
Monaten als liquide Mittel.<br />
Finanzielle Vermögenswerte und Schulden<br />
Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden erstmals erfasst, wenn<br />
die Gesellschaft die vertraglichen Rechte erlangt oder die vertraglichen Verpflichtungen<br />
eingeht. Die Transaktionen werden zum Valutatag erfasst. Die Ausbuchung erfolgt, wenn die<br />
Gesellschaft die Kontrolle über die vertraglichen Rechte, die den Vermögenswert einschließen,<br />
verliert. Das ist normalerweise dann gegeben, wenn der Vermögenswert verkauft wird<br />
oder alle dem Vermögenswert zugehörigen Geldflüsse unmittelbar an eine unabhängige<br />
Drittpartei weitergegeben werden.<br />
Finanzanlagevermögen und Wertpapiere des kurzfristigen Vermögens<br />
Wertpapiere, Investmentfonds und Beteiligungen des Finanzanlagevermögens werden der<br />
Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ (available for sale) zugeordnet. Sie werden erstmalig<br />
zu Anschaffungskosten erfasst und in der Folge zu beizulegenden Zeitwerten bewertet,<br />
soweit solche zuverlässig ermittelbar sind. Wertänderungen werden mit Ausnahme der
Erfassung von Wertminderungen erfolgsneutral im Eigenkapital (Afs-Rücklage) erfasst. Die<br />
Zeitwerte ergeben sich aus Börsenkursen. Sollten keine beizulegenden Zeitwerte zuverlässig<br />
ermittelbar sein, werden die Vermögenswerte zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen<br />
bilanziert. Zinsen werden nach der Effektivzinsmethode erfasst, Dividenden mit der<br />
Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung.<br />
Derivate<br />
Gemäß IAS 39 werden alle derivativen Finanzinstrumente in der Bilanz als Vermögenswert<br />
oder Verbindlichkeit angesetzt und zum Marktwert bewertet, unabhängig davon, zu welchem<br />
Zweck oder mit welcher Absicht diese gehalten werden. Änderungen des Marktwerts von als<br />
Sicherungsinstrument gehaltenen derivativen Instrumenten werden erfolgswirksam oder<br />
ergebnisneutral im Sonstigen Ergebnis des Jahres (als afs-Rücklage) erfasst, je nachdem,<br />
ob das derivative Instrument zur Absicherung der Marktwerts von Bilanzposten („Fair Value<br />
Hedges“) oder Zahlungsströmen („Cashflow Hedges“) eingesetzt wird. Bei derivativen<br />
Instrumenten, die Bilanzposten absichern, werden Veränderungen des Marktwerts des<br />
ab gesicherten Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit und des derivativen Instruments<br />
ergebniswirksam erfasst. Bei derivativen Instrumenten, die Zahlungsströme absichern,<br />
werden Veränderungen des Marktwerts des effektiven Teils des Sicherungsinstruments in<br />
der Bilanz im Sonstigen Ergebnis des Jahres (Cashflow-Hedge-Rücklage) ausgewiesen.<br />
Bei Realisierung des Sicherungsgeschäfts erfolgt die ergebniswirksame Erfassung. Marktwertänderungen<br />
des ineffektiven Teils des Sicherungsinstruments und Marktwertänderungen<br />
von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht als Sicherungsinstrument einzustufen sind,<br />
werden sofort ergebniswirksam ausgewiesen.<br />
Leasing<br />
Leasingverhältnisse, bei denen bwin als Mieter im Wesentlichen alle mit dem Eigentum<br />
verbundenen Risiken und Chancen eines Vermögenswerts übertragen werden, sind als<br />
Finanzierungsleasing einzustufen. Andernfalls liegt ein Operating-Leasing-Verhältnis vor.<br />
Sachanlagen, die im Zuge von Finanzierungsleasingverträgen erworben wurden, werden in<br />
Höhe des Marktwerts oder des niedrigeren Barwerts der Mindestleasingzahlungen zu Beginn<br />
des Leasingverhältnisses abzüglich Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen<br />
angesetzt. Wenn im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen<br />
der bwin als Vermieter zurechenbar sind, wird der Leasinggegenstand von bwin bilanziert.<br />
Der Leasinggegenstand wird nach den auf den Vermögenswert anwendbaren Regeln in<br />
Übereinstimmung mit IAS 16 angesetzt. Die Leasingzahlungen werden über die Laufzeit des<br />
Leasingvertrages als Tilgung der Verbindlichkeit sowie der Zinsaufwendungen erfasst.<br />
Vorräte<br />
Die Vorräte umfassen Handelswaren, die über Online-Shops verkauft werden. Die Bewertung<br />
der Vorräte erfolgt zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und<br />
dem Nettoveräußerungswert, wobei die Anschaffungskosten nach dem First-in-first-out-<br />
Verfahren ermittelt werden. Der Nettoveräußerungswert wird auf der Basis der bei normaler<br />
Geschäftsentwicklung geschätzten Verkaufspreise abzüglich der noch anfallenden Herstellungs-,<br />
Vertriebs- oder Verwaltungskosten ermittelt.<br />
Forderungen und sonstige Vermögenswerte<br />
Forderungen und sonstige Vermögenswerte sind der Kategorie „Kredite und Forderungen“<br />
zugeordnet und werden mit fortgeführten Anschaffungskosten oder mit dem gesunkenen<br />
Zeitwert (abzüglich Einzelwertberichtigungen für erwartete uneinbringliche Beträge)<br />
bilanziert.<br />
53<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
54<br />
bwin 09<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten werden der Kategorie „Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“<br />
zugeordnet und zu fortgeführten Anschaffungskosten erfasst. Zinsaufwendungen werden<br />
nach Maßgabe der effektiven Zinsmethode erfasst.<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden mit den fortgeführten<br />
Anschaffungskosten, die dem Rückzahlungsbetrag entsprechen, bewertet.<br />
Ertragsteuern<br />
Latente Steuern werden für temporäre Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten<br />
und Schulden in der Bilanz und deren für steuerliche Zwecke maßgeblichen<br />
Werten eingestellt. Die Ermittlung der latenten Steuerabgrenzungen erfolgt in Übereinstimmung<br />
mit IAS 12 „Income Taxes“ nach der Balance-Sheet-Liability-Methode. Aktive latente<br />
Steuern auf Verlustvorträge werden in jenem Ausmaß gebildet, in dem mit einem Verbrauch<br />
innerhalb eines überschaubaren Zeitraums gerechnet werden kann.<br />
Aktienbasierte Vergütungen<br />
Aktienbasierte Vergütungstransaktionen über erhaltene oder erworbene Güter oder Dienstleistungen<br />
werden gemäß IFRS 2 zum Erwerbszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert<br />
angesetzt. Nachdem der Ausgleich ausschließlich in Eigenkapitalinstrumenten erfolgt,<br />
werden diese als Erhöhung des Eigenkapitals angesetzt.<br />
Der Aufwand aus Vergütungstransaktionen für erhaltene Dienstleistungen (mit einem<br />
Ausgleich durch Aktienoptionen) wird über den Erdienungszeitraum der Aktienoptionen<br />
verteilt erfasst. IFRS 2 wurde im Geschäftsjahr 2005 erstmals angewendet, wobei nur jene<br />
Vergütungstransaktionen berücksichtigt wurden, die nach dem 7. November 2002 gewährt<br />
wurden und zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses IFRS noch nicht ausübbar waren.<br />
Soweit Marktbedingungen für die Gewährung der Optionen vereinbart wurden (Performance<br />
Options), wird im Zeitpunkt der Gewährung eine Einschätzung hinsichtlich der Erfüllung<br />
dieser Bedingungen getroffen und diese der Bewertung zugrunde gelegt. Änderungen dieser<br />
Einschätzung sind in der Folge nicht zu berücksichtigen. Anpassungen hinsichtlich Einschätzungen<br />
zu Erdienungsbedingungen (Zugehörigkeit zum Unternehmen) werden hingegen<br />
laufend berücksichtigt.<br />
Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern<br />
Abfertigungsverpflichtungen<br />
Aufgrund gesetzlicher und einzelvertraglicher Verpflichtungen sind die österreichischen<br />
Unternehmen der bwin Gruppe verpflichtet, an Mitarbeiter, die vor dem 31. Dezember 2002<br />
eingetreten sind, im Kündigungsfall oder zum Pensionsantrittszeitpunkt eine einmalige<br />
Abfertigung zu leisten. Diese ist von der Anzahl der Dienstjahre und dem bei Abfertigungsanfall<br />
maßgeblichen Bezug abhängig. Eine vergleichbare Verpflichtung besteht auch für<br />
die italienischen Unternehmen der bwin Gruppe. Für diese Verpflichtung wird bei der<br />
bwin Gruppe eine Rückstellung gebildet. Die Berechnung erfolgt gemäß den Bestimmungen<br />
des IAS 19 „Employee Benefits“ nach der Projected-Unit-Credit-Methode. Versicherungstechnische<br />
Gewinne und Verluste werden ergebniswirksam im Jahr des Entstehens erfasst.
Für Mitarbeiter, die nach dem 31. Dezember 2002 in österreichische Gesellschaften eingetreten<br />
sind, wurde aufgrund gesetzlicher Änderungen ein beitragsorientiertes System<br />
eingeführt. Die Beiträge werden monatlich entrichtet und ergebniswirksam erfasst.<br />
Sonstige Rückstellungen<br />
Sonstige Rückstellungen werden gebildet, wenn für das Unternehmen eine rechtliche oder<br />
tatsächliche Verpflichtung gegenüber einem Dritten aufgrund eines vergangenen Ereignisses<br />
vorliegt und es wahrscheinlich ist, dass diese Verpflichtung zu einem Mittelabfluss führen<br />
wird. Rückstellungen werden mit jenem Betrag angesetzt, der zum Zeitpunkt der Erstellung<br />
des Jahresabschlusses nach bester Schätzung ermittelt werden kann. Ist eine vernünftige<br />
Schätzung des Betrags nicht möglich, wird keine Rückstellung gebildet und es erfolgt die<br />
Offenlegung im Anhang.<br />
Umsatzrealisierung und -darstellung<br />
Wett- und Spielumsätze werden nach Maßgabe der bis zum Bilanzstichtag erfolgten Spielereinsätze<br />
erfasst, sofern die zugrunde liegenden Wetten und Spiele bereits entschieden sind.<br />
Wett- und Spieleinsätze, die vor dem Bilanzstichtag den Spielern von deren Verrechnungskonten<br />
abgebucht wurden, bei denen jedoch die dem Einsatz zugrunde liegenden Ereignisse<br />
erst nach dem Bilanzstichtag stattfinden, werden als passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
abgegrenzt. Auf eine Bilanzierung der offenen Wetten („pending bets“) zum Bilanzstichtag<br />
gemäß IAS 39 als Derivate wird wegen Unwesentlichkeit verzichtet.<br />
Im Rahmen eines Loyalitätsprogramms gewährt die Gesellschaft ihren Kunden bei Teilnahme<br />
am Echtgeldglücksspielangebot Bonuspunkte, die auf einem separaten Konto geführt werden.<br />
Die gewährten Prämien werden als einzeln abgrenzbarer Bestandteil eines Mehrkomponentenvertrags<br />
bilanziert. Die in dieser Weise erwirtschafteten Bonuspunkte werden mit<br />
dem beizulegenden Zeitwert bewertet und als Umsatzschmälerung erfasst. Erst bei Einlösung<br />
der Bonuspunkte erfolgt die Realisierung des Umsatzes.<br />
Aus allen Geschäftsbereichen wird gemäß IAS 39 und entsprechend dem Branchenstandard<br />
in der Gewinn- und Verlustrechnung der Nettosaldo der Spieleinsätze und der Spielgewinne<br />
bzw. aus dem Bereich Poker der erzielte Rake abzüglich aller Erlösschmälerungen wie<br />
Vertriebsprovisionen, an Spieler gewährte Boni, Lizenzkosten und Wettgebühren als Umsatz<br />
ausgewiesen (Nettodarstellung).<br />
Ermessensbeurteilung und zukunftsbezogene Annahmen<br />
Die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert Ermessensbeurteilungen,<br />
Schätzungen und Annahmen durch die Unternehmensleitung, die die<br />
Anwendung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie den Ansatz von Vermögenswerten<br />
und Schulden, Erträgen und Aufwendungen beeinflussen. Die Schätzungen und<br />
damit verbundenen Annahmen beruhen auf vergangenen Erfahrungswerten und sonstigen<br />
Einflussfaktoren, von denen erwartet wird, dass sie unter gegebenen Umständen angemessen<br />
sind, und die als Basis für die Beurteilung der Buchwerte von Vermögenswerten und<br />
Schulden dienen, die nicht aus sonstigen Quellen ableitbar sind. Die tatsächlichen Ergebnisse<br />
können von den Einschätzungen abweichen.<br />
55<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
56<br />
bwin 09<br />
Die Schätzungen und zugrunde liegenden Annahmen werden laufend beurteilt. Anpassungen<br />
an Schätzungen werden in jener Periode erfasst, in der die Schätzung angepasst wird, sofern<br />
die Anpassung nur diese Periode oder diese und zukünftige Perioden betrifft.<br />
Die wichtigsten Beurteilungen durch die Unternehmensleitung in der Anwendung der IFRS,<br />
die eine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss haben, und Schätzungsunsicherheiten,<br />
durch die ein Risiko entstehen kann, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres<br />
eine wesentliche Anpassung der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden erforderlich<br />
wird, sind folgende:<br />
• Die Einschätzung hinsichtlich der positiven Beurteilung der Risiken, dass in der laufenden<br />
Betriebsprüfung durch die österreichischen Finanzbehörden der Rechtsmeinung der<br />
Gesellschaft gefolgt wird (vgl. „Sonstige Verpflichtungen und ungewisse Verbindlichkeiten“).<br />
• Die Einschätzung hinsichtlich der positiven Beurteilung der Risiken, dass die vermittelten<br />
Sportwetten nach dem deutschen Rennwett- und Lotteriegesetz nicht zu versteuern<br />
sind (vgl. „Sonstige Verpflichtungen und ungewisse Verbindlichkeiten“) und dass in den<br />
bestehenden Märkten weiterhin Sportwetten, Poker sowie Casino- und virtuelle Games<br />
angeboten werden können.<br />
• Die Beurteilung der Werthaltigkeit der Firmenwerte, Kundenstöcke, Verwertungsrechte,<br />
Software, Sachanlagen und Beteiligungsansätze erfolgt auf Basis von Einschätzungen der<br />
künftig zu erwartenden Zahlungsströme (teilweise anhand von Vorschaurechnungen).<br />
Zu den erfassten Wertminderungen und dabei getroffenen Annahmen vgl. (22), zu den<br />
betroffenen Buchwerten vgl. die Erläuterungen zu den Posten der Bilanz.<br />
• Zu den in der Bilanz nicht erfassten Verpflichtungen aufgrund von Bürgschaften,<br />
Garantien und sonstigen Haftungsübernahmen werden regelmäßig Einschätzungen<br />
vorgenommen, ob eine bilanzielle Erfassung im Abschluss zu erfolgen hat (vgl. Sonstige<br />
Verpflichtungen und ungewisse Verbindlichkeiten).<br />
• Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge und sonstige abzugsfähige temporäre Differenzen<br />
werden nur insofern aktiviert, als eine Realisierung innerhalb eines vertretbaren<br />
Zeithorizonts wahrscheinlich ist.<br />
• Zu den Rechts- und Beratungskosten, die der Gesellschaft für ihre Beratung und Ver -<br />
tretung der Rechtsstreitigkeiten anfallen, werden regelmäßig Einschätzungen vorgenommen,<br />
ob die dafür gebildeten Rückstellungen ausreichend sind.<br />
• Hinsichtlich der mit den Verkäufern der Anteile an der Ongame Gruppe neu vereinbarten<br />
bedingten Kaufpreisverpflichtung wird regelmäßig eine Einschätzung vorgenommen,<br />
ob bwin wieder in den US-Markt eintreten kann. Zum Bilanzstichtag wurde nicht davon<br />
ausgegangen, dass diese Verpflichtung eintreten wird (vgl. „Sonstige Verpflichtungen<br />
und ungewisse Verbindlichkeiten“).<br />
• Die Einschätzung, dass bwin e.K., Neugersdorf, unter Berücksichtigung der vertraglichen<br />
Vereinbarungen mit Herrn Dr. Pfennigwerth, als nach der At-equity-Methode in den<br />
Konzernabschluss einzubeziehendes Unternehmen eingestuft wird.
Erläuterungen zu den Posten der Bilanz sowie der<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
(1) Immaterielle Vermögenswerte<br />
(a) Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer<br />
57<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Lizenzen<br />
Vermarktungs- Erworbene Selbst erstellte und andere Geleistete<br />
In TEUR rechte Software Software Nutzungsrechte Kundenstock Anzahlungen Summe<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 1.1.<strong>2009</strong> 58.048 19.893 20.258 3.456 187.900 687 290.242<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 0 7.436 0 1.881 53.526 619 63.462<br />
Umrechnungsdifferenzen 0 0 0 0 0 0 0<br />
Zugänge 0 4.917 19.882 163 0 0 24.962<br />
Abgänge -58.048 -19 -4.440 0 0 -78 -62.585<br />
Umbuchungen 0 1.093 0 0 0 -1.093 0<br />
Stand 31.12.<strong>2009</strong> 0 33.320 35.700 5.500 241.426 135 316.081<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
Stand 1.1.<strong>2009</strong> 48.373 16.261 9.907 2.552 171.668 0 248.761<br />
Umrechnungsdifferenzen 0 0 -39 0 0 0 -39<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 0 2.030 0 0 0 0 2.030<br />
Abschreibungen 9.675 3.970 5.531 542 10.626 0 30.344<br />
Abgänge -58.048 -19 -4.440 0 0 0 -62.507<br />
Stand 31.12.<strong>2009</strong> 0 22.242 10.959 3.094 182.294 0 218.589<br />
Buchwert Stand 31.12.<strong>2009</strong> 0 11.078 24.741 2.406 59.132 135 97.492<br />
Buchwert Stand 31.12.2008 9.675 3.632 10.351 904 16.232 687 41.481<br />
Erworbene Selbst erstellte Lizenzen<br />
Vermarktungs- Software Software und andere Geleistete<br />
In TEUR rechte (angepasst) (angepasst) Nutzungsrechte Kundenstock Anzahlungen Summe<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 1.1.2008 58.048 19.133 10.824 3.157 191.751 463 283.376<br />
Umrechnungsdifferenzen 0 1 0 -13 0 0 -12<br />
Zugänge 0 2.625 11.958 300 0 687 15.570<br />
Abgänge 0 -2.329 -2.524 12 -3.851 0 -8.692<br />
Umbuchungen 0 463 0 0 0 -463 0<br />
Stand 31.12.2008 58.048 19.893 20.258 3.456 187.900 687 290.242<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
Stand 1.1.2008 29.024 13.369 7.398 2.324 165.972 0 218.087<br />
Umrechnungsdifferenzen 0 0 98 -2 0 0 96<br />
Abschreibungen 19.349 5.220 4.935 230 9.547 0 39.281<br />
Abgänge 0 -2.328 -2.524 0 -3.851 0 -8.703<br />
Stand 31.12.2008 48.373 16.261 9.907 2.552 171.668 0 248.761<br />
Buchwert Stand 31.12.2008 9.675 3.632 10.351 904 16.232 687 41.481<br />
Buchwert Stand 31.12.2007 29.024 5.764 3.426 833 25.779 463 65.289
58<br />
bwin 09<br />
Vermarktungsrechte<br />
Im Jahr 2006 erwarb bwin die Rechte zur internationalen Vermarktung der Spiele der ersten<br />
und zweiten Deutschen Fußballbundesliga (DFL) von der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH<br />
in Höhe von TEUR 58.048 für die Spielsaisonen 2006/2007 bis inklusive 2008/<strong>2009</strong>.<br />
Die Vermarktungsrechte wurden über die Nutzungsdauer von drei Jahren abgeschrieben.<br />
Die Verwertung der erworbenen Rechte erfolgte über Vereinbarungen mit internationalen<br />
Sublizenznehmern, insbesondere Rundfunkanstalten. Die Vertragsbeziehung mit der<br />
DFL endete mit Ende der Saison 2008/<strong>2009</strong> und wurde nicht verlängert.<br />
Lizenzen und andere Nutzungsrechte<br />
In dem Bilanzposten sind überwiegend Nutzungsrechte an Flugzeugen enthalten, deren<br />
Nutzungsdauer fünf Jahre beträgt.<br />
Die bwin Gruppe hält Glückspiellizenzen (teilweise nur für einzelne Segmente) in Österreich,<br />
Gibraltar, Italien, Argentinien und Südafrika und Deutschland. Darüber hinaus hält die bwin<br />
Gruppe eine E-Money-Lizenz sowie eine Payment-Institution-Lizenz für Großbritannien. Die<br />
Lizenzen sind innerhalb der bwin Gruppe nur teilweise aktiviert, da mitunter nur geringe<br />
Gebühren jährlich zu entrichten sind.<br />
Kundenstock<br />
Im Juli 2005 erwarb die Gesellschaft einen Kundenstock sowie zwei Domains von NOMATO<br />
Investments Ltd. Im Jänner 2006 erwarb die Gesellschaft im Rahmen des Erwerbs der Ongame<br />
Gruppe einen Kundenstock in Höhe von 171 Mio. EUR, welcher über fünf Jahre abgeschrieben<br />
wird. Im Rahmen der Erwerbs der Gioco Digitale Gruppe erwarb die Gesellschaft im Oktober<br />
<strong>2009</strong> Kundenstöcke im Gesamtwert von 52 Mio. EUR (vgl. den Punkt „Angaben zu Unternehmenserwerben“).<br />
Die Nutzungsdauer beträgt fünf Jahre, die durchschnittliche Restnutzungsdauer beträgt<br />
4,3 Jahre (Vorjahr: 2 Jahre).
(b) Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer<br />
Im Oktober <strong>2009</strong> erwarb bwin im Rahmen des Erwerbs der Anteile an der Gioco Digitale<br />
Gruppe Firmenwerte und Markennamen in Höhe von 76,2 Mio. EUR bzw. 12,3 Mio. EUR.<br />
Markennamen werde als Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer eingestuft,<br />
da sie weder einem Produktlebenszyklus noch einer technischen, technologischen oder<br />
kommerziellen Abnutzung ausgesetzt sind. Auch der Zeitraum der Beherrschung ist nicht<br />
begrenzt.<br />
Im Jänner 2006 erwarb bwin im Rahmen des Kaufs der Ongame Gruppe Markennamen sowie<br />
Firmenwerte. Im Geschäftsjahr 2008 wurden die Anschaffungskosten der Firmenwerte<br />
der Ongame Gruppe aufgrund einer nachträglichen Vereinbarung über den Nachlass einer<br />
bedingten Kaufpreisverbindlichkeit um TEUR 2.611 geschmälert.<br />
Die Firmenwerte und Markennamen verteilen sich wie folgt:<br />
59<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
In TEUR Markenname Firmenwert Summe<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 1.1.<strong>2009</strong> 39.000 330.029 369.029<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 12.298 76.229 88.527<br />
Abgänge 0 -1.570 -1.570<br />
Stand 31.12.<strong>2009</strong> 51.298 404.688 455.986<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
Stand 1.1.<strong>2009</strong> 39.000 311.779 350.779<br />
Abgänge 0 -1.570 -1.570<br />
Stand 31.12.<strong>2009</strong> 39.000 310.209 349.209<br />
Buchwert Stand 31.12.<strong>2009</strong> 12.298 94.479 106.777<br />
Buchwert Stand 31.12.2008 0 18.250 18.250<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 1.1.2008 39.000 332.640 371.640<br />
Nachträgliche Anschaffungskostenschmälerungen 0 -2.611 -2.611<br />
Stand 31.12.2008 39.000 330.029 369.029<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
Stand 1.1.2008 32.868 307.197 340.065<br />
Wertminderungen 6.132 7.193 13.325<br />
Nachträgliche Anschaffungskostenschmälerungen 0 -2.611 -2.611<br />
Stand 31.12.2008 39.000 311.779 350.779<br />
Buchwert Stand 31.12.2008 0 18.250 18.250<br />
Buchwert Stand 31.12.2007 6.132 25.443 31.575
60<br />
bwin 09<br />
Firmenwerte und Markennamen <strong>2009</strong><br />
In TEUR Firmenwert Markenname Summe<br />
Gioco Digitale Gruppe 76.229 12.298 88.527<br />
CGU Poker/Europa, Rest der Welt aus Erwerb Ongame Gruppe 17.836 0 17.836<br />
CGU Casino/Europa, Rest der Welt aus Erwerb Ongame Gruppe 414 0 414<br />
Buchwert Stand 31.12.<strong>2009</strong> 94.479 12.298 106.777<br />
Firmenwerte und Markennamen 2008<br />
Der Firmenwert und der Markenname aus dem Erwerb der Gioco Digitale Gruppe konnten<br />
keiner einzelnen CGU zugeordnet werden, sondern beziehen sich auf das gesamte erworbene<br />
CGU-Portfolio (Poker, Casino, Sportwetten und Games) in Italien.<br />
In TEUR Firmenwert Markenname Summe<br />
Poker/Europa, Rest der Welt aus Erwerb Ongame Gruppe 17.836 0 17.836<br />
Casino/Europa, Rest der Welt aus Erwerb Ongame Gruppe 414 0 414<br />
Buchwert Stand 31.12.2008 18.250 0 18.250<br />
(2) Sachanlagen<br />
Investitionen Betriebs- und Geleistete<br />
in fremde Geschäfts- Anzahlungen und<br />
In TEUR Gebäude ausstattung Anlagen in Bau Summe<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 1.1.<strong>2009</strong> 2.959 42.128 400 45.487<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 523 1.453 0 1.976<br />
Umrechnungsdifferenzen 19 487 0 506<br />
Zugänge 540 11.774 0 12.314<br />
Abgänge 0 -2.292 0 -2.292<br />
Umbuchungen 307 87 -394 0<br />
Stand 31.12.<strong>2009</strong> 4.348 53.637 6 57.991<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
Stand 1.1.<strong>2009</strong> 1.131 22.309 0 23.440<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 225 328 0 553<br />
Umrechnungsdifferenzen 9 173 0 182<br />
Abschreibungen 750 9.463 0 10.213<br />
Abgänge 0 -1.723 0 -1.723<br />
Stand 31.12.<strong>2009</strong> 2.115 30.550 0 32.665<br />
Buchwert Stand 31.12.<strong>2009</strong> 2.233 23.087 6 25.326<br />
Buchwert Stand 31.12.2008 1.828 19.819 400 22.047
Sachanlagen<br />
61<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Investitionen Betriebs- und Geleistete<br />
in fremde Geschäfts- Anzahlungen und<br />
In TEUR Gebäude ausstattung Anlagen in Bau Summe<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 1.1.2008 2.364 37.237 41 39.642<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0<br />
Umrechnungsdifferenzen -59 -424 0 -483<br />
Zugänge 690 11.700 400 12.790<br />
Abgänge -36 -6.426 0 -6.462<br />
Umbuchungen 0 41 -41 0<br />
Stand 31.12.2008 2.959 42.128 400 45.487<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
Stand 1.1.2008 618 18.316 0 18.934<br />
Umrechnungsdifferenzen -25 -627 0 -652<br />
Abschreibungen 568 10.006 0 10.574<br />
Abgänge -30 -5.386 0 -5.416<br />
Stand 31.12.2008 1.131 22.309 0 23.440<br />
Buchwert Stand 31.12.2008 1.828 19.819 400 22.047<br />
Buchwert Stand 31.12.2007 1.746 18.921 41 20.708<br />
Die Zugänge in der Position „Betriebs- und Geschäftsausstattung“ betreffen im Wesentlichen<br />
Server und Hardware.<br />
(3) Finanzanlagen<br />
Anteile an<br />
Sonstige Wertpapiere verbundenen<br />
In TEUR Ausleihungen (available for sale) Unternehmen Summe<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 1.1.<strong>2009</strong> 4.145 3.244 92 7.481<br />
Umbuchung auf Anteile an assoziierten Unternehmen -4.317 -3.244 0 -7.561<br />
Zugänge 1.969 0 136 2.105<br />
Abgänge -1.797 0 0 -1.797<br />
Stand 31.12.<strong>2009</strong> 0 0 228 228<br />
Kumulierte Zu-/Abschreibungen<br />
Stand 1.1.<strong>2009</strong> 815 1.306 0 2.121<br />
Wertminderungen 774 0 0 774<br />
Abgänge -1.589 0 0 -1.589<br />
Umbuchung auf Anteile an assoziierten Unternehmen 0 -1.306 0 -1.306<br />
Stand 31.12.<strong>2009</strong> 0 0 0 0<br />
Buchwert Stand 31.12.<strong>2009</strong> 0 0 228 228<br />
Buchwert Stand 31.12.2008 3.330 1.938 92 5.360
62<br />
bwin 09<br />
Finanzanlagen<br />
Anteile an<br />
Sonstige Wertpapiere verbundenen<br />
In TEUR Ausleihungen (available for sale) Unternehmen Summe<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 1.1.2008 0 2.657 92 2.749<br />
Zugänge 4.145 587 0 4.732<br />
Stand 31.12.2008 4.145 3.244 92 7.481<br />
Kumulierte Zu-/Abschreibungen<br />
Stand 1.1.2008 0 -2.129 0 -2.129<br />
Wertminderungen 815 3.435 0 4.250<br />
Stand 31.12.2008 815 1.306 0 2.121<br />
Buchwert Stand 31.12.2008 3.330 1.938 92 5.360<br />
Buchwert Stand 31.12.2007 0 4.786 92 4.878<br />
Die sonstigen Ausleihungen des Vorjahres betreffen im Wesentlichen Darlehen an die Betbull<br />
Holding SE und die BETBULL BWIN ESPAÑA, S.A. Im Zuge der Gründung der BETBULL BWIN<br />
ESPAÑA, S.A. hat bwin eine verzinsliche Wandelschuldverschreibung der Betbull Holding SE in<br />
Höhe von TEUR 2.500 gezeichnet. Die Wandelschuldverschreibung berechtigt bwin im Falle<br />
der Ausgabe anstelle der Rückzahlung zum Bezug von Anteilen an Betbull Holding SE. Weiters<br />
wurde der BETBULL BWIN ESPAÑA, S.A. ein verzinsliches Darlehen in Höhe von TEUR 1.495<br />
gewährt. Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurde sowohl die Wandelschuldverschreibung als auch<br />
das Darlehen an BETBULL BWIN ESPAÑA gegen Aktien an der Betbull getauscht. Da durch den<br />
Umtausch bwin maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik erlangte, werden<br />
die Anteile ab dem Geschäftsjahr <strong>2009</strong> nach der At-equity-Methode bilanziert (vgl. „Angaben<br />
zu at-equity-bilanzierten Anteilen“).<br />
Die Abschreibungen des Vorjahres betreffen die Wertberichtigung des Darlehens an BETBULL<br />
BWIN ESPAÑA, S.A. und die teilweise erfolgswirksame Bewertung der Anteile an Betbull<br />
Holding SE mit dem beizulegenden Zeitwert.<br />
Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen zum Stichtag 31. Dezember <strong>2009</strong> die<br />
aufgrund von Unwesentlichkeit nicht konsolidierten Unternehmen.
(4) At-equity-bilanzierte Anteile<br />
Die Anteile entwickelten sich wie folgt:<br />
At-equity-bilanzierte Anteile<br />
In TEUR <strong>2009</strong><br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 1.1.<strong>2009</strong> 2.332<br />
Umbuchung von Finanzanlagen 6.233<br />
Stand 31.12.<strong>2009</strong> 8.565<br />
Kumulierte Zu-/Abschreibungen<br />
Stand 1.1.<strong>2009</strong> -1.782<br />
Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Anteilen 78<br />
Entnommene Gewinnanteile 4.067<br />
Stand 31.12.<strong>2009</strong> 2.363<br />
Buchwert Stand 31.12.<strong>2009</strong> 6.202<br />
Buchwert Stand 31.12.2008 4.114<br />
Das Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Anteilen ergibt sich insbesondere aus anteiligen<br />
Periodenergebnissen in Höhe von TEUR 871 und Aufwendungen (per Saldo Wertminderungen)<br />
im Zusammenhang mit der Bewertung der Anteile an der Betbull Holding SE in Höhe von TEUR<br />
927. Die Bewertung zum Bilanzstichtag beruhte auf einem erzielbaren Betrag von insgesamt<br />
TEUR 4.682, der aus dem Börsenkurs (EUR 1,16 pro Aktie) abgeleitet wurde.<br />
In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden im Geschäftsjahr im Ergebnis aus at-equitybilanzierten<br />
Anteilen zusätzlich Wertberichtigungen aus an ehemalige assoziierte Unternehmen<br />
gewährten Darlehen in Höhe von TEUR 774 erfasst.<br />
At-equity-bilanzierte Anteile<br />
In TEUR 2008<br />
Anschaffungskosten<br />
Stand 1.1.2008 2.330<br />
Zugänge 2<br />
Stand 31.12.2008 2.332<br />
Kumulierte Zu-/Abschreibungen<br />
Stand 1.1.2008 787<br />
Ergebnis aus at-equity-bilanzierten Anteilen -4.057<br />
Entnommene Gewinnanteile 1.488<br />
Stand 31.12.2008 -1.782<br />
Buchwert Stand 31.12.2008 4.114<br />
Buchwert Stand 31.12.2007 1.543<br />
63<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
64<br />
bwin 09<br />
Finanzdaten der at-equity-bilanzierten Anteile<br />
Für Kooperationspartner wurden von der Gesellschaft Erklärungen zur Übernahme bestimmter<br />
Aufwendungen, insbesondere hinsichtlich Marketingausgaben und allgemeiner Abgaben,<br />
angeführt. Siehe „Sonstige Verpflichtungen und ungewisse Verbindlichkeiten“.<br />
Die zusammengefassten Finanzdaten der at-equity-bilanzierten Anteile sind wie folgt:<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
In TEUR gesamt anteilig gesamt anteilig<br />
Bilanz<br />
Langfristige Aktiva 18.999 7.059 1.101 543<br />
Kurzfristige Aktiva 10.807 4.335 14.350 7.165<br />
Summe Aktiva 29.806 11.393 15.451 7.708<br />
Eigenkapital 24.733 9.362 2.489 1.262<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 0 0 0 0<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 5.073 2.031 12.961 6.445<br />
Summe Passiva 29.806 11.393 15.451 7.708<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Erträge 36.165 16.324 39.192 19.596<br />
Operativer Aufwand -35.855 -15.889 -35.578 -17.772<br />
Abschreibungen -4.529 -1.688 -140 -70<br />
Finanzergebnis -116 -37 216 108<br />
Steuern -319 -159 -724 -362<br />
Periodenergebnis -4.654 -1.448 2.966 1.500
(5) Latente Steuern<br />
Temporäre Unterschiede zwischen den Wertansätzen in der Bilanz und den steuerlichen<br />
Werten führen zu folgenden aktivierten latenten Steueransprüchen:<br />
Aktive und passive latente Steuern<br />
Der Berechnung der latenten Steuern wurden die, jeweils gültigen, lokalen Steuersätze<br />
zugrunde gelegt.<br />
Die Veränderung der aktivierten latenten Steuern wurde folgendermaßen erfasst:<br />
Die Steuersatzänderung betrifft überwiegend eine gibraltarische Tochtergesellschaft. Der<br />
anzuwendende Steuersatz ändert sich im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> von 27 % auf 22 %, weshalb<br />
für Kundenstöcke ein Steuerertrag in Höhe von TEUR 536 erfasst wurde. Im Vorjahr betraf die<br />
Steuersatzänderung ebenso eine gibraltarische Tochtergesellschaft, wobei sich der Steuersatz<br />
von 33 % auf 27 % geändert hatte und für Kundenstöcke ein Steuer ertrag in Höhe von TEUR<br />
1.063 erfasst wurde. Ab dem Geschäftsjahr 2011 ist damit zu rechnen, dass sich die Ertragsteuersätze<br />
für die gibraltarischen Gesellschaften ändern werden.<br />
65<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
In TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Immaterielle Vermögenswerte 405 298<br />
Finanzanlagen 3.750 1.199<br />
Rückstellungen für Abfertigungen und Urlaub 152 111<br />
Sonstige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 327 17<br />
Aktive latente Steuern 4.634 1.625<br />
Finanzanlagen -11 0<br />
Immaterielle Vermögenswerte -29.816 -5.559<br />
Kurzfristige Wertpapiere -883 -398<br />
Cashflow Hedge -229 0<br />
Anlagevermögen Pro-rata-temporis-Abschreibung -285 0<br />
Passive latente Steuern -31.224 -5.957<br />
Latente Steuern gesamt -26.590 -4.332<br />
davon gemäß Bilanz aktiv 225 256<br />
davon gemäß Bilanz passiv -26.815 -4.588<br />
Veränderung der latenten Steuern<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Erfolgswirksame Veränderung latenter Ertragsteuern 407 1.023<br />
Veränderung latenter Ertragsteuern – Steuersatzänderung 536 914<br />
Erfolgsneutrale Veränderung aus Unternehmenserwerben -22.436 0<br />
Erfolgsneutrale Veränderung über Eigenkapital -765 849<br />
Veränderung latenter Steuern -22.258 2.786
66<br />
bwin 09<br />
Ertragsteuern (im Eigenkapital erfasst)<br />
Direkt im Eigenkapital wurden für folgende Positionen Ertragsteuern erfasst:<br />
In TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Latente Ertragsteuern<br />
Afs-Rücklage (Wertpapiere) -536 317<br />
Cashflow-Hedge-Rücklage -229 0<br />
Afs-Rücklage (Beteiligungen) 0 532<br />
Summe -765 849<br />
Steueraufwand/-ertrag<br />
Der Steueraufwand/-ertrag setzt sich wie folgt zusammen:<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Erfolgswirksame Veränderung latenter Steuern 943 1.937<br />
Laufende Steuern -3.240 -1.138<br />
Steuern aus Vorperioden -1.031 0<br />
Steueraufwand/-ertrag -3.328 799<br />
Derzeit findet bei bwin eine steuerliche Betriebsprüfung für die Jahre 2002 bis 2004 für<br />
Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer, Zusammenfassende Meldung, Kammerumlage und<br />
Kapitalertragsteuer statt. Im Posten „Steuern aus Vorperioden“ wurden Ertragsteuern<br />
von TEUR 1.031 (Vorjahr: TEUR 0) für erwartete Nachzahlungen für die Jahre 2002 bis 2008<br />
erfasst.<br />
Die Unterschiede zwischen der rechnerischen Ertragsteuer und der ausgewiesenen Ertragsteuer<br />
lt. Gewinn- und Verlustrechnung stellen sich wie folgt dar:
Unterschiede zwischen rechnerischer und ausgewiesener Ertragsteuer<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Ergebnis vor Steuern 49.464 -13.560<br />
Rechnerischer Ertragsteueraufwand/-ertrag (25 %) -12.366 3.390<br />
Höherer/Geringerer Steueraufwand aufgrund<br />
abweichender Steuersätze -2.937 11.348<br />
Nichtaktivierung von aktiven latenten Steuern 12.679 -10.843<br />
Verwendung nicht aktivierter Verlustvorträge 861 0<br />
Wertminderung Firmenwert 0 -2.014<br />
Steuersatzänderung 536 914<br />
Aktienbasierte Vergütungen -1.227 -1.793<br />
Steuern für Vorperioden -1.031 0<br />
Sonstige 157 -203<br />
Ausgewiesener Steueraufwand/-ertrag -3.328 799<br />
Insgesamt bestehen Verlustvorträge in Höhe von TEUR 230.348 (Vorjahr: TEUR 203.943), für<br />
die keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden. Von diesen Verlustvorträgen sind<br />
TEUR 215.935 (Vorjahr: TEUR 190.026) unverfallbar und TEUR 14.413 (Vorjahr: TEUR 13.917)<br />
verjähren zwischen 2011 und 2018. Im Geschäftsjahr erfolgte keine Bildung latenter Steuern<br />
in Höhe von insgesamt TEUR 4.282 (Vorjahr: TEUR 10.843) für Verlustvorträge und künftig<br />
abzugsfähige temporäre Differenzen.<br />
Auf at-equity-bilanzierte Anteile wurden keine latenten Steuern bilanziert. Insgesamt bestehen<br />
temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 810 (Vorjahr: TEUR -1.770), welche zu aktiven<br />
(+) bzw passiven (-) latenten Steuern in Höhe von TEUR 203 (Vorjahr: TEUR -442) führen<br />
würden.<br />
Auf temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen Beteiligungsansatz und anteiligen<br />
Eigenkapital von Anteilen an Tochterunternehmen wurde keine Steuerabgrenzung gebildet,<br />
da nicht davon auszugehen war, dass sich diese Differenzen in einem absehbaren Zeitraum<br />
umkehren.<br />
(6) Vorräte<br />
Die Vorräte bestehen ausschließlich aus Handelswaren. Wertberichtigungen aufgrund von<br />
gesunkenen Nettoveräußerungspreisen wurden in Höhe von TEUR 117 (Vorjahr: TEUR 0)<br />
erfasst. Der Handelswareneinsatz des Geschäftsjahres beträgt TEUR 1.055 (Vorjahr: TEUR 361).<br />
67<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
68<br />
bwin 09<br />
Forderungen, Sonstige Vermögenswerte und Rechnungsabgrenzungsposten<br />
(7) Forderungen, Sonstige Vermögenswerte und Rechnungsabgrenzungsposten<br />
In TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Verrechnungskonten Zahlungsabwicklung 29.477 26.706<br />
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 156 18<br />
Forderungen gegenüber at-equity-bilanzierten Unternehmen 204 0<br />
Forderungen aus der Vermarktung von DFL-Rechten 568 3.700<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.259 6.635<br />
Zins- und Ergebnisanteile aus Dachfonds 603 617<br />
Kautionen 1.682 789<br />
Kommissionsforderungen aus der Abwicklung der DFL-Sublizenzierung 5.493 7.441<br />
Sonstige 12.136 2.033<br />
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 55.578 47.939<br />
Verrechnungskonto Finanzamt 9.324 5.776<br />
Rechnungsabgrenzungen 6.866 9.237<br />
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 16.190 15.013<br />
Summe 71.768 62.952<br />
Wertpapiere<br />
Die Verrechnungskonten „Zahlungsabwicklung“ betreffen im Wesentlichen die Abwicklung<br />
von Zahlungen über das Internet („Internet Payment“) mit den Clearingstellen.<br />
In den sonstigen Forderungen sind Forderungen gegenüber den Vorstandsmitgliedern in<br />
Höhe von TEUR 5.900 (Vorjahr: TEUR 0) im Zusammenhang mit der Nachverrechnung personalbezogener<br />
Abgaben enthalten. Aufgrund der Verpflichtung der Gesellschaft zur Abfuhr<br />
dieser Abgaben wurde in gleicher Höhe eine Rückstellung gebildet (vgl. dazu Kapitel 12).<br />
Die Rechnungsabgrenzungen betreffen im Wesentlichen Vorauszahlungen für Werbeleistungen.<br />
(8) Wertpapiere<br />
Die Wertpapiere setzen sich wie folgt zusammen:<br />
In TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Investmentfondsanteile aus Dachfonds 19.504 17.746<br />
Andere Investmentfondsanteile 9.585 8.868<br />
Anleihen 2.630 1.505<br />
Summe 31.719 28.119<br />
Von den Investmentfondsanteilen sind seit dem Geschäftsjahr 2008 TEUR 3.000 zur Besicherung<br />
einer im Rahmen der Lizenzerteilung notwendigen Bankgarantie für die BETBULL BWIN<br />
ESPAÑA, S.A. an die garantiegebende Bank verpfändet.
(9) Liquide Mittel<br />
Liquide Mittel<br />
Von den Guthaben bei Kreditinstituten dienen TEUR 3.038 (Vorjahr: TEUR 3.079) als Sicherstellung<br />
für die Durchführung von Kreditkartentransaktionen. Weiters befinden sich im<br />
Zusammenhang mit einem Marketingvertrag TEUR 15.000 auf einem Sperrkonto zugunsten<br />
eines Kreditinstituts. Diese Sicherstellung wird im Geschäftsjahr 2010 an die neuen Vertragsbedingungen<br />
angepasst und um voraussichtlich TEUR 2.000 erhöht. Darüber hinaus sind<br />
seit dem Vorjahr weitere TEUR 3.000 zur Besicherung einer im Rahmen einer Lizenzerteilung<br />
notwendigen Bankgarantie für die BETBULL BWIN ESPAÑA, S.A.an die garantiegebende Bank<br />
verpfändet.<br />
(10) Eigenkapital<br />
Als Grundkapital wird das Nominalkapital der bwin AG mit TEUR 35.718 (Vorjahr: TEUR 32.731)<br />
ausgewiesen. Es ist in 35.717.696 Stück (Vorjahr: 32.730.718 Stück) nennbetragslose Stückaktien<br />
aufgeteilt. Die Kapitalerhöhungen des Geschäftsjahres in Höhe von TEUR 2.987 sind<br />
auf Optionsausübungen aus dem bedingten Kapital in Höhe von TEUR 629 bzw. aus dem<br />
genehmigten Kapital in Höhe von TEUR 58 sowie auf Kapitalerhöhungen im Zusammenhang<br />
mit dem Erwerb der Gioco Digitale Gruppe in Höhe von TEUR 2.300 zurückzuführen. Aus dieser<br />
Kapitalerhöhung resultierten im Wesentlichen die im Eigenkapital erfassten Emissionskosten.<br />
In den Kapitalrücklagen sind neben Beträgen aus Agio auch der beizulegende Zeitwert von<br />
gegen aktienbasierte Vergütungen erworbenen Rechten sowie die im Zuge der Unternehmenskäufe<br />
bzw. im Rahmen des Employee Stock Option Plan (ESOP) gewährten und ausgeübten<br />
Stock Options enthalten. Die gebundenen Kapitalrücklagen wurden im Geschäftsjahr<br />
2008 teilweise aufgelöst, um einen sonst im Jahresabschluss der bwin AG auszuweisenden<br />
Bilanzverlust abzudecken.<br />
Die Minderheitenanteile betreffen die Anteile anderer Gesellschafter an der UnitedGames<br />
Gruppe sowie Anteile anderer Gesellschafter an der BWIN Mexico S.A. de C.V. Letztere werden<br />
aufgrund von Verlustzuweisungen mit einem Wert von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) ausgewiesen.<br />
(11) Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern<br />
Entsprechend den aktuellen Entwicklungen wurde den Berechnungen ein Pensionsalter von<br />
62 Jahren zugrunde gelegt, wenn keine anders lautenden Einzelvereinbarungen vorliegen.<br />
Der der Rückstellung zugrunde liegende Berechnungszinssatz beträgt 5 Prozent (Vorjahr:<br />
6 Prozent), die berücksichtigte Gehaltssteigerung beträgt 4 Prozent (Vorjahr: 4 %).<br />
69<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
In TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 153.109 106.341<br />
Bargeld aus Dachfonds 6 2<br />
Kassenbestand 24 29<br />
Summe 153.139 106.372
70<br />
bwin 09<br />
Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmern<br />
Die Rückstellung weist folgende Entwicklung auf:<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Barwert der Abfertigungsverpflichtungen (DBO) zum 1.1. 358 285<br />
Dienstzeitaufwand 110 45<br />
Zinsenaufwand 23 15<br />
Geleistete Abfertigungszahlungen 0 -15<br />
Versicherungstechnischer Verlust/Gewinn 60 5<br />
Änderung Konsolidierungskreis 181 23<br />
Barwert der Abfertigungsverpflichtungen (DBO) zum 31.12. 732 358<br />
Sonstige Rückstellungen<br />
Die Abfertigungsrückstellung betrifft im Wesentlichen österreichische und italienische<br />
Dienstnehmer.<br />
(12) Sonstige Rückstellungen<br />
Die sonstigen Rückstellungen sind wie 2008 zur Gänze kurzfristig. Sie weisen folgende<br />
Entwicklung auf:<br />
Änderungen des<br />
Stand Konsolidierungs- Stand<br />
In TEUR 1.1.<strong>2009</strong> kreises Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.<strong>2009</strong><br />
Steuern 1.444 2.575 -1.513 -2.836 4.673 4.343<br />
Nicht konsumierte Urlaubstage 4.199 455 -155 0 981 5.480<br />
Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten 1.709 1.366 -554 -126 1.060 3.455<br />
Marketing 6.021 0 -5.201 -760 7.408 7.468<br />
Personalbezogene Rückstellungen 1.845 0 -199 -512 1.855 2.989<br />
Sonstige 4.033 38 -3.065 -296 9.783 10.493<br />
Summe 19.251 4.434 -10.686 -4.530 25.760 34.228<br />
Auflösungen von Rückstellungen werden in den Posten ausgewiesen, in welchen die<br />
ursprüngliche Dotierung der Rückstellung erfolgt ist.<br />
Die Zuführung bei den Rückstellungen für Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten betrifft<br />
vor allem Vorsorgen für Rechtsberatung in Zusammenhang mit Verwaltungs- und Gerichtsverfahren.<br />
Die sonstigen Rückstellungen betreffen drohende Risken aus Kreditkartenstorni, Risikovorsorgen<br />
für Haftungsverpflichtungen der Gesellschaft im Zusammenhang mit der Abfuhr von<br />
personalbezogenen Abgaben in Höhe von TEUR 6.832 (Vorjahr: TEUR 0) sowie Rückstellungen<br />
für Provisionen.
Bei den Rückstellungen handelt es sich durchwegs um Posten, bei denen im Folgejahr mit<br />
einer Auszahlung gerechnet wird.<br />
(13) Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Bei den Rechnungsabgrenzungen handelt es sich in Höhe von TEUR 2.598 (Vorjahr: TEUR<br />
1.976) um Wetteinsätze, die bereits vor dem Bilanzstichtag Spielern von deren Verrechnungskonten<br />
abgebucht wurden („pending bets“). Die der Wette zugrunde liegenden Sportereignisse<br />
finden allerdings erst nach dem Bilanzstichtag (zum größten Teil im Jänner 2010) statt.<br />
TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 2.589) betreffen Vorauszahlungen von DFL-Sublizenznehmern.<br />
(14) Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Zur Erläuterung der Verbindlichkeiten aus dem Erwerb der Gioco Digitale Gruppe sowie<br />
der Put-Option betreffend bwin Interactive Entertainment SA (PTY) Ltd. vgl. Kapitel<br />
„Unternehmenserwerbe“.<br />
71<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
In TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0 1.618<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26.397 29.970<br />
Verrechnungskonto Spieler 88.047 77.042<br />
Verbindlichkeiten aus Vermarktungsrechten 0 10.999<br />
Verrechnungskonto Zahlungsabwicklung 4.281 4.078<br />
Übrige Verbindlichkeiten aus Personalverrechnung 2.425 546<br />
Übrige 560 310<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten 121.710 124.563<br />
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 2.143 1.451<br />
Verbindlichkeiten aus Steuern 8.072 3.501<br />
Rechnungsabgrenzungen 2.782 5.162<br />
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 12.997 10.114<br />
Summe 134.707 134.677<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
In TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Verbindlichkeiten aus Put-Option<br />
(bwin Interactive Entertainment SA (PTY) Ltd.) 120 0<br />
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb der Gioco Digitale Gruppe 25.000 0<br />
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb der<br />
DSG Deutsche Sportwett Gesellschaft mbH 807 0<br />
Summe 25.927 0
72<br />
bwin 09<br />
(15) Netto-Gaming-Erträge und Geschäftssegmente<br />
Die Informationen zu den Geschäftssegmenten wurden im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> an die neuen<br />
Vorschriften des IFRS 8 angepasst. IFRS 8 schreibt die Identifizierung von Geschäftssegmenten<br />
basierend auf der internen Steuerung des Unternehmens („Management Approach“) vor.<br />
Das Management steuert das Unternehmen (die Gruppe) basierend auf Informationen über<br />
die angebotenen Produkte (Sportwetten, Poker, Casino, Games) und anderen Dienstleistungen<br />
(Payments, DFL). Darüber hinaus wird in den Steuerungsinformationen über die Gruppe<br />
die bwin e.K. pro forma vollkonsolidiert. Die Steuerungsinformation auf Segmentebene<br />
betrifft insbesondere laufende Information über die Aktivitäten in den Segmenten (Spieleranzahl,<br />
Brutto-Gaming-Erträge). Die ergebnisbezogene Steuerung erfolgt in erster Linie<br />
auf den Kennzahlen EBITDA und EBIT auf Konzernebene.<br />
Die Unternehmensgruppe ist in den Geschäftsbereichen Sportwetten, Casino, Poker und<br />
Games tätig. Das Segment Sportwetten umfasst nicht nur die klassische Sportwette, sondern<br />
auch Live-Wetten, bei denen die bwin Gruppe international eine führende Stellung<br />
einnimmt, das Segment Casino beinhaltet Spiele wie Roulette und Blackjack. Im Segment<br />
Poker wird eine Multiplayer-Pokeranwendung im B2C- und B2B-Bereich angeboten, das<br />
Segment Games besteht aus virtuellen Spielen zur Abrundung des Gesamtangebots. Neben<br />
diesen Geschäftsbereichen hat die bwin Gruppe im Geschäftsjahr 2006 als Ergänzung<br />
zum Marketingportfolio die internationalen Rechte zur Vermarktung der Spiele der ersten<br />
und zweiten Deutschen Fußballbundesliga (DFL) erworben. Zusätzlich werden seit dem<br />
Geschäftsjahr 2008 Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Abwicklung von Zahlungen<br />
(„Payment Service Providing“) entwickelt und angeboten. Diese Geschäftsbereiche werden,<br />
nachdem sie nicht zum Kerngeschäft der Gruppe zählen (und mangels Signifikanz), in den<br />
sonstigen Segmenten zusammengefasst und ausgewiesen.<br />
Die nachfolgenden Informationen zu den Geschäftssegmenten wurden auf Basis des<br />
Management Approach für <strong>2009</strong> erstellt und die Vorjahreszahlen entsprechend angepasst.
<strong>2009</strong><br />
73<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Sonstige<br />
Segmente Eliminie-<br />
(DFL und Konsoli- rung Konzern-<br />
In TEUR Sportwetten Casino Poker Games Payments) Summe dierung bwin e.K. summe<br />
Wetteinzahlungen 3.052.004 3.052.004 -9 3.051.995<br />
Wettauszahlungen -2.825.688 -2.825.688 -2.825.688<br />
Segment Brutto-Gaming-Erträge 226.316 73.748 118.779 27.796 - 446.640 - -9 446.631<br />
Vertriebsprovisionen - - - - - 0 - -18.929 -18.929<br />
Boni (inkl. Loyalitätsprogramm) -27.389 -4.882 -20.902 -1.098 - -54.271 - 2.097 -52.174<br />
Sonstige Erlösschmälerungen -4.327 -5.013 -8.338 -1.730 0 -19.408 0 0 -19.408<br />
Segment Netto-Gaming-Erträge 194.600 63.853 89.539 24.968 0 372.961 0 -16.841 356.120<br />
Andere betriebliche Erträge<br />
aus Transaktionen mit externen<br />
Kunden 11.396 3.505 15.507 1.186 14.967 46.561 - 6.061 52.622<br />
aus Transaktionen mit anderen<br />
Segmenten 9.914 3.540 16.081 1.156 7.683 38.374 -38.374 - 0<br />
Aktivierte Eigenleistungen 2.553 1.027 9.092 307 1.332 14.311 - - 14.311<br />
Segmenterträge 218.463 71.925 130.219 27.617 23.983 472.207 -38.374 -10.780 423.053<br />
Aufwand für bezogene Leistungen -14.131 -3.326 -13.911 -1.140 -805 -33.313 - 24 -33.289<br />
Personalaufwand -38.677 -13.423 -35.140 -4.738 -6.042 -98.020 - 1.125 -96.895<br />
Werbeaufwand -57.869 -18.303 -19.386 -6.814 -347 -102.719 - 3.715 -99.004<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen -71.372 -18.142 -43.092 -6.691 -6.966 -146.263 38.374 3.454 -104.436<br />
Segmentaufwendungen -182.049 -53.194 -111.529 -19.383 -14.160 -380.315 38.374 8.318 -333.624<br />
Segment EBITDA 36.413 18.731 18.690 8.234 9.823 91.891 0 -2.462 89.429<br />
Abschreibungen -10.810 -3.699 -13.895 -1.308 -10.942 -40.654 - 97 -40.557<br />
Wertminderungen - - - - - 0 - - 0<br />
Wertaufholungen - - - - - 0 - - 0<br />
Segment EBIT 25.603 15.032 4.795 6.926 -1.120 51.237 0 -2.365 48.871<br />
Langfristiges Segmentvermögen 41.396 12.149 167.761 6.474 7.203 234.983 0 1.265 236.248
74<br />
bwin 09<br />
2008<br />
Sonstige<br />
Segmente Eliminie-<br />
(DFL und Konsoli- rung Konzern-<br />
In TEUR Sportwetten Casino Poker Games Payments) Summe dierung bwin e.K. summe<br />
Wetteinzahlungen 2.927.421 2.927.421 -11 2.927.410<br />
Wettauszahlungen -2.692.056 -2.692.056 -2.692.056<br />
Segment Brutto-Gaming-Erträge 235.365 69.992 94.230 21.264 - 420.851 - -11 420.840<br />
Vertriebsprovisionen - - - - - 0 - -38.265 -38.265<br />
Boni (inkl. Loyalitätsprogramm) -28.995 -2.549 -12.941 -383 - -44.868 - 5.833 -39.035<br />
Sonstige Erlösschmälerungen -4.210 -5.088 -606 -1.530 - -11.434 - 0 -11.434<br />
Segment Netto-Gaming-Erträge 202.160 62.355 80.683 19.351 - 364.549 - -32.443 332.106<br />
Andere betriebliche Erträge<br />
aus Transaktionen mit externen<br />
Kunden 4.948 2.423 13.504 416 30.376 51.667 - 10.579 62.246<br />
aus Transaktionen mit anderen<br />
Segmenten - - - - 5.545 5.545 -5.545 - 0<br />
Aktivierte Eigenleistungen 1.538 950 5.662 143 877 9.170 - - 9.170<br />
Segmenterträge 208.646 65.728 99.849 19.910 36.798 430.930 -5.545 -21.864 403.521<br />
Aufwand für bezogene Leistungen -18.324 -5.184 -15.407 -1.279 -453 -40.647 - 24 -40.623<br />
Personalaufwand -41.761 -14.043 -30.720 -3.779 -5.233 -95.536 - 1.136 -94.400<br />
Werbeaufwand -78.733 -21.423 -26.156 -6.431 -164 -132.907 - 9.360 -123.547<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen -53.826 -14.599 -31.429 -4.189 -9.770 -113.813 5.545 6.004 -102.264<br />
Segmentaufwendungen -192.644 -55.249 -103.712 -15.678 -15.619 -382.902 5.545 16.524 -360.833<br />
Segment EBITDA 16.002 10.479 -3.863 4.232 21.179 48.028 0 -5.339 42.688<br />
Abschreibungen -15.494 -4.936 -8.357 -1.416 -19.793 -49.996 - 140 -49.856<br />
Wertminderungen - -1.222 -12.103 - - -13.325 - - -13.325<br />
Wertaufholungen - 604 2.007 - - 2.611 - - 2.611<br />
Segment EBIT 507 4.925 -22.316 2.816 1.386 -12.683 0 -5.199 -17.882<br />
Langfristiges Segmentvermögen 22.939 9.750 38.904 2.085 14.032 87.711 - 3.797 91.509
Informationen über Regionen<br />
Die Informationen über Regionen orientieren sich an der Herkunft der Spieler und werden<br />
pro-forma-konsolidiert dargestellt:<br />
Informationen über Regionen<br />
(16) Sonstige betriebliche Erträge<br />
(17) Aktivierte Eigenleistungen<br />
Unter den aktivierten Eigenleistungen sind die Herstellungskosten für aktivierte, selbst<br />
erstellte immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen.<br />
75<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Netto-Gaming- Langfristiges<br />
Erträge (in TEUR) Segmentvermögen (in TEUR)<br />
Region <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />
Deutschland 113.863 119.111 26.721 28.443<br />
Griechenland 42.454 43.004 9.878 10.164<br />
Italien 35.409 22.471 156.215 6.571<br />
Frankreich 25.737 23.454 5.988 5.543<br />
Spanien 25.016 24.882 5.820 5.881<br />
Andere Regionen 130.482 131.627 30.361 31.110<br />
Summe 372.961 364.549 234.983 87.711<br />
Sonstige betriebliche Erträge<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Erträge aus der Sublizenzierung der DFL-Vermarktungsrechte 14.554 29.267<br />
Erlöse aus Beratungsleistungen 6.696 11.376<br />
Erlöse aus Gebührenweiterverrechnung 9.302 9.009<br />
Erträge aus Forderungen an verbundenen Unternehmen 91 0<br />
Fremdwährungskursgewinne 14.123 9.613<br />
Sonstige 7.858 2.981<br />
Summe 52.622 62.246
76<br />
bwin 09<br />
Aufwand für bezogene Leistungen<br />
(18) Aufwand für bezogene Leistungen<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Leistungen von Dritten 24.169 30.312<br />
Internetdatenleitung, Internetgebühren 2.081 2.380<br />
Berechnung Wettquoten 4.212 4.003<br />
Informationsdienste 1.251 2.472<br />
Provisionen 684 641<br />
Sonstige 893 814<br />
Summe 33.289 40.623<br />
Personalaufwand<br />
(19) Personalaufwand<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Gehälter 66.330 61.020<br />
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben<br />
sowie für vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 18.286 15.233<br />
Aktienbasierte Vergütungen 8.048 14.181<br />
Aufwendungen für Abfertigungen und betriebliche<br />
Mitarbeitervorsorge 2.625 2.143<br />
Sonstige Sozialaufwendungen 1.606 1.824<br />
Summe 96.895 94.400<br />
Entwicklung Personalstand<br />
Die Gesellschaft bezahlte im Geschäftsjahr TEUR 620 (Vorjahr: TEUR 479) an die<br />
Abfertigungskasse (VBV-Mitarbeitervorsorgekasse AG).<br />
Der Personalstand entwickelte sich wie folgt:<br />
Stichtag Durchschnittlich<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 <strong>2009</strong> 2008<br />
Angestellte 1.526 1.358 1.442 1.280<br />
Freie Dienstnehmer 44 51 48 59<br />
Summe 1.570 1.409 1.490 1.339
(20) Werbeaufwand<br />
Werbeaufwand<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Offline-Werbung 19.804 43.566<br />
Sponsoring 37.607 37.701<br />
Online-Werbung 32.517 35.100<br />
Sonstiges 9.038 7.167<br />
Brand Management 37 13<br />
Summe 99.004 123.547<br />
(21) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Spesen des Zahlungsverkehrs 26.530 25.165<br />
Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwand 17.604 19.910<br />
Reise- und Nachrichtenaufwand 7.916 8.303<br />
Büroaufwand und Personalbereitstellung 1.091 2.715<br />
Kursverluste 13.496 11.272<br />
Miet- und Leasingaufwand 11.747 9.575<br />
Kosten im Zusammenhang mit dem Bürobetrieb inkl. Softwarewartung 6.336 5.522<br />
Lizenzgebühren 1.839 2.765<br />
Investor Relations 242 164<br />
Forderungsvorsorgen, -abschreibungen 613 674<br />
Steuern nicht vom Einkommen und Ertrag 470 1.044<br />
Sonstige 16.552 15.154<br />
Summe 104.436 102.264<br />
Die auf das Geschäftsjahr entfallenden Aufwendungen für den Abschlussprüfer betragen<br />
in Summe TEUR 346, wovon TEUR 308 (davon TEUR 18 auf Vorperioden entfallend) auf die<br />
Prüfung des Konzernabschlusses (einschließlich Abschlüssen einzelner verbundener Unternehmen)<br />
und TEUR 38 auf sonstige Leistungen entfallen.<br />
77<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
78<br />
bwin 09<br />
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen<br />
(22) Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen<br />
Die Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Abschreibungen aus<br />
Software 9.501 10.155<br />
Lizenzen 542 230<br />
Kundenstock 10.626 9.547<br />
Vermarktungsrechten 9.675 19.349<br />
Sachanlagen 10.213 10.574<br />
40.557 49.855<br />
Wertminderungen aus<br />
Markenname 0 6.132<br />
Firmenwert 0 7.194<br />
0 13.326<br />
Wertaufholungen betreffend Firmenwert (aus dem Nachlass der<br />
bedingten Kaufpreisverbindlichkeit) 0 -2.611<br />
Summe 40.557 60.570<br />
bwin unterzog sämtliche CGUs der Ongame Gruppe sowie der Gioco Digitale Gruppe einer<br />
Werthaltigkeitsprüfung, nachdem diesen CGUs immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter<br />
Nutzungsdauer zugeordnet sind. Die Überprüfung beruhte auf einer Ermittlung des erzielbaren<br />
Betrags zu den jeweiligen Bilanzstichtagen und wurde basierend auf den fünfjährigen<br />
Mittelfristplanungen für den Teilkonzern durchgeführt. Dieser Planung lagen Erfahrungswerte<br />
der Vergangenheit sowie bestmögliche Einschätzungen des Managements über die zukünftige<br />
Entwicklung zugrunde.<br />
Um die Werthaltigkeitsprüfung durchzuführen, schätzte bwin zur Ermittlung des erzielbaren<br />
Betrags der CGUs die Zahlungsmittelzuflüsse über eine fünfjährige Planungsperiode (Detailplanungsphase)<br />
sowie vereinfachend auch darüber hinausgehend (anhand eines Residualwerts).<br />
Bei der Ermittlung des Residualwerts wurde eine konstante Wachstumsrate für die<br />
Folgejahre von 2,0 % (Vorjahr: 2,0 %) angenommen.<br />
Unter Anwendung eines „Discounted Cashflow“-Verfahrens wurde der Nutzungswert („value<br />
in use“) der CGUs ermittelt, wobei ein Diskontierungszinssatz nach Steuern von 14 % (Vorjahr:<br />
15 %) angewendet wurde. Durch den Vergleich des ermittelten Nutzungswerts mit den Buchwerten<br />
der den CGUs zurechenbaren immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen wurde<br />
die zu erfassende Wertminderung ermittelt. Die CGUs der Ongame Gruppe sowie der Gioco<br />
Digitale Gruppe sind gemäß ihrer Produktsegmente (Sportwetten, Poker, Casino und Games),<br />
differenziert nach geografischen Regionen, definiert.
Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> hat die Überprüfung der Werthaltigkeit keine Wertminderung ergeben.<br />
Auch unter der Annahme, dass der Abzinsungsfaktor um 1 % höher bzw. die Wachstumsrate<br />
um 1 % niedriger gewesen wäre, hätte sich keine Wertminderung ergeben.<br />
Für die Überprüfung der Werthaltigkeit der CGUs der Gioco Digitale Gruppe wurde für den über<br />
den Budgetierungszeitraum hinausgehenden Detailplanungszeitraum für die Brutto-Gaming-<br />
Erträge eine jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 6,4 % und für die Ergebnisbeiträge eine<br />
jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 22,5 % angenommen. Weiters wurde davon ausgegangen,<br />
dass in Italien noch im ersten Halbjahr 2010 zusätzliche Produkte (neben Online-Poker<br />
und Sportwetten) zugelassen werden.<br />
Im Geschäftsjahr 2008 hat die Überprüfung der Werthaltigkeit eine Wertminderung in Höhe<br />
von TEUR 13.325 erforderlich gemacht, die mit TEUR 7.193 den Firmenwert der „CGU Poker/<br />
Europa, Rest der Welt aus Erwerb Ongame Gruppe“ betraf. Weiters entfiel die Wertminderung<br />
mit TEUR 4.910 auf den Markennamen dieser CGU und mit TEUR 1.222 auf den Markennamen<br />
der „CGU Casino/Europa, Rest der Welt aus Erwerb Ongame Gruppe“. Wäre der Abzinsungsprozentsatz<br />
um 1 % höher oder die Wachstumsrate um 1 % geringer gewesen, hätte sich die<br />
Wertminderung um TEUR 3.198 bzw TEUR 1.765 erhöht.<br />
Aufgrund der nachträglichen Vereinbarung zum Nachlass der bedingten Kaufpreisverbindlichkeit<br />
(vgl. „Angaben zu Unternehmenserwerben“) wurde im Geschäftjahr 2008 ein Ertrag von<br />
TEUR 2.611 erfasst.<br />
(23) Finanzergebnis<br />
Finanzergebnis<br />
79<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Erträge aus<br />
Zinsen und ähnlichen Erträgen 940 2.776<br />
Zinsen aus Finanzinvestitionen 560 399<br />
Nachlass von Zinsen aus der bedingten Kaufpreisverbindlichkeit 0 246<br />
Zuschreibung auf kurzfristige Wertpapiere 8 0<br />
Finanzerträge 1.508 3.420<br />
Aufwendungen aus<br />
Abschreibungen auf FAV 0 -1.306<br />
Abschreibungen auf kurzfristige Wertpapiere 0 -199<br />
Zinsen und ähnlichen Aufwendungen* -63 -836<br />
Finanzaufwendungen -63 -2.341<br />
Finanzergebnis 1.444 1.079<br />
* Im Wesentlichen rechnerischer Zinsaufwand aus den Verbindlichkeiten aus Vermarktungsrechten.
80<br />
bwin 09<br />
<strong>2009</strong><br />
Im Detail enthält das Finanzergebnis die folgenden Posten:<br />
Nettogewinne/-verluste<br />
In TEUR Wertberechtigungen Andere* Zinserträge Zinsaufwendungen Sonstige Summe<br />
Aus liquiden Mitteln 0 0 940 -6 0 934<br />
Aus Darlehen und Forderungen 0 0 225 0 0 225<br />
Aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren 0 0 335 0 8 343<br />
Aus Verbindlichkeiten, die zu fortgeschriebenen<br />
Anschaffungskosten bewertet werden 0 0 0 -58 0 -58<br />
Summe Finanzergebnis 0 0 1.500 -64 8 1.444<br />
2008<br />
Nettogewinne/-verluste<br />
In TEUR Wertberechtigungen Andere* Zinserträge Zinsaufwendungen Sonstige Summe<br />
Aus liquiden Mitteln 0 0 2.776 -37 0 2.739<br />
Aus Darlehen und Forderungen 0 0 167 0 0 167<br />
Aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren -1.505 0 232 0 0 -1.273<br />
Aus Verbindlichkeiten, die zu fortgeschriebenen<br />
Anschaffungskosten bewertet werden 0 0 0 -799 0 -799<br />
Sonstiges 0 0 246 0 0 246<br />
Summe Finanzergebnis -1.505 0 3.420 -836 0 1.079<br />
* Die anderen Nettogewinne/-verluste umfassen insbesondere Gewinne/Verluste aus erfolgswirksamen Marktwertbewertungen und Gewinne/Verluste aus dem Abgang.
(24) Ergebnis pro Aktie<br />
Das unverwässerte Ergebnis pro Aktie wird auf Basis des gewogenen Durchschnitts der im<br />
Geschäftsjahr in Umlauf befindlichen Stammaktien berechnet. Für das verwässerte Ergebnis<br />
pro Aktie wird der gewogene Durchschnitt um die Zahl von potenziell verwässernden Aktien<br />
korrigiert.<br />
Die Entwicklung der in Umlauf befindlichen Stammaktien stellt sich wie folgt dar:<br />
Entwicklung Anzahl der Stammaktien<br />
Ausstehende Aktien 31.12.2007 32.531.192<br />
Kapitalerhöhung 2.5.2008 11.726<br />
Kapitalerhöhung 29.5.2008 22.064<br />
Kapitalerhöhung 4.9.2008 10.195<br />
Kapitalerhöhung 4.12.2008 1.955<br />
Ausstehende Aktien 31.12.2008 32.577.132<br />
Kapitalerhöhung 1.5.<strong>2009</strong> 112.344<br />
Kapitalerhöhung 29.5.<strong>2009</strong> 157.801<br />
Kapitalerhöhung 18.6.<strong>2009</strong> 10.000<br />
Kapitalerhöhung 4.9.<strong>2009</strong> 58.895<br />
Kapitalerhöhung 31.10.<strong>2009</strong> 2.348.000<br />
Kapitalerhöhung 4.12.<strong>2009</strong> 299.938<br />
Ausstehende Aktien 31.12.<strong>2009</strong> 35.564.110<br />
Eigene Anteile 153.586<br />
Ausgewiesenes Grundkapital 31.12.<strong>2009</strong> 35.717.696<br />
Ausgewiesenes Grundkapital 31.12.2008 32.730.718<br />
Gewogener Durchschnitt an ausstehenden Aktien <strong>2009</strong> 33.184.619<br />
Gewogener Durchschnitt an ausstehenden Aktien 2008 32.555.462<br />
Zum Bilanzstichtag war ein Grundkapital in Höhe von EUR 35.088.718 im Firmenbuch eingetragen;<br />
die im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> aus dem bedingten Kapital durchgeführten Kapitalerhöhungen<br />
wurden zwar jeweils mit Ausgabe der jeweiligen Sammelurkunde wirksam, werden<br />
aber erst im Laufe des folgenden Geschäftsjahres eingetragen. Die aus dem genehmigten<br />
Kapital durchgeführten Kapitalerhöhungen sind im Firmenbuch eingetragen.<br />
Die Anzahl potenziell verwässernder Aktien beträgt im Geschäftsjahr 1.594.545 Aktien<br />
(Vorjahr: 127.447 Aktien) und resultiert aus den ausgegebenen Optionen (vgl. „Optionen“).<br />
Die der Berechnung des verwässerten Ergebnisses pro Aktie zugrunde gelegte Anzahl an<br />
ausstehenden Aktien beträgt somit 34.779.164 Aktien (Vorjahr: 32.682.909 Aktien).<br />
Stück<br />
81<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
82<br />
bwin 09<br />
Erläuterungen zur Geldflussrechnung<br />
Der in der Geldflussrechnung ausgewiesene Finanzmittelbestand umfasst ausschließlich den<br />
Bilanzposten „Liquide Mittel“. Für die Geldflussrechnung wurde die indirekte Methode gewählt<br />
und in einer separaten Aufstellung dargestellt. Die Zusammensetzung des Fonds der<br />
liquiden Mittel kann der Anhangerläuterung (9) entnommen werden. Zinszahlungen sowie<br />
erhaltene Dividendenzahlungen wurden der operativen Tätigkeit zugeordnet.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> hat die Gesellschaft die Gioco Digitale Gruppe, die United Games und<br />
die DSG Deutsche Sportwett Gesellschaft mbH erworben. Die Auszahlungen für den Erwerb<br />
von Tochterunternehmen beinhalten die im Geschäftsjahr bereits bezahlten Kaufpreisanteile<br />
für die Unternehmen in Höhe von TEUR 32.083 (inklusive Anschaffungsnebenkosten in Höhe<br />
von TEUR 3.404) abzüglich übernommener Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 16.938.<br />
Für die Tilgung der Verbindlichkeit aus dem Erwerb der Vermarktungsrechte (zur Höhe der<br />
Verbindlichkeit vgl. (13)), der in Vorjahren als nicht zahlungswirksame Transaktion eliminiert<br />
wurde, wurde im Geschäftsjahr ein Betrag von TEUR -11.054 (Vorjahr: TEUR -19.676) als<br />
Auszahlung für Anlagenzugang (Nettogeldfluss aus der Investitionstätigkeit) berücksichtigt.<br />
Zusätzlich wurde im Vorjahr die Ausbuchung der bedingten Kaufpreisverbindlichkeit in<br />
Höhe von TEUR 2.611 aus der Geldflussrechnung als nicht zahlungswirksame Transaktionen<br />
eliminiert.<br />
Sonstige Angaben<br />
1. Finanzinstrumente<br />
Beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten<br />
Die Buchwerte der liquiden Mittel, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen<br />
haben grundsätzlich Fälligkeiten unter einem Jahr und entsprechen daher annähernd<br />
den beizulegenden Zeitwerten. Die beizulegenden Zeitwerte von zur Veräußerung verfügbaren<br />
Wertpapieren und von Wertpapieren, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />
bilanziert werden, ergeben sich im Wesentlichen aus den entsprechenden Börsenkursen.<br />
Der Marktwert langfristiger Finanzverbindlichkeiten basiert auf dem Barwert der künftig zu<br />
erwartenden Zahlungsströme, abgezinst mit dem von der Gesellschaft geschätzten aktuellen<br />
Zinssatz, zu dem vergleichbare Finanzinstrumente abgeschlossen werden können. Die beizulegenden<br />
Zeitwerte der sonstigen langfristigen Forderungen mit Fälligkeiten von über einem<br />
Jahr entsprechen den Barwerten der Zahlungsströme aus den betreffenden Vermögenswerten.<br />
Die Berechnung der Barwerte erfolgt auf der Basis aktueller Zinssätze, die Änderungen<br />
der Vertragsbedingungen und Erwartungen sowohl marktseitig wie auch seitens der Partner<br />
berücksichtigen.<br />
Die Anteile an verbundenen Unternehmen beinhalten nicht notierte Eigenkapitalinstrumente<br />
(wie z.B. Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen) und sind zu Anschaffungskosten<br />
bewertet. Diese Eigenkapitalinstrumente werden nicht mit dem beizulegenden Wert erfasst,<br />
da dieser aufgrund des Fehlens eines aktiven Markts nicht verlässlich ermittelt werden kann.<br />
Sie werden zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen erfasst. Die Höhe der Wertminderung<br />
wird als Differenz zwischen dem Buchwert des finanziellen Vermögenswerts und<br />
dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows, abgezinst mit der aktuellen Marktrendite<br />
eines vergleichbaren finanziellen Vermögenswerts, ermittelt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte der finanziellen<br />
Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten:<br />
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />
Finanzielles Risikomanagement<br />
Überblick<br />
Die bwin Gruppe unterliegt hinsichtlich ihrer finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />
Kreditrisiken, Marktrisiken (Zins- und Wechselkursrisiken) sowie Liquiditätsrisiken.<br />
Kreditrisiken<br />
Das Kreditrisiko ist das Risiko eines finanziellen Verlusts, wenn ein Kunde oder Vertragspartner<br />
seine vertraglichen Pflichten nicht erfüllt. Das maximale Ausmaß des Kreditrisikos ergibt<br />
sich aus dem Buchwert der jeweiligen Posten sowie weiteren Kreditrisiken aus Haftungen<br />
(siehe dazu Punkt 4).<br />
83<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Beizulegender Beizulegender<br />
Buchwert Zeitwert Buchwert Zeitwert<br />
In TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.2008<br />
Finanzielle Vermögenswerte<br />
Liquide Mittel 153.139 153.139 106.372 106.372<br />
Darlehen und Forderungen<br />
Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 54.706 54.706 47.939 47.939<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />
Zu Anschaffungskosten bewertet<br />
Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen* 228 228 92 92<br />
Zum beizulegenden Zeitwert bewertet<br />
Sonstige Beteiligungen 0 0 1.938 1.938<br />
Wertpapiere kurzfristig 31.719 31.719 28.119 28.119<br />
Zwischensumme 31.947 31.947 30.149 30.149<br />
Finanzielle Vermögenswerte aus Cashflow-Hedges<br />
Devisentermingeschäfte 872 872 0 0<br />
Summe 240.664 240.664 184.460 184.460<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 121.710 121.710 124.563 124.563<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 25.927 25.927 0 0<br />
Summe 147.637 147.637 124.563 124.563<br />
* Bei den Anteilen an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen wurde aufgrund Unwesentlichkeit und fehlender Börsennotiz der Unternehmen auf eine Ermittlung der<br />
beizulegenden Zeitwerte verzichtet und der Buchwert als beizulegender Zeitwert dargestellt.
84<br />
bwin 09<br />
Altersstruktur Darlehen und Forderungen sowie Wertberichtigungen<br />
Darlehen und Forderungen<br />
Das Kreditrisiko der Gesellschaft betrifft im Wesentlichen die Darlehen und Forderungen (mit<br />
den Verrechnungskonten aus der Zahlungsabwicklung (Payment Service Provider), Forderungen<br />
aus der Vermarktung von DFL-Rechten, Forderungen gegenüber At-equity-bilanzierten<br />
Unternehmen) und wird überwiegend durch die individuellen Eigenschaften der einzelnen<br />
Kunden bestimmt. Zur Steuerung des Kreditrisikos der Payment Service Provider werden nur<br />
mit jenen Geschäftsbeziehungen unterhalten, die über ein erstklassiges Rating oder über<br />
eine hohe Bonität verfügen.<br />
Hinsichtlich der Zahlungsabwicklung mit den Spielern wird die Kreditwürdigkeit jedes neuen<br />
Kunden individuell analysiert. Das Ausfallrisiko von Kreditkartenzahlungen der Spieler wird<br />
mittels Kreditabfragen, Kreditbegrenzungen und Routinekontrollen überwacht. Aufgrund der<br />
großen Anzahl der Kunden hätte der Ausfall eines einzelnen Kunden keine große Auswirkung<br />
(niedriges Konzentrationsrisiko) auf den Konzernabschluss. Sicherheiten werden grundsätzlich<br />
nicht verlangt.<br />
Die Altersstruktur der Darlehen und Forderungen sowie die erfassten Wertberichtigungen<br />
zum 31. Dezember <strong>2009</strong> und 2008 stellen sich wie folgt dar:<br />
Wertbe- Wertbe-<br />
Brutto richtigung Brutto richtigung<br />
In TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.2008<br />
Noch nicht fällig 46.279 0 37.493 0<br />
Überfällig 0-90 Tage 1.653 0 8.581 -484<br />
Überfällig 91-180 Tage 911 0 923 -65<br />
Überfällig 181-360 Tage 3.508 -129 1.563 -785<br />
Überfällig seit mehr als 1 Jahr 4.856 -2.372 2.839 -2.126<br />
Summe 57.207 -2.501 51.399 -3.460<br />
Summe netto 54.706 47.938<br />
Erfolgswirksame Veränderung der Wertberichtigungen 959 -2.036<br />
Die Gesellschaft analysiert Forderungen auf individueller Basis im Hinblick auf verschiedene<br />
Risiken und berücksichtigt, soweit erforderlich, Wertberichtigungen.<br />
Die Wertberichtigungen betreffen mit TEUR 1.432 (Vorjahr: TEUR 1.851) überwiegend Forderungen<br />
aus der Zahlungsabwicklung. Für Forderungen aus der Vermarktung von DFL-Rechten<br />
wurden im Geschäftsjahr Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 1.069 (Vorjahr: TEUR 818)<br />
gebildet.<br />
Zu einer Aufgliederung der Darlehen und Forderungen nach unterschiedlichen Schuldnern<br />
vgl. (7).
Finanzanlagen und Wertpapiere<br />
In den Finanzanlagen und Wertpapieren sind keine überfälligen Posten enthalten. Sicherheiten<br />
bestehen nicht.<br />
Zu einer Aufgliederung der Finanzanlagen und Wertpapiere nach unterschiedlichen Arten vgl. (3).<br />
Marktrisiken<br />
Unter Marktrisiko versteht man das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige<br />
Cashflows eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktpreise, wie sie sich<br />
durch Fremdwährungskurs- und Zinssatzveränderungen ergeben können, schwanken und<br />
sich somit Auswirkungen auf das Jahresergebnis der bwin Gruppe ergeben. Das Risikomanagement<br />
der bwin Gruppe zielt auch auf die Steuerung und Kontrolle dieser Risiken ab.<br />
Zinsrisiko<br />
Die Art der Verzinsung der finanziellen Vermögenswerte und Schulden stellt sich wie folgt<br />
dar:<br />
Verzinste finanzielle Vermögenswerte (Bankguthaben und Wertpapiere)<br />
Sensitivitätsanalyse für fix verzinste Finanzinstrumente<br />
Da die Gesellschaft keine fix verzinsten finanziellen Vermögenswerte oder Schulden der Kategorie<br />
„Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ („at fair value through profit<br />
or loss“) zugeordnet hat, ergeben sich aus Änderungen in den Zinssätzen keine Auswirkungen<br />
auf den Periodenverlust/-gewinn bzw. das Eigenkapital der Gesellschaft.<br />
85<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Buchwert Buchwert<br />
In TEUR 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Fix verzinste 46.941 40.513<br />
Variabel verzinste 137.887 93.947<br />
Summe 184.828 134.460<br />
Verzinste finanzielle Schulden<br />
Buchwert Buchwert<br />
In TEUR Zinssatz 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Fix verzinste<br />
Verbindlichkeiten aus Vermarktungsrechten 4,00 % 0 10.999<br />
0 10.999<br />
Variabel verzinste<br />
Verbindlichkeiten in Zusammenhang mit<br />
Unternehmenskäufen 1,25 % 807 0<br />
807 0<br />
Summe 807 10.999
86<br />
bwin 09<br />
Sensitivitätsanalyse für variabel verzinste Finanzinstrumente<br />
Sensitivitätsanalyse für variabel verzinste Finanzinstrumente<br />
Da die Gesellschaft variabel verzinste finanzielle Vermögenswerte oder Schulden hält,<br />
aus denen sich aus Änderungen in den Zinssätzen Auswirkungen auf den Periodenverlust/<br />
-gewinn ergeben, ist sie einem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Basierend auf den Endbeständen<br />
der Bankguthaben zum Bilanzstichtag ergeben sich bei Zinssatzänderungen folgende<br />
Auswirkungen auf den Periodenverlust/-gewinn:<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
1%ige Erhöhung des Zinssatzes 1.088 673<br />
1%ige Senkung des Zinssatzes -96 -489<br />
31. Dezember <strong>2009</strong><br />
Wechselkursrisiko<br />
Im Wesentlichen unterlagen die folgenden finanziellen Vermögenswerte und Schulden einem<br />
Wechselkursrisiko:<br />
Buchwerte in TEUR<br />
CZK USD DKK GBP EUR Andere Summe<br />
Finanzielle Vermögenswerte<br />
Bankguthaben 6.848 777 6.148 2.643 6.009 2.997 25.422<br />
Verrechnungskonten Zahlungsabwicklung 447 11.096 397 458 0 2.082 14.480<br />
Finanzielle Schulden<br />
Verrechnungskonto Spieler -1.334 -33.143 -1.187 -1.367 0 -6.218 -43.249<br />
Nettoexposition 5.961 -21.270 5.358 1.734 6.009 -1.139 -3.347<br />
31. Dezember 2008<br />
Buchwerte in TEUR<br />
CHF USD DKK GBP EUR Andere Summe<br />
Finanzielle Vermögenswerte<br />
Bankguthaben 1.544 2.390 1.353 1.611 2.213 1.710 10.820<br />
Verrechnungskonten Zahlungsabwicklung 669 2.684 745 489 0 3.182 7.769<br />
Finanzielle Schulden<br />
Verrechnungskonto Spieler -1.152 -35.238 -1.284 -842 0 -5.484 -44.001<br />
Nettoexposition 1.060 -30.164 814 1.258 2.213 -592 -25.412
Sensitivitätsanalyse zu Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf das Periodenergebnis<br />
87<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
In TEUR CZK USD DKK GBP EUR Andere Summe<br />
10%ige Stärkung des EUR -596 2.127 -536 -173 -601 114 335<br />
10%ige Schwächung des EUR 596 -2.127 536 173 601 -114 -335<br />
Zu den für die Geschäftsjahre anwendbaren Durchschnitts- und Stichtagskursen siehe Kapitel<br />
„Währungsumrechnung“.<br />
Die in den Geschäftsjahren erfassten Wechselkursgewinne und -verluste im Zusammenhang<br />
mit Forderungen und Verbindlichkeiten, die im sonstigen betrieblichen Ertrag oder im sonstigen<br />
betrieblichen Aufwand ausgewiesen sind, betrugen wie folgt:<br />
Um das Risiko aus Währungsschwankungen zu reduzieren, sichert bwin zukünftige Zahlungsströme<br />
in Euro von Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, durch<br />
Kurssicherungsgeschäfte (Forward Contracts). Es werden 70 % der erwarteten Einzahlungen<br />
gesichert. Es handelt sich dabei um konzerninterne Zahlungsströme, welche grundsätzlich<br />
nicht Hedge-Accounting-fähig wären. Allerdings können Währungsrisiken einer höchstwahrscheinlich<br />
eintretenden künftigen konzerninternen Transaktion die Kriterien eines gesicherten<br />
Grundgeschäfts für den Konzernabschluss erfüllen, sofern die Transaktion in einer anderen<br />
Währung als der funktionalen Währung des Unternehmens, das die Transaktion abschließt,<br />
abgewickelt wird und sich das Währungsrisiko im Konzernergebnis niederschlägt.<br />
Die erwarteten Auswirkungen dieser Kurssicherungsgeschäfte auf die Cashflows sowie auf<br />
das Periodenergebnis stellen sich zum 31.12.<strong>2009</strong> wie folgt dar:<br />
31. Dezember <strong>2009</strong><br />
Wechselkursgewinne und -verluste<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Wechselkursgewinne (siehe (16)) 14.123 9.613<br />
Wechselkursverluste (siehe (21)) -13.496 -11.272<br />
Wechselkursgewinne/-verluste gesamt 627 -1.660<br />
Buchwert<br />
(beizulegender Vertraglicher Binnen Binnen Länger als<br />
In TEUR Zeitwert) Cashflow 6 Monate 1 Jahr 1–2 Jahre 2 Jahre<br />
Finanzielle Vermögenswerte<br />
aus Cashflow-Hedges<br />
Devisentermingeschäfte 872 881 566 315 0 0
88<br />
bwin 09<br />
31. Dezember <strong>2009</strong><br />
Liquiditätsrisiko<br />
Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass die Gesellschaft ihre finanziellen Verpflichtungen zur<br />
Fälligkeit nicht erfüllen kann oder ihre Investitionen nicht realisieren kann. Die Zielsetzung des<br />
Risikomanagements der bwin Gruppe ist, ausreichend Liquidität zu schaffen, um unter normalen<br />
wie auch angespannten Bedingungen fällige Verbindlichkeiten begleichen zu können. Aufgrund<br />
der ausreichenden Liquidität der Gesellschaft wird das Liquiditätsrisiko als gering eingestuft.<br />
Ausmaß des Liquiditätsrisikos<br />
Die Fristigkeit der finanziellen Verbindlichkeiten ist wie folgt:<br />
Buchwert<br />
(beizulegender Vertraglicher Kürzer als Länger als<br />
In TEUR Zeitwert) Cashflow 1 Jahr 1–2 Jahre 2-5 Jahre 5 Jahre<br />
Originäre Finanzverbindlichkeiten<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 121.710 121.710 121.710 0 0 0<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 25.927 25.927 20.413 5.293 220 0<br />
Summe 147.637 147.637 142.123 5.293 220 0<br />
31. Dezember 2008<br />
Vertraglicher Kürzer als Länger als<br />
In TEUR Buchwert Cashflow 1 Jahr 1–2 Jahre 2-5 Jahre 5 Jahre<br />
Originäre Finanzverbindlichkeiten<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 124.563 124.563 124.563 0 0 0<br />
Summe 124.563 124.563 124.563 0 0 0<br />
Die tatsächlichen erwarteten Zahlungsströme weichen voraussichtlich nicht von den vertraglich<br />
vereinbarten Zahlungsströmen ab.<br />
Fair-Value-Hierarchie von Finanzinstrumenten<br />
Die folgende Aufstellung analysiert die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente<br />
nach der Art der Bewertungsmethode. Dabei wurde eine Klassifizierung in eine<br />
dreistufige Hierarchie vorgenommen, die die Marktnähe der in die Ermittlung eingehenden<br />
Daten widerspiegelt:<br />
• Level 1: Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt für dieses Instrument (ohne<br />
Anpassungen oder geänderte Zusammensetzung).<br />
• Level 2: Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt für ähnliche Vermögenswerte<br />
oder Schulden oder andere Bewertungsmethoden, für die signifikante Eingangsparameter<br />
auf beobachtbaren Marktdaten basieren.<br />
• Level 3: Bewertungsmethoden, für die signifikante Eingangsparameter, die nicht auf<br />
beobachtbaren Marktdaten basieren, herangezogen werden.
Finanzielle Vermögenswerte<br />
Finanzierungsquellen<br />
bwin übernimmt neben anderen zentralen Funktionen die Finanzierungsfunktion für die<br />
bwin Gruppe, wobei der operative Cashflow im Konzern als interne Finanzierungsquelle<br />
grundsätzlich ausreichende Liquidität bringt, damit der Konzern seinen operativen Zahlungsverpflichtungen<br />
nachkommen kann. Eine externe Quelle zur Finanzierung, die primär für größere<br />
Unternehmenserwerbe herangezogen wird, ist der österreichische Kapitalmarkt, wobei<br />
sich die bwin Gruppe hierbei bisher schwerpunktmäßig über Eigenkapital finanziert hat.<br />
2. Kapitalmanagement<br />
Das Management versucht Wachstum bei gleichzeitigem Ertrag für die Aktionäre durch<br />
Konzentration auf ausschließlich profitables Wachstum zu erzielen und ist bestrebt, eine<br />
starke Kapitalbasis zu erhalten, um das Vertrauen der Investoren, Kreditoren und des Markts<br />
aufrechtzuerhalten und die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft nachhaltig zu sichern.<br />
Das Kapitalmanagement der Gesellschaft hat die Fähigkeit zur Fortführung des Geschäftsbetriebs<br />
der Tochtergesellschaften („Going Concern“) bei größtmöglicher Rendite für die<br />
Anteilseigner und Optimierung des Verhältnisses von Fremd- zu Eigenkapital des Konzerns<br />
insgesamt und der einzelnen Konzerngesellschaften zum Ziel. Die Ausschüttung ist dabei<br />
nicht das primäre Ziel der Gesellschaft, sondern die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts.<br />
Gegenwärtig hat das Management das Ziel, die Position des Net Working Capital - im<br />
Wesentlichen definiert als Liquidität (liquide Mittel und Wertpapiere) im Vergleich zu den<br />
Spielerverbindlichkeiten - zu optimieren, um dadurch der Gesellschaft maximale verfügbare<br />
Liquidität zur Verfolgung der Wachstumsziele zu verschaffen. Im Geschäftsjahr entwickelte<br />
sich die zugrunde liegende Kennzahl wie folgt:<br />
Net Working Capital<br />
89<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
In TEUR Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />
Zum beizulegenden Zeitwert bewertet<br />
Wertpapiere kurzfristig 31.719 0 0 31.719<br />
Finanzielle Vermögenswerte aus Cashflow-Hedges<br />
Devisentermingeschäfte 0 872 0 872<br />
Summe 31.719 872 0 32.591<br />
In TEUR <strong>2009</strong> 2008<br />
Liquide Mittel 153.139 106.372<br />
Wertpapiere 31.719 28.119<br />
Abzüglich Spielerverbindlichkeiten -88.047 -77.042<br />
Summe 96.811 57.449
90<br />
bwin 09<br />
<strong>2009</strong><br />
Mit Ausnahme der FSA-lizenzierten Tochtergesellschaften der bwin Gruppe unterliegt keine<br />
Konzerngesellschaft Mindestkapitalanforderungen.<br />
3. Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen und Unternehmen<br />
Nahestehende Personen im Sinne von IAS 24 sind die Organe der Gesellschaft, nicht konsolidierte<br />
verbundene Unternehmen sowie at-equity-bilanzierte Unternehmen. Mit diesen<br />
fanden keine wesentlichen anderen Transaktionen als die angegebenen statt. Die Organe der<br />
Gesellschaft waren während des Geschäftsjahres und sind zum Zeitpunkt der Erstellung des<br />
Konzernabschlusses:<br />
Mitglieder des Vorstandes: Manfred Bodner<br />
Norbert Teufelberger<br />
Mitglieder des Aufsichtsrates: Hannes Androsch (Vorsitzender)<br />
Alexander Knotek (Stellvertreter des Vorsitzenden)<br />
Helmut Kern<br />
Georg Riedl<br />
Herbert Schweiger<br />
Per Afrell<br />
Die Angaben zu den Vorstandsmitgliedern sind in folgender Tabelle angeführt:<br />
Manfred Norbert<br />
In TEUR Bodner Teufelberger<br />
Fixe Bezüge 550 550<br />
Variable Bezüge 0 0<br />
Sachbezüge 0 0<br />
Summe 550 550<br />
2008<br />
Manfred Norbert<br />
In TEUR Bodner Teufelberger<br />
Fixe Bezüge 550 550<br />
Variable Bezüge 0 0<br />
Sachbezüge 0 0<br />
Summe 550 550<br />
Der bare Aufwand für die Entlohnung der Vorstandsmitglieder (inklusive variabler und<br />
erfolgsabhängiger Komponenten) belief sich im Berichtsjahr auf TEUR 1.100 (Vorjahr: TEUR<br />
1.100); hinsichtlich aktienbasierter Vergütungen siehe Punkt 5. Die Vorstandsmitglieder<br />
halten direkt oder indirekt insgesamt 5,6 % (Vorjahr: 8 %) des Grundkapitals der Muttergesellschaft.<br />
Aufgrund bestehender vertraglicher Verpflichtungen wurde zwei Vorstandsmitgliedern<br />
im Geschäftsjahr 2006 eine von diesen hinterlegte gerichtlich angeordnete Kaution
in Höhe von jeweils TEUR 300 ersetzt. Vor dem Hintergrund eines schwebenden Verfahrens<br />
weist die Gesellschaft diesen Betrag als Forderung aus.<br />
Vorstände und Aufsichtsräte, die im Rahmen ihrer Tätigkeit bei der bwin Gruppe einen<br />
maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik der Gruppe ausüben, üben<br />
auch einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftspolitik anderer Unternehmen aus. Im<br />
Geschäftsjahr <strong>2009</strong> wurden mit zwei Unternehmen, deren Geschäftsführer jeweils ein Aufsichtsratsmitglied<br />
ist, Dienstleistungsverträge abgeschlossen, die in Summe zu Beratungsaufwendungen<br />
von TEUR 703 (Vorjahr: TEUR 459) und Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag<br />
von TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 28) geführt haben. Aufsichtsratsvergütungen wurden in Höhe von<br />
TEUR 233 (Vorjahr: TEUR 245) rückgestellt. Hinsichtlich aktienbasierter Vergütungen siehe<br />
Punkt 5. Hinsichtlich bestehender Forderungsansprüche vgl. (7).<br />
Mit der bwin e.K. als at-equity-bilanziertem Unternehmen werden Leistungen gemäß Kooperations-<br />
bzw. Dienstleistungsvertrag und Provisionen verrechnet. Im Geschäftsjahr wurden<br />
in Summe TEUR 23.186 (Vorjahr: TEUR 44.468) verrechnet. Für Kosten aus der Kooperation<br />
wurden der bwin e.K. TEUR 5.928 (Vorjahr: TEUR 10.520) verrechnet. Für Leistungen hat die<br />
bwin e.K. im Geschäftsjahr im Gegenzug TEUR 853 (Vorjahr: TEUR 0) verrechnet. Zum Bilanzstichtag<br />
bestehen Forderungen in Höhe von TEUR 204 (Vorjahr: Verbindlichkeiten in Höhe<br />
von TEUR 1.659). Es handelt sich durchwegs um kurzfristige Verbindlichkeiten, für die keine<br />
besonderen, vom normalen Geschäftsbetrieb abweichenden Zahlungsziele vereinbart sind.<br />
Nach Ausübung einer Option und Ausübung des Wandlungsrechts einer Wandelanleihe wurde<br />
die Beteiligung an der Betbull Holding SE auf 36,98 % aufgestockt, womit die Betbull Holding<br />
SE nach der At-equity-Methode in den Konzernabschluss einzubeziehen ist. Zum Bilanzstichtag<br />
bestehen gegenüber diesem at-equity-bilanzierten Unternehmen weder Forderungen<br />
noch Verbindlichkeiten. Die Gesellschaft hat für ein Unternehmen der Betbull Gruppe<br />
Garantieerklärungen in der Gesamthöhe von TEUR 9.600 abgegeben (vgl. Kapitel „Sonstige<br />
Verpflichtungen“).<br />
Im Vorjahr bestanden gegenüber der BETBULL BWIN ESPAÑA S.A. zum Bilanzstichtag Darlehens-<br />
und Zinsforderungen in Höhe von TEUR 1.596,3, die in Höhe von TEUR 815,0 wertberichtigt<br />
wurden.<br />
Zu Geschäftsbeziehungen mit BWIN INTERACTIVE ENTERTAINMENT SA (PTY) LTD. als nicht<br />
konsolidiertem, verbundenem Unternehmen vgl. Kapitel „Sonstige Verpflichtungen“. Weiters<br />
betreffen die unter (5) ausgewiesenen Forderungen an verbundene Unternehmen ausschließlich<br />
diese Gesellschaft.<br />
4. Sonstige Verpflichtungen und ungewisse Verbindlichkeiten<br />
Das regulatorische Umfeld<br />
Das regulatorische Umfeld für Online-Glücksspiel in der Europäischen Union ist weiterhin<br />
durch eine sehr unterschiedliche Glücksspielpolitik der einzelnen Mitgliedsstaaten gekennzeichnet.<br />
Immer mehr Mitgliedsstaaten erkennen, dass sich Unterhaltung in Form von<br />
Online-Glücksspielen zunehmender Beliebtheit erfreut und eine zeitgemäße Regulierung von<br />
Online-Glücksspiel daher unerlässlich ist. Seit vielen Jahren nehmen Großbritannien und<br />
Italien hierbei eine Vorreiterrolle ein. Länder wie Frankreich, Dänemark und Spanien haben<br />
entschieden, diesem Trend zu folgen und Online-Glücksspiel zum Vorteil des Konsumenten zu<br />
regulieren.<br />
91<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
92<br />
bwin 09<br />
Andere Mitgliedsstaaten sind hingegen weiterhin bemüht, auch im Internet ein staatliches<br />
Monopol oder sogar ein gänzliches Verbot durchzusetzen. Derartige protektionistische<br />
Systeme führen zu erheblicher Rechtsunsicherheit, zahlreichen gerichtlichen Auseinandersetzungen<br />
und einem enormen Grau-/Schwarzmarkt im Internet, in dem der Konsument<br />
mangels staatlicher Kontrolle und einheitlicher Standards sehr oft unregulierten und unseriösen<br />
Angeboten ausgeliefert ist. Zu diesen Ländern zählen vor allem Deutschland, Holland<br />
und Norwegen, die allesamt an Verboten und restriktiven Maßnahmen festhalten.<br />
Die österreichische Regierung plant eine Novelle des Glücksspielgesetzes, mit dem unter<br />
anderem die Strafbestimmungen verschärft und unter bestimmten Voraussetzungen auch die<br />
Durchführung von Finanztransaktionen für EU-lizenzierte Glücksspielanbieter unter Strafe<br />
gestellt werden soll. Nach Auffassung von Rechtsexperten sind derartige Sanktionen mit<br />
höherrangigem Gemeinschaftsrecht nicht vereinbar.<br />
Risiken aus offenen Verfahren<br />
In Anbetracht der unklaren und in Europa bis dato nicht harmonisierten Rechtslage<br />
für Online-Gaming sind in vielen Ländern, die für bwin wesentliche Märkte darstellen,<br />
Gerichtsverfahren gegen die Gesellschaft und/oder Tochtergesellschaften sowie Lizenz- und<br />
Kooperationspartner anhängig. Des Weiteren gibt es in einigen Ländern auch strafrechtliche<br />
Anzeigen bzw. Verfahren gegen bwin und deren Organe. Die Verfahren haben insbesondere<br />
die rechtliche Zulässigkeit von Online-Gaming, Gültigkeit und Umfang von Gewerbeerlaubnissen<br />
sowie den Ort der Veranstaltung von Sportwetten zum Inhalt. Im Wesentlichen geht es<br />
den jeweiligen Klägern darum, die Tätigkeit der Gruppe territorial einzuschränken.<br />
In Deutschland sind bereits von mehreren Bundesländern (vor allem Bayern, Baden-<br />
Württemberg und Nordrhein-Westfalen) Untersagungsverfügungen gegen die bwin AG, bwin<br />
International Ltd. und bwin e.K. verhängt und im Eilverfahren von nationalen Gerichten<br />
bestätigt worden. Die Untersagungsverfügungen werden trotz der zahlreichen beim EuGH<br />
anhängigen Verfahren auch durch die Verhängung von Zwangsstrafen vollstreckt. Die<br />
Hauptsacheverfahren sind derzeit anhängig, und deren Ausgang wird maßgeblich von den<br />
bevorstehenden Entscheidungen des EuGH beeinflusst werden.<br />
Weiters haben in Deutschland mehrere staatliche Mitbewerber wettbewerbsrechtliche Klagen<br />
gegen die bwin AG, deren Vorstände, bwin International Ltd. und/oder bwin e.K. eingebracht,<br />
die darauf gerichtet sind, der bwin die Tätigkeit bundesweit oder zumindest in einzelnen<br />
Bundesländern zu untersagen. Gerichte in Bremen und Köln haben bundesweite Verbote<br />
gegen bwin e.K. bzw. bwin International Ltd. bestätigt und auch für vollstreckbar erklärt.<br />
bwin hat gegen diese Urteile Revision beim BGH eingelegt. Dennoch hat die Westdeutsche<br />
Lotterie GmbH & Co OHG bereits mehrere Vollstreckungsanträge gestellt und das Gericht<br />
Zwangsstrafen gegen bwin International Ltd. verhängt. Bis zum Vorliegen der BGH-Entscheidung<br />
kann die Westdeutsche Lotterie GmbH & Co OHG weitere Vollstreckungsanträge stellen.<br />
Die in Deutschland verhängten Zwangsgelder könnten - sollten die Verfahren letztlich nicht<br />
gewonnen werden - negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
der bwin Gruppe haben. Dies gilt auch für den Fall, dass die Gewerbeerlaubnis der bwin e.K.<br />
keine Geltung haben sollte.
Für bwin ist der Ausgang der Verfahren in Deutschland wegen der Sicherung der Aktivitäten<br />
in diesem Markt sowie aufgrund des finanziellen Engagements beim at-equity-bilanzierten<br />
Unternehmen bwin e.K. von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung.<br />
Das Management geht von einem positiven Ausgang der Verfahren aus. Negative Ausgänge<br />
einzelner Verfahren könnten jedoch erhebliche nachteilige Folgen für die Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage der bwin Gruppe haben.<br />
Laufende Betriebsprüfung der bwin Interactive Entertainment AG<br />
Die bwin Interactive Entertainment AG, die Konzernspitze der bwin Gruppe, wird seit dem<br />
Geschäftsjahr 2007 von den österreichischen Finanzbehörden einer Betriebsprüfung unterzogen.<br />
Zentraler Gegenstand der Prüfung ist die Leistungsbeziehung der Konzernmutter mit<br />
ihren Tochterunternehmen im Zusammenhang mit erbrachten Dienstleistungen an verschiedene<br />
Konzerngesellschaften.<br />
Die österreichischen Finanzbehörden wollen, basierend auf der Tatsache, dass in Wien<br />
Rechenzentren betrieben werden, eine sogenannte Serverbetriebsstätte von Tochterunternehmen<br />
feststellen, obwohl wesentliche Merkmale einer Serverbetriebsstätte, wie sie unter<br />
anderem vom EuGH verlangt werden, nicht vorliegen. Die Folge dieser Feststellung, die nicht<br />
nur aus Sicht des Unternehmens rechtlich weder vertretbar noch sachlich begründet ist,<br />
wäre eine erhebliche, unbegründete Steuerbelastung für das Unternehmen, das damit einem<br />
wesentlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber der internationalen Konkurrenz ausgesetzt<br />
wäre.<br />
Die Rechtsansicht der Gesellschaft wird durch namhafte Experten unterstützt, und selbst<br />
in Urteilen der österreichischen Berufungsbehörden in ähnlich gelagerten Fällen kann die<br />
Rechtsansicht der Gesellschaft abgeleitet werden. Das Management geht, gestützt auf die<br />
Stellungnahmen von Experten, davon aus, dass die Gesellschaft zumindest im Falle einer<br />
Berufung ihre Rechtsansicht mit überwiegender Wahrscheinlichkeit durchsetzen kann, jedoch<br />
hätte eine negative Entscheidung in letzter Instanz negative Auswirkungen auf die Vermögens-<br />
und Ertragslage der Gesellschaft.<br />
Haftungen<br />
Die Gesellschaft haftet zum Bilanzstichtag für Verbindlichkeiten von Kooperationspartnern in<br />
Höhe von TEUR 527 (Vorjahr: TEUR 7.504). Die bwin AG gab ferner gegenüber Kooperationspartnern<br />
Finanzierungszusagen bis zu einer maximalen Höhe von TEUR 6.500 (Vorjahr: TEUR<br />
6.500) ab, die beim Eintritt bestimmter Bedingungen abrufbar werden.<br />
Sonstige Verpflichtungen<br />
Im Zusammenhang mit der Veranlagung in einen Investmentfonds bestehen noch offene<br />
Einzahlungsverpflichtungen in Höhe von TEUR 2.880 (Vorjahr: TEUR 3.200).<br />
Im Zusammenhang mit einer für die Lizenzerteilung an BETBULL BWIN ESPAÑA, S.A. zu erbringenden<br />
Bankgarantie hat bwin im Vorjahr Garantien in Höhe von TEUR 6.000 abgegeben.<br />
Darüber hinaus hat bwin im Vorjahr in Höhe von TEUR 3.600 für die Betbull Holding SE<br />
Sicherheiten bestellt (vgl. (9)), die mit Pfandrechten an Beteiligungen der Betbull Holding SE<br />
besichert wurden.<br />
93<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
94<br />
bwin 09<br />
Die aus bestehenden Miet- und Leasingverträgen künftig zu leistenden Zahlungen betragen<br />
TEUR 62.854 (Vorjahr: TEUR 54.615). Davon sind innerhalb eines Jahres TEUR 12.571 (Vorjahr:<br />
TEUR 10.923) und in den folgenden fünf Jahren TEUR 50.283 (Vorjahr: TEUR 43.692) fällig.<br />
Die Gesamtverpflichtung ist aufgrund teilweise unbestimmter Vertragsdauer nicht näher<br />
bestimmbar. Hinsichtlich des Miet- und Leasingaufwands wird auf Punkt 21 Sonstige<br />
betriebliche Aufwendungen verwiesen.<br />
Aus bestehenden Marketingverträgen ergeben sich für die Gesellschaft wesentliche finanzielle<br />
Verpflichtungen für die Zukunft, die betraglich neben fixen auch wesentliche variable<br />
Komponenten bzw. Kostenersatzregelungen vorsehen. Für Kooperationspartner wurden von<br />
der Gesellschaft Erklärungen zur Übernahme bestimmter Aufwendungen, insbesondere hinsichtlich<br />
Marketingausgaben und allgemeiner Abgaben, abgegeben. Die Gesamtverpflichtung<br />
aus diesen Vereinbarungen ist nicht näher bestimmbar.<br />
Im Zusammenhang mit nicht konsolidierten Anteilen an verbundenen Unternehmen (BWIN<br />
INTERACTIVE ENTERTAINMENT SA (PTY) LTD.) bestehen Einzahlungsverpflichtungen in Höhe<br />
von TEUR 500 aus zugesagten Kapitalzuschüssen sowie Darlehenszusagen in Höhe von<br />
TEUR 1.900.<br />
Des Weiteren bestehen finanzielle Verpflichtungen aufgrund noch nicht geleisteter Einlagen<br />
in gegründete Gesellschaften in Höhe von TEUR 13 (Vorjahr: TEUR 13).<br />
Nach Verabschiedung des US Unlawful Internet Gambling Enforcement Act 2006 entschloss<br />
sich die bwin Gruppe, die Real-Money-Aktivitäten am US-amerikanischen Markt einzustellen.<br />
Die Gesetzgebung gibt keinen Aufschluss über die Behandlung des bis dahin von der Gruppe<br />
bereitgestellten Poker- und Casinoangebots, und daraus entstehende Verpflichtungen können<br />
nicht ausgeschlossen werden, wobei die Gesellschaft die Eintrittswahrscheinlichkeit als<br />
gering einstuft.<br />
Nach Rückzug der bwin Gruppe aus dem US-Markt hat bwin in den Geschäftsjahren 2007<br />
bzw. 2008 mit den ehemaligen Eigentümern Vereinbarungen über den Nachlass von bedingten<br />
Kaufpreisverbindlichkeiten getroffen. Die nachgelassenen Verbindlichkeiten leben unter<br />
bestimmten Bedingungen bei einem erneuten Eintritt der bwin Gruppe in den US-Markt als<br />
Anspruch auf variable Ergebnisanteile von rund 29 % der erzielten Netto-Gaming-Erträge<br />
aus dem amerikanischen Markt über einen Zeitraum von 5 Jahren (längstens jedoch bis<br />
31. Dezember 2020) nach Wiedereintritt wieder auf und sind mit TEUR 79.944 limitiert.<br />
Die neu vereinbarte bedingte Kaufpreisverpflichtung wurde wie bereits in Vorjahren nicht<br />
bilanziert, da zum Bilanzstichtag nicht abzusehen war, wann und unter welchen Rahmenbedingungen<br />
ein Eintritt in den US-Markt möglich sein könnte.
5. Optionen<br />
Employee Stock Option Plan (ESOP)<br />
In Vorbereitung des Börsengangs wurde im Februar 2000 ein Employee Stock Option Plan<br />
(ESOP) eingeführt.<br />
Gegenstand des ESOP ist die Ausgabe von Optionen zum Erwerb von Aktien der bwin AG<br />
an Mitglieder des Vorstandes und berechtigte Mitarbeiter. Mit Beschlussfassung mehrerer<br />
Hauptversammlungen bis zum Geschäftsjahr 2008 wurde das Gesamtvolumen des ESOP auf<br />
4.500.000 Stück Aktien festgesetzt. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 19.5.<strong>2009</strong><br />
wurde das bedingte Kapital zur Bedienung des ESOP auf 3.270.000 festgesetzt. Unter Berücksichtigung<br />
von Ausübungen bis zu dieser Beschlussfassung (2.334.902 Stück) ergibt sich<br />
damit ein Gesamtvolumen für den ESOP von 5.604.902 Stück. Im ESOP sind die Laufzeit, der<br />
Verfallszeitpunkt, der Ausübungspreis und das Ausübungsfenster näher festgelegt. Nachdem<br />
Herr Marlon van der Goes mit Wirkung 10. Mai 2007 aus dem Vorstand der Gesellschaft<br />
ausgeschieden ist, wird auf eine Einzeldarstellung seiner Optionsbewegungen hinsichtlich der<br />
ihm zugeteilten Optionen von in Summe 60.000 Stück verzichtet und unter der Rubrik „An<br />
leitende Angestellte und Mitarbeiter“ ausgewiesen.<br />
Der Ausübungspreis der Option entspricht dem Marktwert der Aktie (5-Tage-Durchschnittskurs)<br />
zum Zeitpunkt der Gewährung der Option durch den Ausschuss des Aufsichtsrates (für<br />
den Vorstand) bzw. durch den Gesamtvorstand. Die bis Mitte 2005 zugeteilten Optionen aus<br />
dem ESOP sind zu einem Drittel ab der Einräumung sofort ausübbar, je ein weiteres Drittel<br />
wird nach einer Frist von einem bzw. von zwei Jahren ausübbar. Im Geschäftsjahr 2005<br />
wurden in einer Neufassung des ESOP Bestimmungen hinsichtlich Ausübungsfristen geändert,<br />
um eine längere Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen zu erreichen. Nach den seither<br />
geltenden Ausübungsbestimmungen ist jeweils ein Fünftel der zugeteilten Optionen nach<br />
dem Ablauf jeweils eines Jahres ausübbar. Alle ausgegebenen Optionen haben eine Laufzeit<br />
von zehn Jahren beginnend mit dem Tag des Beschlusses über die Zuteilung der Optionen. Die<br />
im Zuge des ESOP eingeräumten Optionen sind nicht übertragbar.<br />
Erfolgsabhängige Optionen an Organe der Gesellschaft (außerhalb des ESOP)<br />
Im Geschäftsjahr 2003 wurden an die Mitglieder des Vorstandes der bwin AG in Summe<br />
1.600.000 vom Unternehmenserfolg abhängige Optionen ausgegeben. Im Geschäftsjahr<br />
2004 wurden an Marlon van der Goes (als damaliges Mitglied des Vorstandes) 100.000 vom<br />
Unternehmenserfolg abhängige Optionen vergeben. Davon wurden durch das Erreichen der<br />
Erfolgsparameter für die Geschäftsjahre 2003, 2004 und 2005 mit Feststellung der jeweiligen<br />
Jahresabschlüsse in Summe 1.668.000 ausübbar. Die Bedienung der erfolgsabhängigen<br />
Optionen erfolgte aus dem genehmigten Kapital. Die Optionen haben eine Laufzeit von zehn<br />
Jahren ab Erfüllung der Ausübungsbedingungen für das jeweilige Geschäftsjahr. Die Optionen<br />
können übertragen werden.<br />
Am 31.3.2007 wurden an die Mitglieder des Vorstandes der Gesellschaft insgesamt 1.228.436<br />
weitere erfolgsabhängige Optionen ausgegeben. Der Ausübungspreis sowie die Kriterien<br />
für die Ausübbarkeit (Performance-Kriterien) dieser Optionen sind an die Entwicklung des<br />
Börsenkurses gebunden. Die Optionen werden nach Maßgabe der Optionsbedingungen (im<br />
95<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
96<br />
bwin 09<br />
Bewertungsparameter gemäß IFRS 2<br />
Wesentlichen eine jeweils 26%ige jährliche Steigerung des Börsenkurses im ersten, zweiten<br />
bzw. dritten Jahr nach Zuteilung) zu je einem Drittel in den Jahren 2008, <strong>2009</strong> und 2010<br />
unverfallbar. Zusätzlich tritt auch dann Unverfallbarkeit ein, wenn über mehrere Jahre<br />
durchschnittlich eine 26%ige Steigerung p.a. erreicht wird. Der Beobachtungszeitraum zur<br />
Ermittlung der Ausübungspreise bzw. der Performance-Kriterien orientiert sich grundsätzlich<br />
am 90-Tage-Durchschnittskurs vor dem 31.3. des jeweiligen Jahres. Aufgrund eines<br />
Beschlusses des Aufsichtsrates vom März 2010 wurde der letzte Beobachtungszeitraum der<br />
ersten Tranche auf den Zeitraum vor dem 18.5.2010 verschoben.<br />
Ebenfalls im Geschäftsjahr 2007 wurden mit Beschluss der Hauptversammlung vom<br />
22.5.2007 an die Mitglieder des Aufsichtsrates der Gesellschaft in Summe 320.000 erfolgsabhängige<br />
Optionen ausgegeben. Die Optionen werden ebenfalls nach Maßgabe der Optionsbedingungen<br />
(im Wesentlichen eine jeweils 26%ige jährliche Steigerung des Börsenkurses<br />
im ersten, zweiten bzw. dritten Jahr nach Zuteilung) zu je einem Drittel in den Jahren 2008,<br />
<strong>2009</strong> und 2010 unverfallbar. Zusätzlich tritt auch dann Unverfallbarkeit ein, wenn über<br />
mehrere Jahre durchschnittlich eine 26%ige Steigerung p.a. erreicht wird. Der Ausübungspreis<br />
der einzelnen Tranchen orientiert sich am 90-Tage-Durchschnittskurs vor dem 22.5. des<br />
jeweiligen Vorjahres.<br />
Für die Bilanzierung der im Geschäftsjahr 2007 gewährten Performance-Optionen wurde von<br />
einer 80%igen Eintrittswahrscheinlichkeit für die Marktbedingungen ausgegangen.<br />
An Dritte gewährte Optionen<br />
Im Geschäftsjahr 2007 wurde mit dem langjährigen Rechtsvertreter der Gesellschaft, Dr. Thomas<br />
Talos, ein Optionsvertrag über den Bezug von 80.000 erfolgsabhängigen Optionen abgeschlossen.<br />
Für diese Optionen gelten dieselben Bedingungen wie für die Vorstandsoptionen<br />
(siehe oben). Für die Bilanzierung wurde von einer 80-prozentigen Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
der Marktbedingungen ausgegangen.<br />
Bewertungsparameter gemäß IFRS 2<br />
Der durch die Zuteilung der Optionen entstandene unbare Aufwand wurde gemäß den<br />
Bestimmungen des IFRS 2 am Zuteilungstag ermittelt und erfasst.<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Ausübungspreis EUR 9,095-67,9 EUR 9,095–67,9<br />
Volatilität* 38,86 %–141,86 % 38,86 %–135,69 %<br />
Zeiträume bis zur Ausübung 1,25–6,25 Jahre 1,25–6,25 Jahre<br />
Dividendenrendite 0 % 0 %<br />
Zinssatz 3,5 %–4,5 % 3,5 %–4,5 %<br />
* Die Volatilität wird auf Basis der Börsenkursentwicklung über die letzten 400 Börsentage vor dem Tag der Zuteilung der<br />
Optionen ermittelt.
Gesamtentwicklung der Optionen<br />
Die Entwicklung der ausstehenden (zugeteilten) Optionen stellt sich wie folgt dar:<br />
Ausstehende (zugeteilte) Optionen<br />
Zum 31. Dezember <strong>2009</strong> stellt sich der Bestand der Optionen wie folgt dar:<br />
97<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
<strong>2009</strong> <strong>2009</strong> 2008 2008<br />
Gesamt Stück Ø Ausübungspreis Stück (angepasst) Ø Ausübungspreis<br />
Ausstehende Optionen 1.1. 3.805.159 19,96 3.703.999 22,52<br />
Zugeteilte Optionen 276.500 25,90 366.500 17,27<br />
Ausgeübte Optionen 686.978 13,75 45.940 10,77<br />
Verfallene Optionen 135.793 20,37 219.400 18,68<br />
Ausstehende Optionen 31.12. 3.258.888 19,96 3.805.159 19,96<br />
<strong>2009</strong> <strong>2009</strong> 2008 2008<br />
Davon für IFRS 2 relevant Stück Ø Ausübungspreis Stück (angepasst) Ø Ausübungspreis<br />
Ausstehende Optionen 1.1. 3.727.337 20,30 3.623.688 20,40<br />
Zugeteilte Optionen 276.500 25,90 366.500 17,27<br />
Ausgeübte Optionen 664.445 13,93 43.451 11,30<br />
Verfallene Optionen 135.793 20,37 219.400 18,69<br />
Ausstehende Optionen 31.12. 3.203.599 20,30 3.727.337 20,30<br />
Bestand der Optionen 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
Marktwert der<br />
Ausübungspreis ausstehenden Im<br />
Ausgeübte Verfügbare Davon am der ausstehenden Optionen zum Geschäftsjahr<br />
Optionen Optionen Ausstehende Stichtag Optionen Bilanzstichtag zu erfassender<br />
(gesamt) (nicht zugeteilt) Optionen ausübbar in EUR in EUR Aufwand in EUR<br />
Ausgegebene Optionen aus dem ESOP<br />
Davon an Mitglieder des Vorstandes:<br />
Manfred Bodner 500.000 0 0 0 0 0 0<br />
Norbert Teufelberger 500.000 0 0 0 0 0 0<br />
1.000.000 0 0 0 0 0<br />
Davon an leitende Angestellte<br />
und Mitarbeiter 762.931 0 873.369 332.509 1,5–62,61 25.171.175 1.970.480<br />
Davon an Mitarbeiter von<br />
Tochterunternehmen 590.617 0 757.083 188.370 1,5–67,92 21.416.636 2.130.690<br />
Davon an ausgeschiedene<br />
Mitarbeiter 497.988 0 0 0 0 7.808<br />
1.851.536 1.630.452 520.879 46.587.811 4.108.978<br />
Summe ESOP 2.851.536 1.122.914 1.630.452 520.879 46.587.811 4.108.978
98<br />
bwin 09<br />
Bestand der Optionen 31. Dezember <strong>2009</strong> (Fortsetzung)<br />
Marktwert der<br />
Ausübungspreis ausstehenden Im<br />
Ausgeübte Verfügbare Davon am der ausstehenden Optionen zum Geschäftsjahr<br />
Optionen Optionen Ausstehende Stichtag Optionen Bilanzstichtag zu erfassender<br />
(gesamt) (nicht zugeteilt) Optionen ausübbar in EUR in EUR Aufwand in EUR<br />
Ausgegebene erfolgsabhängige Optionen an<br />
(ehemalige) Organe der Gesellschaft (außerhalb ESOP)<br />
Manfred Bodner 800.000 614.218 0 17,14–21,91* 15.264.665 2.076.429<br />
Norbert Teufelberger 800.000 614.218 0 17,14–21,91* 15.264.665 2.076.429<br />
Hannes Androsch 0 100.000 0 21,08–27,28* 2.417.327 330.461<br />
Alexander Knotek 0 60.000 0 21,08–27,28* 1.450.396 198.277<br />
Per Afrell 0 40.000 0 21,08–27,28* 966.931 132.184<br />
Helmut Kern 0 40.000 0 21,08–27,28* 966.931 132.184<br />
Herbert Schweiger 0 40.000 0 21,08–27,28* 966.931 132.184<br />
Georg Riedl 0 40.000 0 21,08–27,28* 966.931 132.184<br />
Ehem. Organmitglieder 68.000 0 0<br />
1.668.000 0 1.548.436 0 38.264.776 5.210.332<br />
An Dritte gewährte Optionen<br />
Davon für Unternehmenserwerbe 190.000<br />
Davon für Dienstleistungen 31.000 80.000 0 21,19–21.91* 1.686.294 103.306<br />
Summe von an Dritte<br />
gewährten Optionen 221.000 0 80.000 0 1.686.294 103.306<br />
Summe ausstehender<br />
Optionen 4.740.536 1.122.914 3.258.888 520.879 86.538.880 9.422.616<br />
* Die Ausübungspreise wurden gemäß den Bedingungen der performanceabhängigen Optionen an den aktuellen Börsenkurs angepasst.
Zum 31. Dezember 2008 stellt sich der Bestand ausgegebener Optionen wie folgt dar (angepasst):<br />
Bestand der Optionen 31. Dezember 2008<br />
Die Restlaufzeit aller dargestellten Optionen beträgt zwischen drei und zehn Jahre.<br />
99<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Marktwert der<br />
Ausübungspreis ausstehenden Im<br />
Ausgeübte Verfügbare Davon am der ausstehenden Optionen zum Geschäftsjahr<br />
Optionen Optionen Ausstehende Stichtag Optionen Bilanzstichtag zu erfassender<br />
(gesamt) (nicht zugeteilt) Optionen ausübbar in EUR in EUR Aufwand in EUR<br />
Ausgegebene Optionen aus dem ESOP<br />
Davon an Mitglieder des Vorstandes:<br />
Manfred Bodner 500.000 0 0 0 0 0 0<br />
Norbert Teufelberger 500.000 0 0 0 0 0 0<br />
1.000.000 0 0 0 0 0 0<br />
Davon an leitende Angestellte<br />
und Mitarbeiter 532.889 1.137.711 429.898 1,5–62,49 7.271.979 2.476.488<br />
Davon an Mitarbeiter von<br />
Tochterunternehmen 380.062 922.438 258.631 1,5–67,92 5.695.816 2.551.486<br />
Davon an ausgeschiedene<br />
Mitarbeiter 309.607 58.574 58.574 9,095–60,88 230.077 332.345<br />
1.222.558 158.719 2.118.723 747.103 13.197.872 5.360.319<br />
Summe ESOP 2.222.558 158.719 2.118.723 747.103 13.197.872 5.360.319<br />
Ausgegebene erfolgsabhängige Optionen an<br />
(ehemalige) Organe der Gesellschaft (außerhalb ESOP)<br />
Manfred Bodner 800.000 614.218 0 21,19–27,61* 2.667.988 4.517.682<br />
Norbert Teufelberger 800.000 614.218 0 21,19–27,61* 2.667.988 4.517.682<br />
Hannes Androsch 0 100.000 0 21,08–27,28* 419.307 678.991<br />
Alexander Knotek 0 60.000 0 21,08–27,28* 251.584 407.395<br />
Per Afrell 0 40.000 0 21,08–27,28* 167.723 271.597<br />
Helmut Kern 0 40.000 0 21,08–27,28* 167.723 271.597<br />
Herbert Schweiger 0 40.000 0 21,08–27,28* 167.723 271.597<br />
Georg Riedl 0 40.000 0 21,08–27,28* 167.723 271.597<br />
Ehem. Organmitglieder 10.000 58.000 58.000 6,53 438.702 0<br />
1.610.000 0 1.606.436 58.000 7.116.460 11.208.137<br />
An Dritte gewährte Optionen<br />
Davon für Unternehmenserwerbe 190.000<br />
Davon für Dienstleistungen 31.000 80.000 0 21,19–21,91 223.639 603.939<br />
Summe von an Dritte<br />
gewährten Optionen 221.000 0 80.000 0 223.639 603.939<br />
Summe ausstehender<br />
Optionen 4.053.558 158.719 3.805.159 805.103 20.537.971 17.172.395
100<br />
bwin 09<br />
Entwicklung <strong>2009</strong><br />
Entwicklung im Geschäftsjahr <strong>2009</strong>:<br />
Wert der<br />
ausgeübten<br />
Ausübungs- Optionen Zugeteilte Ausgeübte<br />
preis in EUR in EUR Optionen Optionen<br />
Ausgegebene Optionen aus dem ESOP<br />
Davon an Mitglieder des Vorstandes:<br />
Manfred Bodner 0 0 0 0<br />
Norbert Teufelberger 0 0 0 0<br />
0 0 0<br />
Davon an leitende Angestellte und Mitarbeiter 5,33–24,64 4.594.810 106.500 259.469<br />
Davon an Mitarbeiter von Tochterunternehmen 9,1–23,59 3.959.440 167.500 221.500<br />
Davon an ausgeschiedene Mitarbeiter 1,5–29,44 4.131.127 2.500 148.009<br />
12.685.376 276.500 628.978<br />
Ausgegebene erfolgsabhängige Optionen an<br />
Organe der Gesellschaft (außerhalb des ESOP)<br />
Manfred Bodner 0 0 0<br />
Norbert Teufelberger 0 0 0<br />
Hannes Androsch 0 0 0<br />
Alexander Knotek 0 0 0<br />
Per Afrell 0 0 0<br />
Helmut Kern 0 0 0<br />
Herbert Schweiger 0 0 0<br />
Georg Riedl 0 0 0<br />
Ehem. Organmitglieder 378.740 0 58.000<br />
378.740 0 58.000<br />
An Dritte ausgegebene Optionen<br />
Davon für Unternehmenserwerbe 0 0 0<br />
Davon für Dienstleistungen 0 0 0<br />
Summe von an Dritte gewährten Optionen 0 0 0<br />
13.064.116 276.500 686.978
Entwicklung im Geschäftsjahr 2008:<br />
Entwicklung 2008<br />
Der Marktwert der ausstehenden Optionen zum 31. Dezember <strong>2009</strong> wird unter Anwendung<br />
des Black-Scholes-Optionsbewertungsmodells festgestellt. Die Berechnungsparameter<br />
stellen sich wie folgt dar:<br />
101<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Wert der<br />
ausgeübten<br />
Ausübungs- Optionen Zugeteilte Ausgeübte<br />
preis in EUR in EUR Optionen Optionen<br />
Ausgegebene Optionen aus dem ESOP<br />
Davon an Mitglieder des Vorstandes:<br />
Manfred Bodner 0 0 0 0<br />
Norbert Teufelberger 0 0 0 0<br />
0 0 0 0<br />
Davon an leitende Angestellte und Mitarbeiter 1,5–15,69 115.988 171.000 12.953<br />
Davon an Mitarbeiter von Tochterunternehmen 1,5–15,69 240.503 193.000 21.408<br />
Davon an ausgeschiedene Mitarbeiter 7,67–20,75 105.856 2.500 11.579<br />
462.348 366.500 45.940<br />
Ausgegebene erfolgsabhängige Optionen an<br />
Organe der Gesellschaft (außerhalb des ESOP)<br />
Manfred Bodner 0 0 0<br />
Norbert Teufelberger 0 0 0<br />
Hannes Androsch 0 0 0<br />
Alexander Knotek 0 0 0<br />
Per Afrell 0 0 0<br />
Helmut Kern 0 0 0<br />
Herbert Schweiger 0 0 0<br />
Georg Riedl 0 0 0<br />
Ehem. Organmitglieder 0 0 0<br />
0 0 0<br />
An Dritte ausgegebene Optionen<br />
Davon für Unternehmenserwerbe 0 0 0<br />
Davon für Dienstleistungen 0 0 0<br />
Summe von an Dritte gewährten Optionen 0 0 0<br />
462.348 366.500 45.940
102<br />
bwin 09<br />
Berechnungsparameter<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Aktienpreis EUR 41,74 EUR 13,3<br />
Ausübungspreis EUR 1,5-67,92 EUR 1,5-67,92<br />
Volatilität 57,06 %-128,92 % 57,06 %-141,80 %<br />
Zeiträume bis zur Ausübung 1,25-6,25 Jahre 1,25-6,25 Jahre<br />
Zinssatz 3,50 % 4,00 %<br />
Der gewichtete mittlere Marktwert der ausgeübten Optionen im Geschäftsjahr betrug<br />
EUR 18,47 (Vorjahr: EUR 10,06).<br />
6. Rückkauf eigener Aktien<br />
Im Rahmen der am 21. Mai 2008 durchgeführten Hauptversammlung erfolgte die Beschlussfassung<br />
(bei gleichzeitigem Widerruf der mit Beschluss der Hauptversammlung vom<br />
22. Mai 2007 dem Vorstand eingeräumten Ermächtigung – soweit diese noch nicht ausgenutzt<br />
wurde) gemäß § 65 Absatz 1 Z. 8 Aktiengesetz, bis zu 10 % auf den Inhaber lautende<br />
eigene Stückaktien der Gesellschaft während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem<br />
Tag der Beschlussfassung zu einem Gegenwert von mindestens EUR 1,- und höchstens<br />
EUR 150,- je Aktie zu erwerben, wobei der mit sämtlichen eigenen Aktien verbundene<br />
Anteil am Grundkapital mit 10 % begrenzt ist, sowie über die Ermächtigung des Vorstandes,<br />
die eigenen Aktien einzuziehen oder mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis einschließlich<br />
20. Mai 2013 eine andere Art der Veräußerung der eigenen Aktien als über die Börse oder<br />
durch ein öffentliches Angebot, auch unter teilweisem oder gänzlichem Ausschluss des<br />
Bezugsrechts der Aktionäre, zu beschließen, wobei diese Ermächtigungen einmal oder mehrmals<br />
und ganz oder in Teilen ausgeübt werden können.<br />
7. Bedingtes und genehmigtes Kapital<br />
Bedingtes Kapital<br />
Mit Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 27. Januar<br />
2006 wurde der Vorstand gemäß § 174 Abs. 2 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates<br />
bis einschließlich fünf Jahre ab dem Tag der Beschlussfassung Wandelschuldverschreibungen,<br />
die das Bezugs- und/oder das Umtauschrecht auf den Erwerb von insgesamt<br />
bis zu 4.500.000 Aktien der Gesellschaft einräumen, auch in mehreren Tranchen auszugeben<br />
sowie alle Ausgabebedingungen wie insbesondere Laufzeit, Ausgabebetrag, Zinssatz, Wandelpreis,<br />
Umtauschverfahren und Verwässerungsschutzbestimmungen der Wandelschuldverschreibungen<br />
festzusetzen. Für die Bedienung kann der Vorstand das bedingte Kapital oder<br />
eigene Aktien oder eine Kombination aus bedingtem Kapital und eigenen Aktien verwenden.<br />
Im Rahmen der am 19. Mai <strong>2009</strong> durchgeführten außerordentlichen Hauptversammlung<br />
erfolgte der Beschluss über die Ausweitung des bedingten Kapitals gem. § 159 Absatz 2 Z. 3<br />
Aktiengesetz um bis zu EUR 3.270.000 zur Bedienung von Aktienoptionen für die Mitarbeiter.<br />
Unter Berücksichtigung der bereits erfolgten Bedienung von Optionen sowie der Kapitalerhöhung<br />
aus Gesellschaftsmitteln liegt das Gesamtvolumen des ESOP zum Bilanzstichtag bei<br />
5.604.902 (Vorjahr: 4.500.000); davon sind 1.122.914 (Vorjahr: 158.719) Optionen noch nicht<br />
zugeteilt.
Zu den Beschlüssen der Hauptversammlung zur Gewährung von Optionen aus dem bedingten<br />
Kapital im Rahmen des Employee Stock Option Plan (ESOP) wird auf die Ausführungen unter<br />
Pkt. 5 „Optionen“ verwiesen.<br />
Genehmigtes Kapital<br />
In der Hauptversammlung vom 22. Mai 2007 wurde der Vorstand ermächtigt (bei gleichzeitigem<br />
Widerruf der mit Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Mai 2006 eingeräumten<br />
Ermächtigung), bis zum 21. Mai 2012 das Grundkapital der Gesellschaft um höchstens<br />
EUR 16.300.000, allenfalls in mehreren Tranchen, mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch<br />
Ausgabe von bis zu 16.300.000 auf den Inhaber lautenden nennbetragslosen Stückaktien<br />
gegen Bareinzahlung oder Sacheinlage, auch unter teilweisem oder gänzlichem Ausschluss<br />
des Bezugsrechts der Aktionäre, zu erhöhen. Der Vorstand ist ermächtigt, im Anlassfall die<br />
Ausgabebedingungen, insbesondere den Ausgabekurs, Gegenstand der Sacheinlage, Inhalt<br />
der Aktienrechte, Ausschluss der Bezugsrechte sowie die allfällige Ausgabe der Aktien durch<br />
mittelbare Bezugsrechte, im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzulegen. Der Aufsichtsrat<br />
ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Ausgabe von Aktien aus dem<br />
genehmigten Kapital ergeben, zu beschließen.<br />
Von diesem genehmigten Kapital ist ein Betrag von EUR 1.628.436 (Vorjahr: EUR 1.686.436)<br />
zur Bedienung von bereits ausgegebenen Optionen reserviert.<br />
8. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen berichtspflichtigen Ereignisse eingetreten.<br />
Wien, 23. März 2010<br />
Der Vorstand<br />
Manfred Bodner Norbert Teufelberger<br />
103<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
104<br />
bwin 09<br />
Bestätigungsvermerk<br />
Bericht zum Konzernabschluss<br />
Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der<br />
bwin Interactive Entertainment AG,<br />
Vienna, Austria,<br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner <strong>2009</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2009</strong> geprüft. Dieser Konzernabschluss<br />
umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong>, die Konzern-Gewinn- und<br />
Verlustrechnung, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und<br />
die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember <strong>2009</strong> endende<br />
Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.<br />
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und die Buchführung<br />
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die<br />
Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International<br />
Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt.<br />
Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines<br />
internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die<br />
Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des<br />
Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es<br />
auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung<br />
geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die<br />
unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.<br />
Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen<br />
Abschlussprüfung<br />
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss<br />
auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in<br />
Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften, Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung<br />
und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International<br />
Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing<br />
(ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und<br />
die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil<br />
darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.<br />
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von<br />
Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss.<br />
Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers<br />
unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen,<br />
sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern.<br />
Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne<br />
Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung<br />
eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns<br />
von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen<br />
festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der<br />
internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der<br />
Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von
den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung<br />
der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.<br />
Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt<br />
haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil<br />
darstellt.<br />
Prüfungsurteil<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen<br />
Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen<br />
Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage<br />
des Konzerns zum 31. Dezember <strong>2009</strong>, sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme<br />
des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner <strong>2009</strong> bis zum 31. Dezember <strong>2009</strong> in<br />
Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der<br />
EU anzuwenden sind.<br />
Ohne den Bestätigungsvermerk einzuschränken, verweisen wir auf die im Konzernanhang<br />
(Abschnitt „Sonstige Angaben“, Punkt 4) und im Konzernlagebericht angeführten Risiken, die<br />
aus Rechts- und Steuerverfahren gegen Unternehmen und Lizenz- und Kooperationspartner<br />
der bwin-Gruppe resultieren.<br />
Aussagen zum Konzernlagebericht<br />
Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er<br />
mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht<br />
nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk<br />
hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem<br />
Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen.<br />
Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss.<br />
Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend.<br />
Wien, am 23. März 2010<br />
KPMG Austria GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
Mag. Yann-Georg Hansa Mag. Helmut Kerschbaumer<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
105<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
106<br />
bwin 09<br />
Konzerngesellschaften<br />
bwin International Ltd. 100 % Tochter der bwin Interactive Entertainment AG. Das operative<br />
Gaming-Geschäft der bwin Gruppe auf der domain bwin.com wird – auf Basis gibraltarischer Sport-<br />
wett- und Casinolizenzen – von bwin International Ltd., Gibraltar betrieben. Die bwin International<br />
Ltd. ist das Kompetenzzentrum der bwin Gruppe hinsichtlich Sportwetten und Casinospielen.<br />
bwin Interactive Entertainment AG Die bwin Interactive Entertainment AG übernimmt, soweit erforderlich,<br />
für die Tochterunternehmen der bwin Gruppe zentrale Funktionen wie Finanzen, Marketing,<br />
IT, Projekt-Management, International Business Development, Human Resources sowie Corporate<br />
Communications. Des Weiteren stellt sie zahlreiche Dienstleistungen wie Marktforschung oder<br />
Kundendatenanalysen zur Verfügung.<br />
bwin AG Kurzbezeichnung für die Konzernmutter bwin Interactive Entertainment AG<br />
bwin Gruppe/bwin Konzernmutter bwin Interactive Entertainment AG und die Tochtergesellschaften<br />
bwin Töchter Kurzbezeichnung für alle Tochtergesellschaften<br />
bwin Games AB Vormals Ongame e-solutions AB. Die 100 %ige Tochter der bwin Gruppe wurde<br />
2006 akquiriert und entwickelt hauptsächlich Software für Online-Pokerprodukte.<br />
bwin e.K. bwin e.K. betrieb bis August <strong>2009</strong> die Domain www.bwin.de auf Basis einer deutschen<br />
Gewerbeerlaubnis. Danach wurde die Vermittlung von Sportwetten vorübergehend eingestellt, um<br />
unterschiedlichen gerichtlichen und behördlichen Anforderungen in verschiedenen Bundesländern<br />
inhaltlich und technisch zu entsprechen.<br />
bwin Italia S.R.L. Die 100 %ige Tochter der bwin Interactive Entertainment AG betreibt auf Basis<br />
einer italienischen Sportwettlizenz das operative Geschäft unter der Domain www.bwin.it.<br />
Ongame Network Ltd. Die 100 %ige Tochter der bwin Interactive Entertainment AG wurde 2006<br />
akquiriert und betreibt das B2B-Pokergeschäft der bwin Gruppe.<br />
TC Invest AG Die TC Invest AG wurde im Juni 2007 als Holdinggesellschaft gegründet und hat ihren<br />
Sitz in Wien. Alleinaktionärin ist die bwin Interactive Entertainment AG. Die Vincento Payment<br />
Solutions Ltd., eine 100 %ige Tochter der TC Invest AG, welche im Jänner 2007 erworben wurde, ist<br />
Inhaber einer britischen eMoney-Lizenz. Die operative Abwicklung des Zahlungsverkehrs ist in der<br />
CQR Payment Solutions GmbH (CQR) angesiedelt. CQR ist eine 100 %ige Tochter der TC Invest AG.<br />
Betbull Holding SE (vormals Betbull Plc.) bwin hält 36,98 % der Anteile der Betbull Holding SE.<br />
UnitedGames Holding BV bwin hält seit Ende August <strong>2009</strong> 52,14 % an der UnitedGames Holding<br />
BV, dem europaweit führenden Herausgeber und Entwickler von Massive Multiplayer Online Games.<br />
Gioco Digitale S.p.A Anfang Oktober <strong>2009</strong> erwarb bwin 100 % der Anteile an der Gioco Digitale<br />
Gruppe (bestehend aus der Gioco Digitale S.p.A. und ihrer 100 % Tochtergesellschaft Gioco Digitale<br />
Italia S.r.l.), dem größten italienischen Online-Poker- und Gaming-Anbieter.
Glossar<br />
Aktiver Kunde<br />
Ein aktiver Kunde hat in der jeweiligen Berichtsperiode (Monat, Quartal, Jahr) zumindest einmal um<br />
Echtgeld gespielt.<br />
At-equity-konsolidiert<br />
Bei der At-equity-Konsolidierung wird das anteilige Ergebnis der bwin e.K., vermindert um<br />
Abschreibungen des im Beteiligungsansatz enthaltenen Firmenwerts und sonstiger anteiliger<br />
Zwischengewinne, in einer Zeile in der Ergebnisrechnung (anteiliges Ergebnis von assoziierten<br />
Unternehmen) erfasst. Dementsprechend wird der Beteiligungsansatz erhöht oder vermindert.<br />
Diese Art der Konsolidierung führt im Allgemeinen zum gleichen Konzernergebnis wie die Vollkonsolidierung.<br />
Authorized Payment Institution<br />
Die auf Zahlungsverkehr spezialisierte 100%-bwin-Tochter CQR (UK) hat am 28. Oktober <strong>2009</strong><br />
von der britischen Financial Services Authority (FSA) den Status „Authorized Payment Institution“<br />
erhalten.<br />
Bereinigtes EBITDA<br />
EBITDA bereinigt um nicht zahlungswirksame Kosten für aktienbasierte Vergütung und verwandte<br />
einmalig anfallende Kosten.<br />
Brutto-Gaming-Ertrag<br />
Wetteinsatz abzüglich Wettgewinn oder bei Poker die einbehaltene Tischgebühr („Rake“) nach<br />
jedem Spiel.<br />
DFL-Rechte<br />
bwin erwarb 2006 die internationalen Vermarktungsrechte der Spiele der ersten und zweiten<br />
deutschen Fußballbundesliga (DFL) für die Spielsaisonen 2006/2007 bis inklusive 2008/<strong>2009</strong>.<br />
EBITDA<br />
Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholung.<br />
EGBA<br />
Die European Gaming and Betting Association ist eine Non-Profit-Organisation, die von sieben<br />
führenden europäischen Online-Gaming-Anbietern gegründet wurde: PartyGaming, bwin, Unibet,<br />
bet-at-home.com, Expekt, Interwetten und digibet. www.eu-ba.org<br />
eMoney-Lizenz<br />
Im März <strong>2009</strong> erhielt die Vincento Payment Solutions Ltd., eine 100-prozentige Tochter der TC Invest<br />
AG (eine 100-prozentige Tochter der bwin AG), von der britischen Financial Services Authority (FSA)<br />
eine eMoney-Lizenz, die den höchsten Sicherheitsstandards für Zahlungstransaktionen entspricht.<br />
bwin kann dadurch weitere Zahlungsmethoden anbieten.<br />
ESSA<br />
Die European Sports and Security Association ist eine Non-Profit-Organisation, die von führenden<br />
europäischen Online-Sportwetten-Unternehmen 2005 gegründet wurde. Durch ein zwischen ESSA-<br />
Mitgliedern vernetztes Frühwarnsystem lassen sich unregelmäßige Wettmuster präventiv erkennen<br />
und analysieren. Gemeinsame Absichtserklärungen wurden u.a. mit FIFA, UEFA, DFB, ATP und WTA<br />
unterzeichnet. www.eu-ssa.org<br />
107<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
108<br />
bwin 09<br />
Netto-Gaming-Ertrag<br />
Brutto-Gaming-Ertrag abzüglich Vertriebsprovisionen, Wettabgaben, Lizenzgebühren und Boni<br />
ergibt den Netto-Gaming-Ertrag.<br />
Neuer aktiver Kunde<br />
Ein neuer aktiver Kunde hat zum ersten Mal um Echtgeld gespielt.<br />
Pro-forma-konsolidiert<br />
Die Pro-forma-Konsolidierung ist eine nicht geprüfte zusätzliche Information für Investoren<br />
und bezieht die stille Beteiligung der bwin e.K. ein. Sie unterscheidet sich daher vom geprüften<br />
Konzernabschluss, in dem bwin e.K. at-equity-konsolidiert wird. Diese Art der Konsolidierung<br />
führt im Allgemeinen zum gleichen Konzernergebnis wie die Voll konsolidierung.<br />
Registrierungen<br />
Um auf einer Website von bwin spielen zu können, muss man sich erst registrieren/anmelden. Um<br />
die Echtgeldangebote von bwin nutzen zu können, ist neben der Registrierung zusätzlich eine<br />
Einzahlung notwendig. Eine Registrierung muss nicht zwingend zu einem neuen aktiven Kunden<br />
führen.
Websites der bwin Gruppe<br />
www.bwin.org<br />
In deutscher und englischer Sprache verfügbare Unternehmens- und Investor-Relations-<br />
Website.<br />
www.bwin.com<br />
Angeboten werden täglich gleichzeitig bis zu 14.000 Sportwetten, Poker, Casinospiele, Games<br />
und Geschicklichkeitsspiele in 22 verschiedenen Sprachen sowie Audio- und Videostreams<br />
von Top-Sportveranstaltungen wie z.B. der deutschen Fußballbundesliga, der italienischen<br />
Serie A oder ATP Masters.<br />
www.bwin.it<br />
Auf den italienischen Markt ausgerichtete Gaming-Website. Angeboten werden Sportwetten,<br />
Poker, Games und Geschicklichkeitsspiele.<br />
www.free-bwin.com<br />
Kostenlose Pokerschule und Pokerspiele in deutscher, englischer, französischer und niederländischer<br />
Sprache.<br />
www.bwin.com.mx<br />
Auf den mexikanischen Markt ausgerichtetes Sportwettenangebot. Täglich werden gleichzeitig<br />
bis zu 14.000 Sportwetten und Videostreams von Top-Sportveranstaltungen wie z.B.<br />
der deutschen Fußballbundesliga angeboten.<br />
www.bwin.com.ar<br />
Angeboten werden täglich gleichzeitig bis zu 14.000 Sportwetten, Poker, Casinospiele, Games<br />
und Geschicklichkeitsspiele sowie Audio- und Videostreams von Top-Sportveranstaltungen<br />
für den argentinischen Markt.<br />
www.betoto.com<br />
Tägliches Angebot von bis zu 14.000 Sportwetten gleichzeitig sowie umfangreiches Casino-,<br />
Poker-, Games-Angebot für den griechischen Markt.<br />
www.giocodigitale.it<br />
Auf den italienischen Markt ausgerichtete Gaming-Website. Angeboten werden, Poker,<br />
Sportwetten, Superenalotto, Bingo sowie Rubbellose.<br />
109<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben
110<br />
bwin 09<br />
Kursentwicklung 1.1.<strong>2009</strong> bis 23.3.2010<br />
bwin Aktie<br />
Börsenkennzahlen<br />
Austrian Traded Index (ATX)<br />
Aktionärsinformationen<br />
<strong>2009</strong> 2008 2007<br />
Jahreshöchstkurs in EUR 42,16 26,5 37,5<br />
Jahrestiefstkurs in EUR 13,01 10,5 15,7<br />
Schlusskurs (Ultimo) in EUR 41,74 13,3 26,6<br />
Schlusskurs (per 23.3.2010) in EUR 46,50 - -<br />
Marktkapitalisierung (Ultimo) in Mio. EUR 1.490,9 435,3 869,5<br />
Handelsumsatz in Mio. EUR 1.485,2 954,7 2.961,9<br />
Ertrag pro Aktie in EUR 1,39 -0,39 1,55<br />
Anzahl der ausgegebenen Aktien (Ultimo) 35.797.696 32.730.718 32.684.778<br />
Anzahl der durchschnittlich ausstehenden Aktien 33.184.619 32.555.462 32.444.364<br />
Ausstehendes Kapital (Ultimo) in EUR 35.797.696 32.730.718 32.684.778<br />
Gewichtung im ATX 4,11 % 1,80 % 1,29 %<br />
2010<br />
350 %<br />
300 %<br />
250 %<br />
200 %<br />
150 %<br />
100 %<br />
50 %
Aktionärsstruktur per 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
Aktionäre Anteil am Grundkapital<br />
Androsch Privatstiftung (Stifter Dkfm. Dr. Androsch,<br />
AIC Androsch International Management Consulting GmbH) 8,85 %<br />
New Media Gaming and Holding Ltd, Malta* 5,63 %<br />
FIL Limited Fondsgesellschaften (Fidelity International) 5,02 %<br />
Streubesitz Maximal 80,5 %<br />
Diese Aktionärsstruktur basiert auf einem Grundkapital von 35.797.696 EUR.<br />
* Wie gemäß § 48 d Abs 4 Börsegesetz gemeldet, wurden mit Wirkung vom 15.7.2008 die bisher von Manfred Bodner<br />
und Norbert Teufelberger sowie deren Familien gehaltenen bwin Aktien auf eine Kapitalgesellschaft übertragen<br />
(New Media Gaming and Holding Ltd, Malta). Mit der Übertragung der Aktien gingen auch alle mit diesen verbundenen<br />
Rechte einschließlich etwaiger Gewinnbezugsrechte und Rechte auf Ausschüttungen und Dividenden,<br />
gleichgültig, auf welchen Zeitraum diese entfallen, von der natürlichen auf die juristische Person über. Die im<br />
Anhang des <strong>Geschäftsbericht</strong>s angeführten Optionen wurden ebenfalls übertragen.<br />
Finanzkalender<br />
12.5.2010 Ergebnis des 1. Quartals 2010<br />
18.5.2010 Hauptversammlung<br />
20.5.2010 Ex-Dividendentag<br />
26.5.2010 Dividendenzahltag<br />
19.8.2010 Ergebnis des 2. Halbjahres 2010<br />
18.11.2010 Ergebnis der ersten 9 Monate 2010<br />
Basisinformationen<br />
ISIN AT0000767553<br />
Wertpapier-Kürzel BWIN<br />
Reuters-Kürzel BWIN.VI<br />
Bloomberg-Kürzel BWIN AV<br />
Wertpapierkennnummer (Österreich) 076 755<br />
Kontakt<br />
Konrad Sveceny<br />
Investor Relations<br />
Telefon: +43-(0)50 858-20017<br />
E-Mail: investorrelations@bwin.org<br />
www.bwin.org<br />
111<br />
bwin 09<br />
Brief der Vorstandsvorsitzenden<br />
Corporate-Governance-Bericht<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Verantwortung<br />
Konzernlagebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Serviceangaben<br />
Marktkapitalisierung (Ultimo)<br />
in Mio. EUR<br />
435,3<br />
2008 <strong>2009</strong><br />
1.490,9
112<br />
bwin 09<br />
Abschlussprüfer und Anwälte<br />
Impressum und Informationen<br />
Abschlussprüfer<br />
KPMG Austria GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
Porzellangasse 51<br />
A-1090 Wien<br />
Telefon: +43-1-313 32-0<br />
Telefax: +43-1-313 32-500<br />
E-Mail: office@kpmg.at<br />
Firmenanwalt<br />
Brandl & Talos Rechtsanwälte GmbH<br />
Mariahilfer Straße 116<br />
A-1070 Wien<br />
Telefon: +43-1-522 57 00<br />
Telefax: +43-1-522 57 01<br />
E-Mail: office@btp.at<br />
Informationen<br />
bwin Interactive Entertainment AG<br />
Investoren<br />
Konrad Sveceny, Investor Relations<br />
Börsegasse 11<br />
A-1010 Wien<br />
Telefon: +43-(0)50 858-20017<br />
E-Mail: investorrelations@bwin.org<br />
Web: www.bwin.org<br />
Presse<br />
Katharina Riedl, Corporate Communications<br />
Börsegasse 11<br />
A-1010 Wien<br />
Telefon: +43-(0)50 858-20069<br />
E-Mail: press@bwin.org<br />
Web: www.bwin.org<br />
Impressum<br />
Eigentümer, Herausgeber und Verleger<br />
bwin Interactive Entertainment AG<br />
Börsegasse 11<br />
A-1010 Wien<br />
Telefon: +43-(0)50 858-0<br />
Telefax: +43-(0)50 858-16<br />
Beratung und Umsetzung: Mensalia Unternehmensberatung, www.mensalia.at<br />
Gestaltung: Büro X Wien, www.buerox.at<br />
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