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gemeinsame Sprache <strong>de</strong>r ganzen <strong>de</strong>utschen Nation; die einzelnen gesellschaftlichen Klassen<br />
haben in einem relativ geringen Umfang beson<strong>de</strong>re Wörter und Ausdrücke o<strong>de</strong>r<br />
beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utungen bei gemeinsamen Wörtern geschaffen.“ Die Hervorhebung<br />
betrifft einen wichtigen Aspekt <strong>de</strong>r Konzeption; sie wur<strong>de</strong> später, nach <strong>Steinitz</strong>’ Tod,<br />
ab <strong>de</strong>m 4. Band <strong>de</strong>s Wörterbuchs zugunsten einer „marxistisch-leninistischen“ Sicht<br />
und Revision im Sinne <strong>de</strong>r seinerzeitigen SED-Doktrin geän<strong>de</strong>rt. 8<br />
Will man konkrete Hinweise zu <strong>Steinitz</strong>’ kulturpolitischer und publizistischer Tätigkeit<br />
im schwedischen Exil erfahren, so muß man noch <strong>de</strong>n Band 5 <strong>de</strong>r Reihe Kunst<br />
und Kultur im antifaschistischen Exil 1933–1945 (Leipzig 1980) konsultieren 9 : Dort gewinnt<br />
man (weitere) Informationen zu <strong>Steinitz</strong>’ Aktivitäten im Zusammenhang mit<br />
<strong>de</strong>r „Hochschule für freie <strong>de</strong>utsche Forschung“, mit <strong>de</strong>m „Heinrich-Mann-Kreis“,<br />
mit <strong>de</strong>r Zeitschrift Politische Information, mit <strong>de</strong>r Schwedischen Vereinigung für freie<br />
<strong>de</strong>utsche Kultur und <strong>de</strong>m Freun<strong>de</strong>skreis Freie Bühne. Dort (S. 448) fand ich auch <strong>de</strong>n<br />
Vermerk, daß <strong>Steinitz</strong> 1945 bei Bermann Fischer in <strong>de</strong>r Reihe „Bücher zur Weltpolitik“<br />
diese Veröffentlichung herausgegeben hatte: Stalin spricht. Die Kriegsre<strong>de</strong>n vom<br />
3. Juli 1941 bis zum 9. Mai 1945. Tatsächlich weist <strong>de</strong>r Katalog <strong>de</strong>r Deutschen Bücherei<br />
in Leipzig diesen Titel aus: J. V. Stalin Reci – Re<strong>de</strong>n. Ausgewählt und für <strong>de</strong>n Unterricht<br />
bearbeitet von <strong>Wolfgang</strong> <strong>Steinitz</strong>: Berlin: Volk u. Wissen 1946, auch 1953 (=<br />
Neue russische Bibliothek, H. 2). Hierbei scheint es sich um eine Folgeveröffentlichung<br />
han<strong>de</strong>ln. (Auf die Art von Leos bibliographischen Angaben ist noch zurückzukommen.)<br />
Und daß <strong>Steinitz</strong> im Dezember 1951 auf einer Präsidiumssitzung <strong>de</strong>s<br />
Nationalrats <strong>de</strong>r Nationalen Front zu <strong>de</strong>n „nationalen Interessen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Volkes“<br />
und <strong>de</strong>n Pariser Abmachungen A<strong>de</strong>nauers gesprochen hat, liest man in <strong>de</strong>r Geschichte<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Arbeiterbewegung Ulbrichtscher Observanz. 10<br />
8 Hierzu hat sich Helene Malige-Klappenbach geäußert, so wie<strong>de</strong>rholt in <strong>de</strong>r Zeitschrift Muttersprache,<br />
siehe beson<strong>de</strong>rs Die bei<strong>de</strong>n Konzeptionen <strong>de</strong>s „Wörterbuchs <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Gegenwartssprache“ im Licht <strong>de</strong>r<br />
Perestroika (1988, S. 267 ff.), Staatliche Bevormundung <strong>de</strong>r Wörterbucharbeit in <strong>de</strong>r DDR <strong>de</strong>r siebziger Jahre<br />
(1990, S. 14 ff.) und Nachbemerkung (1991, S. 65 f.). Diese Nachbemerkung galt Werner Neumann, <strong>de</strong>m<br />
damaligen Institutsleiter bei <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Wissenschaften <strong>de</strong>r DDR, <strong>de</strong>r die Neuausrichtung<br />
dieses Wörterbuchs im politisch genehmen Sinne durchsetzte. Bei Leo taucht auf S. 12 ein „Professor<br />
Neumann von <strong>de</strong>r Institutsleitung“ auf, ohne daß Näheres ermittelt wor<strong>de</strong>n wäre, und das Register<br />
unterdrückt <strong>de</strong>nn auch diesen Personennamen. Es han<strong>de</strong>lt sich eben um Werner Neumann, von <strong>de</strong>m<br />
in <strong>de</strong>r Muttersprache eine Replik zu einem <strong>de</strong>r Beiträge Helene Malige-Klappenbachs veröffentlicht<br />
wur<strong>de</strong> (1991, S. 63 f.).<br />
9 Exil in <strong>de</strong>r Tschechoslowakei, in Großbritannien, Skandinavien und Palästina. Reclam, verfaßt von Ludwig<br />
Hoffmann, Rudolf Hirsch u. a., 1981 vom Rö<strong>de</strong>rberg-Verlag in Frankfurt am Main nachgedruckt. –<br />
Der analoge Band Exil in <strong>de</strong>r UdSSR (1979) nennt <strong>Steinitz</strong> allerdings nicht!<br />
10 Hrsg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK <strong>de</strong>r SED. Chronik. Teil III: Von 1945–1963.<br />
Berlin: Dietz-Verlag 1967, S. 307.<br />
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