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Deutschland. Jürgen Kuczynski/Wolfgang Steinitz. Unter Mitwirkung des Amtes für Literatur und Verlagswesen. Berlin: Verlag Kultur und Fortschritt 1953 (= Große Sowjet-Enzyklopädie, 1); Über die deutsche Volksdichtung. Leipzig/Jena: Urania-Verlag 1954; Die volkskundliche Arbeit in der Deutschen Demokratischen Republik. Vortrag, 2. Aufl. Leipzig 1955 (= Kleine Beiträge zur Volkskunstforschung, H. 1); Geschichte des wogulischen Vokalismus. Berlin: Akademie-Verlag 1955 (= Finnischugrische Studien, 2); Russische Lautlehre. 3. durchges. Aufl. Berlin: Akademie-Verlag 1961 – weitere Auflagen folgten; Grimm zur 100. Wiederkehr seines Todestages. Festschrift des Instituts für Deutsche Volkskunde. Hrsg. durch Wilhelm Fraenger und Wolfgang Steinitz. Berlin: Akademie- Verlag 1963 (= Veröffentlichungen des Instituts für Deutsche Volkskunde, Bd. 32); Arbeiterlied und Volkslied. Vortrag. Berlin : Akademie-Verlag 1965 (= Sitzungsberichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Klasse für Sprachen, Literatur und Kunst, Jg. 1965, H. 8); Dialektologisches und etymologisches Wörterbuch der ostjakischen Sprache = Dialektologiceskij i etimologiceskij slovar' chantyjskogo jazyka. Berlin: Akademie-Verlag; Lfg. 1–3 als Abhandlungen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Klasse für Sprachen, Literatur u. Kunst: Jg. 1966, Nr. 3/Jg. 1967, Nr. 2/Jg. 1968, Nr. 1; Beiträge zur Sprachwissenschaft, Volkskunde und Literaturforschung. Wolfgang Steinitz zum 60. Geburtstag am 28. Febr. 1965 dargebracht. Hrsg. von A. V. Isacenko, W. Wissmann und H. Strobach. Berlin: Akademie-Verlag 1965 (= Veröffentlichungen der Sprachwissenschaftlichen Kommission, 5); Ost und West in der Geschichte des Denkens und der kulturellen Beziehungen. Festschrift für Eduard Winter zum 70. Geburtstag. Hrsg. von W. Steinitz u. a. Berlin: Akademie- Verlag 1966 (= Quellen und Studien zur Geschichte Osteuropas, Bd. 15); Kalevala. Das Nationalepos d. Finnen. Aus dem Finnischen. Nach der dt. Übertragung von Anton Schiefner u. Martin Buber. Neubearb. von Wolfgang Steinitz. Rostock: Hinstorff 1968; auch Leipzig: Reclam 1984; Wolfgang Steinitz und die Erforschung der Volkskultur der finnisch-ugrischen Völker. Kolloquium aus Anlaß des 80. Geburtstages von Wolfgang Steinitz. Humboldt- Univ. zu Berlin 1985. Bei Lang findet sich auch der Beleg für das Gesamtverzeichnis der Schriften von Steinitz, erschienen 1980 in Band IV der Ostjakologischen Arbeiten: Beiträge zur Sprachwissenschaft und Ethnographie, Berlin/Budapest/The Hague, S. 463–493. Man verzeihe mir diese unfreundliche und sperrige Rezension – die ich gewiß so gar nicht beabsichtigt hatte, doch beim Durcharbeiten des Stoffes ergab sich diese Gliederung und Konzeption. 6
Annette Leos Motiv, diese biographische Untersuchung zu schreiben, ist schon erwähnt worden. Wie beantwortet sie am Ende ihre Fragen? Wolfgang Steinitz’ Verhältnis zur kommunistischen Bewegung bleibt ein „Rätsel“. Leo resümiert auf der letzten Seite ihrer Abhandlung (S. 354): „Vielleicht war es das Rätsel, das er selbst nicht lösen wollte, eine Frage, die offen bleiben musste, weil er keine Antwort darauf zuließ. [...] Seinem Schwiegersohn Jochen Schädlich soll er geraten haben, nie in diese Partei [SED] einzutreten, eine Äußerung, die immerhin deutlich ist. Er selbst aber vollführte bis zum Schluss seinen Balance-Akt zwischen Geist und Macht, zwischen Gläubigkeit und intellektueller Autonomie, zwischen Ideal und Wirklichkeit.“ Mag sein, daß die Autorin mit diesen fast sentimental geratenen und in die Diktion der Nach-Wende-Zeiten passenden Zeilen ein wesentliches Moment trifft. Informativer und konkreter ist ihre Schilderung der Vita Steinitz’, ausgehend von Kindheit und Jugend in Breslau, seinem Studium in Berlin, seiner Berührung mit der Jugendbewegung und seinem frühen Interesse für Finnland. In den zwanziger Jahren geht er auf die kommunistische Seite über, 1928 ist er Assistent am Ungarischen Institut in Berlin. Erwähnt wird ein geheimer kommunistischer Auftrag (S. 66 f.). 1929 ist er als Agitpropleiter für Thälmann aktiv, wird nach dem „Blutmai“ verhaftet. Ab 1929 reist er nach Finnland, Tallinn, Riga, übersetzt. Seine Dissertation erscheint 1934 in Finnland. 1933/1934 leistet Steinitz illegale Arbeit für die KPD, Ende 1934 gelangt er, mit Erlaubnis der Berliner Parteileitung, nach Leningrad. Leo vermutet Aufträge für einen sowjetischen „Geheimdienst“ (S. 110, 114), um welchen es sich handelt, konnte nicht geklärt werden. In der Sowjetunion konnte er über drei Jahre auch wissenschaftlich arbeiten, und mit Glück konnte er sie im November 1937 über Estland Richtung Schweden verlassen. Das Kapitel „Die schwedischen Jahre (1937–1945)“ ist, ohne daß dies auf der Titelseite oder im Impressum vermerkt wird, von Michael F. Scholz verfaßt. Auch Scholz weist auf geheime kommunistische Aufträge hin, Konkretes läßt bzw. ließ sich nicht sagen (S. 154, 172). Immerhin wurde Steinitz zur Last gelegt, sowjetischer Spion zu sein. Aktiv war er nicht nur in der KPD- Auslandsorganisation, sondern auch in der Emigrantenselbsthilfe, in der schriftstellerisch-kulturellen Bewegung und für das Nationalkomitee Freies Deutschland. Allgemein wird er von Scholz als „unermüdliche[r] Sowjetpropagandist“ (S. 177) charakterisiert. Seinem Antrag auf Remigration wurde vom sowjetischen Gesandten und von der KPD-Leitung stattgegeben. Im Januar 1946 kommt Steinitz nach Berlin (S. 214 ff.). Er wird zum Professor ernannt und entfaltet eine reiche und fruchtbare Tätigkeit – dazu ist schon oben einiges angemerkt worden. Chruschtschows sog. Geheimrede versetzte ihm einen Schlag, tagelang war er krank (S. 283: „Mein Mann war von diesem Moment an ein sehr kritischer Mensch“). Konflikte mit der SED-Führung – er hatte auch Kontakte z. B. mit Bloch und Havemann – lassen ihn einen „Kniefall vor dem Politbüro“ vollziehen (S. 299 f.). Zu solchen zentralen Punkten der Darstellung würde man gern authentische Texte von Steinitz lesen, zumindest längere und konsistente Auszüge aus Reden, Vorträgen, Briefen oder Notizen. 7
Seite 1 und 2: Wolfgang Steinitz - aus dem Nachla
Seite 3 und 4: gemeinsame Sprache der ganzen deuts
Seite 5: üblich - nach Quellen, Primär- un
Seite 9: taucht auf S. 12 ein „Professor N

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